[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Justierverfahren für einen thermischen Überlastauslöser
mit einer Anzahl von Bimetallstreifen in einem mechanischen Abgriffsystem, daß unter
Bildung eines Auslöseabstandes mit einem Auslösemechanismus in Wirkverbindung steht,
wobei eine Dreh- oder Linearbewegung in eine Abstandsänderung umgesetzt wird. Sie
bezieht sich weiter auf eine entsprechende Justiereinrichtung für einen thermischen
Überlastauslöser.
[0002] Ein Schutzgerät mit einem zeitverzögerten Überlast- oder Überstromauslöser muß nach
Vorschrift, z. B. gemäß der Norm IEC 947-2 und IEC 947-4-1, innerhalb bestimmter Ansprechgrenzen
auslösen. Danach muß bei einer Belastung mit einem 1,2-fachen Einstellstrom eine Auslösung
innerhalb von zwei Stunden erfolgen, während bei einer Belastung mit dem 1,05-fachen
Einstellstrom innerhalb einer zweistündigen Strombelastungsdauer keine Auslösung erfolgen
darf. Bei einem Gerät mit einem derartigen thermischen Überlastauslöser wird dies
üblicherweise durch eine Umsetzung des Stroms über die Stromwärme in eine Ausbiegung
einer Anzahl von Bimetallstreifen sowie durch eine Justierung eines mechanischen Systems
in bezug auf diese Bimetallstreifen erreicht, wobei das mechanische System eine Sprungfunktion,
z. B. in Form einer Todpunktfeder oder einer Verklinkung, beinhaltet. Dabei hängt
die wirksame Ausbiegung der Bimetallstreifen von verschiedenen Einflußfaktoren ab,
z. B. vom Strombahnwiderstand des thermischen Überlastauslösers, der spezifischen
Ausbiegung der Bimetallstreifen und der Auslösekraft sowie der Federung des mechanischen
Systems. Dadurch ergeben sich für jedes Schutzgerät individuelle Ausbiegungen.
[0003] Zur Justierung und Auslösestromeinstellung des Schutzgerätes werden mittels einer
Justiereinrichtung zwischen einem mechanischen Abgriffsystem mit den Bimetallstreifen
und einem Auslösemechanismus mit einem mechanischen Abschaltpunkt bestimmte Abstände
eingestellt. Die Einstellbarkeit des Abstandes ist einerseits für die bei einer bestimmten
Strommarke erfolgende Justierung des Schutzgerätes erforderlich, da in Abhängigkeit
vom jeweiligen Stromwert und der damit verbundenen Ausbiegung der Bimetallstreifen
ein bestimmter Abstand erforderlich ist. Andererseits müssen für verschiedene Auslöseströme
unterschiedliche Abstände eingestellt werden können, wobei jeweils zusätzlich fertigungsbedingte
Toleranzen auszugleichen sind.
[0004] Bei einer aus der Deutschen Auslegeschrift DE-A 1 614 675 bekannten Auslöseeinrichtung
für Bimetallrelais in einem mit einem Auslösemechanismus in Wirkverbindung stehenden
Abgriffsystem wird mittels der Steigungsfläche eines Exzenterdrehknopfes der Ansprechpunkt
der Einrichtung eingestellt. Durch eine Dreiteilung der Steigungsfläche mit einem
mittleren vorgegebenen Bereich für eine Stromeinstellung und mit sich zu beiden Seiten
dieses Stromeinstellungsbereichs anschließenden Teilbereichen für eine Justierung
können bei einer Kalteichung ohne Strombeaufschlagung der Bimetallstreifen Toleranzen
ausgeglichen werden. Die bekannte Auslöseeinrichtung hat jedoch den Nachteil, daß
aufgrund einer zulässigen Bewegung während eines Toleranzausgleichs in beide Richtungen
sich der Toleranzausgleich zwangsläufig bei der Bewegung in eine der beiden Richtungen
bis in den Stromeinstellungsbereich erstreckt. Dadurch ist eine Nachjustierung unter
Einsatz mindestens eines zusätzlichen Justierbauteils erforderlich, so daß in äußerst
unerwünschter Weise für eine Eichung stets mehrere Justierschritte mittels mehrerer
Bauteile erforderlich sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Justierverfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, daß sowohl eine Einstellung unterschiedlicher Auslöseströme als auch
einen Toleranzausgleich in besonders zuverlässiger und einfacher Weise ermöglicht.
Dies soll bei einer zur Durchführung des Verfahrens besonders geeigneten Justiereinrichtung
mit einfachen Mitteln erreicht werden.
[0006] Bezüglich des Justierverfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die
Merkmale des Anspruchs 1.
[0007] Der Auslöseabstand kann durch Umsetzen einer Drehbewegung oder einer Linearbewegung
eingestellt werden, indem sowohl eine Stromeinstellung als auch ein Toleranzausgleich
innerhalb eines nutzbaren Skalenwinkels bzw. Skalenweges erfolgt. Dabei ist der gesamte
nutzbare Bewegungsbereich in nur zwei ineinander übergehende, d. h. aneinander angrenzende
Teilbereiche unterteilt. Der Toleranzausgleich erfolgt ausschließlich in einem der
Teilbereiche, während die Stromeinstellung ausschließlich in dem anderen Teilbereich
erfolgt. Ein Eingreifen in den Stromeinstellungsbereich während eines Toleranzausgleichs
ist somit sicher vermieden, so daß eine Nachjustierung für eine Eichung des Stromeinstellungsbereichs
nicht mehr erforderlich ist.
[0008] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß eine besonders einfache und
zuverlässige Stromeinstellung sowie ein besonders einfacher und zuverlässiger Toleranzausgleich
erreicht werden kann, wenn die dazu erforderlichen Abstandsänderungen aus einer geeigneten
Ausnutzung einer in einem entsprechenden Hub resultierenden Bewegung erfolgt. Dies
wiederum kann dadurch erreicht werden, wenn der gesamte nutzbare Bewegungsbereich
in nur zwei Teilbereiche unterteilt wird. Dadurch kann innerhalb des von der Bewegung
überstrichenen Weges entlang der Steigungsfläche ein Toleranzausgleich durch Bewegung
nur in eine Richtung erfolgen, während eine Stromeinstellung dann durch Bewegung nur
in die andere Richtung erfolgt.
[0009] Um sicherzustellen, daß nicht der für eine Stromeinstellung vorgesehene Teilbereich
des Skalenwinkels bzw. Skalenweges für einen Toleranzausgleich verwendet wird, wird
zweckmäßigerweise zur Justierung ein zwischen den beiden Teilbereichen liegender Startpunkt
vorgegeben, von dem aus eine Position im nutzbaren Bewegungsbereich für den Toleranzausgleich
eingestellt werden kann. Dadurch kann für die Stromeinstellung ein ausreichend großer
Teilbereich sichergestellt werden.
[0010] Bezüglich der Justiereinrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die
Merkmale des Anspruchs 4. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Justiereinrichtung sind
in den Unteransprüchen 5 bis 9 angegeben.
[0011] Die Justiereinrichtung umfaßt dabei ein Ausgleichselement, daß sowohl eine Grundjustierung
und somit einen Toleranzausgleich des Schutzgerätes als auch eine Einstellung eines
Auslösestroms mit dem gleichen und somit mit einem einzigen Bauteil ermöglicht. Als
Ausgleichselement zur Veränderung des Abstands zwischen den Bimetallstreifen und einem
mechanischen Abschaltpunkt innerhalb des gesamten mechanischen Systems ist dabei zweckmäßigerweise
ein Drehknopf mit einem Exzenter vorgesehen, dessen wirksamer Drehbereich den nutzbaren
Skalenwinkel als Skalenbereich definiert.
[0012] Anstelle eines Exzenters kann auch ein Schneckengewinde oder ein Schraubengewinde
als Ausgleichselement vorgesehen sein. Der Einsatz eines Schneckengewindes ermöglicht
die Realisierung besonders großer Skalenspreizungen, wobei der bei einer Drehbewegung
erzeugte Hub zur Abstandsänderung auf eine entsprechende Anzahl von Umdrehungen verteilt
werden kann. Analog kann bei Verwendung eines Schraubengewindes die Gewindesteigung
entsprechend angepaßt werden. Bei in Form eines Gewindes ausgebildetem Ausgleichselement
kann in jedem Fall ein im Vergleich zur Verwendung eines Exzenters besonders großes
Toleranzband ausgeglichen werden.
[0013] Alternativ kann als Ausgleichselement zur Veränderung des Abstands zwischen den Bimetallstreifen
und dem mechanischen Abschaltpunkt innerhalb des gesamten mechanischen Systems auch
ein Hebel vorgesehen sein, dessen wirksamer Linearbewegungsbereich den nutzbaren Skalenweg
als Skalenbereich definiert. Dabei ist ein wesentlicher Vorteil des Hebels gegenüber
den Dreheinrichtungen, daß keine spezielle Betätigungskurve geschaffen werden muß.
[0014] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die
Definition eines nutzbaren Skalenbereichs mit nur zwei Teilbereichen für eine Stromeinstellung
einerseits und für einen Toleranzausgleich andererseits eine Abstandsänderung innerhalb
eines mechanischen Systems zwischen einer Anzahl von Bimetallstreifen und einem mechanischen
Abschaltpunkt in besonders einfacher Art und Weise erreicht wird. Dadurch ist ein
zuverlässiger Ausbiegungsausgleich der Bimetallstreifen bei verschiedenen Auslöseströmen
gewährleistet. Dazu ist jeweils nur ein einziger Justierschritt oder -vorgang während
eines Toleranzausgleiches erforderlich. Im Anschluß an den Toleranzausgleich steht
automatisch der gesamte Stromeinstellungsbereich zur Verfügung, dessen Anfang vorzugsweise
durch Aufbringen eines sich vom Einstellknopf zum Gehäuse erstreckenden Markierungsstrich
kenntlich gemacht wird.
[0015] Für eine derartige Justierung des Auslöseabstands ist dabei lediglich ein einziges
Bauteil in Form entweder eines exzentrischen oder gewindeförmigen Auslöseelements
oder eines hebelartigen Auslöseelements erforderlich. Dadurch ist sowohl ein Toleranzausgleich
- und damit eine Grundjustierung - als auch die Einstellung von Auslöseströmen mit
dem gleichen Bauteil möglich.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- FIG 1
- eine Prinzipdarstellung eines Überlastauslösers mit einer Justiereinrichtung,
- FIG 2
- schematisch die Justiereinrichtung mit einer Aufteilung eines Skalenwinkels am Beispiel
eines Exzenters als Auslöseelement,
- FIG 3 und 4
- im Ausschnitt III bzw. IV aus Figur 1 alternative Ausführungsformen des Auslöseelements
gemäß FIG 2, und
- FIG 5 und 6
- schematisch die Justiereinrichtung mit einer Aufteilung eines Skalenweges am Beispiel
eines Hebels als Auslöseelement.
[0017] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0018] Ein thermischer Überlastauslöser gemäß FIG 1 umfaßt drei Bimetallstreifen 1 in einem
mechanischen Abgriffsystem 2, daß unter Bildung eines Auslöseabstands y mit einem
Auslösemechanismus 3 mit einem Ausgleichsstreifen 4 in Wirkverbindung steht. Eine
mit dem Auslösemechanismus 3 gekuppelte Justiereinrichtung 5 dient zur Einstellung
des Ausbiegeweges oder Abstands y zwischen den Bimetallstreifen 1 und einem mechanischen
Abschaltpunkt 6 innerhalb des Auslösemechanismus 3.
[0019] Bei einer Justierung des Überlastauslösers wird zunächst zur Synchronisierung in
nicht näher dargestellter Art und Weise die Lage der Bimetallstreifen 1 an das mechanische
Abgriffsystem 2 angepaßt. Eine anschließende Grund- oder Vorjustierung dient zur Einstellung
eines definierten Ausgangszustands, wobei ein den Ausbiegeweg der Bimetallstreifen
1 repräsentierender Abstand y zwischen dem Abgriffsystem 2 und dem Ausgleichsstreifen
4 des Auslösemechanismus 3 und damit dem mechanischen Abschaltpunkt 6 mittels der
Justiereinrichtung 5 eingestellt wird.
[0020] Zur Justierung und damit zur Auslösestromeinstellung des thermischen Überlastauslösers
erfolgt eine Strombelastung der Bimetallstreifen 1, indem z. B. alle Pole des Schutzgerätes
in Reihe geschaltet werden. Bei dieser Warmeichung werden die Bimetallstreifen 1 bei
bestimmten Strommarken und innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls mit einem Strom
beaufschlagt, der ein Vielfaches des Einstell- oder Messungsstroms betragen kann.
Am Ende der Strombelastungsdauer besteht zwischen dem mechanischen Abgriffsystem 2
mit den Bimetallstreifen 1 und dem Auslösemechanismus 3 ein Restauslöseabstand Δy,
der mittels der Justiereinrichtung 5 auf Null und damit bis zur Auslösung reduziert
wird. Die Grundjustierung sowie die Ausbiegung der Bimetallstreifen 1 während der
Strombelastungsdauer ist durch den Pfeil 7 angedeutet. Die während des Justiervorgangs
erfolgende Änderung oder Reduzierung Δy des Auslöseabstands y ist durch den Pfeil
8 simuliert.
[0021] Sowohl die Grundjustierung für einen Toleransausgleich als auch die Einstellung des
oder jedes Auslösestroms während des Justiervorgangs erfolgt mittels der Justiereinrichtung
5, die dazu sowohl für den Toleranzausgleich als auch für die Auslösestromeinstellung
dasselbe Ausgleichselement 9 umfaßt. Dazu ist im Ausführungsbeispiel gemäß FIG 1 das
Ausgleichselement 9 in Form eines Exzenters mit einem Drehknopf 10 ausgebildet. Die
Funktionsweise der Justiereinrichtung 5 ist für einen Exzenter als Ausgleichselement
9 in FIG 2 veranschaulicht.
[0022] Das Ausgleichselement 9 dient zur Umsetzung einer Drehbewegung in einen Hub in Richtung
des Pfeils 8. Dabei kann jede erforderliche Änderung Δy des Auslöseabstands y zwischen
dem Abgriffsystem 2 und dem Auslösemechanismus 3 und damit zwischen den Bimetallstreifen
1 und dem mechanischen Abschaltpunkt 6 eingestellt werden. Dazu ist ein nutzbarer
Skalenwinkel a des die Drehbewegung realiesierenden Ausgleichselements 9 aufgeteilt
in einen Justierbereich c für einen Toleranzausgleich und in einen Teilbereich b für
einen maximalen Skalenwinkel zur Stromeinstellung. Zu berücksichtigen ist dabei, daß
sowohl für die Stromeinstellung als auch für einen Toleranzausgleich genügend Ausbiegungsausgleich
für die Bimetallstreifen 1 innerhalb des mechanischen Systems vorhanden ist, und daß
eine zur Stromeinstellung aufzubringende Skala eine für eine sichere Einstellung ausreichende
Spreizung aufweist.
[0023] Der (zweite) Teilbereich b für eine Stromeinstellung liegt zwischen einem Start-
oder Fixpunkt 11 und einer oberen Grenzmarke 12. Diese legt im Ausführungsbeispiel
denjenigen maximalen Punkt am Exzenter fest, an dem eine obere Marke der Stromeinstellung
liegt. Analog ist der (erste) Teilbereich c begrenzt durch den Fixpunkt 11 einerseits
und eine untere Grenzmarke 13 andererseits. Diese wiederum repräsentiert einen minimalen
Punkt am Exzenter, an dem eine untere Marke der Stromeinstellung liegt. Der Startpunkt
11 wird bei der Justierung vorgewählt und liegt zwischen den beiden Teilbereichen
b und c. Von dort aus wird dann eine Position im Teilbereich c durch Drehung in die
entsprechende Richtung eingestellt. Bei der in Figur 2 dargestellten Exenterlage ist
dies eine Drehbewegung nach rechts, also im Uhrzeigersinn. Dadurch ist einerseits
vermieden, daß der Teilbereich b für die Stromeinstellung zu klein wird. Andererseits
ist vermieden, daß bei einem Toleranzausgleich ein Eingriff in diesen Teilbereich
b, d. h. in den Stromeinstellungsbereich erfolgt, da dieser bei einem Toleranzausgleich
quasi mitbewegt wird. Im Anschluß an den Toleranzausgleich seht automatisch der gesamte
Stromeinstellungsbereich zur Verfügung, dessen Anfang in nicht näher dargestellter
Art und Weise durch Aufbringen eines sich von der in Form eines Einstellknopfes gestalteten
Justiereinrichtung 5 bis zum Auslösergehäuse erstreckenden und dabei z. B. mittels
eines Lasers in einem Durchgang erzeugten Markierungsstrich kenntlich gemacht wird.
Eine Stromeinstellung erfolgt dann durch Drehbewegung in die andere Richtung, d. h.
nach links oder entgegen des Uhrzeigersinns.
[0024] Eine derartige Aufteilung des nutzbaren Skalenwinkels a in einen einzigen Teilbereich
c für einen Toleranzausgleich und in einen weiteren Teilbereich b für eine Auslösestromeinstellung
während einer Justierung gilt analog auch für die in den FIG 3 und 4 dargestellten
Ausgleichselemente 9. Dabei ist beiden alternativen Ausführungsformen gemeinsam, daß
zur Umsetzung der Drehbewegung in einen linearen Hub zur Änderung des Auslöseabstands
y ein Gewinde vorgesehen ist.
[0025] Dazu umfaßt das Ausgleichselement 9 gemäß FIG 3 eine mit einem Drehknopf 10' versehene
Schnecke 14, die den erforderlichen Hub zur Änderung des Abstands y auf mehrere Umdrehungen
aufteilt. Eine Aufteilung des erforderlichen Hubs in eine Anzahl von Umdrehungen wird
auch durch den Einsatz einer Schraube 15 gemäß Fig. 4 als Ausgleichselement 9 erzielt.
In beiden Fällen ist der verfügbare Drehbereich und damit der nutzbare Skalenwinkel
a im Vergleich zum Exzenter als Ausgleichselement 9 besonders groß. Auch ist eine
daraus resultierende Skalenspreizung mit entsprechend großen Teilbereichen b und c
vergleichsweise groß. Dadurch können sowohl besonders große Toleranzen ausgeglichen
als auch verschiedene Auslöseströme besonders präzise eingestellt werden.
[0026] Eine entsprechende Aufteilung eines nutzbaren Skalenweges a' in einen ersten Teilbereich
c' für einen Toleranzausgleich und in einen zweiten Teilbereich b' für eine Auslösestromeinstellung
während einer Justierung gilt analog auch für das in den FIG 5 und 6 dargestellten
Ausgleichselemente 9'. Dabei ist zur Umsetzung einer Linearbewegung in einen linearen
Hub zur Änderung des Auslöseabstands y ein Hebel 16 vorgesehen. Der Teilbereich b'
für eine Stromeinstellung liegt wiederum zwischen einem Start- oder Fixpunkt 11' und
einer oberen Grenzmarke 12'. Analog ist der Teilbereich c' begrenzt durch den Fixpunkt
11' einerseits und eine untere Grenzmarke 13' andererseits.
1. Justierverfahren für einen thermischen Überlastauslöser mit einer Anzahl von Bimetallstreifen
(1) in einem mechanischen Abgriffsystem (2), das unter Bildung eines Auslöseabstands
(y) mit einem Auslösemechanismus (3) in Wirkverbindung steht, bei dem innerhalb eines
Skalenbereichs (a,a') eine Drehbewegung oder eine Linearbewegung in eine Abstandsänderung
(Δy) umgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Toleranzausgleich durch Bewegung lediglich in eine Richtung und innerhalb
eines ersten Teilbereichs (c,c') des Skalenwinkels (a,a') erfolgt, und daß eine Stromeinstellung
durch Bewegung lediglich in die andere Richtung und innerhalb eines zweiten Teilbereichs
(b,b') des Skalenbereichs (a,a') erfolgt.
2. Justierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Skalenbereichs (a, a') zwischen einer oberen Grenzmarke (12, 12')
und einer unteren Grenzmarke (13, 13') für die Stromeinstellung ein Startpunkt (11,
11') eingestellt wird.
3. Justierverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Toleranzausgleich ein Markierungsstrich an den Anfang des Teilbereichs
(b,b') für die Stromeinstellung gesetzt wird.
4. Justiereinrichtung für einen thermischen Überlastauslöser mit einer Anzahl von Bimetallstreifen
(1) in einem mit einem Auslösemechanismus (2) unter Bildung eines Auslöseabstands
(y) in Wirkverbindung stehenden mechanischen Abgriffsystem (3), wobei zur Umsetzung
einer Bewegung in eine Abstandsänderung (Δy) ein Ausgleichselement (9, 9') mit einem
Skalenbereich (a, a') vorgesehen ist, der einen einzigen ersten Teilbereich (c,c')
für einen Toleranzausgleich und einen zweiten Teilbereich (b, b') zur Stromeinstellung
umfaßt.
5. Justiereinrichtung nach Anspruch 4, bei der das Ausgleichselement (9) zur Umsetzung
einer Drehbewegung ein Exzenter mit einem Skalenwinkel (a) ist.
6. Justiereinrichtung nach Anspruch 4, bei der das Ausgleichselement (9) zur Umsetzung
einer Drehbewegung ein Schnecken- oder Schraubengewinde (14 bzw.15) mit einem Skalenwinkel
(a) ist.
7. Justiereinrichtung nach Anspruch 4, bei der das Ausgleichselement (9') zur Umsetzung
einer Linearbewegung ein Hebel (16) mit einem Skalenweg (a') ist.
8. Justiereinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, bei der der nutzbare Skalenbereich
(a, a') des Ausgleichselements (9, 9') eine obere Grenzmarke (12, 12') und eine untere
Grenzmarke (13, 13') für die Stromeinstellung aufweist, wobei der erste Teilbereich
(c,c') durch einen Startpunkt (11, 11') und die untere Grenzmarke (13, 13') begrenzt
ist, und wobei der zweite Teilbereich (b, b') durch die obere Grenzmarke (12, 12')
und den Startpunkt (11) begrenzt ist.
9. Thermischer Überlastauslöser für ein Schutzgerät mit einer Justiereinrichtung (5)
nach einem der Ansprüche 4 bis 8.