[0001] Die Erfindung betrifft eine Rastvorrichtung und einen Stufendrehschalter für ein
Haushaltsgerät.
[0002] Aus der
DT 25 25 645 A1 ist eine Rastvorrichtung (Rastwerk) für einen elektrischen Drehschalter bekannt mit
einem beweglichen, in einem Isoliersockel des Schalters eingesetzten Balken, der mit
einer rollenförmigen Ausknickung in die Vertiefung einer sternähnlichen Platte einer
drehbaren Welle (Nockenwelle) durch die Wirkung von mindestens zwei Schraubenfedern
drückt. Durch die Vertiefungen des Raststerns werden jeweils eine Raststellung definiert
für die drehbare Welle.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine besondere Rastvorrichtung anzugeben,
die kostengünstig hergestellt und einfach recycelt werden kann. Ferner soll ein Stufendrehschalter
für ein Haushaltsgerät, insbesondere einen Backofen, mit einer solchen Rastvorrichtung
angegeben werden.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw.
des Anspruchs 11.
[0005] Die Rastvorrichtung gemäß Anspruch 1 umfaßt
a) eine Rastwalze aus Kunststoff, die um eine Drehachse drehbar ist und wenigstens
eine Ausnehmung aufweist, und
b) ein elastisches Rastelement aus Kunststoff, das bei Drehung der Rastwalze bei einer
vorgegebenen Raststellung in die Ausnehmung der Rastwalze einrastet.
Da sowohl die Rastwalze als auch das Rastelement aus Kunststoff bestehen, kann die
Rastvorrichtung nur mit Kunststofftechnologie ohne Verwendung von Metallteilen hergestellt
werden und auch einfach recycelt werden.
[0006] Der Stufendrehschalter für ein Haushaltsgerät, insbesondere einen Backofen, gemäß
Anspruch 11 weist
a) einen Drehknopf (Drehknebel) zur Wahl wenigstens einer Betriebsstufe des Haushaltsgeräts
auf, wobei jeder Betriebsstufe eine vorgegebene Drehwinkelstellung des Drehknopfs
entspricht und ferner
b) eine Rastvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder einem der von Anspruch
1 abhängigen Ansprüche, wobei
c) die Rastvorrichtung mit dem Drehknopf derart gekoppelt ist, daß jeder der vorgegebenen
Drehwinkelstellungen des Drehknopfs eine Raststellung der Rastvorrichtung entspricht.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Rastvorrichtung oder des Stufendrehschalters
ergeben sich aus den vom Anspruch 1 bzw. Anspruch 11 abhängigen Ansprüchen.
[0008] In einer ersten Ausführungsform der Rastvorrichtung sind die Rastwalze und das Rastelement
in einem Kunststoffgehäuse angeordnet. Vorzugsweise sind das Rastelement und wenigstens
ein Teil des Kunststoffgehäuses aus einem Formteil gebildet.
[0009] Das Rastelement kann insbesondere symmetrisch ausgebildet sein.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Rastwalze um eine drehbare Welle angeordnet
und vorzugsweise auf die Welle aufschiebbar oder aufsteckbar.
Dadurch können durch Auswechseln der Rastwalze das Rastverhalten und die Zahl und
Lage der Raststellungen variiert werden.
[0011] Die Rastwalze weist in einer bevorzugten Ausführungsform mehrere, in Umfangsrichtung
hintereinander angeordnete Ausnehmungen auf, wobei jede Ausnehmung eine vorgegebene
Raststellung für das Rastelement definiert.
[0012] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Rastelement im eingerasteten
Zustand im wesentlichen frei von mechanischen Kräften. Dadurch kann eine plastische
Verformung des Kunststoff-Rastelements durch hohe Temperaturen oder Alterung verringert
werden.
[0013] Als Kunststoff wird vorzugsweise PBT, vorzugsweise mit Glasfaseranteil, verwendet.
[0014] In einer Ausführungsform des Stufendrehschalter haben der Drehknopf und die Rastwalze
der Rastvorrichtung eine gemeinsame Drehachse.
[0015] Zum Einstellen der Betriebsarten (Betriebsstufen) ist der Drehknopf vorzugsweise
über die Rastvorrichtung, mit einem Drehpotentiometer gekoppelt.
[0016] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in
deren FIG 1 bis 3 ein Ausführungsbeispiel einer Rastvorrichtung gemäß der Erfindung
schematisch dargestellt ist.
- FIG 1
- zeigt die Rastvorrichtung in einem Querschnitt,
- FIG 2
- in einem Längsschnitt und
- FIG 3
- in einer Draufsicht.
[0017] Die Rastvorrichtung gemäß FIG 1 umfaßt eine Rastwalze 3, die um eine Drehachse 5
drehbar ist. Die Rastwalze 3 weist entlang des Umfangs bezogen auf die Drehachse 5
mehrere Ausnehmungen (Rastschlitze, Rastmulden, Rastkerben) 30 auf, die durch Rasthöcker
31 jeweils voneinander getrennt sind. Der Rastwalze 3 ist ein elastisches (flexibles)
Rastelement 2 zugeordnet mit einem Rastzapfen (Rasthebel, Rastnase, Rastvorsprung)
21, der bei Drehung des Rastwalze 3 um die Drehachse 5 in jeweils einer Ausnehmung
30 der Rastwalze 3 einrastet und zwischen den beiden, die Ausnehmung 30 einschließenden
Rasthöckern 31 festgehalten wird, bis das Drehmoment der Drehung der Rastwalze 3 um
die Drehachse 5 einen vorbestimmten Betrag überschreitet. Der Rastzapfen 21 des Rastelements
2 ist dazu in seiner Form der Form der Ausnehmung 30 der Rastwalze 3 angepaßt, wobei
der konkaven Ausbildung der Ausnehmung 30 eine konvexe Ausbildung des Rastzapfens
21 entspricht. Die Rastwalze 3 kann vorzugsweise einen sternförmigen Querschnitt aufweisen,
wobei die Zacken des Sterns durch die Rasthöcker 31 gebildet sind und die Ausnehmungen
30 vorzugsweise rundlich ausgebildet sind. Das in die Ausnehmung 30 eingreifende Ende
des Rastzapfens 21 des Rastelements 2 ist dann entsprechend abgerundet. Der Rastzapfen
21 verjüngt sich vorzugsweise zur Rastwalze 3 hin.
[0018] An dem von der Rastwalze 3 abgewandten Ende des Rastzapfens 21 ist der Rastzapfen
21 mit einem Biegebalken 20 verbunden, der in radialer Biegerichtung 23 von der Rastwalze
3 wegbiegbar ist. Der Biegebalken 20 bildet ebenfalls einen Teil des Rastelements
2. Wenn der Rastzapfen 21 des Rastelements 2 in einer Ausnehmung 30 der Rastwalze
3 eingerastet ist, ist der Biegebalken 20 des Rastelements 2 in einem entspannten
(kraftentlasteten) Zustand. Wird die Rastwalze 3 dann um die Drehachse 5 weitergedreht,
so biegt sich der Biegebalken 20 in Richtung der Biegerichtung 23 nach oben und erreicht
eine maximal ausgedehnte Stellung, wenn der Rastzapfen 21 auf einem der Rasthöcker
31 der Rastwalze 3 aufliegt. Die entsprechende Biegelinie 22 im gespannten Zustand
des Biegebalkens 20 des Rastelements 2 ist mit 22 bezeichnet.
[0019] Das Rastelement 2 ist vorzugsweise mit einem Deckelteil 60 eines Gehäuses 6 zu einem
Kunststofformteil integriert. Der Biegebalken 20 des Rastelements 2 ist dann durch
Aussparung in dem Deckelteil 60 gebildet, so daß die Elastizität des Rastelements
2 gewährleistet ist. Der Deckelteil 60 ist auf einem Bodenteil 61 des Gehäuses 6 aufgesetzt.
Die Rastwalze 3 ist vorzugsweise auf eine um die Drehachse 5 drehbare Welle 4 aufgeschoben
oder aufgesteckt und damit lösbar an der Welle 4 befestigt. Die Welle 4 ist auf einer
Halterung 18, die im Bodenteil 61 des Gehäuses 6 vorgesehen ist, gelagert.
[0020] Jede der Ausnehmungen 30 der Rastwalze 3 definiert eine Raststellung für das Rastelement
2. Die Zahl der Ausnehmungen 30 wird einer vorgegebenen, gewünschten Zahl von Raststellungen
angepaßt.
[0021] Das Rastelement 2 und die Rastwalze 3 sowie vorzugsweise auch die drehbare Welle
4 und das Gehäuse 6 mit der Halterung 18 bestehen aus wenigstens einem Kunststoff.
Der für die Rastvorrichtung verwendete Kunststoff ist vorzugsweise so gewählt, daß
sein Elastizitätsmodul sich mit der Temperatur bis etwa 120°C nur gering ändert, vorzugsweise
um höchstens 10 %. Als Kunststoff ist im allgemeinen Polybutylenterephthalat (PBT),
insbesondere mit Glasfaseranteil geeignet. Für die Welle 4 ist auch Polyamid (PA)-Kunststoff
geeignet. Vorzugsweise werden die Kunststoffteile durch ein Spritzgießverfahren hergestellt.
[0022] FIG 2 zeigt eine in einem Längsschnitt aufgebrochene Ansicht der Rastvorrichtung
gemäß FIG 1. Es ist hier zu erkennen, daß der Biegebalken 20 durch Vorsehen von Aussparungen
7 und 8, die vorzugsweise schlitzförmig ausgebildet sind, in dem Deckelteil 60 des
Gehäuses 6 gebildet ist. Ferner sind ein vorderes Lager 12 und ein hinteres Lager
19 für die Welle 4 dargestellt. Die Welle 4 weist einen aus dem Gehäuse 6 der Rastvorrichtung
herausragenden Vorderteil 40 auf, auf den ein nicht dargestellter Drehknebel (Drehknopf)
aufsetzbar ist zum Bedienen der Rastvorrichtung als Teil eines Stufendrehschalters.
Der Stufendrehschalter ist dann insbesondere für ein Haushaltsgerät vorgesehen, beispielsweise
für einen Backofen. Auf der vom Vorderteil 40 abgewandten Seite ist die Welle 4 mechanisch
mit einem Drehpotentiometer 14 gekoppelt, so daß die Drehbewegung am Drehknebel um
die Drehachse 5 über die Welle 4 auf das Drehpotentiometer 14 übertragen wird und
zu einer Änderung der vom Drehpotentiometer 14 abgegebenen elektrischen Spannung führt.
Diese Spannungsänderung kann zur Steuerung von Betriebsarten des Haushaltsgeräts verwendet
werden, wobei die Betriebsarten jeweils einer Drehwinkelstellung des nicht dargestellten
Drehknebels am Vorderteil 40 der Welle 4 entsprechen. Jeder Winkelstellung des Drehknebels
für eine zugehörige Betriebsart entspricht eine Raststellung des Rastelements 2 in
der Rastwalze 3. Die Zahl der Ausnehmungen 30 der Rastwalze 3 ist somit der Zahl der
Betriebsarten (Betriebsstufen) des Stufendrehschalters angepaßt. Das Drehpotentiometer
14 ist vorzugsweise an einer Halteplatte 17 befestigt, die wiederum in eine mit 15
bezeichnete Steckvorrichtung eingesteckt ist. Die Steckvorrichtung 15 ist mit dem
Gehäuse 6 der Rastvorrichtung verbunden. Das Lager 19 für die Welle 4 ist mit der
Halterung 18 gebildet und kann insbesondere eine Ausnehmung in der Halterung 18 und/oder
eine Schnappverbindung mittels zweier Zapfen sein.
[0023] Die FIG 3 zeigt eine Draufsicht auf die Rastvorrichtung der FIG 1 und 2. Es sind
hier die beiden schlitzförmigen Aussparungen 7 und 8 im Deckelteil 60 des Gehäuses
6 und der aus dem gleichen Formteil wie der Deckelteil 60 gebildete Biegebalken 20
zwischen den beiden Aussparungen 7 und 8 zu erkennen. Der in der Darstellung verdeckte
Rastzapfen 21 des Rastelements 2 ist gestrichelt angedeutet.
[0024] Anstelle des Biegebalkens 20 kann auch eine andere biegsame Struktur durch Ausnehmungen
und Aussparungen im Deckelteil 60 des Gehäuses 6 gebildet sein, um die Biegbarkeit
des Rastelements 2 zu gewährleisten. Durch die Anordnung und Gestalt der Aussparungen
kann außer durch die Wahl des Kunststoffmaterials für das Rastelement 2 und die Rastwalze
3 das Rastverhalten der Rastvorrichtung eingestellt werden. Beispielsweise ist bei
einem schmaleren Biegebalken 20, d. h. bei dichter beieinander angeordneten Aussparungen
7 und 8, die zum Drehen der Rastwalze 3 erforderliche Kraft geringer, da die vom Rastelement
2 entgegengesetzte Kraft geringer ist.
[0025] Der Rastzapfen 21 kann in einer weiteren Abwandlung auch im Bodenteil 61 des Gehäuses
6 vorgesehen sein.
[0026] Da für die Rastvorrichtung nur Kunststoffteile verwendet werden und keine zusätzlichen
Metallteile, ist die Rastvorrichtung einfacher recycelbar als die mit Kunststoffen
und Metallteilen gebildeten Rastvorrichtungen gemäß dem Stand der Technik. Außerdem
können zusätzliche Montageschritte zum Einbau der Metallteile in die Kunststoffteile
eingespart werden, da das Rastelement zusammen mit dem Kunststoffgehäuse in gemeinsamen
Spritzschritten hergestellt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 2
- Rastelement
- 3
- Rastwalze
- 4
- Welle
- 5
- Drehachse
- 6
- Gehäuse
- 7, 8
- Aussparung
- 12
- Lager
- 14
- Drehpotentiometer
- 15
- Steckvorrichtung
- 17
- Halteplatte
- 18
- Halterung
- 19
- Lager
- 20
- Biegebalken
- 21
- Rastzapfen
- 22
- Biegelinie
- 23
- Biegerichtung
- 30
- Ausnehmung
- 31
- Rasthöcker
- 40
- Vorderteil
- 60
- Deckelteil
- 61
- Bodenteil
1. Rastvorrichtung mit
a) einer Rastwalze (3), die um eine Drehachse (5) drehbar ist und wenigstens eine
Ausnehmung (30) aufweist,
b) einem elastischen Rastelement (2), das bei Drehung der Rastwalze (3) bei einer
vorgegebenen Raststellung in die Ausnehmung (30) der Rastwalze (3) einrastet,
dadurch gekennzeichnet, daß
c) die Rastwalze (3) und das Rastelement (2) aus Kunststoff bestehen.
2. Rastvorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Rastwalze (3) und das Rastelement (2)
in einem Kunststoffgehäuse (6) angeordnet sind.
3. Rastvorrichtung nach Anspruch 2, bei der das Rastelement (2) mit wenigstens einem
Teil (60) des Kunststoffgehäuses (6) ein Formteil bildet.
4. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Rastelement (2)
symmetrisch ausgebildet ist.
5. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Rastwalze (3)
eine drehbare Welle (4) umgibt.
6. Rastvorrichtung nach Anspruch 5, bei der die Rastwalze (3) auf die Welle (4) aufschiebbar
oder aufsteckbar ist.
7. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Rastwalze (3)
mehrere, in Umfangsrichtung hintereinander angeordnete Ausnehmungen (30) aufweist,
wobei jede Ausnehmung (30) eine vorgegebene Raststellung für das Rastelement (2) definiert.
8. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Rastelement (2)
im eingerasteten Zustand im wesentlichen kraftentlastet ist.
9. Rastvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der als Kunststoff PBT
vorgesehen ist.
10. Rastvorrichtung nach Anspruch 9, bei der der PBT-Kunststoff einen Glasfaseranteil
aufweist.
11. Stufendrehschalter für ein Haushaltsgerät, insbesondere einen Backofen, mit
a) einem Drehknopf zur Wahl um wenigstens einer Betriebsstufe des Haushaltsgeräts,
wobei jeder Betriebsstufe eine vorgegebene Drehwinkelstellung des Drehknopfs entspricht
und
b) einer Rastvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
c) die Rastvorrichtung mit dem Drehknopf derart gekoppelt ist, daß jeder der vorgegebenen
Drehwinkelstellungen des Drehknopfs eine Raststellung der Rastvorrichtung entspricht.
12. Stufendrehschalter nach Anspruch 11, bei dem der Drehknopf und die Rastwalze (3) der
Rastvorrichtung eine gemeinsame Drehachse (5) aufweisen.
13. Stufendrehschalter nach Anspruch 11 oder Anspruch 12, bei dem der Drehknopf mit einem
Drehpotentiometer (14) gekoppelt ist.