(19)
(11) EP 0 834 637 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.04.1998  Patentblatt  1998/15

(21) Anmeldenummer: 97114640.2

(22) Anmeldetag:  23.08.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 01.10.1996 DE 19640516

(71) Anmelder: THYSSEN POLYMER GMBH
94327 Bogen (DE)

(72) Erfinder:
  • Pielmeier, Günter
    94327 Bogen (DE)

   


(54) Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil


(57) Die Erfindung betrifft ein verbessertes wärmegedämmtes Hohlkammerprofil, wie z.B. Fenster-, Tür- oder dergl. Profile mit einem sehr geringen K-Wert<1,3, bei dem, zum Zwecke der einfachen Recycelbarkeit des gesamten Profiles, eine mit einer wärmereflektierenden Schicht versehene Leiste im Inneren des Fensterprofiles als herausnehmbarer Einschub angeordnet ist.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein wärmegedämmtes Hohlkammerprofil, wie Fenster-, Tür-, oder dergl. Profile mit einer in einer Hohlkammer vorgesehenen wärmereflektierenden Schicht.

[0002] Zur Wärmedämmung von Fensterprofilen wurden bereits vielfältige Vorschläge gemacht. So beispielsweise mit der DE-24 32 746. Darin wird angegeben, daß die Wärmedämmung von Fenstern aus Kunststoff dadurch zu verbessern sei, indem der Überschlag aus Kammern des Blendrahmens besteht und außen mit einer wärmereflektierenden Farbe versehen ist. Die DE-OS 44 26 331 schlägt dagegen vor, Flächenbereiche der Profilkammerleiste reflektierend auszubilden oder mit reflektierenden Materialien zu beschichten, so z.B. auch eine vorhandene Metalleinlage (Armierungsprofil) damit zu versehen. Mit der DE 34 20 903 wird vorgeschlagen, die Innen- und/oder die Außenseite der Wandung eines Kunststoffenster-Rahmenprofiles mit einer Metalldampfschicht zu versehen, wobei diese Schicht auf oder in der Wandung aufgebracht sein kann oder auch als metallbedampfte Folie ein- oder aufgebracht sein kann. Ein anderer Weg wird mit dem DE-GM 18 66 444 beschritten. Dieses GM schlägt vor, den Innenraum einer Hohlkammer mit einem Schaumkunststoff auszufüllen. Auch die DE-OS 29 26 487 schlägt vor, den gesamten Innenraum der Hauptprofilkammer, auch den Spalt zwischen einer Metalleinlage und der Profilinnenwand mit Polyesterschaum auszufüllen. Einen ähnlichen Vorschlag macht die DE-PS 43 31 816, wobei die Metallarmierung mit einem Isolierelement aus geschäumten Kunststoff verklebt ist.

[0003] Diese bekannten Hohlkammerprofile weisen zwar alle einen hinreichend guten geringen K-Wert auf, sind aber hinsichtlich des notwendigen Recyclings der Profile mit erheblichen Nachteilen behaftet. Abgesehen von dem Fall, daß die wärmereflektierende Schicht direkt auf die eingeschobene Metallarmierung aufgebracht ist, wie in der DE-OS 44 26 331 offenbart, ist die Trennung der unterschiedlichen Materialien entweder überhaupt nicht oder nur unter hohem Aufwand möglich. Der Vorschlag gem. der DE-OS 44 26 331 setzt voraus, daß eine Metallarmierung in dem Hohlkammerprofil vorhanden ist. Dies ist jedoch nicht der Normalfall.

[0004] Hier setzt die Erfindung ein. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen beschrieben ist, liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hohlkammerprofil vorzugsweise für Fenster, Türen etc. zu schaffen, das die Bedingungen ausreichender Wärmedämmung erfüllt und trotzdem ohne Aufwand recycelbar ist.

[0005] Die Erfindung weist den Vorteil auf, daß einerseits ein geringer K-Wert erzielt ist und andererseits die Entsorgung des gesamten Fensters oder der Türe etc. keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Der erforderliche Aufwand, die einzelnen Teile bzw. Werkstoffe voneinander zu trennen und separat zu entsorgen ist minimal. Es ist lediglich erforderlich, die vor der Montage eingeschobene beschichtete Leiste bei der Demontage wieder herauszuziehen und getrennt von den Kunststoffteilen zu entsorgen. Dem Recycling der Kunststoffteile stehen somit keine Fremdwerkstoffe mehr im Wege. Der Einsatz der Erfindung kann sowohl bei Kunststoffnohlkammerprofilen, als auch bei solchen aus Metall bestehenden erfolgen, vorausgesetzt, Innen- und Außenprofil sind durch einen nichtmetallischen Werkstoff voneinander wärmetechnisch getrennt.

[0006] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Abbildung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

[0007] Die Abbildung zeigt zwei Hohlkammerprofile aus Kunststoff für die Herstellung von Fenstern, unten ein Rahmenprofil 1 und darüber ein Flügelprofil 2, in das eine Glasscheibe 3 eingesetzt ist.

[0008] Das Rahmenprofil 1 besitzt keine Metallarmierung, während das Flügelprofil 2 in seiner mittleren Hohlkammer eine Metallarmierung 4 enthält. Neben der Metallarmierung, in Richtung zur Innenwand des Flügelprofiles 2 sind zwei Nuten 2a und 2b angeordnet, in die die beschichtete Leiste 5 eingeschoben wird und diese von der Metallarmierung 4 trennt. Eine Trennwand zwischen der Metallarmierung 4 und der Leiste 5 ist nicht erforderlich.
Im Rahmenprofil 1, das keine Metallarmierung aufweist, ist in der Außenkammer des Hohlkammerprofiles, die dem Wohnraum oder dergl. zugewandt ist, oben und unten ein Vorsprung 2b vorgesehen, hinter den die beschichtete Leiste 6 geschoben wird, wobei sie sich an der dahinter befindlichen Zwischenwand des als Hohlkammerprofil ausgebildeten Rahmenprofil abstützt.

[0009] Vor der Montage der Hohlkammerprofile zu einem Rahmenprofil 1 oder Flügelprofil 2 werden die Leisten 5 bzw. 6 in die entsprechenden Nuten eingeschoben. Nach einer evtl. Demontage des Rahmenprofiles 1 oder Flügelprofiles 2 werden diese Leisten 5,6 wieder entfernt und getrennt entsorgt, während die Kunststoffteile einem Recyclingprozeß unterworfen werden.

[0010] Mit der Anordnung gem. der Erfindung lassen sich K-Werte <1,3 erzielen. Die Leiste 5,6 kann beispielsweise aus Kunststoff oder aus Metall bestehen.

[0011] Anstelle von Kunststoff-Hohlkammerprofilen können auch andere Werkstoffe für die Herstellung eines Fensters, einer Türe oder dergl. eingesetzt werden, wobei, im Falle des Einsatzes von Metall als Werkstoff für die Hohlkammerprofile, darauf zu achten ist, daß Innen- und Außenseite wärmetechnisch voneinander getrennt sind, da sonst die Wirkung der mit einem wärmereflektierenden Material beschichteten Leiste, wegen der guten Wärmeleitfähigkeit von Metallen, zunichte gemacht werden würde.


Ansprüche

1. Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil, wie Fenster-, Tür-, oder dergl. Profile mit einer in einer Hohlkammer des Profiles vorgesehenen wärmereflektierenden Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einer wärmereflektierenden Schicht versehene Leiste (5,6) im Inneren des Hohlkammerprofiles (1,2) als herausnehmbarer Einschub angeordnet ist.
 
2. Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (5) zwischen einer Armierung (4) und der Innenwand des Hohlkammerprofiles (1,2) angeordnet ist.
 
3. Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (5) zwischen einer Armierung (4) und der Außenwand des Hohlkammerprofiles (1,2) angeordnet ist.
 
4. Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Hohlkammern des Hohlkammerprofiles (1,2) mindestens eine Nut (2a,2b) für die Leiste (5,6) vorgesehen ist.
 
5. Wärmegedämmtes Hohlkammerprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (5,6) beidseitig mit einer wärmereflektierenden Schicht versehen ist.
 




Zeichnung