[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Binden eines Gegenstands, insbesondere
eines Kabelbaums, die aus einem Band mit langgestreckter Bandzunge aus zähelastischem
Kunststoff und an einem Ende des Bands angeordneten Schloß sowie einem Bindewerkzeug
besteht. Bei einem bekannten Werkzeug (EP-A 596 363) ist an der Stirn des langgestreckten
Werkzeugkörpers eine öffen- und schließbare Umschlingungszange vorgesehen, die zum
Führen des Bandes um den zu bindenden Gegenstand dient. Im Werkzeugkörper befindet
sich ein Bandführungskanal mit einem Vorschuborgan zum Vorschieben des Bandes mit
der Bandzunge voran, der an der Werkzeugstirn innerhalb der Umschlingungszange mündet.
An ihn schließt sich eine Führungsnut in der Umschlingungszange an, die das vorgeschobene
Band um den zu bindenden Gegenstand herumführt. Die Weite des Bandkanals entspricht
dem Querschnitt des Schlosses, das wesentlich dicker als der Bandquerschnitt ist.
Das Band findet daher zwischen den Wänden des Bandkanals keine genaue Führung. Diese
Führung ist aber erforderlich, damit sein freies Ende richtig in die Nut der Umschlingungszange
trifft. Bei dem bekannten Werkzeug ist deshalb in dem Bandführungskanal nahe dessen
Ende eine Federschwinge angeordnet, die das vorlaufende, freie Bandende gegen eine
Kanalwand drückt und ihm dadurch eine mit der Richtung dieser Wand übereinstimmende
Führungsrichtung aufzwingt. Den Durchtritt des dickeren Schlosses behindert sie nicht,
weil sie federnd ausweichen kann. Damit das freie Bandende nach dem Durchlaufen der
Umschlingungszange richtig in die Öffnung des Bandschlosses trifft, muß dieses an
definierter Stelle gehalten sein. Dafür ist eine Schloßhalterung an der Mündung des
Bandkanals in die Umschlingungszange vorgesehen. Bei dem bekannten Werkzeug setzt
sich die Schloßhalterung zusammen aus einem Anschlag, der die Weiterbewegung des Schlosses
hindert, und dem zum Vorschieben des Bandes verwendeten Vorschuborgan, das das Schloß
gegen diesen Anschlag drückt und dadurch seine Position bestimmt. Diese Ausführung
hat deshalb Nachteile, weil das Vorschuborgan als solches wiederum genau geführt sein
muß, was aufwendig ist. Auch kann das Vorschuborgan erst dann in seine Ausgangsstellung
zurückfahren, wenn seine Haltefunktion nicht mehr benötigt wird; dies führt zu Zeitverlust
oder der Notwendigkeit eines sehr raschen, verschleißempfindlichen Antriebs.
[0002] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der oben beschriebenen,
im Gattungsbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, die weniger aufwendig
und unempfindlich ist.
[0003] Die erfindungsgemäße Lösung liegt in den Merkmalen des Anspruchs 1 und vorzugsweise
denjenigen der Unteransprüche.
[0004] Nachdem das Schloß die Federschwinge passiert hat, schnappt diese hinter dem Schloß
in den Bandkanal, wobei sich ihre Stirnfläche hinter das Schloß setzt und auf diese
Weise seine Position fixiert. Die Schwinge ist so angeordnet, daß das Schloß gerade
Platz hat zwischen einem auf seine Vorderseite wirkenden Anschlag und der auf seine
Rückseite wirkenden Stirnfläche der Federschwinge. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die
Schwinge stirnseitig von dem Bandkanal (also auf der der Umschlingungszange zugewandten
Seite des Bandkanals) in Abstand von der Schloßhalterung gelagert ist. Dies gilt insbesondere
dann, wenn die Schwinge angrenzend an ihre an der Bildung der Schloßhalterung beteiligte
Stirnfläche eine sich auf der dem Werkzeugkörper abgewandten Seite auf das Schloß
aufsetzende Haltefläche aufweist. Dadurch wird das Schloß daran gehindert, zu der
innerhalb der Umschlingungszange gebildeten Öffnung hin auszuweichen. Auf der gegenüberliegenden
Seite können entsprechende Halteflächen vorgesehen sein, die ein Zurückweichen verhindern.
[0005] Da das Ende der Federschwinge unmittelbar beim Schloß in demjenigen Bereich liegt,
in welchem das freie Ende des Bandes zur Schloßöffnung geführt wird, ist es nach der
Erfindung zweckmäßig, wenn die freie Stirnfläche der Schwinge sich an der Bildung
der Bandführung in der Umschlingungszange beteiligt. Sie kann beispielsweise in dem
an die Schloßhalterung angrenzenden Endbereich der in der Umschlingungszange vorgesehenen
Führungsnut deren Nutgrund bilden.
[0006] Zweckmäßigerweise ist sie an dem schwenkbaren Teil der Umschlingungszange gelagert.
Zum einen läßt sich dann der Anschluß der Schwingenstirnfläche an die Führungsnut
in der Umschlingungszange leichter bewerkstelligen. Zum anderen wird beim Öffnung
der Zange dann auch die Schwinge zurückgezogen, so daß ohne besondere Steuerungsmaßnahmen
ihr Anteil an der Bildung der Schloßhalterung entfällt und das Schloß frei entnommen
werden kann.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert,
die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Anordnung bei geöffneter und
- Fig. 2
- die Anordnung bei geschlossener Umschlingungszange.
[0008] Die Darstellungen zeigen den vorderen Teil eines Werkzeugskörpers 1 eines Kabelbindewerkzeugs,
von dem sämtliche zum Verständnis der Funktion nicht erforderlichen Teile weggelassen
sind. An der Stirn des Werkzeugkörpers ist eine Umschlingungszange vorgesehen, die
aus einem unteren Zangenteil 2 und einem oberen Zangenteil 3 besteht, die um Achsen
4 bzw. 5 im Werkzeugkörper schwenkbar sind. Fig.1 zeigt die Umschlingungszange in
offener Stellung. Wenn ein Gegenstand gebunden werden soll, wird er in die Umschlingungszange
eingebracht und diese wird durch Bewegung des oberen Zangenteils 3 in die in Fig.2
dargestellte Lage geschlossen. Auch der untere Zangenteil 2 könnte durch entsprechende
Schwenkbewegung an der Öffnungs- und Schließfunktion der Zange teilnehmen; jedoch
ist dies in der dargestellten Ausführungsform nicht vorgesehen. Die Schwenkbewegung
des oberen Zangenteils 3, der an einem Arm 6 geführt ist, kommt durch Zusammenwirken
eines mit dem Arm 6 verbundenen Nockens 7 und einer bei 8 ohne Einzelheiten der Kurvenführung
angedeuteten Kurvenscheibe zustande. Die Rückführung erfolgt durch nicht dargestellte
Federkraft.
[0009] Auch die Schwenkbewegung des unteren Zangenteils 2 wird von der Kurvenscheibe 8 veranlaßt,
nämlich über den Kipphebel 9. Der Zweck der Schwenkbewegung des unteren Zangenteils
wird später erläutert.
[0010] Im Werkzeugkörper 1 ist ein Bandkanal 10 vorgesehen, der an ein nicht dargestelltes
Bandmagazin angeschlossen ist und zunächst parallel zur Längsrichtung des Werkzeugkörpers
verläuft, um bei Annäherung an die Werkzeugstirn eine Biegung um etwa 90° zu durchlaufen.
Seine innere Wand 11 ist bis zu derjenigen Stelle durchgeführt, an der sich das Bandschloß
12 (Fig.2) im bindebereiten Zustand befindet. Seine äußere Wand 12 endet weiter oberhalb
in Entfernung von der Stelle 12 bei 13. Im oder am oberen Zangenteil 3 ist bei 14
eine Schwinge 15 gelagert, deren Breite (quer zur Zeichenebene) nicht größer ist als
die lichte Weite des Bandkanals 10 und die durch Federkraft 16 in den Bandkanal 10
gedrängt wird. Wenn das Schloß 12 sich nicht in der in Fig.2 dargestellten Stellung
befindet, kann sie im letzten Abschnitt des Bandkanals 10, der nach dem Ende 13 der
äußeren Wand 12 offen ist, in den Bandkanal eindringen bis zu dessen innerer Wand
11. Ihre Innenfläche 17, die spitzwinklig den Bandkanal verengt, begrenzt diesen dann
anstelle der Wand 12 an der Außenseite. Wenn der obere Zangenteil 3 zwecks Öffnung
der Zange nach oben geschwenkt wird (Fig.1), weicht die Schwinge 15 unter dem Einfluß
des Endes 13 der äußeren Wand 12 auf ihre Innenfläche 17 nach außen aus.
[0011] Der Bandkanal 10 mündet parallel zur Stirnfläche des Werkzeugkörpers 1 innerhalb
des von der Umschlingungszange 2, 3 umschlossenen Bereichs etwa parallel zur Stirn
des Werkzeugkörpers 1 an der Stelle, wo sich im bindebereiten Zustand das Bandschloß
12 befindet. Bis dahin hat er eine Weite, die für den Durchlaß des Schlosses 12 geeignet
ist. Er setzt sich in geringerer Breite (quer zur Zeichenebene) unter Bildung von
seitlich einspringenden Stufen 18 in Gestalt einer Nut 19 fort, an die sich eine im
unteren Zangenteil 2 enthaltene Nut 20 fluchtend anschließt. Diese wird von einer
entsprechenden Nut 21 im oberen Zangenteil 3 fortgesetzt. Die Nut 21 endet schließlich
dort, wo in der bindebereiten Stellung des Schlosses 12 (Fig. 2) sich dessen Durchlaßöffnung
22 befindet. Die Öffnung 22 fluchtet mit dem Ende der Nut 21. Die Schultern 18 sind
so angeordnet, daß sie einen Anschlag für das Schloß 12 bilden, um dies an dieser
Stelle zu positionieren. Die Schultern 18 bilden damit einen Gehäuseanschlag als Teil
der Schloßhalterung, gegen den das Schloß 12 bei seiner Vorschubbewegung läuft.
[0012] Der Nutgrund der Nut 21 wird an ihrem Ende nicht von dem oberen Zangenteil 3, sondern
von der Stirnfläche 23 der Schwinge 15 gebildet. Diese ist an ihrer dem Schloß 12
benachbarten Ecke stufig ausgeschnitten, so daß sich eine Stirnfläche 24 bildet, die
sich hinter das Schloß 12 setzt, wenn dies an den Schultern 18 anliegt, sowie eine
Haltefläche 25, die sich unter der Kraft der Feder 16 auf den hinteren Rand des Schlosses
12 aufsetzt, um es gegen die Innenwand 11 zu drücken. Dieser Teil der Innenwand 11
sowie die stufigen Flächen 24, 25 der Schwinge bilden somit die weiteren Teile der
Schloßhalterung, die die Position des Schlosses 12 in der bindebereiten Stellung bestimmen.
Die Innenwand weist an der Stelle der Schloßöffnung 22 eine Durchlaßöffnung auf.
[0013] Das Arbeitspiel des Werkzeugs umfaßt die folgende Funktionsfolge. Zunächst wird der
zu bindende Gegenstand, beispielsweise ein Kabelbaum, in die offene Umschlingungszange
(Fig.1) eingeführt. Die Zange wird durch Herabschwenkung des oberen Zangenteils 3
geschlossen, wobei die Schwinge 15 in den Bandkanal 10 bis zur gegenüberliegenden
Wand 11 eindringt. Das Band, dessen freies Ende sich zunächst beispielsweise an der
Stelle des Pfeils 26 befindet, wird von einem nicht gezeigten Schieber im Bandkanal
10 vorgeschoben. Wenn seine Spitze die Stellung des Pfeils 27 erreicht, gelangt es
in den Keilspalt zwischen der inneren Wand 11 des Bandkanals und der Innenfläche 17
der Schwinge 15 und wird dadurch, während es die Schwinge 15 ein wenig nach außen
verdrängt, in Anlage an der Innenwand 11 gehalten. Dies verleiht ihm eine genau reproduzierbare
Stellung und Vorschubrichtung, so daß gewährleistet ist, daß es nach dem Ende des
Bandkanals 10 gemäß Pfeil 28 richtig den Eintritt in die Führungsnut 20 des unteren
Zangenteils 2 findet. Mit fortdauerndem Vorschub wird nun das vorlaufende Ende des
Bands durch die Nuten 20, 21 um den zu bindenden Gegenstand herumgeführt. Wenn das
Schloß 12 seine bindebereite Stellung gemäß Fig.2 erreicht und der Vorschub stoppt,
hat das vorlaufende Ende die Stellung gemäß Pfeil 29 erreicht. Nun setzt eine nach
innen gerichtete Schwenkbewegung des unteren Zangenteils 2 ein, durch die der Umfang
des von der Umschlingungszange eingeschlossenen Bereichs vermindert wird. Da das hintere
Ende des Bandes in Gestalt des Schlosses 12 in der Schloßhalterung festgehalten ist,
wird das freie Bandende gezwungen, durch die Öffnung 22 des Schlosses 12 im Sinne
des Pfeils 30 hindurchzutreten, bis es von einer Spanneinrichtung erfaßt wird, die
von einem angetriebenen Spannrad 31 und zwei Gegenrollen 32, 33 gebildet wird. Die
Umschlingungszange 2, 3 kann nun geöffnet werden. Dabei öffnet sich durch Zurückziehung
der Schwinge 15 auch die Schloßhalterung. Dies wird für die weitere Funktion nicht
benötigt, da für den nun folgenden Spannvorgang eine genaue Positionierung des Schlosses
12 nicht mehr erforderlich ist. In bekannter Weise wird das über das Schloß 12 hinausstehende,
freie Bandende abgeschnitten, sobald eine vorbestimmte Bandspannung erreicht ist.
Damit ist der Bindevorgang beendet.
1. Anordnung zum Binden eines Gegenstands, insbesondere eines Kabelbaums, bestehend aus
einem zähelastischen Band mit einem am Ende einer langgestreckten Bandzunge angeordneten
Schloß (12) und einem Bindewerkzeug, das an der Stirn eines Werkzeugkörpers (1) eine
öffen- und schließbare Umschlingungszange (2,3), im Werkzeugkörper einen innerhalb
der Umschlingungszange (2,3) mündenden Bandführungskanal (10) mit einem Vorschuborgan
zum Vorschieben des Bandes mit der Bandzunge voran, in der Umschlingungszange (2,3)
eine an den Bandführungskanal (10) sich anschließende Nut (20,21) zum Führen des Bandes
um den zu bindenden Gegenstand, bei der Mündung des Bandführungskanals (10) eine Schloßhalterung
zum Halten des Schlosses (12) und eine Federschwinge (15) zum Andrücken der im Vorschub
befindlichen Bandzunge an eine Oberfläche (11) des Bandführungskanals (10) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federschwinge (15) eine an der Bildung der Schloßhalterung
(11,18,24) beteiligte Stirnfläche (24) aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinge (15) in Vorschubrichtung
schräg unter spitzem Winkel in den Bandkanal (10) hineinragt und gegen Federkraft
(16) daraus verdrängbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinge (15) stirnseitig
von dem Bandkanal (10) in Abstand von der Schloßhalterung (18,11,24) gelagert ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinge
(15) angrenzend an ihre an der Bildung der Schloßhalterung beteiligte Stirnfläche
(24) eine sich auf der dem Werkzeugkörper (1) abgewandten Seite auf das Schloß (12)
aufsetzende Haltefläche (25) aufweist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine quer
zur Bandkanalrichtung (10) verlaufenden Stirnfläche (23) der Schwinge (15) an der
Bildung der Bandführung in der Umschlingungszange (2,3) beteiligt ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinge
(15) an einem schwenkbaren Teil (3) der Umschlingungszange (2,3) gelagert ist.