[0001] Die Erfindung handelt von einem Gewehr mit einem Vorderschaft, an dem ein aus einem
Trägerteil und einklappbaren Beinen bestehendes Zweibein angebracht ist, wobei die
Verbindung von Trägerteil und Bein mittels an ihrem äußeren Ende verdickter Zapfen
mit abgeschnittenem Sektor und Vertiefungen mit unterbrochener Umfangslippe erfolgt.
[0002] Ein Gewehr mit einem derartigen Zweibein ist etwa aus der DE-PS 24 26 573 bekannt.
Es erfordert zur Feststellung der Beine in auf- und eingeklappter Stellung einen aufwendigen
Federmechanismus, ist insgesamt schwer und sperrig. Auch in eingeklapptem Zustand
stehen Teile ab, was Verletzungsgefahr bedeutet und das Erscheinungsbild der Waffe
beeinträchtigt.
[0003] Derartige Zweibeine werden üblicherweise an Militärwaffen vorgesehen. Aus den obigen
Gründen konnten sie bei Jagd- und Sportwaffen nie Eingang finden. Sie wären aber auch
dort erwünscht, um auch in ungünstigem Gelände aufgelegt zielen zu können.
[0004] Es ist daher Ziel der Erfindung, ein Zweibein zu schaffen, das diese Nachteile nicht
hat und bei einer Jagd- oder Sportwaffe einsetzbar ist.
[0005] Dazu ist erfindungsgemäß
a) der Trägerteil um eine in Schußrichtung liegende Achse drehbar am Vorderschaft
gelagert,
b) sind weiters die Zapfen Teil des Beines und die zugehörigen Vertiefungen im Trägerteil
vorgesehen, wobei die Achsen der Vertiefungen und Zapfen in einer im wesentlichen
quer zur Schußrichtung liegenden Ebene aufwärts geneigt angeordnet sind,
c) und weisen schließlich Trägerteil und Bein, eines eine kreisförmige Nut und eines
einen in die Nut passenden, in der Richtung der Achse des Zapfens vorstehenden kreisförmigen
Wulst auf, wobei die Achse von Nut und Wulst gleich der Achse des Zapfens ist und
deren Durchmesser größer als der größte Durchmesser des Zapfens.
[0006] Wegen a) ist das Zweibein um die Längsachse schwenkbar mit dem Gewehr verbunden,
sodaß auch bei geneigtem Gelände aufgelegt werden kann, ohne mit der Visierachse aus
der Vertikalebene durch die Laufachse zu fallen.
[0007] Mit den gemäß b) geneigten Achsen kann die Grätschstellung der Beine auch mit geraden
und flachen Beinen erreicht werden; durch die Vertiefungen im Trägerteil gibt es keine
wegstehenden Teile, die zu Verletzungen führen könnten. Die Basisfläche des Beines
liegt auf der entsprechend aufwärts geneigten Seitenfläche des Trägerteiles satt auf,
sodaß auch gute Seitenführung gewährleistet ist.
[0008] Nut und Wulst gemäß c) verbessern die Führung weiter und wirken als Reibungsbremse.
Zugleich schützen sie die Zapfen vor Überbeanspruchung durch Zug und Biegung.
[0009] In vorteilhafter Ausbildung ist die in Schußrichtung liegende Achse des Trägerteiles
mit diesem fest verbunden und ist von einem Querstift im Vorderschaft gegen Herausziehen
gesichert.
[0010] Der zur Achse des Trägerteiles exzentrische Querstift und die konvex V-förmige Quernut
der Achse begrenzen den möglichen Winkelausschlag des Trägerteiles. Durch Ziehen des
Querstiftes ist der Trägerteil leicht vom Vorderschaft abzunehmen, beispielsweise
um die Beine in der sonst nicht erreichbaren aufwärts geschwenketen Stellung abnehmen
und reinigen zu können.
[0011] Die bisher genannten Vorteile erlauben es, die Beine aus Kunststoff auszuführen,
ohne Einbußen an Stabilität und Festigkeit hinnehmen zu müssen. Dabei können die Wurzeln
der aus Metall bestehenden Zapfen umspritzt sein. Dadurch ist eine besonders leichte
und formschöne Ausführung möglich.
[0012] Eine halbstarre Arretierung in der jeweiligen Position kann dadurch erreicht werden,
daß der Trägerteil außerhalb des Wulstes eine Rampe aufweist, die mit der Basisfläche
des Beines zusammenwirkt. Damit erübrigen sich die sonst üblichen Federn.
[0013] Weiters können Beine und Vorderschaft so ausgebildet sein, daß die Beine in eingeklapptem
Zustand einen Teil der Oberfläche des Vorderschaftes bilden. Das Vorhandensein eines
Zweibeines ist dann überhaupt nicht zu erkennen. Das Bild einer schönen Jagdwaffe
mit moderner Formgebung ist dann durch nichts getrübt. Schließlich können die Beine
durch kleine Vorsprünge an den Beinen oder am Vorderschaft in eingezogener Stellung
sicher verrastet werden.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren beschrieben. Es stellen dar:
- Figur 1:
- Eine Seitenansicht des Vorderschaftes eines erfindungsgemäßen Gewehres mit eingeklapptem
Zweibein,
- Figur 2:
- Wie Fig.1, jedoch mit ausgeklapptem Zweibein,
- Figur 3:
- Einen teilweisen Vertikalschnitt, vergrößert,
- Figur 4:
- Einen Querschnitt nach IV-IV in Fig.3.
[0015] An dem in den Figuren 1,2 dargestellten Gewehr ist der Schaft mit 1 und der Vorderschaft
mit 2 bezeichnet. Beide sind mit einem Gehäuse 3 verbunden, das ein Zielfernrohr 4
und den Lauf 5 trägt. Am Vorderschaft 2 ist auf jeder Seite ein Bein 6 vorgesehen,
die gemeinsam ein Zweibein bilden. In eingeklappter Stellung (Figur 1) ist das nicht
wahrnehmbar, weil das Bein 6 sich lückenlos in die Gesamtform des Vorderschaftes 2
einordnet.
[0016] Figur 2 zeigt das Bein 6 in der ausgeklappten Stellung 6', dann erst ist der Vorderschaft
2 sichtbar.
[0017] In den Figuren 3 und 4 sind die das Zweibein betreffenden Teile vergrößert dargestellt.
In einer Längsbohrung 12 am vorderen Ende des Vorderschaftes 2 steckt drehbar eine
Achse 11, die mit einem Trägerteil 10 einstückig ist. Ein den Vorderschaft 2 durchstoßender
Querstift 13 greift in eine Quernut 14, die konkav und V-förmig ist, wie mit 14* bezeichnet.
Der die Nut 14' umgebende Kreis ist in die Bildebene geklappter Querschnitt durch
die Achse 11. Der Trägerteil 10 ist somit um die Achse 11 in den durch die Quernut
14 gegebenen Grenzen verschwenkbar.
[0018] Mit 15 ist die Verbindung zwischen dem Bein 6 und dem Trägerteil 10 allgemein bezeichnet.
Sie besteht, natürlich auf beiden Seiten, aus einer Vertiefung 16 im Trägerteil 10,
aus einem Zapfen 17 (Figur 4). Beide haben eine gemeinsame Symmetrieachse 18. Der
Zapfen 17 weist ein verdicktes Ende 19 auf, das hinter eine unterbrochene Umfangslippe
20 eingreift, die den Trägerteil 10 berührende Basisfläche 21 des Beines 6 weist eine
kreisförmige Nut 23 auf, die ein Zapfen 17 umgibt und in die ein Wulst 22 eingreift,
der Teil des Trägerteiles 10 ist. Mit 24 ist die Wurzel des Zapfens 17 bezeichnet,
mit der dieser beispielsweise in ein beispielsweise aus Kunststoff bestehendes Bein
6 eingelassen ist.
[0019] Durch den nicht erkennbaren abgeschnittenen Sektor des Zapfens 17 und die unterbrochene
Umfangslippe 20 wird das Bein in ausgeklappter und eingeklappter Stellung gehalten,
kann jedoch in aufwärtsgeschwenkter Stellung (Figur 4) aus dem Trägerteil herausgezogen
werden. Wulst 22 und Nut 23 erhöhen die Führungslänge des Beines 6 mit Zapfen 17 in
Trägerteil 10 und erhöhen so die Festigkeit der Verbindung 15 wesentlich.
[0020] Um zu verhindern, daß das Bein 6 in einer Zwischenstellung, also weder ganz ausgeklappt
noch ganz eingeklappt verbleibt, kann eine Rampe 25 vorgesehen sein, die nach ihren
Enden zu abfällt. Wegen der Elastizität eines aus Kunststoff bestehenden Beines 6
ist das möglich. Aufgrund derselben Eigenschaft kann auch eine nicht dargestellte
Verrastung des Beines mit Teilen des Vorderschaftes 2 vorgesehen sein, um das Bein
versicherungsfest in eingeklappter Stellung zu halten.
1. Gewehr mit einem Vorderschaft, an dem ein aus einem Trägerteil und einklappbaren Beinen
bestehendes Zweibein angebracht ist, wobei die Verbindung von Trägerteil (10) und
Beinen (6) mittels an ihrem äußeren Ende (19) verdickter Zapfen (17) mit abgeschnittem
Sektor und Vertiefungen (16) mit unterbrochener Umfangslippe (20) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) der Trägerteil (10) um eine in Schußrichtung liegende Achse (11) drehbar am Vorderschaft
(2) gelagert ist,
b) die Zapfen (17) Teil des Beines (6) und die zugehörigen Vertiefungen (16) im Trägerteil
(10) vorgesehen sind, wobei die Symmetrieachsen (18) der Vertiefungen (16) und Zapfen
(17) in einer im wesentlichen quer zur Schußrichtung liegenden Ebene aufwärts geneigt
angeordnet sind, und
c) Trägerteil (10) und Bein (6), eines eine kreisförmige Nut (23) und eines einen
in die Nut (23) passenden, in der Richtung der Symmetrieachse (18) des Zapfens (17)
vorstehenden kreisförmigen Wulst (22) aufweisen, wobei die Achse von Nut und Wulst
gleich der Symmetrieachse (18) des Zapfens (17) ist und deren Durchmesser größer als
der größte Durchmesser des Zapfens (17).
2. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Schußrichtung liegende Achse (11) des Trägerteiles (10) mit diesem fest
verbunden ist und von einem Querstift (13) im Vorderschaft (2) gegen Herausziehen
gesichert ist.
3. Gewehr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querstift (13) zur Achse (11) des Trägerteiles exzentrisch ist und die Achse
(11) eine konvex V-förmige Quernut (14) aufweist.
4. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beine (6) aus Kunststoff bestehen, der um die Wurzel (24) des aus Metall
bestehenden Zapfens (17) herumgespritzt ist.
5. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerteil (10) außerhalb des Wulstes (22) eine Rampe (25) aufweist, die
mit der Basisfläche (21) des Beines (6) zusammenwirkt.
6. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beine (6) in eingeklapptem Zustand mit der Oberfläche des Vorderschaftes
(2) bündig sind.
7. Gewehr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Beine (6) in diesem Zustand mit dem Vorderschaft (2) verrasten.