[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlußeinrichtung zur Entnahme von Stoffen aus Gehäusen,
Behältern, Flaschen oder dergleichen, welche mit einer Flüssigkeit oder einem Feststoff
befüllbar sind, bestehend aus einem Belüftungselement, welches in lösbarer Weise eine
komplementäre Öffnung des Gehäuses, Behälters, der Flasche oder dergleichen verschließt,
und einem Saugrohranschluß und / oder Saugrohr, welche(s) durch dieses Belüftungselement
hindurchgeführt ist(sind), wobei das Belüftungselement eine Druckausgleichsvorrichtung
mit mindestens einer Membrane aus einem für Flüssigkeiten und / oder Feststoffe undurchlässigem,
jedoch gasdurchlässigem Material enthält, und daß der Saugrohranschluß oder das Saugrohr
an ihrer Außenwandung mit dem Belüftungselement gas- und / oder flüssigkeitsdicht
verbunden ist.
[0002] Bei Behältern oder Flaschen wie beispielsweise Sprühbehälter oder Sprühflaschen,
aus denen Stoffe mittels einer Sprühpistole entnommen werden, entsteht das Problem,
daß die Volumenverminderung im Inneren des Behälters durch den Einstrom von Luft ausgeglichen
werden muß. Zu diesem Zweck ist der Behälter an anderer Stelle zu öffnen oder mit
einem Belüftungsventil zu versehen. Auch kann die Verschlußeinrichtung oder die Sprühpistole
beispielsweise mit einem zusätzlichen Belüftungsrohr versehen werden.
[0003] Diese Vorrichtungen weisen erhebliche Nachteile auf. So muß bei Behältern, welche
eine zusätzliche Öffnung zur Belüftung tragen, für deren Abdichtung während oder nach
dem Gebrauch gesorgt werden. Belüftungsventile weisen den Nachteil auf, daß ein zusätzliches
und teures Bauelement verwendet werden muß. Belüftungsrohre können während des Gebrauchs,
insbesondere bei einer Unterbrechung der Verwendung verstopfen und sind dann für die
weitere Verwendung nicht mehr einsetzbar.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Verschlußeinrichtung zu schaffen,
welche die Nachteile des Standes der Technik überwindet. Insbesondere soll eine einfach
konstruierte Verschlußeinrichtung geschaffen werden, welche aus nur wenigen Bauteilen
besteht und sich in einfacher Weise fertigen läßt.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemaß durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Weiterentwicklungen sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, daß eine Verschlußeinrichtung zur
Entnahme von festen und / oder flüssigen Stoffen aus Gehäusen, Behältern, Flaschen
oder dergleichen, welche mit einer Flüssigkeit oder einem Feststoff befüllbar sind,
geschaffen wird, welche aus einem Belüftungselement, welches in lösbarer Weise eine
komplementäre Öffnung des Gehäuses, Behälters, der Flasche oder dergleichen verschließt,
und einem Saugrohranschluß und / oder Saugrohr, welche(s) durch dieses Belüftungselement
hindurchgeführt ist (sind), besteht wobei das Belüftungselement eine Druckausgleichsvorrichtung
mit mindestens einer Membrane aus einem für Flüssigkeiten und / oder Feststoffe undurchlässigem,
jedoch gasdurchlässigem Material enthält, und daß der Saugrohranschluß oder das Saugrohr
an ihrer Außenwandung mit dem Belüftungselement gas- und / oder flüssigkeitsdicht
verbunden ist.
[0007] Die Verschlußeinrichtung ist aus einem Belüftungselement mit einer Druckausgleichsvorrichtung
und einem Saugrohr und/oder Saugrohranschluß zusammengesetzt.
[0008] Das Belüftungselement enthält eine Druckausgleichsvorrichtung mit mindestens einer
Membrane, welche gegebenenfalls mit einem Trägermaterial laminiert ist. In einer bevorzugten
Ausgestaltungsform kann die Membrane der Druckausgleichsvorrichtung derart gestaltet
sein, daß diese Membran, zusammen mit einem gegebenenfalls vorhandenen Trägermaterial
das eigentliche Belüftungselement bilden.
Die Membrane selbst, gegebenenfalls in Verbindung mit dem Trägermaterial bildet eine
Dichtung bzw. eine dichte Abdeckung (Dichtliner), welche die Öffnung des Gehäuses,
Behälters, der Flasche oder dergleichen verschließt und aufgrund der Eigenschaften
der Membrane und des Trägermaterials gasdurchlässig, jedoch für Flüssigkeiten und
Feststoffe undurchlässig ist. Dadurch wird erreicht, daß einerseits die Verschlußvorrichtung
als Dichtung für die zu entnehmenden Stoffe dient, andererseits die Verschlußvorrichtung
ebenfalls für die Be- und Entlüftung des Behälters dient, aus dem die Stoffe entnommen
werden.
[0009] Weiterhin wirkt die Membranfläche und gegebenenfalls die Oberfläche des Trägermaterials
als Dichtung für die auf den Behälter, aus welchem Stoffe zu entnehmen sind, aufzusetzenden
oder an diesem anzubringende Vorrichtungen zur Entnahme, Förderung und Weiterleitung
der in dem Behälter befindlichen Stoffe. Somit kann auf weitere Bauteile für die erfindungsgemäße
Verschlußeinrichtung verzichtet werden. Dies kann insbesondere von Vorteil sein, wenn
mit besonders gefährlichen Stoffen umgegangen wird.
[0010] Die erfindungsgemäße Verschlußeinrichtung hat somit den Vorteil, einfach konstruiert
zu sein, wobei auf zusätzliche Dichtungen im Bereich der Verschlußeinrichtung und
auf zusätzliche Belüftungsmaßnahmen oder -vorrichtungen für den zu entleerenden Behälter
verzichtet werden kann.
[0011] Die Membrane, gegebenenfalls zusammen mit dem Trägermaterial, kann in ihrer Form
in einfacher Weise der zu dichtenden Fläche angepaßt werden. Dazu kann die Membrane
im wesentlichen eben oder flach oder im wesentlichen gekrümmt oder gewölbt, insbesondere
auch kalottenförmig ausgebildet sein.
[0012] Die Membrane besteht in bevorzugter Weise aus einem Material, welches gegenüber den
Medien, mit denen diese in Berührung kommt, inert und / oder beständig ist. Bevorzugterweise
ist das Material aus einer Gruppe der folgenden gesinterten oder ungesinterten Materialien
ausgewählt: Polypropylen, Polyester, Polyamid, Polyether, Polytetrafluorethylen (PTFE),
Polysulfon, Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer (z. B. Tefzel ® ), fluoriertes Ethylenpropylen
(FEP) und Tetrafluorethylen-/Perfluor(propylvinyl)ether-Copolymer (PFA).
[0013] Vorzugsweise besteht die Membrane aus einem gereckten mikroporösen Polytetrafluorethylen
(PTFE).
[0014] Die Membrane weist in jedem Falle eine Stärke im Bereich von 1 bis 2000 Mikrometer
auf, vorzugsweise eine Stärke im Bereich von 1 bis 100 Mikrometer.
[0015] Die Membrane kann vorzugsweise mit einem adsorbierenden Material oder einem Katalysator
gefüllt oder beschichtet sein. So kann beispielsweise als Dichtungsmedium mindestens
eine Membrane verwendet werden, die mit Aktivkohle als adsorbierendes Material gefüllt
oder beschichtet ist.
[0016] Beispielsweise kann aber auch mindestens eine Membrane verwendet werden, die mit
Titandioxid (TiO
2)als Katalysator gefüllt oder beschichtet ist.
[0017] Ferner kann die Membrane erfindungsgemäß laminiert sein. Vorzugsweise ist die Membrane
auf mindestens eine aus einem Trägermaterial bestehende Schicht laminiert. Diese Trägerschicht
kann ihrerseits ein adsorbierendes Material oder einen Katalysator, gegebenenfalls
zusätzlich zu einem in der Membrane enthaltenen adsorbierenden Material oder Katalysator,
enthalten.
[0018] Das Trägermaterial für die Laminierung besteht jedenfalls aus einem Vlies, einem
Gewebe, einem Gewirke, einer Lochplatte oder aus einem Gitter. Bevorzugt ist eine
Lochplatte, bei der die Locher mit zusätzlichen Be- und Entlüftungskanäle ausgebildet
sind. Diese Be- und Entlüftungskanäle sind in die Oberfläche des Trägermaterials eingearbeitet
und verlaufen in der Oberfläche des Trägermaterials entlang der Löcher einer Lochplatte.
Die Anordnung der Be- und Entlüftungskanäle auf dem Trägermaterial kann in unterschiedlicher
Weise erfolgen. Besonders bevorzugt sind Trägermaterialien, bei denen die Be- und
Entlüftungskanäle nur auf einem Teilabschnitt oder einem Segment des Trägermaterials
ausgebildet sind. Die Anzahl und die Anordnung der Be- und Entlüftungskanäle wird
je nach der Art des aus dem Behälter zu entnehmenden Stoffes und der Fördergeschwindigkeit
und -menge gewählt.
[0019] Das Trägermaterial kann aus der Gruppe ausgewählt sein, welche die folgenden gesinterten
oder ungesinterten Materialien enthält: Polypropylen, Polyester, Polyamid, Polyether,
Polytetrafluorethylen (PTFE), Polysulfon, Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer (z.
B. Tefzel ® ), fluoriertes Ethylenpropylen (FEP) und Tetrafluorethylen/Perfluor(propylvinyl)ether-Copolymer
(PFA), unbeschichtetes Metall oder beschichtetes Metall.
[0020] Ferner kann erforderlichenfalls das Trägermaterial einseitig oder zweiseitig auf
der Membrane aufgebracht sein, oder die Membrane einseitig oder zweiseitig auf das
Trägermaterial aufgebracht sein. In Abhängigkeit von den gegeneinander abzudichtenden
Oberflächen, können die Materialien der Trägerschichten und / oder der Membranen,
soweit mindestens zwei von ihnen vorhanden sind, aus unterschiedlichen Materialien
bestehen.
[0021] Ferner ist es in Abhängigkeit von der jeweiligen speziellen Anwendung vorteilhaft,
daß die Membrane oleophob ist. Bevorzugt weist eine oleophobe Membrane einen Ölabweisungsgrad
von größer/gleich 4 auf, besonders bevorzugt einen Ölabweisungsgrad von größer/gleich
8. Der Ölabweisungsgrad wird nach der dem Fachmann bekannten AATCC-Testmethode 118-1989
ASTM bestimmt.
[0022] Das Belüftungselement besteht vorzugsweise aus der Membrane und einem laminierten
Trägermaterial. Die Membrane kann, gegebenenfalls zusammen mit dem laminierten Trägermaterial,
je nach Anwendungsgebiet auch Bestandteil eines weitere Elemente umfassenden Belüftungselements
sein. Weitere Elemente können beispielsweise Adapterringe, Gewindereduzierungen und
/ oder Stütz- und Trägerplatten u. ä. sein.
[0023] Das Belüftungselement ist vorzugsweise kreisförmig ausgebildet. Erforderlichenfalls
kann das Belüftungselement auch eine andere, der Behälter-, Gehäuse- oder Flaschenöffnung
angepaßte Form aufweisen.
[0024] Um die Stoffe aus den Behältern, Gehäusen oder Flaschen zu fördern, ist es erfindungsgemäß
erforderlich, einen Saugrohranschluß vorzusehen. Dieser Saugrohranschluß führt durch
das Belüftungselement hindurch und ist mit seiner Außenwandung spritzgußtechnisch
mit dem Belüftungselement zu einem Stück verbunden. Dieser Saugrohranschluß kann derart
verlängert ausgebildet sein, daß dieser selbst als Saugrohr verwendet werden kann.
Neben dem Saugrohranschluß kann ein Saugrohr vorgesehen werden, welches in dem Saugrohranschluß
montiert ist oder durch den Saugrohranschluß hindurch gesteckt ist und in diesem verschiebbar
geführt ist.
[0025] Das Saugrohr bzw. der Saugrohranschluß ist im Belüftungselement vorzugsweise konzentrisch
angeordnet. Bei Bedarf kann das Saugrohr bzw. der Saugrohranschluß auch exzentrisch
angeordnet sein.
[0026] Das Saugrohr bzw. der Saugrohranschluß weist vorzugsweise einen zylindrischen Querschnitt
auf. Erforderlichenfalls kann der Querschnitt des Rohres auch eine andere Form aufweisen,
beispielsweise oval sein.
[0027] In einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verschlußeinrichtung wird
anstelle eines Saugrohranschlusses nur ein Saugrohr verwendet, welches durch das Belüftungselement
hindurch geführt ist.
[0028] Dieses Saugrohr wird gegenüber dem Belüftungselement in verschiedener Art und Weise
abgedichtet. Zur Abdichtung des Saugrohrs kann einerseits eine an das Belüftungselement
angespritzte Saugrohrabdichtung vorgesehen werden. Diese Saugrohrabdichtung ist derart
ausgebildet, daß das Saugrohr in der Abdichtung verschiebbar gelagert ist und dennoch
derart von der Saugrohrabdichtung bekniffen wird, daß eine gas- und flüssigkeitsdichte
Verbindung gebildet wird.
[0029] In einer anderen Ausführungsform wird das Saugrohr zusammen mit dem Belüftungselement
unter Ausbildung einer Abdichtung zusammengespritzt.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform weist der Saugrohranschluß an der Außenseite eine
wulstartige Verbreiterung auf, welche auf mindestens einer Seite plan ist und wobei
das Belüftungselement auf dieser Fläche aufliegt. Dabei kann der Saugrohranschluß
oberhalb und unterhalb des Belüftungselementes unterschiedliche Innendurchmesser aufweisen.
Es kann vorgesehen sein, daß die Innenrohre des Saugrohranschlusses nicht konzentrisch
sind. Vorteilhaft ist es, daß der unterhalb des Belüftungselements angeordnete Saugrohranschluß
teilweise als Halbrohr ausgebildet ist.
[0031] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verschlußeinrichtung erfolgt in an sich bekannter
Weise. Dabei wird das Belüftungselement mit einem Saugrohranschluß oder mit einem
Saugrohr mit einer Saugrohrabdichtung spritzgußtechnisch verbunden. Weiterhin kann
nur das Belüftungselement mit einer angespritzten Abdichtung versehen sein. Geeignete
in der Spritzgußtechnik verwendete Kunststoffe sind dem Fachmann bekannt. Gleichfalls
bekannt sind dem Fachmann die spritzgußtechnischen Verfahren, insbesondere das Zweikomponenten-Spritzgußverfahren.
[0032] Zum Anspritzen des Saugrohranschlusses oder der Saugrohr-Abdichtung verwendet man
erfindungsgemäß Kunststoffe, welche gegenüber den verwendeten Medien inert und beständig
sind. Insbesondere geeignet sind harte thermoplastische Kunststoffe aus der Gruppe
Polyethylenterephthalat (PBTP), Polyoxymethylen (POM), Polyethylen (PE), Ultradur
®, Delriu ®, Ultramed ®, verstärkte Kunststoffe, insbesondere mit Glasfasern verstärkte
bzw. gefüllte Kunststoffe; und wenn weiterhin ein weicher thermoplastischer Kunststoff
als zweite Materialkomponente verwendet wird, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die
enthält: thermoplastische Elastomere (TPE), insbesondere Santoprene ®, Alcryn ®, Hytrel
®, Geolast ®, Thermolast K ®.
[0033] Zur näheren Erläuterung der vorliegenden Erfindung, ihrer weiteren Merkmale und Vorteile
dient die nachfolgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung unter
Bezugnahme auf die angefügten Zeichnungen.
[0034] Es zeigt:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform der Verschlußeinrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform der Verschlußeinrichtung,
Fig. 4 eine Draufsicht gemäß Fig. 3,
Fig. 5 eine Schnittdarstellung der Verschlußeinrichtung gemäß Fig. 1 im betriebsbereiten
Zustand innerhalb einer Sprühvorrichtung,
Fig. 6 eine Schnittdarstellung einer dritten Ausführungsform der Verschlußeinrichtung,
Fig. 7 eine Draufsicht gemäß Fig. 6.
Fig. 8 eine Schnittdarstellung einer vierten Ausführungsform der Verschlußeinrichtung,
Fig. 9 eine vergrößerte Detaildarstellung eines Ausschnittes aus Fig. 8,
Fig. 10 eine Draufsicht gemäß Fig. 8,
Fig. 11 eine Schnittdarstellung einer fünften Ausführungsform der Verschlußeinrichtung
und
Fig. 12 eine Draufsicht gemäß Fig. 11.
[0035] In den Zeichnungen beziehen sich die Figuren 1 und 2 auf ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Verschlußeinrichtung 1.
[0036] Die Verschlußeinrichtung 1 umfaßt ein Belüftungselement 7 und einen Saugrohranschluß
2, welcher mit dem Belüftungselement fest verbunden ist. Die Verbindung ist derart,
daß diese Verbindung weder für Gase noch für Feststoffe oder Flüssigkeiten durchlässig
ist.
[0037] Das vollständige Belüftungselement 7 besteht aus einer Membrane 5, auf welche ein
Trägermaterial 3 laminiert ist.
Die Figuren 1 und 2 zeigen jeweils zwei gleichwertige Ausführungsformen 3a,3b des
Trägermaterials 3, die unabhänig voneinander je nach Anwendungsgebiet ausgewählt werden
können. Diese Darstellung der Ausführungsformen 3a, 3b ist in den folgenden Ausführungsbeispielen
fortgesetzt und dient der gleichzeitigen Darstellung von zwei Gestaltungsalternativen
des Trägermaterials 3.
[0038] Das Trägermaterial 3 weist Lochungen 8 auf und ist bevorzugt als Lochplatte ausgebildet.
In der Ausführungsform 3a ist das Trägermaterial 3 ausschließlich mit Be- und Entlüftungslöchern
8 ausgestattet. In der Ausführungsform 3b ist das Trägermaterial 3 zusätzlich mit
Be- und Entlüftungskanälen 9 ausgerüstet. Die Be- und Entlüftungskanäle 9 werden dadurch
ausgebildet, daß die Oberfläche des Trägermaterials 3 entlang der Lochreihen des Trägermaterials
3 ausgenommen ist.
An das Belüftungselement 7 ist der Saugrohranschluß 2 angespritzt. Der Saugrohranschluß
2 ist mit der Innenbohrung des Belüftungselements 7 einstückig verbunden. Dies erfolgt
bei dem Spritzvorgang des Saugrohranschlußes 2 in dem das Belüftungselement 7 in die
Außenwand des Saugrohranschlußes 2 mit eingespritzt wird. Der Saugrohranschluß 2 ist
als Rohr ausgebildet und dient als Aufnahme und / oder Führung für die Saugleitung
6.
[0039] In den Figuren 3 und 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Verschlußeinrichtung 1 dargestellt. Entgegen der ersten Ausführungsform ist der Saugrohranschluß
2 einseitig derart verlängert, daß dieser selbst das Saugrohr ausbildet. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel kann auf das Saugrohr 6 selbst verzichtet werden. Der Saugrohranschluß
bzw. das Saugrohr 2 ist mit der Innenbohrung des Belüftungselements 7 einstückig verbunden.
Dazu ist das Belüftungselement 7 beim Spritzvorgang zur Herstellung des Saugrohranschlusses
bzw. des Saugrohres 6 in die Außenwandung desselben fest integriert worden.
[0040] In der Figur 5 ist eine Verschlußeinrichtung 1 gemäß der Figur 1 dargestellt, wobei
die erfindungsgemäße Verschlußeinrichtung 1 in deren Verwendung in einer herkömmlichen
Sprühpistole dargestellt ist. Die Verschlußeinrichtung 1 wird auf den Rand der Öffnung
einer Flasche 100 aufgelegt. Der Flaschenhals trägt ein Außengewinde 106a. Auf dieses
Außengewinde 106a wird eine Schraubkappe 101 mit einem Innengewinde 106b einer bekannten
Sprühpistole aufgeschraubt, wobei die Druckplatte 102 der Schraubkappe 101 oben auf
dem Belüftungselement 7 aufliegt und diesen gegen die Oberseite des Flaschenhalses
drückt. Die Belüftung 103 der Flasche erfolgt dann über das Gewinde 106a,b von Flaschenhals
100 und Schraubkappe 101. Neben dem Belüftungsweg 103 können auch wahlweise die Belüftungswege
104 und / oder 105 vorgesehen sein.
Die Belüftung 103 führt über die Lochung 8 des Trägermaterials 3 im Belüftungselement
7 über das Gewinde 106a,b vom Flaschenhals 100 und der Schraubkappe 101 nach außen.
Bei der Belüftung 104 erfolgt die Belüftung über die Lochung 8 und die Belüftungskanäle
9 in der Oberfläche des Trägermaterials 3 über das Gewinde 106a,b vom Flaschenhals
100 und der Schraubkappe 101 nach außen. Die Belüftung 105 führt über die Lochung
8 durch entsprechend ausgebildete Belüftungsbohrungen 10 in der Schraubkappe 101 und
der Druckplatte 102 nach außen. Die Belüftungsbohrungen 10 in der Schraubkappe 101
und der Druckplatte 102 können auch bei einem Trägermaterial mit Be- und Entlüftungskanälen
3b Anwendung finden. Somit stehen beispielsweise mindestens drei verschiedene Belüftungswege
zur Verfügung, welche je nach Anwendungsgebiet ausgewählt werden können.
[0041] In den Figuren 6 und 7 ist ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Verschlußeinrichtung 1 dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel weist anstelle eines
Saugrohranschlusses 2 ein durchgehendes Saugrohr 6 auf. In Figur 6 ist ein Saugrohr
6 dargestellt, welches mittels der Saugrohrabdichtung 11 fest mit dem Belüftungselement
7 verbunden ist. Dazu wird das Saugrohr 6 zusammen mit dem Belüftungselement 7 unter
Bildung der Saugrohrabdichtung 11 verspritzt. Das Saugrohr 6 ist innerhalb der Saugrohrabdichtung
11 in seiner Stellung festgelegt. Die Außenwandung des Saugrohres 6 ist mit der Innenbohrung
des Belüftungselements 7 durch die angespritzte Saugrohrabdichtung 11 einstückig verbunden.
[0042] Die Figuren 8, 9 und 10 zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Verschlußeinrichtung 1. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Verschlußeinrichtung
1 mit einem Saugrohr 6 ausgerüstet. Das Belüftungselement 7 ist Träger einer Saugrohrabdichtung
12 für das Saugrohr 6. Die Saugrohrabdichtung 12 ist hierbei an die Innenbohrung des
Belüftungselement 7 angespritzt. Die Saugrohrabdichtung 12 bekneift mit der Abdichtkante
12a das Saugrohr 6 und bewirkt dadurch die gas- und flüssigkeitsdichte Abdichtung
zwischen dem Belüftungselement 7 und dem Saugrohr 6. Durch diese Art der Abdichtung
wird ermöglicht, daß das Saugrohr 6 innerhalb der Saugrohrabdichtung 12 verschiebbar
ist.
[0043] Die Figuren 11 und 12 zeigen ein fünftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Verschlußeinrichtung 1. Hierbei weist der Saugrohranschluß 2 an der Außenseite eine
wulstartige Verbreiterung auf. Diese Verbreiterung ist auf einer Seite plan und das
Belüftungselement 7 liegt auf dieser Fläche auf. Dabei können der Außendurchmesser
des Saugrohranschlusses 2 und der Innendurchmesser des Belüftungselements 7 derart
ausgebildet sein, daß diese sich bekneifen und somit dicht schließen. Die gas- und
flüssigkeitsdichte Verbindung kann aber auch durch den von oben auf das Belüftungselement
7 ausgeübten Druck geschaffen werden. Der Saugrohranschluß 2 weist oberhalb und unterhalb
des Belüftungselementes 7 unterschiedliche Innendurchmesser aufweist. Dabei sind die
Innenrohre des Saugrohranschlusses 2 nicht konzentrisch angeordnet. Möglich ist jedoch
auch eine konzentrische Anordnung der Innenrohre. Der unterhalb des Belüftungselements
7 angeordnete Saugrohranschluß 2 ist teilweise als Halbrohr ausgebildet.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1.
- Verschlußeinrichtung
- 2.
- Saugrohranschluß
- 3.
- Trägermaterial
- 3a.
- Trägermaterial mit Lochung/Löchern
- 3b.
- Trägermaterial mit Lochung und Be- und Entlüftungskanälen
- 5.
- Membrane
- 6.
- Saugrohr
- 7.
- Belüftungselement
- 8.
- Löcher/Lochung des Trägermaterials
- 9.
- Be- und Entlüftungskanäle im Trägermaterial
- 10.
- Belüftungsbohrungen in der Schraubkappe 101 und in der Druckplatte 102
- 11.
- Saugrohrabdichtung
- 12.
- Saugrohrabdichtung
- 12a.
- Abdichtkante
- 100.
- Behälter
- 101.
- Schraubkappe der Sprühpistole
- 102.
- Druckplatte
- 103.
- Belüftung
- 104.
- Belüftung
- 105.
- Belüftung
- 106a.
- Innengewinde des Behälters 100
- 106b
- Außengewinde der Schraubkappe 101
1. Verschlußeinrichtung (1) zur Entnahme von Stoffen aus Gehäusen, Behältern, Flaschen
oder dergleichen, welche mit einer Flüssigkeit oder einem Feststoff befüllbar sind,
bestehend aus einem Belüftungselement (7), welches in lösbarer Weise eine komplementäre
Öffnung des Gehäuses, Behälters, der Flasche oder dergleichen verschließt, und einem
Saugrohranschluß (2) und / oder Saugrohr (6), welche(s) durch dieses Belüftungselement
(7) hindurchgeführt ist(sind), wobei das Belüftungselement (7) eine Druckausgleichsvorrichtung
mit mindestens einer Membrane (5) aus einem für Flüssigkeiten und / oder Feststoffe
undurchlässigem, jedoch gasdurchlässigem Material enthält, und daß der Saugrohranschluß
(2) oder das Saugrohr (6) an ihrer Außenwandung mit dem Belüftungselement (7) gas-
und / oder flüssigkeitsdicht verbunden ist.
2. Verschlußeinrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane (5)
aus einem Material besteht, welches ausgewählt ist aus der Gruppe der folgenden gesinterten
oder ungesinterten Materialien: Polypropylen, Polyester, Polyamid, Polyether, Polytetrafluorethylen
(PTFE), Polysulfon, Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer, fluoriertes Ethylenpropylen
(FEP) und Tetrafluorethylen-/Perfluor(propylvinyl)ether-Copolymer (PFA).
3. Verschlußeinrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane (5)
aus einem gereckten mikroporösen Polytetrafluorethylen (PTFE) besteht.
4. Verschlußeinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membrane (5) eine Stärke im Bereich von 1 bis 2000 Mikrometer aufweist.
5. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane (5)
eine Stärke im Bereich von 1 bis 100 Mikrometer aufweist.
6. Verschlußeinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membrane (5) mit einem adsorbierenden Material oder einem Katalysator gefüllt
oder beschichtet ist.
7. Verschlußeinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membrane (5) laminiert ist.
8. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane (5)
auf mindestens eine aus einem Trägermaterial bestehende Schicht laminiert ist.
9. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial
ein Vlies, ein Gewebe, ein Gewirke, eine Lochplatte oder ein Gitter ist.
10. Verschlußeinrichtung nach ein einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägermaterial Be- und Entlüftungskanäle aufweist.
11. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial
in Teilabschnitten Be- und Entlüftungskanäle aufweist.
12. Verschlußeinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trägermaterial aus einer Gruppe ausgewählt ist, welche die folgenden gesinterten
oder ungesinterten Materialien enthält: Polypropylen, Polyester, Polyamid, Polyether,
Polytetrafluorethylen (PTFE), Polysulfon, Ethylentetrafluorethylencopolymer, fluoriertes
Ethylenpropylen (FEP), Tetrafluorethylen-/Perfluor(propylvinyl)ether-Copolymer (PFA);
unbeschichtetes Metall und beschichtetes Metall.
13. Verschlußeinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägermaterialschicht einseitig oder beidseitig auf die Membrane (5) aufgetragen
ist.
14. Verschlußeinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membrane (5) einseitig oder beidseitig auf die Trägermaterialschicht aufgetragen
ist.
15. Verschlußeinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membrane (5) auf mindestens eine Schicht laminiert ist, welche ein adsorbierendes
Material oder einen Katalysator enthält.
16. Verschlußeinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membrane (5) oleophob ist.
17. Verschlußeinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membrane (5) einen Ölabweisungsgrad von größer/gleich 4 nach der AATCC-Testmethode
118-1989 ASTM aufweist.
18. Verschlußeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membrane (5) einen Ölabweisungsgrad von größer/gleich 8 nach der AATCC-Testmethode
118-1989 ASTM aufweist.
19. Verschlußeinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Saugrohranschluß (2) an das Belüftungselement (7) angespitzt ist und mit diesem
einstückig verbunden ist.
20. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr (6)
innerhalb des Saugrohranschlusses (2) eingesteckt ist.
21. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr (6)
innerhalb des Saugrohranschlusses (2) verschiebbar geführt ist.
22. Verschlußeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
nur ein Saugrohr (6) vorhanden ist.
23. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite
der Bohrung des Belüftungselements (7) eine Saugrohrabdichtung (12) angespritzt ist,
in welcher das Saugrohr (6) dichtschließend verschiebbar gelagert ist.
24. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr (6)
zusammen mit einer Saugrohrabdichtung (11) in der Bohrung des Belüftungselements (7)
angespritzt ist.
25. Verschlußeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
der Saugrohranschluß (2) an der Außenseite eine wulstartige Verbreiterung aufweist,
welche auf mindestens einer Seite plan ist und wobei das Belüftungselement (7) auf
dieser Fläche aufliegt.
26. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugrohranschluß
(2) oberhalb und unterhalb des Belüftungselementes (7) unterschiedliche Innendurchmesser
aufweist.
27. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenrohre
des Saugrohranschlusses (2) nicht konzentrisch sind.
28. Verschlußeinrichtung nach einem der Ansprüche 25 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß
der unterhalb des Belüftungselements (7) angeordnete Saugrohranschluß (2) teilweise
als Halbrohr ausgebildet ist.
29. Verschlußeinrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß
das Material zum Anspritzen des Saugrohranschlusses (2) oder der Saugrohrabdichtung
(11,12) aus einer Gruppe ausgewählt ist, welche die folgenden harten und/oder weichen
thermoplastischen Kunststoffen enthält: Polyethylenterephthalat (PBTP), Polyoxymethylen
(POM), Polyethylen (PE), Ultradur®, Delriu®, Ultramed®, verstärkte Kunststoffe, insbesondere
mit Glasfasern verstärkte bzw. gefüllte Kunststoffe, thermoplastische Elastomere (TPE),
insbesondere Santoprene®, Alcryn®, Hytrel®, Geolast®, Thermolast K®.