[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Entleerungsvorrichtung für Bulk Bags mit einem
Innen- und Außensack, welche sich insbesondere zur staubfreien Entleerung von mit
feuchtigkeitsempfindlichen, toxischen oder aggressiven fließfähigen Schüttgütern befüllten
Bulk Bags eignet. Die Erfindung richtet sich ferner auf ein Verfahren zur Entleerung
von Bulk Bags unter Verwendung der erfindungsgemäßen Entleerungsvorrichtung.
[0002] Es ist bekannt, fließfähige Schüttgüter in sackförmigen Großgebinden, nachfolgend
Bulk Bags genannt, zu vermarkten. Bulk Bags zur Aufnahme aggressiver, toxischer und/oder
anderweitig empfindlicher, etwa hygroskopischer, Schüttgüter, bestehen üblicherweise
aus einem dichten Innensack, auch Inliner genannt, und einem mechanisch stabilen Außensack.
Der Innensack besteht üblicherweise aus einem ausreichend dicken Folienmaterial aus
Kunststoff oder aus einer Verbundfolie, etwa einer mit Aluminium beschichteten Kunststoffolie.
Der Außensack besteht im allgemeinen aus einem natürlichen oder synthetischen textilen
Material, häufig einem Bändchengewebe. Bulk Bags mit einem Innen- und Außensack weisen
in der Regel im oberen Bereich eine verschließbare Befüllöffnung auf, welche beim
Entleeren auch der Entlüftung dient, ferner Tragschlaufen, um ein Hantieren mittels
Hebezeugen zu ermöglichen. Am Boden des Bulk Bags befinden sich die ineinander gebrachten
Auslaufhälse, welche mittels einer unteren und einer oberen Sackabbindung, welche
im allgemeinen beide Säcke umfassen, verschlossen sind.
[0003] Zusätzlich ist der Auslaufhals des Innensacks dicht verschweißt, üblicherweise unterhalb
der unteren Sackabbindung. Der zugeschnürte und/oder verschweißte Auslaufhals des
Innensacks kann in geeigneter Weise gefaltet und innerhalb des Auslaufhalses des Außensacks
angeordnet sein.
[0004] Zum Entleeren von Bulk Bags werden diese mittels Hebewerkzeugen über den zu befüllenden
Behälter gebracht und nach Öffnen der Sackabbindungen entleert. Eine staubfreie Entleerung
ist hiermit nicht möglich. Zur staubfreien Entleerung von Bulk Bags sind verschiedene
Entleerungsvorrichtungen bekannt geworden:
[0005] Die EP-A 0 637 552 lehrt eine Dosierpalette für Bulk Bags, wobei unter der Öffnung
einer Aufnahmeplatte für den Bulk Bag ein oben offener Behälter angeordnet ist, die
Seitenwand des Behälters eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen des Behälters aufweist
und die Unterseite des Behälters mit einer Dosiervorrichtung verbunden ist. Nach Aufsetzen
des Bulk Bags auf die Aufnahmeplatte, wobei der Auflaufhals in den Behälter reicht,
können die Abbindungen durch die seitliche Tür im Behälter geöffnet werden. Sofern
der Innensack des Bulk Bags aus einem wenig flexiblen Material, etwa einer aluminiumkaschierten
Verbundfolie, besteht, lassen sich Störungen im Auslauf durch Brückenbildung nicht
ausschließen. Dies ist insbesondere dann ein großer Nachteil, wenn eine Gängigmachung
der Entleerungsvorrichtung durch die Seitentür wegen des toxischen oder aggressiven
Charakters des Produktes nicht möglich ist.
[0006] Eine ähnliche Vorrichtung lehrt die GB-A 2 250 016: Außer einer Aufnahmeschale zur
Aufnahme des Auslaufhalses und des unteren Teils des Bulk Bags und einer Tür in dieser
Schale zum Hantieren an den Sackabbindungen enthält diese Entleerungsvorrichtung auch
eine Quetschvorrichtung, um den Schüttgutstrom zu reduzieren oder ganz zu unterbrechen
und den Sack erneut zuzubinden. Auch diese Vorrichtung eignet sich nicht zur problemlosen
Entleerung von Bulk Bags, insbesondere solchen mit einem wenig flexiblen Innensack
und/oder einem verschweißten Innensack, weil sich Störungen bei der Entleerung durch
Blockierung des Ausflusses nicht immer vermeiden lassen, ein Kontakt des Füllmaterials
mit der Haut aber aus arbeitshygienischen Gründen nicht statthaft ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist demgemäß, eine Entleerungsvorrichtung für Bulk Bags mit
einem Innen- und Außensack bereitzustellen, womit diese zuverlässig und ohne Probleme
entleert werden können, ohne mit dem Füllprodukt in Kontakt zu kommen. Gemäß einer
weiteren Aufgabe sollte die Entleerungsvorrichtung auch zur Entleerung von Bulk Bags
mit wenig flexiblem Innensack, wie sie bei Gefahrgütern Verwendung finden, geeignet
sein.
[0008] Die Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Entleerungsvorrichtung gelöst. Gefunden
wurde demgemäß eine Entleerungsvorrichtung für Bulk Bags mit Innen- und Außensack,
umfassend eine Haltevorrichtung (3) für den Bulk Bag und eine im wesentlichen zentral
darunter angeordnete oben offene behälterförmige Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die behälterförmige Vorrichtung als Doppeltubusvorrichtung ausgebildet ist,
umfassend einen inneren Tubus (20), einen darum angeordneten äußeren Tubus (7) mit
einem am unteren Rand angesetzten Auslauf (8) und einen heb- und senkbaren Verschlußring
(9) zum Verschließen des oberen Endes des aus den beiden Tuben gebildeten Ringspaltes.
[0009] Die Unteransprüche der Entleerungsvorrichtung richten sich auf bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich zur staubfreien und sicheren Entleerung
von mit Gefahrgütern befüllten Bulk Bags. Die Vorrichtung basiert auf einer Doppeltubusvorrichtung,
deren vorzugsweise trichterförmig ausgebildeter Auslauf über einen angesetzten flexiblen
Stutzen mit dem zu befüllenden Behälter verbunden werden kann. Die Entleerungsvorrichtung
umfaßt eine Haltevorrichtung für den Bulk Bag, welche zweckmäßigerweise als eine auf
einem Gestell montierte Aufnahmeschale mit einer in der Mitte befindlichen ausreichend
breiten Öffnung zur Durchführung des Sackauslaufs des Bulk Bags ausgebildet ist. Unter
der Aufnahmeschale ist im wesentlichen zentral die Doppeltubusvorrichtung angeordnet.
Eine bevorzugte Vorrichtung umfaßt zusätzlich eine an der Doppeltubusvorrichtung angreifende
Hebe-/Senkvorrichtung, womit der Abstand zwischen der Aufnahmeschale und der Doppeltubusvorrichtung
vergrößert beziehungsweise verringert werden kann. Mit dem heb- und senkbaren Verschlußring
der Doppeltubusvorrichtung wird das obere Ende des aus den beiden Tuben gebildeten
Ringspalts dicht verschlossen. Zum Entleeren des Bulk Bags wird dieser so auf die
Aufnahmeschale gesetzt, daß der Sackauslauf durch die Öffnung reicht. Nach Öffen der
unteren Sackabbindung wird der Sackauslauf der ineinander gebrachten Auslaufhälse
des inneren und des äußeren Sacks durch den Verschlußring geführt; der Auslaufhals
des Innensacks wird nach entsprechendem Auffalten beziehungsweise Aufkrempeln in den
Innentubus gesteckt, der Auslaufhals des Außensack in den von den beiden Tuben gebildeten
Ringspalt. Anschließend wird der Verschlußring abgesenkt, um den Außensack fest zu
fixieren und die Vorrichtung gegenüber der Umgebung abzudichten. Nach Öffnen der oberen
Sackabbindung beginnt sich der Bulk Bag zu entleeren. Ferner ist es im allgemeinen
zweckmäßig, die Doppeltubusvorrichtung abzusenken, um die ineinander gesteckten Auslaufhälse
zwischen der Doppeltubusvorrichtung und der Auslaufschale zu strecken.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform der Entleerungsvorrichtung, wie sie zur Entleerung
von Bulk Bags mit einem wenig flexiblen Innensack besonders gut geeignet ist, weil
eine Blockierung des Ausflusses durch zusätzliches Strecken des Auslaufhalses des
Innensacks vermieden wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine innerhalb
des inneren Tubus auf und ab bewegbare Greifvorrichtung (21) zum Festhalten des Sackauslaufs
des Innensacks aufweist, welche mittels einer von außerhalb der Doppeltubusvorrichtung
bedienbaren Zugvorrichtung (11) von oben nach unten gezogen werden kann.
[0012] Die Erfindung und bevorzugten Ausgestaltungen derselben sowie deren Funktion werden
anhand der Figuren 1 bis 3 näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße bevorzugte Entleerungsvorrichtung,
Figur 2 eine vergrößerte Detaildarstellung gemäß dem Ausschnitt II in Figur 1 im Schnitt,
Figur 3 eine Darstellung gemäß Figur 2 in einer anderen Betriebsstellung. Alle Figuren
betreffen eine bevorzugte Ausführungsform, welche außer der erfindungsgemäßen Doppeltubusvorrichtung
auch eine Greif- und Zugvorrichtung zeigen.
[0014] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung zum Entleeren einer an sich bekannten Verpackung in
Form eines sackförmigen Großgebindes, nachfolgend Bulk Bag genannt, in schematischer
Seitenansicht. Der Bulk Bag (1) weist einen das schüttfähige Gut aufnehmenden Innensack
mit einem darum befindlichen Außensack auf (in Figur 1 nicht dargestellt, in Figur
2 Nr. 18 bzw. 17). Der Auslaufhals (13) des Bulk Bags, welcher die ineinander gebrachten
Auslaufhälse des Innensacks und den Außensacks umfaßt, ist durch eine untere Sackabbindung
(14) und eine obere Sackabbindung (15) verschlossen und gesichert. Ein Teil des Auslaufhalses
des gegebenenfalls zusätzlich zugeschweißten Innensacks befindet sich in geeignet
gefalteter Weise innerhalb oder am oberen Ende des Auslaufhalses des Außensacks. Mittels
am Bulk Bag fixierten Tragschlaufen (2) läßt sich der Bulk Bag mittels eines Krans
oder Flurförderfahrzeugs, welche ihrerseits bereits die Funktion einer Haltevorrichtung
für den Bulk Bag übernehmen können, im wesentlichen zentral über die Doppeltubusvorrichtung
gebracht. Gemäß der in Figur 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform der Haltevorrichtung
für den Bulk Bag handelt es sich um eine auf einem Traggestell (4) montierte Aufnahmevorrichtung,
insbesondere eine Aufnahmeschale (3) mit einer zentral angeordneten Öffnung zur Durchführung
des Sackauslaufhalses (13). Die Doppeltubusvorrichtung befindet sich zentral unter
der Öffnung der Aufnahmevorrichtung, und zwar in einem solchen Abstand, daß der Auslaufhals
des Bulk Bags in die Doppeltubusvorrichtung hineinreicht. Zweckmäßigerweise enthält
die Entleerungsvorrichtung eine Hebe-/Senkvorrichtung (5), womit die daran mittels
einer Halterung (6) fixierte Doppeltubusvorrichtung gehoben und angesenkt werden kann.
Die in Figur 1 nur schematisch dargestellte Hebe-/Senkvorrichtung (5) kann, wie dargestellt,
an dem Traggestell (4) angreifen oder an einer separaten an der Aufnahmeschale fixierten
Halterung. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es möglich, nicht die Doppeltubusvorrichtung
mit einer Hebe-/Senkvorrichtung auszustatten, sondern die Aufnahmevorrichtung für
den Bulk Bag; vorzugsweise wird jedoch die Doppeltubusvorrichtung mit der Hebe-/Senkvorrichtung
ausgestattet. Die Hebe-/Senkvorrichtung kann in beliebiger Form ausgebildet sein und
mechanisch, pneumatisch oder elektrisch aktiviert werden. Besonders bevorzugt basiert
die Hebe-/Senkvorrichtung auf einer Kombination aus einer Feder und einer von Hand
zu betätigenden Hebevorrichtung, wobei durch Komprimieren der Feder mittels der Hebevorrichtung
die Doppeltubusvorrichtung abgesenkt werden kann. Üblicherweise ruht die Doppeltubusvorrichtung
auf zwei gegenüberliegend angebrachten Halterungen auf jeweils einer Hebe-/Senkvorrichtung.
Von der Doppeltubusvorrichtung selbst ist in Figur 1 der äußere Tubus (7), der am
unteren Rand angesetzte Auslauf (8), der in diesem Fall trichterförmig ausgebildet
ist, ein am Auslauftrichter angesetzter Rohrstutzen (12), durch welchen das Schüttgut
direkt oder über eine Dosiervorrichtung in den zu befüllenden Behälter eingetragen
wird, dargestellt. Weitere Bestandteile der Doppeltubusvorrichtung sind der Verschlußring
(9), der mittels einer oder mehreren Hebe-/Senkvorrichtungen, in Abbildung 1 als Verschlußspanner
(10) ausgebildet, auf den Doppeltubus abgesenkt und wieder gehoben werden kann, sowie
ein oder mehrere erfindungswesentliche Greifvorrichtungen (21) mit dazugehörigen Zugvorrichtungen
(11). In Figur 1 steht die Entleerungsvorrichtung auf einer Aufnahmeplattform (16).
[0015] In der vergrößerten Detaildarstellung der Figur 2 sind Einzelheiten der Doppeltubusvorrichtung
sowie die für die Entleerung von Bulk Bags mit wenig flexiblem Innensack besonders
zweckmäßige Greif- und Zugvorrichtung erkennbar. Der innere Tubus (20) befindet sich
zentral innerhalb des äußeren Tubus (7). Am unteren Rand des äußeren Tubus ist ein
Auslauftrichter (8) angesetzt, an diesem wiederum ein Auslaufstutzen (12). Der Innentubus
wird mittels einer oder mehrerer Halterungen (35) am unteren Teil des äußeren Tubus
oder am oberen Teil des sich anschließenden Auslaufs fixiert; der zwischen dem inneren
und dem äußeren Tubus gebildete Ringspalt soll zur Aufnahme des Endteils des Sackauslaufs
des äußeren Sacks im wesentlichen frei bleiben. Die am Außentubus angreifende Halterung
(6), welche zur in Figur 2 nicht dargestellten Hebe-/Senkvorrichtung für den Doppeltubus
führt, ist schematisch dargestellt. Der Verschlußring (9), der in geöffneter Position
dargestellt ist, ist an seiner Unterseite mit einem Dichtungsring (19) ausgestattet.
Die Hebe-/Senkvorrichtung (10) für den Verschlußring - Figur 2 zeigt zwei derartige
einander gegenüberliegend angeordnete Vorrichtungen - ist in Figur 2 in Form von Verschlußspannern
ausgebildet: Der Verschlußhebel (31) greift einerseits an einer Hebelfixierung mit
Drehgelenk (33) an, andererseits über ein Drehgelenk an einem Verschlußbügel (32),
der seinerseits über ein Drehgelenk mit der am Verschlußring fixierten Bügelfixierung
(34) drehbar befestigt ist. Dargestellt sind in Figur 2 und 3 jeweils zwei Verschlußspanner,
jedoch kann es zweckmäßig sein, drei oder vier Verschlußspanner symmetrisch um den
äußeren Tubus anzuordnen. Die Breite des Verschlußrings ist so bemessen, daß der zwischen
dem inneren und äußeren Tubus gebildete Ringspalt vollständig abgedeckt werden kann.
In der bevorzugten Ausführungsform gemäß Figur 2 sind drei als Klammern ausgebildete
Greifvorrichtungen (21) dargestellt. In der bevorzugten Ausführungsform der Figur
2 und 3 umfaßt die Zugvorrichtung (11) einen an der Greifvorrichtung angreifenden
unteren Kabelzug (22), einen ebenfalls an der Greifvorrichtung angreifenden oberen
Kabelzug (23), Führungselemente (26) zur Umlenkung des unteren Kabelzugs unter dem
unteren Rand des inneren Tubus, Führungselemente (27) zum Durchführen des oberen Kabelzugs
durch die Wand des inneren Tubus, je eine Hülse (24 und 25) zum Durchführen des unteren
und oberen Kabelzugs durch die Wand des äußeren Tubus, je eine Dichtung (28 und 29)
für den unteren und oberen Kabelzug sowie je einen Handgriff (30) für jeden Kabelzug.
Die Kabelzughülsen (24 und 25) sind im unteren Teil des äußeren Tubus angeordnet,
damit der im Ringspalt verlaufende obere Kabelzug die Aufnahme des Endstücks des Sackhalses
des äußeren Sacks nicht behindert.
[0016] In der in Figur 2 dargestellten Betriebsstellung befindet sich der Sackauslaufhals
mit der oberen Sackabbindung (15) innerhalb der Öffnung des geöffneten Verschlußrings.
Während das Endstück des Auslaufhalses des Innensacks (18) bereits zur Fixierung durch
die Greifvorrichtungen dargestellt ist, befindet sich das Endstück des Auslaufhalses
des Auslaufsacks zum Zwecke der besseren Darstellung noch außerhalb des Verschlußrings.
[0017] In Figur 3 wird die Betriebsstellung

Entleerung" dargestellt, wobei sich das Endstück des Auslaufhalses des Außensacks
im Ringspalt befindet und mittels der abgesenkten Verschlußplatte fixiert ist. Das
Endstück des Auslaufhalses des Innensacks, dessen Rand von den Greifvorrichtungen
erfaßt ist, befindet sich in gestreckter Form innerhalb des inneren Tubus. Zweckmäßigerweise
wird der Sack im Bereich von Nähten oder Verstärkungen mittels der Greifvorrichtung
fixiert. Die Streckung der Auslaufhälse wird einerseits durch Herabziehung der Greifvorrichtung,
andererseits durch Absenkung der gesamten Doppeltubusvorrichtung bewirkt. In Figur
3 ist im Vergleich zu Figur 2 der Abstand zwischen der Doppeltubusvorrichtung und
der Aufnahmeschale durch die Absenkung vergrößert.
[0018] Bei der in Figur 2 und 3 dargestellten Greifvorrichtung (21) und Zugvorrichtung (11),
bestehend aus (22 bis 30), handelt es sich trotz der verwendeten einfachsten technischen
Mittel um eine sehr wirkungsvolle Ausführungsform, die einfach aber zuverlässig gehandhabt
werden kann. Selbstverständlich läßt sich sowohl die Greifvorrichtung als auch die
Zugvorrichtung in anderer Weise gestalten, jedoch wird hierdurch der technische Aufwand
und damit der Preis der Entleerungsvorrichtung, ohne nennenwerte zusätzliche Vorteile
zu gewinnen, erhöht.
[0019] Die Entleerung eines Bulk Bags mit wenig flexiblem Innensack unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Entleerungsvorrichtung umfaßt die folgenden Schritte:
1.Fixieren des Bulk Bags mittels einer Haltevorrichtung. Im Prinzip kann es sich bei
der Haltevorrichtung bereits um eine Aufhängung an einem Kran oder Flurförderfahrzeug
handeln. Jedoch ist es wesentlich zweckmäßiger, den Bulk Bag auf eine Haltevorrichtung
mit einer in der Mitte derselben angeordneten Öffnung aufzusetzen, wobei der Auslaufhals
durch die Öffnung geführt wird.
2.Öffen der unteren Sackabbindung und Freilegen des Auslaufs des Innensacks. Durchführen
der ineinander gesteckten Auslaufhälse des Innen- und Außensacks durch den geöffneten
Verschlußring. Abtrennen einer Schweißnaht, sofern der Innensack verschweißt ist.
3.Fixieren der Greifvorrichtungen am Rand des Auslauf des Innensacks und Strecken
des Auslaufhalses durch Aktivieren der Zugvorrichtung. Einführen des Auslaufhalses
des Außensacks in den Ringspalt und Fixieren des Auslaufhalses des Außensack durch
Absenken des Verschlußrings.
4.Öffnen der oberen Sackabbindung, womit die Entleerung beginnt und Absenken der Doppeltubusvorrichtung.
Bei Bedarf ist die Zugvorrichtung erneut zu aktivieren, um den Auslaufhals des Innensacks
straff zu halten.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren zum Entleeren unter Verwendung
dieser Vorrichtung zeichnen sich durch große Einfachheit und sichere Handhabung aus.
Die Entleerung des Bulk Bags erfolgt völlig staubfrei und das Bedienungspersonal kommt
nicht mit dem Füllgut in Berührung. Durch Einsatz der Greif- und Zugvorrichtung lassen
sich auch wenig flexible Auslaufhälse von Innensäcken sicher straffen und Störungen
beim Entleeren des Bulk Bags vermeiden.
Bezugszeichen
[0021]
- 1
- Bulk Bag
- 2
- Tragschlaufe
- 3
- Haltevorrichtung (Aufnahmeschale)
- 4
- Tragegestell
- 5
- Hebe-/Senkvorrichtung
- 6
- Halterung für Doppeltubus
- 7
- Außentubus
- 8
- Auslauf (Auslauftrichter)
- 9
- Verschlußring
- 10
- Verschlußspanner
- 11
- Zugvorrichtung
- 12
- Rohrstutzen
- 13
- Sackauslaufhals
- 14
- untere Sackabbindung
- 15
- obere Sackabbindung
- 16
- Aufnahmeplattform
- 17
- Außensack
- 18
- Innensack
- 19
- Dichtungsring
- 20
- Innentubus
- 21
- Greifvorrichtung (Klammer)
- 22
- unterer Kabelzug
- 23
- oberer Kabelzug
- 24
- untere Kabelzughülse
- 25
- obere Kabelzughülse
- 26
- Führungselement zur Umlenkung des unteren Kabelzugs
- 27
- Führungselement zur Umlenkung des oberen Kabelzugs
- 28
- Dichtung für untere Kabelzughülse
- 29
- Dichtung für obere Kabelzughülse
- 30
- Handgriff
- 31
- Verschlußhebel
- 32
- Verschlußbügel
- 33
- Hebelfixierung mit Drehgelenk
- 34
- Bügelfixierung mit Drehgelenk
- 35
- Halterung zwischen Innen- und Außentubus
1. Entleerungsvorrichtung für Bulk Bags mit Innen- und Außensack, umfassend eine Haltevorrichtung
(3) für den Bulk Bag und eine im wesentlichen zentral darunter angeordnete oben offene
behälterförmige Vorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die behälterförmige Vorrichtung als Doppeltubusvorrichtung ausgebildet ist, umfassend
einen inneren Tubus (20), einen darum angeordneten äußeren Tubus (7) mit einem am
unteren Rand angesetzten Auslauf (8) und einen heb- und senkbaren Verschlußring (9)
zum Verschließen des oberen Endes des aus den beiden Tuben gebildeten Ringspaltes.
2. Entleerungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mindestens eine innerhalb des inneren Tubus auf und ab bewegbare Greifvorrichtung
(21) zum Festhalten des Sackauslaufs des Innensacks aufweist, welche mittels einer
von außerhalb der Doppeltubusvorrichtung bedienbaren Zugvorrichtung (11) von oben
nach unten gezogen werden kann.
3. Entleerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung für den Bulk Bag als auf einem Traggestell (4) montierte
Aufnahmevorrichtung (3), insbesondere einer Aufnahmeschale mit einer zentral angeordneten
Öffnung zur Durchführung des Sackauslaufhalses (13), ausgebildet ist und an der Aufnahmevorrichtung
oder dem Traggestell die Doppeltubusvorrichtung mittels einer oder mehrerer Hebe-/Senkvorrichtungen
(5) heb- und senkbar montiert ist.
4. Entleerungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschlußring (9) mittels einer oder mehrerer am äußeren Tubus und am Veschlußring
angreifenden Hebelvorrichtungen, insbesondere Verschlußspannern, zum Verschließen
des Ringspalts abgesenkt werden kann.
5. Entleerungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslauf (8) trichterförmig ausgebildet ist und vorzugsweise zusätzlich einen
angesetzten Auslaufstutzen (12) aufweist.
6. Entleerungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zwei bis vier Greifvorrichtungen, insbesondere Klammern, aufweist und die
den Greifvorrichtungen zugeordneten Zugvorrichtungen (11) je einen an der Greifvorrichtung
angreifenden oberen und unteren Kabelzug (23 und 22) umfaßt, wobei die Kabelzüge mittels
Führungselementen derart aus der Doppeltubusvorrichtung herausgeführt werden, daß
durch Zug am unteren Kabelzug die Greifvorrichtung nach unten und durch Zug am oberen
Kabelzug nach oben bewegt wird.
7. Entleerungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Kabelzug im oberen Teil des inneren Tubus durch die Wand desselben und
der untere Kabelzug im unteren Teil dieser Wand hindurch oder unter ihrem unteren
Rand geführt und beide Kabelzüge im unteren Teil des äußeren Tubus oder am angesetzten
Auslauf aus der Doppeltubusvorrichtung herausgeführt werden.
8. Verfahren zum Entleeren eines Bulk Bags mit Innen- und Außensack,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Entleerungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 7 verwendet, und
die Entleerung die aufeinanderfolgenden Schritte umfaßt:
Fixieren des Bulk Bag mittels einer Haltevorrichtung;
Öffnen der unteren Sackabbindung und Freilegen des Auslaufs des Innensacks; Durchführen
der ineinander gesteckten Auslaufhälse durch die zentrale Öffnung des Verschlußrings
und Entfernen einer gegebenenfalls vorhandenden Verschweißung des Innensacks; Fixieren
der Greifvorrichtung(en) am Rand des Auslaufs des Innensacks; Einführen des Auslaufrands
des Außensacks in den Ringspalt zwischen dem inneren und äußeren Tubus; Absenken des
Verschlußrings zwecks Fixierung des Auslaufrands des Außensacks; Straffen des Auslaufrands
des Innensacks durch Herabziehen der Greifvorrichtung; Öffnen der oberen Sackabbindung;
Absenken der Doppeltubusvorrichtung zum Straffen des Auslaufhalses des Innen- und
Außensacks.