[0001] Die Erfindung betrifft eine Bindungsplatte zur Halterung einer Bindung auf einem
Ski, welche aus einem im Vergleich zum Ski biegesteifen Material besteht, in ihrem
Längsmittelbereich mit dem Ski starr verbunden und ansonsten gegenüber diesem unter
Zwischenlage von zumindest teilweise elastischen Elementen freigestellt ist.
[0002] Anordnungen der genannten Art sind beispielsweise aus der CH-A-674 155 bzw. DE-A-41
12 299 bekannt und haben grundsätzlich die Aufgabe, einer Versteifung der Mittel zone
des Skis entgegenzuwirken, welche ansonsten dadurch entsteht, daß Bodenwellen und
ähnliche Geländeformationen beim Befahren ein Durchbiegen des Skis bewirken, wobei
unmittelbar auf dem Ski montierte Bindungsteile von der weitestgehend unnachgiebigen
Skischuhsohle in ihrer Relativbewegung begrenzt werden. Es sind zwar auch sogenannte
Anschubfederungen bekannt, bei denen zumeist der Fersenteil der Bindung unter Überwindung
einer Federkraft in Skilängsrichtung beweglich ist, jedoch läßt sich auch damit eine
Änderung der Biegecharakteristik des Skis und auch der Auslösecharakteristik der Bindung
nicht vermeiden.
[0003] Bei den angeführten bekannten Bindungsplatten der eingangs genannten Art, die in
einem mittleren Bereich fest mit dem Ski verbunden und in vorderen und hinteren Endbereichen
über eher weiches Dämpfungsmaterial gegenüber der Skioberfläche abgestützt sind, haben
sich allerdings Einbußen bei der Skiführung bzw. bei der Beherrschbarkeit der Skier
insbesonders bei schnellen Fahrmanövern geübter Fahrer gezeigt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bindungsplatte der eingangs genannten
Art so zu verbessern, daß die erwähnten Nachteile der bekannten Anordnungen vermieden
werden und daß insbesonders trotz einer durch die Bindung nicht oder nur unwesentlich
veränderten Biegecharakteristik des Skis dessen Beherrschbarkeit auch bei sportlich
forcierter Fahrweise verbessert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung bei einer Bindungsplatte der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Bindungsplatte im Bereich der Längsmitte
geteilt und mit zumindest einem eine quer zur Skilängsachse ausgerichtete Schwenkachse
aufweisenden Gelenk versehen ist, und daß die starren Verbindungsbereiche zwischen
Bindungsplatte und Ski - in Skilängsrichtung betrachtet - vor und hinter dem Gelenk
liegen. Die Bindungsplatte besteht beispielsweise aus hochfestem Aluminium (beispielsweise
sogenanntes Flugzeugaluminium), einer Karbon-Epoxiharz-Mischung, glasfaserverstärktem
Kunststoff, hochfesten Leichtmetallegierungen oder dergleichen (bzw. auch Kombinationen
von geeigneten Materialien) und kann zufolge der beschriebenen, gelenkigen Ausbildung
über relativ steife Zwischenelemente (beispielsweise Kunststoff) gegenüber dem Ski
abgestützt werden. Obwohl die Bindungsplatte mit zumindest einem Gelenk verbunden
ist, ist sie trotzdem auf die gesamte Plattenlänge sehr torsionssteif. Es ergibt sich
damit trotz im wesentlichen unveränderter Biegecharakteristik des Skis eine sehr viel
direktere Einflußnahmemöglichkeit und damit Beherrschbarkeit der Skier auch bei sportlicher
Fahrweise als dies mit den zwangsläufig relativ weich abgestützten, in sich starren,
bekannten Bindungsplatten der Fall war.
[0006] Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Gelenk eine Sperranordnung aufweist, welche ein Durchbiegen der montierten Bindungsplatte
in deren Längsmitte nach oben begrenzt bzw. verhindert. Es ergibt sich damit einerseits
eine praktisch ungehinderte Durchbiegung der Bindungsplatte samt Ski beim Durchfahren
von Mulden, wobei andererseits beim nach oben Ausfedern der Skimitte samt Bindungsplatte
dies nicht durch die Bindungsplatte aktiv beeinflußt wird.
[0007] Nach einer anderen bevorzugten weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die gelenkig verbundenen Teile, abgesehen vom mittigen Verbindungsbereich, im
wesentlichen als zum Ski hin offenes, torsionssteifes U-Profil ausgebildet sind, und
daß der in diesem U-Profil verbleibende Raum zwischen Bindungsplatte und Ski zumindest
teilweise mit elastischem und/oder dämpfendem Material ausgefüllt ist. Es ergibt sich
damit eine sehr leichte, steife Ausführung der Bindungsplatte, die dank der in der
Längsmitte geteilten, gelenkigen Ausbildung das Biegeverhalten des Skis trotzdem praktisch
nicht negativ beeinflußt. Es ist an dieser Stelle auch zu erwähnen, daß natürlich
anstelle eines einzelnen, zwei starre Bereiche der Bindungsplatte mittig verbindenden
Gelenkes, auch zwei oder mehrere Gelenke vorgesehen sein könnten. Bei entsprechender
Materialauswahl (z.B. Kunststoff wie beschrieben) könnte beispielsweise durch entsprechende
Mischungen oder Behandlungen bei der Herstellung auch ein in Grenzen biegsamer Gelenkbereich
einstückig zwischen ansonsten steifen Außenbereichen realisiert werden.
[0008] Der im U-Profil verbleibende Raum zwischen Bindungsplatte und Ski kann - wie oben
bereits ausgeführt - zufolge der in sich gegebenen Beweglichkeit der Bindungsplatte
mit relativ steifem, nur mehr begrenzt elastischem Material ausgefüllt werden, sodaß
eine hervorragende Beherrschbarkeit (Kantengriff) der Skier sichergestellt ist.
[0009] Im Gelenksbereich zwischen den starren Verbindungsbereichen kann in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung eine Freistellung zwischen Bindungsplatte und Ski vorgesehen und zumindest
teilweise mit elastischem und/oder dämpfendem Material ausgefüllt sein, womit sich
eine für manche Anwendungen vorteilhafte Einflußnahmemöglichkeit auf die gelenkige
Beweglichkeit der Bindungsplatte ergibt.
[0010] Zur Anpassung an verschiedene Krümmungen der Oberfläche verschiedener Skier sind
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung Ausgleichselemente für die im U-Profil verbleibenden
Räume und/oder die Freistellung im Gelenksbereich vorgesehen. Damit kann eine bestimmte
Konstruktion der Bindungsplatte für verschiedenste Skier mit verschiedensten Wölbungen
im unbelasteten Zustand verwendet werden.
[0011] Nach einer besonders bevorzugten weiteren Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen
sein, daß das im Bereich des U-Profils angebrachte Material am vorderen und hinteren
Ende der Bindungsplatte zufolge Formgebung und/oder Materialeigenschaften - insbesonders
durch über eine gewisse Längserstreckung erfolgende Dickenabnahme - einen gleitenden
Übergang der Kraftübertragung von der Bindungsplatte auf den Ski bereitstellt. Damit
kann vermieden werden, daß die Krafteinleitung von der Bindungsplatte in den Ski und
umgekehrt am Anfang und Ende der Bindungsplatte abrupte Änderungen erfährt, was einer
weiteren Verbesserung des Fahrverhaltens zugute kommt.
[0012] Die starren Verbindungsbereiche der Bindungsplatte können in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung jeweils zumindest zwei in Längsrichtung des Skis beabstandete Reihen
von Verbindungselementen, insbesonders Schrauben, aufweisen, womit eine sichere Verbindung
des starren Mittelbereiches der Bindungsplatte mit dem Ski erfolgt.
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden noch anhand der in der Zeichnung teilweise schematische
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Fig. 1 zeigt dabei eine teilweise
Draufsicht auf den Mittelbereich eines Skis mit montierter Bindungsplatte gemäß der
vorliegenden Erfindung aber ohne Bindung selbst, Fig. 2 zeigt einen teilweisen Schnitt
entlang der Linie A-A in Fig. 1, Fig. 3 zeigt einen Schnitt ähnlich Fig. 2 durch ein
anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, Fig. 4 zeigt einen Schnitt entlang der
Linie B-B in Fig. 1, und Fig. 5 und 6 zeigen jeweils teilweise schematisch geschnitten
ein anderes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung, wobei hier nun der gesamte Ski
mit montierter Bindungsplatte und Bindung samt Skischuh dargestellt ist.
[0014] Die Bindungsplatte 1 nach den Fig. 1 bis 4 besteht aus einem im Vergleich zum Ski
2 biegesteifen Material, ist in ihrem Längsmittelbereich 3 mit dem Ski 2 über Schrauben
4 starr verbunden und ansonsten gegenüber dem Ski 2 unter Zwischenlage von zumindest
teilweise elastischen Elementen 5, 5' freigestellt. Die Bindungsplatte 1 ist im Längsmittelbereich
3 geteilt und mit einem eine quer zur Skilängsachse ausgerichtete Schwenkachse 6 aufweisenden
Gelenk 7 versehen, wobei die starren Verbindungsbereiche 8 zwischen Bindungsplatte
1 und Ski 2 (mit den Schrauben 4) - in Skilängsrichtung betrachtet - vor und hinter
dem Gelenk 7 liegen.
[0015] Das Gelenk 7 weist eine Sperranordnung 9 auf, welche hier im wesentlichen darin besteht,
daß am Gelenk 7 zwei in der dargestellten geraden Ausrichtung der beiden gelenkig
verbundenen Teile 10, 11 der Bindungsplatte 1 aneinanderliegende Sperrflächen 12,
13 (siehe insbesonders Fig. 2 und 3) eine Verschwenkung der beiden Teile 10, 11 gegeneinander
nur so ermöglichen, daß in der Darstellung der Längsmittelbereich 3 gegenüber den
äußeren Enden der Bindungsplatte 1 nach unten wandert, womit ein Durchbiegen der montierten
Bindungsplatte 1 in deren Längsmitte nach oben begrenzt bzw. verhindert wird.
[0016] Die gelenkig verbundenen Teile 10, 11 sind - abgesehen vom mittigen Verbindungsbereich
mit dem Gelenk 7 - im wesentlichen als zum Ski 1 hin offenes, torsionssteifes U-Profil
(siehe auch Fig. 1) ausgebildet. Der in diesem U-Profil verbleibende Raum 14 zwischen
Bindungsplatte 1 und Ski 2 ist zumindest teilweise mit elastischem und/oder dämpfendem
Material (Elemente 5, 5' in Fig. 4) ausgefüllt. Die im Bereich des Gelenkes 7 zwischen
den starren Verbindungsbereichen 8 vorgesehene Freistellung 15 zwischen Bindungsplatte
1 und Ski 2 ist hier ebenfalls mit dem Element 5' mit elastischem und/oder dämpfendem
Material ausgefüllt, was eine Einflußnahme auf die Beweglichkeit des Gelenkes 7 zwischen
den Teilen 10, 11 erlaubt.
[0017] Das im Bereich der beidseitigen Räume 14 jeweils vorgesehene Element 5 kann entweder
wie in Fig. 4 dargestellt bei nicht beanspruchtem Ski 2 einseitig eine Keilöffnung
16 zur Bindungsplatte 1 bzw. auch zum Ski 2 aufweisen - diese Keilöffnung 16 könnte
aber auch mit hier nicht dargestellten Ausgleichselementen ausgefüllt sein, wobei
diese auch unterschiedliche Elastizität und/oder Dämpfung aufweisen können.
[0018] Die im Bereich der Räume 14 angeordneten Elemente 5 stellen am vorderen und hinteren
Ende der Bindungsplatte 1 durch über eine gewisse Längserstreckung erfolgende Dickenabnahme
einen gleitenden Übergang der Kraftübertragung von der Bindungsplatte 1 auf den Ski
2 bereit.
[0019] In Fig. 1 und 2 ist nur jeweils eine Reihe von Schrauben 4 in den starren Verbindungsbereichen
8 beidseits des Gelenkes 7 vorgesehen. Die Ausführung nach Fig. 3 unterscheidet sich
dadurch, daß hier zwei Reihen von Schrauben 4 auf beiden Seiten des Gelenkes 7 vorgesehen
sind, was eine verbesserte bzw. sicherere Befestigung der Bindungsplatte 1 am Ski
2 ermöglicht.
[0020] Abgesehen von der dargestellten Ausführung könnten auch mehrere Gelenke 7 im Längsmittelbereich
3 der Bindungsplatte 1 vorgesehen sein - denkbar wäre auch beispielsweise bei Ausbildung
der Bindungsplatte 1 aus entsprechend verstärktem Kunststoff, daß der gesamt Kunststoffteil
bereichsweise durch unterscheidliche Materialeigenschaft und/oder Formgebung elastisch
beweglich bzw. gelenkig ausgebildet wird. Weiters könnte das Gelenk 7 natürlich abweichend
von der dargestellten Ausführung auch auf beliebig andere, bekannte Weise realisiert
werden, was auch für die Sperranordnung 9 gilt. Diese könnte auch so ausgeführt werden,
daß nach beiden Seiten der gelenkigen Bewegung der beiden Teile 10, 11 der Bindungsplatte
1 nur gewisse Schwenkwinkel zugelassen werden. Auch könnte die Sperranordnung 9 unabhängig
vom Gelenk 7 nur zwischen Bindungsplatte 1 und Ski 2 wirken oder beispielsweise auch
seitlich am Gelenk 7 angesetzt sein.
[0021] Aus Fig. 5 und 6 ist ersichtlich, daß bei einem beispielsweise beim Befahren von
Mulden auftretenden Durchbiegen des Skis 2 von der in Fig. 5 dargestellten neutralen
Stellung in die in Fig. 6 gezeichnete Stellung die Bindungsplatte 1 in ihrem Längsmittelbereich
3 nach unten zumindest begrenzt mitschwenken kann, wobei zufolge der relativ steifen
elastischen Elemente 5 im Innenraum des torsionssteifen U-Profils der beiden Teile
10, 11 eine hervorragende Beherrschbarkeit des Skis bei gleichzeitig stark reduzierter
Beeinflussung von dessen Biegecharakertistik erzielt wird.
1. Bindungsplatte (1) zur Halterung einer Bindung auf einem Ski (2), welche aus einem
im Vergleich zum Ski (2) biegesteifen Material besteht, in ihrem Längsmittelbereich
(3) mit dem Ski (2) starr verbunden und ansonsten gegenüber diesem unter Zwischenlage
von zumindest teilweise elastischen Elementen (5, 5') freigestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindungsplatte (1) im Bereich der Längsmitte (3) geteilt und mit zumindest
einem eine quer zur Skilängsachse ausgerichtete Schwenkachse (6) aufweisenden Gelenk
(7) versehen ist, und daß die starren Verbindungsbereiche (8) zwischen Bindungsplatte
(1) und Ski (2) - in Skilängsrichtung betrachtet - vor und hinter dem Gelenk (7) liegen.
2. Bindungsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (7) eine Sperranordnung
(9) aufweist, welche ein Durchbiegen der montierten Bindungsplatte (1) in deren Längsmitte
nach oben begrenzt bzw. verhindert.
3. Bindungsplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gelenkig verbundenen
Teile (10, 11), abgesehen vom mittigen Verbindungsbereich (8), im wesentlichen als
zum Ski (2) hin offenes, torsionssteifes U-Profil ausgebildet sind, und daß der in
diesem U-Profil verbleibende Raum (14) zwischen Bindungsplatte (1) und Ski (2) zumindest
teilweise mit elastischem und/oder dämpfendem Material (5) ausgefüllt ist.
4. Bindungsplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Gelenksbereich zwischen den starren Verbindungsbereichen (8) eine Freistellung
(15) zwischen Bindungsplatte (1) und Ski (2) vorgesehen und zumindest teilweise mit
elastischem und/oder dämpfendem Material (5') ausgefüllt ist.
5. Bindungsplatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anpassung an
verschiedene Krümmungen der Oberfläche des Skis (2) Ausgleichselemente für die im
U-Profil verbleibenden Räume (14) und/oder die Freistellung (15) im Gelenksbereich
vorgesehen sind.
6. Bindungsplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das im Bereich des U-Profils angebrachte Material (5) am vorderen und hinteren
Ende der Bindungsplatte (1) zufolge Formgebung und/oder Materialeigenschaften - insbesonders
durch über eine gewisse Längserstreckung erfolgende Dickenabnahme - einen gleitenden
Übergang der Kraftübertragung von der Bindungsplatte (1) auf den Ski (2) bereitstellt.
7. Bindungsplatte nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die starren Verbindungsbereiche (8) jeweils zumindest zwei in Längsrichtung des
Skis (2) beabstandete Reihen von Verbindungselementen, insbesonders Schrauben (4),
aufweisen.