[0001] In Restaurants wünschen die Gäste üblicherweise möglichst rasch das fertig zubereitete
Gericht zu erhalten, wobei die einzelnen Gäste hierbei kaum gewöhnt sind, Rücksicht
auf die Kapazität der Küche zu nehmen, und auch nicht daran denken, dass es in der
Grossküche eines mittleren Betriebes schwierig ist, einzelne Portionen der verschiedenen
Speisen gleichzeitig zu kochen oder warm zu halten. Die vorliegende Erfindung betrifft
nun eine in Gross- wie auch in Kleinküchen verwendbare Lebensmittelpackung, mit welcher
es möglich ist, Teigwarengerichte, wie z.B. Ravioli, innert verhältnismässig kurzer
Zeit und ohne störenden Arbeitsablauf essbereit auf den Tisch zu bringen.
[0002] Diese - insbesondere wasserdichte und kochfeste - Lebensmittelpackung ist im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, dass deren zum Kochen und Heisshalten des Lebensmittels dienender
Innenraum durch eine Abgrenzung in zwei fluiddichte Kompartimente aufgeteilt ist,
wobei in dem einen Kompartiment Teigwaren und in dem anderen eine zur Zubereitung
der Teigwaren dienende Flüssigkeit enthalten und die Abgrenzung zwischen den beiden
Kompartimenten so ausgebildet ist, dass sie sich durch Drücken oder Quetschen derart
beschädigen lässt, dass die Flüssigkeit in das die Teigwaren enthaltende Kompartiment
ausläuft, und wobei die in der Packung enthaltende Flüssigkeit so bemessen ist, dass
diese beim Erwärmen oder Erhitzen vollständig von den Teigwaren absorbiert wird.
[0003] Nachfolgend werden anhand der beiliegenden Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele der
Erfindung beschrieben. In der Zeichnung zeigt
die Figur eine erste Lebensmittelpackung, nämlich einen flachen Kunststoffsack 1,
die Figur 2 eine perspektivische Draufsicht auf eine zweite ebenfalls als Kunststoffsack
ausgebildete Lebensmittelpackung, und
die Figur 3 eine vergrösserte Darstellung des Ausschnittes III der Figur 2.
[0004] Die Figur 1 der Zeichnung zeigt einen flexiblen, wasserdichten und kochfesten Kunststoffsack,
der im wesentlichen aus zwei flexiblen, vorzugsweise durchsichtigen Folien besteht,
die entlang ihrer Ränder miteinander verschweisst sind und eine umlaufende Schweissnaht
2 besitzen. Der Sack 1 ist am oberen Rand mit einer steifen Kunststoffleiste 3 versehen,
die einen Aufhängehaken 4 aufweist.
[0005] Der Innenraum des Sackes 1 wird durch eine zusätzliche Schweissnaht 5 in zwei fluiddichte
Kompartimente 6 und 7 aufgeteilt. Von diesen enthält das Kompartiment 6 Teigwaren,
zum Beispiel Ravioli, die mit 8 bezeichnet sind. Demgegenüber enthält das Kompartiment
7 Salzwasser 9 mit beispielsweise 7 g - 9 g Salz pro dl Wasser oder Bouillon, wobei
diese Flüssigkeit auch gewürzt sein und zusätzlich auch noch ölige Bestandteile enthalten
kann, die das Zusammenpappen der Teigwaren beim Erhitzen verhindern.
[0006] Die Schweissnaht 5 ist so ausgebildet, dass sie sich, durch Drücken oder Quetschen
des Sackes 1 beschädigen lässt, und zwar derart, dass die im Kompartiment 7 eingeschlossene
Flüssigkeit in das die Teigwaren enthaltende Kompartiment 6, nicht aber aus dem Sack
1, ausläuft. Die Schweissnaht 2 ist also stabiler und widerstandsfähiger ausgebildet
als die Schweissnaht 5 und lässt sich durch das vorgenannte Drücken oder Quetschen
nicht beschädigen.
[0007] Zur Herstellung des Sackes 1 werden zwei auf das Format des Sackes 1 zugeschnittene
Kunststoff-Folien übereinander gelegt und in einem ersten Schweissvorgang miteinander
verschweisst. Hierzu werden die beiden Kunststoff-Folien entlang eines Längsrandes
sowie entlang der beiden kürzeren Rändern und im Trennbereich - d.h. zur Herstellung
der Schweissnaht 5 - mit mindestens einem, beispielsweise zwei, zwischen den genannten
Kunststoff-Folien angeordneten Folienstreifen 10 miteinander verschweisst. Anschliessend
füllt man die beiden so bereitgestellten Kompartimente 6 und 7 mit den Ravioli 8 bzw.
der genannten Flüssigkeit auf und verschliesst dann in einem zweiten Schweissvorgang
den zweiten Längsrand des Sackes 1.
[0008] Die beiden Schweissnähte 2 und 5 werden vorzugsweise mit derselben Schweissvorrichtung
und denselben Verfahrensparametern gebildet. Damit sich die Schweissnaht 5 durch das
vorgenannte Drücken oder Quetschen beschädigen lässt, nicht aber die Schweissnaht
2, wird erstere durch den Einsatz des mindestens einen Folienstreifens 10 geschwächt.
Dieser weist nämlich eine andere Beschichtung und eine für Schweisszwecke schlechtere
Adhäsions-Eigenschaft auf, als das den Sack 1 bildende Folien-Material.
[0009] Auf einer Etikette 11, von welcher ein Randstreifen am Sack 1 angeschweisst oder
anderswie an ihm unlösbar befestigt ist, sind die üblichen Informationen angegeben,
wie beispielsweise das Gewicht der reinen Teigwaren sowie das Gewicht der Füllung,
spätestes Verkaufsdatum, Haltbarkeitsdatum, Preis, Informationen über Mindestkochzeit
etc.. Es kann zweckdienlich sein, diese Etikette so auszubilden, dass wenigstens ein
Teil von ihr abgetrennt werden kann.
[0010] Für die Zubereitung eines heissen, essfertigen Gerichts wird nun durch Drücken oder
Quetschen des Sackes 1 die Schweissnaht 5 beschädigt und aufgetrennt, so dass die
Flüssigkeit vom Kompartiment 7 in das Kompartiment 6 ausläuft und die Teigwaren sich
während des nachfolgenden Kochens auf den gesamten Innenraum ausdehnen können. Anschliessend
hängt man den so vorbereiteten Sack 1 in ein Wasserbad, das man auf Siedetemperatur
aufheizt. Nach ca. 15 min. Kochzeit werden die Teigwaren die vorgegebene Wassermenge,
die im wesentlichen von der Portionengrösse abhängig ist, aufgesogen haben und zum
Verzehr bereit sein. Es ist nun aber nicht nötig, und darin liegt einer der Vorteile
der Erfindung, die Teigwaren sofort auf den Teller anzurichten. Man kann sie, ohne
dass die Qualität verschlechtert wird, ohne weiteres während der ganzen mittäglichen
oder abendlichen Service-Zeit eines Restaurants, also bis zu 3 Stunden, im Wasserbad
lassen, wo sie heiss bleiben, ohne zu zerfallen.
[0011] Die vorstehend beschriebene Lebensmittelpackung kann noch in verschiedener Hinsicht
geändert werden. So können die beiden Kompartimente 6 und 7 selbstverständlich auch
verschieden gross sein, wobei dann das die Teigwaren enthaltende Kompartiment grösser
ist als das die Flüssigkeit enthaltende Kompartiment. In diesem Fall kann die Schweissnaht
5 auch nur abschnittsweise mit einem Folienstreifen der vorstehend genannten Art versehen
sein, so dass sich die Schweissnaht 5 nur an diesen Abschnitten auftrennen lässt.
[0012] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellte zweite Lebensmittelpackung ist als ganzes
mit 101 bezeichnet. Wie die Packung der Figur 1, so wird auch die Lebensmittelpackung
101 aus einem flexiblen, wasserdichten und kochfesten Kunststoffsack gebildet, dessen
Innenraum durch eine zusätzliche Schweissnaht 105 in zwei fluiddichte Kompartimente
106 und 107 aufgeteilt wird, von denen das eine mit den Teigwaren 108 und das andere
mit der zur Zubereitung der Teigwaren 108 dienenden Flüssigkeit gefüllt ist.
[0013] Wesentliches Unterscheidungsmerkmal der beiden Lebensmittelpackungen 1 und 101 liegt
in der Ausbildung der die beiden Kompartimente 6 und 7 bzw. 106 und 107 voneinander
trennenden Schweissnaht 5 bzw. 105, wobei auch letztere so ausgebildet ist, dass sie
sich, durch Drücken oder Quetschen des Sackes 101 so beschädigen lässt, dass die im
Kompartiment 107 eingeschlossene Flüssigkeit in das die Teigwaren 108 enthaltende
Kompartiment 106 ausläuft. Im Gegensatz zur Schweissnaht 5 besitzt nämlich die Schweissnaht
105 keine zusätzlichen Folienstreifen, um ein Auflösen der die beiden Kompartimente
voneinander trennenden Naht beim Drücken oder Quetschen der Pakkung zu ermöglichen.
Sie ist in diesem Fall vielmehr als eine dem gleichen Zweck dienende, lösbare Versiegelung
ausgebildet. Diese kann bei geeigneter Materialwahl mit der gleichen Schweissvorrichtung
hergestellt werden, wie die eine höhere Druckbelastung aushaltende und den Beutelrand
bildende Naht 102.
[0014] Lebensmittelpackungen mit einer derartigen Versiegelung bestehen im wesentlichen
aus einem flexiblen, einschichtigen Folienmaterial oder aber aus einem ebenfalls flexiblen,
mehrschichtigen Verbundmaterial aus Kunststoff, das sowohl die Bildung einer fluiddichten
und höher belastbaren als auch die Erzeugung einer als lösbare Versiegelung ausgebildeten
und weniger stark belastbaren, aber ebenfalls fluiddichten Schweissnaht erlaubt.
[0015] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellte Lebensmittelpackung kann wie folgt hergestellt
werden. In einem ersten Verfahrensschritt wird ein Folien- oder Verbundstoffwerkstück,
dessen Breite doppelt so lang ist, wie die Breite der Lebensmittelpackung 101, über
einen Keil gezogen und entlang der Werkstücklängsachse in zwei gleiche Hälften gefaltet,
aus welchen dann die beiden Wände der Lebensmittelpackung 101 gebildet werden. Das
Folien- oder Verbundstoffwerkstück kann hierbei zum Beispiel von einer Band-Rolle
abgewickelt werden, wobei dann in einer bereits fortgeschrittenen Verfahrensphase
vorgefertigte Packungskörper vom Bandmaterial abgetrennt werden.
[0016] In einem zweiten Verfahrensschritt werden die beiden aneinanderanliegenden Hälften
des Folien- oder Verbundwerkstükkes zur Bildung der einzelnen Packungen quer zur Längsrichtung
verschweisst, das heisst es werden die Querabschnitte 102a der Naht 102 und die als
Versiegelung ausgebildete Schweissnaht 105 gebildet. Dies lässt sich ohne weiteres
in nur einem Arbeitsgang aber mit für die Schweissnähte 102a bzw. 105 unterschiedlichen
Druck- und/oder Temperaturbedingungen durchführen. Anschliessend werden mittels eines
Schneidewerkzeuges schrittweise Lebensmittelsäcke 101 bildende Packungskörper vom
übrigen Teil des Bandes abgetrennt.
[0017] Schliesslich werden in die bereits vorgefertigten Kompartimente 106 bzw. 107 jedes
Packungskörpers die Teigwaren 108 und die zur Zubereitung der Teigwaren nötige Flüssigkeitsmenge
eingefüllt, und dann die noch verbleibenden Öffnungen der so gebildeten Lebensmittelsäcke
101 verschlossen und verschweisst.
[0018] Wie man aus der Figur 2 ersehen kann, ist die als lösbare Versiegelung ausgebildete
Schweissnaht 105 mäanderförmig ausgebildet und besitzt mehrere Einbuchtungen, welche
eine Auftrennen der Naht 105 beim Drücken oder Pressen erleichtern.
[0019] Form, Grösse und Anzahl dieser Einbuchtung sind dabei abhängig vom Folienmaterial,
von der Schweisstechnik sowie auch von der Wahl des maximalen Belastungsdruckes, den
die Naht für mindestens eine bestimmte Zeit noch aushalten muss, und können daher
auf verschiedenste Art variiert werden.
[0020] Zweckmässigerweise stellt man nicht beliebig grosse Lebensmittelpackungen der vorstehend
beschriebenen Art her, sondern Portionen-Säcke von ca. 150 g bis 200 g. So kann man
gleichzeitig die verschiedensten Teigwaren, also Ravioli mit Fleisch-, Fisch- oder
Gemüsefüllung, aber auch Hörnli, Spaghetti oder andere Teigwaren vorbereiten und heiss
halten, ohne dass man den meist ziemlich beschränkten Platz einer Gasthofküche übermässig
belegt, und ohne dass irgendwelche zusätzliche Vorsichtsmassnahmen oder Behandlungen
nötig sind.
[0021] Des weitern kann die erfindungsgemässe Lebensmittelpackung auch so ausgebildet sein,
dass der bei der Zubereitung der Teigwaren aus den beiden Kompartimenten 6 und 7 gebildete
Innenraum nur einen Teil des Sackes 1 einnimmt und dass in diesem gegebenenfalls noch
mindestens ein weiteres durch eine Schweissnaht abgegrenztes Kompartiment vorhanden
ist, in welchem zum Beispiel eine zur Zubereitung der Teigwaren dienende Sauce enthalten
ist. Diese Sauce kann dann nach dem Aufschneiden der entsprechenden Schweissnaht unter
die Teigwaren gemischt werden, was in der Regel kurz vor dem Anrichten erfolgt.
[0022] Ferner besteht auch noch die Möglichkeit, die Lebensmittelpackung als eine formfeste
Schale mit einem die Schale fluiddicht abdeckenden Folien-Deckel vorzusehen. Bei dieser
Ausführungsform wird der Innenraum durch eine Zwischenwand in zwei Teilbereiche bzw.
Kompartimente unterteilt. Von diesen enthält der eine Teilbereich die Teigwaren und
der andere die zur Zubereitung der Teigwaren dienende Flüssigkeit. Die genannte Zwischenwand
hat dabei die gleiche Funktion und Bedeutung wie die Schweissnaht 5 des vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispieles und lässt sich durch Drücken auf den Folien-Deckel
derart beschädigen, dass die in dem einen Teilbereich enthaltene Flüssigkeit in den
die Teigwaren enthaltenden anderen Teilbereich ausläuft, wobei der Folien-Deckel in
diesem Fall so geschaffen ist, dass er beim Drücken nicht beschädigt wird und die
Schale auch nach der Beschädigung der Trennwand fluiddicht abschliesst.
[0023] Für die Zubereitung eines essfertigen Gerichts wird in diesem Fall die genannte Trennwand
beschädigt, und zwar bevor die Schale in ein Wasserbad gesetzt wird. Vor dem Anrichten
des Gerichts wird dann der Folien-Deckel von der Schale gelöst und die Teigwarenportion
in dieser oder in einem separaten Essgeschirr serviert.
1. Wasserdichte sowie kochfeste Lebensmittelpackung mit einem Teigwaren enthaltenden
Innenraum, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum durch eine Abgrenzung in zwei
fluiddichte Kompartimente (6, 106; 7 107) aufgeteilt und die Teigwaren (8, 108) in
dem einen und eine zur Zubereitung der Teigwaren (8, 108) dienende Flüssigkeit in
dem anderen Kompartiment (7, 107) enthalten ist, wobei die Abgrenzung so ausgebildet
ist, dass sich diese durch Drücken oder Quetschen der Packung derart beschädigen lässt,
dass die in dem einen Kompartiment (7, 107) eingeschlossene Flüssigkeit in das die
Teigwaren (8, 108) enthaltende andere Kompartiment (6, 106) ausläuft, und wobei die
Flüssigkeitsmenge so bemessen ist, dass sie beim Erwärmen oder Erhitzen der Teigwaren
(8, 108) von diesen vollständig absorbiert wird.
2. Lebensmittelpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Flüssigkeit
Salzwasser (9) oder Bouillon enthält.
3. Lebensmittelpackung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
sie aus einem flexiblen Kunststoffsack (1, 101) besteht, der durch eine die Abgrenzung
bildende Schweissnaht (5, 105) in die beiden fluiddichten Kompartimente (6, 106, 7,
107) aufgeteilt wird.
4. Lebensmittelpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffsack
(1) mit einer Aufhängevorrichtung (4) versehen ist.
5. Lebensmittelpackung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine wasserdichte und kochfeste Schale besitzt, die durch eine Trennwand in die
beiden Kompartimente aufgeteilt wird und dass die Schale mit einem die beiden Kompartimente
fluiddicht abdeckenden Folien-Deckel versehen ist.