[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung für Positionsschalter
oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind bereits derartige Vorrichtungen bekannt. Die DE 43 03 367 C1 beschreibt einen
Sicherheitsschalter bestehend aus einem Freigabemechanismus und einem diesen Mechanismus
entriegelnden Betätigungsorgan. Dabei besteht der Freigabemechanismus im wesentlichen
aus einer in einem Gehäuse gelagerten Walze, die ihrerseits wiederum aus einzelnen,
drehbar auf einer Welle gelagerten Scheiben mit radial offenen, steuerkurvenartigen
Ausnehmungen besteht. Das Betätigungsorgan ist im wesentlichen schlüsselartig ausgebildet
und weist in Anpassung an die Ausnehmungen des Freigabemechanismus einzelne Betätigungsabschnitte
auf, so daß durch Einführen des Betätigungsorgans in den Freigabemechanismus dieser
entsprechend entsperrbar ist und somit über die Walze ein elektrischer Schaltvorgang
ausgelöst wird.
Es sind noch weitere mechanisch-kodierte Sicherheitsschalter bekannt. Auch in der
DE 42 38 016 C2 wird eine derartige Lösung offenbart. Hierbei wird ein schlüsselartiges
Betätigungselement in eine Gehäuseöffnung der Freigabeeinrichtung eingeführt, wodurch
dann ein Schlitten innerhalb der Freigabeeinrichtung nach Entriegelung durch das kodierte
Betätigungselement in Einführrichtung bewegbar ist und in eingeführter Position des
Betätigungselements ein Schaltstößel des Schaltgeräts das Betätigungselement entgegen
der Einführrichtung verriegelt und ebenfalls ein elektrischer Schaltvorgang ausgelöst
wird.
Diese bekannten Lösungen haben alle gemein, daß die erzielte Sicherheit gegen unbefugtes
Schalten lediglich durch mehr oder minder einfache mechanische Kodierung der Betätigungsorgane
und der zugehörigen Freigabeeinrichtungen erreicht wird. Die somit erzielte Sicherheit
ist jedoch in vielen Fällen unzureichend, da derartige mechanisch kodierte Betätigungsorgane
im Fachhandel erhältlich oder auch einfach nachzufertigen sind. In der Praxis hat
sich gezeigt, daß derartige, durch mechanische Kodierung realisierte Sicherheitseinrichtungen
relativ einfach zu überlisten sind. Genau das birgt jedoch ein hohes Gefahrenpotential,
da Sicherheitsvorrichtungen, wie Schutztüren, Abschirmgitter und -hauben, die mit
Hilfe derartiger Sicherheitsschalter abgesichert worden sind, umgangen werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsvorrichtung
für Positionsschalter oder dergleichen zu schaffen, die einerseits einen deutlich
höheren Kodierungsgrad gewährleistet und andererseits ein Fälschen der kodierten Betätigungselemente
nahezu ausschließt und somit die Überlistungssicherheit derartiger Vorrichtungen deutlich
erhöht.
[0003] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Betätigungselement und das
Freigabeelement zusätzlich elektromagnetisch kodiert sind derart, daß das Freigabeelement
mindestens ein, magnetische Feldänderungen erfassendes Fühlerelement aufweist und
das Betätigungselement mindestens ein, ein Magnetfeld erzeugendes Magnetelement aufweist,
so daß nach erfolgter mechanischer und elektromagnetischer Dekodierung ein elektrischer
Schaltvorgang freigegeben wird. Erfindungsgemäß weist das Freigabeelement mehrere
Fühlerelemente und das Betätigungselement mehrere Magnetelemente auf. Dabei sind die,
vorzugsweise als Hallsensoren ausgebildeten Fühlerelemente und die insbesondere in
Form von Dauermagneten ausgebildeten Magnetelemente beispielsweise in einer zwei-
oder mehrreihigen Matrix derart angeordnet, daß im betriebsmäßig zusammengeführten
Zustand von Freigabe- und Betätigungselement, deren Fühler- und Magnetelemente nahezu
deckungsgleich übereinander liegen. Bei entsprechender Matrixanordnung von Fühler-
und Magnetelementen erfolgt dann ein zusätzliches Dekodierungssignal, so daß nach
erfolgter mechanischer und elektromagnetischer Dekodierung ein elektrischer Schaltvorgang
freigegeben wird.
Weitere Vorteile der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Figurenbeschreibung
enthalten.
[0004] Die einzige Zeichnungsfigur zeigt eine mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Sicherheitsvorrichtung im Teilschnitt in einer Perspektivdarstellung, wobei die Vorrichtung
an einem Positionsschalter angeordnet ist.
[0005] In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung in einem Teilschnitt
in einer Perspektivansicht dargestellt. Die Sicherheitsvorrichtung besteht im wesentlichen
aus einem insbesondere schlüsselartigen Betätigungselement 2 und einem, der Aufnahme
des Betätigungselements 2 dienenden Freigabeelement 4. Erfindungsgemäß sind das Betätigungselement
2 und das Freigabeelement 4 zusätzlich zu einer mechanischen Kodierung elektromagnetisch
kodiert derart, daß das Freigabeelement 4 mindestens ein, magnetische Feldänderungen
erfassendes Fühlerelement 6 aufweist und das Betätigungselement 2 mindestens ein,
ein Magnetfeld erzeugendes Magnetelement 8 aufweist. So wird erfindungsgemäß erst
nach doppelter Freischaltung der Sicherheitsvorrichtung - nach erfolgter mechanischer
und elektromagnetischer Dekodierung - ein elektrischer Schaltvorgang eines mit der
Sicherheitsvorrichtung verbundenen Positionsschalters 10 oder dergleichen freigegeben.
In der dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung
sind auf dem Betätigungselement 2, beispielsweise sechs Magnetelemente 8 in zweireihiger
Matrixanordnung angeordnet. Analog zu dieser Anordnung weist das Freigabeelement 4
ebenfalls sechs, in gleicher Weise angeordnete Fühlerelemente 6 auf. Dabei sind die
Fühlerelemente 6 und die Magnetelemente 8 derart angeordnet, daß sie im betriebsmäßig
zusammengeführten Zustand von Freigabe- und Betätigungselement 4, 2 im wesentlichen
deckungsgleich übereinanderliegen. In einer bevorzugten Ausfürungsform sind die Fühlerelemente
6 als Hallsensoren und die Magnetelemente 8 als Dauermagnete ausgebildet.
Zur Funktionsweise der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung:
Durch das betriebsmäßige Zusammenführen von Freigabeelement 4 und zugehörigem Betätigungselement
2 erfolgt einerseits - aufgrund der äußeren Form des Betätigungselements 2 - eine
mechanische Dekodierung. Andererseits erfolgt zusätzlich eine elektromagnetische Dekodierung,
indem die Fühlerelemente 6 des Freigabeelements 4 die Anordnung der auf dem Betätigungselement
2 befindlichen Magnetelemente 8 abfragen, beziehungsweise erfassen und mit einem vorhandenen
Referenzabbild beziehungsweise -muster vergleichen. Bei Übereinstimmung von Referenzabbild
des Freigabeelements 4 und Magnetelementeanordnung auf dem Betätigungselement 2, erfolgt
die elektromagnetische Dekodierung, so daß nach erfolgreicher mechanischer und elektromagnetischer
Entschlüsselung ein elektrischer Schaltvorgang des Positionsschalters freigegeben
wird. Für den Vergleich der Magnetelementeanordnung des Betätigungselements 2 mit
dem Referenzabbild des Freigabeelements 4 ist jedes der Fühlerelemente 6 insbesondere
mit einem Komparator verbunden (nicht dargestellt). Dabei ist jeweils an einen der
beiden Komparatoreingänge eines jeden Komparators eine Referenzspannung angelegt derart,
daß das Referenzabbild entsteht. Der andere Eingang eines jeden Komparators wird dann
jeweils mit dem Signalausgang eines Fühlerelements 6 verbunden. So wird durch Einbringen
des Betätigungselements 2 in das Freigabeelement 4, die Änderung einzelner Magnetfelder
im Bereich der Fühlerelemente 6 erreicht und eine Art Spannungs- beziehungsweise Signalmatrix
erzeugt. Falls diese Signalmatrix mit dem vorhandenen Referenzabbild übereinstimmt,
wird ein Freigabesignal erzeugt.
[0006] Ein weiteres erfinderisches Merkmal der Sicherheitsvorrichtung besteht darin, daß
die Fühlerelemente 6 ferner derart mit einer Rechen- und Speichereinheit verbunden
sind (nicht dargestellt), daß durch erstmaliges betriebsmäßiges Zusammenführen von
Betätigungs- und Freigabeelement 2, 4 ein, der Anordnung der Magnetelemente 8 des
Betätigungselements 2 entsprechendes Referenzmuster abgespeichert wird und alle künftigen
Dekodierungsvorgänge an Hand dieses erstellten Referenzmusters erfolgen.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungsformen.
1. Sicherheitsvorrichtung für Positionsschalter, insbesondere Sicherheitspositionsschalter,
bestehend aus einem Betätigungselement (2) und einem Freigabeelement (4), wobei das
Betätigungselement (2) und das Freigabeelement (4) derart mechanisch kodiert sind,
daß durch das betriebsmäßige Zusammenführen von Betätigungs- und Freigabeelement (2,
4) eine mechanische Dekodierung und zugleich ein mechanischer Formschluß zwischen
diesen beiden Elementen (2, 4) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (2) und das Freigabeelement (4) zusätzlich elektromagnetisch
kodiert sind derart, daß das Freigabeelement (4) mindestens ein magnetische Feldänderungen
erfassendes Fühlerelement (6) aufweist und das Betätigungselement (2) mindestens ein
ein Magnetfeld erzeugendes Magnetelement (8) aufweist, so daß nach erfolgter mechanischer
und elektromagnetischer Dekodierung ein elektrischer Schaltvorgang freigegeben wird.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das beziehungsweise jedes Fühlerelement (6) als Hallsensor ausgebildet ist.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das beziehungsweise jedes Magnetelement (8) als Dauermagnet ausgebildet ist.
4. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Freigabeelement (4) mehrere Fühlerelemente (6) und das Betätigungselement (2)
mehrere Magnetelemente (8) aufweist, wobei die Magnetelemete (8) und die Fühlerelemente
(6) derart angeordnet sind, daß im betriebsmäßig zusammengeführten Zustand von Freigabe-
und Betätigungselement (4, 2) Fühler- und Magnetelemente (6, 8) nahezu deckungsgleich
übereinander liegen.
5. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fühlerelemente (6) und die Magnetelemente (8) in Form einer Matrix angeordnet
sind.
6. Sicherheitsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß jedem der Fühlerelemente (6) ein Komparator zur Auswertung des elektronischen Dekodiervorgangs
nachgeschaltet ist.
7. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fühlerelemente (6) derart mit einer Rechen- und Speichereinheit verbunden sind,
daß durch erstmaliges betriebsmäßiges Zusammenführen von Betätigungs- und Freigabeelement
(2, 4) ein, der Anordnung der Magnetelemente (8) des Betätigungselements (2) entsprechendes
Referenzmuster abgespeichert wird und alle künftigen Dekodierungsvorgänge an Hand
dieses einmalig erstellten Referenzmusters erfolgen.