[0001] Die Erfindung betrifft ein wärmegedämmtes Hohlkammerprofil, wie Fenster-, Tür-, oder
dergl. Profile mit einer in einer Hohlkammer vorgesehenen wärmereflektierenden Schicht.
[0002] Zur Wärmedämmung von Fensterprofilen wurden bereits vielfältige Vorschläge gemacht.
So beispielsweise mit der DE-24 32 746. Darin wird angegeben, daß die Wärmedämmung
von Fenstern aus Kunststoff dadurch zu verbessern sei, indem der Überschlag aus Kammern
des Blendrahmens besteht und außen mit einer wärmereflektierenden Farbe versehen ist.
Die DE-OS 44 26 331 schlägt dagegen vor, Flächenbereiche der Profilkammerleiste reflektierend
auszubilden oder mit reflektierenden Materialien zu beschichten, so z.B. auch eine
vorhandene Metalleinlage (Armierungsprofil) damit zu versehen. Mit der DE 34 20 903
wird vorgeschlagen, die Innen- und/oder die Außenseite der Wandung eines Kunststoffenster-Rahmenprofiles
mit einer Metalldampfschicht zu versehen, wobei diese Schicht auf oder in der Wandung
aufgebracht sein kann oder auch als metallbedampfte Folie ein- oder aufgebracht sein
kann. Ein anderer Weg wird mit dem DE-GM 18 66 444 beschritten. Dieses GM schlägt
vor, den Innenraum einer Hohlkammer mit einem Schaumkunststoff auszufüllen. Auch die
DE-OS 29 26 487 schlägt vor, den gesamten Innenraum der Hauptprofilkammer, auch den
Spalt zwischen einer Metalleinlage und der Profilinnenwand mit Polyesterschaum auszufüllen.
Einen ähnlichen Vorschlag macht die DE-PS 43 31 816, wobei die Metallarmierung mit
einem Isolierelement aus geschäumten Kunststoff verklebt ist.
[0003] Diese bekannten Hohlkammerprofile weisen zwar alle einen hinreichend guten geringen
K-Wert auf, sind aber hinsichtlich des notwendigen Recyclings der Profile mit erheblichen
Nachteilen behaftet. Abgesehen von dem Fall, daß die wärmereflektierende Schicht direkt
auf die eingeschobene Metallarmierung aufgebracht ist, wie in der DE-OS 44 26 331
offenbart, ist die Trennung der unterschiedlichen Materialien entweder überhaupt nicht
oder nur unter hohem Aufwand möglich. Der Vorschlag gem. der DE-OS 44 26 331 setzt
voraus, daß eine Metallarmierung in dem Hohlkammerprofil vorhanden ist. Dies ist jedoch
nicht der Normalfall.
[0004] Hier setzt die Erfindung ein. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen beschrieben
ist, liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hohlkammerprofil vorzugsweise für Fenster, Türen
etc. zu schaffen, das die Bedingungen ausreichender Wärmedämmung erfüllt und trotzdem
ohne Aufwand recycelbar ist.
[0005] Die Erfindung weist den Vorteil auf, daß einerseits ein geringer K-Wert erzielt ist
und andererseits die Entsorgung des gesamten Fensters oder der Türe etc. keinerlei
Schwierigkeiten bereitet. Der erforderliche Aufwand, die einzelnen Teile bzw. Werkstoffe
voneinander zu trennen und separat zu entsorgen ist minimal. Es ist lediglich erforderlich,
die vor der Montage eingeschobene beschichtete Leiste bei der Demontage wieder herauszuziehen
und getrennt von den Kunststoffteilen zu entsorgen. Dem Recycling der Kunststoffteile
stehen somit keine Fremdwerkstoffe mehr im Wege. Der Einsatz der Erfindung kann sowohl
bei Kunststoffnohlkammerprofilen, als auch bei solchen aus Metall bestehenden erfolgen,
vorausgesetzt, Innen- und Außenprofil sind durch einen nichtmetallischen Werkstoff
voneinander wärmetechnisch getrennt.
[0006] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Abbildung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0007] Die Abbildung zeigt zwei Hohlkammerprofile aus Kunststoff für die Herstellung von
Fenstern, unten ein Rahmenprofil 1 und darüber ein Flügelprofil 2, in das eine Glasscheibe
3 eingesetzt ist.
[0008] Das Rahmenprofil 1 besitzt keine Metallarmierung, während das Flügelprofil 2 in seiner
mittleren Hohlkammer eine Metallarmierung 4 enthält. Neben der Metallarmierung, in
Richtung zur Innenwand des Flügelprofiles 2 sind zwei Nuten 2a und 2b angeordnet,
in die die beschichtete Leiste 5 eingeschoben wird und diese von der Metallarmierung
4 trennt. Eine Trennwand zwischen der Metallarmierung 4 und der Leiste 5 ist nicht
erforderlich.
Im Rahmenprofil 1, das keine Metallarmierung aufweist, ist in der Außenkammer des
Hohlkammerprofiles, die dem Wohnraum oder dergl. zugewandt ist, oben und unten ein
Vorsprung 2b vorgesehen, hinter den die beschichtete Leiste 6 geschoben wird, wobei
sie sich an der dahinter befindlichen Zwischenwand des als Hohlkammerprofil ausgebildeten
Rahmenprofil abstützt.
[0009] Vor der Montage der Hohlkammerprofile zu einem Rahmenprofil 1 oder Flügelprofil 2
werden die Leisten 5 bzw. 6 in die entsprechenden Nuten eingeschoben. Nach einer evtl.
Demontage des Rahmenprofiles 1 oder Flügelprofiles 2 werden diese Leisten 5,6 wieder
entfernt und getrennt entsorgt, während die Kunststoffteile einem Recyclingprozeß
unterworfen werden.
[0010] Mit der Anordnung gem. der Erfindung lassen sich K-Werte <1,3 erzielen. Die Leiste
5,6 kann beispielsweise aus Kunststoff oder aus Metall bestehen.
[0011] Anstelle von Kunststoff-Hohlkammerprofilen können auch andere Werkstoffe für die
Herstellung eines Fensters, einer Türe oder dergl. eingesetzt werden, wobei, im Falle
des Einsatzes von Metall als Werkstoff für die Hohlkammerprofile, darauf zu achten
ist, daß Innen- und Außenseite wärmetechnisch voneinander getrennt sind, da sonst
die Wirkung der mit einem wärmereflektierenden Material beschichteten Leiste, wegen
der guten Wärmeleitfähigkeit von Metallen, zunichte gemacht werden würde.
1. Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil, wie Fenster-, Tür-, oder dergl. Profile mit einer
in einer Hohlkammer des Profiles vorgesehenen wärmereflektierenden Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einer wärmereflektierenden Schicht versehene Leiste (5,6) im Inneren
des Hohlkammerprofiles (1,2) als herausnehmbarer Einschub angeordnet ist.
2. Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (5) zwischen einer Armierung (4) und der Innenwand des Hohlkammerprofiles
(1,2) angeordnet ist.
3. Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (5) zwischen einer Armierung (4) und der Außenwand des Hohlkammerprofiles
(1,2) angeordnet ist.
4. Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Hohlkammern des Hohlkammerprofiles (1,2) mindestens eine Nut (2a,2b) für
die Leiste (5,6) vorgesehen ist.
5. Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (5,6) beidseitig mit einer wärmereflektierenden Schicht versehen ist.