Stand der Technik
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Etui nach der Gattung des Hauptanspruches. Ein
derartiges Etui ist bekannt.
[0002] Solche bekannten Etuis werden verwendet, um mit Magnetstreifen oder Chips versehene
Karten, insbesondere aber die empfindlichen Magnetstreifen oder Chips zu schützen.
Als schädigende Einflüsse sind einerseits mechanische Beschädigungen wie Knicke und
Kratzer zu nennen - diese werden vom Etui meist vermeiden -, andererseits besteht
aber eine große Gefahr durch solche magnetische Felder, die beispielsweise starke
Elektromotoren (Eisenbahn) oder Trafos und Dynamos erzeugen. Eine solche Gefahr ist
umso gravierender, als eine durch Magnetfelder bewirkte Schädigung der Magnetstreifen
oder Chips lange Zeit unbemerkt bleiben kann. Wenn dann ein Reisender zum Beispiel
im Ausland Geld von seinem Konto abheben will, funktioniert die Geldausgabe nicht,
und der Reisende bleibt mittellos. Auch bei einem Besuch von Tagungen oder Lehrgängen
kann eine unbrauchbar gewordene Magnetstreifen- oder Chip-Karte große Schwierigkeiten
mit sich bringen. Desweiteren kann es Probleme durch unbrauchbare Karten geben bei
Schlüsselkarten in Hotels und Forschungszentren und Karten zur Lokalisierung des Eigentümers.
Aufgabe der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden
und ein Etui zu schaffen, das die Magnetstreifen und Chips sicher und zuverlässig
schützt. Selbst starke magnetische Felder sollen keinen schädigenden Einfluß auf die
Magnetstreifen und/oder Chips der Karten ausüben können.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale
des Hauptanspruches. Vorteilhafte Weiterbildungen des Gegenstandes des Anspruches
1 ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche sowie aus der Beschreibung und
der Zeichnung.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Vorderansicht des Etuis,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Etuis,
Fig. 3 das Etui nach der Figur 1 mit einem Meßgerät und
Fig. 4 das Etui im Schnitt IV-IV der Fig. 3 mit im Maßstab vergrößerter Breite mit
dem Meßgerät.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0006] Ein für die Aufbewahrung einer mit Magnetstreifen und/oder Chips bestückten Karte
bestimmtes Etui 1 ist in seinen Außenkonturen etwas größer ausgebildet als die Karte
2. Das Etui 1 hat im wesentlichen die Form eines Rechteckes und hat eine verhältnismäßig
geringe Dicke, das heißt, das Etui ist flach ausgebildet (vgl. Fig. 2). Es hat eine
offene Zugangsseite 3, die mit einer halbkreisförmigen Aussparung 4 zum Eingreifen
versehen ist. An seinen drei anderen Seiten 5, und 7 ist das Etui 1 geschlossen.
[0007] Das Etui 1 ist aus zwei rechteckigen Blechen 8 und 9 hergestellt, die an den drei
Seiten 5, 6 und 7 über distanzielle Außenstreifen 10, 11 und 12 zusammengebunden und
auf Abstand gehalten werden. Als Material für die beiden Bleche 8 und 9 ist magnetisches
Trafo-Blech verwendet, das gezogen oder gewalzt ist. Durch die Verwendung eines derartigen
magnetischen Bleches stellt das Etui 1 eine Hülle dar, die magnetische Felder bildet,
durch die fremde magnetische Felder abgeschirmt werden. Eine solche Abschirmung wird
auch als Dämpfungs-Abschirmung (bs) bezeichnet. Sie kann mit folgender Gleichung dargestellt
werden:

wobei
µ die maßstäbliche Permeabilität,
d die Blechdicke des Etuis 1 in mm und
R einen Radius einer Kugel der magnetischen Felder bedeuten.
[0008] Daraus ergibt sich, daß die Abschirmfähigkeit des Etuis 1 abhängig von der Dicke
der beiden Bleche 8 und 9 ist. Beim Ausführungsbeispiel ist ein Blech mit einer Dicke
von 0,35 mm verwendet. Diese Dicke stellt einen Kompromiß dar zwischen einer guten
Wirksamkeit der Abschirmung und dem Gewicht des Etuis 1. Innen im Etui 1 ist eine
Schutzschicht 13 angebracht, die eine pflegliche Aufnahme der Karte 2 gewährleistet.
[0009] Eine solche Schutzschicht 13 kann auch von außen vorgesehen sein.
[0010] Die Figuren 3 und 4 zeigen, wie die Größe der Dämpfungsabschirmung gemessen werden
kann. Ein Meßgerät 14 für magnetische Induktion wird über eine Leitung 15 mit einem
Hall-Generator 16 (Tesla-Messer) verbunden, und dieser Hall-Generator 16 wird in das
Etui eingeführt und in dessen Mitte stationiert. Ein zum Einführen und Aufbewahren
der Karte 2 ausreichend breiter Spalt 17 ist etwa 0,5 mm groß, er ist in der Fig.
4 auf das Zwanzigfache vergrößert dargestellt. Es ist zu erkennen, daß der Hall-Generator
16 sehr flach ist, so daß er in dem Spalt 17 noch genügend seitliches Spiel hat. Links
und rechts von (Fig. 4) bzw. über und unter (Fig. 3) dem Etui 1 ist je ein Magnet
18 bzw. 19 in einander gegenüberliegende Position gebracht, von denen der eine (18)
als Nordpol und der andere (19) als Südpol jeweils mit einer nicht dargestellten Spule
magnetisierbar ist, die beide an eine gemeinsame Stromquelle 20 angeschlossen sind.
Es ist auch möglich, Permanentmagnete zu verwenden. Wenn bei Ausführung mit einer
Stromquelle Strom fließt, werden die Magnete 18 u. 19 aktiviert, und es bildet sich
zwischen den beiden senkrecht zu dem Etui angeordneten Magneten 18 u. 19 eine Kugel
von magnetischen Feldern, deren Feldstärke von dem Hall-Generator 16 erfaßt und im
Meßgerät 14 ausgewertet wird.
[0011] Die Dämpfungsabschirmung für die elektromagnetische Abschirmung (Plattengleichung)
rechnet sich dabei als Dämpfung wie eine unendliche Platte nach der Gleichung:

wobei
P der Durchmesser der Spulen,
f die Frequenz (kHz),
d die Dicke des Bleches 8 bzw. 9,
ρ der gemessene Widerstand des magnetischen Bleches 8 bzw. 9 in Ωmm2/m sind.
Bezugszahlenliste |
1 |
Etui |
2 |
Karte |
3 |
Zugangsseite |
4 |
Aussparung |
5 |
Seite |
6 |
Seite |
7 |
Seite |
8 |
Blech |
9 |
Blech |
10 |
Außenstreifen |
11 |
Außenstreifen |
12 |
Außenstreifen |
13 |
Schutzschicht |
14 |
Meßgerät |
15 |
Leitung |
16 |
Hall-Generator |
17 |
Spalt |
18 |
Magnet |
19 |
Magnet |
20 |
Stromquelle |
1. Etui für Karten mit Magnetstreifen und Chips und für andere magnetische Datenträger
dadurch gekennzeichnet, daß das Etui (1) aus gezogenem oder gewalztem, magnetischem
Blech hergestellt ist und zwei ebene Bleche (8, 9) hat, die über distanzielle Außenstreifen
(10, 11, 12) miteinander verbunden sind, und daß die zwei magnetischen Bleche (8,
9) ein magnetisches Feld bilden, das eine bestimmte Feldstärke (Bext/Bin) aufweist
und das gegen magnetische Felder fremden Ursprungs eine Abschirmung gewährleistet.
2. Etui nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Feldstärke (Bext/Bin)
abhängig ist von der Blechdicke (d) der beiden Bleche (8 u. 9).
3. Etui nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feldstärke (Bext/Bin)
im Winkel von 90° senkrecht zu den beiden Blechen (8 u. 9) mit einem Hall-Generator
(15) meßbar ist.
4. Etui nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Bleche (8
u. 9) mittels der drei Außenstreifen (10, 11, 12) zu einem u-förmigen Verbund zusammengefügt
sind.
5. Etui nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Außenstreifen
(10, 11, 12) mit den beiden Blechen (8 u. 9) zusammengebunden sind.
6. Etui nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das Etui (1) innen
mit einer Schutzschicht (13) versehen ist.
7. Etui nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Etui (1) auch außen mit einer
Schutzschicht ausgerüstet ist.