[0001] Die Erfindung betrifft eine Behandlungsanlage zur Durchführung eines Wannen- und/oder
Dampfbades nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Sauna- und Dampfbadanwendungen erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit.
[0003] Bet Durchführung einer Saunaanwendung werden im Saunaraum Steine sehr hoch erhitzt.
In dieser Zeitspanne erfüllt sich der Raum mit trockener, heißer Luft. Beim sog. Aufguß
mit Wasser (dem gegebenenfalls auch Zusätze beigefügt sein können) werden dann in
Abständen die heißen Steine übergossen. Dabei steigt schlagartig die Luftfeuchtigkett
im Raum an.
[0004] Beim Dampfbad wird laufend oder intervallweise Wasserdampf mit oder ohne Zusätzen
in den Baderaum geleitet. Dabei entstehen zwar wesentltch niedrigere Raumtemperaturen
als beim Saunabad, dafür ist aber die Luftfeuchtigkett permanent wesentlich höher.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neuartige Behandlungsanlage zur Durchführung
eines Wannen- und/oder Dampfbades zu schaffen, die gegenüber herkömmlichen Wannen-
und/oder Dampfbadeinrichtungen Vorteile aufweist.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung schlägt nunmehr vor, daß eine Vielzahl von Steinen hoch erhitzt werden.
Diese hocherhitzten, als Wärmespeicher dienenden Steine werden dann mittels einer
geeigneten Aufnahme- und Trageinrichtung in ein entsprechendes Wasserbecken eingetaucht.
Im Falle einer Badeanwendung kann dadurch das Badewasser erhitzt werden. Gleichzeitig
entsteht ein starker Dampfschwall. Die Steine können aber auch in separate Wasserbehälter
oder -tröge gans oder teilwetse eingetaucht werden, wenn darüber primär nur Dampf
erzeugt werden soll.
[0008] Das Wesentliche ist, daß durch die vorzugswetse extrem starke Erwärmung der Steine
und durch das nachfolgende Abschrecken der Steine in einer wässrigen Lösung, beispielsweise
dem Badewasser, nunmehr physikalische Prozesse in Gang gesetzt werden, worüber in
den Steinen vorhandene Wirkstoffe gelöst werden können. Denn nur durch eine derartige
vorhergehende starke bsw. überstarke Erwärmung und durch die schlagartige Kontaktierung
mit Wasser können in den Steinen befindliche Wirkstoffe, Mineralstoffe etc. ge1öst
werden und in das Badewasser übergehen bzw. im Badewasser gelöst werden.
[0009] Dabei soll noch auf den weiteren Umstand verwiesen werden, daß erfindungsgemäß auch
Thermalwässer als Badewasser oder zur Dampferzeugung eingesetzt werden können. Gerade
durch die stark aufgehitzten Steine - diese können bis zur Rotglut erhitzt werden
- kommt es durch die schockartige Reaktion beim Absenken der Steine in das Badewasser
zu bisher nicht bekannten physikalischen Prozessen, wobei gerade durch diese schockartige
Überhitzung häufig erst die in den Steinen befindlichen Wirkstoffe oder die auch im
Wasser oder im Thermalwasser nicht nur erst gelöst, sondern vor allem auch bereits
im Wasser- oder Thermalwasser befindlichen Wirkstoffe freigesetzt werden können. Denn
erfindungsgemäß hat es sich gezeigt, daß auch ein Teil der im Wasser, insbesondere
im Thermalwasser, befindlichen Wirkstoffe ansonsten nicht freigesetzt werden können,
wenn nicht eine derartig schockartige, lokal sehr starke Überhitzung durch die Kontaktwirkung
der aufgeheizten Steine mit dem kühleren Wasser durchgeführt wird.
[0010] Beim Eintauchen der erhitzten Steine entsteht aber auch der erwähnte Wasserdampf,
wobei mit dem schlagartigen Übergang von der wässrigen in die dampfförmige Phase ebenfalls
die in den Steinen befindlichen Wirk- oder Mineralstoffe mit dem Dampf mitgerissen
werden können, und so die Atemluft des Baderaumes durchsetzen und auch darüber zur
Steigerung des Wohlbefindens der Badegäste beitragen können.
[0011] Die erfindungsgemäße Aufnahme- und Trageinrichtung für die Aufnahme der stark sin
überhitzenden Steine besteht bevorzugt aus einem Art Korb, der nachfolgend auch als
Steinkorb bezeichnet wird.
[0012] Bevorzugt ist ferner eine Förder- und Trageinrichtung, insbesondere in Form eines
Kranes, vorgesehen, über die vorzugsweise eine als Steinkorb ausgebildete Aufnahme-
und Trageinrichtung von einer Aufheizeinrichtinng zu den Bade- oder Verdampfungseinrichtungen
befördert werden kann.
[0013] Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß durch die steinkorbähnliche Förder- und Trageinrichtung
die gegebenenfalls sehr stark aufgeheizten und überhitzten Steine in die jeweilige
Wanne oder den Wassertrog abgesenkt werden, ohne die Wanne oder den Wassertrog zu
berühren (um auch so Beschädigungen von Wanne, Wassertrog und aber auch Steinkorb
zu vermeiden). Ferner werden die Steine nicht während der gesamten Badeanwendung im
Wannentrog gelassen, sondern tauchen hängend nur für eine vorwählbare Zeit in das
Wasser ein, werden also hängend im Wasser gehalten, um dann nach der schockartigen
Kontaktwirkung der möglicherweise bis zur Rotglut aufgeheizten Steine mit dem Wasser
wieder aus dem Wasserbecken herausgezogen zu werden.
[0014] Die Aufheizvorrichtung besteht vorzugsweise aus einer beispielsweise mittels Gas
betriebenen offenen Feuerstelle, wobei das Gas aus einer Vielzahl von Düsen ausströmt.
Die Größe und Querschnittsfläche der Feuerstelle ist bevorzugt auf die Querschnittsfläche
der beispielsweise korbförmigen oder ähnlichen Aufnahme- und Trageinrichtinng angepaßt.
Die warme Luft kann dabei bevorzugt durch den gesamten Korb hindurch aufsteigen und
erwärmt von daher von unten nach oben zunehmend mehr alle darin befindlichen Steine.
[0015] Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn in der vorzugsweise korbähnlichen
Aufnahme - und Trageinrichtung umlaufend schräg nach oben und von der Korbaußenfläche
weg ausgerichtete Umlenkeinrichtungen vorgesehen sind. Dies eröffnet die Möglichkeit,
daß mittels der Aufnahme- und Trageinrichtung ein Korb in einer Bade- oder Wasserstelle
nur über eine Teilhöhe abgesenkt werden kann, um gegebenenfalls das Badewasser in
einer ersten Wanne zu erwärmen und/oder entsprechend Dampf schubartig zu erzeugen.
Danach kann der Tragkorb zu einer nächsten Bade- oder Wasserstelle weiterbefördert
werden, wo er abgelassen wird, um die zuvor noch nicht in das Wasser abgesenkten Steine
bis in das Wasser einzutauchen. Um sicherzustellen, daß beim ersten Absenken in das
Badewasser der erzeugte Dampf die darüber befindlichen Steine nicht zu stark kontaktiert
und/oder abkühlt oder Mineralstoffe löst, wird der aufsteigende Dampf zu einem großen
Teil über ein jeweils unteres umlaufendes Ablenkblech nach außen weggeleitet.
[0016] Sollen mit einer derartigen Steinkorb-Einrichtung beispielsweise drei Badestellen
aufgeheizt werden, so sind bevorzugt zumindest in zwei Stufen derartige Umlenkbleche
vorgesehen.
[0017] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich nachfolgend
aus dem anhand von zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel. Dabei zeigen im
einzelnen:
- Figur 1 :
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Behandlungsanlage, welche in
einem Raum untergebracht ist;
- Figur 2 :
- eine schematische Seitendarstellung einer Feuerstelle mit darauf abgesetztem Steinkorb;
- Figur 3 :
- eine schematische axiale Vertikalschnittdarstellung durch den mit Steinen befüllten
Steinkorb, welcher über ein gewisses Höhenmaß in einer ersten Badewanne abgesenkt
wird.
[0018] In Figur 1 ist in schematischer Draufsicht ein Raum 1 gezeigt, in welchem eine erfindungsgemäße
Behandlungsanlage zur Durchführung eines Wannen- und/oder Dampfbades vorgesehen ist.
[0019] Diese Behandlungsanlage umfaßt eine Aufheizeinrichtung 3, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
in einer Ecke des Raumes 1 vorgesehen ist. Wie auch aus Figur 2 zu ersehen ist, umfaßt
diese Aufheizeinrichtung 3 eine gemauerte, im gezeigten Ausführungsbeispiel zumindest
teilweise kegelstumpfförmige Basis 5, in welcher im Inneren eine offene Feuerstelle
7 vorgesehen ist. Diese wird im gezeigten Ausführungsbeispiel mittels Gas betrieben,
wozu das zur Feuerung benötigte Gas über eine verschließbare Gasleitung 9 zu einem
sog. Heizregister 11 mit einer Vielzahl von Gasdüsen 13 zur Erzeugung einer Vielzahl
von Flammen 15 zugeführt wird.
[0020] Die Basis 5 weist im oberen Bereich eine Öffnung 17 auf, die über ein wärmedurchlassendes
Gitter 19 oder eine vergleichbare Einrichtung wärmedurchlässig überdeckt oder so angepaßt
sein kann, daß eine Aufnahme- und Trageinrichtung 21 darauf abgestellt werden kann.
[0021] Die Aufnahme- und Trageinrichtung 21, die nachfolgend auch kurz als Steinkorb 21
bezeichnet wird, kann korbähnlich mit einer Gitterstruktur ausgebildet sein, wobei
die Öffnungsbreite der einzelnen Gittermaschen derart groß bemessen ist, daß vergleichsweise
groß dimensionierte, im Steinkorb 21 eingefüllte Steine 23 nicht herausfallen können.
[0022] Die Steine 23 können aus unterschiedlichen Steinmaterialien bestehen und zielgerichtet
ausgewählt und zusammengestellt sein.
[0023] Ferner sind an dem Steinkorb 21 in verschiedenen Höhenstufen jeweils umlaufend oder
im wesentlichen umlaufend Umlenkrippen 25 vorgesehen, die mit einer von unten nach
oben zumindest leicht ansteigenden Komponente vom Korb weglaufend ausgerichtet sind.
Auf deren Bedeutung wird nachfolgend noch eingegangen.
[0024] Schließlich wird an dieser Stelle auch schon erwähnt, daß ferner noch eine Trag-
und Fördereinrichtung 27 vorgesehen ist, um den Steinkorb 22 zu verfahren. Diese besteht
im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem mit einem Schwenkarm 29 versehenen Kran
oder einer kranähnlichen Tragkonstruktion.
[0025] Wie aus der schematischen Draufsicht gemäß Figur 1 ersichtlich ist, sind im Schwenkbereich
der Trag- und Fördereinrichtung 27 beispielsweise drei Wannen 35 aufgestellt, die
mit Badewasser befüllt werden können (wobei dem Badewasser auch gewisse Badezusätze
von Hause aus zugegeben sein können).
[0026] Ferner können noch zwischen den Wannen auch zusätzliche Wasserbehälter oder -tröge
37 aufgestellt sein.
[0027] Nachfolgend wird auf die Durchführung einer Bade- und/oder Dampfanwendung eingegangen.
[0028] Vor Durchführung der eigentlichen Badeanwendung können die Badegäste, im gezeigten
Ausführungsbeispiel möglicherweise drei Badegäste 41, den Raum 1 betreten und hinter
den Wannen 35 Platz nehmen. Der Schwenkbereich der Trag- und Fördereinrichtung 27
ist durch Sperren 43 zumindest in optischer Hinsicht geschützt.
[0029] Die Badegäste können so zumindest die letzte Phase des Aufheizvorganges der Wärmesteine
23 verfolgen. Gleichzeitig kann sich natürlich die Aufheizeinrichtung 3 auch außerhalb
des Baderaumes 1 befinden.
[0030] Während des Aufheizvorganges wird auch der Baderaum zunehmend stärker erwärmt, wobei
gegebenenfalls bereits in dieser Phase ergänzend Wasser (gegebenenfalls auch mit zusätzlichen
Lösungsmitteln versehen) verdampft werden kann, falls dies erforderlich sein sollte
oder gewünscht wird.
[0031] Nachdem der Aufheizvorgang für die Wärmesteine 23 abgeschlossen ist, wird mittels
der Hebe- und Schwenkeinrichtung 27 der Steinkorb 23 mit den erhitzten Steinen angehoben
und verschwenkt, d.h. in Richtung zum ersten Wannenbereich 23 verfahren. Dazu sind
die Wannen 23 und der Standplatz für die Aufheizeinrichtung 3 halbkreisförmig angeordnet,
wobei aber durch eine Längenverfahrbarkeit des Auslegerarmes der Trag- und Schwenkvorrichtung
eine unterschiedliche Standortwahl im Raum 1 gewählt werden kann.
[0032] Indem die Aufnahme- und Trageinrichtung 21, d.h. der Steinkorb 23, mit den erwärmten
Steinen durch die kranartige Hebe- und Schwenkvorrichtung 27 angehoben wurde, wird
diese zunächst bis über eine erste Wanne 35a verfahren und mit einer Teilhöhe in das
Badewasser 45 abgesenkt, wie dies in einer schematischen Vertikalschnittdarstellung
in Figur 3 gezeigt ist.
[0033] Durch die starke Überhitzung der Steine kommt es zu einer schockartigen starken Verdampfung
des Badewassers und gleichzeitig zu einer gewünschten Erwärmung des Badewassers selbst.
Durch diese starke Überhitzung der Steine wird die gewünschte, ansonsten nicht erzielbare
Auslösung und/oder Freisetzung von Wirkstoffen und Mineralien in den Steinen bewerkstelligt,
die in einen gelösten Zustand ins Badewasser übergehen oder sogar mit dem aufsteigenden
Dampf 47 mitverdampft werden können.
[0034] Die Dampferzeugung entsteht also nur im wesentlichen in dem Bereich, in dem der Steinkorb
21 und damit die Steine 23 in das Badewasser 45 abgesenkt werden. Vor allem steigt
der Dampf 47 um den Steinkorb 43 herum nach oben auf, da im Inneren des Korbes ein
höherer Strömungswiderstand durch die darüber befindlichen Steine existiert. Um dabei
den Dampf 47 möglichst weit von den noch nicht mit Flüssigkeit in Kontakt gekommenen
oberen Schichten der Steine 23 wegzuleiten, sind nunmehr die jeweils oben erwähnten
Umlenkrippen 25 wichtig, die sicherstellen, daß der größte Anteil des Dampfes 47 entsprechend
der Pfeildarstellung 49 vom Korb weg nach oben hin aufsteigen kann.
[0035] Anschließend wird über die kranförmige Hebe- und Schwenkvorrichtung 27, 29 der Steinkorb
23 wieder aus der ersten Wanne 35a angehoben und bis zur nächsten Wanne 35b um die
vertikale Schwenkachse 27' des Krans verschwenkt und dort wiederum eingesenkt, allerdings
um eine Stufe 51 (Figur 1) tiefer, so daß auch nunmehr die zweite, von unten an gerechnete
Steinschicht in das Badewasser 45 der zweiten Wanne 35b eintaucht und hier zu der
schubartigen Verdampfung des Badewassers führt und zur Aufheizung des dortigen Badewassers
beiträgt.
[0036] Entsprechend der Anzahl der Badewannen und der Anzahl der Steinschichten 51 können
also mehrere Wannen nacheinander aufgeheizt und der Dampf schubartig erzeugt werden.
[0037] Vor allem auch beim Herausheben der noch heißen, aber mit Badewasser benetzten Steine
23 werden die vom Badewasser gelösten Wirkstoffe mitgenommen und können so noch weiter
verdampfen und in die Atemluft des Baderaumes gelangen.
[0038] Aus den vorstehend gemachten Ausführungen, insbesondere im Hinblick auf Figur 3,
ist ersichtlich, daß die heißen, gegebenenfalls bis zur Rotglut erhitzten und in der
Aufnahme- und Trageinrichtung 21 befindlichen Steine nicht einfach in eine Wanne 35
oder in einen Trog 37 gelegt werden, sondern daß der Steinkorb mit den Steinen berührungslos
lediglich in das in einer Wanne 35 bsw. in einem Wasserbehälter 37 befindliche Wasser
eintaucht, ohne mit der Wanne oder dem Wasserbehälter in Kontakt zu geraten. Dadurch
wird sichergestellt, daß weder die Wanne noch die Wasserbehälter in irgendeiner Weise,
d.h. mechanisch oder durch die Überhitzung des Steinkorbes und der darin befindlichen
Steine beschädigt werden können. Vor allem aber werden die stark überhitzten Steine
und der Steinkorb selbst (der in der Regel aus Metall besteht) vor dem Besteigen der
Wanne wieder entfernt, damit auch hier keine Verbrennungen zu befürchten sind.
[0039] Die Hebe- und Senkeinrichtung der im gezeigten Ausführungsbeispiel vorzugsweise kranähnlich
ausgebildeten Trag- und Fördereinrichtung 27 wird bevorzugt motorisch angetrieben.
Aber auch eine manuelle Hebe- und Senkeinrichtung, beispielsweise mittels eines entsprechenden
Übersetzungsgetriebes ist denkbar. Für die Verschwenkbewegung von einer Wanne zur
nächsten ist ein motorischer, insbesondere elektrischer Antrieb nicht zwingend. Da
in der Regel auch ein Bademeister mit anwesend ist, werden derartige Arbeiten von
ihm vorgenommen. Grundsätzlich kann aber auch hier eine motorische Steinerung vorgesehen
sein, gegebenenfalls sogar eine Ansteuerung der Fördereinrichtung mittels eines computerunterstützten
Programmes, worüber automatisch der Korb mit den aufgeheizten Steinen von einer zur
nächsten Wanne weiterverfahren und bei jeder nachfolgenden Wanne automatisch zunehmend
weiter, d.h. um eine weitere Stufe tiefer, abgesenkt wird.
[0040] Wenn nun der Baderaum verhältnismäßig dunstig und heiß ist, entsteht vor dem Wannenbad
eine kräftige Überwärmung des Körpers des Badegastes. Vorzugsweise wird deshalb das
darauffolgende Wannenbad etwas kühler temperiert, so daß die Badeanwendung selbst
entsprechend der gewünschten Temperaturwahl als abkühlendes Bad empfunden wird. Umgekehrt
kann es im Baderaum zwar auch sehr dunstig, aber vergleichsweise kühl sein. In diesem
Falle wird nach dem Aufenthalt im Wartebereich 53 im Baderaum 1 das darauffolgende
Wannenbad als wohlig warm empfunden.
[0041] Alternativ und ergänzend kann während des Aufenthalts im Raum 1 bzw. in der Wanne
35 der Steinkorb 21 mit den Steinen 23 nochmals ins Wasser eingefahren werden, um
zusätzlich Dampf bzw. Dampfschwälle zu erzeugen, wozu die erwähnten zusätzlichen Wannenbehälter
oder -tröge 37 zwischen den Wannen 35 vorgesehen sind.
[0042] Die erläuterte Behandlungsanlage ist für den Fall beschrieben worden, daß diese in
einem Raum 1 untergebracht wurde. Genauso kann sie grundsätzlich aber auch im offenen
Bereich eingerichtet und die Bade- und Dampfanwendung durchgeführt werden, auch wenn
hier die Dämpfe stärker ins Freie entweichen.
1. Behandlungsanlage zur Durchführung eines Wannen-und/oder Dampfbades, die gegebenenfalls
mit gewissen Wirkzusätzen versehen sein kann, mit den folgenden Merkmalen
- mit einer Aufheizeinrichtung (3) zur Aufheizung von Steinen (23), und
- mit einem oder mehreren Wasserbecken oder -behältern (35, 37), in welche die erwärmten
Steine (23) unter Erzeugung von Dampf bringbar sind,
gekennzeichnet durch die folgenden weiteren Merkmale
- es ist eine Aufnahme- und Trageinrichtung (21) zur Aufnahme einer Vielzahl von Steinen
(23) vorgesehen,
- die Aufnahme- und Trageinrichtung (21) ist feuerfest und luft- und wasserdurchlässig
ausgestaltet, und
- mittels der Aufnahme- und Trageinrichtung (21) sind die aufgeheizten Steine (23)
von der Aufheizeinrichtung (3) zu einem oder mehreren vorgesehenen Wasserbecken oder
-behältern (35, 37) bring- oder verfahrbar und in diese absenkbar.
2. Behandlungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme- und Trageinrichtung (21) korbähnlich gestaltet ist.
3. Behandlungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme- und Trageinrichtung (21) eine Höhe aufweist, die größer ist als
ihre Länge, Breite und/oder ihr Durchmesser.
4. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme- und Trageinrichtung (21) an ihrem Außenumfang zumindest in einem
Teilumfangsbereich umlaufend in einer Teilhöhe der Aufnahme- und Trageinrichtung (21)
angeordnete Umlenkrippen (25) aufweist, die in Seitenansicht mit einer Vertikalkomponente
und einer Komponente weg von der Aufnahme- und Trageinrichtung (21) ausgerichtet sind.
5. Behandlungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrippen (25) in mehreren Höhenstufen (51) an der Aufnahme- und Trageinrichtung
(21) angebracht sind.
6. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ferner eine Trag- und Fördereinrichtung (27) nach Art eines Krans und/oder einer
Hängebahn vorgesehen ist, worüber die Aufnahme- und Trageinrichtung (21) mit den erwärmten
Steinen (23) bis über einen Wasserbehälter (37) und/oder eine badewasseraufnehmende
Wanne (35) verfahrbar und in diese absenk- und heraushebbar ist.
7. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Trag- und Fördereinrichtung (27) die mit den Steinen (23) befüllte
Aufnahme- und Trageinrichtung (21) stufenweise unterschiedlich tief in einem Wasserbehälter
(37) und/oder in einer Wanne (35) eintauchbar ist.
8. Behandlungsanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Trag- und Fördereinrichtung (27) die mit Steinen (23) befüllte Aufnahme-
und Trageinrichtung (21) bei einer jeweils nachfolgenden Wanne (35) über ein Höhenmaß
tiefer in das Badewasser (45) eintauchbar ist.
9. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wannen (35) und/oder Wasserbehälter bzw. -träger (37) vorzugsweise längs
eines Teilkreises angeordnet sind, in dessen Mitte die vertikale Schwenkachse der
kranähnlichen Trag- und Fördereinrichtung (27) angeordnet ist.
10. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Aufheizeinrichtung (3) vorzugsweise auf einer Teilkreisbahn angeordnet
ist, in deren Zentrum die vertikale Schwenkachse (27') der kranähnlichen Trag- und
Fördereinrichtung (27) liegt.
11. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizeinrichtung (3) eine offene Feuerstelle (7) umfaßt, oberhalb derer
die mit Steinen (23) befüllte Aufnahme- und Trageinrichtung (21) zum Aufheizen der
Steine (23) abstellbar ist.
12. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizeinrichtung (3) eine Vielzahl von mit Gas betreibbaren Gasöffnungen
oder -düsen (13) umfaßt.
13. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die aufheizbaren Steine (23) aus unterschiedlichen Steinmaterialien bestehen.
14. Behandlungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Trag- und Fördereinrichtung (27) die in der Aufnahme- und Trageinrichtung
(21) befindlichen aufgeheizten Steine (23) in hängender Position in das in einem Wasserbehälter
(37) und/oder einer Wanne (35) befindliche Wasser eintauchend herablaßbar sind.
15. Behandlungsanlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Trag- und Fördereinrichtung (27) die Aufnahme- und Trageinrichtung
(21) mit den darin befindlichen erwärmten Steinen (23) berührungslos zu einem Wasserbehälter
(37) und/oder einer Wanne (35) bringbar und in das darin befindliche Wasser eintauchend
herablaßbar ist.
16. Behandlungsanlage nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichet, daß die Aufnahme- und Trageinrichtung (21) mit den Steinen (23) an der Trag- und
Fördereinrichtung (27) so verankert und gehalten ist, daß zumindest für eine vorwählbare
Zeitdauer die Aufnahme- und Trageinrichtung (21) ohne Berührung mit einem Wasserbehälter
(37) und/oder einer Wanne (35) in das darin befindliche Wasser zumindest mit einer
Teiltiefe eintaucht.