[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Binden eines Gegenstands, insbesondere eine
Kabelbaums, mittels eines Bandes, das einen Werkzeugkörper und einen darin längs einer
Schlittenführung vor- und zurückbewegbaren Schlitten zum Vorschieben des Bandes in
eine Umschlingungsstellung um den zu bindenden Gegenstand und/oder zum Spannen des
Bandes umfaßt. Für den Schlittenantrieb ist ein geschlossenes, lediglich in einer
Richtung antreibbares Zugmittel vorgesehen, dessen vor- und zurücklaufende Trume der
Schlittenführung parallel benachbart sind und das einen Mitnehmer für den Schlitten
aufweist.
[0002] Bekannte Werkzeuge dieser Art, die wegen ihres bevorzugten Anwendungsgebiets als
Kabelbindewerkzeuge bezeichnet werden, obwohl sie auch für andere Zwecke eingesetzt
werden, beispielsweise zum Schließen von Verpackungsbeuteln, benutzen sogenannte Kabelbinder
aus zähelastischem Kunststoff, die einstückig aus einer langgestreckten Bandzunge
und einem Schloß am einen Ende derselben bestehen, in dessen Schloßöffnung das freie
Bandende zurückgeführt und nach hinreichendem Spannen verriegelt wird. Am Vorderende
eines langgestreckten Werkzeugkörpers befindet sich eine um den zu bindenden Gegenstand
schließbare Zange, die eine Führungsnut enthält, durch welche der Kabelbinder mit
dem freien Ende der Bandzunge voran vorgeschoben wird, um den Gegenstand zu umschlingen.
Die Vorschubstrecke gleicht mindestens der Länge des Kabelbinders und kann daher beträchtlich
sein. Bei einem bekannten Kabelbindewerkzeug (FR-A 24 01 742) wird dafür ein Schlitten
benutzt, der mittels eines Kolbenzylinderantriebs bewegt wird. Das bedeutet, daß die
Gesamtlänge des Werkzeugkörpers mindestens so groß sein muß wie die Summe der Längen
des Bandes und der Kolbenzylindereinrichtung, d.h. mehr als das Doppelte der Bandlänge.
Bei großen Bandlängen ist das Werkzeug so lang, daß es kaum manipulierbar ist und
auch für geringe Bandlängen stellt seine große Länge einen beträchtlichen Nachteil
dar. Auch ist der pneumatische Antrieb verhältnismäßig aufwendig. Bei einem anderen
bekannten Werkzeug (DE-U-89 13 511) ist ein flexibler Schieber vorgesehen, der über
den Umfang einer Walze läuft, von der er angetrieben wird. Dies hat den Nachteil,
daß die Antriebsrichtung zum Zurückholen des Schiebers umgekehrt werden muß. Dies
wird bei einer weiteren bekannten Konstruktion (US-A 5 205 328), die der Bildung des
Oberbegriffs des Anspruchs 1 zugrunde liegt, vermieden. Parallel zur Führung eines
Schlittens sind die beiden Trume einer in nur einer Richtung umlaufenden Kette angeordnet.
Der Schlitten ist mit der Kette über ein Verbindungsglied verbunden, das zur Mittellinie
zwischen den beiden Trumen vorragt, wobei der Punkt seiner Verbindung mit dem Schlitten
von der Kette eine Distanz hat, die genau dem Radius der beiden Kettenumlenkungen
gleicht. Beim Umlauf der Kette um die Umlenkungen liegt dieser Verbindungspunkt daher
genau auf der Drehachse und erleidet während dieses Umlaufs keine translatorische
Bewegung. Daraus folgt, daß der Schlitten jeweils dann still steht, wenn der Mitnehmer
sich im Bereich einer der beiden Umlenkungen befindet. Dies hat den Nachteil, daß
der theoretische Stillstand des Schlittens nur dann auch in der Praxis zustande kommt,
wenn der Mitnehmer sehr genau an der Kette geführt ist, was - beispielsweise bei Verschleiß
der Kette - nicht immer gewährleistet ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kurz bauende und unaufwendige Antriebseinrichtung
für die zu verarbeitenden Bänder zu schaffen. Die erfindungsgemäße Lösung besteht
in den Merkmalen des Anspruchs 1, vorzugsweise auch denjenigen der Unteransprüche.
[0004] Danach wird für den Antrieb des Schlittens ein geschlossenes, lediglich in einer
Richtung antreibbares Zugmittel, beispielsweise eine Kette, vorgesehen, dessen vor-
und zurücklaufende Trume der Schlittenführung parallel benachbart sind und an dem
ein Mitnehmer vorgesehen ist, der zumindest im Bereich der Trume mit dem Schlitten
gekuppelt oder kuppelbar ist. Der an einem Trum in Vorschubrichtung laufende Mitnehmer
nimmt den Schlitten in dieser Richtung mit und bewirkt dadurch den Vorschub. Wenn
der Mitnehmer an dem anderen Trum wieder zurückläuft, nimmt er den Schlitten wieder
mit zurück in die Ausgangsstellung.
[0005] Die letztere Bewegung kann auch dazu benutzt werden, den Schlitten zum Spannen des
Bandes einzusetzen, wie dies an sich bekannt ist. Zu diesem Zweck kann der Schlitten
mit einer Klemme versehen werden, die das vorlaufende Ende der Bandzunge erfaßt, nachdem
sie die Schloßöffnung passiert hat. Eine gesonderte Einrichtung sorgt dafür, daß das
über das Schloß hinausstehende Bandende abgeschnitten wird, sobald die erforderliche
Bandspannung erreicht ist. Die begrenzte und von Fall zu Fall ggf. variierende Spannlänge
hindert den Schlitten daher nicht daran, über die gesamte Vorschubstrecke in seine
Ausgangsstellung zurückzufahren.
[0006] Um den Schlitten mitnehmen zu können, muß am Schlitten eine Einrichtung vorhanden
sein, an der der Mitnehmer anschlägt und die deshalb als Kupplungsanschlag bezeichnet
wird. Es sind zwei solcher Kupplungsanschläge für die beiden unterschiedlichen Antriebsrichtungen
des vor- und des zurücklaufenden Mitnehmers vorsehen. In einer einfache Ausführungsform
sind die Kupplungsanschläge als Vorsprünge ausgebildet, die in die Bahn des Mitnehmers
an dem einen bzw. dem anderen Trum ragen und deren Ausdehnung auf diese Bahn beschränkt
ist. Sobald der Mitnehmer im Umlenkungsbereich an den Enden des Zugmittels diese Bahn
verläßt, um zum anderen Trum hinüberzuwechseln, verliert er den Kontakt mit dem Kupplungsanschlag;
die Kupplungsverbindung wird dadurch gelöst. Sobald er seine Bahn am anderen Trum
erreicht, kommt er in Eingriff mit dem anderen Kupplungsanschlag, so daß er den Schlitten
nun in der anderen Richtung mitnimmt. Die Stillstandszeit des Schlittens beim Wechsel
des Mitnehmers vom einen zum anderen Trum kann für Werkzeugoperationen genutzt werden,
bei denen kein Bandvorschub stattfinden soll, beispielsweise das Einspeisen eines
neuen Kabelbinders aus einem Magazin in die Kabelbinderführung oder das Einfädeln
des freien Bandendes in den Kopf des Kabelbands, bevor dieses gespannt wird.
[0007] Es kann erwünscht sein, daß der Mitnehmer auch im Bereich der Umlenkung von einem
Trum zum anderen die Kupplungsverbindung mit dem Schlitten nicht verliert, da es sonst
geschehen könnte, daß der Schlitten sich im ausgekuppelten Zustand ungewollt verschiebt
und der Mitnehmer danach den Kupplungsanschlag nicht oder nicht im richtigen Zeitpunkt
findet. Die weitere Ausbildung der Erfindung sieht deshalb vor, daß die den beiden
Trumen zugeordneten Kupplungsanschläge des Schlittens durch eine den Mitnehmer auf
seinem Umlenkungsweg von einem zum anderen Trum aufnehmende Führungsbahn verbunden
sind. Wenn Stillstand des Schlittens im Umlenkungsbereich nicht erforderlich ist,
genügt für die Ausbildung der Kupplungsanschläge und der sie verbindenden Führungsbahn
eine einfache Quernut am Schlitten, in die der als Zapfen ausgebildete Mitnehmer eingreift.
Wenn der Schlitten stillstehen soll, werden die Grenzen der Führungsbahn so gewählt,
daß sie den Umlenkungsweg des Mitnehmers von einem Trum zum anderen umfassen. Vorzugsweise
wird die Kontur der Führungsbahn übereinstimmend mit der Kontur des Umlenkungswegs
gewählt. Wenn Stillstand des Schlittens lediglich in einem Teil des Umlenkungswegs
des Mitnehmers erforderlich ist, genügt es, nur einen entsprechenden Abschnitt der
Führungsbahn übereinstimmend mit dem Umlenkungsweg des Mitnehmers zu gestalten.
[0008] Die Kupplungsanschläge am Schlitten können von den Flanken der am Schlitten für den
Mitnehmer vorgesehenen Führungsbahn gebildet sein. Wenn aber die Führungsbahn dem
Umlenkungsweg des Mitnehmers entspricht und dieser sanft gekrümmt aus dem Vorschub-
bzw. Rückzugsweg des Mitnehmers herausläuft, bildet die Führungsbahn an der Anschlagstelle
einen spitzen Winkel mit der Vorschub- bzw. Rückzugsrichtung, was für die Übertragung
der Antriebskräfte unzweckmäßig ist. Es kann deshalb vorgesehen sein, daß mindestens
für diejenige Antriebsrichtung, in der beträchtliche Kräfte zu übertragen sind, ein
besondere Kupplungsanschlag an dem Schlitten vorgesehen ist, der jeweils in demjenigen
Bereich in den Weg des Mitnehmers hineinragt, in welchem Kräfte zu übertragen sind,
und jeweils am Ende eines solchen Wegs ausschaltbar ist. Das Ein- und Ausschalten
des Kupplungsanschlags geschieht zweckmäßigerweise durch einen stationär am Werkzeugkörper
vorgesehenen Steuernocken. Beispielsweise kann der Kupplungsanschlag quer zur Vorschubrichtung
am Schlitten verschiebbar sein, wobei die Verschiebung mittels einer stationär am
Werkzeugkörper vorgesehenen Steuerkurve veranlaßt wird.
[0009] Bevorzugt wird eine Ausführung, bei der der Kupplunganschlag durch Federkraft in
die Kupplungsstellung gedrängt und durch Überschreiten einer Kupplungskraftschwelle
daraus entfernbar ist. Überschreitet der Vorschub- oder Rückzugswiderstand die Kupplungskraftschwelle,
so klinkt sich der Kupplungsanschlag aus. Ein erster Vorteil einer solchen Anordnung
besteht darin, daß die Anordnung nicht Schaden nehmen kann, wenn infolge einer Betriebsstörung
der Schlitten im Bereich seines Vorschub- oder Rückzugwegs unerwünscht festgehalten
wird. Ein zweiter Vorteil besteht darin, daß die Ausschaltbewegung des Kupplungsanschlags
leicht steuerbar ist, weil es genügt, den Schlitten in derjenigen Stellung, in der
die Vorschub- bzw. Rückzugsbewegung enden soll, mittels des stationären Steuernockens
festzuhalten. Zweckmäßiger ist es, den Steuernocken auf den Kupplungsanschlag selbst
wirken zu lassen, weil dadurch die Steuerkräfte minimiert werden können. Ein Beispiel
dafür findet sich in der Figurenbeschreibung.
[0010] Der Umlenkungsweg des Zugmittels von einem Trum zu andern wird häufig ein Kreisbogen
sein, nämlich wenn das Zugmittel am Ende über eine Umlenkrolle geführt ist. Wenn die
Stillstandszeit des Schlittens während des Wegs des Mitnehmers durch diesen Kreisbogen
für die im Vorschubstillstand durchzuführenden Werkzeugoperationen nicht ausreicht,
ist es erfindungsgemäß möglich, den Umlenkungsweg länger als einen Kreisbogen zu gestalten,
indem das Zugmittel im Umlenkungsbereich über Umwege geführt wird.
[0011] Diese weiteren Werkzeugoperationen können auch von dem Zugmittel abgeleitet sein,
indem dies beispielsweise mit weiteren Mitnehmern oder Steuernocken versehen ist,
die gegenüber dem Schlitten vorzugsweise neutral sind. Der Zugmittelantrieb kann auch
beispielsweise durch ein Getriebe mit anderen Antriebseinrichtungen für die anderen
Werkzeugoperationen synchronisiert sein.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert,
die vorteilhafte Ausführungsbeispiele schematisch veranschaulicht. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Kabelbindewerkzeugs mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Vorschubeinrichtung und
- Fig. 2
- das Schema einer alternativen Kettenführung.
[0013] Das Werkzeug gemäß Fig. 1 besitzt einen langgestreckten Werkzeugkörper 1 mit Pistolengriff
2 und Bandmagazin 3, an dessen vorderen Ende eine Zange 4, 5 angeordnet ist, die bei
Beginn des Arbeitsspiels um den zu bindenden Gegenstand geschlossen wird. Ein in dem
Bandführungskanal 6 liegendes Band 7 wird dann in Pfeilrichtung vorgeschoben. An den
Bandführungskanal 6 schließt sich eine Bandführungsnut 8 in der Zange 4, 5 an. Das
Band wird darin um den zu bindenden Gegenstand geführt, bis das am hinteren Bandende
befindliche Schloß 9 sich in der strichpunktierten Stellung 10 befindet. Mittels nicht
gezeigter Einrichtungen wird dann das vorlaufende, freie Ende des Bandes 7 durch das
Schloß 9 geführt. Das überstehende Ende wird gegriffen und gespannt und schließlich
abgeschnitten.
[0014] Für den Vorschub des Bandes 7 verwendet die Ausführung gemäß Fig.1 eine flexible
Schieberstange, die durch eine dicke strichpunktierte Linie 11 angedeutet ist. Mit
ihrem vorderen Ende wirkt sie auf das hintere Ende des Bandes 7 ein. Ihr hinteres
Ende ist mit einem Schlitten 12 verbunden. Über ihre Gesamtlänge wird sie in geeigneter,
nicht dargestellter Weise geführt.
[0015] Der Schlitten 12 befindet sich in einer Schlittenführung, die von Führungsflächen
13, 14 gebildet ist und die parallel zueinander in Längsrichtung des Werkzeugkörpers
1 verlaufen. Darin kann der Schlitten 12 zwischen der vorderen Extremstellung, die
mit durchgezogenen Linien dargestellt ist, und einer hinteren Endstellung, die strichpunktiert
angedeutet ist, bewegt werden. Wenn er aus seiner vorderen in seine hintere Stellung
bewegt wird, schiebt er die Schieberstange 11 vor und bewirkt damit den Vorschub des
Bandes 7.
[0016] Für den Antrieb des Schlittens 12 ist eine geschlossene Kette vorgesehen, die ein
unteres Trum 15 und ein oberes Trum 16 bildet. Sie ist in Pfeilrichtung antreibbar
und macht während jedes Arbeitsspiels einen Umlauf. An den Enden umfaßt sie Umlenkungen
17, 18, indem sie beispielsweise über ein Paar nicht dargestellter Umlenkräder geführt
ist. In diesem Fall haben die Umlenkungen 17, 18 die Form eines Halbkreises. An der
Kette 15-18 ist ein Mitnehmer 19 fest angebracht, der beispielsweise von einem seitlich
vorragenden, zylindrischen Bolzen gebildet ist. Zur Aufnahme dieses Bolzens ist im
Schlitten 12 eine Nut vorgesehen, die sich aus einem halbkreisförmigen Stück 20, das
mit dem Umlenkungsbogen 17 kongruent ist, und einem dessen Enden verbindenden, geraden,
quer zur Richtung der Trume 15, 16 verlaufenden Stück 21 zusammensetzt. Etwa an der
oberen Übergangsstelle von dem geraden Stück 21 in das bogenförmige Stück 20 ragt
in die Nut das untere Ende eines zweiarmigen Hebels 22 hinein, der am Schlitten 12
um eine feste Achse 23 schwenkbar gelagert ist und dessen oberes Ende über den Schlitten
hinausragt. Der Hebel 22 wird durch Federkraft im Gegenuhrzeigersinn in diejenige
Stellung gedrängt, in der sein unteres Ende in die Nut 20, 21 hineinragt. Gegen die
Federkraft kann er aus dieser Stellung herausgeschwenkt werden. Er bildet den weiter
oben erwähnten Kupplungsanschlag.
[0017] An der Stelle, an der sich das obere Ende des Hebels 22 befindet, kurz bevor der
Schlitten 12 seine vordere Endstellung erreicht, befindet sich ein stationärer Anschlag
24, der die Weiterbewegung des oberen Hebelendes verhindert. Bei fortdauernder Schlittenbewegung
wird der Hebel 22 daher gezwungen, sich im Uhrzeigersinn gegen die Federwirkung zu
drehen. Sein unteres Ende gelangt dadurch aus der Nut 20, 21 heraus, und zwar gerade
dann, wenn der Schlitten seine vordere Endstellung erreicht, in der sich der Abschnitt
20 der Nut mit dem Umlenkweg 17 des Mitnehmers deckt. Daher findet keine Kraftübertragung
mehr zwischen dem Mitnehmer 19 und dem Schlitten 12 statt. Der Schlitten 12 bleibt
stehen, während der Mitnehmer 19 die Umlenkung 17 in dem Nutabschnitt 20 durchfährt.
[0018] Dies ist der Zustand, in welchem das Arbeitsspiel endet und beginnt. Während der
Zeitperiode, in der der Schlitten 12 stillsteht, können zu Beginn des Arbeitsspiels
einige Werkzeugoperationen durchgeführt werden, bei denen ein Bandvorschub noch nicht
stattfinden darf, nämlich beispielsweise die Überführung eines Bandes 7 aus dem Magazin
3 in den Bandführungskanal 6.
[0019] Die Kongruenz der Nut 20, 21 mit der Umlenkung 17 des Mitnehmers 19 endet, wenn dieser
die strichpunktiert angedeutete Stellung 25 erreicht. Er stößt auf die quer orientierte
Flanke des Nutabschnitts 21, die damit als Kupplungsanschlag wirkt. Der Schlitten
wird dann vom Mitnehmer nach rechts in der Zeichnung mitgenommen. Dabei schiebt die
flexible Schieberstange 11 das Band 7 vor. Die Schlitten- und Vorschubbewegung endet,
wenn der Schlitten seine hintere Endstellung erreicht, in der der Mitnehmer im geraden
Abschnitt 21 der Schlittennut vom unteren zum oberen Trum wandert. Dort stößt er auf
den vom Hebel 22 gebildeten Kupplungsanschlag und nimmt nun den Schlitten 12 wieder
zurück in seine vordere Ausgangsstellung, wobei die flexible Schieberstange 11 gleichfalls
in ihre Ausgangsposition zurückgezogen wird. Während dessen kann die freie Bandzunge
durch die Schloßöffnung gefädelt, von der Spanneinrichtung gegriffen, gespannt und
abgeschnitten werden. Das Arbeitsspiel endet, sobald der Schlitten seine vordere Endstellung
erreicht hat.
[0020] Ein Kupplungsanschlag in der Art des Hebels 22 kann am Schlitten auch im Bereich
des unteren Trums 15 vorgesehen werden. Der stationäre Anschlag zu seiner Öffnung
befindet sich dann bei der hinteren Endstellung des Schlittens 12.
[0021] In der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform steht der Schlitten 12 nur in seiner
vorderen Endstellung still. Wenn der Schlitten sich bei seiner hinteren Endstellung
befindet und der Mitnehmer 12 durch den geraden Nutabschnitt 21 vom Trum 15 nach oben
zu Trum 16 wandert, fehlt es an der Kongruenz zwischen dem Nutabschnitt 21 und der
Umlenkung 18. Daher steht der Schlitten in seiner hinteren Endstellung nicht still.
Wenn es erwünscht ist, daß der Schlitten in seiner hinteren Endstellung stillsteht,
muß der Nutabschnitt 21 kreisbogenförmig kongruent mit der Umlenkung 18 ausgeführt
sein. Wenn er in beiden Endstellungen stillstehen soll, umfaßt die Nut im Schlitten
12 zwei Kreisbögen jeweils entsprechend den Umlenkungen 17 bzw. 18, die sich zu einem
Vollkreis ergänzen können. Es ist dann zweckmäßig, daß sich zu Beginn jedes der beiden
Kreisbögen ein Hebel 22 mit einem gehäusefesten Anschlag 24 befindet.
[0022] Fig. 2 zeigt eine Variante der Ketten- und Schlittenkonfiguration. Die Kette mit
den Trumen 15, 16 ist im Umlenkungsbereich über je drei Räder 30, 31, 32 geführt,
die in der Zeichnung am linken Ende angedeutet sind. Dieselbe Umlenkungsgeometrie
findet sich auch am rechten Ende. Die Nut 33 im Schlitten 12 ist daher an beiden Ende
kongruent mit dem Umlenkungsweg des Mitnehmers, wobei dieser die Nut 33 an den beiden
Enden jeweils in entgegengesetzter Richtung durchläuft. Die Enden 34, 35 der Nut 33
verlaufen lotrecht zur Richtung der Trume 15, 16. Ihre Flanken können daher den Kupplungsanschlag
für den Mitnehmer bilden. Ein federnd ausweichender Kupplungsanschlag ist nicht erforderlich.
Der Stillstand des Schlittens in den Endstellungen setzt jeweils dann ein, wenn der
Mitnehmer das erste Umlenkungsrad zu 90° umlaufen hat. Umgekehrt setzt der Vorschub
oder Rückzug jeweils dann ein, wenn der Mitnehmer am letzten Umlenkgungsrad in den
letzten Quadranten einläuft.
[0023] Dies ist immer dann der Fall, wenn die Umlenkung nicht von einem einzigen Umlenkungsrad
gebildet wird, sondern mindestens zwei Umlenkungsräder umfaßt, deren gemeinsame Tangente
vorzugsweise lotrecht zur Richtung der Schlittenführung verläuft. Wenn lediglich zwei
solche Umlenkräder vorhanden sind, wird die Stillstandsstrecke von dem zwischen ihnen
befindlichen Abschnitt der gemeinsamen Tangente gebildet. Wenn dieser Abschnitt zu
kurz ist, kann er beispielsweise in der in Fig.2 dargestellten Form zu einem "Umweg"
verlängert werden.
1. Werkzeug zum Binden eines Gegenstands, insbesondere eines Kabelbaums, mittels eines
Bandes (7), das einen Werkzeugkörper (1), einen daran längs einer Schlittenführung
(13, 14) vor- und zurückbewegbaren Schlitten (12) und ein geschlossenes, lediglich
in einer Richtung antreibbares Zugmittel (15, 16, 17, 18) für den Schlittenantrieb
umfaßt, dessen vor- und zurücklaufende Trume (15, 16) der Schlittenführung (13, 14)
parallel benachbart sind, und das einen Mitnehmer (19) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich jedes Trums (15, 16) ein diesem zugeordneter, mit dem Mitnehmer (19)
zusammenwirkender Kupplungsanschlag (22, 25, 34, 35) am Schlitten (12) vorgesehen
ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den beiden Trumen (15,16)
zugeordneten Kupplunganschläge (22,34,35) an dem Schlitten (12) durch eine den Mitnehmer
(19) auf seinem Umlenkungsweg (17,18) von einem zum anderen Trum (15,16) aufnehmende
Führungsbahn (20,21,33) verbunden sind.
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur wenigstens eines
Abschnitts (20,33) der Führungsbahn (20,21,33) übereinstimmt mit dem Umlenkungsweg
(17) des Mitnehmers (19) von einem Trum (15,16) zum anderen.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Kupplungsanschlag (22) an dem Schlitten (12) durch einen stationären Steuernocken
(24) aus- und/oder einschaltbar ist.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsanschlag (22) durch
Federkraft in die Kupplungsstellung gedrängt und durch Überschreiten einer Kupplungskraftschwelle
daraus entfernbar ist und daß der Steuernokken (24) auf den Schlitten oder den Kupplungsanschlag
wirkt.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
einer der beiden Umlenkungswege des Mitnehmer von einem Trum (15,16) zum anderen länger
als ein Kreisbogen ist.