TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Leistungsschalter gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der Patentschrift EP 0 313 813 B1 ist ein Leistungsschalter bekannt, dessen Löschkammer
Abbrandkontakte aufweist, welche beide in entgegengesetzter Richtung bewegt werden,
und zwar durch einen nicht dargestellten Antrieb in Verbindung mit zwei einander diametral
gegenüberstehend angeordneten Zahnstangen in Verbindung mit entsprechenden Zahnrädern.
[0003] Aus der Offenlegungsschrift DE 42 11 158 A1 ist ein Leistungsschalter bekannt, der
eine Löschkammer aufweist mit zwei Abbrandkontakten, von denen einer beweglich ausgebildet
ist. Die Löschkammer ist mit einem Isoliergas, vorzugsweise SF
6-Gas unter Druck, gefüllt. Um die Abbrandkontakte herum ist eine Nennstrombahn konzentrisch
angeordnet, welche im eingeschalteten Zustand der Löschkammer den Strom führt. Im
Innern des beweglichen Abbrandkontakts ist ein Heizvolumen vorgesehen, welches von
der Lichtbogenzone der Löschkammer her mit Heissgas unter erhöhtem Druck beaufschlagt
wird. Das Heizvolumen ist mittels eines engen Heizkanals mit der Lichtbogenzone verbunden.
Dieser Heizkanal ist vergleichsweise lang ausgebildet, zudem weist er eine rechtwinklige
Abknickung auf. Diese Abknickung behindert die Strömung des durch den Lichtbogen erzeugten
Heissgases in das Heizvolumen, da sie Druckwellen reflektiert. Diese Druckwellen blockieren
zeitweise die Strömung in Richtung Heizvolumen. Wenn die Beblasung des Lichtbogens
einsetzt, so behindert diese Abknickung auch die Strömung in die Lichtbogenzone, die
Kühlwirkung der Beblasung wird demnach etwas reduziert. Das Heizvolumen wird beim
Ausschalten von einem Kompressionsvolumen her auf bekannte Weise zusätzlich mit Kaltgas
gespeist.
[0004] Aus der Patentschrift EP 0 163 943 B1 ist ein konzentrisch aufgebauter Leistungsschalter
bekannt, der eine Leistungsstrombahn aufweist, die von einem axial erstreckten Heizvolumen
konzentrisch umgeben ist. Die Leistungsstrombahn weist einen beweglichen und einen
feststehenden Abbrandkontakt auf. Zwischen den Abbrandkontakten und dem Heizvolumen
liegt ein Zwischenvolumen. Nach der Kontakttrennung wird durch den dann entstehenden
Lichtbogen zuerst das Isoliergas im Zwischenvolumen aufgeheizt. Dieses Zwischenvolumen
vergrössert die Lichtbogenzone dieses Leistungsschalters. Die Lichtbogenzone dieses
Leistungsschalters ist mittels eines sich radial nach aussen erstreckenden Ringspalts
mit dem symmetrisch zum Ringspalt angeordneten Heizvolumen verbunden, in welches das
in der Lichtbogenzone erzeugte Heissgas strömt. In diesem Heizvolumen wird das Heissgas
kurzzeitig gespeichert. Das Heizvolumen ist starr mit dem feststehenden Abbrandkontakt
verbunden. Bei dieser Ausführungsform des Leistungsschalters wird die Vermischung
des im Heizvolumen befindlichen kalten Isoliergases mit dem beim Ausschalten einströmenden
Heissgas nicht besonders effektiv sein. Zudem erfolgt der Druckanstieg im Heizvolumen
zeitlich etwas verzögert, da für das Aufheizen des Isoliergases im Zwischenvolumen
vorab Zeit aufgewendet werden muss.
[0005] Aus der Offenlegungsschrift DE 42 00 896 A1 ist ein Leistungsschalter bekannt, der
eine Löschkammer aufweist mit einer aussenliegenden Nennstrombahn und zwei feststehenden,
voneinander beabstandeten Abbrandkontakten. Die Löschkammer ist mit einem Isoliergas,
vorzugsweise SF
6-Gas unter Druck, gefüllt. Im eingeschalteten Zustand der Löschkammer werden die beiden
Abbrandkontakte mittels eines beweglichen Überbrückungskontakts elektrisch leitend
miteinander verbunden. Der Überbrückungskontakt umgibt die zylindrisch ausgebildeten
Abbrandkontakte konzentrisch. Der Überbrückungskontakt und die beiden Abbrandkontakte
bilden eine Leistungsstrombahn, welche lediglich beim Ausschalten strombeaufschlagt
ist. Bei einer Ausschaltung gleitet der Überbrückungskontakt von einem ersten der
Abbrandkontakte herunter und zieht einen Lichtbogen, der zunächst zwischen dem ersten
Abbrandkontakt und dem ihm zugewandten Ende des Überbrückungskontakts brennt. Sobald
dieses Ende den zweiten Abbrandkontakt erreicht, kommutiert der Lichtbogenfusspunkt
von dem Ende des Überbrückungskontakts auf den zweiten Abbrandkontakt, der Lichtbogen
brennt nun zwischen den beiden Abbrandkontakten. Das in der Lichtbogenzone aufgeheizte
Gas strömt durch einen langen Heizkanal in ein im Innern des Überbrückungskontakts
angeordnetes Heizvolumen, wo es vorübergehend gespeichert wird. Das Heizvolumen wird
beim Ausschalten von einem Kompressionsvolumen her auf bekannte Weise zusätzlich mit
Kaltgas gespeist. Das für die Beblasung des Lichtbogens nötige druckbeaufschlagte
Isoliergas wird dann durch den Heizkanal in die Lichtbogenzone eingebracht. Der vergleichsweise
lang ausgebildete Heizkanal verursacht erhebliche Strömungswiderstände, und die durch
Strömungsverluste verlorene Energie fehlt dann bei der Beblasung des Lichtbogens.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Die Erfindung, wie sie in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die
Aufgabe, einen Leistungsschalter zu schaffen, bei welchem die Strömungsverhältnisse
im Bereich zwischen Lichtbogenzone und Heizvolumen wesentlich verbessert sind.
[0007] Da bei dem erfindungsgemässen Leistungsschalter das Heizvolumen unmittelbar benachbart
der Lichtbogenzone und symmetrisch zu dieser angeordnet ist, treten sowohl beim Abströmen
der Heissgase in das Heizvolumen als auch bei der Beblasung des Lichtbogens aus dem
Heizvolumen heraus keine Strömungsverluste auf, sodass einerseits ein schneller Druckaufbau
im Heizvolumen und andererseits eine besonders wirkungsvolle Kühlung des Lichtbogens
gewährleistet ist. Das Heizvolumen kann wegen dieser speziellen Anordnung auch besser
mit druckbeaufschlagtem Heissgas gefüllt werden bzw. eine grössere Menge Heissgas
speichern, wodurch eine intensivere Beblasung des Lichtbogens möglich wird.
[0008] Der als Überbrückungskontakt dienende Schaltstift ist im Innern der Abbrandkontaktanordnungen,
entlang der zentralen Achse erstreckt, angeordnet und kann mit einem vorteilhaft kleinen
Durchmesser und damit mit einer besonders kleinen Masse ausgeführt werden. Dieser
massearme Überbrückungskontakt kann mit einem vergleichsweise kleinen und vorteilhaft
billigen Antrieb wirkungsvoll beschleunigt und am Ende der Ausschaltbewegung wieder
zuverlässig abgebremst werden.
[0009] Die Abbrandkontaktanordnungen sind im Innern des Gegenkontakts angeordnet. Die aussenliegende
Nennstrombahn, insbesondere deren Kontaktfinger und die Kontaktflächen auf denen sie
gleiten, sind dadurch sehr gut gegen die direkten Auswirkungen des Lichtbogens geschützt,
wodurch deren Standfestigkeit und damit ihre Lebensdauer vorteilhaft gesteigert wird.
Die Wartungsintervalle für die Nennstromkontakte des Leistungsschalters werden dadurch
vorteilhaft vergrössert, sodass die Verfügbarkeit des Leistungsschalters wesentlich
gesteigert wird.
[0010] Wenn dem für die Beblasung des Lichtbogens gespeicherten Heissgas frisches, von einer
Kolben-Zylinder-Anordnung komprimiertes Isoliergas beigemischt wird, so erhöht sich
die Wirkung der Beblasung vorteilhaft.
[0011] Mit der Hilfe des im Heizvolumen angeordneten Leitblechs wird eine günstige Wirbelbildung
und infolgedessen eine besonders innige Vermischung des Heissgases mit dem komprimierten
Isoliergas erreicht, wodurch eine weitere Steigerung der Ausschaltleistung des Leistungsschalters
erreicht wird. Die bezogen auf die Geometrie der Abbrandkontaktanordnungen symmetrische
Anordnung des Heizvolumens hat zur Folge, dass das gesamte Heizvolumen gleichmässig
gefüllt und durchmischt wird, sodass das gesamte Volumen für das Speichern des für
die Beblasung des Lichtbogens bereitzustellenden Gasgemisches genutzt werden kann.
[0012] Das gezielte teilweise Verschliessen des Ringspalts zwischen den Abbrandkontaktanordnungen
mittels Durchbrüche aufweisenden Ringen aus Isoliermaterial bringt den Vorteil mit
sich, dass einerseits störende, vom Lichtbogen herrührende Einflüsse vom Heizvolumen
ferngehalten werden, und dass andererseits das durchströmende Heissgas wirkungsvoll
verwirbelt wird, sodass im Heizvolumen eine besonders intensive Durchmischung des
Heissgases mit dem komprimierten Isoliergas erfolgen kann.
[0013] Die weiteren Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0014] Die Erfindung, ihre Weiterbildung und die damit erzielbaren Vorteile werden nachstehend
anhand der Zeichnung, welche lediglich einen möglichen Ausführungsweg darstellt, näher
erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0015] Es zeigen:
Fig.1 einen stark vereinfachten Schnitt durch die Kontaktzone einer ersten Ausführungsform
der Löschkammer eines erfindungsgemässen Leistungsschalters im eingeschalteten Zustand,
Fig.2 einen stark vereinfachten Schnitt durch die Kontaktzone einer zweiten Ausführungsform
der Löschkammer eines erfindungsgemässen Leistungsschalters während des Ausschaltens,
Fig.3 einen stark vereinfachten Schnitt durch die Kontaktzone einer dritten Ausführungsform
der Löschkammer eines erfindungsgemässen Leistungsschalters im ausgeschalteten Zustand,
Fig.4 einen stark vereinfachten Schnitt durch die Kontaktzone einer vierten Ausführungsform
der Löschkammer eines erfindungsgemässen Leistungsschalters, wobei in der oberen Hälfte
der eingeschaltete Zustand und in der unteren Hälfte der ausgeschaltete Zustand dargestellt
ist,
Fig.5a bis 5d mehrere Beispiele, wie die Verbindung zwischen einem Heizvolumen und
der Lichtbogenzone eines erfindungsgemässen Leistungsschalters konstruktiv gestaltet
werden kann,
Fig.6a bis 6c weitere Beispiele für die konstruktive Gestaltung der Verbindung zwischen
dem Heizvolumen und der Lichtbogenzone, und
Fig.7 eine weitere Gestaltungsmöglichkeit für die Verbindung zwischen dem Heizvolumen
und der Lichtbogenzone.
[0016] Bei allen Figuren sind gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Der besseren Verständlichkeit halber sind in den Figuren zum Teil die Sichtkanten
weggelassen. Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen
Elemente sind nicht dargestellt.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0017] Die Fig.1 zeigt einen stark vereinfachten Schnitt durch die Kontaktzone 1 einer ersten
Ausführungsform der Löschkammer eines erfindungsgemässen Leistungsschalters im eingeschalteten
Zustand. Diese Löschkammer ist zentrisch symmetrisch um eine zentrale Achse 2 angeordnet.
Das diese Kontaktzone 1 einschliessende Gehäuse ist nicht dargestellt. Dieses Gehäuse
ist mit einem isolierenden Medium, beispielsweise SF
6-Gas unter Druck, gefüllt. Entlang dieser zentralen Achse 2 erstreckt sich ein zentral
angeordneter, zylindrisch ausgebildeter, metallischer Schaltstift 3, der mittels eines
nicht dargestellten Antriebs entlang der zentralen Achse 2 beweglich ist. Der Schaltstift
3 weist eine dielektrisch günstig geformte Spitze 4 auf, die bei Bedarf mit einem
elektrisch leitenden, abbrandbeständigen Material versehen werden kann. Im eingeschalteten
Zustand überbrückt der Schaltstift 3 elektrisch leitend einen ringspaltartig ausgebildeten
Abstand a ab, der zwischen zwei zylindrisch ausgebildeten, einander gegenüber stehenden
Abbrandkontaktanordnungen 5 und 6 vorgesehen ist. In der Regel ist der Schaltstift
3 elektrisch leitend und gleitend mit einem auf der linken Seite angeordneten ersten,
nicht dargestellten Stromanschluss der Löschkammer verbunden.
[0018] Diese Abbrandkontaktanordnungen 5 und 6 sind mechanisch starr miteinander verbunden
und sind gemeinsam entlang der zentralen Achse 2 beweglich. Während des Ausschaltvorgangs
ist zwischen den Abbrandkontaktanordnungen 5 und 6 und zum Teil in deren innerer Bohrung
die Lichtbogenzone des Leistungsschalters vorgesehen. Die Abbrandkontaktanordnung
5 weist eine Kappe 7 aus einem temperaturbeständigen Isoliermaterial auf, welche einen
federnden, auf der Oberfläche des Schaltstifts 3 aufliegenden, elektrisch leitenden
Kontaktkorb 8 umgibt. Die Abbrandkontaktanordnung 6 kann ähnlich ausgebildet sein
wie die Abbrandkontaktanordnung 5 mit einem federnd ausgebildeten, elektrisch leitenden
Kontaktkorb 10 im Innern, welcher auf der Oberfläche des Schaltstifts 3 aufliegt.
Die Abbrandkontaktanordnung 6 ist ebenfalls mit einer Kappe 9 aus einem temperaturbeständigen
Isoliermaterial versehen, welche den Kontaktkorb 10 umgibt. Es sind auch andere Ausführungen
von Abbrandkontaktanordungen vorstellbar, wie beispielsweise über die Kontaktkörbe
8 und 10 hinaus vorgezogene spezielle Abbrandkontakte, welche ein Abbrennen der Kontaktkörbe
8 und 10 verhindern. Besonders bei hohen Abschaltströmen werden derartige Abbrandkontakte
eingesetzt, um die Standfestigkeit der Kontaktkörbe 8 und 10 zu verbessern. Prinzipiell
ist es auch möglich, eine der Kappen 7 oder 9 elektrisch leitend auszuführen, und
die betreffende Kappe als Abbrandkontakt zu nutzen.
[0019] Die Abbrandkontaktanordnung 6 weist ein aus einem Metall gefertigtes Halteteil 11
auf, welches elektrisch leitend mit dem Kontaktkorb 10 verbunden ist. Das Halteteil
11 trägt zudem die Kappe 9 und ein zylindrisch ausgebildetes Isolierrohr 12, welches
zentrisch zur zentralen Achse 2 angeordnet ist und welches die beiden Abbrandkontaktanordnungen
5 und 6 mechanisch starr verbindet und ein diese ringförmig umfassendes Heizvolumen
13 auf der der zentralen Achse 2 abgewandten Seite begrenzt. Das Halteteil 11 weist
einen Bund 14 auf, der in einem feststehenden metallischen Kontaktzylinder 15 gleitet.
Die dem Kontaktzylinder 15 zugewandte Aussenseite des Bunds 14 ist mit nicht dargestellten
Kontaktelementen, beispielsweise mit Spiralkontakten und den zugehörigen Führungsringen
aus Kunststoff, versehen, welche den Stromübergang vom Bund 14 des Halteteils 11 auf
den Kontaktzylinder 15 sicherstellen.
[0020] Der feststehende Kontaktzylinder 15 ist auf der linken Seite mit dem ersten, nicht
dargestellten Stromanschluss der Löschkammer starr verbunden. Der Kontaktzylinder
15 ist in dem radial ausserhalb des Isolierrohrs 12 gelegenen Bereich mit federnden
Kontaktfingern 16 versehen, deren eine Seite starr mit dem Kontaktzylinder 15 verbunden
ist, beispielsweise mittels einer Lötung oder mittels Verstemmens oder Verpressens.
Diese Kontaktfinger 16 sind ein Teil der Nennstrombahn. Die federnden Enden der Kontaktfinger
16 liegen bei eingeschalteter Löschkammer auf der Aussenseite eines zylindrisch ausgebildeten,
entlang der zentralen Achse 2 beweglichen, elektrisch leitend ausgeführten Nennstromkontaktrohrs
17 auf, wodurch der einwandfreie Stromübergang zwischen dem Nennstromkontaktrohr 17
und dem Kontaktzylinder 15 sichergestellt wird. Das Nennstromkontaktrohr 17 ist mittels
nicht dargestellter Gleitkontakte mit einem ebenfalls nicht dargestellten zweiten
Stromanschluss der Löschkammer auf der rechten Seite starr verbunden.
[0021] Das Nennstromkontaktrohr 17 ist auf der dem Kontaktzylinder 15 zugewandten Seite
dielektrisch günstig ausgebildet. In das Nennstromkontaktrohr 17 ist auf dieser Seite
ein elektrisch leitender Zylinderboden 18 eingelassen. An diesen Zylinderboden 18
ist der Kontaktkorb 8 elektrisch leitend angeformt, der sich in der Richtung auf die
Abbrandkontaktanordnung 6 zu erstreckt. Die Kappe 7 ist in dem Zylinderboden 18 befestigt,
das Isolierrohr 12 wird auf dieser Seite des Heizvolumens 13 ebenfalls durch den Zylinderboden
18 gehalten. Das Heizvolumen 13 ist in der Regel symmetrisch zu dem ringspaltförmigen
Abstand a angeordnet. In den Zylinderboden 18 sind Durchbrüche 19 eingearbeitet, die
mittels eines schematisch dargestellten Rückschlagventils 20 so verschliessbar sind,
dass das während des Ausschaltvorgangs der Löschkammer im Heizvolumen 13 gespeicherte
druckbeaufschlagte Heissgas nicht durch diese Durchbrüche 19 entweichen kann.
[0022] In das Nennstromkontaktrohr 17 ist ein ringförmig ausgebildetes Kompressionsvolumen
21 eingelassen. Das Kompressionsvolumen 21 wird einerseits durch den Zylinderboden
18 und andererseits durch einen feststehenden Kompressionskolben 22 begrenzt. Der
Kompressionskolben 22 führt das Nennstromkontaktrohr 17, welches auf ihm gleitet,
und diese zylindrisch ausgebildete Gleitfläche begrenzt zugleich das Kompressionsvolumen
21 in radialer Richtung nach aussen. An den Zylinderboden 18 ist ein sich auf den
Kompressionskolben 22 zu erstreckendes Rohr 23 druckdicht angeformt, welches das Kompressionsvolumen
21 radial nach innen begrenzt.
[0023] Das Rohr 23 gleitet im Innern des den Kompressionskolben 22 tragenden Kolbenschaftes
24. Eine in den Kolbenschaft 24 eingelegte Gleitdichtung 25 dichtet das Kompressionsvolumen
21 an dieser Stelle ab. Eine in die äussere Zylinderfläche des Kompressionskolbens
22 eingelegte Gleitdichtung 26 dichtet das Kompressionsvolumen 21 an dieser Stelle
ab. Die Gleitdichtungen 25 und 26 sind so ausgelegt, dass der Gegenkontakt 17 den
Kompressionskolben 22 bzw. den Kolbenschaft 24 nicht metallisch berührt, sodass über
den Kompressionskolben 22 keine Streuströme fliessen können. In den Kompressionskolben
22 sind Durchbrüche 27 eingearbeitet, die mittels eines schematisch dargestellten
Rückschlagventils 28 so verschliessbar sind, dass das während des Ausschaltvorgangs
der Löschkammer im Kompressionsvolumen 21 erzeugte druckbeaufschlagte Gas nicht durch
diese Durchbrüche 27 entweichen kann. Ist das Rückschlagventil 28 offen, so ist das
Kompressionsvolumen 21 mit dem Löschkammervolumen 29, welches die dargestellte Kontaktzone
1 umgibt und welches selbst von dem nicht dargestellten Löschkammergehäuse umschlossen
ist, verbunden. Das innere Volumen 30 des Rohrs 23 ist ebenso wie ein von dem Halteteil
11 umschlossenes Volumen 31 mit dem Löschkammervolumen 29 verbunden.
[0024] Die Fig.2 zeigt eine gegenüber der Fig.1 etwas modifizierte Ausführungsform der Kontaktzone
1, und zwar ist im Bereich des Rückschlagventils 20 im Innern des Heizvolumens 13
ein ringförmig ausgebildetes Leitblech 32 angebracht, welches die Abbrandkontaktanordnung
5 konzentrisch umgibt und welches für eine Verwirbelung des gegebenenfalls durch das
Rückschlagventil 20 einströmenden Kaltgases mit dem im Heizvolumen 13 gespeicherten
Heissgas sorgt. Dieses Leitblech 32 kann mit entsprechenden Leitschaufeln versehen
sein oder sonstige, die Gasströmung beeinflussende Bauelemente aufweisen. Die weiteren
zur Kontaktzone 1 gehörenden Komponenten sind gleich ausgebildet, wie die in Fig.1
dargestellten Komponenten.
[0025] Die in Fig.2 dargestellte Position zeigt die Löschkammer während des Ausschaltens.
Zuerst wurde die aussenliegende Nennstrombahn unterbrochen und der Ausschaltstrom
kommutierte danach auf die innenliegende Leistungsstrombahn. Beim Ausschalten bewegt
sich der zur Leistungsstrombahn gehörende Schaltstift 3 nach links, wie ein Pfeil
33 andeutet, und gleichzeitig das der Nennstrombahn zugeordnete Nennstromkontaktrohr
17 nach rechts, wie ein Pfeil 34 andeutet. In der gezeigten Position der Kontaktzone
1 überbrückt der Schaltstift 3 die Abbrandkontaktanordnungen 5 und 6, bzw. die Kontaktkörbe
8 und 10, bereits nicht mehr, d.h. die Leistungsstrombahn ist bereits unterbrochen
und ein durch den Schaltstift 3 eingeleiteter Lichtbogen 35 brennt zwischen den Kontaktkörben
8 und 10. Die durch den Lichtbogen 35 erzeugten heissen Gase strömen zum Teil durch
den Ringspalt 36 zwischen den beiden isolierenden Kappen 7 und 9 in das Heizvolumen
13 ein.
[0026] Die Fig.3 zeigt die Löschkammer in Ausschaltstellung bei bereits erloschenem Lichtbogen.
Diese Löschkammer weist gegenüber der in Fig.2 gezeigten eine etwas modifizierte Ausführungsform
der Kontaktzone 1 auf, im Bereich des Rückschlagventils 20 ist im Innern des Heizvolumens
13 ein kegelstumpfförmig ausgebildetes Leitblech 32 angebracht, welches die Abbrandkontaktanordnung
5 konzentrisch umgibt, und welches für eine Verwirbelung des durch das Rückschlagventil
20 einströmenden Kaltgases mit dem im Heizvolumen 13 gespeicherten Gas sorgt. Das
Rückschlagventil 20 ist hier im offenen Zustand dargestellt. Dieses Leitblech 32 kann
mit entsprechenden Leitschaufeln versehen sein oder sonstige, die Gasströmung beeinflussende
Bauelemente aufweisen. Die weiteren zur Kontaktzone 1 gehörenden Komponenten sind
gleich ausgebildet, wie die in Fig.1 dargestellten Komponenten.
[0027] Die Fig. 1 bis 3 zeigen einen Leistungsschalter, bei welchem sowohl das Nennstromkontaktrohr
17 als auch der Schaltstift 3 beweglich ausgebildet ist. In der Regel werden das Nennstromkontaktrohr
17 und der Schaltstift 3 mit der gleichen Geschwindigkeit in einander entgegengesetzte
Richtungen bewegt. Die Patentschrift EP 0 313 813 B1 gibt beispielsweise einen Leistungsschalter
mit einem Antrieb an, mit dem dieser beschriebene Bewegungsverlauf erreicht wird.
Es ist jedoch auch möglich, mit vergleichsweise geringem Aufwand einen Leistungsschalter
zu schaffen, bei dem das Nennstromkontaktrohr 17 und der Schaltstift 3 mit unterschiedlichen
gegenläufigen, den jeweiligen Betriebsanforderungen angepassten Geschwindigkeiten
arbeiten.
[0028] Ferner ist es auch möglich, den Leistungsschalter mit nur einem bewegten Kontakt
auszustatten, wenn beispielsweise nur eine vergleichsweise kleine Ausschaltleistung
verlangt wird, genügt diese etwas preiswertere Leistungsschalterausführung vollauf.
In der Fig.4 ist ein derart vereinfachter und besonders preiswerter Leistungsschalter
dargestellt. Der prinzipielle Aufbau gleicht dem in Fig.1 gezeigten Leistungsschalter,
lediglich der Schaltstift 3 ist kürzer ausgebildet, seine Spitze 4 ragt nicht mehr
über die Vorderkante 37 des Kontaktzylinders 15 hinaus. Der Schaltstift 3 ist hier
elektrisch leitend und starr mit dem Kontaktzylinder 15 verbunden. In der oberen Hälfte
der Fig.4 ist die Kontaktzone 1 im eingeschalteten Zustand dargestellt. In der unteren
Hälfte der Fig.4 ist die Kontaktzone 1 im ausgeschalteten Zustand dargestellt. Das
Nennstromkontaktrohr 17 ist nach rechts in seine Ausschaltstellung gefahren. Zusätzlich
ist in der in der unteren Hälfte der Fig.4 gezeigten Leistungsschalterausführung ein
Leitblech 32 als Modifikation in das Heizvolumen 13 eingebaut. Die übrigen Bauelemente
sind gleich ausgebildet wie die in Fig.1 gezeigten Bauelemente, sodass sich hier eine
weitere Beschreibung der Kontaktzone 1 erübrigt. Durch diese grosse Anzahl Gleichteile
für zwei unterschiedliche Leistungsschaltervarianten lässt sich die Eratzteilbewirtschaftung
besonders kostengünstig gestalten.
[0029] Die Fig.5a zeigt ein erstes konstruktives Detail der Verbindung zwischen dem Heizvolumen
13 und der Lichtbogenzone eines erfindungsgemässen Leistungsschalters. Der axiale
Abstand a zwischen den Kappen 7 und 9 ist mittels eines an diesen Kappen 7 und 9 befestigten
durchbrochenen Rings 38 aus einem temperaturbeständigen Isoliermaterial aufgefüllt.
Der Ring 38 kann aber auch an eine der Kappen 7 oder 9 direkt angeformt sein. Der
Ring 38, der im rechten Teil der Fig.5a geschnitten dargestellt ist, weist einen inneren
Kranz von Stegen 39 auf, zwischen denen radial ausgerichtete Durchbrüche 40 angeordnet
sind. Ein äusserer, von dem inneren Kranz beabstandeter, Kranz von Stegen 41 zwischen
denen radial ausgerichtete Durchbrüche 42 angeordnet sind, umschliesst, in der Regel
koaxial, den inneren Kranz so, dass die Stege 41 die Durchbrüche 40 abdecken. Diese
Anordnung der Stege 39 und 41 bringt den Vorteil mit sich, dass die von der Lichtbogenzone
ausgehende Wärmestrahlung, und auch die durch den Lichtbogen verursachten Druckwellen,
nicht direkt in das Heizvolumen 13 einwirken und dort eventuell zu hohe Druckanstiege
verursachen können.
[0030] Die Fig.5b zeigt einen Ring 38, welcher mit zwei Reihen von über den Umfang verteilten
und gegeneinander versetzten Bohrungen 43 und 44 versehen ist. Diese Bohrungen 43,44
weisen jeweils eine Achse 45,46 auf, wobei die Achsen 45 den Bohrungen 43 und die
Achsen 46 den Bohrungen 44 zugeordnet sind. Die Achsen 45 und 46 schneiden sich in
einem Schnittpunkt 47, welcher auf der zentralen Achse 2 liegt. Jede der Achsen 45
und 46 weist einen Schnittwinkel α mit der zentralen Achse 2 auf. Der Schnittwinkel
α weist vorzugsweise Werte im Bereich von 45° bis 75° auf, es sind jedoch auch andere
Werte vorstellbar, insbesondere müssen die Achsen 45 und 46 nicht den gleichen Schnittwinkel
aufweisen. Der Schnittwinkel α von 65° hat sich bei der vorliegenden Ausführung des
Leistungsschalters als besonders günstig erwiesen. Die Bohrungen 43 und 44 sind bei
dieser Ausführung zylindrisch ausgebildet, es ist jedoch auch möglich, diese Bohrungen
43 und 44 konisch auszubilden, wie dies in der Fig.5c dargestellt ist. Die Bohrungen
43 und 44 erweitern sich bei dieser Ausführung in Richtung auf das Heizvolumen 13
zu, im übrigen sind sie gleich angeordnet wie die entsprechenden Bohrungen in der
Fig.5b.
[0031] Die Fig.5d zeigt einen Ring 38, welcher mit zwei Reihen von über den Umfang verteilten
Bohrungen 43 und 44 versehen ist. Diese Bohrungen 43,44 weisen jeweils eine Achse
45,46 auf, wobei die Achsen 45 den Bohrungen 43 und die Achsen 46 den Bohrungen 44
zugeordnet sind. Die Achsen 45 und 46 schneiden sich in einem Schnittpunkt 47, welcher
auf der zentralen Achse 2 liegt. Die Achse 45 weist jeweils einen Schnittwinkel α
mit der zentralen Achse 2 auf. Die Achse 46 weist jeweils einen Schnittwinkel β mit
der zentralen Achse 2 auf. Der Schnittwinkel β ist hier etwas kleiner als der Schnittwinkel
α ausgeführt. Diese Ausführungsform ist dann zweckmässig, wenn das Heizvolumen 13
nicht symmetrisch zum Ringspalt 36 angeordnet ist. In dem hier dargestellten Beispiel
ist der Teil des Heizvolumens 13, der links vom Ringspalt 36, bzw. links des Rings
38 liegt etwas grösser ausgefallen als der rechte Teil. Die grössere Neigung der Bohrungen
44 erleichtert das Einströmen des Heissgases, sodass die an sich ungünstigen Auswirkungen
der erwähnten Unsymmetrie des Heizvolumens 13 zumindest etwas kompensiert werden,
was eine verbesserte Füllung und damit eine vorteilhaft grössere Speicherkapazität
des Heizvolumens 13 zur Folge hat.
[0032] Die Figuren 6a bis 6c zeigen weitere konstruktive Gestaltungsmöglichkeiten für die
direkte Verbindung zwischen dem Heizvolumen 13 und der Lichtbogenzone, und zwar zeigen
sie Abwicklungen des Rings 38 mit weiteren prinzipiell möglichen Querschnittsvarianten
der radialen Durchbrüche 42.
[0033] Diese Durchbrüche 42 führen radial von der zentralen Achse 2 weg, sie weisen vergleichsweise
kleine Querschnitte auf. In der Regel werden die Achsen der Durchbrüche 42 senkrecht
zur zentralen Achse 2 angeordnet, es ist jedoch möglich, diese Achsen unter einem
von einem rechten Winkel abweichenden Winkel die zentrale Achse 2 schneiden zu lassen.
Dabei können verschiedene Durchbrüche 42 eines Rings 38 verschiedene Schnittwinkel
aufweisen. Für die strömungstechnisch günstige Ausgestaltung der Durchbrüche 42 stehen
die Hilfsmittel der Strömungsphysik zur Verfügung.
[0034] Wenn im Ringspalt 36 kein Ring 38 vorgesehen ist, hat es sich als strömungstechnisch
besonders vorteilhaft erwiesen, den Ringspalt 36 so auszubilden, dass er sich in radialer
Richtung erweitert. Wenn ein besonders hoher Heissgasdruck erzeugt werden soll, wird
der Ringspalt 36 so ausgebildet, dass er sich in radialer Richtung verjüngt. Es sind
eine Vielzahl von Ausbildungen des Ringspalts 36 vorstellbar, sodass für jede der
möglichen Betriebsanforderungen eine optimale Formgebung des Ringspalts 36 erreicht
werden kann.
[0035] Die Fig.7 zeigt ein Beispiel für die Formgebung der Kappen 7 und 9, deren einander
zugewandte Stirnseiten hier so abgeschrägt sind, dass sich der Ringspalt 36 in Richtung
Heizvolumen 13 verbreitert. Der als Zylinderfläche ausgebildete Querschnitt Q
3 an der engsten Stelle des Ringspalts 36 wird, abgestimmt auf die jeweiligen betrieblichen
Anforderungen, die an den Leistungsschalter gestellt werden, in der Regel die folgende
Bedingung erfüllen:

[0036] Dabei ist als Querschnitt Q
1 die Fläche der inneren Öffnung der Kappe 9 an ihrer engsten Stelle einzusetzen, wobei
hier eventuell, je nach Bauart des Kontaktkorbs 10, diese engste Stelle auch im Bereich
des Kontaktkorbs 10 liegen kann. Als Querschnitt Q
2 ist die Fläche der inneren Öffnung der Kappe 7 an ihrer engsten Stelle einzusetzen,
wobei hier eventuell, je nach Bauart des Kontaktkorbs 8, diese engste Stelle auch
im Bereich des Kontaktkorbs 8 liegen kann. Diese voranstehend formulierte Bedingung
wird vorteilhaft auch bei der Dimensionierung der Durchbrüche 40 und 42 und der Bohrungen
43 und 44 der übrigen Ausführungsvarianten berücksichtigt. In der Fig.7 sind die Querschnitte
Q
1 und Q
2 unterschiedlich gross dargestellt, wie dies bei Leistungsschaltern durchaus möglich
ist, auch in diesem Fall gilt die oben angegebene Beziehung.
[0037] Bei den hier beschriebenen Leistungsschaltervarianten ist eine aussenliegende Nennstrombahn,
die im Bereich der Kontaktzone 1 vom Kontaktzylinder 15 über die Kontaktfinger 16
und das Nennstromkontaktrohr 17 führt, vorgesehen. Für Leistungsschalter, die für
vergleichsweise kleine Nennströme oder nur für kurzzeitige Strombelastungen ausgelegt
sind, kann diese Nennstrombahn entfallen, wodurch diese Leistungsschaltervariante
sehr verbilligt wird. In diesem Fall würde die Leistungsstrombahn, die bei dieser
Ausführung der Kontaktzone 1 beispielsweise vom Halteteil 11 über den Kontaktkorb
10, den Schaltstift 3, den Kontaktkorb 8 und das Rohr 23 führen würde, zugleich die
Führung des Nennstroms übernehmen.
[0038] Es ist auch vorstellbar, dass beispielsweise zum Kontaktkorb 8 eine Blasspule in
Reihe geschaltet wird. Die durch die Blasspule erzwungene Rotation des Lichtbogens
35 verursacht einen höheren Druck des Heissgases in der Lichtbogenzone. Dies ist besonders
dann von Vorteil, wenn der Leistungsschalter für besonders stromschwache Abschaltungen
ausgelegt ist, weil durch die Rotation die thermische Wirkung des Lichtbogens 35 verstärkt
wird.
[0039] Wenn der erfindungsgemässe Leistungsschalter für eine vergleichsweise kleine Ausschaltleistung
ausgelegt wird, so kann unter Umständen auf das mit dem Heizvolumen 13 zusammenwirkende
Kompressionsvolumen 21 verzichtet werden, sodass eine weitere Billigvariante des Leistungsschalters
entsteht.
[0040] Zur Erläuterung der Wirkungsweise werden nun die Figuren etwas näher betrachtet.
Beim Ausschalten wird stets zuerst die Nennstrombahn unterbrochen, worauf der Abschaltstrom
auf die Leistungsstrombahn kommutiert. Der Schaltstift 3 zieht danach im Verlauf seiner
Ausschaltbewegung zwischen den Kontaktkörben 8 und 10 der Abbrandkontaktanordnungen
5 und 6 einen Lichtbogen 35. Die Länge des Lichtbogens 35 wird demnach im wesentlichen
durch den Abstand zwischen den beiden Kontaktkörben 8 und 10 bestimmt, grössere Schwankungen
der Lichtbogenlänge und damit verbundene Schwankungen der Heizleistung des Lichtbogens
35 können bei diesem Leistungsschalter deshalb nicht vorkommen, sodass bei der Dimensionierung
des Heizvolumens 13 von einer, lediglich von der momentanen Stromstärke abhängigen
und deshalb einfach zu berücksichtigenden, Heizleistung des Lichtbogens 35 ausgegangen
werden kann. Das Ausschaltvermögen dieses Leistungsschalters lässt sich infolgedessen
vergleichsweise einfach vorausberechnen, sodass der Umfang der nötigen Entwicklungsversuche
und damit auch die hierfür nötigen Kosten vorteilhaft reduziert werden können.
[0041] Die Ausschaltgeschwindigkeit ist so gewählt, dass der Lichtbogen 35 nur kurzzeitig
auf der Spitze 4 des Schaltstifts 3 brennt. Die Spitze 4 weist deshalb kaum Abbrandspuren
auf. Die Kontaktkörbe 8 und 10 sind aus besonders abbrandfestem Material gefertigt,
sie weisen deshalb eine vergleichsweise hohe Lebensdauer auf. Der Leistungsschalter
muss deshalb nur vergleichsweise selten revidiert werden, wodurch er eine vergleichsweise
grosse Verfügbarkeit aufweist.
[0042] Der Lichtbogen 35 wird wegen der Ausschaltbewegung des Schaltstifts 3 vergleichsweise
schnell seine volle Länge, die im wesentlichen durch den Abstand zwischen den beiden
Kontaktkörben 8 und 10 bestimmt wird, erreichen, sodass bereits kurz nach der Kontakttrennung
die volle Lichtbogenenergie zur Verfügung steht für die Druckbeaufschlagung des Isoliergases
in der im Bereich zwischen den Abbrandkontaktanordnungen 5 und 6 angeordneten Lichtbogenzone.
Der Lichtbogen 35 beaufschlagt das ihn umgebende Isoliergas thermisch und erhöht dadurch
kurzzeitig den Druck in der Lichtbogenzone der Löschkammer. Das druckbeaufschlagte
Isoliergas strömt durch den Ringspalt 36 in das Heizvolumen 13 und wird dort kurzzeitig
gespeichert. Ein Teil des druckbeaufschlagten Isoliergases strömt jedoch einerseits
durch das Volumen 30 in das Löschkammervolumen 29 und andererseits durch das Volumen
31 in das Löschkammervolumen 29 ab. In das Nennstromkontaktrohr 17 ist die Kolben-Zylinder-Anordnung
eingebaut, in deren Kompressionsvolumen 21 bei dem Ausschaltvorgang Isoliergas komprimiert
wird. Dieses komprimierte frische Isoliergas wird zusätzlich zu dem thermisch erzeugten
druckbeaufschlagten Isoliergas durch die Durchbrüche 19 in das Heizvolumen 13 eingeleitet.
[0043] Dieses Einströmen erfolgt jedoch nur, wenn im Heizvolumen 13 ein niedrigerer Druck
herrscht als in dem Kompressionsvolumen 21. Dies ist beispielsweise vor der Kontakttrennung
der Fall oder vor dem Stromnulldurchgang des Ausschaltstroms oder dann, wenn der Lichtbogen
35 so stromschwach ist, dass er die Lichtbogenzone nicht intensiv genug aufheizen
kann. Heizt jedoch ein stromstarker Lichtbogen 35 die Lichtbogenzone sehr stark auf,
sodass ein vergleichsweise grosser Druck des Isoliergases im Heizvolumen 13 auftritt,
so erfolgt bei diesem grossen Druck zunächst keine Einströmung des in der Kolben-Zylinder-Anordnung
erzeugten Druckgases. Wird im Heizvolumen 13 ein vorgegebener Grenzwert des gespeicherten
Drucks überschritten, so öffnet sich nach dem Überschreiten dieses vorgegebenen Grenzwerts
ein nicht dargestelltes Überdruckventil und der überschüssige Druck wird direkt in
das Löschkammervolumen 29 hinein abgebaut. Wird im Kompressionsvolumen 21 ein vorgegebener
Grenzwert des Kompressionsdrucks überschritten, so öffnet sich nach dem Überschreiten
dieses vorgegebenen Grenzwerts ein weiteres, nicht dargestelltes Überdruckventil und
der überschüssige Kompressionsdruck wird direkt in das Löschkammervolumen 29 hinein
abgebaut. Auf diese Art wird mit grosser Sicherheit verhindert, dass in diesem Bereich
eine unzulässige Überschreitung der mechanischen Belastbarkeit der Bauelemente vorkommen
kann. Es ist aber auch möglich, wenn der Leistungsschalter beispielsweise nur für
vergleichsweise kleine Ausschaltströme ausgelegt ist, auf diese Überdruckventile zu
verzichten.
[0044] Solange in der Lichtbogenzone ein Überdruck herrscht, strömt sehr heisses ionisiertes
Gas auch durch die Volumen 30 und 31 ab in das Löschkammervolumen 29. Die beiden Gasströmungen
bilden sich wegen der ähnlich gestalteten Strömungsquerschnitte ähnlich aus, sodass
der in der Lichtbogenzone aufgebaute Druck etwa gleichmässig und kontrolliert nach
beiden Seiten abströmt, wodurch das im Heizvolumen 13 für die Löschung des Lichtbogens
35 vorhandene Heissgas unter Druck so lange gespeichert werden kann, bis eine erfolgreiche,
zum Löschen führende Beblasung des Lichtbogens 35 erfolgen kann.
[0045] Die Abströmung des Heissgases aus der Lichtbogenzone in das Volumen 31 kann mit Hilfe
des Schaltstifts 3 gesteuert werden, da der ringförmige Abströmquerschnitt zwischen
dem Schaltstift 3 und dem Halteteil 11 mit zunehmendem Hub des Schaltstifts 3 grösser
wird. Es ist auch möglich, die Wand des Halteteils 11, welche das Volumen 31 radial
begrenzt, so auszubilden, dass sich, abhängig vom Hub, der gewünschte optimale Abströmquerschnitt
ergibt.
[0046] Bei dem erfindungsgemässen Leistungsschalter ist das Heizvolumen 13 mit den beiden
Abbrandkontaktanordnungen 5 und 6 starr gekoppelt, sodass das Heizvolumen 13 immer
gleich, in der Regel sogar symmetrisch zum Ringspalt 36 positioniert ist. Während
des gesamten Ausschaltvorgangs, also sowohl während der Aufheizphase als auch während
der Beblasung des Lichtbogens 35, ändert sich an dieser Position nichts. Die Einströmung
des Heissgases in das Heizvolumen 13 und auch das Abströmen des Gasgemischs aus dem
Heizvolumen 13 während der Beblasungsphase erfolgt, wegen der gleichbleibenden Geometrie,
immer auf die gleiche Weise, sodass Schwankungen des Ausschaltvermögens, die durch
Strömungsinstabilitäten im Bereich des Ringspalts 36 des Leistungsschalters verursacht
werden, nicht auftreten können. Die unterschiedlichen strömungsverbessernden Massnahmen
im Bereich des Ringspalts 36 erlauben eine optimale Anpassung des Leistungsschalters
an die am jeweiligen Einsatzort des Schalters herrschenden Einsatzbedingungen.
[0047] Der erfindungsgemässe Leistungsschalter ist besonders für Schaltanlagen im Mittelspannungsbereich
geeignet, er kann jedoch, wenn entsprechend der höheren Spannungsbeanspruchung die
Abmessung des Ringspalts 36 und der Abstand zwischen Kontaktzylinder 15 und Nennstromkontaktrohr
17 modifiziert wird, auch in Hochspannungsschaltanlagen eingesetzt werden.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0048]
- 1
- Kontaktzone
- 2
- zentrale Achse
- 3
- Schaltstift
- 4
- Spitze
- 5,6
- Abbrandkontaktanordnung
- 7
- Kappe
- 8
- Kontaktkorb
- 9
- Kappe
- 10
- Kontaktkorb
- 11
- Halteteil
- 12
- Isolierrohr
- 13
- Heizvolumen
- 14
- Bund
- 15
- Kontaktzylinder
- 16
- Kontaktfinger
- 17
- Nennstromkontaktrohr
- 18
- Zylinderboden
- 19
- Durchbrüche
- 20
- Rückschlagventil
- 21
- Kompressionsvolumen
- 22
- Kompressionskolben
- 23
- Rohr
- 24
- Kolbenschaft
- 25,26
- Gleitdichtung
- 27
- Durchbrüche
- 28
- Rückschlagventil
- 29
- Löschkammervolumen
- 30,31
- Volumen
- 32
- Leitblech
- 33,34
- Pfeil
- 35
- Lichtbogen
- 36
- Ringspalt
- 37
- Vorderkante
- 38
- Ring
- 39
- Steg
- 40
- Durchbrüche
- 41
- Steg
- 42
- Durchbrüche
- 43,44
- Bohrung
- 45,46
- Achse
- 47
- Schnittpunkt
- a
- Abstand
- α,β
- Schnittwinkel
- Q1,Q2,Q3
- Querschnitt
1. Leistungsschalter mit mindestens einer mit einem isolierenden Medium gefüllten, rotationssymmetrisch
ausgebildeten, entlang einer zentralen Achse (2) erstreckten, mindestens eine Leistungsstrombahn
aufweisenden Löschkammer, welche mindestens zwei auf der zentralen Achse (2) angeordnete,
voneinander in axialer Richtung konstant beabstandete, in der Leistungsstrombahn angeordnete,
eine Lichtbogenzone begrenzende, Abbrandkontaktanordnungen (5,6) aufweist, welche
ein mit der Lichtbogenzone verbundenes Heizvolumen (13) und einen, die Abbrandkontaktanordnungen
(5,6) im eingeschalteten Zustand elektrisch leitend verbindenden Überbrückungskontakt
aufweist, wobei der Überbrückungskontakt entlang der zentralen Achse (2) erstreckt,
zentral im Innern der Abbrandkontaktanordnungen (5,6) angeordnet ist, und wobei zwischen
den Abbrandkontaktanordnungen (5,6) ein Ringspalt (36) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
- dass dieser Ringspalt (36) direkt in ein die Abbrandkontaktanordnungen (5,6) umgebendes
konstantes, ringförmig ausgebildetes Heizvolumen (13) übergeht, und
- dass in der Nennstrombahn liegende bewegliche Kontaktübergänge in einem von der
Lichtbogenzone vollständig abgetrennten Bereich angeordnet sind.
2. Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Abbrandkontaktanordnungen (5,6) im Innern eines als Nennstromkontaktrohr
(17) ausgebildeten Gegenkontakts angeordnet sind.
3. Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
- dass das Heizvolumen (13) mit einem Kompressionsvolumen (21), in welchem das isolierende
Medium mit Druck beaufschlagt wird, in Wirkverbindung steht.
4. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
- dass das Heizvolumen (13) konzentrisch um die Abbrandkontaktanordnungen (5,6) angeordnet
ist, und
- dass das Heizvolumen (13) symmetrisch oder asymmetrisch zum Ringspalt (36) in axialer
Richtung erstreckt angeordnet ist.
5. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
- dass das Heizvolumen (13) gemeinsam mit einem der Abbrandkontakte beweglich ist.
6. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Ringspalt (36) mit Öffnungen aufweisenden Mitteln verschlossen ist, welche
für eine Optimierung der Strömungsverhältnisse in diesem Bereich vorgesehen sind.
7. Leistungsschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Ringspalt (36) zumindest teilweise mit einem Ring (38) aus einem elektrisch
isolierenden Material, welcher als Öffnungen im wesentlichen radial ausgerichtete
Durchbrüche (40,42) oder Bohrungen (43,44) aufweist, verschlossen ist.
8. Leistungsschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Ring (38) einen inneren Kranz von ersten Stegen (39) aufweist, zwischen
denen radial ausgerichtete erste Durchbrüche (40) angeordnet sind, und
- dass, beabstandet von dem inneren Kranz, ein äusserer Kranz von zweiten Stegen (41)
zwischen denen radial ausgerichtete zweite Durchbrüche (42) angeordnet sind, den inneren
Kranz so umschliesst, dass die zweiten Stege (41) die ersten Durchbrüche (40) abdecken.
9. Leistungsschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Ring (38) mit mindestens zwei Reihen von über den Umfang verteilten und
gegeneinander versetzten, zylindrisch oder konisch ausgebildeten, Achsen (45,46) aufweisenden
Bohrungen (43,44) versehen ist,
- dass die Achsen (45,46) einen gemeinsamen, auf der zentralen Achse (2) liegenden
Schnittpunkt (47) aufweisen, und
- dass die Achsen (45,46) einander entgegengesetzt geneigt sind und jeweils den gleichen
Schnittwinkel (a) mit der zentralen Achse (2) aufweisen.
10. Leistungsschalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Schnittwinkel (α) im Bereich von 45° bis 75° liegt.
11. Leistungsschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Ring (38) mit mindestens zwei Reihen von über den Umfang verteilten, zylindrisch
oder konisch ausgebildeten, Achsen (45,46) aufweisenden Bohrungen (43,44) versehen
ist,
- dass die Achsen (45,46) einen gemeinsamen, auf der zentralen Achse (2) liegenden
Schnittpunkt (47) aufweisen, und
- dass die Achsen (45,46) einander entgegengesetzt geneigt sind und unterschiedliche
Schnittwinkel (α,β) mit der zentralen Achse (2) aufweisen.
12. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
- dass ein verbleibender Querschnitt (Q3) der Öffnungen des Ringspalts (36) an der engsten Stelle des Ringspalts (36) die
folgende Bedingung erfüllt:

wobei als Querschnitt Q1 die Fläche der inneren Öffnung der Abbrandkontaktanordnung (6) an ihrer engsten Stelle
einzusetzen ist, und als Querschnitt Q2 die Fläche der inneren Öffnung der Abbrandkontaktanordnung (5) an ihrer engsten Stelle
einzusetzen ist.
13. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
- dass der als Schaltstift (3) ausgebildete Überbrückungskontakt und das Nennstromkontaktrohr
(17) mit gleicher oder unterschiedlicher Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung
beweglich sind.
14. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Überbrückungskontakt als feststehender Kontakt und der Gegenkontakt mit
dem Nennstromkontaktrohr (17) als beweglicher Kontakt ausgebildet ist.
15. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 3 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
- dass im Heizvolumen (13) im Bereich der Verbindung zum Kompressionsvolumen (21)
Mittel vorgesehen sind, welche das Vermischen zwischen heissem und frischem isolierendem
Medium verbessern.
16. Leistungsschalter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
- dass als Mittel, welches das Vermischen verbessert, mindestens ein mit einem Rückschlagventil
(20) zusammenwirkendes konzentrisch angeordnetes Leitblech (32) vorgesehen ist, und
- dass das mindestens eine Leitblech (32) zylinderförmig oder kegelstumpfförmig ausgebildet
ist, wobei die zentrale Achse (2) die Achse des Leitblechs (32) bildet.
17. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
- dass zu mindestens einer der Abbrandkontaktanordnungen (5,6) eine Blasspule in Reihe
geschaltet ist.