[0001] Die Erfindung geht aus von einem Bolzenschubgerät mit einer Bolzenführung für das
zu setzende Befestigungselement. Mit Bolzenschubgeräten werden Befestigungselemente,
meistens aus Metall bestehende Bolzen, mit Hilfe einer Treibladung gesetzt. Da hierbei
hohe Beschleunigungen auftreten, ist es Vorschrift, daß derartige Bolzenschubgeräte
nur dann ausgelöst werden können, wenn das Gerät mit seiner Bolzenführung mit einer
bestimmten Kraft gegen die Wand gedrückt wird, in die das Befestigungselement eingesetzt
werden soll. Wenn der Benutzer das Gerät gegen die Wand drückt, so verschiebt sich
die Bolzenführung gegen die Kraft einer Feder, bis nach dem Einschieben der Bolzenführung
um eine bestimmte Strecke, umgesetzt in eine bestimmte Kraft, der Auslösemechanismus
freigegeben wird. Dann kann der Benutzer durch Betätigen eines Abzugs das Gerät auslösen.
[0002] Zum Setzen einzelner Befestigungselemente können diese einzeln vom vorderen Ende
her in die Bolzenführung eingeschoben werden.
[0003] Es ist aber auch schon bekannt, daß die Bolzenführung eine seitliche Öffnung aufweist,
durch die Befestigungselemente in die Bolzenführung eingesetzt werden können (US-PS
33 31 546). In diese Öffnung kann auch ein Magazin eingesetzt werden.
[0004] Ein ähnliches Bolzenschubgerät ist aus US-PS 47 46 047 bekannt. Auch hier ist ein
Magazin vorhanden, mit dessen Hilfe Befestigungselemente durch eine seitliche Öffnung
der Bolzenführung eingeschoben werden können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bolzenschubgerät zu schaffen, bei dem
die seitliche Öffnung auch zur einzelnen Eingabe von Befestigungselementen ohne Verwendung
eines Magazins benutzt werden kann.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Bolzenschubgerät mit den im Anspruch
1 genannten Merkmalen vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0007] Die Verschließeinrichtung, die normalerweise die Öffnung freiläßt, wird immer dann,
wenn das Gerät in Schußbereitschaft gebracht wird, so betätigt, daß sie die Öffnung
verschließt. Es muß nämlich sichergestellt werden, daß beim Abfeuern der Treibladungskartusche
das Befestigungselement das Gerät tatsächlich nur durch die dafür vorgesehene vordere
Öffnung verläßt. Durch die von der Erfindung vorgeschlagene Verschließeinrichtung,
die die seitliche Öffnung automatisch verschließt, wird dies mit Sicherheit gewährleistet.
[0008] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß die seitliche Öffnung durch das Verschieben
der Bolzenführung verschlossen wird. Mit dem gleichen Vorgang, mit dem das Gerät in
eine Freigabestellung für den Auslösemechanismus gebracht wird, wird also auch gleichzeitig
die seitliche Öffnung verschlossen.
[0009] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß die Verschließeinrichtung mindestens ein gegenüber
der Bolzenführung bewegbar gehaltertes, hülsenartiges Verschließelement aufweist,
das insbesondere auf der Bolzenführung selbst gehaltert ist.
[0010] Insbesondere kann in Weiterbildung vorgesehen sein, daß das Verschließelement gegenüber
der Bolzenführung verdrehbar und/oder verschiebbar gehaltert ist. Wenn das Gerät gegen
die Wand gedrückt wird und dementsprechend die Bolzenführung in das Gehäuse eingeschoben
wird, kann sich daher das Verschließelement gegenüber der Bolzenführung verschieben
und/oder verdrehen, das heißt, daß es bei Einschieben nicht in das Gerät eingeschoben
wird. Durch diese Relativbewegung zwischen dem Verschließelement und der Bolzenführung
wird die Verschließeinrichtung betätigt.
[0011] Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, daß das Verschließelement durch Anlage an
dem Gehäuse oder einem Gehäuseteil an der Mitbewegung mit der Bolzenführung gehindert
wird.
[0012] Es kann vorgesehen sein, daß das Verschließelement durch das Eingreifen eines Stiftes,
eines Zapfens o.dgl. in eine Nut bzw. einen Schlitz bewegt wird. Beispielsweise kann
die Bolzenführung einen solchen Stift aufweisen, während das Verschließelement als
Hülse ausgebildet ist und einen schrägen Schlitz aufweist. Dann wird mit der Verschiebung
der Bolzenführung gleichzeitig eine Verdrehung des Verschließelementes bewirkt.
[0013] Insbesondere kann, um auch bei einem relativ kurzen Hub eine ausreichend sichere
Abdeckung der seitlichen Öffnung zu erreichen, vorgesehen sein, daß zwei gegenläufig
verdrehbare Verschließelemente vorhanden sind.
[0014] Insbesondere kann in Weiterbildung vorgesehen sein, daß die Verschließeinrichtung
durch Federkraft in die geöffnete Stellung beaufschlagt ist. Dabei kann beispielsweise
auch die Rückstellfeder für die Bolzenführung ausgenutzt werden. Ebenfalls möglich
ist es, eine eigene Feder vorzusehen.
[0015] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge ergeben sich aus den Patentansprüchen,
deren Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird, der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.
Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Seitenansicht eines Bolzenschubgerätes nach der Erfindung;
- Fig. 2
- in vergrößertem Maßstab eine Ansicht des vorderen Endes des Gerätes mit der Bolzenführung
und der Verschließeinrichtung;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Anordnung der Fig. 2 längs Linie III-III, wobei die Verschließeinrichtung
in geöffneter Stellung ist;
- Fig. 4
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung bei geschlossener Verschließeinrichtung;
- Fig. 5
- einen der Fig. 3 entsprechenden Schnitt bei geschlossener Verschließeinrichtung.
[0016] Das in Fig. 1 in Seitenansicht vereinfacht dargestellte Bolzenschubgerät enthält
ein Gehäuse 1, in dem der Mechanismus zum Durchführen der Setzvorgänge enthalten ist.
An seinem in Fig. 1 linken vorderen Ende ragt aus dem Gehäuse 1 das äußere Ende der
Bolzenführung 2, das die Form eines zylindrischen Rohres aufweist.
[0017] Seitlich gegenüber dem langgestreckten Gehäuse 1 ist ein pistolenartiger Griff 3
angeordnet, der zum Halten des Gerätes dient. An der Vorderseite des Griffes 3 ist
eine Auslösetaste 4 angeordnet, deren Betätigung dann, wenn die Bolzenführung 2 mit
einer bestimmten Kraft in das Gehäuse eingeschoben ist, einen Setzvorgang auslöst.
[0018] Auf der Bolzenführung 2 ist ein Verschließelement 5 gehaltert. Das Verschließelement
5 ist in der in Fig. 1 dargestellten, nicht betriebsbereiten Position des Gerätes
so positioniert, daß es durch eine Öffnung 6 den Zugang zu einer darunterliegenden
weiteren Öffnung 7 der Bolzenführung 2 ermöglicht, siehe beispielsweise Fig. 3. Dies
wird im einzelnen noch erläutert werden.
[0019] Die Bolzenführung 2 weist an dieser Stelle eine Öffnung auf, durch die man ein einzelnes
Befestigungselement einlegen kann. Diese Öffnung ist an der in Normalposition oberen
Seite der Bolzenführung angeordnet, damit ein eingelegtes Befestigungselement nicht
wieder herausfällt.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Ansicht der Bolzenführung und der Verschließeinrichtung 5 von unten
in Fig. 1. Die Verschließeinrichtung enthält ein äußeres Verschließelement 8, das
die Form einer zylindrischen Hülse aufweist. Das Verschließelement 8 enthält einen
schrägverlaufenden Schlitz 9, der einer Schraubenlinie folgt.
[0021] Das äußere Verchließelement 8 ist unmittelbar an einem inneren Verschließelement
10 anliegend angeordnet, das direkt auf der Bolzenführung 2 gehaltert ist. Beide Verschließelemente
7, 8 weisen je einen Schlitz 9, 11 auf, wobei die beiden Schlitze 9, 11 umgekehrt
orientiert sind. In beide Schlitze 9, 11 greift ein von der Bolzenführung 2 abragender
Stift 12 ein, siehe links in Fig. 3. In der in Fig. 2 und 3 dargestellten geöffneten
Position der Verschließeinrichtung 5 liegt die oben erwähnte erste Öffnung 6 des äußeren
Verschließelementes 8 in Übereinstimmung mit einer zweiten Öffnung 13 in dem inneren
Verschließelement 10, und beide Öffnungen 6, 13 liegen in Übereinstimmung mit der
Öffnung 7 in der Bolzenführung 2. Dadurch kann ein mit dem Bolzenschubgerät zu setzendes
Befestigungselement durch die übereinstimmenden Öffnungen in den zylindrischen Innenraum
14 der Bolzenführung 2 eingesetzt werden.
[0022] Wenn das Gerät nun benutzt werden soll, drückt es der Benutzer mit dem freien Ende
der Bolzenführung 2 gegen eine Wand, eine Decke oder einen Boden, also gegen diejenige
Stelle, in die das Befestigungselement eingesetzt werden soll. Die Bolzenführung 2
ist gegenüber dem Gehäuse 1 gegen die Kraft einer Feder verschiebbar, um bei vollständiger
Verschiebung einen Auslösemechanismus freizugeben. Das der Bolzenführung 2 zugeordnete
Ende des Gehäuses ist in Fig. 2 als geschnittene Gehäusewand 15 dargestellt. Die Gehäusewand
15 weist eine Öffnung auf, die gerade für die Bolzenführung 2 ausreicht. Beim Einschieben
liegt die Verschließeinrichtung 5 mit den beiden Verschließelementen 8, 10 an der
Außenseite der Wand 15 an, während die Bolzenführung 2 eingeschoben wird. Dadurch
verdrehen sich beide Verschließelemente 8, 10 gegenläufig, hervorgerufen durch das
Eingreifen des Stiftes 12 in den beiden Schlitzen 9, 11. Bei vollständig eingeschobener
Bolzenführung 2 entsteht die Situation der Fig. 4, in der beide Verschlußelemente
8, 10 ihre jeweils andere Position einnehmen. Der Schnitt der Fig. 5 zeigt diese Position.
Die Öffnung 6 in dem äußeren Verschließelement 8 ist zur einen Seite hin verdreht
worden, in Fig. 5 im Gegenuhrzeigersinn, während die Öffnung 13 im inneren Verschließelement
10 im Uhrzeigersinn verdreht worden ist, also in umgekehrter Drehrichtung. Die Öffnung
7 in der Bolzenführung 2 ist dabei an der gleichen Stelle stehen geblieben. Dies bedeutet
nichts anderes, als daß die Öffnung 7 zur Außenseite hin verschlossen ist. Wenn jetzt
ein Setzvorgang durch Auslösen der Treibladung durchgeführt wird, besteht keine Gefahr,
daß das Befestigungselement die Bolzenführung 2 seitlich verläßt.
[0023] Nach Durchführen des Setzvorganges und Zurückziehen des Gerätes von der Wand schiebt
sich die Bolzenführung 2 wieder nach außen. Um die Verschließeinrichtung wieder in
die in Fig. 2 und 3 dargestellte neutrale Position zurückzubringen, kann die Verschließeinrichtung
entweder durch eine entsprechende Führung an der Wand 15 festgehalten werden, so daß
die Zurückstellung unter Wirkung der die Bolzenführung 2 herausschiebenden Feder erfolgt.
[0024] Eine zweite Möglichkeit besteht darin, daß die beiden Verschließelemente 8, 10 eine
eigene Feder aufweisen, die sie im Sinn der Position der Fig. 2 beaufschlagen.
1. Bolzenschubgerät, mit
1.1 einem Gehäuse (1),
1.2 einer Bolzenführung (2) für das zu setzende Befestigungselement, die
1.2.1 rohrartig ausgebildet an einer Vorderseite des Gehäuses (1) aus diesem herausragt
und
1.2.2 gegen das Gehäuse (1) durch Andrücken des Gehäuses (1) gegen eine Wand, Decke,
Fußboden o.dgl. zur Freigabe eines Auslösevorganges verschiebbar ist und
1.2.3 eine außerhalb des Gehäuses (1) liegende seitliche Öffnung (7) zum Einsetzen
eines einzelnen Befestigungselementes aufweist,
gekennzeichnet durch,
1.3 eine Verschließeinrichtung (5), die
1.3.1 bei nicht verschobener Bolzenführung (2) die seitliche Öffnung (7) freigibt
und
1.3.2 bei in das Gehäuse (1) eingeschobener Bolzenführung (2) die seitliche Öffnung
(7) verschließt.
2. Bolzenschubgerät nach Anspruch 1, bei dem die Öffnung (7) durch das Verschieben der
Bolzenführung (2) verschlossen wird.
3. Bolzenschubgerät nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Verschließeinrichtung (5) mindestens
ein auf der Bolzenführung (2) bewegbar gehaltertes, hülsenartiges Verschließelement
(10, 8) aufweist.
4. Bolzenschubgerät nach Anspruch 3, bei dem das mindestens eine Verschließelement (8,
10) gegenüber der Bolzenführung (2) verdrehbar und/oder verschiebbar gehaltert ist.
5. Bolzenschubgerät nach Anspruch 3 oder 4, bei dem das Verschließelement (8, 10) durch
Anlage an dem Gehäuse (1, 15) an einer Mitbewegung mit der Bolzenführung (2) gehindert
wird.
6. Bolzenschubgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 5, bei dem das Verschließelement (8,
10) durch ein Eingreifen eines Stiftes (12) in eine Nut bzw. einen Schlitz (9, 11)
bewegbar ist.
7. Bolzenschubgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 6, bei dem zwei gegenläufig verdrehbare
Verschließelemente (8, 10) vorhanden sind.
8. Bolzenschubgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Verschließeinrichtung
(5) unter Federkraft in die geöffnete Stellung beaufschlagt ist.