[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeaustauscher nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Stand der Technik:
[0002] Lamellenrohr-Wärmeaustauscher in Blockbauweise oder in Modul-Schichtbauweise zur
Wärmeübertragung zwischen gas-, dampfförmigen oder flüssigen Medien gehören zum Stand
der Technik und werden als Luftkühler oder -erhitzer in den meisten Lüftungsgeräten
eingesetzt.
[0003] Die Baulänge von Blockwärmeaustauscher ist in der Regel auf eine Baulänge von ca.
300 mm begrenzt. Die Blockwärmeaustauscher können maschinell preisgünstig hergestellt
werden.
[0004] Modul-Schicht-Wärmeaustauscher (EP 0177751) werden durch Stapeln von 50-100 mm hohen
Wärmeaustauscher-Schichten vorort auf der Baustelle montiert. Zwischen den Schichten
werden Trennschichten eingefügt. Die Wärmeaustauscher-Schichten weisen eine maximale
Baulänge von bis zum 1200 mm auf. Nach Montage, meistens in einem Lüftungsgerät, werden
die einzelnen Module lösbar an die Verteiler und Sammler angeschlossen.
[0005] Durch die Trennschichten weist der Modul-Schicht-Wärmeaustauscher eine sehr geringe
Verschmutzungsneigung auf, bzw. kann zu Reinigungszwecken in Einzelteile zerlegt werden.
Kritik am Stand der Technik:
[0006] Trotz der kurzen Baulänge von ca. 300 mm verschmutzten Block-Wärmeaustauscher, da
einerseits die zur Wärmeübertragung notwendige Fläche durch enge Lamellenabstände
erbracht wird, wodurch eine Ablagerung von Störpartikel begünstigt wird, und andererseits
die Luft in der Höhe, bei geteilten Lamellen, auch in der Breite ausweichen kann.
Es wird kein Staudruck aufgebaut, der die Störpartikel austragen kann.
[0007] Durch die kurze Baulänge kann bei den Block-Wärmeaustauscher nur bedingt ein Gegenstromverhalten
erzeugt werden, welches jedoch zur Erzielung eines hohen Austauschgrades notwendig
ist. Eine direkte Verlängerung der Lamelle würde die Verschmutzungsneigung noch vergrößern.
[0008] Der Versuch die Baulänge durch Hintereinanderschalten von Block-Wärmeaustauscher
mit und ohne Revisionraum zu vergrößern birgt neben der oben erwähnten Verschmutzungsneigung
zudem weitere Störstellen durch neue Lamellenstirnseiten, der bauliche Aufwand wird
vergrößert, ebenfalls vergrößert sich der Gesamtdruckverlust durch erneutes An- und
Abströmen der Blöcke.
[0009] Desweiteren erhöht sich die Leckluftrate an den Einschiebe- bzw. den Montagerahmen.
[0010] Der Modul-Schicht-Wärmeaustauscher ist aufgrund der Einzelherstellung in Modulschichtbauweise
in Herstellung und Montage relativ kostenintensiv. Außerdem kann die Montage der Verteiler
und Sammler sowie die Abschottung erst vorort erfolgen. Eine werksseitige Montage
in Lüftungsgeräte ist nur bedingt möglich.
Aufgabe der Erfindung:
[0011] Aufgabe der Erfingund ist es, für einen Wärmetauscher die preiswerten Fertigungsmöglichkeiten
eines Blockwärmeaustauschers mit der geringen Verschmutzungsneigung des Modul-Schicht-Wärmeaustauschers
zu kombinieren.
[0012] Desweiteren soll der Wärmeaustauscher konstruktiv an die gewünschten Gas-, Dampf-
oder Flüssigkeitsmengen, bzw. dem gewünschten Wärmeübertragungsprozeß angepaßt werden
können.
Lösung der Aufgabe:
[0013] Die Erfindung wird durch die in den Kennzeichen der Schutzansprüche vorgeschlagenen
Merkmale gelöst.
[0014] Durch die Ausführung der Lamellen mit Sicken, Abkantungen oder Ausbuchtungen wird
durch Stapeln der einzelnen Fertigungsmodule aber auch durch die Sicken, Abkantungen
oder Ausbuchtungen selbst eine horizontale Trennfläche erzeugt. Diese Trennflächen
bilden mit den Lamellen reinigungsaktive Strömungskanäle aus, die die Luft durchströmen
muß; ein Ausweichen in der Höhe oder zur Seite ist damit ausgeschlossen. Störpartikel
erzeugen nun eine Staudruck, der die Partikel austrägt. Sollten sich dennoch Störpartikel
ansetzen, z.B. in Verbindung mit Fett oder Nässe, kann nun mit einem Dampfstrahl-
oder Druckluftgerät vorzugsweise entgegen der üblichen Luftrichtung der Wärmeaustauscher
gereinigt werden. Dabei muß der Dampf und die Druckluft durch diese Strömungskanäle,
weil in der Höhe oder Breite keine Ausweichmöglichkeit besteht. Die volle Reingiugngskraft
verpufft nicht und dient voll dem Reinigungszweck.
[0015] Eine weitere Lösung besteht darin, zwischen den Fertigungsmodulen Trennplatten einzusetzen
und danach, nach den gewünschten Erfordernissen, die entsprechende Verrohrung vorzunehmen.
[0016] Je länger die Lamellenlänge in Luftrichtung ist, desto flacher sollten die Strömungskanäle
bzw. die Höhen zwischen den Trennflächen ausgebildet sein.
[0017] Zum werksseitigen Einbau in Lüftungsgeräte oder zum Kompletteinbau in Lüftungsgeräte
auf der Baustelle wird der Modulaufbau zur Stabilisierung in einen Rahmen gefaßt bzw.
eingebaut.
[0018] Diese Fertigungsmöglichkeiten lassen eine Teilautomatisierung zu, wodurch der Wärmeaustauscher
preiswerter herzustellen und zu montieren ist.
Beschreibung der Figuren:
[0019] Fig. 1 zeigt einen Teil der möglichen Lamellenrohr-Wärmeaustauscher in Blockbauweise
mit eingelegten Trennflächen, wobei die einzelnen Fertigungsmodule zwischen den Trennflächen
ein bis mehrere Rohrlagenhöhen aufweisen. Jedes Fertigungsmodul weist ein oder mehrere
Wasserwege auf, wbei die Wasserwege als Beispiel verschieden verrohrt sind.
[0020] Fig. 2 zeigt einen Teil der möglichen Lamellenrohr-Wärmeaustauscher in Blockbauweise,
bei denen die einzelnen Fertigungsmodule aus speziell angeformten Lamellen bestehen
bzw. sich die Verrohrung der Wasserwege über die Trennflächen, auch über eingelegte
Trennflächen, erstreckt.
[0021] Fig. 3 zeigt ein Fertigungsmodul mit einer Höhe von einer Rohrlage mit eingelegter
Trennfläche und glatter Lamelle.
[0022] Fig. 4 zeigt ein Fertigungsmodul mit einer Höhe von zwei Rohrlagen, wobei die Trennfläche
durch Ausbildung der Lamelle mit einer speziell angeformten Abkantung entsteht.
[0023] Fig. 5 zeigt zwei Fertigungsmodule mit einer Höhe von jeweils 2 Rohrlagen, wobei
die Trennfläche durch Ausbildung der Lamelle mit einer speziell angeformten Sicke
entsteht und die Verrohrung trennflächenüberschreitend dargestellt ist.
[0024] Fig. 6 zeigt ein Fertigungsmodul mit einer Höhe von drei Rohrlagen, wobei die Trennfläche
durch Ausbildung der Lamelle mit speziell angeformten Ausbuchtungen entsteht.
1. Lamellenrohr-Wärmeaustauscher in Blockbauweise zur Wärmeübertragung zwischen gas-,
dampfförmigen oder flüssigen Medien, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeaustauscher-Block (Fig. 1, Fig. 2) aus einem oder mehreren Fertigungsmodulen
(1 bis 12 und 19 bis 30) zusammengesetzt ist und zwischen den Fertigungsmodulen und
auch innerhalb eines Fertigungsmoduls ein oder mehrere durchgehend verlaufende horizontale
Trennflächen (13) derart angeordnet sind, daß sich reinigungsaktive ununterbrochene
Strömungskanäle (Fig. 3 bis Fig. 6) ausbilden, die vom Eintritt bis zum Austritt verlaufen.
2. Lamellenrohr-Wärmeaustauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennflächen (13) beim Zusammenbau der Fertigungsmodule eingelegt (Fig. 3)
werden oder die Lamellen bei deren Herstellung speziell angeformte Abkantungen (Fig.
4), Sicken (Fig. 5) oder Ausbuchtungen (Fig. 6) aufweisen oder eine Kombination der
Anformungen, so daß durch die Lamellen in sich oder beim Zusammenbau der Lamellen
horizontale Trennflächen entstehen.
3. Lamellenrohr-Wärmeaustauscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (1-12) zwischen den Trennflächen (13) im Raster von Rohrlagenhöhen 1
bis 8 Rohrlagen aufweist.
4. Lamellenrohr-Wärmeaustauscher nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserwege (18) zwischen den Trennflächen (Fig. 1) oder aber auch trennflächenüberschreitend
(Fig. 2) angeordnet sind und jeder Wasserweg über eine oder mehrere Rohrlagen verfügt.
5. Lamellenrohr-Wärmeaustauscher nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe zwischen den Trennflächen in Abhängigkeit der Lamellenlänge in Luftrichtung,
dem lichten Lamellenabstand und der Luftgeschwindigkeit derart variiert, daß bei einer
Lamellenlänge von 100 mm die Höhe zwischen den Trennflächen vorzugsweise zwischen
1 und 8 Rohrlagenhöhen und bei einer Lamellenlänge von 1200 mm die Höhe zwischen den
Trennflächen vorzugsweise zwischen 1 und 4 Rohrlagenhöhen beträgt.