[0001] Die Erfindung betrifft einen Walzenvorschub zum Einzug von streifenförmigem Blech-Werkstückmaterial
in eine Blechbearbeitungsmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Walzenvorschub dieser Art ist durch die DE-44 37 217 A1 bekannt.
[0003] Derartige Walzenvorschübe sind insbesondere für Maschinen gedacht, mittels derer
Werkstücke, die bis zu ihrer, z.B. durch einen abschließenden Schneidvorgang erfolgenden
Vereinzelung zusammenhängend einer Folgebearbeitung an mehreren Bearbeitungsstationen
unterwerfbar sind, in denen in einem mittels des Vorschubantriebes gesteuerten Takt
unterschiedlichen Fertigungsgraden entsprechende, z.B. stanzende, biegende oder andere
kaltverformende Bearbeitungen der Werkstücke gleichzeitig erfolgen. Der Walzenvorschub
umfaßt eine untere, mittels eines Positionierungsantriebes rotatorisch antreibbare
Transportwalze und eine obere, an einem mittels eines stehend angeordneten linearen,
doppelt wirkenden Hydrozylinders absenkbaren und anhebbaren Walzenstock frei drehbar
gelagerte Transportwalze, zwischen denen das Werkstückmaterial kraftschlüssig einspannbar
und in definierten Transporthüben weitertransportierbar ist. Zur Entfaltung der für
das Einspannen des Werkstückmaterials zwischen den Transportwalzen erforderlichen
Kraft ist der bodenseitige, obere Druckraum des Hydrozylinders mit Druck beaufschlagbar
und zu einer Lüftung des Walzenvorschubes, z.B. zum Zweck einer im Takt der Bearbeitungsvorgänge
jeweils nach Stillsetzung des Posititionierungsantriebes erfolgenden, das Werkstück
vollends in die Bearbeitungsposition einrückenden Zentrierung druckentlastbar. Des
weiteren ist eine Druckventilanordnung vorgesehen, über die in den stangenseitigen
Druckraum des Hydrozylinders ein Druck p
2 vorgegebenen Betrages einkoppelbar ist; der im Spannbetrieb des Hydrozylinders in
dessen bodenseitigen Druckraum eingekoppelte Druck p
1 wird von einer Drucksummierstufe bereitgestellt, und zwar als Summe eines einstellbar
vorgegebenen Mindestdruckes p
0 und eines der Summierstufe an einem Summationseingang zugeleiteten Zusatzdruckes
p
3 einstellbar vorgegebenen Betrages, wobei der Mindestdruck p
0 gemäß der Beziehung

gewählt ist, in der mit F
R der Betrag der den stangenseitigen Druckraum axial beweglich begrenzenden Ringfläche
des Zylinderkolbens und mit F
B der Betrag der den bodenseitigen Druckraum axial beweglich begrenzenden Stirnfläche
des Zylinderkolbens und mit M
G die Gewichtskraft des Zylinderkolbens und der mit diesem fest verbundenen Teile des
Walzenvorschubs bezeichnet sind. Zur Steuerung der Entlastung der Transportwalzen
ist ein Umschaltventil vorgesehen, das aus einer Funktionsstellung I, in der der Zusatzdruck
p
3 am Summationseingang der Drucksummierstufe ansteht, in eine Funktionsstellung II
umschaltbar ist, in der der Summationseingang druckentlastet ist.
[0004] Diese Gestaltung und Auslegung des bekannten Walzenvorschubes ist dazu gedacht, beim
"Lüften" der oberen Walze diese lediglich so weit zu entlasten, daß das Werkstückmaterial
zwischen den Walzen leichtgängig verschoben werden kann, um es vollends in die Bearbeitungsposition
bezüglich der für die Bearbeitung vorgesehenen Werkzeuge einrücken - zentrieren -
zu können, was z.B. mit Hilfe von abschnittsweise konischen Fangstiften erfolgt, die
mit entsprechend angeordneten Materialaussparungen in Eingriff bringbar sind, wodurch
das Werkstückmaterial unter kleinen zusätzlichen Verrückungen in die genaue Bearbeitungsposition
gelangt, wonach der Druck im oberen Antriebsdruckraum des Hydrozylinders wieder erhöht
werden kann. Der in den unteren Antriebsdruckraum des im Differentialbetrieb arbeitenden
Hydrozylinders permanent eingekoppelte Druck ist so bemessen, daß bei einer Druckentlastung
des oberen Antriebsdruckraumes durch Wegschalten des Zusatzdruckes an der Summierstufe
dem in den oberen Antriebsdruckraum noch eingekoppelten Druck so weit entgegenwirkt,
daß die Gewichtskraft des Zylinderkolbens und des an diesem hängenden Teils des Walzenvorschubs
- Walzenstock und obere Transportwalze - auf insgesamt hohem Druckniveau kompensiert
ist, gleichwohl jedoch die für das Zentrieren der einzelnen Werkstückabschnitte bezüglich
ihrer Bearbeitungswerkzeuge hinreichende Beweglichkeit gegeben ist, andererseits jedoch
vermieden ist, daß die obere Transportwalze im entlasteten Zustand des Walzenvorschubs
vom Werkstückmaterial abhebt.
[0005] Ungeachtet der zum Zweck der Erzielung kurzer Taktzeiten bei dem bekannten Walzenvorschub
optimal erscheinenden Art der Drucksteuerung in Lüftungsphasen der oberen Walze wird
der Erfindung die Aufgabe zugrunde gelegt, einen Walzenvorschub der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, daß eine signifikante Reduktion des Zeitbedarfs für
die Walzenlüftung erzielbar ist und eine hierzu proportionale Reduktion der Taktzeit
erzielbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0007] Hiernach ist an den stangenseitigen Druckraum des Hydrozylinders permanent ein Druckspeicher
angeschlossen, der räumlich in unmittelbarer Nähe des Hydrozylinders angeordnet ist
und mittels der Druckventilanordnung auf konstantem Druck p
2 gehalten ist, so daß ein mit einem Druckabfall im oberen Antriebsdruckraum des Hydrozylinders
verknüpfter Druckabfall im stangenseitigen Druckraum schnellstmöglich kompensierbar
ist. Andererseits wird dadurch, daß die Summierstufe eine mit dem bodenseitigen Druckraum
des Hydrozylinders in ständig kommunizierender Verbindung stehende Anschlußkammer
hat, die bei einer Erniedrigung des Steuerdruckes p
3 mit dem drucklosen Tank unmittelbar in kommunizierende Verbindung gelangt und nicht,
wie es bei dem bekannten Walzenvorschub der Fall ist, über ein Ventil, wird auch im
oberen Antriebsdruckraum des Hydrozylinders, der die Druckwalze positioniert, ein
raschestmöglicher Abfall auf denjenigen Wert gewährleistet, der dem "Entlastungs-Druck"
im unteren, ringförmigen Antriebsdruckraum noch das Gleichgewicht hält, so daß die
obere Walze des Walzenvorschubes nicht vom Werkstückmaterial abhebt. Die für die Ausnutzbarkeit
der solchermaßen drastisch verbesserten Druck-Versorgungsbedingungen für den unteren
Antriebsdruckraum des Hydrozylinders sowie der Reduktion des Strömungswiderstandes
vom oberen Antriebsdruckraum zum Vorratsbehälter erforderliche "Schnelligkeit" - Verkürzung
der Schaltzeit des Umschaltventils - über das der Zusatz-Steuerdruck an den Summationseingang
der Drucksummierstufe angelegt ist, wird dadurch erreicht, daß das Umschaltventil
als 3/3-Wege-Magnetventil ausgebildet ist, das zusätzlich zu alternativen Funktionsstellungen
I und II, in denen Druck in den oberen Antriebsdruckraum des Hydrozylinders einkoppelbar,
alternativ dazu dieser Druckraum entlastbar ist, eine federzentrierte Grundstellung
0 als Mittelstellung hat, in der sämtliche Ventilanschlüsse gegeneinander abgesperrt
sind, wobei zur Betätigung dieses Ventils ein Doppelhub-Magnetsystem mit zwei Feldwicklungen
vorgesehen ist, durch deren alternative Bestromung auf den Ventilkolben in entgegengesetzter
Richtung wirkende Stellkräfte im Sinne der Auslenkung in die alternativen Funktionsstellungen
I bzw. II ausübbar sind; diese Feldwicklungen sind im Betrieb des Ventils periodisch
alternierend bestromt, derart, daß innerhalb einer Periodendauer T, die zwischen einer
ms und einigen wenigen, z.B. 5ms liegt, die eine Feldwicklung für eine vorgegebene
Bestromungsdauer T
1 und die andere Feldwicklung anschließend bzw. zuvor für eine Bestromungsdauer T
2 bestromt ist, deren Summe der Periodendauer T entspricht, wobei durch das Verhältnis
T
1/T
2 vorgebbar ist, ob das Ventil seine Grundstellung einnimmt, was für T
1/T
2 = 1 der Fall ist, oder seine Funktionsstellung I bzw. II, was für T
1>T
2 bzw. T
2>T
1 der Fall ist, und die Periodendauer T sowie das Verhältnis T
1/T
2 einstellbar vorgebbar sind.
[0008] Ein zum vorgenannten Zweck geeignetes Magnetventil und ein Verfahren zu seiner Ansteuerung
sind in der DE 41 07 496 A1 im Detail erläutert, auf deren gesamten Offenbarungsgehalt
der Einfachheit halber Bezug genommen sei.
[0009] Das erste Steuerventil der hiernach vorgesehenen Steuerventilanordnung ist zweckmäßigerweise
als Druckminderventil ausgebildet.
[0010] Durch die Merkmale der Ansprüche 3 bis 5 sind vorteilhafte Gestaltungen eines im
Rahmen des erfindungsgemäßen Walzenvorschubes einsetzbaren Druckminderventils angegeben,
bei dem durch direkte Einwirkung auf die Vorspannung seiner Ventilfeder mittels eines
motorischen Antriebes der Ausgangsdruck, gegebenenfalls ferngesteuert, einstellbar
ist.
[0011] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
spezieller Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Walzenvorschubes mit einem
Magnetventil mit Doppelhub-Magnetsystem als Umschaltventil, bei dem die Einstellung
der Kolbenauslenkungen durch Impulsbreitenmodulation periodisch erzeugter Steuerimpulse
erfolgt und
- Fig. 2
- ein Hydraulikschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels, bei dem zur Lüftungs-Steuerung
ein Nachlauf-Regelventil vorgesehen ist, das mit elektrisch steuerbarer Sollwert-Vorgabe
und mechanischer Ist-Wert-Rückmeldung arbeitet.
[0012] In der Fig. 1 ist insgesamt mit 10 ein Walzenvorschub bezeichnet, der als Material-Einzugseinrichtung
für eine im übrigen nicht dargestellte Blechbearbeitungsmaschine gedacht ist, mit
der eine Folgebearbeitung von Blechwerkstücken durchführbar ist, die an verschiedenen
Arbeitsstationen der Maschine mit unterschiedlichen Werkzeugen entsprechend verschiedenen
Bearbeitungen, z.B. stanzenden, biegenden und/oder tiefziehenden Bearbeitungen unterworfen
werden, die in einem bestimmten Takt an verschiedenen Abschnitten eines mittels des
Walzenvorschubs 10 von einem Blechwickel - dem sogenannten "coil" - abgezogen und
im Takt der vorgesehenen Bearbeitung weiter transportiert werden, wobei die jeweils
vollständig bearbeiteten Werkstücke abschließend durch Abschneiden von dem durch die
Bearbeitungsmaschine transportierten Blechstreifen vereinzelt werden.
[0013] Der Walzenvorschub umfaßt beim dargestellten Ausführungsbeispiel eine um eine maschinengestellfeste
Achse 11 drehbar gelagerte Transportwalze 12, die mittels eines insgesamt mit 13 bezeichneten
elektrohydraulischen Positionierungsantriebs rotatorisch im Sinne der erwünschten
Vorschub- und Positionierungsbewegung des in die Maschine einzuziehenden Blechstreifens
14 rotatorisch antreibbar ist, sowie eine um eine zur Drehachse 11 der antreibbaren
Transportwalze 12 parallele Achse 16 frei drehbar oberhalb der angetriebenen Transportwalze
12 an einem Walzenstock 17 gelagerte Transportwalze 18, die mit einstellbarer Kraft,
die mittels eines doppelt-wirkenden, linearen, senkrecht stehenden Hydrozylinders
19 auf den Walzenstock 17 ausübbar ist, an den Blechstreifen 14 andrückbar ist, der
dadurch seinerseits mit dieser Kraft an die angetriebene Transportwalze 12 angepreßt
wird, wobei die frei drehbare Transportwalze 18 durch den Reibschluß zwischen dem
Fördergut und den beiden Transportwalzen 12,18 ihrerseits im Sinne einer Mitnahme
durch die Transportbewegung des Blechstreifens 14 rotatorisch antreibbar ist. Der
Positionierungsantrieb 13 umfaßt einen Rotationshydromotor 21 z.B. einen Axialkolbenmotor,
dessen Druckölversorgung mittels eines lediglich schematisch angedeuteten Nachlaufregelventils
22 für sich bekannter Bauart gesteuert wird, das mit elektrischer Positions-Sollwert-Vorgabe
und mechanischer Positions-Istwert-Rückmeldung arbeitet, so daß durch eine vorgebbare
Anzahl von elektrischen Ansteuerimpulsen, mit denen ein zur Öffnungsbetätigung des
Nachlaufregelventils 22 vorgesehener elektrischer Schritt- oder Wechselstrommotor
23 zur Positions-Sollwert-Vorgabe ansteuerbar ist, eine sehr feine Aufteilung des
pro Arbeitstakt erforderlichen Vorschubhubes in kleine inkrementale Schritte und eine
entsprechend genaue Zustellung des Fördergutes 14 zu den einzelnen Bearbeitungsstationen
der Bearbeitungsmaschine erzielbar ist.
[0014] Um eine an den einzelnen Arbeitsstationen gleichwohl erforderliche genaue Zentrierung
des jeweiligen Werkstückabschnitts bezüglich des Bearbeitungswerkzeugs, z.B. mit Hilfe
von Fangstiften zu ermöglichen, die am Widerlager des jeweiligen Werkzeugs angeordnet
sind und durch einen formschlüssigen Eingriff mit Zentrierperforationen des Werkstückmaterials
in Eingriff gelangen, sobald ein Niederhalter den jeweiligen Werkstückabschnitt in
Eingriff mit solchen Fangstiften drängt, ist es erforderlich, die während des Vorschubbetriebs
auf den Walzenstock 17 ausgeübte Andrückkraft mindestens so weit aufzuheben, daß das
Werkstückmaterial hinreichend beweglich ist, damit es seine bezüglich der Werkzeuge
genau zentrierte Soll-Lage gebracht werden kann.
[0015] Die diesbezüglich geeignete Steuerung der Drücke, die in dem von der Kolbenstange
24 des Hydrozylinders 19 axial durchsetzten - stangenseitigen - Druckraum 26, der
durch die Ringfläche 27 des Betrages F
R des Kolbens 28 axial beweglich begrenzt ist, einerseits, und in dem bodenseitigen,
durch die gesamte Stirnfläche F
B des Kolbens 28 axial beweglich begrenzten Druckraum 31, andererseits, des Hydrozylinders
19 wirksamen Drücke vermittelt eine insgesamt mit 32 bezeichnete Steuerventilanordnung,
deren Zweck es ist, in Stillstandsphasen des Walzenvorschubs 10 eine vollständige
Entlastung des Walzenstocks 17 zu bewirken, derart, daß der Walzenvorschub 10 vollständig
entlastet ist, der Walzenstock 17 jedoch nicht angehoben wird, sondern die im Förderbetrieb
mitgenommene Transportwalze 18 - kraftlos - auf dem Blechstreifen 14 gleichsam "aufliegt".
[0016] Die Steuerventilanordnung 32 umfaßt ein erstes Steuerventil 33, mittels dessen der
in den bodenseitigen Druckraum 31 des Hydrozylinders 19 einkoppelbare Druck p
1 einstellbar ist. Der Versorgungseingang 34 dieses Steuerventils 33 ist mit dem P-Versorgungsanschluß
36 des Druckversorgungsaggregats 35 verbunden. Der Ausgang 37 des ersten Steuerventils
33 ist unmittelbar an den Druckanschluß 39 des bodenseitigen Druckraums 31 des Hydrozylinders
19 angeschlossen.
[0017] Dieses erste Steuerventil 33 ist seinem und seiner Funktion nach ein Druckminderventil,
dessen Entlastungsanschluß 38 direkt mit dem Tank-Anschluß 41 des Druckversorgungsaggregats
35 verbunden ist. Der Ausgangsdruck p
1, der am Ausgang 37 des ersten Steuerventils 33 bereitstellbar ist, ist zum einen
durch die Einstellung der Vorspannung einer Ventilfeder 42 vorgebbar, und der Vorspannung
dieser Ventilfeder 42 proportional, sowie auch durch Einkopplung eines Steuerdruckes
p
3 in eine Steuerkammer 43 des ersten Steuerventils 33 veränderbar, durch deren Druckbeaufschlagung
eine auf den nicht dargestellten Ventilkolben wirkende Kraft entsteht, die sich zu
der Vorspannkraft der Ventilfeder 42 addiert, mit der Folge, daß der Ausgangsdruck
des ersten Steuerventils zur Summe der Vorspannkraft der Ventilfeder 42 und der hydraulisch
erzeugten "Spann"-Kraft proportional ist.
[0018] Der für die hydraulische Ansteuerung des ersten Steuerventils 33 ausnutzbare Druck
p
3 wird am Druckausgang 44 eines zweiten Druckminderventils 46 der Steuerventilanordnung
32 bereitgestellt, dessen Druckversorgungseingang 47 wiederum mit dem Hochdruck-Anschluß
36 des Druckversorgungsaggregats 35 verbunden ist, und dessen Entlastungsanschluß
48 mit dem Tank-Anschluß 41 des Druckversorgungsaggregats 35 verbunden ist. An den
Druckausgang 44 dieses zweiten Druckminderventils 46 ist ein Steuerdruckspeicher 49
angeschlossen, der hierdurch permanent auf dem Ausgangsdruckniveau des zweiten Druckminderventils
46 gehalten ist, wobei dieses Ausgangsdruckniveau p
3 durch Einstellung der Vorspannung einer Ventilfeder 51 vorgebbar ist. Zur Einkopplung
von Steuerdruck p
3 in die Steuerkammer 43 des ersten Steuerventils 33, bedarfsmäßig zu deren Druckentlastung,
ist ein insgesamt mit 52 bezeichnetes schnell-schaltendes Magnetventil vorgesehen,
das zwischen den hydraulischen Steueranschluß 53 der Steuerkammer 43 des ersten Steuerventils
33 und den Steuerdruck-Speicher 49 bzw. den Druckausgang 44 des zweiten Druckminderventils
46 geschaltet ist.
[0019] Dieses Magnetventil 52 ist als 3/3-Wege-Ventil ausgebildet, das eine durch in entgegengesetzter
Richtung wirkende Ventilfedern 54 und 56 zentrierte "Mittel"-Stellung als Grundstellung
0 hat, in der sein P-Versorgungsanschluß 57 und sein T-Rücklaufanschluß 58 gegeneinander
sowie gegen den Steuerausgang 59 des Ventils 52 abgesperrt sind. Zur Betätigung des
Magnetventils 52 ist ein insgesamt mit 61 bezeichnetes Doppelhub-Magnetsystem vorgesehen,
das zwei lediglich durch ihre Steueranschlüsse 62 und 63 repräsentierte Feldwicklungen
hat, durch deren alternative Bestromung auf den durch das 3/3-Wege-Ventilsymbol 64
repräsentierten Ventilkolben in entgegengesetzter Richtung wirkende Stellkräfte im
Sinne einer Auslenkung desselben in die alternativen Funktionsstellungen I und II
ausübbar sind. In der Funktionsstellung I des Magnetventils 52 ist die Steuerkammer
43 des ersten Steuerventils 33 mit dem Druckausgang 44 des zweiten Druckminderventils
46 bzw. dem Steuerdruckspeicher 49 verbunden, jedoch gegen den Rücklaufanschluß 58
des Ventils 52 abgesperrt. In dieser Funktionsstellung I ist der Steuerdruck p
3 somit in die Steuerkammer 43 des ersten Steuerventils 33 eingekoppelt. Der Ausgangsdruck
p
1 ist dann durch die Beziehung

gegeben, in der mit p
0 der jenige Ausgangsdruck bezeichnet ist, der sich aufgrund der eingestellten Vorspannung
der Ventilfeder 42 ergibt, falls die Steuerkammer 43 drucklos ist.
[0020] In der Funktionsstellung II des Magnetventils 52 ist die Steuerkammer 43 des ersten
Steuerventils 33 mit dem T-Rücklaufanschluß 58 des Magnetventils 52 verbunden, jedoch
gegen den Steuerdruckspeicher 49 und das zweite Druckminderventil 46 abgesperrt. In
dieser Funktionsstellung, die druckentlasteter Steuerkammer 43 des ersten Steuerventil
33 entspricht, hat dessen Ausgangsdruck den Wert p
0.
[0021] Der in den stangenseitigen Druckraum 26 des Antriebs-Hydrozylinders 19 einkoppelbare
Druck, der ebenfalls vom hohen Ausgangsdruck des Druckversorgungsaggregats 35 abgeleitet
wird, ist mittels eines dritten Druckminderventils 66 vorgebbar, dessen Ausgangsdruck
durch Einstellung der Vorspannung einer Ventilfeder 67 einstellbar ist. Der P-Versorgungseingang
68 dieses dritten Druckminderventils 66 ist unmittelbar an den Hochdruck-Ausgang 36
des Druckversorgungsaggregats 35 angeschlossen. Der Entlastungs-Anschluß 69 des dritten
Druckminderventils 66 ist "direkt", d.h. unter weitestmöglicher Vermeidung von Strömungswiderständen
mit dem Tank-Rücklaufanschluß 41 des Druckversorgungsaggregats 35 verbunden.
[0022] An den Druckanschluß 71 des unteren Druckraumes 26, der mit dem Druckausgang 72 des
dritten Druckminderventils 66 verbunden ist, ist auch ein räumlich in unmittelbarer
Nähe des Hydrozylinders 19 angeordneter Antriebsdruckspeicher 73 angeschlossen, der
über das dritte Druckminderventil 66 ständig auf dessen Ausgangsdruckniveau gehalten
ist.
[0023] Im Betrieb des Walzenvorschubs 10 ist der Ausgangsdruck p
2 dieses Druckspeichers 73 beziehungsweise des dritten Druckminderventils 66 permanent
in den stangenseitigen Druckraum 26 des Hydrozylinders 19 eingekoppelt. Dieser Druck
p
2 ist um mindestens 10% niedriger als der Ausgangsdruck P des Druckversorgungsaggregats
35, zweckmäßigerweise jedoch nicht um mehr als 15% dieses Druckes.
[0024] Die Vorspannung der Ventilfeder 42 des ersten Druckminderventils 33 wird unter Berücksichtigung
der Einstellung des dritten Druckminderventils 66, dessen Ausgangsdruck in den unteren
Druckraum 26 eingekoppelt ist, sowie der Auslegung des Hydrozylinders 19 und des Walzenstockes
17 so eingestellt, daß der bei Druckentlastung der Steuerkammer 43 des ersten Druckminderventils
33 sich einstellende Ausgangsdruck p
0 dieses Druckminderventils der Beziehung

genügt, wobei in dieser Beziehung (2) mit M
G die Gesamt-Gewichtskraft des Kolbens 28 und der Kolbenstange 24 des Hydrozylinders
19 sowie des an diesem befestigten Walzenstockes 17 und der an diesem drehbar gelagerten
Transportwalze 18 bezeichnet ist.
[0025] Diese Beziehung (2) impliziert die - sehr gute - Näherung, daß zwischen dem Kolben
28 und dem Gehäuse des Hydrozylinders 19 wirksame Reibungskräfte, die dem Betrage
nach klein gegen die Gewichtskraft des Kolbens 28, der Kolbenstange 24 und des Walzenstockes
17 einschließlich Transportwalze 18 sind, vernachlässigt werden können.
[0026] Die Beziehung (2) entspricht der Betriebssituation, daß die obere Transportwalze
18 "gelüftet", d.h. so weit entlastet ist, daß das zwischen den Transportwalzen 12
und 18 angeordnete Werkstück-Material leichtgängig beweglich ist und mit Hilfe von
Fangstiften in bekannter Weise bezüglich der Bearbeitungswerkzeuge der Maschine zentrierbar
ist, wobei diese Zentrierung des Werkstückmaterials bei stillgesetztem Positionierantrieb
13 erfolgt. Für einen nach der Bearbeitung des Werkstück-Materials einsetzenden Weitertransport
desselben wird durch Umschaltung des Steuerventils 52 in dessen Funktionsstellung
I Druck in die Steuerkammer 43 des ersten Steuerventils 33 eingekoppelt und dadurch
der Ausgangsdruck dieses Steuerventils 33, der in den bodenseitigen, oberen Antriebsdruckraum
31 des Hydrozylinders 19 eingekoppelt ist, erhöht, wodurch die Spannkraft, mit der
die obere Walze 18 gegen das auf der unteren Walze 12 abgestützte Werkstück-Material
gedrängt wird, auf einen Betrag K
V erhöht wird, der durch die Beziehung

gegeben ist.
[0027] Um möglichst kurze Einstellzeiten zu erzielen, die das Magnetventil 52 zur Einstellung
einer alternativen Funktionsstellungen I und II benötigt, ist für dieses eine Ansteuerung
durch Impulsbreitenmodulation der Bestromung seiner Feldwicklungen vorgesehen.
[0028] Zur Erläuterung dieser Ansteuerung sei davon ausgegangen, daß aus einer Bestromung
der einen Feldwicklung 62 auf den beweglichen Ventilkörper, der durch das 3/3-Wege-Ventilsymboi
64 repräsentiert ist, eine Kraft ausgeübt wird, die den Ventilkörper 64 in die Funktionsstellung
I drängt, und durch eine Bestromung der anderen Feldwicklung 63 eine Kraft, die den
Ventilkörper 64 in die mit der Funktionsstellung II verknüpfte Position drängt, wobei
mit zunehmender Auslenkung des Ventilkörpers 64 auch zunehmende Strömungsquerschnitte
der jeweils wirksamen Strömungspfade freigegeben sind.
[0029] Während sämtlicher Betriebsphasen des Walzenvorschubs 10 werden beide Feldwicklungen
62 und 63 des Magnetventils 52 periodisch alternierend Erregerstrom-Impulsen ausgesetzt,
deren Impulsfolgefrequenz für beide Erregerwicklungen 62 und 63 dieselbe ist, wobei
die eine Erregerwicklung 62 jeweils dann bestromt ist, wenn die andere Erregerwicklung
63 nicht bestromt ist und umgekehrt. Die Impulsdauer T
1 derjenigen Stromimpulse, mit denen die eine Erregerwicklung 62 periodisch bestromt
wird und die Impulsdauer T
2 dernenigen Impulse, mit denen die andere Erregerwicklung 63 des Doppelhubmagnetsystems
61 bestromt wird, ergeben in der Summe jeweils die Periodendauer T, die durch den
Reziprokwert der Impulwiederholungsfrequenz bestimmt ist. Dadurch wird der Ventilkörper
64 ständig zu zeitperiodischen Auslenkungen angeregt, die bei Gleichheit der Impulsbreiten
(

) zu einem "symmetrischen" Pendeln des Ventilkörpers 64 um seine mit der Grundstellung
0 des Magnetventils 52 verknüpfte Mittelstellung führen, so daß sich im Mittel diese
- sperrende - Funktionsstellung ergibt, während bei Ungleichheit der Impulsbreiten
T
1 und T
2, je nachdem welche die größere ist, im zeitlichen Mittel entweder eine überwiegende
Einnahme der Funktionsstellung I oder der Funktionsstellung II des Magnetventils 52
ergibt. Hierbei werden, je nach dem Wert des Verhältnisses T
1/T
2 mehr oder weniger große Öffnungsquerschnitte der effektiv freigegebenen Strömungspfade
erreicht, so daß das Magnetventil 52 die Eigenschaften eines Proportionalventils mit
impulsbreiten-modulierten Strömungsquerschnitten vermittelt. Zur diesbezüglichen Ansteuerung
des Magnetventils 52 ist eine lediglich schematisch dargestellte elektronische Steuereinheit
74 vorgesehen, die die zur periodisch alternierenden Erregung der beiden Feldwicklungen
62 und 63 genutzten Stromimpulse der Dauer T
1 bzw. T
2 abgibt.
[0030] Die elektronische Steuereinheit 74 ist dahingehend ausgelegt, daß sowohl die Periodendauer
T als auch das Verhältnis T
1 /T
2 veränderbar sind, wobei ein typischer Variationsbereich der Periodendauer zwischen
2ms und 10ms liegt und das Verhältnis T
1/T
2 zwischen 10
2 und 10
-2 veränderbar ist, wobei die Impulsbreiten T
1 und T
2 in Schrittweiten von 1/100 der Periodendauer T veränderbar sind.
[0031] Mit dem insoweit erläuterten Walzenvorschub 10 sind pro Minute bis zu 600 Arbeitshübe
der Bearbeitungsmaschine hinreichend präzise steuerbar.
[0032] Der in der Fig. 2 als weiteres Ausführungsbeispiel dargestellte Walzenvorschub 10'
ist mit dem Walzenvorschub 10 gemäß Fig. 1 weitgehend funktionsanalog. Die Art der
Einkopplung des Druckes p
2 in den unteren Druckraum 26 des Hydrozylinders 19 über das Druckminderventil 66 sowie
mittels des Druckspeichers 73 ist dieselbe wie bei dem Walzenvorschub 10 gemäß Fig.
1. Auch die Einkopplung des Druckes p
1 in den oberen Druckraum 31 des Hydrozylinders zum Belasten der oberen Transportwalze
18 erfolgt über ein funktionell zu dem ersten Steuerventil 33 des Walzenvorschubs
10 gemäß Fig. 1 funktionsanaloges Druckminderventil 33' dessen Ventilfeder 42' unter
einer Midest-Vorspannung steht, die so gewählt ist, daß der Ausgangsdruck p
1 des Druckminderventils 33' in der minimaler Vorspannung der Ventilfeder 42' entsprechenden
Grundstellung des Minderventils 33' um ca. 20% niedriger ist als derjenige Druck,
der erforderlich wäre, um den in den unteren Antriebsdruckraum 26 eingekoppelten Ausgangsdruck
p
2 des diesem zugeordneten Druckminderventils 66 das Gleichgewicht zu halten. Der Kolben
28 des Antriebs-Hydrozylinders 19 des Walzenvorschubs 10' kann daher, sobald der Ausgangsdruck
p
2 des Druckminderventils 66 in den Ringraum 26 eingekoppelt ist, in seine obere, z.B.
durch Anschlagwirkung markierte Endstellung gelangen, in der die obere Transportwalze
18 vom Werkstück-Material 14 abgehoben ist.
[0033] Zum Beispiel davon ausgehend, daß das zur Druckeinkopplung in den unteren Druckraum
26 vorgesehene Druckminderventil 66 auf einen Ausgangsdruck von 40bar fest eingestellt
ist und daß das Flächenverhältnis F
B/F
R einen Wert von 1,64 hat, was einem Verhältnis des Kolbenstangen-Durchmessers d zum
Durchmesser D des Kolbens von 5:8 entspricht, bedeutet dies, daß der Ausgangsdruck
des Druckminderventils 33' bei minimaler Vorspannung seiner Ventilfeder 42' einen
Wert von etwa 24,4 bar haben muß, um der (bei einem Druck von 40 bar) im unteren Druckraum
26 über die Ringflche 27 ausgeübten, aufwärts gerichteten Kraft das Gleichgewicht
zu halten, wenn hierbei die nach unten gerichtete Gewichtskraft des Kolbens 28 und
des Walzenstocks 17 einschließlich der oberen Transportwalze 18 vernachlässigt werden.
Wird weiter vorausgesetzt, daß der - nicht dargestellte - Kolben des Druckminderventils
33', für das ein bekannter Aufbau vorausgesetzt sei, einen Durchmesser von 12 mm hat,
was einer Kolbenfläche, die dem Druck im oberen Antriebsdruckraum 31 ausgesetzt ist,
von 1,13 cm
2 entspricht, so ergibt sich für die Vorspannung der Ventilfeder 42', bei der das Druckminderventil
33' den geregelten Ausgangsdruck von 24,4 bar abgibt, eine Feder-Vorspannung von 271
N. Soll der Druck P
1 in dem oberen Druckraum 31 des Hydrozylinders 19 z.B. auf 150 bar erhöht werden,
so erfordert dies eine Erhöhung der Vorspannung der Ventilfeder 42' auf einen Wert
von 150 . FK (FK = Fläche des Druckminderventilkobens), d.h. eine Vorspannung von
1695 N, d.h. eine etwa 6,2 mal höhere Vorspannung als im erläuterten Gleichgewichtsfall,
in dem die Feder-Vorspannung nur 271,3 N beträgt. Um eine derart hohe Vorspannung
der Ventilfeder 42' des Druckminderventils 33' einstellen zu können, ist bei dem Walzenvorschub
10' ein direkt auf die Ventilfeder 42' wirkender Stellzylinder 78 vorgesehen, bei
dem definiert verschiedene Positionen seines Zylinderkolbens 79, mit denen definiert
verschiedene Werte der Vorspannung der Ventilfeder 42' verknüpft sind, mittels eines
Nachlauf-Regelventils 80 einstellbar sind, das mit elektrisch gesteuerter Positions-Sollwert-Vorgabe
und mechanischer Ist-Wert-Rückmeldung der Kolbenposition arbeitet.
[0034] Der Stellzylinder 78 ist als doppelt wirkender linearer Hydrozylinder mit einseitig
aus dem Gehäuse austretender Kolbenstange 81 ausgebildet, welche die einseitige axiale
Abstützung der Ventilfeder 42' bildet, die zum anderen am nicht dargestellten Kolben
des Druckminderventils 33' axial abgestützt ist. Der Stellzyzlinder 79 wird als Differentialzylinder
betrieben, bei dem ständig der Ausgangsdruck des beim gewählten Erläuterungsbeispiels
auf 40 bar eingestellten Druckminderventils 66 in den stangenseitigen Druckraum 82
eingekoppelt wird. Die Hub-Steuerung des Stellzylinderkolbens 79 erfolgt durch Druckbeaufschlagung-
bzw. Entlastung des bodenseitigen Antriebsdruckraumes 83, der über das Nachlauf-Regelventil
80 mit dem Druckausgang 72 des Druckminderventils 66, alternativ mit dem drucklosen
Tank 85 des Druckversorgungsaggregats verbindbar bzw. gegen beide absperrbar ist.
[0035] Das Nachlauf-Regelventil 80 ist beim dargestellten, speziellen Ausführungsbeispiel
als 3/3-Wege-Ventil ausgebildet, das bei Gleichheit des Ist-Wertes der Position des
Stellzylinderkolbens 79 mit dem durch definierte Einstellung der Position des durch
das 3/3-Wege-Ventilsymbol 84 repräsentierten Kolbens des Nachlauf-Regelventils 80
seine sperrende Mittelstellung 0 einnimmt, in der der Steueranschluß 86 des Nachlauf-Regelventils
80 sowohl gegen dessen Druck-Versorgungsanschluß 87 als auch gegen dessen Tank-Rücklaufanschluß
88 abgesperrt ist.
[0036] Soll die Vorspannung der Ventilfeder 42' und damit der Ausgangsdruck des Druckminderventils
33' auf einen definierten Wert erhöht werden, so wird, gesteuert z.B. durch einen
Schrittmotor 90 der Kolben 84 des Nachlauf-Regelventils 80 um einen definierten Hub
in Richtung des Pfeils 89, beim dargestellten, speziellen Ausführungsbeispiel in derselben
Richtung, in der auch der Kolben 79 des Stellzylinders 78 zur Erhöhung der Federvorspannung
verschoben werden muß, verschoben, wodurch das Nachlauf-Regelventil 80 in seine Funktionsstellung
I gelangt, in welcher der Ausgangsdruck des Druckminderventils 66 in den bodenseitigen
Antriebsdruckraum 83 des Stellzylinders 78 eingekoppelt ist, dieser jedoch gegen den
Rücklaufanschluß 88 des Nachlaufregelventils abgesperrt ist. Dadurch wird der Stellzylinderkolben
79, mit dem das lediglich schematisch angedeutete mechanische Rückmeldelement 91 des
Nachlauf-Regelventils 80 fest verbunden ist, ebenfalls in Richtung des Pfeils 89 im
Sinne einer Erhöhung der Federvorspannung verschoben, bis sich nach Erreichen des
dem Kolbenhub des Nachlauf-Regelventils 80 entsprechenden Kolbenhub 79 des Stellzylinders
78 wieder die sperrende Mittelstellung 0 des Nachlauf-Regelventils 80 ergibt und demgemäß
der Kolben 79 des Stellzylinders 78 in der mittels des Schrittmotors 90 eingesteuerten
Soll-Position stehenbleibt.
[0037] Soll andererseits, ausgehend von einer mit der Sperrstellung 0 des Nachlauf-Regelventils
verknüpften definierten Vorspannung der Ventilfeder 42' ein niedrigerer Wert derselben
eingestellt werden, so wird der Ventilkolben 84 des Nachlauf-Regelventils durch gegensinnige
Ansteuerung des Schrittmotors 90 in Richtung des Pfeils 89' um einen der Vorspannungsänderung
entsprechenden Hub verschoben. Hierdurch gelangt das Nachlauf-Regelventil 80 zunächst
in die Funktionsstellung II, in welcher der bodenseitige Druckraum 83 des Stellzylinders
79 mit dem drucklosen Rücklaufanschluß 88 des Nachlaufregelventils 80 verbunden und
gegen dessen Druckversorgungsanschluß 87 abgesperrt ist, mit der Folge, daß der Stellzylinderkolben
79 einen mit dem "Rückwärts-Hub" des Nachlauf-Regelventilkolbens 84 korrelierten Entspannungshub
ausführt, bis bei Gleichheit von Soll- und Istwert wieder die Sperrstellung 0 des
Nachlauf-Regelventils 80 erreicht ist.
[0038] Wegen der durch die Elastizität der Ventilfeder 42' bedingten strengen Verknüpfung
ihrer Vorspannung mit der Position des Stellzylinderkolbens 79, einerseits, und, andererseits,
wegen der durch das Prinzip der Nachlauf-Regelung bedingten strengen Korrelation zwischen
der Position des Stellzylinderkolbens 79 und der Position des Kolbens 84 des Nachlauf-Regelventils
80, die z.B. mittels eines lediglich schematisch angedeuteten Positionsgebersystems
92 erfaßtbar ist, ist bei dem Walzenvorschub 10' auf einfache Weise eine ferngesteuerte,
wegen der Direkt-Einwirkung auf die Ventilfeder 42' sehr rasch erzielbare Einstellung
des Ausgangsdruckes des Druckminderventils 33' möglich.
[0039] Damit bei einem Ausgangsdruck des Druckminderventils 66 von 40 bar mittels des Stellzylinders
78 eine Federvorspannung der Ventilfeder 42' von 1695 N erreichbar ist, die beim gewählten
Erläuterungsbeispiel einem Ausgangsdruck des Druckminderventils 33' von 150 bar entspricht,
muß die bodenseitige Stirnfläche des Stellzylinderkolbens 79 um ca. 4,23 cm
2 größer sein als die stangenseitige Ringstirnfläche des Stellzylinderkolbens 79, was
bei konstruktiv günstig geringen Abmessungen des Stellzylinders 78 ohne weiteres möglich
ist.
[0040] Bei Kenntnis der Federkennlinie, die in einem Eichvorgang ermittelt werden kann,
ist, arbeitstaktgerecht auch auf einfache Weise eine elektronische Steuerung des Ausgangsdruckes
des Druckminderventils 33' und damit der Betriebsdrücke des Walzen-Spannzylinders
19 möglich.
[0041] In zweckmäßiger Gestaltung des Walzenvorschubes 10' ist ein elektronischer oder elektromechanischer
Drucksensor 93 vorgesehen, mittels dessen der in den bodenseitigen Druckraum 31 des
Hydrozylinders 19 eingekopptelte Druck erfaßbar ist, so daß auch insoweit eine Druck-Regelung
durch Vergleich des Druck-Istwertes mit gesteuert vorgebbaren Hub-Sollwerten möglich
ist.
1. Walzenvorschub zum Einzug von streifenförmigem Blech-Werkstückmaterial in eine Blechbarbeitungsmaschine,
mit einer unteren, mittels eines Positionierungsantriebs rotatorisch antreibbaren
Transportwalze und einer oberen, an einem mittels eines stehend angeordneten linearen,
doppelt-wirkenden Hydrozylinders absenkbaren und anhebbaren Walzenstock frei drehbar
gelagerten Transportwalze, zwischen denen das Werkstückmaterial kraftschlüssig einspannbar
und in definierten Transporthüben weitertransportierbar ist, wobei zur Entfaltung
der für das Einspannen des Werkstückmaterials zwischen den Transportwalzen erforderlichen
Kraft mindestens der bodenseitige, obere Druckraum des Hydrozylinders mit Druck beaufschlagbar
ist und zu einer Lüftung des Walzenvorschubs, z.B. zum Zweck einer im Takt der Bearbeitungsvorgänge
jeweils nach Stillsetzung des Positionierungsantriebs erfolgenden, das Werkstück vollends
in die Bearbeitungsposition einrückenden Zentrierung, der bodenseitige, obere Druckraum
des Hydrozylinders druckentlastbar ist, wobei
a) eine Druckventilanordnung vorgesehen ist, über die in den stangenseitigen Druckraum
des Hydrozylinders ein Druck (p2) vorgegebenen Betrages einkoppelbar ist der im Betrieb des Walzenvorschubs permanent
in diesem Druckraum eingekoppelt ist, des weiteren
b) der im Spannbetrieb des Hydrozylinders in dessen bodenseitigen Druckraum eingekoppelte
Druck (p1) der Ausgangsdruck einer Drucksummierstufe ist, der der Summe eines einstellbar vorgegebenen
Mindestdrucks (p0) und eines der Summierstufe an einem Summationseingang zugeleiteten Zusatzdruckes
(p3) einstellbar vorgegebenen Betrages entspricht, wobei der Mindestdruck (p0) gemäß der Beziehung

gewählt ist, in der mit FR der Betrag der den stangenseitigen Druckraum axial beweglich begrenzenden Ringfläche
und mit FB der Betrag der den bodenseitigen Druckraum axial beweglich begrenzenden Stirnfläche
des Hydrozylinders und mit MG die Gewichtskraft des Zylinderkoblens und der mit diesem fest verbundenen Teile des
Walzenvorschubs bezeichnet sind, und
c) ein Umschaltventil vorgesehen ist, das zur Entlastung der Transportwalzen aus einer
Funktionsstellung (I), in der der Zusatzdruck (p3) am Summationseingang der Drucksummierstufe ansteht, in eine Funktionsstellung (II)
umschaltbar ist, in der der Summationseingang druckentlastet ist, dadurch gekennzeichnet, daß
A) an den stangenseitigen Druckraum (26) des Hydrozylinders (19) permanent ein Druckspeicher
(73) angeschlossen ist, der räumlich in unmittelbarer Nähe des Hydrozylinders (19)
angeordnet ist, und mittels der Druckventilanordnung (32) auf konstantem Druck p2
gehalten ist, daß
B) die Summierstufe (33) eine mit dem bodenseitigen Druckraum (31) des Hydrozylinders
(19) in ständig kommunizierender Verbindung stehende Anschlußkammer hat, die bei einer
Erniedrigung des Steuerdruckes p3 in mit dem drucklosen Tank des Druckversorgungsaggregats
(35) unmittelbar kommunizierende Verbindung gelangt, daß
C) das Umschaltventil (52) als 3/3-Wege-Magnetventil ausgebildet ist, das
C1) zusätzlich zu den alternativen Funktionsstellungen (I und II) eine federzentrierte
Grundstellung (0) als Mittelstellung hat, in der sämtliche Ventilanschlüsse (57, 58,
59) gegeneinander abgesperrt sind, und bei dem
C2) zur Betätigung ein Doppelhub-Magnetsystem (61) mit zwei Feldwicklungen (62, 63)
vorgesehen ist, durch deren alternative Bestromung auf den Ventilkolben (64) in entgegengesetzter
Richtung wirkende Stellkräte im Sinne der Auslenkung des Kolbens (64) in die alternativen
Funktionsstellungen (I bzw. II) ausübbar sind, wobei
C3) im Betrieb des Ventils (52) die Feldwicklungen (62, 63) periodisch alternierend
bestromt sind, derart, daß innerhalb einer Periodendauer T, die in der Größenordnung
einiger ms (1 bis 5 ms) die eine Feldwicklung für eine vorgegebene Bestromungsdauer
T1 und die andere Feldwicklung für eine Bestromungsdauer

bestromt ist und
C4) durch das Verhältnis T1/T2 vorgegeben ist, ob das Ventil (72) seine Grundstellung (0) einnimmt, was für T1/T2 = 1 der Fall ist, oder seine Funktionsstellung I bzw. II, was für T1 > T2 bzw. T2 > T1 der Fall ist und weiter
C5) die Periodendauer D und das Verhältnis T1/T2 einstellbar vorgebbar sind.
2. Walzenvorschub nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Steuerventil (33), dessen Druckausgang (37) an den Druckanschluß (39)
des bodenseitigen Druckraumes (31) des Hydrozylinders (19) angeschlossen ist, als
Druckminderventil ausgebildet ist.
3. Druckventil, insbesondere zur Betriebssteuerung eines Walzenvorschubs nach Anspruch
1 oder Anspruch 2, bei dem der Ausgangsdruck mit der Vorspannung einer Ventilfeder
korreliert ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrisch ansteuerbarer Stellantrieb vorgesehen ist, mittels dessen die
Vorspannung der Ventilfeder (42') auf definierte Werte einstellbar ist.
4. Druckventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellantrieb als mittels eines Nachlauf-Regelventils (80) steuerbarer Hydrozylinder
(78) ausgebildet ist, mittels dessen die Ventilfeder (42') des Druckventils (33')
definiert vorspannbar ist.
5. Druckventil nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Absolut-Wegmeßsystem (91) vorgesehen ist, mittels dessen die mit der Position
des Kolbens (79) des Hydrozylinders (78) korrelierte Position des Kolbens (84) des
Nachlauf-Regelventils (80) erfaßbar ist.
6. Walzenvorschub unter Verwendung eines Druckventils gemäß einem der Ansprüche 3 bis
5 zur Einkopplung von Druck in den stangenseitigen Druckraum (31) des zum Andrücken
der Transportwalzen (12,18) an das Werkstückmaterial (14) vorgesehenen Hydrozylinders
(19), dadurch gekennzeichnet, daß ein den Ausgangsdruck des Druckminderventils (33') überwachender elektronischer
oder elektromechanischer Drucksensor (93) vorgesehen ist.