TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trägermaterial für ein Formular mit heraustrennbarer
Karte, welches dazu vorgesehen ist auf der Formular-Rückseite, den Bereich der Karte
wenigstens teilweise überdeckend aufgeklebt zu werden und welches neben einer Trägerschicht
eine Schälleimschicht bezüglich der Karte umfasst. Unter der "Schälleimschicht bezüglich
der Karte" soll hier eine Leimschicht verstanden werden, welche einerseits zur Trägerschicht
hin eine permanente Haftwirkung, zur Karte hin andererseits jedoch keine permanente
Haftwirkung entwickelt und von welcher sich die Karte deshalb, ohne dass Leimrückstände
auf ihr verbleiben, ablösen lässt. Als permanent wird eine Haftwirkung dann angesehen,
wenn die miteinander verklebten Schichten zerstörungsfrei nicht mehr ohne weiteres
voneinander getrennt werden können.
[0002] Formulare mit heraustrennbarer Karte werden heute zunehmend von Organisationen verwendet,
um Beiträge einzuziehen und gleichzeitig eine Mitglieds- oder Ausweiskarte an den
Adressaten zu übermitteln.
STAND DER TECHNIK
[0003] Bei einem bekannten Formular mit heraustrennbarer Karte sind Deckschichten beidseitig
auf einem Formularbogen aufgeklebt und die Karte durch eine Stanzung durch alle Schichten
hindurch im Formularbogen erzeugt. Dabei sind Stanzstege belassen, damit die Karte
nicht aus dem Formular herausfällt. Für die Deckschichten ist ein transparentes Folienmaterial
verwendet, durch welches hindurch ein das Erscheinungsbild der Karte bestimmender
Aufdruck auf dem Formular im Bereich der Karte sichtbar ist. Die Deckschichten dienen
zum Schutz dieses Aufdrucks, zur Erzielung einer glatten, wasserabweisenden Oberfläche
sowie zur Verstärkung der Karte.
[0004] Als nachteilig bei dem bekannten Formular haben sich die Stanzstege erwiesen. Sie
wirken einerseits an der herausgelösten Karte optisch sowie in taktiler Hinsicht störend
und bilden andererseits Problemstellen, an denen die Gefahr des Einreissens der Karte
beim Herauslösen besteht. Nach dem Heraustrennen der Karte verbleibt im Formular in
jedem Fall ein Loch zurück.
[0005] Aus der EP-A1-0613792 ist ein Formular der eingangs genannten Art bekannt, bei welchem
eine in einem getrennten Arbeitsgang hergestellte Karte nach dem Ausstanzen eines
genügend grossen Lochs im Formular und dem rückseitigen Aufkleben des mit einem Schälleim
versehenen Trägermaterials in das Loch eingesetzt wird. Wegen der Herstellungs- und
Positionierungstoleranzen muss ein gewisser Abstand zwischen dem äusseren Umfang der
Karte und den inneren Rändern des Stanzloches eingehalten werden. Die Herstellung
der Karte in separaten Arbeitsgängen sowie ihre Positionierung im Stanzloch des Formularbogens
ist relativ aufwendig.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Trägermaterials für ein Formular mit
herauslösbarer Karte, das die vorerwähnten Nachteile vermeidet, bei dem sich die Karte
jedoch mindestens ebenso leicht herauslösen lässt und bis dahin mindestens ebenso
sicher in der Formularebene gehalten ist.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus einem Trägermaterial gemäss Patentanspruch
1.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindungsgegenstände sind jeweils
in den abhängigen Patentansprüchen gekennzeichnet.
[0009] Unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen werden nachfolgend Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine erste, einfachste Ausführungsform
eines Formularbogens nach der Erfindung;
- Fig. 2
- in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine gegenüber der ersten um Deckschichten
erweiterte Ausführungsform;
- Fig. 3
- in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine weitere Ausführungsform mit einer
speziell ausgebildeten Schälleimschicht;
- Fig. 4
- in geschnittener Darstellung unter a) bis d) eine Ausführungsform, bei welcher die
Karte zunächst selbstklebend ist;
- Fig. 5
- in geschnittener Darstellung unter a) bis d) eine weitere Ausführungsform mit selbstklebender
Karte;
- Fig. 6
- in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine Ausführungsform mit aufgedoppelten
Schichten aus dem Formularmaterial;
- Fig. 7
- in einer Aufsicht schematisch, wie die Formularbögen und die aufgedoppelten Schichten
der Ausführungsform von Fig. 6 im gleichen Arbeitsgang bedruckt werden können;
- Fig. 8
- in geschnittener Darstellung unter a) bis d) eine als Vignette verwendbare Ausführungsform;
- Fig. 9
- in geschnittener Darstellung unter a) und b) und d) bis f) sowie in einer Aufsicht
unter c) eine Ausführungsform, bei welcher die Karte aufklappbar und nach Entfernen
einer Trennschicht wieder zusammenklebbar ist;
- Fig. 10
- in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine zur Ausführungsform von Fig. 9 ähnliche
Ausführungsform;
- Fig. 11
- in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine Ausführungsform entsprechend Fig.
1, jedoch mit freigestanzter Karten-Rückseite;
- Fig. 12
- in geschnittener Darstellung unter a) und b) eine Ausführungsform entsprechend Fig.
2, jedoch mit ausgestanzter Kartenrückseite; und
- Fig. 13
- in einer Aufsicht eine Ausführungsform mit einer Ausstanzung, durch welche eine Entnahmehilfe
für die Karte ensteht.
WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0011] In Fig. 1 bezeichnet 1 einen Formularbogen. Dieser besteht z.B. aus Papier, auf welchem
eine beliebige Information, ein Muster oder dergleichen ein- oder beidseitig aufgedruckt
sein kann. Mit 2 ist ein vorzugsweise rechteckiges Stück eines Trägermaterials bezeichnet,
welches eine Trägerschicht 21 sowie eine Schälleimschicht 22 umfasst. Die Trägerschicht
21 ist vermittels der Schälleimschicht 22 an der Formular-Rückseite angeklebt.
[0012] Von der Vorderseite des Formularbogens 1 aus ist, wie durch die Pfeile in Fig. 1a)
verdeutlicht, innerhalb der Fläche des Trägermaterials 2 eine vorzugsweise vollumlaufende,
d.h. stegfreie Stanzung ausgeführt, welche den Formularbogen 1 sowie die Schälleimschicht
22 durchsetzt und bis zur Trägerschicht 21 hinunterreicht. Unschädlich ist es, wenn
die Trägerschicht 21 etwas mit angestanzt ist, solange sie dadurch ihre tragenden
Eigenschaften nicht verliert.
[0013] Durch die wie erwähnt vorzugsweise vollumlaufende Stanzung ist aus dem Formularbogen
1 ein Stanzling bzw. eine Karte 3 herausgeschnitten, der bzw. die mit dem umliegenden
Material des Formularbogens 1 keine Verbindung mehr aufweist und lediglich noch durch
die nicht mit durchgestanzte Trägerschicht 21 im Formularbogen 1 gehalten wird.
[0014] Der Schälleim der Schicht 22 ist in bekannter Weise so eingestellt, dass die Karte
3 einerseits genügend fest und sicher im der Formularbogen 1 gehalten wird, d.h. sich
beim bestimmungsgemässen Hantieren mit dem Formularbogen 1 oder auch dessen automatischer
Verarbeitung nicht vorzeitig ablöst, andererseits jedoch leicht aus dem Bogen 1 herauslösbar
ist. Beim Herauslösen der Karte muss der Schälleim 22 vollständig auf der Trägerschicht
21 verbleiben. Er darf sich also nicht, wie dies bei Selbstklebe-Etiketten gerade
umgekehrt der Fall ist, zusammen mit der Karte 3 ablösen. Die Schälleimschicht 21
weist insofern zum Trägermaterial 21 eine permanente und zum Formularbogen 1 hin eine
nicht permanente Haftwirkung auf.
[0015] Fig. 1b) zeigt das Formular mit der herausgelösten Karte 3. Erkennbar ist die Schälleimschicht
22 auf der Trägerschicht 21 verblieben und nicht mit der Karte 3 "mitgegangen". Die
Karte 3 ist insofern nicht selbstklebend.
[0016] Die Schälleimschicht 22 ist auch noch so eingestellt, dass sie nach dem Herauslösen
der Karte 3 praktisch nicht mehr klebrig ist.
[0017] Für die Trägerschicht 21 kann ein Papier- oder Folienmaterial verwendet sein. Dieses
kann, wie das Formular, einen Druckauftrag tragen. Es kann transparent oder auch undurchsichtig
sein. Im letzteren Fall wäre ein Druckauftrag auf der kartenseitigen Oberfläche der
Trägerschicht 22 sowie auf der Karten-Rückseite zunächst versteckt und würde erst
beim Heraustrennen der Karte 3 sichtbar werden.
[0018] Alle nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele beruhen auf dem vorstehenden
Grundaufbau, auf dessen wiederholte Erläuterung deshalb auch jeweils verzichtet wird.
[0019] Im Beispiel von Fig. 2 umfasst das rückseitige Tägermaterial 2 neben einer Trägerschicht
21 und einer Schälleimschicht 22 noch eine Deckschicht 23 und eine Permanent-Haftkleberschicht
24. Auf der Formular-Vorderseite ist weiter ein vorzugsweise wie das Trägermaterial
2 rechteckiges Stück eines Abdeckmaterials 4 vorgesehen, welches ebenfalls eine Deckschicht
41 sowie eine Permanent-Haftkleberschicht 42 umfasst. Die beiden Deckschichten 23
und 41 sind vorzugsweise transparente Kunststoffolien, durch welche hindurch ein allfälliger
Aufdruck auf dem Formularbogen 1 im Bereich der Karte 3 erkennbar ist. Die Deckschichten
dienen weiter zur Versteifung der Karte 3 und können ihr zudem eine wasserabweisende
sowie abriebfeste Oberfläche verleihen.
[0020] Anstatt aus einer Kunststoffolie könnten die Deckschichten 23 und 41 auch aus einem
Papiermaterial mit vorzugsweise ähnlichen Eigenschaften, wie z.B. Pergamentpapier,
bestehen. Die Verwendung eines Papiermaterials für zumindest eine der beiden Deckschichten
2 oder 4 hätte den Vorteil, dass diese Deckschicht dann beschriftbar wäre. Andererseits
sind auch Verfahren bekannt (z.B. durch Auftrag einer Mattierung), mit denen glatte
Folienoberflächen beschriftbar gemacht werden können.
[0021] Es versteht sich, dass je nach Anwendungsfall auch nur eine der beiden Deckschichten
23, 41 vorgesehen werden kann, wozu sich die Deckschicht 23 anbietet, da diese Teil
des Trägermaterials 2 und die Trägerschicht 21 sowieso erforderlich ist.
[0022] Das Trägermaterial 2 wird vorzugsweise als solches komplett vorfabriziert und dann
als Ganzes auf die Formular-Rückseite aufgebracht. Dies ist wesentlich wirtschaflicher
als das Aufbringen der einzelnen Schichten nacheinander. Das Trägermaterial kann insbesondere
als Endlosmaterial in Rollenform dem Formularhersteller von einem dazu spezialisierten
Folienhersteller oder Folienveredler angeliefert werden. Da die oberste Schicht 24
eine Permanent-Haftkleberschicht ist, müssen besondere Massnahmen getroffen werden,
damit das Trägermaterial 2 auf sich selbst aufrollbar ist. Eine solche Massnahme ist
eine rückseitige Trennbeschichtung der Trägerschicht z.B. mittels eines Silikonauftrags.
Ein solcher ist in Fig. 2 mit 25 bezeichnet. Alternativ könnte das Trägermaterial
2 zunächst auch mit einer zusätzlichen Trennpapier-Schicht versehen werden, die bei
der Formularherstellung dann allerdings als Abfall anfallen würde.
[0023] In Fig. 3 ist die Schälleimschicht 22 im Trägermaterial 2 durch eine sich im wesentlichen
gleich verhaltende Doppelschicht aus einer ersten Teilschicht 221 sowie einer zweiten
Teilschicht 222 gebildet. Für die erste Teilschicht 221 ist wieder ein Schälleim (ein
Schälleim ist ein spezieller nicht permanenter Haftkleber) und für die zweite Teilschicht
222 ein permanenter Haftkleber (bezüglich der Trägerschicht 21) verwendet.
[0024] Im Beispiel von Fig. 4 ist ebenfalls eine derartige Doppelschicht 221/222 eingesetzt.
Zusätzlich ist hier noch zwischen der zweiten, permanenten Haftkleberschicht 222 und
der Trägerschicht 21 eine Trennschicht 26, z.B. eine Silikonisierung der Trägerschicht
21, vorgesehen. Die beiden Kleberschichten 221 und 222 sind weiter so eingestellt,
dass der Haftwert der Schicht 222 zur Trennschicht 26 geringer ist, als der Haftwert
der Schicht 221 zur Deckschicht 23. Beim Herauslösen der Karte 3 geht deshalb die
Doppelschicht mit dieser mit, wie dies Fig. 4b) zeigt. Die Karte 3 ist dann, wie eine
Selbstklebe-Etikette, selbstklebend und kann an einem anderen Ort, z.B. auf einem
anderen Papiersubstrat 11, wieder angeklebt werden, wie dies Fig. 4c) zeigt.
[0025] Wegen der erläuterten Eigenschaften der Doppelschicht 221/222 ist es anschliessend
aber immer noch möglich, die Karte 3 als Karte 3' auch von ihrem neuen Träger 11 wieder
abzulösen, wie dies Fig.4d) zeigt. Wegen der auf dem neuen Träger 11 in der Regel
nicht vorhandenen Trennbeschichtung entwickelt der Haftkleber der Teilschicht 222
zu dessen Oberfläche eine permanente Haftwirkung, welche grösser ist als die nicht
permanente Haftwirkung zwischen der ersten Teilschicht 221 und der Deckschicht 23.
Die Trennung erfolgt beim Ablösen der Karte 3' deshalb nunmehr zwischen den beiden
letztgenannten Schichten. Die Doppelschicht 221/222 bleibt auf dem neuen Träger 11
zurück, wie dies Fig. 4d) zeigt.
[0026] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 5 entspricht funktionell dem von Fig. 4, nur dass
zusätzlich zwischen den beiden Teilschichten 221/222 noch eine Hilfsträgerschicht
223 eingefügt ist. Diese geht beim Herauslösen der Karte 3 aus dem Formularbogen 1
zunächst mit (Fig.5b)), verbleibt aber nach dem Wieder-Ankleben auf einem neuen Träger
11 (Fig.5c))und dem nachfolgendem Wieder-Ablösen von diesem auf dem neuen Träger zurück
(Fig.5d)). Die Lösung mit der Hilfsträgerschicht 223 anstelle lediglich der beiden
nicht selbsttragenden Schichten 221 und 222 kann herstellungstechnisch von Vorteil
sein. Für die Hilfsträgerschicht 223 kommt wahlweise, wie auch für die übrigen tragenden
Schichten, ein Papier- oder Folienmaterial in Frage.
[0027] In Fig. 6 ist der Schichtaufbau von Fig. 2 im Trägermaterial 2 um eine selbstragende
Schicht 27 sowie eine Permanent-Haftkleberschicht 28 und im Abdeckmaterial 4 um eine
selbstragende Schicht 43 sowie eine Permanent-Haftkleberschicht 44 erweitert. Die
zusätzlichen Schichten 27 sowie 43 dienen zur weiteren Versteifung der Karte 3 und
bestehen mit Vorteil aus dem gleichen Material wie der Formularbogen 1 selbst. Sie
können dann nämlich im gleichen Arbeitsgang wie der Formularbogen auf einer Nebenbahn
bedruckt werden, wie dies Fig. 7 zeigt.
[0028] Fig. 7 zeigt eine Endlosbahn 12 aus bereits bedruckten Formularbögen 1, welche über
Perforationslinien 13 zusammenhängen. Seitlich verbunden mit der Bahn 12 aus den Formularbögen
1 und mit diesen gemeinsam bedruckt ist eine Nebenbahn 14. Diese wird an der durch
den Pfeil 17 bezeichneten Stelle von der Haupt-Bahn 12 abgetrennt und auf einer Rolle
15 aufgewickelt. Die Haupt-Bahn 12 wird auf einer anderen Rolle 16 aufgewickelt. Pro
Formularbogen 1 in der Hauptbahn 12 können auf der Nebenbahn 14 in der Regel zwei
Druckaufträge mit der für das Trägermaterial 2 und das Abdeckmaterial erforderlichen
Grösse 1 angebracht werden. Von diesen ist einer mit 18 bezeichnet. Ein Druckauftrag
entsprechender Grösse auf den Formularbögen 1 im Bereich der späteren Karte ist mit
19 bezeichnet.
[0029] In Fig. 8 ist als Trägermaterial 2 das gleiche wie in Fig. 2 verwendet, wobei das
von Fig. 1, 3 oder 6 allerdings genauso anwendbar wäre. Im Abdeckmaterial 4 auf der
Formular-Vorderseite ist hier zwischen einer Deckschicht 41 und einer Permanent-Haftkleberschicht
42 eine Trennschicht 45 zusätzlich vorgesehen. Nach dem Herauslösen der Karte 3 kann
deshalb, wie dies Fig.8c) zeigt, die Deckschicht 41 zusammen mit (ihrer) Trennbeschichtung
45 abgelöst und die Haftkleberschicht 42 freigelegt werden. Die Karte 3' ist dann
auf ihrer Vorderseite selbstklebend und kann, wie dies Fig.8d) zeigt, nach Art einer
Vignette z.B. an einer Glasscheibe 17 angeklebt werden.
[0030] Auch im Ausführungsbeispiel von Fig. 9 ist als Trägermaterial 2 das von Fig. 2 verwendet,
wobei das von Fig. 1, 3 oder 6 wiederum genauso anwendbar wäre. Auch liegt die Modifikation
auf der Formular-Vorderseite. Dort ist unter das Abdeckmaterial 4, welches dem von
Fig. 2 - 5 entspricht und eine Deckschicht 41 sowie eine Permanent-Haftkleberschicht
42 umfasst, ein weiteres Material 5 mit einer tragenden Schicht 51 (Papier oder Folie)
und einer Trennbeschichtung 52 zur Haftkleberschicht 42 hin eingefügt, welches nachfolgend
einfach als Trennpapier bezeichnet wird. Das Abdeckmaterial 4 überragt das Trennpapier
5 beidseitig, wodurch in den beiden entstehenden Randzonen 46 und 47 eine permanente
Verklebung des Abdeckmaterials 4 mit der Formular-Vorderseite zustande kommt. Lediglich
aus darstellerischen Gründen ist die Dicke der Haftkleberschicht 42 in den genannten
Randzonen übertrieben gezeichnet. In Wirklichkeit soll sie gleichmässig sein und sich
das Abdeckmaterial 2 an das Trägerpapier 5 anpassen. Bei den üblichen Schichtdicken
tritt hierbei lediglich eine vernachlässigbare Abstufung auf.
[0031] Die Stanzung zur Erzeugung der Karte 3 ist nun so ausgeführt, dass eine Stanzlinie
31 in der Randzone 46 zu liegen kommt und die andere 32 das Trennpapier 5 durchsetzt.
Auch die beiden restlichen Stanzlinien 33 und 34 werden so gewählt, dass sie im Überdeckungsbereich
des Abdeckmaterials 4 mit dem Trennpapier liegen. Fig. 9c) zeigt in einer Art Aufsicht
schematisch die relative Anordnung der einzelnen Schichten bzw. Materialien zueinander
sowie die Lage der durch die erwähnten Stanzlinien festgelegten Karte 3. In Fig. 9
sind die Materialstücke 2, 4 und 5 aus Illustrationsgründen verschieden gross dargestellt.
In Richtung der Stanzlinien 31 und 32 könnten sie jedoch alle die gleiche Ausdehnung
haben. Auch könnte das Trägermaterial 2 in Richtung der Stanzlinien 33 und 34 gleich
gross sowie kleiner als das Abdeckdeckmaterial gewählt werden.
[0032] Nach dem Herauslösen der Karte 3 im Beispiel von Fig. 9 kann, wie dies Fig. 9d) zeigt,
wegen dem Trennpapier 5 das Abdeckmaterial 4 von der Kartenoberfläche durch einseitiges
Aufbiegen abgehoben werden. Es klebt lediglich in der Randzone 48 an dieser fest.
Bedingt durch seine vorzugsweise ausreichend gross gewählte Eigensteifigkeit löst
sich das Trennpapier 5 dabei, wie in Fig. 9d) auch zu erkennen, in der Biegezone 49
ein Stück weit vom Abdeckmaterial 4, kann dort deshalb einfach erfasst und, wie dies
Fig. 9e) zeigt, entfernt werden. Nachfolgend kann das Abdeckmaterial 4 dauerhaft an
der Kartenoberfläche vollflächig angeklebt werden. Die entsprechende Struktur zeigt
Fig. 9f, wobei die in der Randzone 48 erkennbare Verdickung der Haftkleberschicht
nicht tatsächlich vorhanden ist sondern auf der gewählten Darstellung beruht, wie
bereits erläutert.
[0033] Die Ausführungsform von Fig. 9 macht vor allem Sinn, wenn die Deckschicht 41 des
Abdeckmaterials 4 tranparent ist. Bei der Karte von Fig. 9 kann dann mit Vorteil auf
der Kartenoberfläche z.B. mit Hand eine indiviuelle Beschriftung vorgenommen werden,
welche nach dem Entfernen des Trennpapiers 5 und dem dauerhaften Ankleben des Abdeckmaterials
4 durch die transparente Deckschicht 41 hindurch erkennbar, durch diese aber versiegelt
und unzugänglich gemacht ist. Es könnte auch ein Passfoto einer Person zwischen Kartenoberfläche
und Abdeckmaterial 4 eingeklebt werden.
[0034] Obwohl die Stanzung zur Erzeugung der Karte gemäss der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
vollumlaufend, d.h. ohne Belassung von Stanzstegen ausgeführt wird, können bei der
Ausführungsform von Fig. 9 z.B. an den in Fig. 9c) mit 35 und 36 bezeichneten Stellen
punktuell solche Stege stehen gelassen werden, um zu verhindern, dass sich das Abdeckmaterial
4 vorzeitig von der Kartenoberfläche abhebt und dadurch möglicherweise Probleme bei
der Formularverarbeitung insbesondere in Laserdruckern entstehen.
[0035] Das Beispiel von Fig. 10 entspricht funktionell dem von Fig. 9, nur dass hier ein
Trennpapierstück 5 zwischen der Karten-Rückseite und dem Trägermaterial 2 eingefügt
ist. Die sich ergebende Karte 3 ist erkennbar ein Spiegelbild der von Fig. 9.
[0036] Fig. 11 zeigt eine Ausführungsform gemäss Fig. 1, bei welcher jedoch im rückseitigen
Trägermaterial 2 innerhalb des Kartenbereichs, d.h. innerhalb der Stanzlinien 31 und
32 eine zusätzliche Ausstanzung 6 (Fenster oder Streifen) vorgenommen und der Stanzling
nachfolgend entfernt wurde. Die Rückseite der Karte 3 liegt deshalb im Fensterbereich
frei und kann mit Vorteil z.B. bedruckt werden.
[0037] Im Beispiel von Fig. 12 ist eine entsprechende Ausstanzung 6 vorgenommen. Da hier
ansonsten jedoch der Schichtaufbau dem von Fig. 2 entspricht, wird durch die Ausstanzung
6 die Oberfläche der Deckschicht 23 freigelegt, welche bevorzugt ja eine Folie ist.
Um auch hier eine Beschrift- oder Bedruckbarkeit der Kartenrückseite im Formularbogen
1 sicherzustellen, kann diese im Fensterbereich mit einer Mattierung 7 versehen sein.
[0038] Fig. 13 zeigt schliesslich noch in einer Aufsicht eine halbkreisförmige Ausstanzung
8, deren Sehne durch die Stanzlinie 32 gebildet wird und welche genauso tief wie die
übrigen Stanzungen 32 - 34 ausgeführt ist. Der sich daraus ergebende, bezüglich seines
Schichtaufbaus mit der Karte 3 übereinstimmende Stanzling 81 ist aus dem Fromularbogen
1 entfernt, wodurch sich eine praktische Entnahmehilfe für die Karte 3 ergibt.
[0039] In bezug auf das Trägermaterial 2 und Fig. 2 wurde bereits ausgeführt, dass dieses
bevorzugt in Endlosform von einem darauf spezialisierten Hersteller komplett vorfabriziert
und vom Formularhersteller lediglich abgelängt und auf die Formularbögen 1, vorzugsweise
ebenfalls wieder in einem Endlos-Prozess, aufgespendet wird. Dies gilt selbstverständlich
auch für die anderen Varianten von Trägermaterialen sowie für die Abdeckmaterialien
4.
1. Trägermaterial (2) für ein Formular (1) mit heraustrennbarer Karte (3), welches dazu
vorgesehen ist auf der Formular-Rückseite, den Bereich der Karte (3) wenigstens teilweise
überdeckend, aufgeklebt zu werden und welches neben einer Trägerschicht (21) eine
Schälleimschicht (22, 221) bezüglich der Karte (3) umfasst, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schälleim der Schälleimschicht (22, 221) so eingestellt ist, dass er nach
der Ablösung von der Karte praktisch nicht mehr klebrig ist.
2. Trägermaterial (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es vor der Schälleim-
(22, 221) und der Trägerschicht (21) zusätzlich eine erste Permanent-Haftkleberschicht
(24) sowie eine erste Deckschicht (23) aufweist.
3. Trägermaterial (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es hinter
der Schälleim- (22, 221) und der Trägerschicht (21) als letzte, äusserste Schicht
eine erste Trennschicht (25) aufweist.
4. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schälleimschicht (22) eine erste Teilschicht (221) mit einem Schälleim und eine
zweite Teilschicht (222) mit einem permanenten Haftkleber umfasst.
5. Trägermaterial (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten
(221) und zweiten Teilschicht (222) noch eine Hilfsträgerschicht (223) angeordnet
ist.
6. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
es zwischen der Schälleim- (221) und der Trägerschicht (21) eine zweite Trennschicht
(26) aufweist.
7. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
es vor der Schälleim- (22) und der Trägerschicht (21) sowie ggf. weiteren Schichten
(23,24) eine zweite Permanent-Haftkleberschicht (27) sowie eine Schicht (28) aufweist,
welche vorzugsweise aus dem Formularmaterial besteht.
8. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
es von seiner Rückseite her eine bis durch die Schälleimschicht (21) hindurch ausgeführte
Ausstanzung (6) aufweist.
9. Trägermaterial (2) nach den Ansprüchen 2 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich
der Ausstanzung (6) auf der Rückseite der ersten Deckschicht (23) eine Mattierung
(7) aufgebracht ist.
10. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
als Material für die Deckschicht (23) und/oder die Trägerschicht (21) Papier oder
Folie verwendet ist.
11. Trägermaterial (2) nach einem der Ansprüche 2 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass
das Material für die Deckschicht (23) und/oder die Trägerschicht (21) transparent
ist.