[0001] Die Erfindung betrifft einen Führungsstift für elektrische Steckverbindungen, bestehend
aus einem Drehteil mit einem in einem Anschlußloch einer Unterlage fixierbaren Befestigungsabschnitt
an einem Ende und einem voreilenden Führungsabschnitt am anderen Ende.
[0002] Derartige Führungsstifte werden bei dem im Siemens-Datenbuch Steckverbinder/Connectors,
Ausgabe 2/95, beschriebenen Steckverbinder-System

SIPAC" verwendet und dort bei der Steckverbindung einer auf einer Baugruppe angebrachten
Federleiste und einer an einer Rückwand vorgesehenen Messerleiste beiderseits der
Schmalseiten der Messerleiste angeordnet und jeweils in einem Anschlußloch der Rückwand
befestigt. Diese voreilenden Führungsstifte dienen dabei der Vorzentrierung der Baugruppe
sowie im Zusammenwirken mit speziellen Codierteilen der Codierung der Steckverbindung
und sind gleichzeitig für Massevoreilung oder auch als supervoreilende Hochstromkontakte
einsetzbar. Bei der bekannten Steckverbindung besteht der Führungsstift aus einem
Drehteil mit einem Flansch und einem Innengewinde am Befestigungsende, wobei der Führungsstift
mittels einer von der Rückseite der Rückwand her in das Innengewinde eingedrehten
Schraube mit seinem Flansch gegen die Rückwand gezogen und an dieser befestigt wird
(a.a.O. Seite 49 und 57). Diese Montage- und Befestigungsart ist relativ zeitraubend
und damit aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Montage, Befestigung und Kontaktierung
eines aus einem Drehteil bestehenden Führungsstiftes an einer Unterlage zu vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Führungsstift der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß der Befestigungsabschnitt des Führungsstiftes zwei Zonen aufweist,
daß die eine Zone (Befestigungszone) als massive Einpreßzone zur Einpreßbefestigung
des Führungsstiftes in dem Anschlußloch ausgebildet ist und daß die andere Zone (Führungszone)
als sich an die Einpreßzone zum Ende des Führungsstiftes hin anschließende, gegenüber
der Einpreßzone in der lichten Außenweite geringfügig reduzierte Vorpositionierzone
zum Einführen des Führungsstiftes in das Anschlußloch ausgebildet ist.
[0005] Ein derartiger aus einem Drehteil bestehender Führungsstift ist in seinem Befestigungsabschnitt
mit zwei Zonen, nämlich mit einer Vorpositionierzone als Führungszone beim Einführen
in ein Anschlußloch der Unterlage und mit einer massiven Einpreßzone als Befestigungszone
zur Einpreßbefestigung des Führungsstiftes in dem Anschlußloch ausgebildet. Der Führungsstift
kann mit der in der lichten Außenweite gegenüber der Einpreßzone geringfügig reduzierten
Vorpositionier- oder Führungszone von Hand oder automatisch leicht in das Anschlußloch
eingesetzt werden, wobei die Führungszone zweckmäßigerweise mit geringem Spiel im
Anschlußloch sitzt. Hierdurch wird der Stift ausreichend genau im Anschlußloch positioniert,
so daß er nach dem Einsetzen in das Anschlußloch mit seiner als Einpreßzone ausgebildeten
Befestigungszone mit einer automatischen Einpreßmaschine weiter in das Anschlußloch
eingepreßt werden kann, ggf. gleichzeitig mit anderen Komponenten der Steckverbindung.
Auf diese Weise wird die Montagezeit für den Führungsstift erheblich reduziert und
die Montage, Befestigung und Kontaktierung eines aus einem Drehteil bestehenden Führungsstiftes
an einer Unterlage insgesamt wesentlich vereinfacht.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Führungsstiftes hat
zumindest die Einpreßzone im Querschnitt im wesentlichen die Form eines gleichseitigen
Dreiecks, das anstelle der Ecken mit Abrundungen ausgebildet ist. Die Außenweite eines
derartigen aus einem Drehteil bestehenden Führungsstiftes läßt sich mit großer Genauigkeit
herstellen und weist zweckmäßigerweise ein geringes Übermaß gegenüber der lichten
Innenweite des Anschlußloches auf. Der Vorteil einer Einpreßzone mit im wesentlichen
dreieckiger Querschnittsform liegt darin, daß mit einer derartigen Einpreßzone größere
Toleranzen der lichten Innenweite des Anschlußloches auffangbar sind.
[0007] Im Hinblick auf eine sichere Einpreßverbindung des Führungsstiftes in einem Anschlußloch
kann es zweckmäßig sein, wenn die Abrundungen der Einpreßzone in Längsrichtung des
Führungsstiftes mit einer Rändelung versehen sind. Bei einer derart ausgebildeten
Einpreßzone läßt sich der Führungsstift bei toleranzbehafteten Anschlußlöchern mit
relativ konstanter Einpreßkraft befestigen.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes des Anspruches 1 sind in den
übrigen Unteransprüchen angegeben.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 in perspektivischer, teils schematisierter Darstellung die Komponenten einer
elektrischen Steckverbindung mit einem Führungsstift,
Figur 2 einen Führungsstift in vergrößerter Darstellung und
Figur 3 eine Schnittdarstellung III-III nach Figur 2.
[0010] Bei der Anordnung nach Figur 1 ist auf der Bauteileseite einer als Unterlage 1 dienenden
Baugruppe eine Federleiste 2 angedeutet, welche zusammen mit einer Messerleiste 4,
welche an der Frontseite einer als Unterlage 3 dienenden Rückwand angeordnet ist,
eine elektrische Steckverbindung bildet. Beiderseits der Schmalseiten der Messerleiste
4 ist ein Führungsstift 5 angeordnet, der in einem Anschlußloch 6 der Rückwand befestigt
wird. Der Einfachheit halber ist in Figur 1 lediglich an einer Schmalseite der Messerleiste
4 ein Führungsstift eingezeichnet. Die Führungsstifte 5 der Steckverbindung wirken
mit jeweils einer beiderseits der Schmalseiten der Federleiste 2 auf der Baugruppe
1 angeordneten Codierbox 7 zusammen, von denen in Figur 1 ebenfalls nur eine dargestellt
ist. Außerdem ist baugruppenseitig bzw. rückwandseitig noch je ein in die Codierbox
7 einsetzbares bzw. auf den Führungsstift 5 aufschiebbares Codierschlüsselelement
8 bzw. 9 vorgesehen, wobei diese Elemente- wie der Führungsstift - ebenfalls nicht
in die Feder - oder Messerleiste 2 bzw. 4 integriert sind. Der voreilende Führungsstift
5 dient der Vorzentrierung bei der Herstellung der Steckverbindung und kontaktiert
eine Feder 10 der Codierbox 7 voreilend, bevor Feder- und Messerleiste kontaktieren.
Diese Supervoreilung kann auch als Massekontakt oder als Hochstromkontakt eingesetzt
werden.
[0011] Der Führungsstift 5 (Figur 2) besteht aus einem Drehteil mit einem in das Anschlußloch
6 der Rückwand 3 fixierbaren Befestigungsabschnitt 11 an einem Ende und einem voreilenden
Führungsabschnitt 12 am anderen Ende. Der Führungsabschnitt 12 des im Querschnitt
runden Führungsstiftes 5 ist an seinem freien Ende 13 mit einer Kuppe abgerundet und
an seinem der Rückwand 3 zugekehrten rückwärtigen Ende 14 in einer Zone geringfügig
größeren Durchmessers gerändelt und anschließend mit einem Flansch 15 ausgebildet,
mit dem der Führungsstift im befestigten Zustand an der Rückwand 3 anliegt. Der sich
rückseitig an den Flansch 15 anschließende Befestigungsabschnitt 11 des Führungsstiftes
5 weist zwei Zonen auf, nämlich eine Befestigungszone 16, welche als massive Einpreßzone
zur Einpreßbefestigung des Führungsstiftes in dem Anschlußloch 6 der Rückwand 3 ausgebildet
ist, und eine Führungszone 17, welche sich an die Einpreßzone 16 zum Ende des Führungsstiftes
hin anschließt. Die Führungszone 17 dient als Vorpositionierzone zum Einführen des
Führungsstiftes 5 in das Anschlußloch 6 und ist zur Erleichterung dieses Einführens
in der lichten Außenweite geringfügig gegenüber der Einpreßzone 16 reduziert und am
Ende mit einer Einführabschrägung 18 versehen. Der Befestigungsabschnitt 11 hat -
da der Führungsstift aus einem Drehteil besteht - über seine gesamte Länge ursprünglich
eine kreisrunde Querschnittsform, wobei bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
der Außendurchmesser der Einpreßzone 16 ein geringes Übermaß gegenüber dem Innendurchmesser
des Anschlußloches 6 hat, während die Vorpositionierzone 17 einen geringfügig gegenüber
der Einpreßzone 16 reduzierten Außendurchmesser hat, welcher so dimensioniert ist,
daß die Vorpositionierzone mit sehr kleinem Spiel in das Anschlußloch 6 paßt. Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel eines Führungsstiftes 5 hat der Befestigungsabschnitt
11 über seine gesamte Länge im Querschnitt im wesentlichen die Form eins gleichseitigen
Dreiecks, das anstelle der Ecken Abrundungen 19 aufweist (Figur 3). Diese Dreiecksform
des - wie in Fig. 3 gestrichelt eingezeichnet - im Querschnitt ursprünglich kreisrunden
Befestigungsabschnittes 11 ist durch einen Bearbeitungsvorgang, z. B. durch Fräsen,
hergestellt. Für den Fall, daß der Befestigungsabschnitt 11 bei unterschiedlichem
Außendurchmesser von Einpreßzone 16 und Vorpositionierzone 17 über die gesamte Länge
dreieckig ist, ergibt sich am Ende der Einpreßzone ein kleiner, abgestufter Übergang
20 zur Vorpositionierzone 17, der das Einpressen des Führungsstiftes 5 in das Anschlußloch
6 erleichtert.
[0012] Beim Einpressen des Führungsstiftes 5 mittels eines Einpreßwerkzeuges dient der Flansch
15 des Führungsstiftes gleichzeitig als Einpreßschulter. Der Einpreßvorgang selbst
ist nach dem von Hand oder auch automatisch durchführbaren Einsetzen des Führungsstiftes
5 in das Anschlußloch 6 einfach und schnell zu bewerkstelligen, so daß sich die Montage,
Befestigung und Kontaktierung eines Führungsstiftes an der Rückwand 3 im Vergleich
zu einem schraubbar befestigten Führungsstift wesentlich vereinfachen und verbilligen
läßt.
[0013] Bei dem dargestellten Führungsstift 5 ist es zusätzlich möglich, die Abrundungen
19 der Einpreßzone 16 in Längsrichtung des Führungsstiftes mit einer Rändelung zu
versehen. Anders als bei der dargestellten Ausführungsform ist es auch möglich, die
Vorpositionierzone 17 in Querschnitt kreisförmig zu belassen, die Einpreßzone mit
einem geringfügig größeren Außendurchmesser auszubilden und nur die Einpreßzone mit
einer dreieckigen Querschnittsform zu versehen.
1. Führungsstift (5) für elektrische Steckverbindungen, bestehend aus einem Drehteil
mit einem in einem Anschlußloch (6) einer Unterlage (3) fixierbaren Befestigungsabschnitt
(11) an einem Ende und einem voreilenden Führungsabschnitt (12) am anderen Ende, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (11) des Führungsstiftes (5) zwei Zonen aufweist, daß
die eine Zone (Befestigungszone 16) als massive Einpreßzone zur Einpreßbefestigung
des Führungsstiftes (5) in dem Anschlußloch (6) ausgebildet ist und daß die andere
Zone (Führungszone 17) als sich an die Einpreßzone zum Ende des Führungsstiftes (5)
hin anschließende, gegenüber der Einpreßzone in der lichten Außenweite geringfügig
reduzierte Vorpositionierzone zum Einführen des Führungsstiftes (5) in das Anschlußloch
(6) ausgebildet ist.
2. Führungsstift nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorpositionierzone (17) am Ende des Führungsstiftes (5) mit einer Einführabschrägung
(18) versehen ist.
3. Führungsstift nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorpositionierzone (17) in der lichten Außenweite derart gegenüber der Einpreßzone
(16) reduziert ist, daß die Vorpositionierzone (17) mit sehr kleinem Spiel in das
Anschlußloch (6) paßt.
4. Führungsstift nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Außenweite der Einpreßzone (16) ein geringes Übermaß gegenüber der
lichten Innenweite des Anschlußloches (6) aufweist.
5. Führungsstift nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Einpreßzone (16) im Querschnitt im wesentlichen die Form eines
gleichseitigen Dreiecks hat, das anstelle der Ecken mit Abrundungen (19) ausgebildet
ist.
6. Führungsstift nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einpeßzone (16) ursprünglich eine im Querschnitt kreisrunde Form hat und
die Dreiecksform der Einpreßzone durch einen Bearbeitungsvorgang, z. B. durch Fräsen,
hergestellt ist.
7. Führungsstift nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abrundungen (19) der Einpreßzone (16) in Längsrichtung des Führungsstiftes
(5) mit einer Rändelung versehen sind.
8. Führungsstift nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorpositionierzone (17) im Querschnitt kreisförmig ausgebildet ist.