[0001] Um einerseits den Brennstoff bestmöglich auszunutzen und andererseits den Ausstoß
schädlicher Verbrennungsprodukte in die Umwelt weitgehend zu vermindern, versucht
man, Gasbrenner mit einem solchen Gas/Luft-Gemisch zu versorgen, daß dieses optimal
und vollständig verbrennt. Bei herkömmlichen Gas/Luft-Reglern wird dabei von einem
vorgegebenen Wobbe-Index des Brenngases ausgegangen und das Mischungsverhältnis dementsprechend
konstant gehalten. Die Gasversorgung liefert jedoch keineswegs Brenngas mit gleichem
oder gleichbleibendem Wobbeindex, so daß insbesondere bei Vormisch-Gasbrennern und
atmosphärischen Brennern mit geringem NO
x-Ausstoß bisweilen mit den herkömmlichen Gas/Luft-Regeleinrichtungen, die ein vorgegebenes
Gas/Luft-Verhältnis einhalten, nicht in allen Fällen eine wirklich optimale Verbrennung
erzielbar ist. Man hat deshalb zusätzlich im Rauchgasabzug einen Sauerstoffühler vorgesehen,
der je nach Sauerstoffanteil der Rauchgase das Gas/Luft-Mischungsverhältnis über einen
auf die Gas- oder Luftzufuhr einwirkenden Regler in Richtung auf eine optimale Verbrennung
mit geringem Luftüberschuß von beispielsweise 4% verändert. Ein solcher zusätzlicher
Sauerstoff- oder NO
x-Fühler erhöht die Kosten der Regeleinrichtung und unterliegt, da er im Rauchgasabzug
angeordnet ist, einer erheblichen Verschmutzung. Er muß deshalb regelmäßig gewartet
und gesäubert oder ausgetauscht werden.
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Methoden bekannt, das Gas/Luft-Verhältnis
ohne Sauerstoffühler im Rauchgasabzug zu überwachen bzw. zu regeln. So beschreibt
DE 41 12 449 A1 ein Verfahren zum Regeln eines Flächenbrenners, bei dem die Luftzufuhr
in Abhängigkeit von der Temperatur im Bereich des Brenners geregelt wird. Hierzu ist
in der Brennerplatte ein Temperaturfühler angeordnet. Hebt die Flamme bei zu hohem
Luftüberschuß von der Brennerplatte ab, so sinkt deren Temperatur, und der Temperaturfühler
gibt an das Gebläse ein dessen Drehzahl verringerndes Stellsignal. Auf diese Weise
werden Störgrößen wie eine wechselnde Gasqualität, Schwankungen in der Versorgungsspannung
des Gebläsemotors oder Änderungen der Lufttemperatur selbsttätig ausgeglichen. Man
erhält eine Art Lambda-Regelung ohne die Nachteile einer Lambda-Sonde im Rauchgasabzug.
[0003] DE-39 37 290 A1 beschreibt ein Verfahren zum Steuern des einem Brenner zuzuführenden
Gas/Luft-Gemischs, wobei die elektrische Leitfähigkeit des Flammenbereichs, d.h. die
Größe des Ionisationsstroms eines in die Flamme eintauchenden Flammenstabes als Kenngröße
für die Gemisch-Zusammensetzung dient. Die Leitfähigkeit des Flammenbereichs wird
gemessen und mit einem empirisch ermittelten Sollwert verglichen. Die Abweichung des
Istwerts vom Sollwert liefert ein die Gemisch-Zusammensetzung veränderndes Signal,
beispielsweise an den Gebläsemotor, welcher die Gemisch-Zusammensetzung solange ändert,
bis der Flammenstab das Erreichen des Sollwertes der Leitfähigkeit im Flammenbereich
meldet. Auf diese Weise kann auch bei variierender Gasqualität und wechselnden Luft-Zuständen
eine konstante Verbrennungsqualität erzielt werden. Auch DE 44 33 425 A1 und DE 195
02 901 A1 nutzen zur Gemischregelung den Ionisationsstrom eines Flammenfühlers aus.
[0004] Weiterhin ist aus DE-22 52 618 A1 ein Brenner bekannt, bei dem die Position der Flamme
in bezug auf die Brennerplatte optisch überwacht wird, wozu ein von der Flamme zum
Glühen gebrachter Platindraht und ein Photoelement dienen. Schlägt die Flamme auf
den Brenner zurück, so wird der in der Nähe der Brennerplatte angeordnete Platindraht
aufgeheizt und das Photoelement mit der Strahlung des Platindrahts beaufschlagt. Hieraus
wird ein die Drehzahl des Gebläses erhöhendes Signal abgeleitet. Wandert andererseits
die Flamme vom Brenner weg, so wird der Platindraht nicht mehr aufgeheizt und das
Photoelement empfängt von diesem keine Strahlung mehr. Das hieraus resultierende Signal
senkt die Gebläsedrehzahl ab.
[0005] Schließlich beschreibt CH 389 539 eine Sicherheitsvorrichtung an Gasbrennern mit
einem thermoelektrischen Fühler, der bei ordnungsgemäßer Zusammensetzung des Gas/Luft-Gemischs
gerade den Umfang des blauen Kerns der Flamme berührt. Ändert sich die Zusammensetzung,
so ragt der Fühler in einen kühleren Teil der Flamme, wodurch der Fühler abkühl und
das Gasventil schließt.
[0006] Durch die Erfindung werden ein einfaches Verfahren zum Kalibrieren des Gemischreglers
eines Gasbrenners sowie zum Betrieb eines solchen Gasbrenners und eine zur Durchführung
dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung vorgeschlagen, welche ohne zusätzlichen Sauerstoff-
oder NO
x-Fühler im Rauchgasabzug auskommen und trotzdem zu einer zumindest angenähert optimalen
Verbrennung auch bei Verwendung unterschiedlicher Gassorten mit abweichender Wobbe-Zahl
führen.
[0007] Das Verfahren sowie die Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen gekennzeichnet. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen. Die Erfindung verwendet den ohnehin zur Überwachung der Brennerflamme
vorhandenen Flammenfühler zusätzlich im Zuge einer Kalibrierung der Brenneranlage
dazu, das optimale Gas/Luft-Verhältnis in Abhängigkeit von der jeweiligen Gassorte
selbsttätig zu ermitteln. Dabei nutzt die Erfindung die Tatsache aus, daß einerseits
bei hinreichendem Gasüberschuß die Flamme mit Sicherheit zündet und andererseits die
Flamme in Abhängigkeit vom Luftanteil ihre Größe und die Lage in bezug auf den Brenner
verändert. Bei hohem Luftanteil wird die Ausströmgeschwindigkeit des Gas/Luftgemischs
aus dem Brenner größer als die Verbrennungsgeschwindigkeit. Dies führt dazu, daß die
Flamme vom Brenner abhebt. Ordnet man den Flammenfühler derart an, daß er ein solches
Abheben der Flamme vom Brenner feststellen kann, so läßt sich dieses Abheben der Flamme
dahin gehend auswerten, daß es als Anzeichen für einen zu hohen Luftanteil, d.h. für
ein nicht-optimales Gas/Luft-Verhältnis ausgenutzt wird. Während der Flammenfühler
im Normalbetrieb beim Erlöschen der Flamme ein den Brenner stillsetzendes Signal liefert,
gibt er während der Kalibrierung trotz brennender Flamme ebenfalls ein das Nichtvorhandensein
einer Flamme anzeigendes Signal ab, wenn sich die Flamme vom Flammenfühler entfernt
hat. Mit einem einzigen Flammenfühler kann man einerseits das Vorhandensein der Flamme
im Normalbetrieb und andererseits die Position der Flamme während der Kalibrierung
überwachen. Natürlich könnte man für die beiden Vorgänge auch getrennte Flammerfühler
verwenden. Dabei kann es sich um einen in die Flamme eintauchenden thermischen Flammenfühler,
z.B. um einen Flammenstab oder auch um einen optischen Flammenfühler handeln, der
hinreichend fokussiert ist, um das Abheben der Flamme erkennen zu können.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in den Zeichnungen wiedergegebener Ausführungsbeispiele
erläutert. Darin zeigt:
- Figur 1
- schematisch einen Hauptbrenner mit austretenden Flammen und zwar im Normalbetrieb
(A) mit optimaler Flammenhöhe, bei etwas zu hohem Luftüberschuß (B) sowie bei starkem
Luftüberschuß und abgehobener Flamme (C);
- Figur 2
- eine Gas/Luft-Regeleinrichtung mit einem in Abhängigkeit vom Wärmebedarf ein- und
abschaltenden Gasventil; sowie
- Figur 3
- eine ähnliche Regeleinrichtung mit in Abhängigkeit vom Wärmebedarf modulierendem Brennstoffventil.
[0009] Bei allen drei in Figur 1 dargestellten Betriebszuständen A, B und C treten mehrere
Flammen 1 aus entsprechenden Öffnungen des Brenners 2 aus und werden von einem Flammenfühler
in Form eines Flammenstabs 3 überwacht. Im optimalen Betriebszustand A beginnt die
Flamme unmittelbar an der Austrittsöffnung des Brenners 2 und hat eine solche Größe,
daß der Flammenstab 3 in die Flammenspitze, also den Flammenbereich mit der höchsten
Temperatur hineinragt. Hier liegt also ein optimales Gas/Luftgemisch vor, welches
eine nahezu vollständige Verbrennung und damit geringstmögliche unverbrannte Anteile
im Rauchgas gewährleistet.
[0010] In der Betriebsart B enthält das dem Brenner 2 zugeführte Gas/Luft-Gemisch zuviel
Luft, wodurch die Flamme vergrößert wird. Hier ragt der Flammenfühler 3 nicht mehr
in den Bereich der Flammenspitzen, sondern in den mittleren Flammenbereich hinein,
der gegenüber der Flammenspitze eine niedrigere Temperatur aufweist. Gleichwohl erkennt
der Flammenfühler 3 das Vorhandensein der Flammen 1.
[0011] In der Betriebsart C hat das Gas/Luft-Gemisch einen sehr hohen Luftüberschuß. Die
Flammen 1 sind zwar nach wie vor vorhanden, aber soweit vom Brenner 2 abgehoben, daß
der Flammenstab 3 nicht mehr in die Flamme 1 selbst eintaucht. Der Flammenfühler 3
kann also das Vorhandensein der Flammen 1 nicht erkennen, sondern meldet an eine angeschlossene
Überwachungsschaltung einen Flammenausfall, obwohl die Flammen 1 in Wirklichkeit vorhanden
sind. Dieses Abheben der Flammen 1 vom Brenner 2 wird gemäß der Erfindung zum Kalibrieren
des Gas/Luft-Verhältnisses ausgenutzt, wenn der Brenner Gase mit unterschiedlichem
Wobbeindex optimal verbrennen soll.
[0012] Hierzu wird ein Testexemplar des Brenners mit einem optimalen Gas/Luft-Gemisch betrieben
und zugleich der Sauerstoffgehalt im Abgas gemessen. Diese Messung hat den Zweck,
das Gas/Luft-Gemisch tatsächlich optimal einzustellen. Es ergibt sich die Betriebsart
A. Sodann erhöht man den Luftüberschuß bis schließlich entsprechend der Betriebsart
C die Flammen 1 soweit vom Brenner 2 abgehoben sind, daß der Flammenfühler 3 das Vorhandensein
der Flammen nicht mehr erkennt, sondern einen Flammenausfall meldet. Zugleich wird
gemessen, um wieviel Prozent der Luftüberschuß gegenüber der optimierten Betriebsart
A zugenommen hat. Diese prozentuale Zunahme des Luftüberschusses bis zum Flammenabheben
vom Flammenstab 3 ist eine charakteristische Kenngröße des Brenners, welche nur einmal
für den betreffenden Brennertyp bestimmt werden muß.
[0013] Bei der Installation eines Brenners und danach in regelmäßigen Abständen, beispielsweise
einmal oder zweimal am Tage, wird der Brenner wie folgt kalibriert:
Der Brenner wird mit hinreichendem Gasüberschuß in Gang gesetzt, so daß er auf jeden
Fall zündet und die Flammen entstehen. Der Gasüberschuß richtet sich dabei nach dem
in der betreffenden-Anlage gegebenenfalls zu verbrennenden Gas mit dem geringsten
kalorischen Brennwert. Der Einstellung der entsprechenden Regelelemente für Gas- und
Luftzufuhr ist dabei bekannt. Nach dem Zünden der Flamme wird durch entsprechende
Verstellung der das Gas/Luft-Verhältnis bestimmenden Stellglieder, z.B. durch einen
Gas/Luft-Regler, das Gas/Luft-Verhältnis in Richtung auf einen Luftüberschuß verändert.
Sobald der Luftüberschuß einen Wert erreicht hat, bei dem die Flammen 1 vom Flammenstab
3 abheben, schaltet der Flammenfühler 3 den Brenner ab. Dies ist ein charakteristischer
und wiederholbarer Arbeitspunkt des Brenners im Zusammenwirken mit dem Flammenfühler.
Von diesem Arbeitspunkt aus wird das Gas/Luft-Verhältnis um den eingangs erwähnten,
einmal ermittelten Prozentsatz in Richtung auf eine Verringerung des Luftüberschusses
geändert und erreicht damit das optimale Gas/Luft-Verhältnis entsprechend der Betriebsart
A. Nunmehr ist der Brenner im Hinblick auf die Wobbezahl des gerade verbrannten Gases
kalibriert und kann durch Konstanthalten dieses Gas/Luft-Verhältnisses optimal betrieben
werden. Die Aufrechterhaltung des Gas/Luft-Verhältnisses ist durch die Einstellung
der betreffenden Stellglieder vorgegeben oder kann durch einen an sich bekannten Gas/Luft-Regler
gewährleistet werden.
[0014] Sollte der Brenner zwischen zwei Kalibrierzyklen infolge einer zu starken Änderung
der Gasqualität nicht zünden, so kann der Kalibriervorgang automatisch wiederholt
werden. Je öfter eine solche Kalibrierung durchgeführt wird, um so geringer ist die
Gefahr, daß der Brenner zwischen zwei Kalibrierungen mit einem nicht optimalen Gas/Luft-Verhältnis
betrieben wird. Die Erfindung ist sowohl bei Brennern mit einem schaltenden als auch
mit einem modulierenden Gasventil einsetzbar.
[0015] Anhand von Figur 2 wird zunächst die Arbeitsweise bei Verwendung eines schaltenden
Ein/Aus-Gasventils erläutert. Gas wird der Brennkammer bzw. dem Brenner 2 von einer
Gasleitung G her über ein solches Ein/Aus-Gasventil 4 und einen Gasinjektor 5 zugeführt.
Zugleich erzeugt ein Gebläse 6 einen Verbrennungsluftstrom, der über eine Luftdüse
7 zum Brenner 2 gelangt. Solange nur eine Gassorte verbrannt wird, könnte das Gebläse
6 mit einer durch das gewünschte Gas/Luft-Verhältnis vorgegebenen Drehzahl betrieben
werden. Die Erfindung sieht jedoch eine Anpassung dieser Drehzahl an die betreffende
Gassorte vor, um mittels der erwähnten Kalibrierung ein optimales Gas/Luft-Gemisch
einzustellen. Hierzu wird die Anlage mit einer niedrigen Drehzahl des Gebläses 6 gestartet,
so daß mit Sicherheit der Brenner zündet und der Flammenfühler 3 das Vorhandensein
von Flammen meldet. Anschließend erhöht der Regler 8 die Drehzahl des Gebläses 6 solange
bis infolge des erhöhten Luftüberschusses die Flammen entsprechend der Betriebsart
C vom Flammenfühler abgehoben haben und dieser folglich an den Regler 8 ein Flammenausfallsignal
liefert. Der vorzugsweise mit einem Mikroprozessor und Speichern ausgestattete Regler
8 schaltet über hier nicht im einzelnen dargestellte, aber bekannte Signalverbindungen
die Anlage ab und speichert zugleich den beim Erlöschen der Flammen gegebenen Drehzahlwert.
Anschließend verringert der Regler 8 den Sollwert der Gebläsedrehzahl um den oben
erwähnten vorgegebenen Prozentsatz derart, daß von dem Abschalt-Arbeitspunkt gemäß
Betriebsweise C der Luftüberschuß auf die optimale Betriebsweise A verringert wird.
Nunmehr wird die Anlage mit diesem optimalen Gas/Luft-Verhältnis bzw. Luftüberschuß
für den Betrieb freigegeben. Sobald beispielsweise ein zu beheizender Raum oder eine
Warmwasserentnahmestelle die Zuführ von Wärme und damit das Einschalten des Brenners
anfordert, setzt der Regler 8 die Anlage in Betrieb, indem das Gasventil 4 geöffnet
und das Gebläse 6 mit der nunmehr optimierten Drehzahl solange betrieben wird, bis
kein Wärmebedarf mehr besteht. Bei nur selten eingeschalteten Anlagen kann jeder Einschaltung
ein solcher Kalibriervorgang vorangestellt werden. Bei Anlagen, welche öfter ein-
und ausschalten, genügt es meistens, wenn die Kalibrierung einmal oder zweimal pro
Tag erfolgt. Öfter ändert sich der Wobbeindex des zugeführten Gases mit Sicherheit
nicht.
[0016] Der Kalibriervorgang kann auch ohne Unterbrechung des Brennerbetriebs selbst vorgenommen
werden, wenn der Regler 8 beim Einschalten der Anlage und beim erstmaligen Auftreten
des Flammenausfallsignals infolge des Abhebens der Flamme vom Brenner die Gebläsedrehzahl
gleich um den vorgegebenen Prozentsatz verringert, ohne dabei die Gaszufuhr und damit
den Brennvorgang zu unterbrechen.
[0017] Figur 3 zeigt vereinfacht eine Brenneranlage mit modulierendem Betrieb, d.h. Gas-
und Luftzufuhr ändern sich in Abhängigkeit vom jeweiligen Wärmebedarf Das Brenngas
G gelangt wiederum über einen Injektor 5 und die Verbrennungsluft L über eine Luftdüse
7 zum Brenner 2. Ein modulierendes Gasventil 14 sowie das drehzahlgesteuerte Gebläse
6 werden von einem Gas/Luft-Regler 15 im Sinne der Aufrechterhaltung eines vorgegebenen
optimalen Gas/Luft-Verhältnisses gesteuert. Beispiele hierfür sind aus EP 0 390 964
B1 (72400679) oder EP 0 644 377 A1 (72200796) bekannt. Zwischen das Gasventil 14 und
den Gasinjektor 5 ist eine Gasdrossel 16 eingeschaltet, welche vom Regler 8 gesteuert
wird.
[0018] In bekannter Weise wird die Drehzahl des Gebläses 6 in Abhängigkeit vom Wärmebedarf
verändert. Über den Gas/Luftregler 15 wird dabei die Gaszufuhr durch das Gasventil
14 im Sinne der Aufrechterhaltung eines vorgegebenen Gas/Luft-Verhältnisses gesteuert.
Ein solcher Gas/Luftregler 15 hat einen vorgegebenen Modulationsbereich über den diese
automatische Anpassung von Gas- und Luftzufuhr wirksam ist. Der Gasinjektor 5 ist
so ausgestaltet, daß er bei voll geöffneter Drossel 16 und Verwendung eines Gases
mit den niedrigsten zu erwartenden Wärmeinhalt das gewünschte Gas/Luft-Verhältnis
erzielt.
[0019] Die Anlage wird bei voll geöffneter Drossel 16 in Gang gesetzt. Sobald die Flamme
zündet, verändert der Regler 8 langsam den Durchflußquerschnitt der Drossel 16. Wenn
die Flamme vom Flammenfühler 3 abhebt, schaltet der Regler 8, wie beim obigen Ausführungsbeispiel,
die Anlage ab. Beim erneuten Einschalten wird der Durchflußquerschnitt der Drossel
16 um den vorgegebenen Prozentsatz zwischen Abhebewert (Betriebsart C) und optimalem
Betrieb (Betriebsart A) erhöht, beispielsweise unter Verwendung eines Stellmotors,
der bei konstanter Drehzahl für eine vorgegebene, dem genannten Prozentsatz entsprechende
Dauer in Betrieb ist.
[0020] Damit wird das Gas/Luft-Verhältnis auf den gewünschten optimalen Wert eingestellt.
Anschließend wird die Anlage für den Normalbetrieb freigegeben. Auch hier kann die
Einstellung des optimalen Gasstroms im Verhältnis zum Luftstrom mit Hilfe der Drossel
16 und des Reglers 8 während des ersten Einschaltvorgangs der Anlage ohne Unterbrechung
des Brennerbetriebs erfolgen.
[0021] Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abwandlungen der gerätemäßigen Ausgestaltung
möglich. So kann die Drossel 16 Teil des modulierenden Gasventils 14 sein. Die Einstellung
des Gas/Luft-Verhältnisses beim Kalibrieren kann nicht nur im Strömungsweg des Gases,
sondern statt dessen auch im Strömungsweg der Luft L vorgenommen werden, wenn man
eine entsprechende Einstellvorrichtung zwischen Gebläse 6 und Luftdüse 7 vorsieht.
Dies ist jedoch weniger günstig, weil sich in diesem Falle bei Verwendung unterschiedlicher
Gasarten auch die Wärmeleistung des Brenners ändern würde. Anstelle eines thermischen
Flammenfühlers, z.B. eines Flammenstabs 3, kann auch ein ausreichend fokussierter
optischer oder sonstiger Flammensensor eingesetzt werden, der nicht nur das Vorhandensein
der Flamme 1 sondern auch deren Abheben vom Brenner 2 erkennt. Die Verbrennungsluftzufuhr
kann auch durch eine im Luftstrom angeordnete Drosselklappe regelbar sein. Den der
Kalibrierung dienenden Regler 8 und einen kombinierten Gas/Luft-Regler 15 kann man
zu einem einzigen Regler zusammenfassen.
1. Verfahren zum Kalibrieren eines Reglers, der die Gas- und/oder Luftversorgung eines
von einem Flammenfühler überwachten Brenners steuert,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) ein Testexemplar des Brenners wird bei Nennlast mit einem optimalen Gas/Luft-Gemisch
betrieben, dessen Einhaltung durch eine Sauerstoffmessung im Abgaskanal überwacht
wird;
b) dann wird der Luftüberschuß soweit erhöht, bis der Flammenfühler ein Abheben der
Flammen vom Brenner meldet;
c) am Ende von Schritt (b) wird ermittelt, um welchen Prozentsatz der Luftüberschuß
zwischen dem Betrieb gemäß Schritt (a) und dem Abheben der Flamme vom Brenner erhöht
wurde, und dieser Prozentsatz wird im Regler gespeichert.
2. Verfahren zum Betrieb eines Gasbrenners mit einem nach Anspruch 1 kalibrierten Regler,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Dem Brenner wird ein Gas/Luft-Gemisch mit Gasüberschuß zugeführt und der Brenner
wird gezündet;
b) der Gasüberschuß wird verringert bis ein Luftüberschuß entsteht;
c) sobald bei einem vorgegebenen Luftüberschuß die Flamme vom Flammenfühler abhebt,
liefert dieser ein Flammenausfallsignal;
d) von dem beim Auftreten des Flammenausfallsignals gegebenen Gas/Luft-Mischungsverhältnis
wird das Gas/Luft-Gemisch um den gespeicherten Prozentsatz in Richtung auf einen höheren
Gasanteil geändert;
e) mit diesem optimalen Gas/Luft-Mischungsverhältnis wird der Brenner bis zur nächsten
Optimierung betrieben.
3. Verfahrennach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das optimierte Gas/Luft-Gemisch etwa 4% Luftüberschuß hat.
4. Vorrichtung zum Betrieb eines Brenners:
a) mit einem nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 kalibrierten Regler;
b) einem mit einem Gas/Luft-Gemisch versorgten Brenner (2);
c) einem dem Bremer zugeordneten Flammenfühler (3);
d) einem Gasventil (4, 14) und einem Verbrennungsluftgebläse (6); sowie
e) einem an den Flammenfühler angeschlossenen Regler (8), der bei Flammenausfall die
Gas- oder Gas/Luft-Zufuhr zum Brenner unterbricht und zur Beeinflussung des Gas/Luft-Verhältnisses
auf ein die Gas- oder Luftzufuhr steuerndes Stellglied (6, 16) einwirkt;
dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (8)
f) beim Einschalten des Brenners (2) dem Stellglied ein Steuersignal zuführt, welches
einen zum sicheren Zünden des Brenners ausreichenden Gasüberschuß erzeugt;
g) nach dem Erscheinen eines das Zünden der Flamme anzeigenden Flammensignals des
Flammerfühlers (3) das Steuersignal in Richtung aufeinen Luftüberschuß solange ändert,
bis das Flammensignal verschwindet;
h) einen Speicher für den beim Kalibrieren ermittelten Prozentsatz aufweist;
i) eine Vorrichtung zum Verändern des Stellsignals um den vorgegebenen Prozentsatz
in Richtung auf eine Erhöhung des Gasanteils im Gas/Luft-Gemisch enthält; und
j) diesen optimierten Wert des Gas/Luft-Verhältnisses in der nachfolgenden Betriebsphase
des Brenners aufrechterhält.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ausgang des Reglers (8) an einen Drehzahlsteuereingang eines Gebläses (6)
für die Verbrennungsluftzufuhr angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasventil ein vom Wärmebedarf gesteuertes Ein/Ausschaltventil (4) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasventil ein vom Wärmebedarf gesteuertes modulierendes Ventil (14) ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ausgang des Reglers (8) an ein Stellglied (16) im Strömungsweg (14, 16, 5)
des Gases angeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein hombinierter Gas/Luft-Regler (15) eingangsseitig an einen Warmebedarfsfühler
angeschlossen ist und ausgangsseitig einerseits auf eine Drehzahlsteuerschaltung für
das Gebläse (6) sowie andererseits auf das Gasventil (14) einwirkt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher für den bei der Kalibrierung ermittelten Prozentsatz Teil des kombinierten
Gas/Luft-Reglers (15), vorzugsweise eines Mikroprozessor-Reglers ist.