[0001] Die Erfindung betrifft eine Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder, insbesondere
für Reihenklemmen, Klemmverbinder und dergleichen. In der modernen Verbindungstechnik
werden zunehmend Reihenklemmen, Klemmverbinder und dergleichen eingesetzt, bei denen
die Stromschienen neben einem Anschluß für einen ankommenden Leiter für den abgehenden
Leiter einen Buchsen-Steckverbinder aufweisen, oder aber die Stromschienen zwischen
einem Anschluß für einen ankommenden Leiter und einem Anschluß für einen abgehenden
Leiter zwecks weiterer Potentialverteilung noch einen Buchsen-Steckverbinder aufweisen
(DE 295 14 711 U1).
[0002] Da aus zwingenden elektrotechnischen Gründen die Dicke der Stromschiene nicht zu
klein werden darf und beispielsweise in zahlreichen Anwendungsfällen 0,6 mm beträgt,
andererseits aber bislang sowohl aus elektrischen wie aus federungstechnischen Gründen
die tulpenförmigen Buchsen-Steckverbinder Materialstärken in der Größenordnung von
nur 0,3 mm haben, hat man bislang derartige Buchsen-Steckverbinder an die Stromschienen
angeschweißt. Eine solche Herstellungsweise ist teuer und darüberhinaus bezüglich
der galvanischen Oberflächenbehandlung derartiger Bauteile problematisch.
[0003] Es ist andererseits grundsätzlich bei der Herstellung derartiger Buchsen-Steckverbinder
als solcher bekannt (DE 32 24 933 C2), diese aus einem Bandmaterialzuschnitt in der
passenden gewünschten Stärke dadurch herzustellen, daß der Bandmaterialzuschnitt mittig
geschlitzt wird und durch einen weiteren seitlichen Schlitz in dem Zuschnitt zwei
nebeneinanderliegenden Kontaktfedern unterschiedlicher Länge gebildet werden, wobei
die längere Kontaktfeder die kürzere mit einer ihre spätere Kontaktzone bildenden
Abwinkelung übergreift. Während dann bei der Bildung des Buchsen-Steckverbinders die
kürzere Kontaktfeder im wesentlichen in der Zuschnittebene verbleibt, wird die längere
Kontaktfeder aus der Zuschnittebene abgewinkelt und dann vor die kürzere Kontaktfeder
gebogen. Als sehr problematisch für die Steckverbindung hat sich dabei allerdings
erwiesen, daß die beiden zusammenwirkenden Kontaktfedern in ihrer Kontaktzone unterschiedliche
Federcharakteristiken haben, da die längere Kontaktfeder weicher ist als die kürzere.
Problematisch ist bei der dortigen Ausgestaltung auch, daß der eingesteckte Kontaktstift
die kürzere Kontaktfeder nur mit halber Breite kontaktieren kann.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder
zu schaffen, die einfach und preisgünstig unter Gewährleistung einer einwandfreien
Kontaktkraft herzustellen ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich im wesentlichen aus dem Patentanspruch 1.
Dadurch, daß die Stromschiene und der Buchsen-Steckverbinder einstückig aus einem
Bandmaterialzuschnitt gebildet sind, ist die Herstellung im Verhältnis zu dem Erfordernis
des Anschweißens eines tulpenförmigen Buchsen-Steckverbinders an die Stromschiene
erheblich vereinfacht. Da Ausgangsmaterial naturgemäß das Bandmaterial für die Stromschiene
zu sein hat, wären normalerweise aufgrund der damit verbundenen Materialstärke die
Kontaktfedern des Buchsen-Steckverbinders zu steif. Das wird erfindungsgemäß dadurch
ausgeglichen, daß man Kontaktfedern relativ lang macht und sie dadurch wieder weicher
macht. Da normalerweise in den meisten Anwendungsfällen allerdings die ansich dafür
erforderliche Baulänge oberhalb der Stromschiene gar nicht zur Verfügung steht, ist
durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung dafür Sorge getragen, daß ein Teil der gewünschten
Federlänge in der Ebene der Stromschiene verbleibt, hier hat man im Normalfall Platz
genug, den trennenden Schlitz im Bandmaterialzuschnitt und damit die Länge der Kontaktfedern
insgesamt zweckentsprechend wählen zu können.
[0006] Da die längere der beiden Kontaktfedern weicher ist als die kürzere, wird zur Vermeidung
unterschiedlicher Kontaktkräfte der beiden zusammenwirkenden Kontaktfeder in ihrer
Kontaktzone das wiederum dadurch ausgeglichen, daß man die längere Kontaktfeder breiter
als die kürzere ausbildet. Obwohl somit die beiden Kontaktfedern des Buchsen-Steckverbinders
aus dem relativ dicken Stromschienenmaterial bestehen, haben sie in ihrer Kontaktzone
die gewünschten Kontaktkräfte sowohl der Größe nach wie auch der Gleichmäßigkeit nach
von Kontaktfeder zu Kontaktfeder.
[0007] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Hervorzuheben
ist in dem Zusammenhang eine weitere zusätzliche Ausgleichsmaßnahme für die weichere
Kontaktfeder im Bereich ihrer Anlenkung an die Stromschiene im übrigen, beispielsweise
in Form einer Versteifungssicke.
[0008] Hervorzuheben ist ferner eine besondere Schnittführung im Zuschnitt derart, daß sich
in ihrer Kontaktzone eine Verbreiterung für die kürzere Kontaktfeder ergibt, damit
der Kontaktstift nach Einsteckung auch an ihr in voller Breite anlegen kann.
[0009] Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Stromschienen mit Buchsen-Steckverbindern
werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder in Seitenansicht,
- Figur 2
- eine Teildraufsicht auf den Bandmaterialzuschnitt der Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder
nach Figur 1,
- Figur 3
- eine weitere Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder in Perspektive,
- Figur 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder,
- Figur 5
- die Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder nach Figur 4 in Seitenansicht.
[0010] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Stromschiene 1 vorgesehen,
die an ihrem einen Ende ein abgewinkeltes Anschlußstück 2 aufweist, auf das beispielsweise
zwecks Anschließen eines ankommenden Leiters eine Zugfeder 3 aufgesetzt sein kann.
[0011] Die Stromschiene 1 ist einstückig mit einem Buchsen-Steckverbinder 4 ausgebildet,
der der Potentialweiterleitung mittels eines einzusteckenden Kontaktstiftes dient.
Eine derartige Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder kann beispielsweise in dem
Isolierstoffgehäuse einer Reihenklemme angeordnet werden.
[0012] Derartige Stromschienen haben aus elektrotechnischen Gründen normalerweise Dicken
in der Größenordnung von etwa 0,6 mm. Diese Materialstärke wäre grundsätzlich für
die Ausbildung des Buchsen-Steckverbinders zu groß, da die dann daraus gebildeten
Kontaktfedern zu steif wären. Um trotzdem derartige Kontaktfedern 5, 6 für den Buchsen-Steckverbinder
4 einstückig am Bandmaterialzuschnitt 1a der Stromschiene 1 ausbilden zu können, wird
der Bandmaterialzuschnitt 1a (s. Figur 2) mit einem relativ langen Längsschlitz 7
und einem davon abgehenden an der Seite mündenden Querschlitz 8 derart versehen, daß
zunächst in diesem Bandmaterialzuschnitt 1a eine längere Kontaktfeder 5 sowie eine
kürzere Kontaktfeder 6 gebildet werden, dergestalt, daß die längere Kontaktfeder 5
mit einer Abwinkelung 5', die später ihre Kontaktzone bildet, das Stirnende der kürzeren
Kontaktfeder 6 übergreift. Die beiden Kontaktfedern 5, 6 werden dann so aus der Stromschienenebene
zueinander hochgebogen, daß, wie insbesondere der Vergleich der Figuren 1 und 2 zeigt,
ein Teil der Federlängen der Kontaktfedern 5, 6 in der Ebene der Stromschiene 1 verbleibt,
die gesamte wirksame Federlänge der Kontaktfedern sich also aus einem kleinen, noch
geschlitzten Bereich in der Ebene der Stromschiene 1, den sich daran anschließenden
Krümmungsradien sowie der sich dann ergebenden Restlänge der Kontaktfedern 5, 6 ergibt.
Dank dieser Ausgestaltung kann man bei entsprechender Wahl der Länge des Längsschlitzes
7 die Kontaktfedern 5, 6 trotz der relativ großen Materialdicke infolge einer erheblichen
Federlänge so weich gestalten, daß sich die gewünschte Kontaktkraft für den Buchsen-Steckverbinder
4 ergibt, ohne daß dadurch die Bauhöhe des Buchsen-Steckverbinders 4, also dasjenige
Maß, um das er sich über die Ebene der Stromschiene 1 erstreckt, zu groß wird.
[0013] Die längere Kontaktfeder 5 ist aufgrund eben ihrer größeren Länge weicher als die
kürzere Kontaktfeder 6. Dies würde zu ungleichmäßigen Federkräften und Federwegen
für die Kontaktfedern 5, 6 in ihrer gemeinsamen Kontaktzone führen. Um dies auszugleichen,
wird die Anordnung im Bandmaterialzuschnitt 1a so getroffen, daß die längere und damit
weichere Kontaktfeder 5 zumindest bei einem nicht unbeträchtlichen Teil ihrer Längserstreckung,
ausgehend vom Anlenkpunkt an der Stromschiene 1 im übrigen, breiter und damit von
der Federcharakteristik her härter als die kürzere Kontaktfeder 6 ausgebildet wird.
[0014] Auf diese Weise läßt sich erreichen, daß trotz unterschiedlicher Federlängen die
beiden Kontaktfedern 5, 6 in ihrer Kontaktzone gleiche Federkräfte bei gleichem Federweg
haben.
[0015] In den Figuren 1 und 2 ist eine weitere zusätzliche Ausgleichsmöglichkeit bezüglich
Federkraft und Federweg der beiden unterschiedlich langen Kontaktfedern 5, 6 illustriert.
So ist dort die längere und damit weichere Kontaktfeder 5 zusätzlich im Bereich ihrer
Anlenkung an die Stromschiene im übrigen und damit in ihrem Anfangsbereich, der in
der Ebene der Stromschiene 1 verbleibt, durch eine eingedrückte Sicke 9 zusätzlich
versteift.
[0016] Wie sich aus Figur 2 ergibt, ist ferner der Längsschlitz 7 derart verschränkt zum
Querschlitz 8 geführt, daß sich für das freie Ende der kürzeren Kontaktfeder 6, das
deren Kontaktzone bildet, eine Verbreiterung ergibt. Auf diese Weise ist gewährleistet,
daß beide Kontaktfeder 5 und 6 in ihrer Kontaktzone einen hier einzusteckenden Kontaktstift
in dessen voller Breite kontaktieren können, wie insbesondere die Anschauung der Figur
3 zeigt.
[0017] Die Figur 3 zeigt im übrigen die Ausführungsform einer Stromschiene 1, bei der in
den Anfangsbereich der längeren Kontaktfeder 5a keine Sicke eingeprägt ist. Hier besteht
die Ausgleichsmaßnahme somit ausschließlich in der unterschiedlichen Breitengestaltung
der Kontaktfedern 5a, 6.
[0018] In den Figuren 4 und 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer derartigen Stromschiene
mit Buchsen-Steckverbinder illustriert. Hier ist eine Stromschiene 1b vorgesehen,
die zwei Anschlußstücke 2 zum Anschließen eines ankommenden und eines abgehenden Leiters
aufweist, was beispielsweise wiederum durch Zugfedern geschehen kann. Zur zusätzlichen
Potentialverteilung hat diese Stromschiene 1b wiederum einen zusätzlichen Buchsen-Steckverbinder
4. Dieser Buchsen-Steckverbinder 4 ist an einem zunächst in der Ebene des Bandmateriales
liegenden, später davon abgewinkelten Stromschienenzuschnittstück 1c genauso ausgebildet,
wie vorstehend im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 3 näher beschrieben. Es sind
somit auch hier wieder eine längere Kontaktfeder 5 und eine kürzere Kontaktfeder 6
vorgesehen, wobei die längere Kontaktfeder 5 breiter ist als die kürzere Kontaktfeder
6. Ggf. kann auch hier wieder als zusätzliche Versteifungsmaßnahme für die längere
Kontaktfeder 5 eine Sicke vorgesehen sein. Auch hier kann durch die entsprechende
Führung des Längsschlitzes 7 im Zuschnittabschnitt 1b dafür Sorge getragen werden,
daß die Kontaktzone der kürzeren Kontaktfeder 6 verbreitert ist.
[0019] Für alle vorstehend beschriebenen Ausführungsformen gilt, daß die Kontaktflächen
in den Kontaktzonen der Kontaktfedern sich aus der Fläche des Bandmaterialzuschnittes
ergeben und durch die Stanz- und Biegemaßnahmen nicht beeinflußt werden, so daß in
denkbar einfacher Weise das Bandmaterial galvanisch fertig behandelt werden kann und
damit insbesondere nicht etwa die insoweit verbiegungsgefährdeten Stanz-Biegeteile
galvanisch behandelt bzw. zumindest galvanisch nachbehandelt werden müssen.
1. Stromschiene (1, 1b) mit Buchsensteckverbinder (4), insbesondere für Reihenklemmen,
Klemmverbinder und dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromschiene (1) und der Buchsen-Steckverbinder (4) einstückig aus einem Bandmaterialzuschnitt
(1a, 1c) gebildet sind, wobei in dem Bandmaterialzuschnitt (1a, 1c) durch Schlitzung
(7, 8) zwei nebeneinanderliegende, unterschiedlich lange Kontaktfedern (5, 5a; 6)
gebildet sind, von denen die längere Kontaktfeder (5, 5a) mit einer ihre Kontaktzone
bildenden Abwinkelung (5') die Endkante der kürzeren Kontaktfeder (6) übergreift und
die längere Kontaktfeder (5, 5a) breiter als die kürzere Kontaktfeder (6) ausgebildet
ist und die beiden Kontaktfedern (5, 5a; 6) so aus der Stromschienenebene zueinander
hochgebogen sind, daß ein Teil ihrer Federlänge in dieser Stromschienenebene verbleibt.
2. Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die längere Kontaktfeder (5) eine zusätzliche Versteifung (9) aufweist.
3. Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliche Versteifung in die längere Kontaktfeder (5) eine Sicke (9) eingedrückt
ist.
4. Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicke (9) im Anfangsbereich der längeren Kontaktfeder (5), der in der Ebene der
Stromschiene verbleibt, angeordnet ist.
5. Stromschiene mit Buchsen-Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die beiden Kontaktfedern (5, 6) trennende Längsschlitz (7) im Bandmaterialzuschnitt
(1a) so geführt ist, daß die kürzere Kontaktfeder (6) im Bereich ihrer Kontaktzone
an ihrem freien Ende verbreitert ist.