[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Vollasteinspritzmenge einer
Dieselbrennkraftmaschine.
[0002] In der DE-OS 26 50 247 ist ein Verfahren zur Begrenzung der höchstzulässigen Kraftstoffördermenge
der mit einem mechanischen Drehzahlregler ausgestatteten Kraftstoffpumpe eines Dieselmotors
beschrieben. Dabei soll zur optimalen Ausnutzung der Motorleistung eine der jeweiligen
Drehzahl zugeordnete begrenzte Volllastfördermenge aus einem Vollastfördermengenkennfeld
abgeleitet werden. Als zweite Betriebsgröße neben der Drehzahl dient dabei die dem
Motor zugeführte Luftmasse. Für aufgeladene Dieselmotoren wird als zweite Betriebsgröße
der Ladeluftdruck verwendet.
[0003] Durch das dort beschriebene Verfahren soll der Motor auch im instationären Betrieb,
welcher bei Brennkraftmaschinen den Übergang von einem niedrigen Lastzustand in einen
höheren Lastzustand darstellt, bis an die Leistungsgrenze ausgenutzt und somit die
günstigsten Beschleunigungswerte erzielt werden können.
[0004] Auf diesen instationären Betrieb folgt anschließend ein gleichbleibender, stationärer
Betrieb.
[0005] Die bei diesem Verfahren getroffenen Maßnahmen sind jedoch sehr kompliziert und können
darüber hinaus ihre Aufgabe der optimalen Ausnutzung des Dieselmotors im instationären
Betrieb nicht vollständig erfüllen.
[0006] Aus der US-PS 4,655,186 ist ein Verfahren zur Steuerung der Einspritzmenge für eine
Otto-Brennkraftmaschine bekannt. Das dort beschriebene Verfahren dient dazu, bei hoher
Belastung kein zu mageres Gemisch zu erhalten. Eine Abmagerung des Gemisches ist bei
Otto-Motoren eine physikalische Folge des instationären Zustandes, der beim Beschleunigen
aus niedriger Belastung vorliegt. Eine Gemischabmagerung führt dabei zu einem Ansteigen
der Abgastemperaturen, was unter Umständen zu einem Schaden am Abgaskatalysator führen
kann.
[0007] Als Gegenmaßnahme zu der Gemischabmagerung wird gemäß dem dort beschriebenen Verfahren
eine größere Benzinmenge und damit ein überfettetes Gemisch eingespritzt. Das Verfahren
ist nur bei einem Otto-Motor anwendbar, da bei einem Dieselmotor andere Voraussetzungen
bezüglich des thermodynamischen Gleichgewichts der Brennkraftmaschine herrschen. Darüber
hinaus kann es nur in sehr engen Grenzen angewendet werden, da bei einer zu starken
Überfettung des Gemisches die Zündfähigkeit nicht mehr gegeben ist. Eine Leistungs-
bzw. Drehmomenterhöhung, welche zu einem besseren Beschleunigungsvermögen führt, ist
mit dem dort beschriebenen Verfahren nur in sehr geringem Maße erreichbar.
[0008] Weiterhin beschreibt die DE 37 00 401 C2 eine Gemischregelvorrichtung zur Rückkopplungs-Regelung
des Luft/Brennstoff-Verhältnisses einer Brennkraftmaschine, welche normalerweise mit
einem mageren Gemisch betrieben wird. Dabei ist zum Erreichen eines gewünschten Ansprechverhaltens
bei niedriger Emission von No
x auch bei Übergangszuständen der Brennkraftmaschine eine derartige Steuerung vorgesehen,
daß die Änderung des Luft/Brennstoff-Verhältnisses vorübergehend über einen durch
die Änderung eines Sollwertes bedingten Betrag hinausgeht.
[0009] Dazu werden jedoch komplizierte mechanische Einrichtungen benötigt, welche außerdem
keine exakte Steuerung zulassen. Außerdem kann mit der dort beschriebenen Vorrichtung
eine Drehmoment- bzw. Leistungserhöhung nicht erreicht werden.
[0010] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, welches
mit einfachen Mitteln ohne notwendige Zusatzeinrichtungen zur Verbesserung der Fahrdynamik
einer Dieselbrennkraftmaschine beiträgt.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
[0012] Durch die Zugabe einer Übermenge im instationären Betrieb, welche der Dieselbrennkraftmaschine
am Ende der ersten und in der zweiten Phase des erfindungsgemäßen Verfahrens zugeführt
wird, wird die Gasannahme sowie das Drehmoment und damit auch die Fahrdynamik erheblich
verbessert. Dies äußert sich insbesondere in kürzeren Beschleunigungszeiten auch aus
niedrigen Drehzahlen.
[0013] Vorteilhaft ist weiterhin, daß zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
keine zusätzlichen Einrichtungen benötigt werden und es somit in einfacher Weise durchgeführt
werden kann.
[0014] Bei Dieselmotoren ist die Brennraumtemperatur vom Lastzustand des Motors abhängig.
Deshalb sind bei niedriger Belastung, wie z.B. im Leerlauf, die Brennraumwände relativ
kalt. Die zeitlich begrenzte Übermenge ist nur aufgrund der kalten Brennraumwände
der Dieselbrennkraftmaschine, die bei geringer Last vorliegen, möglich. Bei warmen
bzw. heißen Brennraumwänden, wie sie im stark belasteten Zustand des Motors vorliegen,
würde die Übermenge zu einem Überschreiten der kritischen Temperatur der Brennraumwände
führen. Deshalb wird das erfindungsgemäße Verfahren lediglich bei einer Beschleunigung
aus einem unbelasteten oder wenig belasteten Zustand bzw. in einem instationären Betrieb
angewandt.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und aus dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen
Ausführungsbeispiel.
[0016] Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Diagramm des Verlaufs der Vollasteinspritzmenge über der Zeit gemäß aus dem Stand
der Technik bekannten Dieselmotoren; und
- Fig. 2
- ein Diagramm des Verlaufs der Vollasteinspritzmenge über der Zeit nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren.
[0017] Fig. 1 zeigt ein Diagramm, bei welchem die Abszisse von der Zeit t gebildet wird
und die einer Dieselbrennkraftmaschine zugeführte Vollasteinspritzmenge die Ordinate
darstellt. Der dort gezeigte Verlauf der Vollasteinspritzmenge stellt den Stand der
Technik bei Dieselmotoren bzw. aufgeladenen Dieselmotoren dar. Demnach ist das Verfahren
in zwei Phasen eingeteilt, wobei in einer ersten, zeitlich begrenzten Phase die Vollasteinspritzmenge
durch eine ladedruckabhängige Mengenbegrenzung bzw. ein Rauchkennfeld begrenzt wird.
Dieses Rauchkennfeld wird in Abhängigkeit der Motordrehzahl und der aus dem Ladedruck
und der Ladetemperatur berechneten Luftmasse je Arbeitsspiel berechnet. Die Vollasteinspritzmenge
steigt dabei bis zu einer Vollasteinspritzmenge im stationären Zustand, bei welcher
der Motor im Dauerbetrieb gerade die Grenze der mechanischen Belastung erreicht.
[0018] Nach Erreichen der Vollasteinspritzmenge geht das Verfahren in die Phase 2 über,
in welcher die stationäre Vollasteinspritzmenge konstant gehalten wird.
[0019] Gemäß Fig. 2 ist analog zu Fig. 1 die Vollasteinspritzmenge über der Zeit aufgetragen.
Der zeitliche Verlauf ist dabei in drei Phasen eingeteilt, wobei in der ersten, instationären
Phase die maximale Vollasteinspritzmenge über die Vollasteinspritzmenge im stationären
Zustand erhöht wird. In Phase 2 wird der Dieselbrennkraftmaschine zeitlich begrenzt
eine Übermenge zugeführt. Am Ende dieser Phase wird die Übermenge auf die bereits
in Fig. 1 beschriebene Vollasteinspritzmenge im stationären Zustand reduziert.
[0020] Die Erhöhung der Vollasteinspritzmenge auf eine Übermenge wird durch ein Regelgerät
geregelt, welches das Vorliegen eines instationären Zustands durch Erreichen bzw.
Überschreiten verschiedener interner Rechengrößen, wie z.B. Drehzahlgradienten oder
Lastgradienten erkennt.
[0021] Phase 3 stellt die in Fig. 1 beschriebene Phase 2 mit der konstanten Vollasteinspritzmenge
im stationären Zustand dar.
[0022] Durch die Maßnahme der Erhöhung der Vollasteinspritzmenge im instationären Zustand
wird das Drehmoment der Dieselbrennkraftmaschine erhöht, was sich in verkürzten Beschleunigungszeiten,
insbesondere bei der Beschleunigung aus niedrig belasteten Zuständen, niederschlägt.
1. Verfahren zur Regelung der Vollasteinspritzmenge einer Dieselbrennkraftmaschine mit
einer festgelegten Vollasteinspritzmenge im stationären Zustand, mit folgenden Phasen:
1.1 eine erste, instationäre Phase, in der die Vollasteinspritzmenge über die Vollasteinspritzmenge
im stationären Zustand auf eine Übermenge erhöht wird.
1.2 eine zweite, zeitlich begrenzte Phase, in welcher die Vollasteinspritzmenge auf
dem Niveau der Übermenge gehalten und am Ende dieser Phase auf die Vollasteinspritzmenge
im stationären Zustand reduziert wird.
1.3 eine dritte Phase, in der in bekannter Weise der Dieselbrennkraftmaschine die
Vollasteinspritzmenge im stationären Zustand zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Phasen von einem Regelgerät mit Hilfe von internen Rechengrößen der Dieselbrennkraftmaschine
geregelt werden.