[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Flachschlüssel aus Metall mit einem Transponder
als Codegeber nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Flachschlüssel ist beispielsweise aus GB-2,273,128 A bekannt. Der
Codegeber ist dabei zusammen mit der Ferrit-Antenne in einer Ausnehmung in der Spitze
des Schlüsselschaftes vorgesehen. Damit kann ein erheblicher Teil des Schaftes nicht
mit Schließvertiefungen für die Zuhaltungen des Schlosses versehen werden.
[0003] Ferner ist es bekannt, den Codegeber und die Ferrit-Antenne in einem Kunststoffmantel
an den Breitseiten der Schlüsselreide eines Flachschlüssels anzuordnen. Dadurch wird
jedoch ein voluminöser, an einem Schlüsselbund dick auftragender Schlüssel gebildet.
[0004] Aus der deutschen Patentanmeldung 195 17 728.2 geht ein Wendeflachschlüssel hervor,
bei dem zwei Ferrit-Antennen auf den beiden Schmalseiten der Schlüsselreide auf der
dem Schlüsselschaft zugewandten Seite der Schlüsselreide angeordnet sind.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Flachschlüssel mit einem Transponder als Codegeber
bereitzustellen, der sowohl in seinen Außenabmessungen wie der Festigkeit einem herkömmlichen
Flachschlüssel entspricht.
[0006] Dies wird erfindungsgemäß mit einem Flachschlüssel erreicht, der in der Schmalseite
der Schlüsselreide eine nutförmige Ausnehmung zur Aufnahme des Codegebers, der Ferrit-Spule
und der Leitung zur Verbindung der Ferrit-Spule mit dem Codegeber aufweist, wobei
die Ferrit-Spule an der dem Schlüsselschaft zugewandten Seite der Schlüsselreide angeordnet
ist.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schlüssels sind in Unteransprüchen
wiedergegeben.
[0008] Der erfindungsgemäße Flachschlüssel weist die gleichen Abmessungen, insbesondere
die gleiche Dicke, wie ein herkömmlicher Flachschlüssel (ohne Codegeber) für Zylinderschlösser
auf. Er trägt damit beispielsweise an einem Schlüsselbund nicht mehr auf als ein normaler
Flachschlüssel. Durch die gleiche äußere Form, das gleiche Aussehen und die gleichen
Abmessungen wie ein normaler Flachschlüssel fällt zudem nicht auf, daß es sich bei
dem erfindungsgemäßen Flachschlüssel um einen Schlüssel mit einem Codegeber handelt.
[0009] Zur Betätigung eines Zylinderschlosses wird der erfindungsgemäße Schlüssel in gleicher
Weise wie ein herkömmlicher Flachschlüssel ohne Codegeber gehandhabt.
[0010] In der nutförmigen Ausnehmung in der Schmalseite der Schlüsselreide wird erfindungsgemäß
vorzugsweise ein Träger eingelegt, der den Codegeber, die Ferrit-Spule und die Leitung
zur Verbindung des Codegebers mit der Ferrit-Spule aufweist. Der eingelegte Träger
wird in die Ausnehmung mit einem Klebstoff geklebt oder darin mit einer Masse vergossen.
[0011] Der Codegeber oder Datenträger des erfindungsgemäßen Schlüssels weist vorzugsweise
einen Schreib/Lese-Speicher auf. Der Codegeber kann auf einer mit der Ferrit-Antenne
verbundenen Leiterplatte angeordnet sein.
[0012] Der erfindungsgemäße Schlüssel ist vorzugsweise für ein Zylinderschloß bestimmt,
dessen im Zylindergehäuse gelagerte Zylinderkern mit einem Schlüsselkanal versehen
ist, der mechanische Zuhaltungen zum Sperren bzw. Freigeben des Zylinders, einen im
Zylindergehäuse angeordneten Aktuator zum Verschieben eines den Zylinderkern sperrenden
bzw. freigebenden Sperrorgans und eine Energieversorgungseinheit aufweist, wobei vorzugsweise
im Zylindergehäuse ein durch eine Transponder-Leseeinrichtung gebildeter Codeauswerter
vorgesehen ist, der den Aktuator steuert und wobei das Sperrorgan in wenigstens eine
am Umfang des Zylinderkerns im Abstand von dem Schlüsselkanal angeordnete Ausnehmung
in dem Axialbereich des Zylinderkerns eingreift, der mit den mechanischen Zuhaltungen
versehen ist. Ein solches Zylinderschloß geht aus der deutschen Patentanmeldung 195
17 728.2 hervor.
[0013] Die Transponder-Leseeinrichtung weist dabei eine Ferrit-Antenne auf, deren freies
Ende bis zur Stirnseite des Zylindergehäuses reicht. Die Ferrit-Antenne ist dabei
vorzugsweise als mit ihrer Öffnung nach außen gerichtete Topfspule ausgebildet, wobei
der Topf aus Gründen der Manipulationssicherheit mit einer Metallplatte an der Stirnseite
des Zylinderschlosses abgedeckt ist.
[0014] Der erfindungsgemäße Schlüssel ist vorzugsweise als Wendeschlüssel ausgebildet. Dazu
erstreckt sich die nutförmige Ausnehmung von einer Schmalseite des Schlüsselschaftes
um die gesamte Schmalseite der Schlüsselreide zur anderen Schmalseite des Schlüsselschaftes,
wobei in der nutförmigen Ausnehmung auf beiden Schmalseiten der Schlüsselreide je
eine mit dem Codegeber über eine Leitung verbundene Ferrit-Spule vorgesehen ist. Damit
liegt bei in das Zylinderschloß eingestecktem Schlüssel stets eine der beiden Ferrit-Spulen
des Schlüssels der Ferrit-Spule der Transponder-Leseeinrichtung des Zylinderschlosses
gegenüber.
[0015] Jedoch kann auch ein nicht als Wendeschlüssel ausgebildeter erfindungsgemäßer Flachschlüssel
zur Erhöhung der Energieaufnahme mit zwei Ferrit-Spulen versehen sein.
[0016] Der erfindungsgemäße Flachschlüssel ist zwar in erster Linie für ein Zylinderschloß
mit einem Aktuator bestimmt, wie oben beschrieben, er kann jedoch auch unabhängig
von einem Zylinderschloß als Datenträger benutzt werden, also für beliebige andere
Einrichtungen, die eine Transponder-Lese- und/oder Schreibeinrichtung aufweisen, beispielsweise
Zutrittskontrolleinrichtungen mit einer Transponder-Leseeinrichtung oder als Datenträger
für Kontrolleinrichtungen zur Berechtigung von Leistungen.
[0017] Dadurch, daß er sich in der nutförmigen Ausnehmung in der Schmalseite der Schlüsselreide
befindet, ist der Datenträger oder Codegeber auf drei Seiten von Metall umschlossen.
Dadurch wird der Codegeber mechanisch geschützt. Auch weist der erfindungsgemäße Schlüssel
damit keine angespritzten Kunststoffteile auf, die abbrechen können. Er besitzt also
eine hohe mechanische Festigkeit und, da er, abgesehen von der Nut in der Schmalseite,
ganz aus Metall besteht, nützt er sich weder ab, noch wird er verkratzt.
[0018] Nachstehend ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flachschlüssels in der
Zeichnung näher erläutert.
[0019] Darin zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen Metallwendeflachschlüssel mit einer nutförmigen Ausnehmung
in der Schmalseite der Schlüsselreide, wobei der Schlüsselschaft nur teilweise wiedergegeben
ist;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf ein in die nutförmige Ausnehmung des Schlüssels nach Fig. 1 einlegbares
Modul;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch den Schlüssel nach dem Einlegen des Moduls nach Fig. 2 in
die nutförmige Ausnehmung; und
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch den Schlüssel entlang der Linie IV-IV in Fig. 3.
[0020] Gemäß Fig. 1 ist in der Schlüsselreide 1 eines herkömmlichen Wendeflachschlüssels
2 aus Metall eine nutförmige Ausnehmung 3 eingefräst, die sich von der einen, oberen
Schmalseite 4 des Schlüsselschaftes 5 um die gesamte Schmalseite, also die obere Schmalseite
6, die vom Schlüsselschaft 5 abgewandte Schmalseite 7 und die untere Schmalseite 8
der Schlüsselreide 1 zur anderen, also der unteren Schmalseite 9 des Schlüsselschaftes
5 erstreckt.
[0021] Der Schlüssel 2 ist dabei für ein Zylinderschloß mit einem Panzergehäuse bestimmt.
Auf der dem Schlüsselschaft 5 zugewandten Seite der Schlüsselreide 1 ist daher eine
Verbreiterung 10 vorgesehen, die bei in das Zylinderschloß gestecktem Schlüssel 2
in einem Schlitz in einer Scheibe angeordnet ist, die im Panzergehäuse drehbar gelagert
ist.
[0022] Die nutförmige Ausnehmung 3 erstreckt sich durch den Bereich der Verbreiterung 10.
Sie weist ferner durch eine entsprechende Konturausfräsung konkave Einbuchtungen 11
und 12 an der oberen und der unteren Schmalseite 6 und 8 der Schlüsselreide 1 auf,
wobei sich die Einbuchtungen 11, 12 zum Schaft 5 hin öffnen. Die eine, in Fig. 1 obere
Einbuchtung 11 kann auch entfallen.
[0023] In die nutförmige Ausnehmung 3 der Schlüsselreide 1 nach Fig. 1 wird das in Fig.
2 dargestellte Modul eingelegt, das einen bügelförmigen Träger 13 aufweist, der entsprechend
der nutförmigen Ausnehmung 3 aus einem oberen Abschnitt 14, einem mittleren Abschnitt
15 und einem unteren Abschnitt 16 besteht. Der Außenrand 17 des Trägers 13 entspricht
der Außenkontur der Schlüsselreide 1, sein Innenrand 18 der Kontur des Bodens 19 (Fig.
4) der Nut 3 in der Schmalseite der Reide 1. Der Modul mit dem Träger 13 ist mit einem
Chip oder Datenträger 20 bestückt, der den Codegeber oder Transponder des Schlüssels
2 bildet, ferner mit den beiden Ferrit-Spulen 21, 22 und den Leitungen 23, 24, die
die Ferrit-Spulen 21, 22 mit dem Codegeber 20 verbinden.
[0024] Der Codegeber 20 ist dabei in einer Tasche 25 zwischen dem Außenrand 17 und dem Innenrand
18 des Trägers 13 vorgesehen, während die Ferrit-Spulen 21, 22 in Längsausnehmungen
26, 27 an den beiden Enden des bügelförmigen Trägers 13 angeordnet sind.
[0025] Die eine Leitung 24 erstreckt sich von dem Chip 20 in der Tasche 25 direkt zur Ferrit-Spule
22, während die andere Leitung 23 zur Ferrit-Spule 21 auf der anderen Seite der Reide
1 in einer Nut 28 im oberen Abschnitt 14, dem mittleren Abschnitt 15 und dem unteren
Abschnitt 16 des Trägers 13 verläuft. Der Träger 13 ist gemäß Fig. 2 zur Schlüssellängsachse
symmetrisch ausgebildet. Die obere Tasche 25' kann jedoch auch entfallen.
[0026] Der Träger 13 ist einteilig ausgebildet und besteht vorzugsweise aus Kunststoff.
Der Codegeber 20 kann auf einer Leiterplatte angeordnet sein, die in der Tasche 25,
der Nut 28 und der Tasche 25' angeordnet und an die beiden Ferrit-Spulen 21, 22 angeschlossen
ist.
[0027] Das Modul, also der mit dem Codegeber 20, den Leitungen 23, 24 bzw. der Leiterplatte
und den Ferrit-Spulen 21, 22 bestückte Träger 13 wird in die nutförmige Ausnehmung
3 in der Schmalseite der Reide 1 eingelegt.
[0028] Da der Außenrand 17 des Trägers 13 gemäß Fig. 4 die gleiche Breite wie die Breite
der nutförmigen Ausnehmung 3 aufweist, dichtet er den Träger 13 nach außen ab.
[0029] Der Schlüssel 2 kann als Wendeflachschlüssel für ein Zylinderschloß ausgebildet sein,
das in Fig. 3 mit 29 bezeichnet ist. das Zylinderschloß kann dabei entsprechend der
deutschen Patentanmeldung 195 17 728.2 ausgebildet sein. Das heißt, in einem Zylindergehäuse
ist ein Zylinderkern drehbar gelagert, dessen Schlüsselkanal mit mechanischen Zuhaltungen
zum Sperren bzw. Freigeben des Zylinderkerns versehen ist.
[0030] In dem Zylindergehäuse ist ein Aktuator zum Verschieben eines den Zylinderkern sperrenden
bzw. freigebenden Sperrorgans vorgesehen. Ferner ist in dem Zylindergehäuse ein elektronischer
Codeauswerter angeordnet, welcher den Aktuator steuert. Der elektronische Codeauswerter
wird durch eine Transponder-Leseeinrichtung 30 gebildet, die eine Ferrit-Antenne 31
aufweist.
[0031] Wie in Fig. 3 angedeutet, ist die Ferrit-Antenne 31 als Topf-Antenne ausgebildet,
welche mit einer Platte 32 an der Stirnseite des Zylindergehäuses abgedeckt ist.
[0032] Bei dem erfindungsgemäßen Schlüssel 2 kann der gesamte Schaft 5 mit Schließvertiefungen
für die Zuhaltungen des Zylinderschlosses 29 versehen sein.
[0033] Da er lediglich die nutförmige Ausnehmung 3 in der Reide 1 aufweist, kann der erfindungsgemäße
Schlüssel 2 im wesentlichen die gleichen Torsionskräfte wie ein herkömmlicher Flachschlüssel
(ohne Codegeber) aufnehmen.
[0034] Bei Flachschlüsseln ist es üblich, daß bei einer vorgegebenen hohen Torsionskraft
von im allgemeinen 10 Nm der Schaft 5 an der Reide 1, also bei 32 bricht, um ein gewaltsames
Öffnen oder Zerstören des Zylinderschlosses 29 zu verhindern. Mit dem erfindungsgemäßen
Schlüssel 2 kann eine solche vorgegebene hohe Torsionskraft ohne weiteres eingestellt
werden.
[0035] Zudem erstrecken sich beim Drehen des Schlüssels 2 die Kräfte beiderseits der Schlüsselachse.
Da der Kunststoffträger 13 relativ große Verwindungungen unbeschadet aufnehmen kann,
bleibt der Schlüssel 2 auch dann voll funktionsfähig, wenn die Reide 1 gegenüber dem
Schaft 5 durch Drehung verbogen werden sollte.
1. Flachschlüssel mit einer Ausnehmung in der Schlüsselreide zur Aufnahme eines Transponders
als Codegeber, wenigstens einer Ferrit-Spule als Antenne und einer Leitung zur Verbindung
der Ferrit-Spule mit dem Codegeber, wobei die Ferrit-Spule an der dem Schlüsselschaft
zugewandten Seite der Ausnehmung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung
in dem als Wendeschlüssel ausgebildeten und einschließlich der Schlüsselreide (1)
aus Metall bestehenden Flachschlüssel durch eine nutförmige Ausnehmung (3) gebildet
wird, die sich von der einen Schmalseite (4) des Schlüsselschaftes (5) um die gesamte
Schmalseite (6, 7, 8) der Schlüsselreide (1) zur anderen Schmalseite (9) des Schlüsselschaftes
(5) erstreckt und in der nutförmigen Ausnehmung (3) auf beiden Schmalseiten (4, 9)
des Schlüsselschaftes (5) je eine mit dem Codegeber (20) über eine Leitung (23, 24)
verbundene Ferrit-Spule (21, 22) vorgesehen ist, so daß der Codegeber (20), die Ferrit-Spulen
(21, 22) und die Leitungen (23, 24), die die Ferrit-Spulen (21, 22) mit dem Codegeber
(20) verbinden, in der nutförmigen Ausnehmung (3) auf drei Seiten mit Metall umschlossen
sind.
2. Flachschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nutförmige Ausnehmung
(3) eine Einbuchtung (12) zur Aufnahme des Codegebers (20) aufweist.
3. Flachschlüssel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbuchtung (12) auf
der dem Schlüsselschaft (5) zugewandten Seite der Schlüsselreide (1) vorgesehen ist.
4. Flachschlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein in die nutförmige Ausnehmung (3) einsetzbarer Träger (13) zur Aufnahme des Codegebers
(20), der Ferrit-Spule (21, 22) und der Leitung (23, 24) vorgesehen ist.
5. Flachschlüssel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (13) einen
Außenrand (17) mit einer der Breite der nutförmigen Ausnehmung (3) entsprechenden
Breite besitzt.
6. Flachschlüssel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur des Außenrandes
(17) des Trägers (13) der Außenkontur der Schlüsselreide (1) in dem Bereich der nutförmigen
Ausnehmung (3) entspricht.
7. Flachschlüssel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur
des Innenrandes (18) des Trägers (13) der Kontur des Bodens (19) der nutförmigen Ausnehmung
(3) entspricht.
8. Flachschlüssel nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(13) eine Tasche (25) zur Aufnahme des Codegebers (20) und eine Aussparung (26, 27)
zur Aufnahme der Ferrit-Spule (21, 22) aufweist.
9. Flachschlüssel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Codegeber (20) auf einer mit der Ferrit-Spule (21, 22) verbundenen Leiterplatte
angeordnet ist.