[0001] Die Erfindung betrifft ein Identifikationssystem für eine Aufzugsanlage mit von Aufzugsbenutzern
und/oder Gegenständen mitgeführten Informationsgebern und mit mindestens einer Erkennungsvorrichtung
zur Aufnahme von Daten der Informationsgeber.
[0002] Aus der Patentanmeldung EP 0 699 617 ist ein Indentifikationssystem für eine Aufzugsanlage
bekannt geworden, bei dem ein von einem Aufzugsbenutzer getragener Informationsgeber
einer Erkennungsvorrichtung der Aufzugsanlage Daten sendet. Diese Daten können Informationen
zur Identifikation des Aufzugsbenutzers und Informationen über das vom Aufzugsbenutzer
gewünschte Zielstockwerk enthalten. Die Kommunikation zwischen dem Informationsgeber
und der Erkennungsvorrichtung erfolgt beispielsweise mittels Funkfrequenzen. Falls
die von einer Verarbeitungseinheit verifizierten Daten des Aufzugsbenutzers zu einer
Ausführungsberechtigung des gewünschten Zielstockwerkes führen, wird das gewünschte
Zielstockwerk der Aufzugssteuerung mitgeteilt. Die Zielruf-Aufzugssteuerung teilt
das gewünschte Zielstockwerk einer bestimmten Aufzugskabine zu und zeigt die Zuteilung
mittels einer Anzeigeeinrichtung dem Aufzugsbenutzer an.
[0003] Nachteilig bei der bekannten Einrichtung ist, dass nicht identifizierte Aufzugsbenutzer,
sogenannte Schwarzfahrer, die zusammen mit berechtigten Aufzugsbenutzern eine Aufzugskabine
besteigen, nicht erkannt werden können, was zu Überlast in der Aufzugskabine führen
kann. Auch kann die Sicherheit auf für bestimmte Personen vorgesehenen Stockwerken
nicht mehr gewährleistet werden, weil sich Unberechtigte den Zutritt zu reservierten
Stockwerken verschaffen können.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und ein
Identifikationssystem zu schaffen, bei dem für den Transport vorgesehene Aufzugsbenutzer
und/oder Gegenstände erkannt werden können.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Funktionsweise der Zielruf-Aufzugssteuerung nicht durch nicht identifizierte
Aufzugsbenutzer/und oder Gegenstände gestört werden kann. Weiter vorteilhaft ist,
dass mit der zwangsläufigen Identifikation von Personen und/oder Sachen die Sicherheit
auf den Stockwerken erhöht wird.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Identifikationssystems,
- Fig. 2 und Fig. 3
- weitere Varianten zur Erfassung von Merkmalen der Aufzugsbenutzer.
[0007] In Fig. 1 ist mit 1 eine Aufzugskabine bezeichnet, in der sich ein Aufzugsbenutzer
2 befindet. Die Aufzugskabine 1 ist am einen Ende eines Seils 3 aufgehängt, das über
eine nicht dargestellte mittels eines Antriebes angetriebene Treibscheibe geführt
ist und am anderen Ende des Seils 3 ein nicht dargestelltes Gegengewicht angeordnet
ist. Zwischen dem Seilende und der Aufzugskabine 1 ist eine Lastmesseinrichtung 4
angeordnet, die das Gewicht der Aufzugskabine 1 und des Aufzugsbenutzers 2 misst.
Die Lastmesseinrichtung 4 kann auch wie aus dem Stand der Technik bekannt im Boden
der Aufzugskabine 1 integriert sein. In diesem Fall wird das Gewicht der in der Aufzugskabine
befindlichen Aufzugsbenutzer und Gegenstände direkt gemessen. Eine weitere Variante
zur Messung der Kabinenlast besteht darin, dass die Verschiebung der auf Federelementen
gelagerten Aufzugskabine 1 gegenüber dem oberen Joch des Tragrahmens gemessen wird.
Ein am oberen Joch angeordneter Sensor misst den sich im Lastfall ändernden Abstand
der Kabinendecke und erzeugt ein der Last entsprechendes Signal. Die Lastmessung kann
auch in einem abgegrenzten Raum vor der Aufzugskabine 1 erfolgen.
[0008] Zur Identifikation trägt der Aufzugsbenutzer 2 einen Informationsgeber 5 bei sich.
Auch Gegenstände wie beispielsweise Einkaufswagen, Gepäckwagen, Spitalbetten, Container,
etc. können mit einem Informationsgeber ausgerüstet sein. Der Informationsgeber 5
hat die Form beispielsweise einer Kreditkarte, einer Armbanduhr, eines Schlüsselanhängers,
eines Knopfes oder eines Siegelringes und kann als aktives Element mit einem Sender,
Empfänger, Speicher und Batterie oder als passives, über ein elektromagnetisches Feld
gespeistes Element ausgeführt sein. Der Informationsgeber 5 ist ausserhalb des Aufzugsbereiches
ruhend und wird über ein von mindestens einer Erkennungsvorrichtung 6 ausgestrahltes
elektromagnetisches Feld aufgeweckt. Die Erkennungsvorrichtung 6 kann wie in Fig.
1 gezeigt beispielsweise in der Aufzugskabine 1 und/oder auf dem Stockwerk angeordnet
sein. Bei auf dem Stockwerk angeordneter Erkennungsvorrichtung 6 erfolgt die Identifikation
vor dem Betreten bzw. Beladen der Aufzugskabine 1.
[0009] Zur Identifikation sendet der Informationsgeber 5 Daten an die Erkennungseinrichtung
6. Diese Daten enthalten Informationen beispielsweise über das gewünschte Zielstockwerk,
Identifikationscode des Aufzugsbenutzers 2, individuelle Merkmale des Aufzugsbenutzers
wie beispielsweise Gewicht, Körpermasse, Abbild, etc. oder Informationen des zu transportierenden
Gegenstandes. Das Gewicht des Aufzugsbenutzers 2 oder des zu transportierenden Gegenstandes
kann auch in einer Datenbank 7 abgelegt sein und bei der Identifikation verwendet
werden. Im Laufe der Aufzugsbenutzung ist die Datenbank 7 auch an individuelle Gewichtsänderungen
anpassbar. Die Gewichtsdatenbank kann auch im Laufe der Aufzugsbenutzung aufgebaut
werden, indem das Gewicht der Aufzugsbenutzer 2 oder Gegenstände laufend erfasst und
abgespeichert wird.
[0010] Vor dem Schliessen der Kabinentür wird das identifizierte Gewicht der Aufzugsbenutzer
und/oder Gegenstände an einen Vergleicher 8 weitergeleitet, der das von der Lastmessung
4 erfasste Gewicht in der Aufzugskabine 1 mit dem identifizierten Gewicht vergleicht.
Ist das Gewicht in der Aufzugskabine 1 um ein bestimmtes Mass grösser als das identifizierte
Gewicht, erzeugt der Vergleicher 8 kein Freigabesignal FGS. Die Aufzugskabine 1 bleibt
stehen, wobei eine entsprechende optische und/oder akustische Meldung in bzw. vor
der Aufzugskabine 1 erzeugt wird. Stimmt das gemessene Gewicht mit dem identifizierten
Gewicht überein, wird das Freigabesignal FGS an die Aufzugssteuerung weitergeleitet,
die die Aufzugskabine 1 absendet.
[0011] Fig 2. zeigt eine weitere Variante zur Erfassung von Merkmalen des Aufzugsbenutzers
2 mittels elektromagnetischer Wellen. Anstelle der in Fig. 1 gezeigten Lastmesseinrichtung
4 kann ein Schwingkreis bestehend aus einer Induktivität L und eines Kondensators
C verwendet werden. Die Resonanzfrequenz wird mittels einer Messeinrichtung 9 gemessen.
Der Aufzugsbenutzer 2 beeinflusst die Dielektrizitätskonstante des Kondensators C,
wodurch die Kapazität des Kondensators C verändert wird. Das LC-Verhältnis bestimmt
die Resonanzfrequenz des Schwingkreises. Je nach Körpermasse des Aufzugsbenutzers
wird der Schwingkreis verstimmt. Die Messeinrichtung 9 misst die sich aufgrund der
Körpermasse verändernde Resonanzfrequenz, erzeugt ein entsprechendes Massesignal und
leitet dieses an den Vergleicher 8 weiter. Stimmt die gemessene Masse mit der identifizierten
Masse überein, wird das Freigabesignal FGS an die Aufzugssteuerung weitergeleitet,
die die Aufzugskabine 1 absendet.
[0012] Fig 3. zeigt eine weitere Variante zur Erfassung der für den Transport vorgesehenen
Aufzugsbenutzer 2 mittels Druckwellen, wobei das Prinzip des Echolotes angewendet
wird. Ein Sender 10 durchstrahlt die Aufzugskabine 1 mit Druckwellen DW. Ein Empfänger
11 erfasst ein Abbild der Aufzugsbenutzer 2 in der Aufzugskabine 1 aufgrund der absorbierten
bzw. der reflektierten Wellen RW und leitet das Abbild an den Vergleicher 8 weiter.
Stimmt das gemessene Abbild mit dem identifizierten Abbild überein, wird das Freigabesignal
FGS an die Aufzugssteuerung weitergeleitet, die die Aufzugskabine 1 absendet.
[0013] Die Absorbtionseigenschaft kann auch auf der Stehfläche der Aufzugsbenutzer 2 registriert
werden. Dazu wird der Boden mit Oberflächenwellen durchsetzt und die Bodenbelastung
aufgrund der Reflexionsmuster erfasst.
1. Identifikationssystem für eine Aufzugsanlage mit von Aufzugsbenutzern (2) und/oder
Gegenstände mitgeführten Informationsgebern (5) und mit mindestens einer Erkennungsvorrichtung
(6) zur Aufnahme von Daten der Informationsgeber (5),
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine weitere Einrichtung (4, 8) vorgesehen ist, die Daten der für
den Transport vorgesehenen Aufzugsbenutzer (2) und/oder Gegenstände erfasst und mit
den Daten der Informationsgeber (5) vergleicht und bei Übereinstimmung die Aufzugsanlage
informiert.
2. Identifikationssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Lastmesseinrichtung (4) vorgesehen ist, die das Gewicht der für den Transport
vorgesehenen Aufzugsbenutzer (2) und/oder Gegenstände erfasst und
dass ein Vergleicher (8) das von der Lastmesseinrichtung (4) erfasste Gewicht mit
dem identifizierten Gewicht der Erkennungsvorrichtung (6) vergleicht und bei Übereinstimmung
ein Freigabesignal (FGS) für eine Aufzugskabine (1) der Aufzugsanlage erzeugt.
3. Identifikationssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein durch die Körpermasse der für den Transport vorgesehenen Aufzugsbenutzer
(2) beeinflussbarer Schwingkreis (L, C) vorgesehen ist, dessen Resonanzfrequenz von
der Körpermasse abhängig ist und mittels einer Messeinrichtung (9) messbar ist und
dass der Vergleicher (8) die von der Messeinrichtung (9) erfasste Körpermasse mit
der identifizierten Körpermasse der Erkennungsvorrichtung (6) vergleicht und bei Übereinstimmung
ein Freigabesignal (FGS) für eine Aufzugskabine (1) der Aufzugsanlage erzeugt.
4. Identifikationssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Druckwellen (DW) auf die für den Transport vorgesehenen Aufzugsbenutzer (2)
ausstrahlender Sender (10) und ein die von den Aufzugsbenutzern (2) reflektierten
Druckwellen (RW) in Form eines Abbildes messender Empfänger (11) vorgesehen ist und
dass der Vergleicher (8) das vom Empfänger (11) erfasste Abbild mit dem identifizierten
Abbild der Erkennungsvorrichtung (6) vergleicht und bei Übereinstimmung ein Freigabesignal
(FGS) für eine Aufzugskabine (1) der Aufzugsanlage erzeugt.
5. Identifikationssystem nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine mit dem Vergleicher (8) in Verbindung stehende Datenbank (7) mit einer Gewichtstabelle
der Aufzugsbenutzer (2) und/oder Gegenstände vorgesehen ist, die im Laufe der Aufzugsbenutzung
an individuelle Gewichtsänderungen anpassbar ist.