(19)
(11) EP 0 835 754 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.04.1998  Patentblatt  1998/16

(21) Anmeldenummer: 97116334.0

(22) Anmeldetag:  19.09.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 21/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 12.10.1996 DE 19642104

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63075 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Simeth, Claus, Dipl.-Ing.
    65366 Geisenheim (DE)

(74) Vertreter: Stahl, Dietmar 
MAN Roland Druckmaschinen AG, Abteilung FTB/S, Postfach 101264
63012 Offenbach
63012 Offenbach (DE)

   


(54) Dezentrale Einzelverstellung von Greiferaufschlagleisten in bogenführenden Zylindern von Rotationsdruckmaschinen


(57) Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung von Greiferaufschlagleisten in bogenführenden Trommeln bzw. Zylindern von Rotationsdruckmaschinen, bei der einer Greiferaufschlagleiste zum einzelnen Hoch- oder Tiefstellen eine Positioniereinrichtung mit Schubkeilen zugeordnet ist. Wenigstens eine Betätigungseinrichtung dient zur Betätigung der Positioniereinrichtungen. Aufgabe der Erfindung ist es, eine solche Anordnung zur entwickeln, mit der eine gesteuerte, präzise Einzelverstellung jeder Greiferaufschlagleiste auch bei Lauf der Rotationsdruckmaschine zuverlässig erfolgen kann. Gelöst wird dies dadurch, daß die Schubkeile, die jeweils einer Greiferaufschlagleiste (2,3,4,5) zugeordnet sind, auf einer axial verschiebbaren Stange (16,17,18,19) als Positioniereinrichtung angeordnet sind, daß jede Stange (16,17,18,19) mit je einem Elektromotor als Bestandteil der Betätigungseinrichtung über Getriebeelemente in Wirkverbindung steht und daß mit jeder Greiferaufschlagleiste (2,3,4,5) wenigstens ein Meßfühler (34,35,36,37) der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung mechanisch direkt gekoppelt ist. Der Meßfühler ist an eine Steuer/Regelungseinrichtung (38) der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung angeschlossen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung von Greiferaufschlagleisten in bogenführenden Trommeln bzw. Zylindern von Rotationsdruckmaschinen nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

[0002] Zum Stand der Technik gehört bereits eine Transfertrommel bzw. eine Umführtrommel für Bogendruckmaschinen mit auf einer Greiferwelle in Klemmrichtung federnd angebrachten Klemmgreifern sowie auf unterschiedliche Papierdicken einstellbaren durchgehenden Greiferauflagen, auf der für jeden Greifer eine Einzelgreiferauflage vorgesehen ist, bei der die Grundstellung jeder durchgehenden Greiferauflage mit Stellschrauben justiebar ist und eine gemeinsame Verstellung aller durchgehenden Greiferauflagen mit einer zentralen Stellvorrichtung manuell oder mittels motorischen Antriebs erfolgt (DE-PS 34 28 668 C2). Bei Verwendung eines motorischen Antriebs kann die gemeinsame Verstellung der Greiferauflagen von einem Steuerpult der Druckmaschine oder einem zentralen Steuerpult mehrerer Druckmaschinen aus durchgeführt werden; dies gilt jedoch nicht für die manuell einzujustierende Grundjustierung der Greiferauflagen. Im einzelnen sind bei einer Ausführungsform dieser Umführtrommel zwei Enden der durchgehenden Greiferauflage mit jeweils zwei in Gewindebohrungen eingeschraubten Justierschrauben versehen, deren unteres Ende sich auf einem Stellnocken abstützt. Die Stellnocken sind an den Außenumfang einer Stellscheibe angepaßt, an der sie befestigt sind und als archimedische Spirale geformt. Die an beiden Enden der durchgehenden Greiferauflagen angeordneten beiden Stellscheiben sind drehfest miteinander verbunden. An einer dieser Stellscheiben greift die zentrale Stellvorrichtung an, mit der alle durchgehenden Greiferauflagen gemeinsam verstellt werden, indem die Justierschrauben mittels der Stellnocken radial aufwärts oder abwärts bewegt werden. Durch einzelne manuelle Verstellung der Justierschrauben soll ein linearer Verlauf der Greiferauflage erreicht werden. Diese manuelle Justierung kann aber nur bei Stillstand der Druckmaschine erfolgen, wogegen eine Feinjustierung bzw. ein Ausgleich von Fehleinstellungen bei Betrieb der Druckmaschine ausgeschlossen ist. Ein weiterer Nachteil kann in der Formgebung der Stellnocken gesehen werden, deren präzise Herstellung verhältnismäßig aufwendig ist. Formabweichungen des Außenumfangs der archimedischen Spirale lassen sich aber durch die Justierschrauben nicht immer vollständig ausgleichen.

[0003] Bei einer anderen zum Stand der Technik gehörenden bogenführenden Trommel für Druckmaschinen mit am Trommelumfang gleichmäßig verteilt angeordneten Greiferbrücken, die jeweils eine radial einstellbare Greiferaufschlagleiste umfassen, sind die unmittelbar an den Greiferaufschlagleisten angreifenden Mittel zu deren radialen Verstellung geometrisch einfacher aufgebaut, nämlich mit keilförmigen Elementen (DE 43 37 578 A1). Diese sind über der Breite der Trommel mit einer sogenannten Positionierwelle, die in Längsrichtung der Trommel verschiebbar ist, verbunden und bilden mit zugeordneten keilförmigen Elementen an der zugehörigen Greiferaufschlagleiste Gleitgelenke in Form von Schubkeilen. Die radiale Verstellung der Greiferaufschlagleisten erfolgt auch hier durch einen zentralen Antrieb mit einem Elektromotor, der von dem Leitstand angesteuert wird. Zu diesem Zweck ist eine Antriebswelle des Elektromotors mit je einer Positioniereinrichtung zur synchronen Verstellung (Hoch- oder Tiefstellung) der Greiferaufschlagleiste gekoppelt, wobei die Positioniereinrichtung die Positionierwelle mit den Schubkeilen sowie eine Kulisse umfaßt, die über eine Rolle mit einer Stellwelle in Verbindung stehen. Die Stellwelle ist über weitere Koppelelemente mit der Antriebswelle des Elektromotors verbunden. - Diese vielteilige Kopplung der Positioniereinrichtungen mit den zentralverstellenden Stellmitteln ist verhältnismäßig kompliziert und daher in der Herstellung aufwendig. Sie erlaubt zudem nur eine synchrone Verstellung aller Greiferaufschlagleisten durch die zentralverstellenden Stellmittel, die von dem Leitstand ansteuerbar sind. Die mit den zentralen Stellmitteln eingestellte Position der Greiferauflagen kann dem Leitstand zurückgemeldet werden. Außerdem trägt jede Positionierwelle an ihrem freien Ende einen Maßstab, damit unabhängig von der Anzeige am Leitstand die jeweilige Position der Greiferaufschlagleiste abgelesen werden kann.

[0004] Bei einer Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung von Greiferaufschlagleisten in bogenführenden Trommeln bzw. Zylindern von Rotationsdruckmaschinen der eingangs genannten Gattung ist zum einzelnen Hoch- und Tiefstellen der Greiferaufschlagleiste eine auf diese einwirkende Positioniereinrichtung zugeordnet, deren Enden mit je einer an einem Seitengestell der Rotationsdruckmaschine fixierten Betätigungseinrichtung periodisch koppelbar ist (DE 44 33 998 A1). Die Betätigungseinrichtung kann insbesondere aus einem pneumatisch oder hydraulisch betätigten Arbeitszylinder oder einem elektrischen Antrieb bestehen. Weiterhin kann die Positioniereinrichtung arretierbar sein, weil sie sich sonst in den Bewegungsphasen der Trommel, in denen die Positioniereinrichtung nicht mit der Betätigungseinrichtung gekoppelt ist, unerwünscht verstellen kann. Die Positioniereinrichtung umfaßt im einzelnen eine axial zum Trommelkörper bewegliche Positionierstange mit mehreren daran befestigten keilförmigen Elementen, die jeweils an einem flachen Keil der Greiferaufschlagleiste einen Schubkeil bildend anliegen. An den freien Enden der Positionierstange sind Adapter mit je einer Justiermöglichkeit angeordnet. Kontaktflächen der Adapter berühren die Betätigungseinrichtungen in entsprechender Position der Trommel, um die Positionierstange zu verstellen. Dazu wird die Druckmaschine über den Leitstand oder manuell mit geringer Geschwindigkeit im Schleichgang in Rotation gesetzt. Die Positioniereinrichtungen werden also während eines Umlaufs der Trommel nacheinander periodisch verstellt. Zu einer individuellen Verstellung der Positioniereinrichtungen müssen die Betätigungseinrichtungen in Seitengestellen mit dem Trommelumlauf synchronisiert werden. Hinzu kommt, daß die periodische Kopplung der Positionierstangen bzw. der Adapter mit den Betätitungseinrichtungen Verschleiß verursacht, der bei höheren Trommelgeschwindigkeiten anwachsen würde. Deswegen ist keine fortlaufende Justierung der Greiferaufschlagleisten während des Laufs der Druckmaschine vorgesehen, sondern nur während des Schleichgangs.

[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung von Greiferaufschlagleisten der eingangs genannten Gattung in der Weise weiterzubilden, daß eine gesteuerte, präzise Einzelverstellung jeder Greiferaufschlagleiste auch bei Lauf der Druckmaschine zuverlässig erfolgten kann. Die dazu eingesetzten Mittel sollen unkompliziert und verschleißarm sein.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung der Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung mit den in dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

[0007] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung kann unter Einsatz unkomplizierter, robuster Mittel eine Justierung der Greiferaufschlagleisten nicht nur bei der Montage erfolgen, sondern auch ein fortlaufender Ausgleich von Ungenauigkeiten während des Laufs der Druckmaschine. Insbesondere ist ein automatischer Ausgleich des Rhythmusfehlers bei laufender Maschine durch entsprechende Ansteuerung möglich. Damit kann eine ungleiche Übergabe eines Bogens durch den bogenführenden Zylinder, die sonst zu einem Dublieren und zu Passerdifferenzen von Bogen zu Bogen führt, vermieden werden. Wenn während der Lebensdauer einer Maschine hinsichtlich der Höhenverstellung der Greiferaufschlagleisten eine Nachjustierung notwendig wird, kann diese ohne weiteres von dem Bediener der Maschine durchgeführt werden. Dabei erlauben die Nullanschläge, die gemäß Anspruch 4 als Referenzanschläge ausgebildet sind, eine Nachjustierung auf die ursprünglich vorgegebene Nullstellung.

[0008] Die Erfindung geht von einer Positioniereinrichtung mit an einer Stange angeordneten Schubkeilen aus, die mit der zugeordneten Greiferaufschlagleiste in Wirkverbindung steht und sich am Zylinder/Trommelboden abstützt, indem die Schubkeile durch Verschieben der Stange in axialer Richtung des Zylinders bzw. der Trommel positioniert werden. Die axiale Verschiebung der Schubkeile bewirkt die radiale Verstellung der Greiferaufschlagleiste. Die Stange ist in dem Zylinder bzw. der Trommel gelagert und ist insbesondere nach Anspruch 6 an einem freien Ende als Gewindespindel ausgebildet. Auf der Gewindespindel ist als Getriebeelement axial unverschiebbar ein Zahnrad mit Innengewinde drehbar gelagert, welches mit einem weiteren mit dem Elektromotor gekoppelten Zahnrad getriebetechnich gepaart ist. Das Zahnrad mit Innengewinde sowie die Gewindespindel bilden getriebetechnisch ein Schraubgelenk, auch Schraubengetriebe genannt, wobei das Zahnrad das Antriebsglied darstellt und die Gewindespindel das Abtriebsglied darstellt. Die Relativbewegung im Schraubgelenk ist eine Drehbewegung des Zahnrades (Eintrieb erfolgt vom Zahnrad des Elektromotors) mit Innengewinde (Antriebsglied) um die Achse der Gewindespindel kombiniert mit einer Schubbewegung der Gewindespindel (inklusive Stange) in Achsrichtung.

[0009] In einer weiteren Ausführung kann gemäß Anspruch 7 die axiale Verstellung der die Schubkeile tragenden Stange auch mittels Koppelgetriebe erfolgen. Entscheidend ist, daß zwischen Betätigungseinrichtung (Antriebsmotor) und Stange eine getriebetechnische Kopplung erfolgt derart, daß die Stange in axialer Richtung zum Zylinder bzw. zur Trommel verschiebbar ist.

[0010] In dieser Weise kann eine Greiferaufschlagleiste höhenverstellt werden, ebenso ist die dezentrale individuelle Höhenverstellung mehrerer Greiferaufschlagleisten in einer Trommel bzw. einem Zylinder mit einer entsprechenden Anzahl Einheiten möglich. Wesentlich ist dabei auch, daß mit jeder Greiferaufschlagleiste wenigstens ein Meßfühler der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung direkt mechanisch gekoppelt ist, wodurch eine exakte Erfassung der Höheneinstellung realisiert ist.

[0011] Besonders vorteilhaft sind gemäß Anspruch 2 wenigstens zwei im Längsabstand der Greiferaufschlagleiste zueinander angeordnete Meßfühler, mit denen die Höheneinstellung an mehreren Positionen der Greiferaufschlagleiste erfaßt wird, mit dieser unmittelbar gekoppelt.

[0012] Vorzugsweise wird als Meßfühler gemäß Anspruch 3 jeweils ein lineares Meßsystem vorgesehen. Die Meßfühler geben Istwertsignale der Höheneinstellung der zugehörigen Greiferaufschlagleiste an eine Steuer/Regelungseinrichtung ab, in der sie mit Sollwerten verglichen werden und Stellsignale für den Elektromotor zum Ausgleich einer unerwünschten Höhenabweichung bilden. Diese Steuerung/Regelung kann für jede Greiferaufschlagleiste auch im Lauf der Druckmaschine quasi kontinuierlich und individuell mit hoher Genaugikeit erfolgen. Damit ist die Einbindung der Greiferaufschlagleistenhöhenverstellung in die Leitstandtechnik gewährleistet.

[0013] Zur Kopplung jeder der Gewindespindeln mit dem zugehörigen Elektromotor bzw. Schrittschaltmotor kann ein unkompliziertes Getriebe zwischen diesen Elementen angeordnet sein, die zusammen mit dem Elektromotor den dezentralen Antrieb bilden.

[0014] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigt:
Fig. 1
die Erfindung bei einer vierfach großen Trommel bzw. einem entsprechenden Zylinder in einem Querschnitt,
Fig. 2
eine schematische Vorderansicht auf den Zylinder, wobei nur der obere Teil detailliert dargestellt ist,
Fig. 3
einen Schnitt A-A der Fig. 2.


[0015] Der bogenführende Zylinder 1 einer Offset-Rotationsdruckmaschine weist in Fig. 1 über seinen Umfang gleichmäßig verteilt bei den Positionen A B C D je eine Greiferaufschlagleiste 2,3,4,5 mit Greiferauflagen 6,7,8,9 für die Einzelauflage von Greifern auf, von denen in Fig. 1 die Greifer 10,11,12,13 erkennbar sind. Der Zylinder ist mit zwei Zapfen in Seitenteilen der Offset-Rotationsdruckmaschine gelagert; einer dieser Zapfen Position 14 ist in dem Seitenteil 15 gelagert, siehe Fig. 2.

[0016] Jeder der Greiferaufschlagleisten 2 bis 5 ist eine Stange 16,17,18,19 zugeordnet, die als axial einstellbare Positioniereinrichtung dient, mit der die zugeordnete Greiferaufschlagleiste in im wesentlichen radialer Richtung hoch oder tief gestellt bzw. entsprechend justiert werden kann. Zu der Positioniereinrichtung jeweils einer der Greiferaufschlagleisten 2 bis 5 gehören mit der Greiferaufschlagleiste fest verbundene keilförmige Elemente 20,21,22 in Fig. 2, die jeweils an einem Schubkeil 23,24,25 form- und kraftschlüssig anliegen, welcher die axiale Bewegung der Stange 16 mit Gewindespindel in eine Höhenverstellung der zugehörigen Greiferaufschlagleiste umsetzt. Hierzu ist die axiale Bewegungsrichtung der Schubkeile mit einem Doppelpfeil 26 bezeichnet und die Höhenverstellung der Greiferlaufschlagleiste mit einem Doppelpfeil 27. Die Greiferaufschlagleiste wird durch Federn, z.B. 28 in Fig. 2, gegen die Schubkeile 23,24,25 der Positioniereinrichtung abgestützt.

[0017] In der Bewegungsbahn jeder Greiferaufschlagleiste 2 - 5 ist ein Nullanschlag vorgesehen. Dieser Anschlag ist in Fig. 2 als Referenzanschlag 30 gezeigt. Der Referenzanschlag 30 stellt eine vom Hersteller vorgegebene Nullstellung dar, auf die zurückgegriffen werden kann, falls durch Einflußgrößen (-änderungen) Fehler innerhalb der Greiferaufschlagleistenverstellung durch Nachjustierung behoben werden müssen. Der Referenzanschlag 30 ist vorzugsweise außerhalb des Verstellbereiches (Hoch- bzw. Tiefstellen) der Greiferaufschlagleiste angeordnet.

[0018] Die Stange 16 wird mit einer an ihrem freien Ende ausgebildeten Gewindestange, wie als Ausführungsform in Fig. 2 schematisch angedeutet, über Zahnräder 31 und 32 eines Getriebes in Bewegung gesetzt, von denen das Zahnrad 31 mit einem Schrittschaltmotor 33 verbunden ist. Das Zahnrad 32 ist axial unverschiebbar gelagert und steht über ein Innengewinde mit der Gewindespindel 16 in Verbindung. Der Schrittschaltmotor 33 und die Zahnräder 31 und 32 bilden die Betätigungseinrichtung der Positioniereinrichtung, die jeweils eine der Stangen, hier die Stange 16, umfaßt. Damit können die Schubkeile 23,24,25, die auf der Stange befestigt sind, die gewünschte axiale Bewegung in Richtung des Doppelpfeils 26 bei Betätigung des Schrittschaltmotors 33 durchführen.

[0019] Wesentlicher Bestandteil der Anordnung zur dezentralen Einzeleinstellung der Greiferaufschlagleisten sind Meßfühler 34 bis 37, die im Längsabstand entlang der Greiferaufschlagleiste zueinander angeordnet und mit der Greiferaufschlagleiste direkt mechanisch gekoppelt sind. Diese Gruppe im Längsabstand zueinander angeordneter Meßfühler 34,36,37, die vorzugsweise als lineares Meßsystem ausgebildet sind, ist in Fig. 2 dargestellt. Fig. 3 zeigt die direkte Kopplung eines der Meßfühler, hier 35, mit der Greiferaufschlagleiste 2. In Fig. 3 ist auch angedeutet, wie der Meßfühler 35 in einer Ausnehmung des bogenführenden Zylinders 1 untergebracht ist.

[0020] Aus Fig. 3 geht hervor, wie die Greiferauflage 2 unter Zwischenlage des an ihm fest angebrachten keilförmigen Elements 20 mit dem Schubkeil 23 in Verbindung steht, der durch die Stange 16 verschiebbar ist.

[0021] Die Meßfühler 34 bis 37, die im Längsabstand zueinander an der Greiferaufschlagleiste 2 angreifen, sind mit Istwerteingängen einer Steuer/Regelungseinrichtung 38 verbunden, die außerdem mindestens einen Eingang zur Eingabe eines Sollwerts der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung aufweist. Der Sollwert kann von einem zentralen Leitstand in die Steuer/Regelungseinrichtung eingespeist werden. Ein Ausgang der Steuer/Regelungseinrichtung ist an eine Schrittschaltmotoransteuerung 39 geführt, die den Schrittschaltmotor 33 speist.

[0022] Wie oben erwähnt, ist der Referenzanschlag 30 vorzugsweise außerhalb des Verstellbereiches der Greiferaufschlagleiste angeordnet. Innerhalb des Verstellbereiches der Greiferaufschlagleiste ist eine Nullposition vorzugeben, die als Arbeitsnullstellung, z.B. elektrisch genullt ist. Aus der Arbeitsnullstellung wird der Verstellbereish für das Hoch- bzw. Tiefstellen der jeweiligen Greiferaufschlagleiste fixiert. Dabei kann das Abdruckergebnis beispielsweise in die Arbeitsnullstellung einbezogen werden.

[0023] Im Betrieb der Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung der Greiferaufschlagleisten 2 bis 5 werden die von den Meßfühlern, z.B. 34 bis 37, die mit der Greiferaufschlagleiste 2 gekuppelt sind, Istwertsignale der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung an den verschiedenen Meßpunkten mit der Steuer/Regelungseinrichtung 38 erfaßt, gegebenenfalls gespeichert und mit den entsprechenden Sollwerten verglichen, welche von der Arbeitsnullstellung ausgehen und von einem nicht dargestellten Leitstand vorgegeben werden. Je nach dem Vergleichsergebnis wird eine Drehrichtung des Schrittschaltmotors 33 über einen Drehübertrager 29 mittels Schrittmotoransteuerung 39 aktiviert. Damit wird die Stange 16 so lange verstellt, bis durch Längsverstellung der Schubkeile 23,24,25 in Verbindung mit den keilförmigen Elemente 20,21,22 eine Höheneinstellung der Greiferaufschlagleiste vorliegt, bei der die Istwerte, die aus den Meßfühlern 34 bis 37 signalisiert werden, die Sollwerte erreichen. Dann stoppt der Schrittschaltmotor 33, wonach die Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung durch Selbsthemmung arretiert wird.

[0024] Damit erlaubt die Anordnung auch bei laufender Maschine eine ungleiche Bogenübergabe, die zum Dublieren und zu Passerdifferenzen von Bogen zu Bogen führt, durch Ansteuern über die Steuer/Regelungseinrichtung 38 zu korrigieren.

[0025] Vor dem Durckvorgang können Fehler innerhalb der Greiferleistenverstellung, die auf Einflußgrößen (-änderungen) beruhen, durch Nachjustierung nach Maßgabe des in der Bewegungsbahn jeder Greiferaufschlagleiste vorgesehenen Nulllanschlags behoben werden, der als Referenzanschlag 30 realisiert ist. Diese Nachjustierung kann damit ohne weiteres durch den Bediener der Rotationsdruckmaschine erfolgen.

Bezugszeichenliste:



[0026] 
1
bogenführender Zylinder
2
Greiferaufschlagleiste
3
Greiferaufschlagleiste
4
Greiferaufschlagleiste
5
Greiferaufschlagleiste
6
Greiferauflage
7
Greiferauflage
8
Greiferauflage
9
Greiferauflage
10
Greifer
11
Greifer
12
Greifer
13
Greifer
14
Zapfen
15
Seitenteil
16
Stange (mit Gewindespindel)
17
Stange (mit Gewindespindel)
18
Stange (mit Gewindespindel)
19
Stange (mit Gewindespindel)
20
keilförmiges Element
21
keilförmiges Element
22
keilförmiges Element
23
Schubkeil
24
Schubkeil
25
Schubkeil
26
Doppelpfeil
27
Doppelpfeil
28
Feder
29
Drehübertrager
30
Referenzanschlag
31
Zahnrad
32
Zahnrad
33
Schrittschaltmotor
34
Meßfühler
35
Meßfühler
36
Meßfühler
37
Meßfühler
38
Steuer/Regelungseinrichtung
39
Schrittschaltmotoransteuerung
40
Schraubengetriebe



Ansprüche

1. Anordnung zur dezentralen Einzelverstellung von Greiferaufschlagleisten in bogenführenden Trommeln bzw. Zylindern von Rotationsdruckmaschinen, bei der zum einzelnen Hoch- oder Tiefstellen einer Greiferaufschlagleiste eine Positioniereinrichtung mit Schubkeilen zugeordnet ist und bei der wenigstens eine Betätigungseinrichtung zur Betätigung der Positioniereinrichtungen vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubkeile, die jeweils einer Greiferaufschlagleiste (2,3,4,5) zugeordnet sind, auf einer axial verschiebbaren Stange (16,17,18,19) als Positioniereinrichtung angeordnet sind, daß jede Stange (16,17,18,19) mit je einem Elektromotor als Bestandteil der Betätigungseinrichtung über Getriebeelemente in Wirkverbindung steht und daß mit jeder Greiferaufschlagleiste (2,3,4,5) wenigstens ein Meßfühler (34,35,36,37) der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung mechanisch direkt gekoppelt ist, der an eine Steuer/Regelungseinrichtung (38) der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung angeschlossen ist.
 
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Greiferaufschlagleiste (2,3,4,5) wenigstens zwei Meßfühler (34,35,36,37) der Greiferaufschlagleistenhöheneinstellung in einem Längsabstand der Greiferaufschlagleiste (2,3,4,5) zueinander angeordnet sind.
 
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein lineares Meßsystem als Meßfühler (2,3,4,5) dient.
 
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bewegungsbahn jeder Greiferaufschlagleiste ein Referenzanschlag (30) angeordnet ist.
 
5. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinrichtung je einer der Stangen (16,17,18,19) einen Schrittschaltmotor (z.B. 33) umfaßt.
 
6. Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (16,17,18,19) an einem freien Ende als Gewindespindel ausgebildet ist, die über ein axial unverschiebbares Zahnrad mit Innengewinde mit dem Elektromotor verbunden ist.
 
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (16,17,18,19) über ein Koppelgetriebe mit dem Elektromotor in Wirkverbindung steht.
 




Zeichnung