[0001] Die Erfindung betrifft einen Schiebebeschlag für Türen, Fenster o.dgl. mit einer
Laufschiene und wenigstens einem Halteelement für die Laufschiene.
[0002] Aus der DE 72 25 331 U ist es bekannt, eine Laufschiene lösbar auf einer Aufsatzschiene
oder direkt auf einer Trägerschiene anzubringen. Dabei sind die Aufsatzschiene und
die Trägerschiene aus einem Aluminium- oder Kunststoffprofil hergestellt und speziell
auf die aufzusetzende Laufschiene abgestimmt. Die Länge der Aufsatzschiene bzw. der
Trägerschiene entspricht dabei der Länge der Laufschiene. Außerdem wird eine gewisse
Elastizität der Schenkel der Laufschiene vorausgesetzt, so dass die Laufschiene auf
die Laufschiene vorausgesetzt, so dass die Laufschiene auf die Aufsatzschiene bzw.
die Trägerschiene aufgesetzt und über krallenartige Vorsprünge mit dieser verrasten
kann. Aufgrund der bedingten Elastizität der Schenkel der Laufschiene kann es insbesondere
bei schweren Türen oder Fenstern, die bis zu 200 kg wiegen können, wegen Verformungen
der Laufschiene zu Problemen kommen.
[0003] Aus der DE 79 08 753 U ist ein Rahmenprofil für ein Fenster o.dgl. bekannt, das aus
einem, dem Rahmeninnern zugekehrten Innenelement und einem steck- oder verrastbar
damit verbundenen Außenelement sowie einer Laufschiene besteht. Das Innenelement ist
als Kunststoffprofil ausgebildet, auf welches die Laufschiene in Klemmtechnik aufgesetzt
wird. Als nachteilig hat sich herausgestellt, dass dieses Befestigungsverfahren für
Laufschienen von Schiebetüren oder Schiebefenstern nicht für Außenelemente aus Holz
angewendet werden kann.
[0004] Aus der DE 71 28 665 U ist bekannt, auf ein aus Holz bestehendes Außenelement eine
Trägerschiene aufzuschrauben, auf welche dann eine Laufschiene aufgerastet werden
kann. Als nachteilig wird hierbei angesehen, dass wiederum zwei Schienen benötigt
werden.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schiebeschlag bereitzustellen,
bei welchem die Laufschiene auch bei einem aus Holz bestehenden Profil des Blendrahmens
einfach und sicher befestigbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Halteelement als Befestigungsklipp
ausgebildet ist und die Laufschiene auf wenigstens zwei Befestigungsklipps aufschraubbar
ist, wobei die Laufschiene mit den Befestigungsklipps verrastet und diese vollständig
überdeckt.
[0007] Von Vorteil bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist, dass das Halteelement nicht
als durchgehende Schiene, sondern als Befestigungsklipp ausgebildet ist. Dabei können
über die gesamte Länge der Laufschiene so viele Befestigungsklipps vorgesehen sein,
dass diese untereinander einen Abstand von etwa 300 mm aufweisen. Es werden also bei
einer Laufschiene von 3 m lediglich elf Befestigungsklipps benötigt. Dies hat den
wesentlichen Vorteil, dass lediglich ein Element, nämlich die Laufschiene, auf die
exakte Länge abgelängt werden muss und diese Laufschiene durch einfaches Aufsetzen
und Verrasten mit den Befestigungsklipps verbunden wird. Die Befestigungsklipps werden
von der Laufschiene vollständig überdeckt und sind nicht mehr sichtbar. Außerdem können
die Befestigungsklipps auf Blendrahmen aus Metall, Holz, Kunststoff oder einem anderen
Material befestigt werden.
[0008] Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Befestigungsklipp aus einem
federelastischen Material, z.B. Kunststoff, Federstahl o.dgl besteht. Die Laufschiene
kann somit aus einem relativ steifen Material bestehen, so dass auch sehr schwere
Türen und Fenster o.dgl. getragen werden können. Die auf die Befestigungsklipps aufgesetzte
Laufschiene stützt sich dabei vorteilhaft mit ihrer Unterseite am Blendrahmen oder
einer separaten Bodenschwelle ab.
[0009] Vorteilhaft weist die Laufschiene ein im Wesentlichen nach unten offenes U-Profil
auf, wobei die beiden U-Schenkel an ihren freien Enden innwendig Vorsprünge aufweisen.
Dieses nach unten offene U-Profil übergreift die Befestigungsklipps und deckt diese
ab. Nach dem Aufsetzen der Laufschiene und Verrasten mit den Befestigungsklipps greifen
diese hinter die Vorsprünge, die innwendig am U-Profil vorgesehen sind.
[0010] Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Befestigungsklipp Befestigungslappen
aufweist, die im Wesentlichen federelastisch ausweichen können. Diese Befestigungslappen
hintergreifen die Vorsprünge und halten die Laufschiene am Befestigungsklipp fest.
Da diese Befestigungslappen beim Aufschieben oder Aufstecken der Laufschiene federelastisch
ausweichen, kann die Laufschiene relativ starr ausgebildet sein.
[0011] Mit Vorzug sind die Befestigungslappen als Schenkel eines im Wesentlichen nach unten
offenen U-Profils am Befestigungsklipp ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung des
Befestigungsklipps kann das nach unten offene U-Profil der Laufschiene das nach unten
offene U-Profil des Befestigungsklipps umgreifen, an welchem die Befestigungslappen
vorgesehen sind. Hierdurch wird eine formschlüssige und sehr steife Verbindung geschaffen.
[0012] Eine Erleichterung der Montagearbeit wird dadurch geschaffen, dass der Befestigungsklipp
einen spiegelsymmetrischen und/oder punktsymmetrischen Aufbau aufweist. Der Befestigungsklipp
kann also nicht versehentlich verdreht montiert werden, da die Ausgestaltung seiner
Längsseiten bzw. Stirnseiten gleich sind.
[0013] Vorteilhaft weist der Befestigungsklipp eine zentrale Befestigungsöffnung auf, insbesondere
ein Schraubenloch. In dieses Schraubenloch ist eine Befestigungsschraube, z.B. eine
Holzschraube einführbar und der Befestigungsklipp kann über diese Schraube montiert
werden. Dabei kann am oberen Ende der Befestigungsöffnung eine Einsenkung zur Versenkung
des Schraubenkopfes vorgesehen sein. Da der Befestigungsklipp vollständig von der
Laufschiene überdeckt wird, ist die Schraube vor Verschmutzung und Korrosion geschützt.
[0014] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Befestigungsklipp
an wenigstens einer seiner in Längsrichtung der Laufschiene weisenden Stirnseiten
eine Nase aufweist und der Abstand zwischen dem freien Ende der Nase und einer Befestigungsöffnung
des Befestigungsklipps dem Abstand zwischen der Außenkante eines freien Schenkels
der Laufschiene und der vertikalen Mittelebene des den Befestigungsklipp umschließenden
Aufnahmeraums der Laufschiene entspricht. Dieser Abstand zwischen dem freien Ende
der Nase und einer Befestigungsöffnung des Befestigungsklipps entspricht exakt dem
Abstand einer vertikalen Mittelebene des Aufnahmeraums der Laufschiene bzw. des nach
unten offenen Profils der Laufschiene und einer Anschlagfläche, an welche die Laufschiene
angeschlagen werden soll. Die Nase bildet eine Montagehilfe zum einfachen, problemlosen
und exakten Montieren der Befestigungsklipps ohne Montagehilfe bzw. ohne Einmessvorrichtung
oder Schablone.
[0015] Ein problemloses Entfernen der Laufschiene von den Halteklipps wird dadurch erzielt,
dass die Laufschiene am freien Ende einer ihrer U-Schenkel eine Werkzeugangriffsfläche,
z.B. eine Ausnehmung, aufweist. In diese Ausnehmung kann z.B. das freie Ende eines
Schraubendrehers oder eines entsprechenden Werkzeugs eingeschoben und die Laufschiene
von den Halteklipps abgehebelt werden.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes
Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in der Zeichnung
dargestellten und in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils
einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. In der
Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen Schnitt durch einen Blendrahmen mit aufgesetzter Laufschiene;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht eines Blendrahmens ohne Laufschiene, jedoch mit montierten
Befestigungsklipps;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht eines Befestigungsklipps;
- Figur 4
- eine Seitenansicht auf den Befestigungsklipp;
- Figur 5
- einen Schnitt V-V gemäß Figur 4 durch den Befestigungsklipp;
- Figur 6
- eine Stirnansicht des Befestigungsklipps;
- Figur 7
- eine Ansicht auf die Unterseite des Befestigungsklipps;
- Figur 8
- eine Draufsicht auf den Befestigungsklipp; und
- Figur 9
- einen vergrößerten Ausschnit IX gemäß Figur 1.
[0017] In Figur 1 ist ein Blendrahmen 1 im Schnitt dargestellt, auf welchem eine Laufschiene
2 für eine Schiebetür bzw. ein Schiebefenster 3 montiert ist. Die Laufschiene 2 weist
im Wesentlichen ein nach unten offenes U-Profil auf, wobei die U-Schenkel 4 und 5
an ihren unteren Enden mit in waagrechter Richtung verlaufenden Fortsätzen 6 und 7
versehen sind. Diese Fortsätze 6 und 7 bilden die Auflager der Laufschienen 2 über
die sie auf dem Blendrahmen 1 und insbesondere in einer der Breite der Laufschiene
2 angepassten Ausfräsung 8 (Figur 2) aufliegt. Das freie Ende des Fortsatzes 7 liegt
bündig an einem Anschlag 9 des Blendrahmens 1 an. Im Fortsatz 6 ist eine Nut 10 vorgesehen,
in welche eine Dichtschnur 11 eingelegt ist. Die Laufschiene 2 weist an der Innenseite
ihrer U-Schenkel 4 und 5 Vorsprünge 12 und 13 auf. Die Vorsprünge 12 und 13 sind im
Bereich des Übergangs der U-Schenkel 4 und 5 in die Fortsätze 6 und 7 vorgesehen und
befinden sich demnach in unmittelbarer Nachbarschaft zur Ausfräsung 8. An der Oberseite
der Laufschiene 2 befindet sich der Laufwulst 14, auf dem sich ein Rad 15 abwälzt.
Die Oberflächen der Fortsätze 6 und 7 bilden Anlageflächen von Dichtungen 16, insbesondere
von Dichtlippen 17. Das freie Ende des Fortsatzes 6 ist mit einer Ausnehmung 18 versehen,
so dass ein Werkzeug, z.B. die Klinge eines Schraubendrehers eingeschoben werden kann,
und mit diesem Schraubendreher die Laufschiene 2 zur Demontage von den Befestigungsklipps
19 abgehebelt werden kann.
[0018] Die Laufschiene 2 ist auf Befestigungsklipps 19 aufgeschoben und ist mit diesen verrastet.
Dabei werden die Vorsprünge 12 und 13 der Laufschiene 2 von Befestigungslappen 20
hintergriffen. Aus Figur 1 ist deutlich erkennbar, dass die Befestigungslappen 20
mit der Oberseite des Befestigungsklipps ebenfalls ein nach unten offenes U-Profil
bildet, welches formschlüssig im U-Profil der Laufschiene 2 liegt.
[0019] Die Figur 3 zeigt einen Befestigungsklipp 19 in perspektivischer Darstellung. Der
Grundkörper 21 des Befestigungsklipps 19 wird geringfügig von den freien Enden der
Befestigungslappen 20 seitlich überragt. Da der Befestigungsklipp 19 aus Kunststoff
besteht, können die Befestigungslappen 20 federelastisch einschwenken und beim Aufschieben
oder Aufstecken der Laufschiene 2 auf den Befestigungsklipp 19 den Vorsprüngen 12
und 13 ausweichen.
[0020] In Figur 3 ist außerdem deutlich erkennbar, dass der Befestigungsklipp 19 ein zentrales
Schraubenloch 22 aufweist, welches den Befestigungsklipp 19 vertikal durchsetzt. Bezüglich
dieses Schraubenlochs 22 ist der Befestigungsklipp 19 sowohl spiegelsymmetrisch als
auch punktsymmetrisch aufgebaut. Die beiden Stirnseiten des Befestigungsklipps 19
sind mit Nasen 23 versehen, die als Montagehilfe dienen. Dabei entspricht der Abstand
a des freien Endes der Nase 23 zum Zentrum des Schraubenlochs 22, wie in Figur 7 dargestellt,
dem Abstand a zwischen dem Anschlag 9 und der vertikalen Mittelebene 24 des U-Profils
der Laufschiene 2. Dies hat den Vorteil, dass beim Montieren der Befestigungsklipp
19 zunächst quer zur Längserstreckung derart auf die Oberseite der Ausfräsung 8 aufgesetzt
wird, dass das freie Ende der Nase 23 den Anschlag 9 berührt, wie in Figur 2 mit dem
linken Befestigungsklipp 19 dargestellt. In dieser Position, in der die Längsachse
des Befestigungsklipps 19 orthogonal zum Anschlag 9 verläuft, wird der Befestigungsklipp
19 mit einer Schraube 25 so befestigt, dass er noch um seine Achse 26 gedreht werden
kann. Nach der Befestigung des Befestigungsklipps 19 wird dieser um 90° gedreht, so
dass dessen Längsachse sich parallel zum Anschlag 9 erstreckt. Er ist dann so ausgerichtet,
wie der rechte, in Figur 2 dargestellte Befestigungsklipp 19. In dieser Position wird
der Befestigungsklipp 19 endgültig festgeschraubt. Wird auf diesen Befestigungsklipp
19 die Laufschiene 2 aufgesetzt, dann schließt das freie Ende des Fortsatzes 7 bündig
mit dem Anschlag 9 ab. Die Montage der Befestigungsklipps 19 kann also ohne Befestigungslehre
o.dgl. erfolgen. Üblicherweise werden die Befestigungsklipps 19 mit einem gegenseitigen
Abstand von 300 mm am Blendrahmen 1, der aus Holz oder einem anderen Material sein
kann, befestigt.
1. Schiebebeschlag für Türen, Fenster o.dgl., mit einer Laufschiene (2) und wenigstens
einem Halteelement für die Laufschiene (2), dadurch gekennzeichnet, dass das Haltelement als Befestigungsklipp (19) ausgebildet ist und die Laufschiene
(2) auf wenigstens zwei Befestigungsklipps (19) aufsetzbar ist, wobei die Laufschiene
(2) mit den Befestigungsklipps (19) verrastet und diese vollständig überdeckt.
2. Schiebebeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsklipp
(19) aus einem federelastischen Material, z.B. Kunststoff, Federstahl o.dgl. besteht.
3. Schiebebeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Laufschiene (2) ein im Wesentlichen nach unten offenes U-Profil aufweist und die
beiden U-Schenkel (4, 5) an ihren freien Enden innwendig Vorsprünge (12, 13) aufweisen.
4. Schiebebeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Befestigungsklipp (19) Befestigungslappen (20) aufweist, die im Wesentlichen federelastisch
ausweichen können.
5. Schiebebeschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungslappen
(20) als Schenkel eines im Wesentlichen nach unten offenen U-Profils am Befestigungsklipp
(19) vorgesehen sind.
6. Schiebebeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Befestigungsklipp (19) einen spiegelsymmetrischen und/oder punktsymmetrischen
Aufbau aufweist.
7. Schiebebeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Befestigungsklipp (19) eine zentrale Befestigungsöffnung, insbesondere ein Schraubenloch
(22) aufweist.
8. Schiebebeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Befestigungsklipp (19) an wenigstens einer seiner in Längsrichtung der Laufschiene
(2) weisenden Stirnseite eine Nase (23) aufweist und der Abstand zwischen dem freien
Ende der Nase (23) und einer Befestigungsöffnung (22) des Befestigungsklipps (19)
dem Abstand (a) zwischen der Außenkante eines freien Endes der Laufschiene (2) und
der vertikalen Mittelebene (24) des den Befestigungsklipp (19) umschließenden Aufnahmeraums
der Laufschiene (2) entspricht.
9. Schiebebeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Laufschiene (2) an einem freien Ende eine Werkzeugangriffsfläche, z.B. eine Ausnehmung
(18) aufweist.