[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung von Greiferaufschlagleisten
in bogenführenden Trommeln bzw. Zylindern von Rotationsdruckmaschinen nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Zum Stand der Technik gehört bereits eine Transfertrommel bzw. eine Umführtrommel
für Bogendruckmaschinen mit auf einer Greiferwelle in Klemmrichtung federnd angebrachten
Klemmgreifern sowie auf unterschiedliche Papierdicken einstellbaren durchgehenden
Greiferauflagen, auf der für jeden Greifer eine Einzelgreiferauflage vorgesehen ist,
bei der die Grundstellung jeder durchgehenden Greiferauflage mit Stellschrauben justiebar
ist und eine gemeinsame Verstellung aller durchgehenden Greiferauflagen mit einer
zentralen Stellvorrichtung manuell oder mittels motorischen Antriebs erfolgt (DE-PS
34 28 668 C2). Bei Verwendung eines motorischen Antriebs kann die gemeinsame Verstellung
der Greiferauflagen von einem Steuerpult der Druckmaschine oder einem zentralen Steuerpult
mehrerer Druckmaschinen aus durchgeführt werden; dies gilt jedoch nicht für die manuell
einzujustierende Grundjustierung der Greiferauflagen. Im einzelnen sind bei einer
Ausführungsform dieser Umführtrommel zwei Enden der durchgehenden Greiferauflage mit
jeweils zwei in Gewindebohrungen eingeschraubten Justierschrauben versehen, deren
unteres Ende sich auf einem Stellnocken abstützt. Die Stellnocken sind an den Außenumfang
einer Stellscheibe angepaßt, an der sie befestigt sind und als archimedische Spirale
geformt. Die an beiden Enden der durchgehenden Greiferauflagen angeordneten beiden
Stellscheiben sind drehfest miteinander verbunden. An einer dieser Stellscheiben greift
die zentrale Stellvorrichtung an, mit der alle durchgehenden Greiferauflagen gemeinsam
verstellt werden, indem die Justierschrauben mittels der Stellnocken radial aufwärts
oder abwärts bewegt werden. Durch einzelne manuelle Verstellung der Justierschrauben
soll ein linearer Verlauf der Greiferauflage erreicht werden. Diese manuelle Justierung
kann aber nur bei Stillstand der Druckmaschine erfolgen, wogegen eine Feinjustierung
bzw. ein Ausgleich von Fehleinstellungen bei Betrieb der Druckmaschine ausgeschlossen
ist. Ein weiterer Nachteil kann in der Formgebung der Stellnocken gesehen werden,
deren präzise Herstellung verhältnismäßig aufwendig ist. Formabweichungen des Außenumfangs
der archimedischen Spirale lassen sich aber durch die Justierschrauben nicht immer
vollständig ausgleichen.
[0003] Bei einer anderen zum Stand der Technik gehörenden bogenführenden Trommel für Druckmaschinen
mit am Trommelumfang gleichmäßig verteilt angeordneten Greiferbrücken, die jeweils
eine radial einstellbare Greiferaufschlagleiste umfassen, sind die unmittelbar an
den Greiferaufschlagleisten angreifenden Mittel zu deren radialen Verstellung geometrisch
einfacher aufgebaut, nämlich mit keilförmigen Elementen (DE 43 37 578 A1). Diese sind
über der Breite der Trommel mit einer sogenannten Positionierwelle, die in Längsrichtung
der Trommel verschiebbar ist, verbunden und bilden mit zugeordneten keilförmigen Elementen
an der zugehörigen Greiferaufschlagleiste Gleitgelenke in Form von Schubkeilen. Die
radiale Verstellung der Greiferaufschlagleisten erfolgt auch hier durch einen zentralen
Antrieb mit einem Elektromotor, der von dem Leitstand angesteuert wird. Zu diesem
Zweck ist eine Antriebswelle des Elektromotors mit je einer Positioniereinrichtung
zur synchronen Verstellung (Hoch- oder Tiefstellung) der Greiferaufschlagleiste gekoppelt,
wobei die Positioniereinrichtung die Positionierwelle mit den Schubkeilen sowie eine
Kulisse umfaßt, die über eine Rolle mit einer Stellwelle in Verbindung stehen. Die
Stellwelle ist über weitere Koppelelemente mit der Antriebswelle des Elektromotors
verbunden. - Diese vielteilige Kopplung der Positioniereinrichtungen mit den zentralverstellenden
Stellmitteln ist verhältnismäßig kompliziert und daher in der Herstellung aufwendig.
Sie erlaubt zudem nur eine synchrone Verstellung aller Greiferaufschlagleisten durch
die zentralverstellenden Stellmittel, die von dem Leitstand ansteuerbar sind. Die
mit den zentralen Stellmitteln eingestellte Position der Greiferauflagen kann dem
Leitstand zurückgemeldet werden. Außerdem trägt jede Positionierwelle an ihrem freien
Ende einen Maßstab, damit unabhängig von der Anzeige am Leitstand die jeweilige Position
der Greiferaufschlagleiste abgelesen werden kann.
[0004] Bei einer Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung von Greiferaufschlagleisten
in bogenführenden Trommeln bzw. Zylindern von Rotationsdruckmaschinen der eingangs
genannten Gattung ist zum einzelnen Hoch- und Tiefstellen der Greiferaufschlagleiste
eine auf diese einwirkende Positioniereinrichtung zugeordnet, deren Enden mit je einer
an einem Seitengestell der Rotationsdruckmaschine fixierten Betätigungseinrichtung
periodisch koppelbar ist (DE 44 33 998 A1). Die Betätigungseinrichtung kann insbesondere
aus einem pneumatisch oder hydraulisch betätigten Arbeitszylinder oder einem elektrischen
Antrieb bestehen. Weiterhin kann die Positioniereinrichtung arretierbar sein, weil
sie sich sonst in den Bewegungsphasen der Trommel, in denen die Positioniereinrichtung
nicht mit der Betätigungseinrichtung gekoppelt ist, unerwünscht verstellen kann. Die
Positioniereinrichtung umfaßt im einzelnen eine axial zum Trommelkörper bewegliche
Positionierstange mit mehreren daran befestigten keilförmigen Elementen, die jeweils
an einem flachen Keil der Greiferaufschlagleiste einen Schubkeil bildend anliegen.
An den freien Enden der Positionierstange sind Adapter mit je einer Justiermöglichkeit
angeordnet. Kontaktflächen der Adapter berühren die Betätigungseinrichtungen in entsprechender
Position der Trommel, um die Positionierstange zu verstellen. Dazu wird die Druckmaschine
über den Leitstand oder manuell mit geringer Geschwindigkeit im Schleichgang in Rotation
gesetzt. Die Positioniereinrichtungen werden also während eines Umlaufs der Trommel
nacheinander periodisch verstellt. Zu einer individuellen Verstellung der Positioniereinrichtungen
müssen die Betätigungseinrichtungen in Seitengestellen mit dem Trommelumlauf synchronisiert
werden. Hinzu kommt, daß die periodische Kopplung der Positionierstangen bzw. der
Adapter mit den Betätitungseinrichtungen Verschleiß verursacht, der bei höheren Trommelgeschwindigkeiten
anwachsen würde. Deswegen ist keine fortlaufende Justierung der Greiferaufschlagleisten
während des Laufs der Druckmaschine vorgesehen, sondern nur während des Schleichgangs.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung
zur dezentralen Einzelverstellung von Greiferaufschlagleisten der eingangs genannten
Gattung in der Weise weiterzubilden, daß eine gesteuerte, präzise Einzelverstellung
jeder Greiferaufschlagleiste auch bei Lauf der Druckmaschine zuverlässig erfolgten
kann. Die dazu eingesetzten Mittel sollen unkompliziert und verschleißarm sein.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung der Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung
mit den in dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung kann unter
Einsatz unkomplizierter, robuster Mittel eine Justierung der Greiferaufschlagleisten
nicht nur bei der Montage erfolgen, sondern auch ein fortlaufender Ausgleich von Ungenauigkeiten
während des Laufs der Druckmaschine. Insbesondere ist ein automatischer Ausgleich
des Rhythmusfehlers bei laufender Maschine durch entsprechende Ansteuerung möglich.
Damit kann eine ungleiche Übergabe eines Bogens durch den bogenführenden Zylinder,
die sonst zu einem Dublieren und zu Passerdifferenzen von Bogen zu Bogen führt, vermieden
werden. Wenn während der Lebensdauer einer Maschine hinsichtlich der Höhenverstellung
der Greiferaufschlagleisten eine Nachjustierung notwendig wird, kann diese ohne weiteres
von dem Bediener der Maschine durchgeführt werden. Dabei erlauben die Nullanschläge,
die gemäß Anspruch 4 als Referenzanschläge ausgebildet sind, eine Nachjustierung auf
die ursprünglich vorgegebene Nullstellung.
[0008] Die Erfindung geht von einer Positioniereinrichtung mit an einer Stange angeordneten
Schubkeilen aus, die mit der zugeordneten Greiferaufschlagleiste in Wirkverbindung
steht und sich am Zylinder/Trommelboden abstützt, indem die Schubkeile durch Verschieben
der Stange in axialer Richtung des Zylinders bzw. der Trommel positioniert werden.
Die axiale Verschiebung der Schubkeile bewirkt die radiale Verstellung der Greiferaufschlagleiste.
Die Stange ist in dem Zylinder bzw. der Trommel gelagert und ist insbesondere nach
Anspruch 6 an einem freien Ende als Gewindespindel ausgebildet. Auf der Gewindespindel
ist als Getriebeelement axial unverschiebbar ein Zahnrad mit Innengewinde drehbar
gelagert, welches mit einem weiteren mit dem Elektromotor gekoppelten Zahnrad getriebetechnich
gepaart ist. Das Zahnrad mit Innengewinde sowie die Gewindespindel bilden getriebetechnisch
ein Schraubgelenk, auch Schraubengetriebe genannt, wobei das Zahnrad das Antriebsglied
darstellt und die Gewindespindel das Abtriebsglied darstellt. Die Relativbewegung
im Schraubgelenk ist eine Drehbewegung des Zahnrades (Eintrieb erfolgt vom Zahnrad
des Elektromotors) mit Innengewinde (Antriebsglied) um die Achse der Gewindespindel
kombiniert mit einer Schubbewegung der Gewindespindel (inklusive Stange) in Achsrichtung.
[0009] In einer weiteren Ausführung kann gemäß Anspruch 7 die axiale Verstellung der die
Schubkeile tragenden Stange auch mittels Koppelgetriebe erfolgen. Entscheidend ist,
daß zwischen Betätigungseinrichtung (Antriebsmotor) und Stange eine getriebetechnische
Kopplung erfolgt derart, daß die Stange in axialer Richtung zum Zylinder bzw. zur
Trommel verschiebbar ist.
[0010] In dieser Weise kann eine Greiferaufschlagleiste höhenverstellt werden, ebenso ist
die dezentrale individuelle Höhenverstellung mehrerer Greiferaufschlagleisten in einer
Trommel bzw. einem Zylinder mit einer entsprechenden Anzahl Einheiten möglich. Wesentlich
ist dabei auch, daß mit jeder Greiferaufschlagleiste wenigstens ein Meßfühler der
Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung direkt mechanisch gekoppelt ist, wodurch eine
exakte Erfassung der Höheneinstellung realisiert ist.
[0011] Besonders vorteilhaft sind gemäß Anspruch 2 wenigstens zwei im Längsabstand der Greiferaufschlagleiste
zueinander angeordnete Meßfühler, mit denen die Höheneinstellung an mehreren Positionen
der Greiferaufschlagleiste erfaßt wird, mit dieser unmittelbar gekoppelt.
[0012] Vorzugsweise wird als Meßfühler gemäß Anspruch 3 jeweils ein lineares Meßsystem vorgesehen.
Die Meßfühler geben Istwertsignale der Höheneinstellung der zugehörigen Greiferaufschlagleiste
an eine Steuer/Regelungseinrichtung ab, in der sie mit Sollwerten verglichen werden
und Stellsignale für den Elektromotor zum Ausgleich einer unerwünschten Höhenabweichung
bilden. Diese Steuerung/Regelung kann für jede Greiferaufschlagleiste auch im Lauf
der Druckmaschine quasi kontinuierlich und individuell mit hoher Genaugikeit erfolgen.
Damit ist die Einbindung der Greiferaufschlagleistenhöhenverstellung in die Leitstandtechnik
gewährleistet.
[0013] Zur Kopplung jeder der Gewindespindeln mit dem zugehörigen Elektromotor bzw. Schrittschaltmotor
kann ein unkompliziertes Getriebe zwischen diesen Elementen angeordnet sein, die zusammen
mit dem Elektromotor den dezentralen Antrieb bilden.
[0014] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- die Erfindung bei einer vierfach großen Trommel bzw. einem entsprechenden Zylinder
in einem Querschnitt,
- Fig. 2
- eine schematische Vorderansicht auf den Zylinder, wobei nur der obere Teil detailliert
dargestellt ist,
- Fig. 3
- einen Schnitt A-A der Fig. 2.
[0015] Der bogenführende Zylinder 1 einer Offset-Rotationsdruckmaschine weist in Fig. 1
über seinen Umfang gleichmäßig verteilt bei den Positionen A B C D je eine Greiferaufschlagleiste
2,3,4,5 mit Greiferauflagen 6,7,8,9 für die Einzelauflage von Greifern auf, von denen
in Fig. 1 die Greifer 10,11,12,13 erkennbar sind. Der Zylinder ist mit zwei Zapfen
in Seitenteilen der Offset-Rotationsdruckmaschine gelagert; einer dieser Zapfen Position
14 ist in dem Seitenteil 15 gelagert, siehe Fig. 2.
[0016] Jeder der Greiferaufschlagleisten 2 bis 5 ist eine Stange 16,17,18,19 zugeordnet,
die als axial einstellbare Positioniereinrichtung dient, mit der die zugeordnete Greiferaufschlagleiste
in im wesentlichen radialer Richtung hoch oder tief gestellt bzw. entsprechend justiert
werden kann. Zu der Positioniereinrichtung jeweils einer der Greiferaufschlagleisten
2 bis 5 gehören mit der Greiferaufschlagleiste fest verbundene keilförmige Elemente
20,21,22 in Fig. 2, die jeweils an einem Schubkeil 23,24,25 form- und kraftschlüssig
anliegen, welcher die axiale Bewegung der Stange 16 mit Gewindespindel in eine Höhenverstellung
der zugehörigen Greiferaufschlagleiste umsetzt. Hierzu ist die axiale Bewegungsrichtung
der Schubkeile mit einem Doppelpfeil 26 bezeichnet und die Höhenverstellung der Greiferlaufschlagleiste
mit einem Doppelpfeil 27. Die Greiferaufschlagleiste wird durch Federn, z.B. 28 in
Fig. 2, gegen die Schubkeile 23,24,25 der Positioniereinrichtung abgestützt.
[0017] In der Bewegungsbahn jeder Greiferaufschlagleiste 2 - 5 ist ein Nullanschlag vorgesehen.
Dieser Anschlag ist in Fig. 2 als Referenzanschlag 30 gezeigt. Der Referenzanschlag
30 stellt eine vom Hersteller vorgegebene Nullstellung dar, auf die zurückgegriffen
werden kann, falls durch Einflußgrößen (-änderungen) Fehler innerhalb der Greiferaufschlagleistenverstellung
durch Nachjustierung behoben werden müssen. Der Referenzanschlag 30 ist vorzugsweise
außerhalb des Verstellbereiches (Hoch- bzw. Tiefstellen) der Greiferaufschlagleiste
angeordnet.
[0018] Die Stange 16 wird mit einer an ihrem freien Ende ausgebildeten Gewindestange, wie
als Ausführungsform in Fig. 2 schematisch angedeutet, über Zahnräder 31 und 32 eines
Getriebes in Bewegung gesetzt, von denen das Zahnrad 31 mit einem Schrittschaltmotor
33 verbunden ist. Das Zahnrad 32 ist axial unverschiebbar gelagert und steht über
ein Innengewinde mit der Gewindespindel 16 in Verbindung. Der Schrittschaltmotor 33
und die Zahnräder 31 und 32 bilden die Betätigungseinrichtung der Positioniereinrichtung,
die jeweils eine der Stangen, hier die Stange 16, umfaßt. Damit können die Schubkeile
23,24,25, die auf der Stange befestigt sind, die gewünschte axiale Bewegung in Richtung
des Doppelpfeils 26 bei Betätigung des Schrittschaltmotors 33 durchführen.
[0019] Wesentlicher Bestandteil der Anordnung zur dezentralen Einzeleinstellung der Greiferaufschlagleisten
sind Meßfühler 34 bis 37, die im Längsabstand entlang der Greiferaufschlagleiste zueinander
angeordnet und mit der Greiferaufschlagleiste direkt mechanisch gekoppelt sind. Diese
Gruppe im Längsabstand zueinander angeordneter Meßfühler 34,36,37, die vorzugsweise
als lineares Meßsystem ausgebildet sind, ist in Fig. 2 dargestellt. Fig. 3 zeigt die
direkte Kopplung eines der Meßfühler, hier 35, mit der Greiferaufschlagleiste 2. In
Fig. 3 ist auch angedeutet, wie der Meßfühler 35 in einer Ausnehmung des bogenführenden
Zylinders 1 untergebracht ist.
[0020] Aus Fig. 3 geht hervor, wie die Greiferauflage 2 unter Zwischenlage des an ihm fest
angebrachten keilförmigen Elements 20 mit dem Schubkeil 23 in Verbindung steht, der
durch die Stange 16 verschiebbar ist.
[0021] Die Meßfühler 34 bis 37, die im Längsabstand zueinander an der Greiferaufschlagleiste
2 angreifen, sind mit Istwerteingängen einer Steuer/Regelungseinrichtung 38 verbunden,
die außerdem mindestens einen Eingang zur Eingabe eines Sollwerts der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung
aufweist. Der Sollwert kann von einem zentralen Leitstand in die Steuer/Regelungseinrichtung
eingespeist werden. Ein Ausgang der Steuer/Regelungseinrichtung ist an eine Schrittschaltmotoransteuerung
39 geführt, die den Schrittschaltmotor 33 speist.
[0022] Wie oben erwähnt, ist der Referenzanschlag 30 vorzugsweise außerhalb des Verstellbereiches
der Greiferaufschlagleiste angeordnet. Innerhalb des Verstellbereiches der Greiferaufschlagleiste
ist eine Nullposition vorzugeben, die als Arbeitsnullstellung, z.B. elektrisch genullt
ist. Aus der Arbeitsnullstellung wird der Verstellbereish für das Hoch- bzw. Tiefstellen
der jeweiligen Greiferaufschlagleiste fixiert. Dabei kann das Abdruckergebnis beispielsweise
in die Arbeitsnullstellung einbezogen werden.
[0023] Im Betrieb der Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung der Greiferaufschlagleisten
2 bis 5 werden die von den Meßfühlern, z.B. 34 bis 37, die mit der Greiferaufschlagleiste
2 gekuppelt sind, Istwertsignale der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung an den
verschiedenen Meßpunkten mit der Steuer/Regelungseinrichtung 38 erfaßt, gegebenenfalls
gespeichert und mit den entsprechenden Sollwerten verglichen, welche von der Arbeitsnullstellung
ausgehen und von einem nicht dargestellten Leitstand vorgegeben werden. Je nach dem
Vergleichsergebnis wird eine Drehrichtung des Schrittschaltmotors 33 über einen Drehübertrager
29 mittels Schrittmotoransteuerung 39 aktiviert. Damit wird die Stange 16 so lange
verstellt, bis durch Längsverstellung der Schubkeile 23,24,25 in Verbindung mit den
keilförmigen Elemente 20,21,22 eine Höheneinstellung der Greiferaufschlagleiste vorliegt,
bei der die Istwerte, die aus den Meßfühlern 34 bis 37 signalisiert werden, die Sollwerte
erreichen. Dann stoppt der Schrittschaltmotor 33, wonach die Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung
durch Selbsthemmung arretiert wird.
[0024] Damit erlaubt die Anordnung auch bei laufender Maschine eine ungleiche Bogenübergabe,
die zum Dublieren und zu Passerdifferenzen von Bogen zu Bogen führt, durch Ansteuern
über die Steuer/Regelungseinrichtung 38 zu korrigieren.
[0025] Vor dem Durckvorgang können Fehler innerhalb der Greiferleistenverstellung, die auf
Einflußgrößen (-änderungen) beruhen, durch Nachjustierung nach Maßgabe des in der
Bewegungsbahn jeder Greiferaufschlagleiste vorgesehenen Nulllanschlags behoben werden,
der als Referenzanschlag 30 realisiert ist. Diese Nachjustierung kann damit ohne weiteres
durch den Bediener der Rotationsdruckmaschine erfolgen.
Bezugszeichenliste:
[0026]
- 1
- bogenführender Zylinder
- 2
- Greiferaufschlagleiste
- 3
- Greiferaufschlagleiste
- 4
- Greiferaufschlagleiste
- 5
- Greiferaufschlagleiste
- 6
- Greiferauflage
- 7
- Greiferauflage
- 8
- Greiferauflage
- 9
- Greiferauflage
- 10
- Greifer
- 11
- Greifer
- 12
- Greifer
- 13
- Greifer
- 14
- Zapfen
- 15
- Seitenteil
- 16
- Stange (mit Gewindespindel)
- 17
- Stange (mit Gewindespindel)
- 18
- Stange (mit Gewindespindel)
- 19
- Stange (mit Gewindespindel)
- 20
- keilförmiges Element
- 21
- keilförmiges Element
- 22
- keilförmiges Element
- 23
- Schubkeil
- 24
- Schubkeil
- 25
- Schubkeil
- 26
- Doppelpfeil
- 27
- Doppelpfeil
- 28
- Feder
- 29
- Drehübertrager
- 30
- Referenzanschlag
- 31
- Zahnrad
- 32
- Zahnrad
- 33
- Schrittschaltmotor
- 34
- Meßfühler
- 35
- Meßfühler
- 36
- Meßfühler
- 37
- Meßfühler
- 38
- Steuer/Regelungseinrichtung
- 39
- Schrittschaltmotoransteuerung
- 40
- Schraubengetriebe
1. Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung von Greiferaufschlagleisten in bogenführenden
Trommeln bzw. Zylindern von Rotationsdruckmaschinen, bei der zum einzelnen Hoch- oder
Tiefstellen einer Greiferaufschlagleiste eine Positioniereinrichtung mit Schubkeilen
zugeordnet ist und bei der wenigstens eine Betätigungseinrichtung zur Betätigung der
Positioniereinrichtungen vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubkeile, die jeweils einer Greiferaufschlagleiste (2,3,4,5) zugeordnet
sind, auf einer axial verschiebbaren Stange (16,17,18,19) als Positioniereinrichtung
angeordnet sind, daß jede Stange (16,17,18,19) mit je einem Elektromotor als Bestandteil
der Betätigungseinrichtung über Getriebeelemente in Wirkverbindung steht und daß mit
jeder Greiferaufschlagleiste (2,3,4,5) wenigstens ein Meßfühler (34,35,36,37) der
Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung mechanisch direkt gekoppelt ist, der an eine
Steuer/Regelungseinrichtung (38) der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung angeschlossen
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Greiferaufschlagleiste (2,3,4,5) wenigstens zwei Meßfühler (34,35,36,37)
der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung in einem Längsabstand der Greiferaufschlagleiste
(2,3,4,5) zueinander angeordnet sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein lineares Meßsystem als Meßfühler (2,3,4,5) dient.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bewegungsbahn jeder Greiferaufschlagleiste ein Referenzanschlag (30) angeordnet
ist.
5. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinrichtung je einer der Stangen (16,17,18,19) einen Schrittschaltmotor
(z.B. 33) umfaßt.
6. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (16,17,18,19) an einem freien Ende als Gewindespindel ausgebildet ist,
die über ein axial unverschiebbares Zahnrad mit Innengewinde mit dem Elektromotor
verbunden ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (16,17,18,19) über ein Koppelgetriebe mit dem Elektromotor in Wirkverbindung
steht.