[0001] Die Erfindung betrifft eine Magnetfolie zum partiellen Abdecken von durch Spalten
unterbrochenen Karosserieteilen von Fahrzeugen.
[0002] Soll beispielsweise ein Kraftfahrzeug-Kotflügel nachlackiert werden, sind zunächst
Schleifarbeiten und später das Aufbringen diverser Lackschichten vorzunehmen. Hierzu
müssen die an den Kotflügel angrenzenden Teile, wie die Tür, die Motor- oder Kofferraumhaube,
abgedeckt werden, um unbeabsichtigte mechanische Beschädigungen oder ein unerwünschtes
Aufbringen einer Grundierung oder eines Lackes zu vermeiden. Regelmäßig werden die
nicht zu bearbeitenden Flächen, insbesondere die angrenzenden Kanten, mit einem dicken
Klebeband abgedeckt, was den Nachteil hat, daß nach Entfernen des Klebebandes etwaige
Kleberückstände beseitigt werden müssen. Darüberhinaus bietet das Klebeband nur einen
unzureichenden Schutz gegen etwaige Beschädigungen, da insbesondere beim Schleifen
des später nachzulackierenden Teils nicht immer ausgeschlossen werden kann, daß das
Klebeband zerstört wird, wodurch auch der Fahrzeuglack, der durch das Klebeband geschützt
werden sollte, in Mitleidenschaft gezogen wird. Weitere Probleme ergeben sich durch
die nur bedingt gegebene Reißfestigkeit des Klebebandes.
[0003] In den Unterlagen des Gebrauchsmusters G 90 00 990.8 ist daher bereits eine Schablone
vorgeschlagen worden, die aus biegsamem Material, wie z.B. Kunststoff oder Federblech,
bestehen kann und die mittels Abstandshaltern, die gleichzeitig Befestigungselemente
sind, auf der Fahrzeugoberfläche befestigt werden sollen. Die Abstandshalter können
Saugnäpfe, Haftgummis, Klebebänder oder Magnete sein. Die Schablone besitzt eine beliebige
Außenform mit einer mittleren Ausnehmung und soll im wesentlichen dazu dienen, den
zum Lackieren freizugebenden Bereich, der durch die Aussparung bestimmt wird, möglichst
klein zu halten. Abgesehen davon, daß diese Schablone für die Abdeckung von Kanten
ungeeignet ist, kann sie auch nur als Lackierhilfe eingesetzt werden.
[0004] In den Unterlagen des Gebrauchsmusters DE 93 12 975.0 wird eine Abdeckung zum Schützen
von nicht zu bearbeitenden Flächen und Anbauteilen beim Bearbeiten angrenzender, durch
Sicken, Kanten, Spalte o.dgl. unterbrochener Karosserieteile von Kraftfahrzeugen vorgeschlagen,
die zwischen zwei Folien eine Magnetfolie aufweist. Die hierdurch mehrlagige Abdeckung
ist jedoch relativ starr ausgebildet und nur zur Auflage auf Ebenen oder allenfalls
leicht gekrümmten Flächen mit großem Krümmungsradius geeignet. Ein Umgreifen einer
Türkante bei vollflächiger Kantenauflage ist hiermit nicht möglich, so daß auch hier
zusätzlich auf Klebebänder o.ä. zurückgegriffen werden muß.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Magnetfolie anzugeben, mit der an
Spalten angrenzende Karosserieteile, insbesondere deren Kanten, ausreichend und vor
Beschädigungen sicher abgedeckt werden können, wobei die Magnetfolie insbesondere
auch zur Abdeckung solcher Flächen geeignet sein soll, die kleine Krümmungsradien
aufweisen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Magnetfolie nach Anspruch 1 gelöst, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie im wesentlichen bandförmig ist, eine entlang ihrer längsten Erstreckung
verlaufende Abkant- oder Knicklinie und mehrere quer zu dieser Knicklinie liegende
Einschnitte aufweist.
[0007] Diese Magnetfolie ist geeignet, mit ihrer einen Seite in den beispielsweise zwischen
einem Kotflügel und einer Tür gegebenen Schlitz eingesteckt zu werden, wonach die
andere Seite entlang der Knicklinie soweit abgewinkelt wird, bis die Magnetfolie die
Tür- oder Kotflügeloberfläche (je nachdem was abgedeckt werden soll) auf dieser Oberfläche
haftend bedeckt. Die quer zu dieser Knicklinie liegenden Einschnitte schaffen zudem
eine Flexibilisierung der Folie dergestalt, daß auch große Krümmungen, wie sie beispielsweise
front- oder rückseitig eines Fahrzeugs vorliegen, entsprechend umgriffen werden können,
was mit einem vollflächigen, rechteckförmigen Magnetfolienband nicht möglich wäre.
Durch die Einschnitte können die dazwischen liegenden Magnetfolienteile hinreichend
ausgebildet werden, um selbst bei aggressivem Schleifen oder ähnlichen Bearbeitungen
einen hinreichenden Schutz bieten zu können. Die einzelnen Segmente der Magnetfolie,
die durch die Einschnitte einerseits bzw. die Kante andererseits begrenzt werden,
können also starr und damit zerstörungsfest ausgebildet sein. Die Abkant- oder Knicklinie
kann durch entsprechende Materialschwächung, etwa durch eine Einkerbung, vorbereitet
werden.
[0008] Weiterbildungen der Magnetfolie sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0009] So liegen die Einschnitte vorzugsweise beidseitig der Knicklinie und sind jenseits
der einen Seite der Knicklinie gegenüber den Einschnitten jenseits der anderen Seite
der Knicklinie gegeneinander versetzt. Diese Ausgestaltung schafft eine verbesserte
Haltbarkeit des Magnetfolienbandes, da die auf gegenüberliegenden Seiten liegenden
Einschnitte nicht in einer Linie liegen. Insbesondere können nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung die Einschnitte jeweils bis zur Knicklinie reichen. Um die Reißfestigkeit
der Magnetfolie im Bereich der Einschnittenden an der Knicklinie zu verbessern, enden
die Einschnitte in einem Teilkreisbogen bzw. als teilkreisrunde Ausstanzung.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Einschnitte auf der einen
Seite gegenüber den Einschnitten auf der anderen Seite der Knicklinie um das halbe
Maß, das durch den Abstand zweier Einschnitte auf der selben Seite gebildet wird,
gegeneinander versetzt. Diese Maßnahme schafft eine entlang der gesamten Magnetfolienbandlänge
gleichmäßige Flexibilisierung.
[0011] Um dem Umstand Rechnung zu tragen, daß die Spalte, in die der eine Teil der Magnetfolienbandseite
eingesteckt werden soll, nur eine begrenzte Tiefe hat, ist die Knicklinie asymmetrisch
zur Breite der Magnetfolie unter Bildung kürzerer und längerer Lappen auf gegenüberliegenden
Seiten angeordnet.
[0012] Zur Schaffung einer sicheren Auflage der jeweils längeren Lappen auf den Karosserieoberflächen
sind die Bereiche beidseitig der Knicklinie um bis zu 90° bis 100° abkantbar.
[0013] Durch die 90°-Abkantung wird ein sicherer Halt des Magnetfolienbandes in dem Spalt
gewährleistet. Durch die Form der zueinander versetzten Einschnitte in dem Magnetfolienband
bis in die Ecken der 90°-Abkantung kann eine Anpassung an Karosseriekonturen in den
beiden Richtungen erfolgen, was mit einer nur flachen Magnetfolie nur in einer Richtung
möglich ist. Sowohl eine kurvige Kontur des Spaltes als auch Rundungen der Karosserie
können erfaßt werden.
[0014] Darüberhinaus bekommt die Magnetfolie zusätzlich in den breiten Lappen jeweils einen
punktuellen Auftrag eines wiederablösbaren Klebstoffes bzw. einen punktuellen Auftrag
eines doppelseitig beschichteten Klebebandes, den der Verwender bei Bedarf auch selbst
erneuern kann, wenn die Klebkraft des Klebstoffes nachläßt bzw. der Klebstoff sehr
abgenutzt ist.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die zwischen zwei Einschnitten
liegenden Lappen zur Außenseite hin schmaler ausgebildet, so daß es bei entsprechender
Anlage dieser Lappen in einem konkaven Bereich nicht zu Überlappungen der einzelnen
Magnetfolienlappen kommt. Vorzugsweise sind die genannten Lappen im wesentlichen trapezförmig
und mit abgerundeten Kanten ausgeformt.
[0016] Magnetfolien, die als Werkstoff verwendbar sind, sind nach dem Stand der Technik,
z.B. in Form von Reklame-Haftschildern, bekannt. Bevorzugt werden nach der vorliegenden
Erfindung Magnetfolien verwendet, die eine Kunststoff-Außenbeschichtung besitzen,
wodurch eine Beschädigung der Magnetfolie beim wiederholten Anlegen ebenso vermieden
werden kann wie etwaiges Zerkratzen von Lackoberflächen durch die metallische Magnetfolie.
[0017] Ausführungsbeispiele sind in den Figuren dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1 und 2
- jeweils Draufsichten auf die erfindungsgemäße Magnetfolie in unterschiedlicher Dimensionierung,
- Fig. 3 und 4
- jeweils Anwendungen dieser Magnetfolien zur Teil-Abdeckung von Kraftfahrzeugkarosserieflächen.
- Fig. 5
- eine schaubildliche Ansicht der Magnetfolie mit abgekantetem Längsbereich,
- Fig. 6
- einen vergrößerten senkrechten Schnitt gemäß Linie VI - VI in Fig. 5 mit einem punktuellen
Auftrag eines wiederablösbaren Klebstoffes auf der Auflage- und Haftseite des größeren
und breiteren Lappens der Magnetfolie und
- Fig. 7
- einen vergrößerten senkrechten Schnitt gemäß Linie VI - VI in Fig. 5, jedoch mit einem
punktuellen Auftrag eines beidseitig klebenden Klebebandes auf der Auflage- und Haftseite
des größeren und breiteren Lappens der Magnetfolie.
[0018] Die in Fig. 1 und 2 dargestellten Magnetfolien 10 und 20 bzw. Magnetfolienbänder
oder -streifen sind entlang einer Knicklinie 11 um 90° abkantbar bzw. abgekantet (Fig.5
und 6). Beidseitig dieser Knicklinie sind jeweils mit unterschiedlicher Länge l
1 bzw. l
2 Lappen 12 und 13 ausgebildet, die durch jeweilige Einschnitte 14 bzw. 15 seitlich
bzw. die Knicklinie 11 begrenzen. Die am Fußpunkt, d.h. in Höhe der Knicklinie 11,
gemessene Breite b
1 bzw. b
2 der Lappen 12 und 13 ist vorzugsweise gleich groß und kann, je nach Ausführungsform,
4 cm (Fig.1) bzw. 3 cm (Fig.2) betragen. Entsprechendes gilt für das Längenmaß l
1, das einheitlich in den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und 2 einen Zentimeter
betragen kann, wohingegen die Länge l
2 6 cm (Ausführungsbeispiel nach Fig.1) oder beispielsweise 4 cm (Ausführungsbeispiel
nach Fig.2) betragen kann. Die Einschnitte 14 und 15 enden im Bereich der Knicklinie
in einer kreisförmigen Aussparung 16. Die Einschnitte 14 und 15 sind jeweils um ein
halbes Breitenmaß b
1, b
2 gegeneinander versetzt, so daß sich die Einschnitte 14 und 15 nicht gegenüberliegen.
Die kleineren Lappen 12 sind im wesentlichen trapezförmig ausgestaltet, können aber
auch, wie anhand der Lappen 13 ersichtlich, abgerundete Ecken 17 aufweisen. Über die
Längserstreckung (in Fig. 1 und 2 von links nach rechts) sind die Magnetfolien 10
und 20 sowohl in der Blattebene der Darstellung als auch in dazu vertikaler Richtung
biegsam flexibel unter Ausbildung einer gewünschten Krümmungslinie.
[0019] Ein erstes Anwendungsbeispiel in Fig. 3 zeigt die Abdeckung eines Fahrzeugkotflügels
18 mit einer Magnetfolie 10, etwa wenn ein Kofferraumdeckel 19 (ohne Demontage) behandelt
werden soll. Die Magnetfolie 10 ist mit ihren Lappen 12 in den Schlitz 21 zwischen
dem Kofferraumdeckel 19 und dem Kotflügel 18 eingeschoben und entlang der Knicklinie
11 umgeschlagen, so daß die in Fig. 3 lediglich sichtbaren Lappen 13 zur Anlage auf
der Kotflügeloberfläche kommen. Selbst im Bereich scharfkantiger Krümmungen 22 reicht,
durch die Einschnitte 15 bedingt, die Flexibilität der Magnetfolie 10 aus, um zu gewährleisten,
daß alle Lappen 12 am Kotflügel 18 zur Anlage kommen.
[0020] In entsprechender Weise wird zum Behandeln einer Motorhaube 23 (ohne Ausbau) der
Kotflügel 24 geschützt, wobei im vorliegenden Fall unterschiedlich dimensionierte
Folien 10 und 20 aneinandergereiht, in der zu Fig. 3 beschriebenen Art und Weise eingesteckt
und umgeschlagen werden. Die Flexibilität der Magnetfolie 10 bzw. 20 ermöglicht somit
sowohl das Abdecken konvex wie auch konkav gestalteter Grenzflächen. Wie aus Fig.
3 und 4 ersichtlich, wird die an den Kofferraumdeckel 19 bzw. die Motorhaube 23 angrenzende
Kotflügelkante sicher geschützt.
[0021] Zusätzlich können die größeren und breiteren Lappen 13 der Magnetfolie 10, 20 auf
ihrer Oberfläche einen punktuellen Auftrag 30 eines weiderablösbaren Klebstoffes aufweisen
(Fig. 6) bzw. mit einem punktuellen Auftrag eines doppelseitigen Klebebandes 40 versehen
sein (Fig. 7), dessen beide Klebeschichten mit 41, 42 bezeichnet sind. Dieser punktuelle
Auftrag eines Klebstoffes erhöht die Haftfestigkeit der Magnetfolie im angelegten
Zustand und ermöglicht darüberhinaus auch den Einsatz der Magnetfolie auf nichtmetallischen
Karosserieteilen bzw. -flächen. Die Verwendung eines wiederablösbaren Klebstoffes
ermöglicht, die auf einer Fläche haftende Magnetfolie 10, 20 wieder ablösen zu können,
ohne daß Klebemittelreste an der Karosserieoberfläche haften bleiben.
1. Magnetfolie (10, 20) zum partiellen Abdecken von durch Spalten 21 unterbrochenen Karosserieteilen
(18, 24) von Fahrzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnetfolie (10, 20) im wesentlichen bandförmig ist, eine entlang ihrer Längserstreckung
verlaufende Abkant- oder Knicklinie (11) und mehrere quer zu dieser Knicklinie (11)
liegende Einschnitte (14,15) aufweist.
2. Magnetfolie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnitte (14, 15) beidseitig der Knicklinie (11) liegen und die Einschnitte
jenseits der einen Seite der Knicklinie (11) gegenüber den Einschnitten (15) jenseits
der anderen Seite der Knicklinie (11) gegeneinander versetzt sind.
3. Magnetfolie nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnitte (14, 15) jeweils bis zur Knicklinie (11) reichen.
4. Magnetfolie nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnitte (14, 15) in einem Teilkreisbogen (16) enden.
5. Magnetfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnitte (14, 15) auf jeder Seite äquidistant angeordnet sind.
6. Magnetfolie nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnitte (14) auf der einen Seite gegenüber den Einschnitten (15) auf der
anderen Seite um das halbe Maß, das durch den Abstand (b1, b2) zweier Einschnitte (14, 15) auf einer Seite gebildet wird, gegeneinander versetzt
sind.
7. Magnetfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Knicklinie (11) asymmetrisch zur Breite (l1 + l2) unter Bildung kürzerer und längerer Lappen (12,13) auf gegenüberliegenden Seiten
angeordnet ist.
8. Magnetfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bereiche (12, 13) beidseitig der Knicklinie (11) um bis zu 90° bis 100° abkantbar
bzw. abgekantet sind.
9. Magnetfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen zwei Einschnitten (14, 15) liegenden Lappen (12, 13) zur Außenseite
hin schmaler werden, vorzugsweise im wesentlichen trapezförmig mit abgerundeten Kanten
(17) ausgebildet sind.
10. Magnetfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenbeschichtung aus Kunststoff besteht.
11. Magnetfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der größere und breitere Lappen (13) der Magnetfolie (10; 20) auflageflächenseitig
mit einem punktuellen Auftrag (30) aus einem wiederablösbaren Klebstoff versehen ist.
12. Magnetfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der größere und breitere Lappen (13) der Magnetfolie (10; 20) auflageflächenseitig
mit einem punktuellen Auftrag eines beidseitig mit einer Klebstoffschicht (41, 42)
versehenen Klebebandes (40) versehen ist.