[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Außenleuchte mit Sekundärtechnik gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] In der Beleuchtungstechnik wird das Prinzip der sogenannten Sekundärtechnik seit
langem bereits vielfach eingesetzt. Im Grundsatz ist dabei eine Lichtquelle immer
durch einen Primärreflektor für einen Betrachter abgeschirmt. Das von der Lichtquelle
direkt bzw. über den Primärreflektor indirekt abgestrahlte Licht trifft auf einen
Sekundärreflektor, von wo es nach abermaliger Reflexion als Nutzlicht gerichtet abgestrahlt
wird.
[0003] In der Außenbeleuchtung ist bisher diese Sekundärtechnik nur vereinzelt eingesetzt.
So ist beispielsweise aus dem Geschmacksmuster DM/035 502 eine Außenleuchte bekannt,
auf deren Mastspitze eine Werfereinheit aufgesetzt ist, in der die Lichtquelle sowie
der Primärreflektor abgeschirmt angeordnet ist. Das von der Werfereinheit nach oben
abgestrahlte Licht ist gegen die Unterseite eines flachen Dachreflektors gerichtet,
dessen diffus reflektierende Unterseite in dieser Ausführungsform den eigentlichen
Sekundärreflektor bildet. Mit dieser Ausgestaltung des Sekundärreflektors als diffus
reflektierende Fläche ist aber eine gerichtete Lichtverteilung, wie sie insbesondere
bei universell einsetzbaren Außenleuchten zu fordern ist, nur in einem eingeschränkten
Umfang, z.B. durch Verschwenken des Dachreflektors möglich.
[0004] Andererseits sind auch Ansätze bekannt, eine gerichtete Lichtverteilung bei einer
Außenleuchte in Sekundärtechnik zu realisieren. Ein Beispiel dafür ist aus EP-A2-0
479 042 bekannt. Die dort beschriebene Beleuchtungsanordnung für eine Außenanlage
besitzt als Lichtquelle eine Mehrzahl von Strahlern, die an einem Mast befestigt sind
und ihr Licht gerichtet nach oben gegen einen Sekundärreflektor abgeben, der aus einer
Mehrzahl von rasterförmig angeordneten Einzelreflektoren aufgebaut ist. Mit der bekannten
Beleuchtungsanordnung wird das von den Strahlern abgegebene Licht in eine Vielzahl
von Teilstrahlen zerlegt, die auf die auszuleuchtende Fläche gerichtet sind, wobei
Teilflächen dieser beleuchteten Fläche jeweils von mehreren Teilstrahlen ausgeleuchtet
werden. Dazu sind die Einzelreflektoren individuell justierbar angeordnet. Die bekannte
Beleuchtungsanordnung ist so konzipiert, daß die aus einem bestimmten Betrachtungabstand
wahrgenommenen leuchtenden Flächen der Einzelreflektoren eine vorgegebenen Maximalgröße
nicht überschreiten und dabei benachbarte Leuchtflächen einen vorbestimmten Mindestabstand
zueinander aufweisen, so daß sie von einem Betrachter voneinander unterscheidbar sind.
Damit ist die bekannte Beleuchtungsanordnung für einen Außenbereich spezifisch auf
einen Anwendungsfall abgestimmt, bei dem die genannten Randbedingungen bezüglich der
Größen und Abstände der von einem Betrachter wahrnehmbaren Einzelreflektoren in Form
leuchtender Flächen erfüllt sind. Für eine kostengünstige und dabei wirtschaftliche
Außenleuchte, die bei gegebenen Abmessungen geeignet ist, bei üblichen Lichtpunkthöhen
einer Außenanlage auch noch möglichst große Lichtpunktabstände zuzulassen, ist aber
diese bekannte Beleuchtungsanordnung nur eingeschränkt zu verwenden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für eine Außenleuchte
der eingangs genannten Art eine weitere Ausführungsform zu schaffen, die eine wirtschaftliche
Straßenbeleuchtung mit den üblichen Forderungen einer möglichst hohen Gleichmäßigkeit
der Leuchtdichte auf der Nutzebene und einer den Vorschriften genügenden Blendungsbegrenzung
für den Straßenverkehr ermöglicht.
[0006] Bei einer Außenleuchte der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 beschriebenen Merkmale gelöst.
[0007] Bei dieser erfindungsgemäßen Lösung ist der Sekundärreflektor aus einer Vielzahl
von rasterförmig angeordneten Reflektorelementen zusammengesetzt, die als Einzelelemente
hergestellt und völlig gleichartig vor allem im Hinblick auf ihre Wölbungsstruktur
ausgebildet sind. Diese Wölbungsstruktur besteht - bildhaft ausgedrückt - aus einem
Gitternetz von zueinander senkrechten Wölbungskonturen einer ersten bzw. einer zweiten
Art. Im Prinzip besitzt jedes dieser Reflektorelemente unter der Voraussetzung etwa
senkrecht zur Oberfläche und gebündelt auftreffenden Lichtes völlig unterschiedliche
Lichtverteilungscharakteristiken in den beiden zueinander und senkrecht zu der Basis
der Reflektorelemente stehenden Mittelpunktsebenen. Durch frei wählbare, vorzugsweise
gruppenweise unterschiedliche Orientierung der Reflektorelemente in dem Raster des
Sekundärreflektors wird es möglich, aufgrund der asymmetrischen Wölbungsstruktur der
Reflektorelemente Sekundärreflektoren mit hohem Wirkungsgrad auszubilden, die vorgegebene,
unterschiedliche Lichtverteilungscharakterstiken besitzen. Mit diesem Aufbaukonzept
wird eine Grundform für eine Außenleuchte realisiert, die bei einfacher Fertigung
und niedrigen Lagerkosten wirtschaftlich für eine Vielzahl von qualitativ hochwertigen
Beleuchtungslösungen im Außenbereich einzusetzen ist.
[0008] Weitere Vorteile sowie Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösungen sind in einer
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert, dabei zeigt:
Figur 1 und Figur 2 schematisch jeweils eine Außenleuchte in Sekundärtechnik in einer
Seitenansicht mit Werfersystem und einem Dachreflektor, auf dem ein Sekundärreflektor
angeordnet ist bzw. in einer Ansicht von unten insbesondere den Dachreflektor mit
dem zentrisch angeordneten Sekundärreflektor, der mine Vielzahl von Reflektorelementen
in einer rasterförmigen Anordnung aufweist,
Figur 3 eine schematische Darstellung einer Außenleuchte gemäß Figur 1 in einem Außenbereich
zum Erläutern vorgegebener Ausstrahlungsbedingungen,
Figur 4 in einer dreidimensionalen Darstellung ein einzelnes Reflektorelement des
Sekundärreflektors,
Figur 5 und Figur 6 jeweils schematisch eine Längs- bzw. eine Querkontur dieses Reflektorelementes,
Figur 7 bis Figur 9 jeweils ein Beispiel für individuelle Anordnungen von Reflektorelementen
in dem Sekundärreflektor, um damit unterschiedliche Lichtverteilungscharakteristiken
des Sekundärreflektors zu realisieren,
Figur 10 ein Beispiel für eine Lichtverteilungskurve, in die die individuellen Beiträge
der einzelnen, hier achsensymmetrisch angeordneten Reflektorelemente eingezeichnet
sind und
Figur 11 die Figur 10 entsprechende summierte Lichtverteilungskurven der Reflektorelemente.
[0010] In Figur 1 ist schematisch eine Außenleuchte dargestellt, bei der die sogenannte
Sekundärtechnik eingesetzt wird. Dazu besitzt diese Außenleuchte eine Werfereinheit
1, in der - wie in strichpunktierten Linien angedeutet - eine Lichtquelle 11 sowie
diese umgebend ein Primärreflektor 12 so angeordnet sind, daß alles von der Lichtquelle
11 abgestrahlte Licht durch eine Lichtaustrittsöffnung 13 der Werfereinheit 1 hindurchtretend
nach oben abgestrahlt wird. In einem vorgegebenen Abstand zu der Werfereinheit 1 ist
quer zu einer Leuchtenzentralachse ein Dachreflektor 2 angeordnet, der in diesem Ausführungsbeispiel
über Dachstreben 3 mit der Werfereinheit 1 verbunden ist. Das von der Werfereinheit
1 abgestrahlte Licht fällt auf die der Werfereinheit 1 zugekehrte Unterseite des Dachreflektors
2, wird dort reflektiert und damit auf eine die Außenleuchte umgebende Nutzebene abgestrahlt.
Das dadurch realisierte lichttechnische Prinzip wird in der Beleuchtungstechnik allgemein
als Sekundärtechnik bezeichnet und muß insoweit nicht näher beschrieben werden.
[0011] In Figur 2 ist in einer Ansicht von unten der Dachreflektor 2 dargestellt. Diese
Ansicht verdeutlicht, daß auf der Unterseite dieses Reflektors 2 in ihrem Zentrum
ein Sekundärreflektor 4 vorgesehen ist, der aus einer Vielzahl von rasterförmig angeordneten
Reflektorelementen 41 zusammengesetzt ist. Bei der beschriebenen Außenleuchte übernimmt
dieser Sekundärreflektor mit seinen noch näher zu erläuternden Reflektorelementen
41 im wesentlichen die lichtlenkende Funktion, mit der sich eine bestimmte Abstrahlungscharakteristik
der Außenleuchte erzielen läßt.
[0012] Anhand von Figur 3, in der schematisch eine Außenleuchte in der vorstehend beschriebenen
Sekundärtechnik dargestellt ist, seien die Randbedingungen für die zu lösende Beleuchtungsaufgabe
erläutert. In der Außenbeleuchtung, insbesondere bei der Beleuchtung von Verkehrswegen,
ist man bestrebt, bei vertretbaren Lichtpunkthöhen h und möglichst großen Leuchtenabständen
eine ausreichende sowie in bezug auf ihre Gleichmäßigkeit noch vertretbare Beleuchtungsstärke
bzw. Leuchtdichte auf der gesamten Nutzebene zu erzielen. Bei der Beleuchtung von
Verkehrswegen bedeutet dies, möglichst alles von der Außenleuchte abgestrahlte Licht
auf den Verkehrsweg selbst zu lenken, dessen Umgebung jedoch nicht zu beeinträchtigen,
d.h. bei hohem Nutzlichtanteil möglichst jegliche Lichtimission, z.B. auf den Verkehrsweg
umgebende Fassadenflächen von Gebäuden zu vermeiden.
[0013] Bei der beschriebenen Außenleuchte wird eine unkontrollierte Freiausstrahlung, die
zu derartigen Lichtimissionen führt, durch den Dachreflektor 2 vermieden, der das
durch die Lichtaustrittsöffnung 13 der Werfereinheit 1 hindurchtretende Licht auffängt.
Dabei ist der den Sekundärreflektor 4 umgebende Außenring der Unterseite des Dachreflektors
2 als matte Fläche diffus reflektierend ausgebildet und wirkt auf einen Betrachter
dunkler als die helle Fläche des Sekundärreflektors 4 im Zentrum. Dies ergibt sich
aus dem Bestreben, das von der Werfereinheit 1 abgestrahlte Licht möglichst so zu
bündeln, daß die Fläche des Sekundärreflektors 4 gleichmäßig beleuchtet wird und einen
möglichst hohen Lichtstromanteil entsprechend der gewünschten Abstrahlungscharakteristik
auf die Nutzebene umlenkt. Damit fällt die Beleuchtungsstärke auf der Unterseite des
Dachreflektors 2 zum Rand hin mit der erwünschten Folge ab, daß der Kontrast des Sekundärreflektors
4 zu seinem Umfeld verringert wird. Für einen Betrachter erscheint also der sehr helle
Sekundärreflektor 4, mit anderen Worten, in einem Umfeld, das zum Rand des Dachreflektors
2 hin immer dunkler wird.
[0014] Ein anderes wesentliches Kriterium für die Bewertung der Qualität einer Außenbeleuchtungsanlage
ist die Blendungsbegrenzung. Blendung führt bei einem Kraftfahrer zu Unbehagen, Unsicherheit
und Ermüdung einerseits und beeinträchtigt seine Sehfunktion andererseits. Blendung
ist im wesentlichen abhängig von den Lichtstärken der Außenleuchten in Ausstrahlungsbereichen
bei einem gegen die Vertikale gemessenen Ausstrahlungswinkel zwischen 70 und 90°,
abgesehen von weiteren Einflußparametern, wie der Adaptationsleuchtdichte, der Lage
der Leuchten im Gesichtsfeld und auch der Größe der leuchtenden Fläche. Gemäß DIN
5044 wird daher als wichtigste Maßnahme zur Einschränkung von Blendung eine Begrenzung
der Lichtstärken der Außenleuchten in diesem bestimmten Winkelbereich gefordert, wobei
Lichtstärke-Grenzwerte festgelegt sind, die für die C-Ebenen gelten, in denen die
unter einem Ausstrahlungswinkel von 80° abgestrahlte Lichtstärke auf das Auge des
Betrachters gerichtet ist.
[0015] Die Anordnung und Ausgestaltung der Reflektorelemente 41 bedingt in ihrer Summe die
lichtlenkende Funktion des Sekundärreflektors 4 zum Erzielen einer gewünschten Lichtausstrahlungscharakterstik
der Außenleuchte, wobei die geforderte Blendungsbegrenzung erfüllt sein soll. Bei
der Beleuchtung von Verkehrswegen spielen dabei vor allem verhältnismäßig große Abstände
eines Beobachters von der strahlenden Leuchte eine Rolle, da die Ausstrahlungscharakteristiken
von Außenleuchten so ausgebildet werden, daß sie noch bei relativ hohen Ausstrahlungswinkeln
eine hohe Lichtstärke aufweisen, um auf diese Weise relativ große Leuchtenabstände
realisieren zu können. In Figur 3 ist dieser Fall schematisch für einen Beobachter
angedeutet, dessen Beobachtungsstandort in einem großen Abstand B von der Außenleuchte
ist.
[0016] Aufgrund einer Eigenart eines solchen aus einzelnen Reflektorelementen 41 zusammengesetzten
Sekundärreflektors 4 ergibt sich ein positiver Effekt, beispielsweise für einen Fußgänger
im leuchtennahen Bereich, der in Figur 3 durch einen leuchtennäheren Beobachterstandort
mit dem Abstand A zur Außenleuchte schematisch wiedergegeben ist. Während nämlich
der Sekundärreflektor 4 aus größerer Entfernung als hell leuchtender Fleck wahrgenommen
wird, vermag das Auge eines Beobachters aus größerer Nähe die einzelnen Reflektorelemente
41 des Sekundärreflektors 4 als individuelle leuchtende Flächen wahrzunehmen. Mit
der Physiologie des Auges läßt sich erklären, daß unter bestimmten geometrischen Bedingungen
einzelne leuchtende Flächen selbst dann keine Blendgefahr hervorrufen, wenn die Leuchtdichte
dieser Flächen theoretisch beliebig hoch ist. Bedingt durch das Auflösungsvermögen
des Auges können leuchtende Flächen, aus einem bestimmten Betrachtungsabstand beobachtet,
dann einzeln wahrgenommen erden, wenn ihr gegenseitiger Abstand einen Minimalwert
nicht unterschreitet. Unter dieser Voraussetzung wird bei einem Betrachter dann keine
Blendung hervorgerufen, wenn diese leuchtenden Flächen, bezogen auf diesen Abstand,
weiterhin eine vorgegebene Größe nicht überschreiten. Dies wird - vereinfacht - damit
erklärt, daß unter diesen Voraussetzungen lediglich einzelne, jedoch nicht unmittelbar
zueinander benachbarte Sinneszellen auf der Netzhaut im Auge erregt werden. Diese
Unempfindlichkeit des Auges gegenüber derart kleinen, auch sehr hellen Flächen wird
weiterhin damit erklärt, daß ein Blendungsempfinden eines Betrachters damit gekoppelt
ist bzw. dadurch ausgelöst wird, daß durch einen Sinneseindruck gleichzeitig mehrere
einander unmittelbar benachbarte Sinneszellen erregt werden.
[0017] Bei im Straßenverkehr üblichen Lichtpunkthöhen und -abständen einer Außenbeleuchtungsanlage,
bei einem im Bereich von wenigen Bogenminuten liegenden Auflösungsvermögen des Auges
sowie bei einer rasterförmigen Anordnung von einzelnen Reflektorelementen 41 im Sekundärreflektor
4, deren Kantenabmessungen im Zentimeterbereich liegen, läßt sich leicht rechnerisch
überschlagen, daß die Gesamtheit der oben genannten Randbedingungen bereits in einer
relativ geringen Entfernung von der Außenleuchte nicht mehr erfüllt ist. Die vorstehend
beschriebene Lichtpunktzerlegung der leuchtenden Fläche des Sekundärreflektors 4 wird
daher nur im Nahbereich der Leuchte als ein durchaus erwünschter Nebeneffekt auftreten.
[0018] Viel wesentlicher ist es dagegen, daß es mit einer Vielzahl einzelner Reflektorelemente
41 aufgrund ihrer Ausgestaltung und Anordnung in der Fläche des Sekundärreflektors
4 möglich ist, eine Außenleuchte mit einer gewünschten individuellen Abstrahlungscharakteristik
zu realisieren. Konventionell ist es bei Außenleuchten zu diesem Zweck durchaus üblich,
eine Mehrzahl von individuell geformten Spiegelelementen zueinander und relativ zur
strahlenden Lichtquelle so anzuordnen, daß sich aufgrund der Überlagerung der von
diesen Spiegelelementen umgelenkten Teillichtströme die gewünschte Abstrahlungscharakteristik
ergibt. Im vorliegenden Fall wird dagegen die Oberfläche der Reflektorelemente 41
als Freiformfläche gestaltet, um damit möglichst unterschiedliche Lichtausstrahlungscharakteristiken
von Außenleuchten realisieren zu können.
[0019] Die Lösung der Aufgabe, einen möglichst universell einsetzbaren Sekundärreflektor
4 zu schaffen, der aus einer Vielzahl von gleichartigen, vorzugsweise in bezug auf
Grundfläche und die Oberflächengestaltung identischen Reflektorelementen 41 zusammengesetzt
ist, besteht darin, die Oberfläche dieser Reflektorelemente doppelt konkav gewölbt
und asymmetrisch auszugestalten.
[0020] Figur 4 zeigt dafür ein Beispiel in Form einer schematischen dreidimensionalen Darstellung
eines Reflektorelementes 41 mit einem quadratischen Grundkörper, wenn an sich auch
eine rechteckige Grundfläche denkbar wäre. Zur Verdeutlichung der nachfolgenden Beschreibung
ist in Figur 4 ein kartesisches Koordinantensystem x, y, z angegeben. Die gewölbte
Oberfläche der Reflektorelemente 41 läßt sich durch zwei Scharen von zueinander senkrecht
stehenden Wölbungskonturen 45 bzw. 46 beschreiben. Dabei liegen alle ersten Wölbungskonturen
45 jeweils in einer der xz-Ebenen; entsprechend sind die zweiten Wölbungskonturen
46 in einer der yz-Ebenen ausgerichtet. Zur weiteren Verdeutlichung sind Schnittlinien
V/V bzw. VI/VI in Figur 4 angegeben, die jeweils einen Schnitt längs einer xz-Ebene
bzw. einer yz-Ebene durch das dargestellte Reflektorelement 41 kennzeichnen.
[0021] Die entsprechenden Schnitte durch das Reflektorelement 41 sind in den Figuren 5 bzw.
6 schematisch dargestellt. Damit gibt die Oberfläche des in Figur 5 geschnitten dargestellten
Reflektorelementes 41 eine der ersten Wölbungskonturen 45 wieder, entsprechend zeigt
der Verlauf der Oberseite des in Figur 6 dargestellten Schnittkörpers durch ein Reflektorelement
41 eine der zweiten Wölbungskonturen 46.
[0022] Um nun den lichttechnischen Bezug herzustellen und dabei die Funktion der Wölbungskonturen
45 bzw. 46 praxisnah zu erläutern, sei auf das in der Beleuchtungstechnik bekannte
System von C-Ebenen zurückgegriffen. Dabei sei eine C0-180°-Ebene für das in Figur
4 dargestellte Reflektorelement 41 als eine der yz-Ebenen definiert. Beispielhaft
sei weiter angenommen, daß diese Ebene bei montierter Außenleuchte mit der Richtung
des Straßenverlaufes übereinstimme. Eine konventionelle Straßenleuchte besitzt üblicherweise
in dieser so definierten C0-180°-Ebene eine ausgeprägte Lichtverteilungscharakteristik
mit einem Maximum im Bereich höherer Ausstrahlungswinkel, um große Lichtpunktabstände
bei ausreichender Blendungsbegrenzung in Fahrbahnrichtung zu erzielen. In der dazu
senkrechten C90-270°-Ebene wäre die Lichtverteilung bei einer über der Straßenmitte
angeordneten Leuchte vorzugsweise tiefstrahlend mit der Forderung, die Breite des
Verkehrsweges möglichst gleichmäßig auszuleuchten, ohne daß unerwünschtes Streulicht
auf die neben dem Verkehrsweg liegenden Flächen fällt.
[0023] Mit diesen zur Erläuterung der Grundfunktion eingeführten Annahmen läßt sich die
Bedeutung der Wölbungskonturen 45 bzw. 46 der Reflektorelemente 41 - zunächst beispielhaft
- erläutern. Bei montierter Außenleuchte ist die Oberfläche des Sekundärreflektors
4 der Werfereinheit 1 zugekehrt, d.h. die gewölbte Oberfläche der Reflektorelemente
41 steht der Werfereinheit 1 gegenüber. In dem zur Erläuterung gewählten Beispiel
ist dann die in Figur 5 dargestellte erste Wölbungskontur 45 parallel zur C0-180°-Ebene
liegend angenommen. Der Verlauf dieser ersten Wölbungskontur 45 ist bezüglich einer
Mittelachse spiegelbildlich symmetrisch, weshalb hier nur eine der beiden Konturhälften
dargestellt ist und betrachtet wird. Sie beginnt im Nahbereich dieser Achse mit einem
Kreisbogensabschnitt, dessen Scheitelpunkt auf der Achse liegt. Nach außen hin geht
dieser in einen tangential angesetzten, empirisch entwickelten Randbereich über, der
bei abnehmender Krümmung angenähert geradlinig wird und zugleich gegenüber dem Mittenbereich
relativ stark abfällt.
[0024] Die erste Wölbungskontur 45 besitzt damit einen ersten Konturbereich 51, der hauptsächlich
die Funktion der Reflektorelemente 41 im Hinblick auf kleine Ausstrahlungswinkel bestimmt.
Licht, das in diesem ersten Konturbereich 51 auftrifft, wird vorzugsweise und mit
relativ hoher Gleichmäßigkeit im wesentlichen entgegen der Einstrahlungsrichtung reflektiert.
Der nach außen anschließende zweite Konturbereich 2 der ersten Wölbungskontur 45 ist
ausgelegt, um auftreffendes Licht in Richtung höherer Ausstrahlungswinkel zu lenken,
wobei aber bei hohen Ausstrahlungswinkeln - etwa im Bereich von 80° gemessen gegen
die Vertikale - eine eindeutige Begrenzung stattfindet. Dies ermöglicht bei der fertig
montierten Leuchte die Forderungen der Blendungsbegrenzung von Außenleuchten nach
DIN 5054 einzuhalten. Da die ersten Wölbungskonturen 45 als kontinuierlich verlaufend
anzusehen sind, liegt zwischen diesen beiden Konturbereichen 51 und 52 ein beide überlappendere
Übergangsbereich 53, dessen Umlenkfunktion - im Hinblick auf die montierte Außenleuchte
- noch sowohl dem Nahbereich im Umfeld der Außenleuchte als auch bereits dem Fernbereich
zuzuordnen ist.
[0025] Anders dagegen verlaufen die in Figur 6 dargestellten zweiten Wölbungskonturen 46,
deren Schar parallel zur C90-270°-Ebene ausgerichtet ist. Dieses Konturprofil ist
völlig asymmetrisch, beginnt an einer Randkante mit einem kreisbogenförmig verlaufenden
Bereich, dessen Scheitelpunkt - abweichend von der ersten Wölbungskontur 45 - in einem
vorgegebenen Abstand zu dieser Randkante liegt. An sich ist es möglich, die zweiten
Wölbungskonturen 46 vollständig aus einem Kreisbogenabschnitt zu bilden, zur Optimierung
der Ausstrahlungscharakteristik der Reflektorelemente 41 in dieser Ebene kann sich
aber gegebenenfalls an diesen kreisbogenförmigen Abschnitt, tangential angesetzt,
ein zweiter Bereich mit einer vorzugsweise stetig abnehmenden Krümmung anschließen,
der angenähert linear ausläuft. Der seitliche Versatz des Scheitelpunktes der Wölbung
der zweiten Wölbungskontur 46 in bezug auf die eine der Randseiten der Reflektorelemente
41 trägt dazu bei, daß das Reflektorelement 41 im Bereich kleiner Ausstahlungswinkel
das auftreffende Licht mit möglichst hoher Gleichmäßigkeit in der C90-270°-Ebene nach
beiden Seiten reflektiert. Nach außen hin nimmt dagegen die Lichtstärke aufgrund der
asymmetrischen Gestaltung der zweiten Wölbungskontur 46 stark ab.
[0026] Das vorstehend anhand der Figuren 4 bis 6 im einzelnen beschriebene Reflektorelement
41 mit einer stark asymmetrischen Lichtverteilungscharakteristik bildet das Grundelement
für den Sekundärreflektor 4. Es kann mit unterschiedlicher Orientierung in dem Raster
des Sekundärreflektors 4 angeordnet werden. Da sich die Funktionen der einzelnen Reflektorelemente
41 des Sekundärreflektors 4 überlagern, ist es durch individuelle Anordnung und Orientierung
der Reflektorelemente 41 im Sekundärreflektor 4 möglich, mit diesem bestimmte Lichtverteilungscharakteristiken
zu realisieren. Um dies im Folgenden einfach demonstrieren zu können, ist in Figur
4 durch einen Pfeil 7 eine Orientierungsrichtung für die Reflektorelemente 41 beispielhaft
festgelegt.
[0027] In den Figuren 7 bis 9 sind nun, beschränkt auf wenige Reflektorelemente 41, Beispiele
für verschiedene Möglichkeiten ihrer Anordnung und Orientierung im Sekundärreflektor
4 schematisch dargestellt. In diesen Beispielen geben die eingezeichneten Pfeile 7
jeweils die vorstehend anhand von Figur 4 angenommene Orientierungsrichtung wieder.
Werden alle Reflektorelemente 41, wie in Figur 7 dargestellt, mit der gleichen Orientierungsrichtung
im Sekundärreflektor 4 angeordnet, so besitzt dieser Sekundärreflektorin der C0-270°-Ebene
eine einseitig asymmetrische Lichtverteilungscharakteristik, wenn man die der Darstellung
in Figur 4 zugrundegelegten Annahmen voraussetzt. Mit dieser Anordnung der Reflektorelemente
41 lassen sich Außenanlagen mit randseitiger Aufstellung der Außenleuchten verwirklichen.
[0028] In Figur 8 sind die Reflektorelemente 41 bezüglich einer Mittellinie des Sekundärreflektors
4 zueinander spiegelbildlich symmetrisch angeordnet. Mit dieser Anordnung der Reflektorelemente
41 läßt sich eine spiegelbildlich symmetrische Lichtverteilung in der C0-180°-Ebene
einerseits realisieren, wie noch zu zeigen sein wird, zugleich aber auch in der C90-180°-Ebene,
beide Lichtverteilungskurven weichen jedoch voneinander ab. Diese Ausführungsform
wäre geeignet für längs einer Straßenmitte angeordnete Leuchten. Figur 9 zeigt eine
dritte Möglichkeit der Orientierung der Reflektorelemente 41 in dem Sekundärreflektor
4, bei der die Reflektorelemente in den vier Quadranten des Sekundärreflektors - im
Uhrzeigersinn betrachtet - jeweils um 90° gedreht orientiert sind. Mit dieser Anordnung
der Reflektorelemente 41 läßt sich eine im wesentlichen rotationssymmetische Lichtverteilungscharakteristik
des Sekundärreflektors 4 verwirklichen.
[0029] Da der Sekundärreflektor 4 voraussetzungsgemäß aus einzelnen Reflektorelementen 41
rasterförmig zusammengesetzt sein soll, sind die Anordnungen der Reflektorelemente
41 gemäß den Figuren 7 bis 9 nur beispielhaft zu verstehen. Die Rasterfläche des Sekundärreflektors
4 kann dabei ohne weiteres verschiedene Formen annehmen. Sie kann quadratisch, rechteckig
oder auch angenähert kreisförmig ausgebildet sein. Falls erwünscht, wäre es bei einer
kreisförmigen Anordnung auch möglich, zusätzlich entsprechnd abgerundete Randelemente
vorzusehen. Diese Beispiele verdeutlichen, daß somit bei einer einheitlichen Bauform
der Außenleuchte an den jeweiligen Anwendungsfall angepaßt, völlig unterschiedliche
Beleuchtungsaufgaben zu lösen sind, d.h., daß mit einer einzigen Grundform einer Außenleuchte
ohne besonderen Aufwand, bei niedrigen Fertigungskosten und günstiger Lagerhaltung
ein vollständiges Leuchtenprogramm zu realisieren ist.
[0030] In Figur 10 ist nun für die in den Figuren 7 und 8 schematisch dargestellte Anordnung
der Reflektorelemente 41 im Sekundärreflektor 4 als Beispiel dessen entsprechende
Lichtverteilungscharakteristik in der C0-180°-Ebene dargestellt. Dieses Beispiel zeigt
die individuellen Beiträge der einzelnen Reflektorelemente 41 zu der Lichtverteilungscharakteristik
des Sekundärreflektors 4. Diese einzelnen Anteile überlagern sich in der Gesamtfunktion
des Sekundärreflektors 4, so daß sich dabei die in Figur 11 dargestellte gemittelte
Lichtverteilungskurve des Sekundärreflektors 4 in der C0-180°-Ebene ergibt, die eine
typische Lichtverteilungskurve für eine Außenleuchte mit hoher Lichtstärke im Bereich
größerer Ausstrahlungswinkel darstellt, die aber eine eindeutige Blenungsbegrenzung
entsprechenden Forderungen nach DIN 5044 besitzt.
1. Außenleuchte mit Sekundärtechnik mit einer Werfereinheit (1), die eine Lichtquelle
(11) und einen Primärreflektor (12) umfaßt und mit einem der Werfereinheit in festem
Abstand zugekehrten Dachreflektor (2), von dessen Unterseite durch die Werfereinheit
abgestrahltes Licht durch Reflexion umgelenkt und als Nutzlicht abgestrahlt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unterseite des Dachreflektors (2) ein Sekundärreflektor (4) vorgesehen
ist, der aus einer Vielzahl von rasterförmig angeordneten Reflektorelementen (41)
zusammengesetzt ist, die jeweils eine spiegelnde, doppelt konvex gewölbte Oberfläche
mit je einer Schar von ersten und zweiten, zueinander senkrecht stehenden Wölbungskonturen
(45 bzw. 46) aufweisen, wobei die ersten Wölbungskonturen (45), in einer Querebene
des Reflektorelementes betrachtet, aus zwei zueinander symmetrischen Konturhälften
mit einer von innen nach außen abnehmenden Krümmung bestehen und die zweiten asymmetrisch
gestreckten Wölbungskonturen (46), in zur Querebene senkrecht stehenden Längsebenen
liegend, im wesentlichen eine kreisabschnittförmige Wölbung aufweisen, wobei die Scheitelpunkte
der zweiten Wölbungskonturen in einer Querebene liegen, die von der benachbarten Randseite
des Reflektorelementes (41) einen vorgegebenen Abstand aufweist.
2. Außenleuchte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Wölbungskonturen (46) im scheitelfernen Randbereich jeweils in einen
daran tangential anschließenden näherungsweise linearen Konturbereich übergehen.
3. Außenleuchte nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Wölbungskonturen (45) der Reflektorelemente (41) derart ausgebildet
sind, daß sie bei näherungsweise parallel und senkrecht auftreffendem Licht, in bezug
auf die zugeordnete Querebene des Reflektorelementes betrachtet, bevorzugt eine Lichtausstrahlungscharakteristik
mit hoher Gleichmäßigkeit für kleine Ausstrahlungswinkel gegen die Senkrechte aufweisen
und bei höheren Ausstrahlungswinkeln mit hoher Lichtstärke abstrahlen, jedoch schon
im Bereich von Ausstrahlungswinkeln etwa ab 80° gegen die Vertikale gemessen blendungsbegrenzend
reflektieren und daß die zweiten Wölbungskonturen (46) derart ausgebildet sind, daß
deren Lichtausstahlungscharakteristik, in der zugeordneten Längsbene des Reflektorelementes
(41) betrachtet, bei gleichartigem Lichteinfall einseitig asymmetrisch bei ebenfalls
hoher Gleichmäßigkeit für kleine Ausstrahlungswinkel gegen die Vertikale ist.
4. Außenleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Werfereinheit (1) und der Dachreflektor (2) in bezug auf eine Leuchtenzentralachse
koaxial angeordnet sind.
5. Außenleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sekundärreflektor (4) einen im wesentlichen kreisförmigen Umriß aufweist,
dessen Mittelpunkt mit dem Mittelpunkt des Dachreflektors (2) zusammenfällt.
6. Außenleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sekundärreflektor (4) einen im wesentlichen rechteckigen Umriß aufweist,
dessen Mittelpunkt mit dem Mittelpunkt des Dachreflektors (2) zusammenfällt.
7. Außenleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorelemente (41), beispielsweise eine Vorzugsrichtung ihrer Längsachsen
als Orientierungsrichtung (Pfeil 7) bezeichnend, in dem Sekundärreflektor (4) mit
der gleichen Orientierungsrichtung parallel zueinander angeordnet sind.
8. Außenleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorelemente (41), beispielsweise eine Vorzugsrichtung ihrer Längsachsen
als Orientierungsrichtung (Pfeil7) bezeichnend, bezüglich einer Symmetrielinie des
Sekundärreflektors (4) zu deren beiden Seiten mit jeweils entgegengesetzter Orientierungsrichtung
angeordnet sind.
9. Außenleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorelemente (41), beispielsweise eine Vorzugsrichtung ihrer Längsachsen
als Orientierungsrichtung (Pfeil 7) bezeichnend, bei einem in Quadranten unterteilten
Sekundärreflektor (4) in den zueinander spiegelbildlich liegenden Quadranten mit jeweils
entgegengesetzter Orientierungsrichtung angeordnet sind.