(19)
(11) EP 0 836 953 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.04.1998  Patentblatt  1998/17

(21) Anmeldenummer: 97120583.6

(22) Anmeldetag:  26.01.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B42D 15/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI NL PT SE

(30) Priorität: 26.01.1994 CH 228/94

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
95906236.5 / 0690794

(71) Anmelder: Fofitec AG
5605 Dottikon (CH)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Jules
    8967 Widen (CH)

(74) Vertreter: Hug Interlizenz AG 
Postfach 354, Nordstrasse 31
8035 Zürich
8035 Zürich (CH)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 25 - 11 - 1997 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Trägermaterial für ein Formular mit heraustrennbarer Karte


(57) Das Formular (1) weist eine heraustrennbare Karte (3) auf, wobei auf der Formular-Rückseite ein Trägermaterial (2) aufgeklebt ist, welches neben einer Trägerschicht (21) eine Schälleimschicht (22) bezüglich der Karte (3)umfasst. Die Karte (3) ist ein durch die Trägerschicht (21) im Formular gehaltener, durch eine von der Formular-Vorderseite her bis zur Trägerschicht (21) hin ausgeführte Stanzung (31,32) erzeugter Stanzling. Die Stanzung kann ohne Belassung von Stanzstegen vollumlaufend ausgeführt werden.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trägermaterial für ein Formular mit heraustrennbarer Karte, welches dazu vorgesehen ist auf der Formular-Rückseite, den Bereich der Karte wenigstens teilweise überdeckend aufgeklebt zu werden und welches neben einer Trägerschicht eine Schälleimschicht bezüglich der Karte umfasst. Unter der "Schälleimschicht bezüglich der Karte" soll hier eine Leimschicht verstanden werden, welche einerseits zur Trägerschicht hin eine permanente Haftwirkung, zur Karte hin andererseits jedoch keine permanente Haftwirkung entwickelt und von welcher sich die Karte deshalb, ohne dass Leimrückstände auf ihr verbleiben, ablösen lässt. Als permanent wird eine Haftwirkung dann angesehen, wenn die miteinander verklebten Schichten zerstörungsfrei nicht mehr ohne weiteres voneinander getrennt werden können.

[0002] Formulare mit heraustrennbarer Karte werden heute zunehmend von Organisationen verwendet, um Beiträge einzuziehen und gleichzeitig eine Mitglieds- oder Ausweiskarte an den Adressaten zu übermitteln.

STAND DER TECHNIK



[0003] Bei einem bekannten Formular mit heraustrennbarer Karte sind Deckschichten beidseitig auf einem Formularbogen aufgeklebt und die Karte durch eine Stanzung durch alle Schichten hindurch im Formularbogen erzeugt. Dabei sind Stanzstege belassen, damit die Karte nicht aus dem Formular herausfällt. Für die Deckschichten ist ein transparentes Folienmaterial verwendet, durch welches hindurch ein das Erscheinungsbild der Karte bestimmender Aufdruck auf dem Formular im Bereich der Karte sichtbar ist. Die Deckschichten dienen zum Schutz dieses Aufdrucks, zur Erzielung einer glatten, wasserabweisenden Oberfläche sowie zur Verstärkung der Karte.

[0004] Als nachteilig bei dem bekannten Formular haben sich die Stanzstege erwiesen. Sie wirken einerseits an der herausgelösten Karte optisch sowie in taktiler Hinsicht störend und bilden andererseits Problemstellen, an denen die Gefahr des Einreissens der Karte beim Herauslösen besteht. Nach dem Heraustrennen der Karte verbleibt im Formular in jedem Fall ein Loch zurück.

[0005] Aus der EP-A1-0613792 ist ein Formular der eingangs genannten Art bekannt, bei welchem eine in einem getrennten Arbeitsgang hergestellte Karte nach dem Ausstanzen eines genügend grossen Lochs im Formular und dem rückseitigen Aufkleben des mit einem Schälleim versehenen Trägermaterials in das Loch eingesetzt wird. Wegen der Herstellungs- und Positionierungstoleranzen muss ein gewisser Abstand zwischen dem äusseren Umfang der Karte und den inneren Rändern des Stanzloches eingehalten werden. Die Herstellung der Karte in separaten Arbeitsgängen sowie ihre Positionierung im Stanzloch des Formularbogens ist relativ aufwendig.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Trägermaterials für ein Formular mit herauslösbarer Karte, das die vorerwähnten Nachteile vermeidet, bei dem sich die Karte jedoch mindestens ebenso leicht herauslösen lässt und bis dahin mindestens ebenso sicher in der Formularebene gehalten ist.

[0007] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus einem Trägermaterial gemäss Patentanspruch 1.

[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindungsgegenstände sind jeweils in den abhängigen Patentansprüchen gekennzeichnet.

[0009] Unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen werden nachfolgend Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN



[0010] Es zeigen:
Fig. 1
in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine erste, einfachste Ausführungsform eines Formularbogens nach der Erfindung;
Fig. 2
in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine gegenüber der ersten um Deckschichten erweiterte Ausführungsform;
Fig. 3
in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine weitere Ausführungsform mit einer speziell ausgebildeten Schälleimschicht;
Fig. 4
in geschnittener Darstellung unter a) bis d) eine Ausführungsform, bei welcher die Karte zunächst selbstklebend ist;
Fig. 5
in geschnittener Darstellung unter a) bis d) eine weitere Ausführungsform mit selbstklebender Karte;
Fig. 6
in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine Ausführungsform mit aufgedoppelten Schichten aus dem Formularmaterial;
Fig. 7
in einer Aufsicht schematisch, wie die Formularbögen und die aufgedoppelten Schichten der Ausführungsform von Fig. 6 im gleichen Arbeitsgang bedruckt werden können;
Fig. 8
in geschnittener Darstellung unter a) bis d) eine als Vignette verwendbare Ausführungsform;
Fig. 9
in geschnittener Darstellung unter a) und b) und d) bis f) sowie in einer Aufsicht unter c) eine Ausführungsform, bei welcher die Karte aufklappbar und nach Entfernen einer Trennschicht wieder zusammenklebbar ist;
Fig. 10
in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine zur Ausführungsform von Fig. 9 ähnliche Ausführungsform;
Fig. 11
in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine Ausführungsform entsprechend Fig. 1, jedoch mit freigestanzter Karten-Rückseite;
Fig. 12
in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine Ausführungsform entsprechend Fig. 2, jedoch mit ausgestanzter Kartenrückseite; und
Fig. 13
in einer Aufsicht eine Ausführungsform mit einer Ausstanzung, durch welche eine Entnahmehilfe für die Karte ensteht.

WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG



[0011] In Fig. 1 bezeichnet 1 einen Formularbogen. Dieser besteht z.B. aus Papier, auf welchem eine beliebige Information, ein Muster oder dergleichen ein- oder beidseitig aufgedruckt sein kann. Mit 2 ist ein vorzugsweise rechteckiges Stück eines Trägermaterials bezeichnet, welches eine Trägerschicht 21 sowie eine Schälleimschicht 22 umfasst. Die Trägerschicht 21 ist vermittels der Schälleimschicht 22 an der Formular-Rückseite angeklebt.

[0012] Von der Vorderseite des Formularbogens 1 aus ist, wie durch die Pfeile in Fig. 1a) verdeutlicht, innerhalb der Fläche des Trägermaterials 2 eine vorzugsweise vollumlaufende, d.h. stegfreie Stanzung ausgeführt, welche den Formularbogen 1 sowie die Schälleimschicht 22 durchsetzt und bis zur Trägerschicht 21 hinunterreicht. Unschädlich ist es, wenn die Trägerschicht 21 etwas mit angestanzt ist, solange sie dadurch ihre tragenden Eigenschaften nicht verliert.

[0013] Durch die wie erwähnt vorzugsweise vollumlaufende Stanzung ist aus dem Formularbogen 1 ein Stanzling bzw. eine Karte 3 herausgeschnitten, der bzw. die mit dem umliegenden Material des Formularbogens 1 keine Verbindung mehr aufweist und lediglich noch durch die nicht mit durchgestanzte Trägerschicht 21 im Formularbogen 1 gehalten wird.

[0014] Der Schälleim der Schicht 22 ist in bekannter Weise so eingestellt, dass die Karte 3 einerseits genügend fest und sicher im der Formularbogen 1 gehalten wird, d.h. sich beim bestimmungsgemässen Hantieren mit dem Formularbogen 1 oder auch dessen automatischer Verarbeitung nicht vorzeitig ablöst, andererseits jedoch leicht aus dem Bogen 1 herauslösbar ist. Beim Herauslösen der Karte muss der Schälleim 22 vollständig auf der Trägerschicht 21 verbleiben. Er darf sich also nicht, wie dies bei Selbstklebe-Etiketten gerade umgekehrt der Fall ist, zusammen mit der Karte 3 ablösen. Die Schälleimschicht 21 weist insofern zum Trägermaterial 21 eine permanente und zum Formularbogen 1 hin eine nicht permanente Haftwirkung auf.

[0015] Fig. 1b) zeigt das Formular mit der herausgelösten Karte 3. Erkennbar ist die Schälleimschicht 22 auf der Trägerschicht 21 verblieben und nicht mit der Karte 3 "mitgegangen". Die Karte 3 ist insofern nicht selbstklebend.

[0016] Die Schälleimschicht 22 ist auch noch so eingestellt, dass sie nach dem Herauslösen der Karte 3 praktisch nicht mehr klebrig ist.

[0017] Für die Trägerschicht 21 kann ein Papier- oder Folienmaterial verwendet sein. Dieses kann, wie das Formular, einen Druckauftrag tragen. Es kann transparent oder auch undurchsichtig sein. Im letzteren Fall wäre ein Druckauftrag auf der kartenseitigen Oberfläche der Trägerschicht 22 sowie auf der Karten-Rückseite zunächst versteckt und würde erst beim Heraustrennen der Karte 3 sichtbar werden.

[0018] Alle nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele beruhen auf dem vorstehenden Grundaufbau, auf dessen wiederholte Erläuterung deshalb auch jeweils verzichtet wird.

[0019] Im Beispiel von Fig. 2 umfasst das rückseitige Tägermaterial 2 neben einer Trägerschicht 21 und einer Schälleimschicht 22 noch eine Deckschicht 23 und eine Permanent-Haftkleberschicht 24. Auf der Formular-Vorderseite ist weiter ein vorzugsweise wie das Trägermaterial 2 rechteckiges Stück eines Abdeckmaterials 4 vorgesehen, welches ebenfalls eine Deckschicht 41 sowie eine Permanent-Haftkleberschicht 42 umfasst. Die beiden Deckschichten 23 und 41 sind vorzugsweise transparente Kunststoffolien, durch welche hindurch ein allfälliger Aufdruck auf dem Formularbogen 1 im Bereich der Karte 3 erkennbar ist. Die Deckschichten dienen weiter zur Versteifung der Karte 3 und können ihr zudem eine wasserabweisende sowie abriebfeste Oberfläche verleihen.

[0020] Anstatt aus einer Kunststoffolie könnten die Deckschichten 23 und 41 auch aus einem Papiermaterial mit vorzugsweise ähnlichen Eigenschaften, wie z.B. Pergamentpapier, bestehen. Die Verwendung eines Papiermaterials für zumindest eine der beiden Deckschichten 2 oder 4 hätte den Vorteil, dass diese Deckschicht dann beschriftbar wäre. Andererseits sind auch Verfahren bekannt (z.B. durch Auftrag einer Mattierung), mit denen glatte Folienoberflächen beschriftbar gemacht werden können.

[0021] Es versteht sich, dass je nach Anwendungsfall auch nur eine der beiden Deckschichten 23, 41 vorgesehen werden kann, wozu sich die Deckschicht 23 anbietet, da diese Teil des Trägermaterials 2 und die Trägerschicht 21 sowieso erforderlich ist.

[0022] Das Trägermaterial 2 wird vorzugsweise als solches komplett vorfabriziert und dann als Ganzes auf die Formular-Rückseite aufgebracht. Dies ist wesentlich wirtschaflicher als das Aufbringen der einzelnen Schichten nacheinander. Das Trägermaterial kann insbesondere als Endlosmaterial in Rollenform dem Formularhersteller von einem dazu spezialisierten Folienhersteller oder Folienveredler angeliefert werden. Da die oberste Schicht 24 eine Permanent-Haftkleberschicht ist, müssen besondere Massnahmen getroffen werden, damit das Trägermaterial 2 auf sich selbst aufrollbar ist. Eine solche Massnahme ist eine rückseitige Trennbeschichtung der Trägerschicht z.B. mittels eines Silikonauftrags. Ein solcher ist in Fig. 2 mit 25 bezeichnet. Alternativ könnte das Trägermaterial 2 zunächst auch mit einer zusätzlichen Trennpapier-Schicht versehen werden, die bei der Formularherstellung dann allerdings als Abfall anfallen würde.

[0023] In Fig. 3 ist die Schälleimschicht 22 im Trägermaterial 2 durch eine sich im wesentlichen gleich verhaltende Doppelschicht aus einer ersten Teilschicht 221 sowie einer zweiten Teilschicht 222 gebildet. Für die erste Teilschicht 221 ist wieder ein Schälleim (ein Schälleim ist ein spezieller nicht permanenter Haftkleber) und für die zweite Teilschicht 222 ein permanenter Haftkleber (bezüglich der Trägerschicht 21) verwendet.

[0024] Im Beispiel von Fig. 4 ist ebenfalls eine derartige Doppelschicht 221/222 eingesetzt. Zusätzlich ist hier noch zwischen der zweiten, permanenten Haftkleberschicht 222 und der Trägerschicht 21 eine Trennschicht 26, z.B. eine Silikonisierung der Trägerschicht 21, vorgesehen. Die beiden Kleberschichten 221 und 222 sind weiter so eingestellt, dass der Haftwert der Schicht 222 zur Trennschicht 26 geringer ist, als der Haftwert der Schicht 221 zur Deckschicht 23. Beim Herauslösen der Karte 3 geht deshalb die Doppelschicht mit dieser mit, wie dies Fig. 4b) zeigt. Die Karte 3 ist dann, wie eine Selbstklebe-Etikette, selbstklebend und kann an einem anderen Ort, z.B. auf einem anderen Papiersubstrat 11, wieder angeklebt werden, wie dies Fig. 4c) zeigt.

[0025] Wegen der erläuterten Eigenschaften der Doppelschicht 221/222 ist es anschliessend aber immer noch möglich, die Karte 3 als Karte 3' auch von ihrem neuen Träger 11 wieder abzulösen, wie dies Fig.4d) zeigt. Wegen der auf dem neuen Träger 11 in der Regel nicht vorhandenen Trennbeschichtung entwickelt der Haftkleber der Teilschicht 222 zu dessen Oberfläche eine permanente Haftwirkung, welche grösser ist als die nicht permanente Haftwirkung zwischen der ersten Teilschicht 221 und der Deckschicht 23. Die Trennung erfolgt beim Ablösen der Karte 3' deshalb nunmehr zwischen den beiden letztgenannten Schichten. Die Doppelschicht 221/222 bleibt auf dem neuen Träger 11 zurück, wie dies Fig. 4d) zeigt.

[0026] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 5 entspricht funktionell dem von Fig. 4, nur dass zusätzlich zwischen den beiden Teilschichten 221/222 noch eine Hilfsträgerschicht 223 eingefügt ist. Diese geht beim Herauslösen der Karte 3 aus dem Formularbogen 1 zunächst mit (Fig.5b)), verbleibt aber nach dem Wieder-Ankleben auf einem neuen Träger 11 (Fig.5c))und dem nachfolgendem Wieder-Ablösen von diesem auf dem neuen Träger zurück (Fig.5d)). Die Lösung mit der Hilfsträgerschicht 223 anstelle lediglich der beiden nicht selbsttragenden Schichten 221 und 222 kann herstellungstechnisch von Vorteil sein. Für die Hilfsträgerschicht 223 kommt wahlweise, wie auch für die übrigen tragenden Schichten, ein Papier- oder Folienmaterial in Frage.

[0027] In Fig. 6 ist der Schichtaufbau von Fig. 2 im Trägermaterial 2 um eine selbstragende Schicht 27 sowie eine Permanent-Haftkleberschicht 28 und im Abdeckmaterial 4 um eine selbstragende Schicht 43 sowie eine Permanent-Haftkleberschicht 44 erweitert. Die zusätzlichen Schichten 27 sowie 43 dienen zur weiteren Versteifung der Karte 3 und bestehen mit Vorteil aus dem gleichen Material wie der Formularbogen 1 selbst. Sie können dann nämlich im gleichen Arbeitsgang wie der Formularbogen auf einer Nebenbahn bedruckt werden, wie dies Fig. 7 zeigt.

[0028] Fig. 7 zeigt eine Endlosbahn 12 aus bereits bedruckten Formularbögen 1, welche über Perforationslinien 13 zusammenhängen. Seitlich verbunden mit der Bahn 12 aus den Formularbögen 1 und mit diesen gemeinsam bedruckt ist eine Nebenbahn 14. Diese wird an der durch den Pfeil 17 bezeichneten Stelle von der Haupt-Bahn 12 abgetrennt und auf einer Rolle 15 aufgewickelt. Die Haupt-Bahn 12 wird auf einer anderen Rolle 16 aufgewickelt. Pro Formularbogen 1 in der Hauptbahn 12 können auf der Nebenbahn 14 in der Regel zwei Druckaufträge mit der für das Trägermaterial 2 und das Abdeckmaterial erforderlichen Grösse 1 angebracht werden. Von diesen ist einer mit 18 bezeichnet. Ein Druckauftrag entsprechender Grösse auf den Formularbögen 1 im Bereich der späteren Karte ist mit 19 bezeichnet.

[0029] In Fig. 8 ist als Trägermaterial 2 das gleiche wie in Fig. 2 verwendet, wobei das von Fig. 1, 3 oder 6 allerdings genauso anwendbar wäre. Im Abdeckmaterial 4 auf der Formular-Vorderseite ist hier zwischen einer Deckschicht 41 und einer Permanent-Haftkleberschicht 42 eine Trennschicht 45 zusätzlich vorgesehen. Nach dem Herauslösen der Karte 3 kann deshalb, wie dies Fig.8c) zeigt, die Deckschicht 41 zusammen mit (ihrer) Trennbeschichtung 45 abgelöst und die Haftkleberschicht 42 freigelegt werden. Die Karte 3' ist dann auf ihrer Vorderseite selbstklebend und kann, wie dies Fig.8d) zeigt, nach Art einer Vignette z.B. an einer Glasscheibe 17 angeklebt werden.

[0030] Auch im Ausführungsbeispiel von Fig. 9 ist als Trägermaterial 2 das von Fig. 2 verwendet, wobei das von Fig. 1, 3 oder 6 wiederum genauso anwendbar wäre. Auch liegt die Modifikation auf der Formular-Vorderseite. Dort ist unter das Abdeckmaterial 4, welches dem von Fig. 2 - 5 entspricht und eine Deckschicht 41 sowie eine Permanent-Haftkleberschicht 42 umfasst, ein weiteres Material 5 mit einer tragenden Schicht 51 (Papier oder Folie) und einer Trennbeschichtung 52 zur Haftkleberschicht 42 hin eingefügt, welches nachfolgend einfach als Trennpapier bezeichnet wird. Das Abdeckmaterial 4 überragt das Trennpapier 5 beidseitig, wodurch in den beiden entstehenden Randzonen 46 und 47 eine permanente Verklebung des Abdeckmaterials 4 mit der Formular-Vorderseite zustande kommt. Lediglich aus darstellerischen Gründen ist die Dicke der Haftkleberschicht 42 in den genannten Randzonen übertrieben gezeichnet. In Wirklichkeit soll sie gleichmässig sein und sich das Abdeckmaterial 2 an das Trägerpapier 5 anpassen. Bei den üblichen Schichtdicken tritt hierbei lediglich eine vernachlässigbare Abstufung auf.

[0031] Die Stanzung zur Erzeugung der Karte 3 ist nun so ausgeführt, dass eine Stanzlinie 31 in der Randzone 46 zu liegen kommt und die andere 32 das Trennpapier 5 durchsetzt. Auch die beiden restlichen Stanzlinien 33 und 34 werden so gewählt, dass sie im Überdeckungsbereich des Abdeckmaterials 4 mit dem Trennpapier liegen. Fig. 9c) zeigt in einer Art Aufsicht schematisch die relative Anordnung der einzelnen Schichten bzw. Materialien zueinander sowie die Lage der durch die erwähnten Stanzlinien festgelegten Karte 3. In Fig. 9 sind die Materialstücke 2, 4 und 5 aus Illustrationsgründen verschieden gross dargestellt. In Richtung der Stanzlinien 31 und 32 könnten sie jedoch alle die gleiche Ausdehnung haben. Auch könnte das Trägermaterial 2 in Richtung der Stanzlinien 33 und 34 gleich gross sowie kleiner als das Abdeckdeckmaterial gewählt werden.

[0032] Nach dem Herauslösen der Karte 3 im Beispiel von Fig. 9 kann, wie dies Fig. 9d) zeigt, wegen dem Trennpapier 5 das Abdeckmaterial 4 von der Kartenoberfläche durch einseitiges Aufbiegen abgehoben werden. Es klebt lediglich in der Randzone 48 an dieser fest. Bedingt durch seine vorzugsweise ausreichend gross gewählte Eigensteifigkeit löst sich das Trennpapier 5 dabei, wie in Fig. 9d) auch zu erkennen, in der Biegezone 49 ein Stück weit vom Abdeckmaterial 4, kann dort deshalb einfach erfasst und, wie dies Fig. 9e) zeigt, entfernt werden. Nachfolgend kann das Abdeckmaterial 4 dauerhaft an der Kartenoberfläche vollflächig angeklebt werden. Die entsprechende Struktur zeigt Fig. 9f, wobei die in der Randzone 48 erkennbare Verdickung der Haftkleberschicht nicht tatsächlich vorhanden ist sondern auf der gewählten Darstellung beruht, wie bereits erläutert.

[0033] Die Ausführungsform von Fig. 9 macht vor allem Sinn, wenn die Deckschicht 41 des Abdeckmaterials 4 tranparent ist. Bei der Karte von Fig. 9 kann dann mit Vorteil auf der Kartenoberfläche z.B. mit Hand eine indiviuelle Beschriftung vorgenommen werden, welche nach dem Entfernen des Trennpapiers 5 und dem dauerhaften Ankleben des Abdeckmaterials 4 durch die transparente Deckschicht 41 hindurch erkennbar, durch diese aber versiegelt und unzugänglich gemacht ist. Es könnte auch ein Passfoto einer Person zwischen Kartenoberfläche und Abdeckmaterial 4 eingeklebt werden.

[0034] Obwohl die Stanzung zur Erzeugung der Karte gemäss der vorliegenden Erfindung vorzugsweise vollumlaufend, d.h. ohne Belassung von Stanzstegen ausgeführt wird, können bei der Ausführungsform von Fig. 9 z.B. an den in Fig. 9c) mit 35 und 36 bezeichneten Stellen punktuell solche Stege stehen gelassen werden, um zu verhindern, dass sich das Abdeckmaterial 4 vorzeitig von der Kartenoberfläche abhebt und dadurch möglicherweise Probleme bei der Formularverarbeitung insbesondere in Laserdruckern entstehen.

[0035] Das Beispiel von Fig. 10 entspricht funktionell dem von Fig. 9, nur dass hier ein Trennpapierstück 5 zwischen der Karten-Rückseite und dem Trägermaterial 2 eingefügt ist. Die sich ergebende Karte 3 ist erkennbar ein Spiegelbild der von Fig. 9.

[0036] Fig. 11 zeigt eine Ausführungsform gemäss Fig. 1, bei welcher jedoch im rückseitigen Trägermaterial 2 innerhalb des Kartenbereichs, d.h. innerhalb der Stanzlinien 31 und 32 eine zusätzliche Ausstanzung 6 (Fenster oder Streifen) vorgenommen und der Stanzling nachfolgend entfernt wurde. Die Rückseite der Karte 3 liegt deshalb im Fensterbereich frei und kann mit Vorteil z.B. bedruckt werden.

[0037] Im Beispiel von Fig. 12 ist eine entsprechende Ausstanzung 6 vorgenommen. Da hier ansonsten jedoch der Schichtaufbau dem von Fig. 2 entspricht, wird durch die Ausstanzung 6 die Oberfläche der Deckschicht 23 freigelegt, welche bevorzugt ja eine Folie ist. Um auch hier eine Beschrift- oder Bedruckbarkeit der Kartenrückseite im Formularbogen 1 sicherzustellen, kann diese im Fensterbereich mit einer Mattierung 7 versehen sein.

[0038] Fig. 13 zeigt schliesslich noch in einer Aufsicht eine halbkreisförmige Ausstanzung 8, deren Sehne durch die Stanzlinie 32 gebildet wird und welche genauso tief wie die übrigen Stanzungen 32 - 34 ausgeführt ist. Der sich daraus ergebende, bezüglich seines Schichtaufbaus mit der Karte 3 übereinstimmende Stanzling 81 ist aus dem Fromularbogen 1 entfernt, wodurch sich eine praktische Entnahmehilfe für die Karte 3 ergibt.

[0039] In bezug auf das Trägermaterial 2 und Fig. 2 wurde bereits ausgeführt, dass dieses bevorzugt in Endlosform von einem darauf spezialisierten Hersteller komplett vorfabriziert und vom Formularhersteller lediglich abgelängt und auf die Formularbögen 1, vorzugsweise ebenfalls wieder in einem Endlos-Prozess, aufgespendet wird. Dies gilt selbstverständlich auch für die anderen Varianten von Trägermaterialen sowie für die Abdeckmaterialien 4.


Ansprüche

1. Trägermaterial (2) für ein Formular (1) mit heraustrennbarer Karte (3), welches dazu vorgesehen ist auf der Formular-Rückseite, den Bereich der Karte (3) wenigstens teilweise überdeckend, aufgeklebt zu werden und welches neben einer Trägerschicht (21) eine Schälleimschicht (22, 221) bezüglich der Karte (3) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Schälleim der Schälleimschicht (22, 221) so eingestellt ist, dass er nach der Ablösung von der Karte praktisch nicht mehr klebrig ist.
 
2. Trägermaterial (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es vor der Schälleim- (22, 221) und der Trägerschicht (21) zusätzlich eine erste Permanent-Haftkleberschicht (24) sowie eine erste Deckschicht (23) aufweist.
 
3. Trägermaterial (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es hinter der Schälleim- (22, 221) und der Trägerschicht (21) als letzte, äusserste Schicht eine erste Trennschicht (25) aufweist.
 
4. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schälleimschicht (22) eine erste Teilschicht (221) mit einem Schälleim und eine zweite Teilschicht (222) mit einem permanenten Haftkleber umfasst.
 
5. Trägermaterial (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten (221) und zweiten Teilschicht (222) noch eine Hilfsträgerschicht (223) angeordnet ist.
 
6. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es zwischen der Schälleim- (221) und der Trägerschicht (21) eine zweite Trennschicht (26) aufweist.
 
7. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es vor der Schälleim- (22) und der Trägerschicht (21) sowie ggf. weiteren Schichten (23,24) eine zweite Permanent-Haftkleberschicht (27) sowie eine Schicht (28) aufweist, welche vorzugsweise aus dem Formularmaterial besteht.
 
8. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es von seiner Rückseite her eine bis durch die Schälleimschicht (21) hindurch ausgeführte Ausstanzung (6) aufweist.
 
9. Trägermaterial (2) nach den Ansprüchen 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Ausstanzung (6) auf der Rückseite der ersten Deckschicht (23) eine Mattierung (7) aufgebracht ist.
 
10. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Material für die Deckschicht (23) und/oder die Trägerschicht (21) Papier oder Folie verwendet ist.
 
11. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 2 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass das Material für die Deckschicht (23) und/oder die Trägerschicht (21) transparent ist.
 




Zeichnung