[0001] Die Erfindung betrifft eine Schmutzentsorgungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Bei derartigen Offenend-Spinnmaschinen, die beispielsweise im Handbuch

Autocoro" der Anmelderin beschrieben sind, wird ein zwischen einer Einzugswalze und
einer Speisemulde zugeführtes Faserband durch eine Auflösewalze in Einzelfasern zerlegt.
Bei diesem Vorgang werden auch weitesgehend Schmutzpartikel und Fasern getrennt. Die
Auflösewalze transportiert beide Bestandteile über eine Faserleitfläche in den Bereich
einer Schmutzaustrittsöffnung. Bei diesem Transport werden sowohl die Fasern als auch
die Schmutzpartikel durch die Auflösewalze bzw. durch eine mit der Auflösewalze umlaufende
Luftströmung in kürzester Zeit auf annähernd Umfangsgeschwindigkeit der Auflösewalze
beschleunigt. Die Masseteilchen, also Fasern und Schmutzpartikel, haben dabei infolge
der auf sie wirkenden Zentrifugalkraft das Bestreben, die Kreisbahn tangential zu
verlassen, sobald die zwangsläufige mechanische Führung unterbrochen wird, wie dies
im Bereich der Schmutzaustrittsöffnung des Auflösewalzengehäuses geschieht.
[0003] Unmittelbar unter der Schmutzaustrittsöffnung ist eine Schmutzentsorgungsvorrichtung
beispielsweise in Form eines endlosen, umlaufenden Schmutztransportbandes angeordnet.
[0004] Um zu verhindern, daß sich im Bereich der Schmutzaustrittsöffnung neben den Schmutzpartikeln
auch spinnbare Fasern von der Auflösewalze lösen, ist die Schmutzaustrittsöffnung
auch als Ansaugöffnung für eine in das Auflösewalzengehäuse eintretende Luftströmung
ausgelegt. Diese auf die Auflösewalze gerichtete Luftströmung hält die Fasern, die
im Verhältnis zu ihrer geringen Masse eine relativ große spezifische Oberfläche aufweisen,
quasi als pneumatische Führung an der Auflösewalze fest. Die Schmutzpartikel, die
aufgrund ihrer größeren Masse eine deutlich höhere kinetische Energie aufweisen, überwinden
dagegen diese Luftströmung, werden tangential weggeschleudert und gelangen auf das
unterhalb der Schmutzaustrittsöffnung verlaufende Schmutztransportband. Das Schmutztransportband
befördert die ausgeschiedenen Teilchen anschließend zu einer maschinenendseitig angeordneten
Absaugeinrichtung, wo sie entsorgt werden.
[0005] Derartige mechanische Schmutzentsorgungseinrichtungen von Offenend-Rotorspinnmaschinen
bestehen üblicherweise, wie vorstehend bereits angedeutet, aus einem unterhalb der
Spinnaggregate verlaufenden, nach oben offenen Leitkanal, in dem ein Schmutztransportband
geführt ist.
Im Bereich der Spinnstellen ist der Leitkanal dabei durch eine Abdeckeinrichtung der
Spinnaggregate überdeckt.
[0006] Nachteilig bei einer solchen Ausbildung ist allerdings, daß sich die an den Schmutzaustrittsöffnungen
der Spinnaggregate ausgeschiedenen Masseteilchen, insbesondere die leichten Schmutzbestandteile,
oft hinter diesen sogenannten Verdecken sammeln, was von außen nicht erkannt und während
des Spinnbetriebes auch nicht beseitigt werden kann.
[0007] Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, die Spinnaggregate derart zu modifizieren,
daß auf die üblichen Verdecke ganz verzichtet wird bzw. daß die Verdecke soweit eingekürzt
werden, daß der Bereich der Schmutzaustrittsöffnungen der Faserbandauflöseeinrichtungen
der Spinnaggregate frei einsehbar und von außen zu reinigen sind.
[0008] Derartige Spinnaggregate mit einem frei zugängigen Schmutzaustrittsbereich sowie
einer zugehörigen, an einem selbsttätigen Bedienläufer angeordneten Reinigungseinrichtung
sind in der nachveröffentlichten P 195 29 654.0 beschrieben.
[0009] Es hat sich allerdings gezeigt, daß auch derartig gestaltete Spinnaggregate relativ
stark zum Verschmutzen neigen. Insbesondere der der offene Leitkanal dieser Schmutzentsorgungseinrichtungen
erwies sich als proplematisch.
[0010] Durch die CH-PS 547 873 ist des weiteren eine Offenend-Spinnmaschine bekannt, deren
pneumatische Schmutzentsorgungseinrichtung einen maschinenlangen im wesentlichen geschlossenen
Abzugskanal aufweist. Der Abzugskanal besitzt im Bereich der Spinnstellen an seiner
Oberseite jeweils Ansaugbohrungen, die durch ein umlaufendes Dichtband, in das Steuerbohrungen
eingelassen sind, verschlossen werden.
Das bedeutet, über die Steuerbohrungen des Dichtbandes werden bei dieser Vorrichtung
die Faserbandauflöseeinrichtungen der einzelnen Spinnstellen nacheinander mit Saugluft
beaufschlagt. Eine derartige Vorrichtung führt zu einer diskontinuierlichen, insgesamt
wenig befriedigenden Schmutzentsorgung.
[0011] Eine Kombination aus mechanischer und pneumatischer Schmutzentsorgung ist in der
DE-AS 26 34 770 beschrieben.
[0012] Diese bekannte Vorrichtung weist ein in einem offenen Leitkanal geführtes, umlaufendes
Schmutzabtransportband zur Entsorgung grober Schmutzbestandteile sowie einen unterhalb
des Schmutztransportbandes angeordneten Absaugkanal für die feinen Schmutzbestandteile
auf. Der Absaugkanal besitzt dabei auf seiner Oberfläche einen durchgehenden Schlitz,
der durch das Schmutztransportband abgedichtet wird. Auch bei dieser Einrichtung sind
im Schmutztransportband Steuerbohrungen angeordnet, so daß, wie bei der Einrichtung
gemäß CH-PS 547 873 die Faserbandauflöseeinrichtungen der einzelnen Spinnstellen nacheinander
mit Saugluft beaufschlagt werden.
[0013] Durch die diskontinuierliche Saugluftbeaufschlagung sollen vor allem die leichten
Schmutzbestandteile entsorgt und damit schädliche Flockenbildungen vermieden werden.
[0014] Die beschriebene Einrichtung konnte sich in der Praxis allerdings nicht durchsetzen.
[0015] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Schmutzentsorgungsvorrichtung für OE-Spinnmaschinen mit einer Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Spinnstellen zu verbessern.
[0016] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie im Anspruch
1 beschrieben ist.
[0017] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0018] Die erfindungsgemäße Ausbildung einer Schmutzentsorgungseinrichtung mit einem im
wesentlichen geschlossenen Leitkanal hat den Vorteil, daß durch das mechanische Schmutztransportband
gleichzeitig und kontinuierlich sowohl die groben als auch die feinen Schmutzbestandteile
zuverlässig entsorgt werden. Dabei wird durch das im Leitkanal während des Spinnprozesses
kontinuierlich umlaufende Schmutztransportband innerhalb des Leitkanals eine Luftströmung
in Transportrichtung des Obertrums des Schmutztransportbandes erzeugt. Diese innerhalb
des Leitkanales auftretende Luftströmung führt im Bereich der Schmutzdurchtrittsöffnungen
zu einem Injektoreffekt. Das heißt, im Bereich der Schmutzdurchtrittsöffnungen steht
ständig eine leichte, in den Leitkanal gerichtete Saugströmung an. Diese Saugströmung
verhindert zuverlässig, daß sich die aus dem Faserband ausgelösten feinen Schmutzbestandteile
im Bereich der Schmutzaustrittsöffnungen der Faserbandauflöseeinrichtung und/oder
im Bereich der Schmutzdurchtrittsöffnungen der Schmutzentsorgungseinrichtung festsetzen
und dort Flocken bilden können.
[0019] Es hat sich in diesem Zusammenhang als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn, wie
im Anspruch 5 dargelegt, im Bereich der Schmutzdurchtrittsöffnungen des Leitkanals
jeweils eine zusätzliche Luft- und Schmutzleiteinrichtung installiert ist.
[0020] Eine solche Luft- und Schmutzleiteinrichtung, die vorzugsweise im Bereich der Hinterkante
der Schmutzdurchtrittsöffnung angeordnet ist (Anspruch 6), besteht aus einem nach
vorne geneigten Leitblech,das das Rückenteil bildet sowie zwei seitlichen, zum Leitblech
orthogonal angeordneten Seitenteilen (Anspruch 7).
[0021] Der Leitkanal selbst besteht in vorteilhafter Ausführungsform, wie im Anspruch 2
dargelegt, aus U-förmigen Basisprofilteilen, deren offene Profilseiten durch lösbar
angeordnete Bauelemente verschließbar sind. Vorzugsweise sind die Leitkanalkomponenten,
d. h. die Basisprofilteile und die Verschlußelemente als Blechbiegeteile gefertigt
(Anspruch 8), da solche Blechbiegeteile kostengünstig gefertigt werden können. Blechbiegeteile
zeichnen sich außerdem durch eine relativ hohe Steifigkeit aus.
[0022] Wie in Anspruch 3 beschrieben, sind in einer bevorzugten Ausführungsform die Basisprofilteile
des Leitkanales so gefertigt und angeordnet, daß sie mit einem nach vorne aufschwenkbaren
Verschlußelement verschließbar sind. Das bedeutet, der Leitkanal ist bei abgeklapptem
Verschlußelement, d. h. im geöffneten Zustand, auf seiner gesamten Länge und voller
Höhe von vorne zugängig. Im Bedarfsfall ist folglich problemlos eine Wartung oder
Reparatur sowohl des Obertrums als auch des Untertrums der Schmutzentsorgungseinrichtung
möglich.
[0023] Eine aufwendige Demontage der Schmutzentsorgungseinrichtung ist dabei nicht erforderlich.
[0024] Bei einer weiteren, im Anspruch 4 dargelegten Ausführungsform, sind die U-förmigen
Basisprofilteile des Leitkanales so ausgebildet und angeordnet, daß die offene Profilseite
in Richtung auf die Faserbandauflöseeinrichtungen weist. Die offene Profilseite ist
in diesem Fall durch lösbare Abdeckelemente verschlossen, in die Schmutzdurchtrittsöffnungen
eingelassen sind.
[0025] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind die nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen entnehmbar.
[0026] Es zeigt:
Figur 1
schematisch eine Seitenansicht auf eine Hälfte einer Offenend-Spinnmaschine mit einer
erfindungsgemäßen Schmutzentsorgungseinrichtung unterhalb der Spinnaggregate,
Figur 2
in größerem Maßstab eine Seitenansicht auf ein Spinnaggregat mit einer ersten Ausführungsform
des Leitkanals der Schmutzentsorgungseinrichtung,
Figur 3
den Leitkanal gemäß Figur 2 in perspektivischer Darstellung,
Figur 4
eine weitere Ausführungsform des Leitkanals der Schmutzentsorgungseinrichtung,
Figur 5
den Leitkanal gemäß Figur 4 in perspektivischer Darstellung.
[0027] In Figur 1 ist eine Hälfte einer an sich bekannten Offenend-Spinnmaschine angedeutet
und mit der Bezugszahl 1 bezeichnet. Derartige Spinnmaschinen weisen eine Vielzahl
von Arbeitsstellen 2 auf, die jeweils mit einem Spinnaggregat 3 sowie einer Spuleinrichtung
4 ausgerüstet sind. In den Spinnaggregaten 3 wird das in Spinnkannen 5 vorgelegte
Faserband 6 zu Fäden 7 gesponnen, die anschließend auf den Spuleinrichtungen 4 zu
Kreuzspulen 8 bzw. 8' aufgewickelt werden. Wie dargestellt, sind die Spuleinrichtungen
4 mit einem Spulenrahmen 9 zum drehbaren Haltern einer Leerhülse bzw. einer Kreuzspule
8 und einer Spultrommel 11 zum Antreiben der Kreuzspule über Reibschluß ausgestattet.
[0028] Die an sich bekannten Spinnaggregate 3 weisen unterhalb ihrer Faserbandauflöseeinrichtung
10 eine mechanische Schmutzentsorgungseinrichtung 21 auf.
[0029] Die Offenend-Spinnmaschine 1 besitzt weiter eine umlaufende Hülsen- und Spulentransporteinrichtung
12 zum Ver- und Entsorgen der Spinnmaschine mit Leerhülsen bzw. Kreuzspulen.
[0030] An bzw. auf der Spinnmaschine ist, wie üblich, an Führungsschienen 13, 14 sowie einer
Stützschiene 15 verfahrbar, eine Serviceeinrichtung, z. B. ein Bedienläufer 16, angeordnet.
Das Laufwerk dieses Bedienläufers 16 weist Laufrollen 18 bzw. ein Stützrad 19 auf.
Die Versorgung des Bedienläufers 16 mit elektrischer Energie erfolgt beispielsweise,
wie angedeutet, über eine Schleifkontakteinrichtung 20. Derartige Bedienläufer 16
patrouillieren ständig entlang der Offenend-Spinnmaschine 1 und greifen selbständig
ein, wenn an einer der Arbeitsstellen 2 ein Handlungsbedarf besteht. Ein solcher Handlungsbedarf
liegt beispielsweise vor, wenn an einer Arbeitsstelle 2 ein Fadenbruch aufgetreten
ist oder wenn an einer der Arbeitsstellen eine Kreuzspule ihren vorgeschriebenen Durchmesser
erreicht hat und gegen eine Leerhülse ausgetauscht werden muß.
[0031] In einem solchen Fall läuft der Bedienläufer 16 zu der betreffenden Spinnstelle,
positioniert sich dort und sucht bei einem Fadenbruch mit seiner (nicht dargestellten)
Fadensuchdüse das gerissene, auf der Umfangsoberfläche der Kreuzspule 8 liegende Fadenende.
Nach Reinigung des Spinnaggregates wird das Fadenende im Spinnaggregat an einen dort
umlaufenden Faserring neu angesponnen.
[0032] Die für das Neuanspinnen des Fadens bzw. das Reinigen des Spinnaggregates notwendigen
Arbeitsorgane sind bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. In Figur
1 wurde daher auf die Darstellung dieser Vorrichtungen aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
verzichtet.
[0033] In Figur 2 ist ein Spinnaggregat 3 mit einer zugehörigen Faserbandauflöseeinrichtung
10 und einer Schmutzentsorgungseinrichtung 21 in einem größeren Maßstab dargestellt.
[0034] Die Spinnaggregate 3 verfügen im einzelnen über ein Spinnelement 23, das die in der
Faserbandauflöseeinrichtung 10 vereinzelten Fasern zu einem Faden 7 verspinnt, d.
h., in einem über eine Saugleitung 27 an eine (nicht dargestellte) Unterdruckquelle
angeschlossenen Rotorgehäuse 22 läuft ein Spinnrotor 23 um, der mit seinem Rotorschaft
28 im Keilspalt zweier Stützscheibenpaare 25 gelagert ist. Der Rotorschaft 28 wird
dabei, wie üblich, vom Untertrum eines Tangentialriemens 24, der durch eine Druckrolle
29 angestellt wird, beaufschlagt.
[0035] Das nach vorne offene Rotorgehäuse 22 wird durch eine im Verdeck 30 befestigte Kanalplatte
31 abgedichtet. Die Kanalplatte 31 weist einen zentrisch angeordneten, die Kanalplatte
31 nach vorne überragenden Ansatz 32 auf. Im Ansatz 32 sind eine Fadenabzugsdüse 33
sowie der Mündungsbereich eines Faserleitkanales 34 angeordnet.
[0036] Die Faserbandauflöseeinrichtung 10 besteht im einzelnen aus einer Faserbandeinzugswalze
35, die über ein endseitig angeordnetes Schneckenrad 36 mit einer Schnecke 37 einer
in maschinenlängsrichtung verbundenen Antriebswelle 38 kämmt und über eine Elektrokupplung
39 definiert zuschaltbar ist sowie einer Auflösewalze 40, die in einem Auflösewalzengehäuse
41 umläuft. Die Auflösewalze 40 wird dabei über einen Wirtel 42 durch das Untertrum
eines Tangentialriemens 43 angetrieben.
[0037] Das Auflosewalzengehäuse 41 ist über den Faserleitkanal 34 einerseits mit dem Rotorgehäuse
22 und über eine Schmutzaustrittsöffnung 44 andererseits mit der Schmutzentsorgungseinrichtung
21 verbunden.
[0038] Die Schmutzentsorgungseinrichtung 21 besteht dabei aus einem Leitkanal 45, in dem
die Trume 46, 47 eines endlosen, umlaufenden Schmutzabtransportbandes 48 geführt sind.
Der Leitkanal 45 weist dabei ein im wesentlichen allseitig geschlossenes Profil auf.
Wie in den Figuren 2 und 3 dargestellt, besteht der Leitkanal 45 aus U-förmigen Basisprofilteilen
49, die an den Spinnaggregaten 3 oder entsprechenden Befestigungseinrichtungen der
OE-Spinnmaschine festlegbar und in Richtung der Faserbandauflöseeinrichtung 21 offen
sind. Die offene Seite der Basisprofilteile 49 wird durch Abdeckelemente 50 verschlossen,
in die Schmutzdurchtrittsöffnungen 51 eingelassen sind.
[0039] Die Abdeckelemente 50 sind dabei leicht lösbar an die Basisprofilteile 49 angeschlossen
und umfaßen, wie beispielsweise in den Figuren 2 und 3 angedeutet, mit krallenartigen
Anschlußelementen 52 den vorderen Schenkel 53 der Basisprofilteile 49.
[0040] Im Bereich der Schmutzdurchtrittsöffnungen 51 der Abdeckelemente 50 sind Luft- und
Schmutzleiteinrichtungen 54 angeordnet. Diese, bezogen auf die Transportrichtung T
des Schmutztransportbandes 48, an den Hinterkanten 55 der Schmutzdurchtrittsöffnungen
51 installierten Luft- und Schmutzleiteinrichtungen 54 bestehen jeweils aus einem
geneigt angeordneten Rückenteil 56 sowie zwei dreieckförmigen Seitenteilen 57.
[0041] Die Figuren 4 und 5 zeigen eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schmutzentsorgungseinrichtung
21. Bei dieser Ausführungsform besitzt der an den Spinnaggregaten 3 befestigte Leitkanal
45 ein Basisprofilteil 49, das nach vorne hin offen und durch eine Klappe 62 verschließbar
ist. D. h., der Leitkanal 45 weist ein vorzugsweise in Richtung auf den Bediengang
der Textilmaschine abklappbares Verschlußelement (Klappe 62) auf. Über die aufgeschwenkte
Klappe 62 ist im Bedarfsfall ein Eingriff sowohl auf das Ober 46 - als auch auf der
Untertrum 47 des Schmutztransportbandes 48 möglich.
[0042] Die zu einstückigen Bauteilen zusammengefügten Basisprofilteile 49 bestehen dabei
aus den untenliegenden Führungsbahnen 48, 49 für die Trume des Schmutztransportbandes
48, einer rückwärtigen Anschlußwandung 60 über die die Basisprofilteile 49 an den
Spinnaggregaten 3 festlegbar sind sowie einer Deckenwandung 61. In den Deckenwandung
61 sind, wie vom Ausführungsbeispiel der Figuren 2 und 3 bekannt, Schmutzdurchtrittsöffnungen
51 mit Luft- und Schmutzleiteinrichtungen 54 angeordnet.
[0043] An die zum Bediengang der Textilmaschine hin an sich offenen Basisprofilteil 49 sind,
beispielsweise über Schaniere 63, Klappen 62 derart angeschlossen, daß diese Klappen
62 im Betriebszustand der Textilmaschine die Basisprofilteile 49 verschließen und
damit ein allseitig geschlossener Leitkanal 45 entsteht.
Funktion der Einrichtung:
[0044] Das während des Spinnbetriebes ständig in Transportrichtung T umlaufende Obertrum
46 des Schmutztransportband 48 erzeugt innerhalb des Leitkanales 45 eine in Laufrichtung
des Obertrums gerichtete Luftströmung.
[0045] Aufgrund dieser Luftströmung entsteht im Bereich der Schmutzdurchtrittsöffnungen
51 ein leichter Unterdruck, was zu einer in den Leitkanal 54 gerichtete Saugströmung
führt. Diese relativ sanfte Saugströmung sorgt dafür, daß sowohl die Schmutzaustrittsöffnungen
44 der Faserbandauflöseeinrichtungen 10 als auch die Schmutzdurchtrittsöffnungen 51
im Leitkanal 45 sowie die angrenzenden Bereiche von den bislang problematischen leichten
Schmutzbestandteilen weitestgehend freigehalten werden.
[0046] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, bezüglich
der konstruktiven Ausgestaltung des Leitkanals der Schmutzentsorgungseinrichtung,
d. h., hinsichtlich der Form und Anordnung der Basisprofilteile, der Form und Anlenkung
der zugehörigen Verschlußelemente sowie der Ausbildung der Schmutzdurchtrittsöffnungen
mit den zugehörigen Luft- und Schmutzleiteinrichtungen sind durchaus weitere Varianten
denkbar, ohne daß dadurch vom allgemeinen Erfindungsgedanken abgewichen wird.
[0047] Erfindungswesentlich ist, daß der Leitkanal, in dem zumindest das Obertrum eines
umlaufenden Schmutztransportbandes geführt ist, bis auf Schmutzdurchtrittsöffnungen
im Bereich der Spinnstellen geschlossen ist, so daß sich im Bereich der Schmutzdurchtrittsöffnungen
eine in den Leitkanal gerichtete Saugströmung einstellt.
1. Schmutzentsorgungsvorrichtung für eine Offenend-Spinnmaschine mit einer Vielzahl von
nebeneinander angeordneten Spinnstellen, deren Spinnaggregate jeweils eine Faserbandauflöseeinrichtung
mit einer in einem Auflösewalzengehäuse umlaufenden Auflösewalze besitzen, wobei das
Auflösewalzengehäuse eine Schmutzaustrittsöffnung aufweist, durch die die bei der
Faserbandauflösung frei werdenden Verunreinigungen auf ein unterhalb der Schmutzaustrittsöffnung
angeordnetes, in einem Leitkanal geführtes Schmutzabtransportband austragbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Leitkanal (45) ein bis auf Schmutzdurchtrittsöffnungen (51) weitestgehend
geschlossenes Profil aufweist, wobei die Schmutzdurchtrittsöffnungen (51) in einem
den Leitkanal (45) in Richtung der Faserbandauflöseeinrichtungen (10) abdeckenden
Wandteil (Abdeckelement 50, Deckenwandung 61) angeordnet sind.
2. Schmutzentsorgungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitkanal
(45) aus U-förmigen Basisprofilteilen (49) und die offene Seite der U-Profile verschließenden
Bauelementen (Abdeckelement 50, Klappe 62) besteht.
3. Schmutzentsorgungsvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Basisprofilteile (49) des Leitkanals (45) derart ausgebildet und angeordnet sind,
daß die offenen Profilseiten des U-Profils etwa orthogonal zum Schmutztransportband
(48) verlaufen und durch schwenkbar angeordnete Klappen (62) verschließbar sind.
4. Schmutzentsorgungsvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Basisprofilteile (49) des Leitkanals (45) derart ausgebildet und angeordnet sind,
daß die offenen Profilseiten des U-Profils auf die Schmutzaustrittsöffnungen (44)
der Faserbandauflöseeinrichtungen (10) weisen und durch lösbar angeordnete Abdeckelemente
(50) mit Schmutzdurchtrittsöffnungen (51) verschließbar sind.
5. Schmutzentsorgungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Schmutzdurchtrittsöffnungen (51) des Leitkanales (45) Luft- und
Schmutzleiteinrichtungen (54) angeordnet sind.
6. Schmutzentsorgungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft-
und Schmutzleiteinrichtungen (54), in Transportrichtung (T) des Obertrum (46) des
Schmutztransportbandes (48) gesehen, jeweils im Bereich der Hinterkante (55) der Schmutzdurchtrittsöffnung
(51) angeordnet sind.
7. Schmutzentsorgungsvorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Luft- und Schmutzleiteinrichtung (54) ein geneigt angeordnetes Rückteil (56) und zwei
etwa dreieckförmig ausgebildete Seitenteile (57) aufweist.
8. Schmutzentsorgungsvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelkomponenten des Leitkanals (45) als Blechbiege- oder Blechformteile
ausgebildet sind.