[0001] Die Erfindung betrifft insbesondere leichte, wärmedämmende Unterbauten für Gußasphaltbeläge.
[0002] Bisher mußten komplizierte niveauausgleichende Unterbauten, z.B. Sandschüttungen,
Steinwolleplatten, Lastverteilerplatten, Zwischenlager usw. aufgebracht werden - worauf
dann erst der heiße Asphalt aufgebracht werden konnte. Auch war es nicht möglich,
EPS (expandierbares Styropor) als wärmedämmenden Teil unter dem heißen Asphalt anzuordnen,
weil das EPS Material wegschmilzt. Ebenso können deshalb keine EPS Trittschalldämmplatten
verwendet werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen insbesondere leichten, wärmedämmenden Unterbau
für Gußasphaltbeläge zu schaffen, der dem darauf aufzubringenden heißen Gußasphalt,
ohne in irgendeiner Form Schaden zu erleiden, standhält und einfach und wirtschaftlich
herstellbar ist. Dabei ist eine weitere Aufgabe des erfindungsgemäßen Unterbaus, daß
mit seiner Hilfe ein Niveauausgleich erzielt werden kann, wenn er auf unebene Unterlagen,
wie beispielsweise Böden, Decken oder Flachdächer oder dgl. aufgebracht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Unterbau als untere Lage
eine EPS Leichtbetonschicht umfaßt, über der eine nach unten abstehende Rippen oder
dergleichen Erhebungen aufweisende Materialbahn angeordnet ist, deren glatte Oberseite
als Auflage für den Gußasphalt dient.
[0005] Erfindungsgemäß kann nun so vorgegangen werden, als überraschenderweise ein leichter
EPS Beton (Styroporteilchen zementgebunden), gegebenenfalls mit Zugabe von vorzugsweise
bis zu 50 % und mehr Frässpänen aus solchem Leichtbeton oder unter Zugabe von mineralischen
Füllern, z.B. Steinmehl, oder Recycling-Asphaltteilchen, nicht wegschmilzt sogar bei
so geringen Rohdichten wie ca. 200 - 600 kg/m
3, vorzugsweise 300 kg/m
3. Auch erfüllt dieser Leichtbeton die Anforderungen an die Festigkeit, ebenso wie
Anforderungen an Wärmedämmungen leicht erfüllt werden können, da Lambdawerte λ ≈ 0,06
bis 0,08 W/mK ohne Schwierigkeiten erreicht werden.
[0006] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder ergeben
sich aus der Beschreibung und Zeichnung.
[0007] In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung schematisch an Hand von zwei Ausführungsbeispielen
näher veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Teilansicht eines erfindungsgemäßen
Unterbaus für einen Gußasphaltbelag und Fig. 2 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Unterbaus für einen Gußasphaltbelag für ein Flachdach.
[0008] Der Unterbau umfaßt gemäß Fig. 1 eine auf einer nicht dargestellten Unterlage, beispielsweise
Decke, Boden usw., aufgebrachte EPS Leichtbetonschicht 1. Über dieser ist eine Materialbahn
2 mit nach unten abstehenden Rippen 3, vorliegendenfalls eine Rippenpappe, die vorzugsweise
an ihrer Oberseite einen nicht dargestellten Kunststoff-Folienbelag trägt, angeordnet.
Darauf ist schließlich eine Schicht aus Gußasphalt 4 aufgebracht. Die Materialbahn
2 kann aber auch insgesamt aus Kunststoffmaterial bestehen. Die einzige Bedingung
für die Materialbahn besteht darin, daß sie der Temperatur des darüber aufzubringenden
heißen Gußasphalts standhält.
[0009] In nicht dargestellter Weise können auch Trittschalldämmplatten aus Steinwolle oder
aus EPS Leichtbeton vorzugsweise als gequetschte Platten auf die EPS Leichtbetonschicht
aufgelegt werden. Die gequetschten und somit aus elastisch gemachtem EPS Leichtbeton
bestehenden Platten haben eine dynamische Steifigkeiten mit einem äußerst günstigen
Wert von 10 - 20 MN/m
3. Diese Platten weisen vor ihrer Quetschung eine Dicke von beispielsweise 3,5 cm auf
und nach Flächenpressung eine Stärke von 20 mm oder 25 mm.
[0010] Darüber können auch Lastverteilerplatten, vorzugsweise mit Nut/Feder verleimt, aus
Holzspänen (Holzwolle), die bituminisiert sein können, aufgelegt werden. Darüber wird
die Rippenpappe 2, 3 (z.B. Titacord Rippenpappe) aufgelegt, welche obenauf den Kunststoff-Folienbelag
zwecks "Feuchtigkeitsabwehr" aufweist.
[0011] Diese Rippenpappe 2, 3 verhindert, daß Stoßfugen der vorher genannten Platten im
Gußasphalt 4 sichtbar werden und entsprechende Abzeichnungen auftreten. Mittels der
Rippen 3 der Rippenpappe 2, 3 werden Kanäle 5 gebildet, die es ermöglichen, daß Restfeuchte
durch die Kanäle 5 nach außen entweichen kann. Die Rippenpappe 2, 3 wird an den mauerseitigen
Deckenenden so weit hochgezogen, daß die mit der Unterlagslage gebildeten Kanäle 5
eine Entlüftung (Entdampfung) erlauben. Denn oftmals kann bereits ein oder zwei Tage
nach Einbau des EPS Leichtbetons (Prottelith, Styroporbeton oder dgl.), je nach Schichtstärke,
Rohdichte usw., der Gußasphalt aufgebracht werden.
[0012] Ein solcher Aufbau bringt überdies wesentliche Vorteile, weil der EPS Leichtbeton
sämtliche Unebenheiten ausgleicht und Leitungen, die am Boden verlegt sind, gleichmäßig
überdeckt.
[0013] In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform eines Unterbaus für Gußasphalt gezeigt.
Auf einer z.B. ein Flachdach 6 darstellenden Unterlage ist die EPS Leichtbetonschicht
7 angeordnet, die vorliegendenfalls keilförmig ausgebildet ist. In diesem Fall kann
nicht nur ein Niveauausgleich der Unebenheiten des Flachdaches sondern auch ein Gefälle
der fertigen Flachdachbeschichtung geschaffen werden.
[0014] Wenn nun erheblich dickere EPS Leichtbetonschichten, z.B. bei der nachträglichen
Herstellung von Dachgefällen angeordnet werden sollen, kann natürlich auch ohne die
Anbringung von Trittschalldämmplatten und auch ohne den Einsatz von vorzugsweise bituminisierten,
aus Holzfaser (Holzwolle) gebildeten Platten gearbeitet werden. Hier genügt lediglich
die Auflage der Rippenpappe 2, 3 (Rippen 3 nach unten), auf der der Gußasphaltbelag
4 aufgebracht wird. Mit Hilfe der Rippen 3 werden wiederum Kanäle 5 gebildet, die
der Entlüftung sowie Entdampfung bzw. Abführung von Feuchtigkeit dienen.
[0015] Der EPS Leichtbeton 7 wird vorzugsweise bei Herstellung von Dachgefällen auf das
schadhafte Flachdach 6 ("Nulldach") aufgeschüttet; dort werden in den EPS Leichtbetonkeil
7 gelochte Schläuche 8, 8' eingelegt, die (ähnlich Drainageschläuchen) einen Dampfüberdruck
(infolge Restfeuchte, Niederschlagsfeuchte usw.), hervorgerufen durch Sonnenbestrahlung
entstehende Wärmezufuhr, abführen können. Die Enden 9 der Schläuche 8, 8' werden in
einem höher gelegenen Gulli 10 zusammengeführt - dort werden die Öffnungen wettergeschützt
ins Freie geleitet.
[0016] EPS Leichtbeton 7 ist dermaßen offenporig, so daß Dampfdruckentlastungen von einem
perforierten Schlauch 8 (z.B. 20 - 50 mm Durchmesser und mehr) zum anderen benachbarten
Schlauch 8' über Entfernungen bis zu 3 oder 4 m klaglos erfolgen können. Dies bedeutet,
daß die Schläuche 8, 8' im Abstand von ca. 3-5 m verlegt sein können.
1. Unterbau für Gußasphaltbeläge, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterbau als untere
Lage eine EPS Leichtbetonschicht (1) umfaßt, über der eine nach unten abstehende Rippen
(3) oder dergleichen Erhebungen aufweisende Materialbahn (2) angeordnet ist, die als
Auflage für den Gußasphaltbelag dient.
2. Unterbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn (2) Rippenpappe
ist.
3. Unterbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Materialbahn
(2) einen Kunststoff-Folienbelag trägt.
4. Unterbau nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen
(3) oder dergleichen Erhebungen durchgehende, nach außen offene Kanäle (5) bilden.
5. Unterbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Materialbahn
(2) und EPS Leichtbetonschicht (1), vorzugsweise aus Holzspänen oder Holzwolle gebildete
und mit Nut/Feder verleimte, gegebenenfalls bituminisierte Lastverteilerplatten angeordnet
sind.
6. Unterbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der EPS
Leichtbetonschicht (1) zusätzlich Trittschalldämmplatten, vorzugsweise flächengepreßte
Platten aus Steinwolle oder EPS Leichtbeton angeordnet sind.
7. Unterbau nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die EPS Leichtbetonschicht
(1) als Zusatz bis zu 50 % oder mehr Frässpäne aus EPS Leichtbeton und/oder mineralische
Füller, beispielsweise Steinmehl, oder Recycling-Asphaltteilchen enthält.
8. Unterbau nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die EPS Leichtbetonschicht
(7) zur Herstellung eines Gefälles keilförmig ausgebildet ist.
9. Unterbau nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den EPS Leichtbetonkeil (7)
perforierte Schläuche (8, 8') eingelegt sind, die vorzugsweise zu einem höher gelegenen
Gulli (10) zusammengeführt sind und deren Enden (9) dort ins Freie münden.