(19)
(11) EP 0 833 105 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.04.1998  Patentblatt  1998/14

(21) Anmeldenummer: 97810622.7

(22) Anmeldetag:  02.09.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F23D 11/40, F23C 7/00, F23D 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 30.09.1996 DE 19640198

(71) Anmelder: ABB RESEARCH LTD.
8050 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Knöpfel, Hans Peter
    5627 Besenbüren (CH)
  • Bolis, Giacomo F.
    8050 Zürich (CH)

(74) Vertreter: Klein, Ernest et al
Asea Brown Boveri AG Immaterialgüterrecht(TEI) Haselstrasse 16/699 I
5401 Baden
5401 Baden (CH)

   


(54) Vormischbrenner


(57) Bei einem Vormischbrenner weist der drallstabilisierte Innenraum (18) einen in Strömungsrichtung verlaufenden kegelförmigen Innenkörper (13) auf. Die äussere Ummantelung des Innenraumes (13) ist durch tangential angeordnete Lufteintrittskanäle (11a, 12a) durchbrochen, durch welche ein Verbrennungsluftstrom (16) in den Innenraum (13) strömt. Die sich im Innenraum (13) bildende Drallströmung (23) wird über mindestens eine Brennstoffdüse (17) mit einem Brennstoff angereichert. Im nachgeschalteten Mischrohr (21) erfolgt dann die Gemischbildung der beiden Medien. Das Mischrohr (21) geht anschliessend über einen Querschnittssprung in einen Brennraum (31) über, wobei sich im Bereich der Ebene des Querschnittssprunges eine Rückströmzone (32) bildet, welche die Stabilität der Verbrennung gewährleistet.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Vormischbrenner gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1.

Stand der Technik



[0002] Magere vorgemischte Verbrennung ist ein verbreitetes Verfahren zum Erreichen niedriger Schadstoff-Emissionen, insbesondere Stickoxid-Emissionen, bei der Verbrennung von Brennstoffen mit geringem Gehalt an Stickstoffverbindungen. Aus Publikationen ist bekanntgeworden, dass mit Experimentalbrennern durch Verbesserung der Mischungsgüte von Luft und Brennstoff eine weitere Verringerung der Stickoxid-Emissionen, insbesondere bei der Verbrennung unter hohem Druck, wie dies bei Gasturbinen der neueren Generation der Fall ist, möglich ist. Eine Uebertragung solcher Experimentalbrenner auf die Maschinentechnologie ist jedoch nicht ohne weiteres möglich, da hier hohe Anforderungen bezüglich Flammenstabilisierung und Rückzündsicherheit bestehen. Herkömmliche drallstabilisierte und maschinentaugliche Vormischbrenner mischen den Brennstoff erst kurz vor der Flammenzone in die Verbrennungsluft ein.

[0003] Untersuchungen in diesem Zusammenhang haben ergeben, dass hiermit noch keine homogene Vermischung von Luft und Brennstoff bis zur Flammenzone erreicht werden kann. Eine Verlegung der Brennstoffeindüsung stromauf zur Verlängerung der Mischungszeit und damit Verbesserung der Mischungsgüte ist wegen der damit verbundenen Rückzündungsgefahr in einem maschinentauglichen Brenner nicht zugelassen.

[0004] Aus WO 93/17279 ist ein Brenner bekanntgeworden, der im wesentlichen aus einer zylindrischen Kammer besteht, welche ihrerseits mehrere tangential angeordnete Schlitze aufweist, durch welche die Verbrennungsluft ins Innere der Kammer strömt. Im Bereich dieser Schlitze, am Uebergang zum Innenraum der Kammer, wirken in axialer Richtung eine Reihe von Brennstoffdüsen, durch welche vorzugsweise ein gasförmiger Brennstoff der dort durchströmenden Verbrennungsluft beigemischt wird. Der Innenraum der Kammer ist des weiteren mit einem kegelförmigen Körper versehen, der sich in Strömungsrichtung verjüngt, wobei im Bereich der Spitze dieses kegelförmigen Körpers weitere Brennstoffdüsen für einen vorzugsweise flüssigen Brennstoff vorgesehen sind. Stromab der Kegelspitze dieses Körpers wird die Verbrennungsluft zur Zündung gebracht. Um die Flamme ausserhalb der Vormischstrecke des Brenners stabil zu halten, muss die Strömung in der Kammer resp. Vormischstrecke selbst überkritisch sein, d.h., die Drallzahl muss hier so klein sein, dass es zu keinem Wirbelaufplatzen kommt. Die kritische Drallzahl lässt sich durch drei Parameter am richtigen Ort erreichen: Durch eine Veränderung der Breite der tangentialen Schlitze, und andererseits durch eine Anpassung des Winkels des kegeligen Körpers im Innenraum der Kammer sowie durch Zugabe einer zentralen Stützluft, sei sie verdrallt oder unverdrallt. Durch die Brennstoffeindüsung im Bereich der Schlitze sind diese in ihrer Auslegung aber stark eingeschränkt. Darüber hinaus lässt sich eine optimale homogene Vermischung von Luft und Brennstoff nicht unmittelbar erreichen, dies gilt insbesondere für jene Brennstoffeindüsungen, die sich am Ende des Brenners befinden, und die sich demnach im unmittelbaren Bereich der Flammenfront befinden, womit durch diese Nähe überdies eine latente Rückzündungsgefahr besteht. Ferner wird der sowohl gasförmige als auch flüssige Brennstoff durch die kurze Strecke zwischen Eindüsung bis zur Flamme nicht gut mit der Luft vermischt, woraus sich örtliche fette Zonen in der Flamme ergeben, welche zu hohen NOx-Emissionen und höheren Pulsationen führen.

[0005] Zusammengefasst ergeben sich bei einem solchen Brenner folgende Probleme:

a) Erhöhung der Gefahr des Flammenrückschlages,

b) Kleinerer Betriebsbereich mit optimaler Flammenposition,

c) Die NOx-Emissionen steigen an,

d) Hohe Pulsationen,

e) Ungenügender Ausbrand.


Darstellung der Erfindung



[0006] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Vormischbrenner der eingangs genannten Art die obengenannten Nachteile zu beheben.

[0007] Die Konfiguration des zum Stand der Technik gehörenden Brenners erfüllt nun erfindungsgemäss die ausschliessliche Funktion eines Drallerzeugers, wobei diesem Drallerzeuger ein Mischrohr nachgeschaltet ist. Erst am Ausgang dieses Mischrohres bildet sich die Flammenzone.

[0008] Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass die Strömung am Austritt des Drallerzeugers so gewählt wird, dass es zu keinem Wirbelaufplatzen kommt. Das dem Drallerzeuger nachgeschaltete Mischrohr sorgt dafür, dass die Flammenzone weiter stromab verschoben wird und sich das Luft/Brennstoff-Gemisch besser vermischt. Am Austritt des Mischrohres in die Brennkammer platzt dann die vom Drallerzeuger induzierte Wirbelströmung auf: Dort bildet sich dann eine Rückströmblase oder Rückströmzone, welche eine Stabilisierung der Flammenfront bewirkt. Um ein Flammenrückschlagen in den wandnahen Bereichen (Wandgrenzschichten) des Mischrohres zu verhindern, wird das Mischrohr mit Filmlegelöcher oder- schlitzen versehen, welche die Grenzschicht spühlt und auch abmagert. Im Brennerzentrum wird ein Flammenrückschlagen dadurch verhindert, dass zentral Stützluft eingedüst wird. Diese Stützluft kann rein axial gerichtet oder mit einem Drall versehen sein.

[0009] Ein Austrittsradius mit einer Abrisskante, welcher brennkammerseitig in der Brennerfront angebracht ist, sorgt durch eine Vergrösserung der Rückströmblase für eine Stärkung der Flammenzone und somit eine bessere Flammenstabilität. Die Grösse des Radius hängt von der Strömung innerhalb des Mischrohres ab. Er wird so gewählt, dass sich die Strömung an die Wand anlegt und somit die Drallzahl stark ansteigt. Gegenüber einer Strömung ohne Radius vergrössert sich nun die Rückströmblase gewaltig, was eine maximierte Stabilisierung der Flammenfront bewirkt.

[0010] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zun sehen, dass die Vergrösserung der Rückströmblase auch durch andere Massmahmen innerhalb der Brennerfront zu erreichen ist, vorzugsweise durch torusähnliche Aussparungen in der Brennerfront.

[0011] Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erfindungsgemässen Aufgabenlösung sind in den weiteren Ansprüchen gekennzeichnet.

[0012] Im folgenden wird anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Elemente sind fortgelassen worden. Die Strömungsrichtung der Medien ist mit Pfeilen angegeben. Gleiche Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0013] Es zeigt:
Fig. 1
einen Vormischbrenner bestehend aus einem Drallerzeuger mit anschliessendem Mischrohr und Brennkammer,
Fig. 2
einen Querschnitt durch den Drallerzeuger längs der Schnittebene II.-II und
Fig. 3
eine Ausgestaltung der Frontwand zum Brennraum.

Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit



[0014] Um den Aufbau des Vormischbrenners besser zu verstehen, ist es von Vorteil, wenn gleichzeitig zu Fig. 1 auch Fig. 2 herangezogen wird. Des weiteren, um Fig. 1 nicht unnötig unübersichtlich zu gestalten, sind die tangentialen Luftzuführungskanäle nur schematisch dargestellt worden. Im folgenden wird bei der Beschreibung von Fig. 1 nach Bedarf auf Fig. 2 hingewiesen.

[0015] Der Vormischbrenner nach Fig. 1 besteht aus einem Drallerzeuger 10, einer dem Drallerzeuger nachgeschalteten Mischstrecke 20 und einer anschliessend wirkenden Brennkammer 30. Der Drallerzeuger 10 besteht aus zwei hohlen Teilschalen 11, 12, die versetzt zueinander ineinandergeschachtelt sind (Vgl. hierzu Fig. 2). Die Versetzung der jeweiligen Mittelachse oder Längssymmetrieachse llb, 12b (Vgl. Fig. 2) zueinander schafft auf beiden Seiten, in spiegelbildlicher Anordnung, je einen tangentialen Lufteintrittskanal lla, 12a frei, durch welche eine Verbrennungsluft 16 oder ein Brennstoff/Luft-Gemisch in einen von den Teilschalen 11, 12 gebildeten Innenraum 18 strömt. Die genannten Längssymmetrieachsen verlaufen vorzugsweise parallel zueinander, worauf die tangentialen Lufteintrittskanäle lla, 12a einen konstanten Durchflussquerschnitt aufweisen. Bei Bedarf lässt sich der Durchflussquerschnitt in axialer Richtung durch einen entsprechenden Verlauf der Längssymmetrieachsen regelmässig oder unrelmässig zueinander ab- oder zunehmend gestalten. Die Schalen 11, 12 selbst verlaufen in Strömungsrichtung vorzugsweise zylindrisch. Sie können indessen eine andere geometrische Ausgestaltung einnehmen, welche unmittelbar den Durchflussquerschnitt des Innenraumes 18 induzieren. Beispielsweise können die Schalen 11, 12 als Venturirohr ausgebildet werden. Die genannten Ausführungsmöglichkeiten sind zeichnerisch nicht näher dargestellt, da sie für den Fachmann ohne weiteres nachzuempfinden sind. Was die Anzahl Schalen betrifft, welche den Drallerzeuger 10 bilden, so sind sie nicht auf zwei beschränkt, wie dies aus dem Ausführungsbeispiel hervorgeht. Eine grössere Anzahl tangential angeordneter Lufteintrittskanäle ist je nach Betrieb ohne weiteres möglich. Die einzelnen versetzt zueinander angeordneten Schalen lassen sich ohne weiteres durch ein zusammenhängendes Rohr ersetzen, dessen Rohrwand durch tangential angeordnete Schlitze versehen ist, welche dann die tangentialen Lufteinströmungskanäle bilden. Bei mehrschaliger Ausführung ist es ferner bei Bedarf möglich, die einzelnen Schalen spiralförmig ineinanderzuschachteln.
In dem Innenraum 18 ist ein kegelförmiger Innenkörper 13 angeordnet, der sich in Strömungsrichtung verjüngt und weitgehend spitzenförmig ausläuft. Die kegelige Ausgestaltung dieses Innenkörpers 13, der in etwa die Länge der tangentialen Lufteintrittskanäle aufweist, ist nicht auf die dargestellte Form beschränkt: Eine äussere Form dieses Innenkörpers 13 als Diffusor oder Konfusor ist auch möglich. Mass für die Ausgestaltung dieses Innenkörpers 13 in Interdepedenz mit der tangential einströmenden Verbrennungsluft 16 ist die Erzielung einer bestimmten Drallzahl am Ausgang des Drallerzeugers. Der Innenkörper 13 weist zentral eine Bohrung 19 auf, durch welche eine Brennstofflanze 14 durchzogen wird, welche sich ihrerseits bis etwa zur Spitze des Innenkörpers erstreckt. Durch diese Brennstofflanze 14 wird vorzugsweise ein flüssiger Brennstoff herangeführt, dessen Eindüsung in den Innenraum 18 über eine Brennstoffdüse 17 geschieht, welche ein für den Betrieb angezeigter Brennstoffspraywinkel erzeugt. Somit bildet diese Brennstoffdüse 17 die eigentliche Kopfstufe des Vormischbrenners. Die Brennstofflanze 14 wird mit einer Stützluft 15 ummantelt, welche mindestens einen axialen Impuls zur Stabilisierung der sich in der Brennkammer 30 bildenden Flammenfront 30 auslöst. Ferner trägt diese Stützluft 15 dazu bei, die Optimierung des Vormischprozesses, insbesondere der ortlichen Stabilisierung der Flammenfront, zu verstärken, wobei diese Stützluft auch durch eine Teilmenge eines rückgeführten Abgases angereichert sein kann. Diese Stützluft kann darüber hinaus durch ein anderes Luft/Brennstoff-Gemisch ersetzt werden. Damit sich eine Rückströmblase nicht bereits am Ende des Drallerzeugers 10 bilden kann, ist es wichtig, dass der sich durch die tangentiale Strömung bildende Drall unterkritisch bleibt. Dies lässt sich durch verschiedene Massnahmen erreichen, eine davon betrifft den Durchflussquerschnitt der tangentialen Lufteintrittskanäle 11a, 12a, eine andere ist auf die Anzahl dieser Kanäle gerichtet, wobei der konische Verlauf des Innenkörpers 13 eine zu den genannten Massnahmen interdependente Rolle spielt.

[0016] Die aus einem Luft/Brennstoff-Gemisch bestehende Drallströmung 23 strömt demnach ohne Bildung eine Rückströmzone in eine abströmungsseitig des Drallerzeugers 10 angeschlossene Mischstrecke 20, welche im wesentlichen aus einem Mischrohr 21 besteht. Dieses Mischrohr 21 erfüllt die Bedingung, dass stromab des Drallerzeugers 10 eine definierte Mischung bereitgestellt wird, in welcher eine perfekte Vormischung von Brennstoffen verschiedenster Art erzielt wird. Das Mischrohr 21, d.h. dessen Länge, ermöglicht des weiteren eine verlustfreie Strömungsführung, wobei dieses ein ausgeprägtes Maximum des Axialgeschwindigkeitsprofils auf der Achse 24 besitzt, so dass eine Rückzündung der Flamme aus der Brennkammer 30 nicht möglich ist. Allerdings darf nicht verkannt werden, dass bei einer solchen Konfiguration die Axialgeschwindigkeit zur Wand des Mischrohres 21 hin abfällt. Um Rückzündung auch in diesem Bereich zu unterbinden, wird das Mischrohr 21 in Strömungs- und Umfangsrichtung mit einer Anzahl regelmässig oder unregelmässig verteilter Durchflussöffnungen 22, die verschieden in Querschnitt und Strömungsrichtung ausgebildet sind. Durch diese Durchflussöffnungen 22 strömt eine Luftmenge in das Innere des Mischrohres, und entlang der Innenwand im Sinne einer Filmlegung eine Erhöhung der dort vorherrschenden Axialgeschwindigkeit induzieren und das Gemisch in diesem Bereich abmagert. Eine andere Ausgestaltung um die gleiche Wirkung zu erzielen, besteht darin, den Querschnitt des Mischrohres 21 mit einer Verengung zu versehen, wodurch das gesamte Geschwindigkeitsniveau innerhalb dieser Strömungsstrecke erhöht wird. In der Figur sind die Durchflussöffnungen 22 als Bohrungen ausgebildet, welche unter einem spitzen Winkel gegenüber der Brennerachse 24 verlaufen. Wenn einer der gewählten Vorkehrungen bei der Führung der Drallströmung 23 entlang des Mischrohres 21 einen nicht tolerierbaren Druckverlust bewirkt, so kann hiergegen Abhilfe geschaffen werden, indem am Ende des Mischrohres 21 ein in der Figur nicht ersichtlicher Diffusor vorgesehen wird.

[0017] Am Ende des Mischrohres 21 schliesst sich die Brennkammer 30 an, welche schematisch durch ein Flammrohr 31 angedeutet ist, wobei der Uebergang zwischen den beiden Durchflussquerschnitten durch einen Querschnittssprung charakterisiert ist. Dieser Uebergang wird des weiteren durch eine Frontwand 25 gebildet, welche stirnseitig zum Brennraum angeordnet ist und eine Anzahl Oeffnungen aufweist, durch welche eine Luftmenge direkt in die Randzonen des Querschnittssprunges einströmt. Erst in der Ebene des Querschnittssprunges bildet sich eine zentrale Rückströmzone 32, welche die Eigenschaften eines körperlosen Flammenhalters entfaltet. Bildet sich innerhalb des Querschnittssprunges während des Betriebes eine strömungsmässige Randzone, in welcher durch den dort vorherrschenden Unterdruck Wirbelablösungen enstehen, so führt dies zu einer vestärkten Ringstabilisation der Rückströmzone 32. Eine weitere Stärkung derselben wird durch die Eindüsung der über die Brennerfront eingebrachten Luft 26 erreicht. Schliesslich ist eine weitere Stärkung der Rückströmzone 32 dadurch zu erreichen, indem in der Brennerfrontwand brennkammerseitig eine sogenannte Abrisskannte (Vgl. Fig. 3) oder torusähnliche Aussparungen vorgesehen werden.

[0018] Im Bereich des Querschnittssprunges bildet sich aufgrund der dort entstehenden unterkritischen Drallströmung ein Wirbelaufplatzen, welche die Rückströmzone 32 induziert. Die Zündung erfolgt an der Spitze dieser Rückströmzone 32: Erst an dieser Stelle kann eine stabile Flammenfront entstehen. Die Gefahr eines Rückschlages der Flammme in das Mischrohr 21 des Vormischbrenners, wie dies bei den bekanntgewordenen Vormischstrecken stets latent der Fall ist, wogegen dort mit komplizierten körperlichen Flammenhaltern Abhilfe gesucht wird, ist hier aus den genannten Gründen nicht zu befürchten. Ist die Verbrennungsluft 16 vorgeheizt, oder mit einem der erwähnten Medien, vorzugsweise mit rückgeführtem Abgas angereichert, so unterstützt dies die Verdampfung des durch die Kopfstufe eingedüsten flüssigen Brennstoffes.

[0019] Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung die Konfiguration der ineinandergeschachtelten Teilschalen 11, 12. Selbstverständlich sind diese Teilschalen auch über diese Ebene zueinander verschiebbar, d.h., es ist ohne weiteres möglich, eine Ueberlappung derselben im Bereich der tangentialen Lufteintrittsschlitze 11a, 12a zu bewerkstelligen. Es ist des weiteren auch möglich, die Teilschalen 11, 12 durch eine gegenläufige drehende Bewegung spiralartig ineinander zu verschachteln. Somit lassen sich Form und Grösse der tangentialen Lufteintrittsschlitze lla, 12a so varieren, dass die Drallzahl und Drallstärke aus dem Drallerzeuger 10 den jeweiligen Verhältnissen angepasst werden kann. Die tangentialen Lufteintrittsschlitze lla, 12a bilden jeweils die Austrittsöffnung eines nicht näher gezeigten Zuführungskanals. Im Bereich der tangentialen Lufteintrittskanäle sind weitere Brennstoffdüsen vorgesehen, durch welche vorzugsweise ein gasförmiger Brennstoff 16 eingedüst wird. Die Ausgestaltung dieser Brennstoffeindüsung lässt sich aus EP-0 321 809 B1 ersehen, wobei diese Druckschrift zu einem integrierender Bestandteil dieser Beschreibung erhoben wird.

[0020] Fig. 3 zeigt die bereits angesprochene Abrisskante A, welche in der Frontwand 25 ausgebildet wird. Am Ende des Durchflussquerschnittes des Mischrohres 21 ist ein in die Frontwand 25 überleitendes Uebergangsradius R vorgesehen, dessen Grösse grundsätzlich von der Strömung innerhalb des Mischrohres 21 abhängt. Dieser Radius R wird so gewählt, dass sich die Strömung an die Wand anlegt und so die Drallzahl stark ansteigen lässt. Quantitativ lässt sich die Grösse des Radius R so definieren, dass dieser > 10% des Durchflussdurchmessers d des Mischrohres 21 beträgt. Gegenüber einer Strömung ohne Radius vergrössert sich nun die Rückströmzone gewaltig. Dieser Radius verläuft bis zur Austrittsebene des Mischrohres 21, wobei der Arcuswinkel β zwischen Anfang und Ende der Krümmung < 90° beträgt. Entlang des einen Schenkels des Arcuswinkels β verläuft die Abrisskante A ins Innere des Mischrohres 21 und bildet somit eine Abrissstufe S gegenüber dem vorderen Punkt der Abrisskante A, deren Tiefe > 3 mm beträgt. Selbstverständlich kann die hier parallel zur Austrittsebene des Mischrohres 21 verlaufende Kante anhand eines gekrümmten Verlaufs wieder auf Stufe Austrittsebene gebracht werden. Der Winkel β', der sich zwischen Tangente der Abrisskante A und Senkrechten zur Austrittsebene des Mischrohres 21 ausbreitet, ist gleich gross wie der Winkel β. Auf die Vorteile dieser Ausgestaltung in der Frontwand 25 ist bereits oben unter dem Kapitel "Darstellung der Erfindung" näher eingegangen. Eine Abrisskante zur Festigung der Rückströmzone lässt sich auch durch brennraumseitige konkavartige Ausnehmungen in der Frontwand erreichen.

Bezugszeichenliste



[0021] 
10
Drallerzeuger
11
Schale
11a
Tangentialer Lufteintrittskanal
11b
Längssymmetrieachse der Schale
12
Schale
12a
Tangentialer Lufteintrittskanal
12b
Längssymmetrieachse
13
Kegelförmiger Innenkörper
14
Brennstofflanze
15
Stützluft
16
Verbrennungsluft oder Brennstoff/Luft-Gemisch
17
Brennstoffdüse
18
Innenraum
20
Mischstrecke
21
Mischrohr
22
Durchflussöffnungen
23
Drallströmung
24
Brennerachse
25
Frontwand
26
Luft
30
Brennkammer
31
Flammrohr zum Brennraum
32
Rückströmzone, Rückströmblase
A
Abrisskante
d
Innendurchmesser des Mischrohres 21
R
Uebergangsradius
T
Tangentiale der Abrisskante
S
Abrissstufe
β
Arcuswinkel von R
β'
Winkel zwischen T und A



Ansprüche

1. Vormischbrenner mit einem drallstabilisierten Innenraum und mit Mitteln zur Eindüsung eines Brennstoffes versehen, wobei der Innenraum einen in Strömungsrichtung kegelförmig verlaufenden Innenkörper aufweist, wobei die Ummantelung des Innnenraumes durch mindestens einen in axialer Richtung verlaufenden und tangential angeordneten Lufteintrittskanal durchbrochen ist, und wobei durch diesen tangentialen Lufteintrittskanal eine Verbrennungsluft in den Innenraum strömt, dadurch gekennzeichnet, dass sich stromab des Innenraumes (18) ein von einer Drallströmung (23) durchströmtes Mischrohr (21) anschliesst, welches über einen Querschnittssprung in einen Brennraum (31) übergeht, dass der Querschnittssprung durch eine Frontwand (25) gebildet ist, und dass im Bereich der Ebene des Querschnittsprunges eine Rückströmzone (32) wirkbar ist.
 
2. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenkörper (13) von mindestens einer Brennstofflanze (14) durchzogen ist, deren Brennstoffdüse (17) im Bereich der Spitze des Innenkörpers (13) angeordnet ist.
 
3. Vormischbrenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstofflanze (17) im Innenkörper (13) zentral angeordnet ist.
 
4. Vormischbrenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstofflanze (14) von einem Luftstrom (15) umgeben ist.
 
5. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenkörper (13) die Form eines Diffusors hat.
 
6. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenkörper (13) die Form eines Konfusors hat.
 
7. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ummantelung des Innenraumes (18) zylindrisch oder quasi-zylindrisch ist.
 
8. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der von der Ummantelung des Innenraumes (18) gebildete Durchflussquerschnitt in Strömungsrichtung die Form einer Venturistrecke aufweist.
 
9. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ummantelung des Innenraumes (18) aus mindestens zwei versetzt zueinander ineinandergeschachtelten Teilschalen (11, 12) besteht, und dass die benachbarten Wandungen der Teilschalen (11, 12) in deren Längserstrekkung tangentiale Lufteintrittskanäle (11a, 12a) für die Durchströmung der Verbrennungsluft (16) bilden.
 
10. Vormischbrenner nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilschalen (11, 12) spiralförmig ineinandergeschachtelt sind.
 
11. Vormischbrenner nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der tangentialen Lufteintrittskanäle (lla, 12a) in deren Längsertreckung weitere Brennstoffdüsen (18) angeordnet sind.
 
12. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischrohr (21) in Strömungs- und Umfangsrichtung mit Durchflussöffnungen (22) zur Eindüsung eines Luftstromes ins Innere des Mischrohres (21) aufweist.
 
13. Vormischbrenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussöffnungen (22) unter einem spitzen Winkel gegenüber der Brennerachse (24) verlaufen.
 
14. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontwand (25) eine Abrisskante (A) aufweist, welche aus einem Uebergangsradius (R) im Bereich der Austrittsebene des Mischrohres (21) und einer von der Austrittsebene des Mischrohres (21) in radialer Richtung abgesetzten Abrissstufe (S) besteht.
 
15. Vormischbrenner nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Uebergangsradius (R) > 10% des Innendurchmessers des Mischrohres (21) beträgt, und dass die Abrissstufe (S) eine Tiefe > 3 mm aufweist.
 




Zeichnung