[0001] Die Erfindung betrifft einen Backofen mit einer Backofenmuffel, einer Backofentür
und einer zwischen Backofentür und Frontseite der Backofenmuffel angeordneten Türdichtung.
[0002] Türdichtungen für Backöfen, die die Backofentür gegen die Frontseite der Backofenmuffel
abdichten, sind in vielen Ausführungsformen bekannt. Sie sind an der Frontseite der
Backofenmuffel oder an der Backofentür angebracht und entweder als abgewinkelte, seitlich
offene Silikonschläuche oder als Metallgewebestränge ausgebildet.
[0003] Im Stand der Technik ist vor allem bei herkömmlichen Backöfen ohne pyrolytische Selbstreinigung
der Einbau von Silikondichtungen standardmäßig vorgesehen, da sie einfach und kostengünstig
herzustellen sind, eine relativ geringe Wärmeausdehnung haben und eine sehr gute Abdichtwirkung
aufweisen. Außerdem ist bei Silikondichtungen vorteilhaft, daß sie aufgrund ihrer
glatten Oberfläche leicht zu reinigen sind. Die von Silikondichtungen maximal verträglichen
Temperaturen von 250 bis 270°C sind jedoch relativ niedrig. Sie werden deshalb in
der Regel nicht in Backöfen mit pyrolytischer Selbstreinigung (im folgenden als Pyrolysegeräte
bezeichnet) eingesetzt, bei denen Betriebstemperaturen bis zu 550°C auftreten.
[0004] Soweit in Einzelfällen Silikondichtungen auch bei Pyrolysegeräten verwendet wurden,
war dies mit einem erheblichen konstruktiven Aufwand verbunden, um die Gerätefront
so auszubilden, daß im Bereich der Dichtung ausreichend niedrige Temperaturen herrschen,
d.h. die von Silikondichtungen maximal verträglichen Grenztemperaturen von 250 bis
270°C nicht überschritten werden.
[0005] Aus diesem Grund werden bei Pyrolysegeräten derzeit meistens mit Glasgewebe gefüllte
Metallgewebedichtungen eingesetzt, die den während der pyrolytischen Selbstreinigung
herrschenden sehr hohen Betriebstemperaturen standhalten. Aufgrund der hohen Wärmeausdehnung
dieses Dichtungstyps müssen jedoch bei der Befestigung der Dichtung besondere Vorkehrungen
getroffen werden, um eine zufriedenstellende Abdichtung zu gewährleisten. Außerdem
sind diese Dichtungen schwer von in ihre poröse Oberflächenstruktur eingedrungenem
Fett zu reinigen und verhärten mit der Zeit, wodurch die Dichtwirkung nachläßt. Darüber
hinaus ist die Montage schwierig.
[0006] Der Erfindung liegt unter Berücksichtigung des genannten Standes der Technik das
technische Problem zugrunde, einen Backofen mit verbesserter Türdichtung, insbesondere
für Pyrolysegeräte oder andere Backöfen mit sehr hohen Betriebstemperaturen zu schaffen.
[0007] Dieses Problem wird bei einem Backofen der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst,
daß er ein Türdichtungslüftungssystem zur Kühlung der Türdichtung mit in ihrem Innern
strömender Luft aufweist. Dabei ist die Türdichtung als Hohlprofil mit einem durchgehenden
Innenraum ausgebildet und weist eine Lufteintrittsöffnung und eine Luftaustrittsöffnung
auf. Eine Türdichtungsluftführung mit einem Gebläse ist vorgesehen, um im Bereich
der Lufteintrittsöffnung der Türdichtung einen höheren Luftdruck als im Bereich der
Luftaustrittsöffnung der Türdichtung zu erzeugen, so daß Kühlluft aufgrund der Luftdruckdifferenz
zwangsgeführt durch den Innenraum der Türdichtung strömt.
[0008] Bestandteile der Erfindung sind somit eine als Hohlprofil ausgebildete Türdichtung
und eine darauf abgestimmte Luftführung, die man insgesamt als Türdichtungslüftungssystem
bezeichnen kann. Durch die im Inneren des Hohlprofils strömende Luft können die auf
die Türdichtung einwirkenden Temperaturen auch bei höheren Betriebstemperaturen des
Backofens so niedrig gehalten werden, daß die vom jeweiligen Dichtungsmaterial maximal
verträglichen Temperaturen nicht überschritten werden. Dadurch wird einer durch hohe
Temperaturen bedingten Materialschwächung entgegengewirkt und somit die Lebensdauer
der Türdichtung erhöht. Außerdem ist es möglich, Materialien mit sehr guten Dichtungseigenschaften,
aber relativ niedrigen maximal verträglichen Temperaturen standardmäßig in Backöfen
einzusetzen. Die als Hohlprofil ausgebildete Türdichtung ist bevorzugt seitlich geschlossen.
[0009] Die Elemente und Merkmale der nachfolgenden Erläuterung der Erfindung und der abhängigen
Patentansprüche können einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden.
[0010] Für die Funktion der Türdichtung genügt es, wenn sie eine einzige Lufteintrittsöffnung
zum Eintritt der durch die Türdichtungsluftführung erzeugten und zu der Lufteintrittsöffnung
geführten Kühlluft und eine einzige Luftaustrittsöffnung zum Austritt der durch die
Türdichtung geströmten Kühlluft aufweist. Es ist jedoch selbstverständlich, daß die
Türdichtung auch mehrere Lufteintrittsöffnungen und/oder Luftaustrittsöffnungen umfassen
kann. Aus Gründen der Verständlichkeit wird im folgenden jedoch überwiegend von "der
Lufteintrittsöffnung" und "der Luftaustrittsöffnung" gesprochen.
[0011] Die Türdichtung kann prinzipiell einteilig ausgebildet sein. Dabei liegen die Lufteintrittsöffnung
und die Luftaustrittsöffnung im wesentlichen nebeneinander. Eine einteilige Ausbildung
der Türdichtung führt jedoch dazu, daß sich in Strömungsrichtung der Kühlluft ein
starker Temperaturgradient ausbildet. Deshalb ist die Türdichtung bevorzugt in zwei
Dichtungsstränge aufgeteilt, wobei jeder Dichtungsstrang als Hohlprofil mit einem
durchgehenden Innenraum ausgebildet ist und jeweils mindestens eine Lufteintrittsöffnung
und mindestens eine Luftaustrittsöffnung aufweist. Dabei liegen die jeweils entsprechenden
Lufteintrittsöffnungen und die jeweils entsprechenden Luftaustrittsöffnungen der Dichtungsstränge
in Bereichen mit jeweils gleichem Luftdruck.
[0012] Um eine gleichmäßige Durchströmung und damit Kühlung der Türdichtung zu realisieren,
ist es bei einer in zwei Dichtungsstränge aufgeteilten Türdichtung ferner vorteilhaft,
wenn beide Stränge im wesentlichen gleich lang sind, d.h. jeweils eine Hälfte des
Umfanges der Backofentür gegen die Frontseite der Backofenmuffel abdichten. Dabei
kann an den jeweils entsprechenden Enden eine gemeinsame Lufteintrittsöffnung und/oder
eine gemeinsame Luftaustrittsöffnung vorhanden sein.
[0013] Eine vorteilhafte Ausbildung der Türdichtung kann vorsehen, daß sie an ihrer Lufteintrittsöffnung
und/oder ihrer Luftaustrittsöffnung zum Anschließen der Türdichtung an die Türdichtungsluftführung
einen Dichtrand aufweist. Dieser Dichtrand wirkt mit einer an dem dichtungsseitigen
Ende der Türdichtungsluftführung vorgesehenen, der Lufteintritts- und/oder Luftaustrittsöffnung
gegenüberliegenden Dichtfläche zusammen. Dadurch wird ein geschlossener Anschlußraum
gebildet und eine Zwangsführung der Kühlluft und somit ein zur Kühlung der Türdichtung
ausreichend großer Luftübergang zwischen der Türdichtungsluftführung und der Lufteintrittsöffnung
und/oder der Luftaustrittsöffnung bewirkt.
[0014] Ein gut dichtender Anschluß der Lufteintritts- und/oder Luftaustrittsöffnungen der
Türdichtung an die Türdichtungsluftführung ist besonders dann von Vorteil, wenn die
Türdichtung, wie vorzugsweise vorgeschlagen wird, an der Backofentür angebracht ist
und somit eine größere konstruktive und räumliche Trennung von Dichtung und Luftzufuhr
besteht als bei einer an der Frontseite der Backofenmuffel befestigten Türdichtung.
Eine Befestigung der innenbelüfteten Türdichtung an der Frontseite der Backofenmuffel
ist ebenfalls möglich.
[0015] Zum Austritt der Kühlluft aus der Türdichtung kann die Luftaustrittsöffnung auch
als eine beispielsweise loch- oder schlitzförmige Materialausnehmung ohne speziell
ausgeformten Dichtrand realisiert sein. Entsprechendes kann für die Realisierung der
Lufteintrittsöffnung gelten.
[0016] Aufgrund der oben genannten Vorteile von Silikondichtungen enthält die innenbelüftete
Türdichtung eines erfindungsgemäßen Backofens bevorzugt ebenfalls Silikongummi.
[0017] Besonders bevorzugt besteht sie überwiegend oder praktisch vollständig aus diesem
Material.
[0018] Um einen ausreichend großen Luftdurchsatz und damit eine ausreichende Kühlung der
Türdichtung zu gewährleisten, beträgt der Innendurchmesser des Hohlprofils ca. 6 bis
8 mm. Der äußere Durchmesser mißt etwa 10 bis 12 mm.
[0019] Es ist von Vorteil, wenn die Lufteintrittsöffnung in dem unteren Horizontalabschnitt
der Türdichtung und die Luftaustrittsöffnung in dem oberen Horizontalabschnitt der
Türdichtung liegt. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß die Luft im Innern der
Türdichtung von unten nach oben strömt.
[0020] In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Backofens schematisch
dargestellt; es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Frontansicht des Backofens mit innenbelüfteter Türdichtung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch den Backofen entlang der Linie I-I aus Fig. 1,
- Fig. 3
- einen ausschnittsweisen Querschnitt durch das Türdichtungslüftungssystem des Backofens
entlang der Linie II-II aus Fig. 1,
- Fig. 4
- einen ausschnittsweisen Querschnitt durch das Türdichtungslüftungssystem des Backofens
entlang der Linie III-III aus Fig. 1.
[0021] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Backofen 1 mit einer Backofenmuffel 2, einer
gestrichelt dargestellten Backofentür 4 und einer zwischen der Backofentür 4 und der
Frontseite 3 der Backofenmuffel 2 angeordneten Türdichtung 10. In der dargestellten
bevorzugten Ausführungsform weist die als Hohlprofil 11 mit durchgehendem Innenraum
ausgebildete Türdichtung 10 zwei Dichtungsstränge 10a und 10b auf, die im wesentlichen
gleich lang sind und jeweils eine Hälfte des Umfanges der Backofentür 4 gegen die
Frontseite 3 der Backofenmuffel 2 abdichten. Die beiden Dichtungsstränge 10a und 10b
haben an ihren Enden jeweils eine gemeinsame Lufteintrittsöffnung 12 und eine gemeinsame
Luftaustrittsöffnung 13, die, bezogen auf den unteren bzw. oberen Horizontalabschnitt
der Türdichtung 10, jeweils im wesentlichen mittig angeordnet sind. Selbstverständlich
können jeweils auch mehrere Lufteintrittsöffnungen 12 und/oder Luftaustrittsöffnungen
13 vorgesehen sein. Die Pfeile 16 bzw. 17 markieren den jeweiligen, durch den Dichtungsstrang
10a bzw. 10b vorgegebenen Teil-Strömungsweg der Kühlluft innerhalb der Türdichtung
10.
[0022] In dem in Fig. 2 dargestellten Querschnitt durch den Backofen entlang der Linie I-I
aus Fig. 1 sind weitere Details des Türdichtungslüftungssystems 30 zu erkennen, welches
aus der innenbelüfteten Türdichtung 10 und einer Türdichtungsluftführung 20 besteht.
Die Türdichtungsluftführung 20 umfaßt die Elemente, die die zur Kühlung der Türdichtung
erforderliche Kühlluft erzeugen und führt sie der Türdichtung zu. Dazu weist sie ein
außerhalb der Backofenmuffel 2 angeordnetes Gebläse 21 auf, das beispielweise ein
Radialgebläse oder ein Querstromgebläse sein kann und in dem dargestellten Fall zwischen
einer Backofenmuffelwand 7 und einem rückwärtigen Backofen-Außenblech 6c liegt.
[0023] Ein erster Strömungswegabschnitt 24 der Türdichtungsluftführung 20 für die Kühlluft
vom Gebläse 21 zur Türdichtung 10 wird durch einen Ausströmkanal 29a bestimmt, der
durch die Backofenmuffelwand 7, ein unteres Backofen-Außenblech 6a, das rückwärtige
Backofen-Außenblech 6c und seitliche Außenbleche gebildet wird. Der Strömungsweg von
dem Gebläse 21 zu der Türdichtung 10 wird insgesamt als Druckseite 22 der Türdichtungsluftführung
20 bezeichnet. An der Druckseite 22 herrscht ein im Vergleich zu der Umgebung des
Backofens 1 erhöhter Luftdruck. Die Lufteintrittsöffnung 12 der Türdichtung 10 ist
auf der Druckseite 22 der Türdichtungsluftführung 20 angeordnet.
[0024] In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform weist die Türdichtungsluftführung
20 des Backofens 1 zusätzlich zu der Druckseite 22 auch eine definierte Saugseite
23 mit einem im Vergleich zu der Umgebung des Backofens 1 erniedrigten Luftdruck auf.
Dabei ist unter Saugseite 23 der Weg von der Türdichtung 10 zu dem saugseitigen Anschluß
des Gebläses 21 zu verstehen. Die Backofenmuffelwand 7, ein oberes Backofen-Außenblech
6b, das rückwärtige Backofen-Außenblech 6c und seitliche Außenbleche bilden einen
Einströmkanal 29b, der einen zweiten Strömungswegabschnitt 28 der Türdichtungsluftführung
20 für die Kühlluft zum Gebläse 21 hin bestimmt. Die Luftaustrittsöffnung 13 der Türdichtung
10 ist auf der Saugseite 23 der Türdichtungsluftführung 20 angeordnet.
[0025] Die Kühlung der Türdichtung 10 wird dadurch bewirkt, daß Kühlluft aufgrund einer
zwischen der Lufteintrittsöffnung 12 und der Luftaustrittsöffnung 13 bestehenden Luftdruckdifferenz
durch das Hohlprofil 11 strömt. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Türdichtungsluftführung
20 wie dargestellt eine definierte Druckseite 22 und eine definierte Saugseite 23
hat. Durch die Anordnung der Luftaustrittsöffnung 13 auf der Saugseite 23 wird der
Differenzdruck und somit die Strömung und die Kühlwirkung erhöht.
[0026] Generell kann auch mit einer Türdichtungsluftführung gearbeitet werden, deren Gebläse
die Kühlluft im Bereich des rückwärtigen Backofen-Außenbleches 6c unmittelbar aus
der Umgebung ansaugt, wobei dann die Luftaustrittsöffnung 13 unmittelbar in die Umgebungsluft
geöffnet ist, so daß der Differenzdruck nur aus dem Überdruck auf der Druckseite 22
der Luftführung 20 resultiert.
[0027] Die kontinuierliche Kühlung der Türdichtung 10 hat den wesentlichen Vorteil, daß
auch bei Pyrolysegeräten oder anderen Backöfen mit sehr hohen Betriebstemperaturen
Türdichtungsmaterialien, beispielsweise basierend auf Silikongummi, eingesetzt werden
können, die ohne diese Kühlung den hohen Betriebstemperaturen nicht standhalten würden.
[0028] Bei der dargestellten Ausführungsform strömt die Kühlungsluft in den vertikalen Abschnitten
der Türdichtung 10 von unten nach oben, wobei das thermische Strömungsverhalten den
Lufttransport unterstützt. Das Ausnutzen des thermischen Strömungsverhaltens der Luft
hat den Vorteil, daß das Gebläse 21 kleiner ausgeführt werden kann. Auch eine Ausführungsform,
bei der sich die Eintrittsöffnung 12 in dem oberen Horizontalabschnitt der Türdichtung
10 und die Austrittsöffnung 13 in dem unteren Horizontalabschnitt der Türdichtung
10 befindet, kann jedoch unter Umständen vorteilhaft sein.
[0029] In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform dient ein für eine Mantelkühlung
der Backofenmuffel 2 vorgesehenes Gebläse 21 zugleich als Gebläse 21 der Türdichtungsluftführung
20. Die bei vielen Backöfen vorhandene Mantelkühlung kühlt die Backofenmuffel 2 nach
außen hin und beugt somit Hitzeschäden an der Backofentechnik sowie den angrenzenden
Möbeln vor. In dieser Ausführungsform ist die Türdichtungskühlluft somit eine Teilmenge
der Kühlluft der Mantelkühlung. Dabei wird ein Teil der bereits erwärmten Mantelkühlluft
an der Druckseite 22 des Gebläses 21 vor dem Verlassen des Backofens 1 über die Türdichtungsluftführung
20 der Lufteintrittsöffnung 12 zugeführt.
[0030] Die Ausstattung des Backofens 1 mit nur einem sowohl der Türdichtung- als auch der
Mantelkühlung dienenden Gebläse 21 reduziert die außerhalb der Backofenmuffel 2 unterzubringende
technische Ausrüstung, erniedrigt die Herstellungskosten und verringert die Reparaturanfälligkeit
des Backofens 1. Bei einer derartigen Realisierung des Türdichtungslüftungssystems
30 ist die Druckseite 22 vorteilhafterweise an dem unteren Horizontalabschnitt und
die Saugseite 23 an dem oberen Horizontalabschnitt der Türdichtung 10 angeschlossen.
Durch diese Anordnung wird der nicht der Türdichtungskühlung dienende Anteil der Mantelkühlungsluft
in dem unteren Frontbereich des Backofens 1 an die Umgebungsluft abgegeben. Dadurch
wird dem Bediener bei dem Blick durch die Backofentür in die Backofenmuffel 2 nicht
von dem Mantelkühlungsluftstrom ins Gesicht geblasen.
[0031] Fig. 3 und 4 sind Querschnitte durch den unteren Horizontalabschnitt der Türdichtung
10 entlang der Linien II-II und III-III aus Fig. 1. Sie verdeutlichen das Zusammenwirken
der Türdichtung 10 und der Türdichtungsluftführung 20 innerhalb des Türdichtungslüftungssystems
30. Dabei zeigt Fig. 3 den Anschluß der Türdichtung 10 an die Türdichtungsluftführung
20, während Fig. 4 die Anordnung außerhalb des Anschlußbereiches darstellt. In beiden
Figuren ist die als Hohlprofil 11 ausgebildete, mit einem der Befestigung dienenden
Profilfortsatz 14 ausgestattete Türdichtung 10 zu erkennen, die mittels einer backofentürseitig
vorgesehenen, im Querschnitt hakenförmigen Befestigungsschiene 8 an der Backofentür
4 befestigt ist. Die Backofentür 4 weist eine passende Nut zur Aufnahme der Türdichtung
auf, damit diese nicht so weit hervorsteht. Außerdem wirkt die Lagerung in einer Nut
dem Verziehen und wärmeausdehnungsbedingten Wandern der Türdichtung entgegen.
[0032] In Fig. 3 ist die Lufteintrittsöffnung 12 der Türdichtung 10 im Querschnitt zu sehen.
Deutlich zu erkennen ist, daß das Hohlprofil 11 der Türdichtung 10 einseitig zu der
Lufteintrittsöffnung 12 geöffnet ist. Zum Anschließen der Lufteintrittsöffnung 12
an die Türdichtungsluftführung 20 weist die Lufteintrittsöffnung 12 einen verdickten
Dichtrand 15 auf, der in der räumlichen Ausbildung ringförmig ist und beispielsweise
lippenförmig oder wulstartig geformt sein kann. Der Dichtrand 15 wirkt mit einer luftführungsseitig
vorgesehenen Dichtfläche 25 unter Ausbildung eines geschlossenen Anschlußraumes 18
derart zusammen, daß er beim Schließen der Backofentür 4 gegen die von der Frontseite
3 der Backofenmuffel 2 und dem unteren Backofen-Außenblech 6a gebildete Dichtfläche
25 gedrückt wird und mit dieser einen ebenen Anschlußkontakt bildet. Durch einen zwischen
der Backofenmuffelwand 7 und dem unteren Backofen-Außenblech 6a im Bereich der Dichtfläche
verbleibenden Austrittsspalt 31, dessen Abmessungen an die Größe der Lufteintrittsöffnung
12 angepaßt sind, tritt die Kühlluft in den Anschlußraum 18 und somit in die Lufteintrittsöffnung
12 der Türdichtung 10 ein.
[0033] Der gegebenenfalls vorhandene Anschluß der Luftaustrittsöffnung 13 an die Saugseite
23 der Türdichtungsluftführung 20 kann dem oben beschriebenen Anschluß der Lufteintrittsöffnung
an die Türdichtungsluftführung 20 entsprechend ausgebildet sein.
[0034] Fig. 4 zeigt einen außerhalb der Lufteintrittsöffnung 12 liegenden Querschnitt durch
den unteren Horizontalabschnitt der Türdichtung 10. Es ist zu erkennen, daß die Türdichtung
10 an der hier ohne Austrittsspalt ausgebildeten Dichtfläche 25 anliegt. Die Figur
zeigt hier optional vorhandene, beispielsweise schlitzförmig ausgebildete Austrittsöffnungen
26 an der Frontseite des unteren Außenbleches 6a, durch die ein Teil der Kühlluft,
die der Mantelkühlung der Backofenmuffel 2 dient, in die Umgebungsluft austritt.
[0035] Insgesamt hängt der Kühlluftdurchsatz durch die Türdichtung 10 von zahlreichen Einflußfaktoren,
insbesondere von der Stärke des Gebläses 21, dem Querschnitt des Ausströmkanales 29a,
der Abmessung des Austrittsspaltes 31, der Größe der Lufteintrittsöffnung 12, dem
Durchmesser des Hohlprofils 11 und den Abmessungen der optionalen Austrittsöffnungen
26 ab. Diese Einflußfaktoren kann der Fachmann in ihm geläufiger Art und Weise variieren,
um den benötigten Kühlluftdurchsatz durch die Türdichtung und den gegebenenfalls erforderlichen
Kühlluftdurchsatz für die Mantelkühlung zu realisieren.
1. Backofen (1) mit einer Backofenmuffel (2), einer Backofentür (4) und einer zwischen
der Backofentür (4) und der Frontseite (3) der Backofenmuffel (2) angeordneten Türdichtung
(10),
dadurch gekennzeichnet, daß
er ein Türdichtungslüftungssystem (30) zur Kühlung der Türdichtung (10) mit in ihrem
Inneren strömender Luft aufweist, wobei
die Türdichtung (10) als Hohlprofil (11) mit einem durchgehenden Innenraum, einer
Lufteintrittsöffnung (12) und einer Luftaustrittsöffnung (13) ausgebildet ist, und
eine Türdichtungsluftführung (20) mit einem Gebläse (21) vorgesehen ist, durch die
im Bereich der Lufteintrittsöffnung (12) der Türdichtung (10) ein höherer Luftdruck
als im Bereich des Luftaustrittsöffnung (13) der Türdichtung (10) erzeugt wird, so
daß Kühlluft aufgrund der Luftdruckdifferenz zwangsgeführt durch den Innenraum der
Türdichtung (10) strömt.
2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Türdichtung (10) zwei Dichtungsstränge (10a, 10b) aufweist, wobei jeder Dichtungsstrang
(10a, 10b) als Hohlprofil (11) mit durchgehendem Innenraum ausgebildet ist, durch
den die Kühlluft strömt.
3. Backofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Dichtungsstrang (10a) und ein zweiter Dichtungsstrang (10b) der Türdichtung
(10) im wesentlichen gleich lang sind, die Dichtungsstränge (10a,10b) jeweils eine
Hälfte des Umfanges der Backofentür (4) gegen die Frontseite (3) der Backofenmuffel
(2) abdichten und an den jeweils entsprechenden Enden eine gemeinsame Lufteintrittsöffnung
(12) und/oder eine gemeinsame Luftaustrittsöffnung (13) aufweisen.
4. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am dichtungsseitigen Ende der Türdichtungsluftführung (20) eine der Lufteintrittsöffnung
(12) und/oder der Luftaustrittsöffnung (13) der Türdichtung (10) gegenüberliegende
Dichtfläche (25) vorgesehen ist und die Türdichtung (10) an der Lufteintrittsöffnung
(12) und/oder der Luftaustrittsöffnung (13) einen mit der Dichtfläche (25) abdichtend
zusammenwirkenden Dichtrand (15) aufweist.
5. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Türdichtung (10) Silikongummi enthält.
6. Backofen einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Türdichtung (10) an der Backofentür (4) angebracht ist.
7. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lufteintrittsöffnung (12) in dem unteren Horizontalabschnitt der Türdichtung
(10) liegt und die Luftaustrittsöffnung (13) in dem oberen Horizontalabschnitt der
Türdichtung (10) liegt, so daß die Kühlluft innerhalb der Türdichtung (10) von unten
nach oben strömt.
8. Backofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lufteintrittsöffnung (12) und die Luftaustrittsöffnung (13) in den Horizontalabschnitten
der Türdichtung (10) im wesentlichen mittig angeordnet sind.
9. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lufteintrittsöffnung (12) der Türdichtung (10) auf der Druckseite (22) der Türdichtungsluftführung
(20) angeordnet ist.
10. Backofen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Türdichtungsluftführung (20) sowohl eine Druckseite (22) als auch eine Saugseite
(23) aufweist und die Luftaustrittsöffnung (13) auf der Saugseite (23) der Türdichtungsluftführung
(20) angeordnet ist.
11. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Türdichtungsluftführung (20) ein außerhalb der Rückwand der Backofenmuffel (2)
angeordnetes Gebläse (21) und einen zwischen Backofenmuffelwand (7) und Backofen-Außenblechen
(6a,6b,6c) verlaufenden Strömungswegabschnitt (24,28) aufweist.
12. Backofen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Backofen (1) eine mit einem Gebläse (21) ausgestattete Mantelkühlung aufweist,
das Gebläse (21) für die Mantelkühlung der Backofenmuffel (2) zugleich als Gebläse
(21) der Türdichtungsluftführung (20) dient und die Kühlluft für die Türdichtung (10)
ein Teil der Kühlluft für die Mantelkühlung der Backofenmuffel (2) ist.