Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Innenzargen aufweisenden
Beutelpackungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Beutelpackungen, bei
denen der Verstärkung dienende Innenzargen über die gesamte Höhe der Beutelpackungen
angeordnet sind, sind beispielsweise aus der US-PS 2 214 172 bekanntgeworden. Die
Innenzargen werden auf bekannte Weise vor oder nach dem Abtrennen jeweils eines Zuschnittes
von einer Packstoffbahn auf die Packstoffbahn bzw. den Zuschnitt aufgebracht. Durch
Dichteschwankungen des Füllguts kommt es zu unterschiedlichen Füllhöhen in den aus
den Zuschnitten geformten, quaderförmigen Beutelpackungen. Das hat zur Folge, daß
abhängig von der Dichte der jeweiligen Füllgutcharge, bei stets gleichen Höhen der
Innenzargen, der Füllspiegel des Füllguts unter- oder oberhalb der Oberkante der Innenzarge
verläuft. Dadurch wird das Aussehen und die Stabilität der Beutelpackungen beeinträchtigt.
Wünschenswert wären hingegen Beutelpackungen, bei denen der Füllspiegel stets mit
der Oberkante der Innenzarge zusammenfällt. Insbesondere soll jedoch der Füllspiegel
nicht oberhalb der Oberkante der Innenzarge verlaufen. Dies ist mit den bisher bekannten
Vorrichtungen zum Herstellen von Innenzargen aufweisenden Beutelpackungen nicht möglich.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Herstellen von Innenzargen aufweisenden Beutelpackungen
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß
die Höhe der Innenzarge abhängig von Dichteschwankungen des Füllguts ausgebildet ist,
so daß die Oberkante der Innenzarge in bezug auf den Füllspiegel stets auf demselben
Niveau verläuft. Dadurch lassen sich optisch ansprechende und stabile Beutelpackungen
herstellen.
[0003] Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Herstellen von Innenzargen aufweisenden Beutelpackungen ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der Beschreibung.
[0004] Besonders stabile Beutelpackungen lassen sich erzielen, wenn die Höhe der Innenzarge
so ausgebildet ist, daß deren Oberkante mit dem Füllspiegel des Füllguts in der Beutelpackung
zusammenfällt.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und wird
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Vorrichtung
zum Herstellen von Innenzargen aufweisenden Beutelpackungen schematisch in Seitenansicht,
und Figur 2a bis 2c eine gefüllte Beutelpackung in verschiedenen Stadien der Verschlußbildung
in schaubildlicher Ansicht.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0006] Eine mit abschnittsweise sich wiederholendem Druckbild ausgestattete Bahn 1 aus einem
Packstoff wie einer Kunststoffolie oder einer Kunststoffverbundfolie wird von einem
Vorzugrollenpaar 11 über eine Umlenkwalze 12 im Takt der Vorrichtung 10 um jeweils
eine zur Formung einer Beutelpackung 3 erforderliche, dem Druckbild entsprechende
Länge von einer nicht dargestellten Vorratsrolle taktweise abgezogen. Ein Querschneider
13 trennt die jeweils geforderte Länge von der Bahn 1 als Zuschnitt 2 ab. Die pro
Arbeitszylklus geforderte Länge der Bahn 1 bzw. des Zuschnitts 2 wird von einer Zuschnittlängensteuerung
14 gesteuert, der eine Druckmarkentasteinrichtung 15 Signale zuleitet, die beim Erfassen
einer Druckmarke im Druckbild der Bahn 1 erzeugt werden. Die Zuschnittlängensteuerung
14 steuert den Antrieb für das Vorzugwalzenpaar 11 entsprechend. Bei der Verarbeitung
einer unbedruckten Bahn 1 wird die Zuschnittlängensteuerung 14 zum Fördern jeweils
in Abhängigkeit der Füllhöhe gesteuert.
[0007] Auf den von der Bahn 1 abgetrennten Zuschnitt 2 wird von einer Auftragseinrichtung,
die beispielsweise Andrückrollen 17, 18 aufweist, eine Innenzarge 19 aufgebracht und
mit dem Zuschnitt 2 fest verbunden. Dazu wird die vorzugsweise aus Kunststoff, Papier,
Karton oder Kunststoffverbundfolie bestehende Innenzarge 19 mittels eines Vorzugrollenpaars
22 von einer ebenfalls nicht dargestellten Vorratsrolle abgezogen, worauf anschließend
ein Abschnitt als Innenzarge 19 mittels eines Querschneiders 23 von der Vorratsrolle
abgetrennt wird. Die Länge l der Innenzarge 19, die der Höhe h der Innenzarge 19 in
der Beutelpackung 3 entspricht, sowie die Lage der Innenzarge 19 auf dem Zuschnitt
2 wird über eine Steuereinrichtung 24 bestimmt, die mit den Andrückrollen 17, 18,
dem Vorzugrollenpaar 22 und dem Querschneider 23 gekoppelt ist. Insbesondere werden
das Vorzugrollenpaar 22 und/oder die Andrückrollen 17, 18 von der Steuereinrichtung
24 so angesteuert, daß nach dem Aufbringen der Innenzarge 19 auf den Zuschnitt 2 durch
Leimen, Kaschieren oder Schweißen die Länge a eines Teilabschnitts 21, aus dem nachfolgend
ein Boden 4 der Beutelpackung 3 gefaltet wird, wobei die Länge a durch die Lage der
Innenzarge 19 auf dem Zuschnitt 2 definiert ist, stets gleich lang ist.
[0008] Der so hergestellte Zuschnitt 2 samt Innenzarge 19 wird einer Beutelformeinrichtung
25 zugeführt. In dieser an sich bekannten, nicht näher dargestellten Beutelformeinrichtung
25 wird der Zuschnitt 2 zunächst zu einer Hülse gefaltet und diese mit einer Längsnaht
fixiert. Dann wird an einem Ende der Hülse der flache Boden 4 gefaltet und mit einer
Quernaht dicht verschlossen. Die so ausgebildeten Beutelpackungen 3 werden anschließend
aufrechtstehend nacheinander einer horizontalen Fördereinrichtung 26 übergeben, die
die Beutelpackungen 3 mit Mitnehmern 27, 28 zunächst einer Fülleinrichtung 30 und
danach einer Schließeinrichtung 31 taktweise zuführt.
[0009] Die Fülleinrichtung 30 befüllt jede Beutelpackung 3 mit einer schüttbaren, das heißt
pulverigen oder körnigen Füllgutmenge mit einem bestimmten Gewicht. Da das spezifische
Gewicht des Gutes von Charge zu Charge Schwankungen unterliegt, schwankt auch die
Füllhöhe f der Füllgutmenge in den Beutelpackungen 3 (Figur 2a).
[0010] Zum Bilden prall gefüllter und mechanisch stabiler Beutelpackungen 3, bei denen die
Füllhöhe f der Füllgutmenge der Höhe h der Innenzarge 19 entspricht, ist es erforderlich,
die gefüllten Beutelpackungen 3 den auf einem bestimmten Niveau arbeitenden Falt-
32 und Siegelwerkzeugen 33 der Schließeinrichtung 31 in einer definierten Höhenlage
zuzuführen. Bei dieser Höhenlage ist der Füllspiegel b der Beutelpackungen 3 mit dem
konstanten Schließniveau der Schließeinrichtung 31 ausgerichtet. Dies wird dadurch
erreicht, daß unterhalb der Schließeinrichtung 31 eine der Fördereinrichtung 26 zugeordnete
Trägerschiene 34, auf der die gefüllten Beutelpackungen 3 stehen und beim Fördern
gleiten, mittels eines Stellwerks 36 in die erforderliche, von der Füllhöhe f abhängige
Höhenlage eingestellt wird. Die richtige Höhenlage wird von einer Fullhöhentasteinrichtung
37, vorzugsweise einer Fotozelle, ermittelt. Die Füllhöhentasteinrichtung 37 ist auf
einer Station der schrittweise angetriebenen Fördereinrichtung 26 vor der Schließeinrichtung
31, in Deckung mit der Trägerschiene 34, und über dem Förderweg der Beutelpackungen
3 angeordnet. Abweichungen der Füllhöhe f in den zunächst noch unverschlossenen Beutelpackungen
3 von der eingestellten Höhenlage werden von der Füllhöhentasteinrichtung 37 als elektrische
Signale einer Steuerschaltung 38 zugeleitet, welche das Stellwerk 36 zum Anheben oder
Absenken entsprechend ansteuert.
[0011] Weiterhin wird eine erkannte Füllhöhenänderung, wie sie sich insbesondere beim Wechsel
auf eine eine andere Dichte aufweisenden Füllgutcharge ergibt, von der Steuerschaltung
38 der Steuereinrichtung 24 als Eingangswert zugeführt. Entsprechend des jeweiligen
Eingangswerts steuert die Steuereinrichtung 24 das Vorzugrollenpaar 22 und/oder den
Querschnieder 23 derart an, daß die Länge l der Innenzarge 19 der jeweiligen Füllhöhe
f der Füllgutmenge entspricht.
[0012] Um die gefüllten Beutelpackungen 3 auf die der Füllhöhe f entsprechende Höhenlage
der Trägerschiene 34 zu bringen, befindet sich zwischen der Station mit der Fülleinrichtung
30 und der Station mit der Füllhöhentasteinrichtung 37 eine Station, der ein Hubwerk
39 mit Hubplatte 41 zugeordnet ist, welche während einer Stillstandsphase der Fördereinrichtung
26 die von der Fülleinrichtung 30 herangeführte Beutelpackung 3 auf mindestens die
Höhe der Trägerschiene 34 anhebt, so daß diese Beutelpackung 3 beim nächsten Förderschritt
auf die Trägerschiene 34 gleitet.
[0013] Zum Bilden des Kopfverschlusses der Beutelpackungen 3 faltet das Faltwerkzeug 32
der Schließeinrichtung 31 zunächst die beiden Schmalseiten 5 des über den Füllspiegel
b ragenden Überstandes 6 der Beutelpackung 3 V-förmig nach innen (Figur 2b) und führt
die beiden Breitseiten 7 gegeneinander, wobei deren Teil über dem Füllspiegel b auf
diesen umgelegt, und deren randnaher Teil Innenseite gegen Innenseite unter Einschluß
der V-förmigen Schmalseiten 5 gegeneinander zur Anlage kommen, so daß eine nach oben
abstehende Flosse 8 gebildet wird (Figur 2c). Diese Flosse 8 wird auf der nächsten
Station von dem Siegelwerkzeug 33 abgedichtet, indem auf einen schmalen Bereich mittels
einer beheizten Zange Druck und Wärme übertragen wird, so daß nach dem Abkühlen eine
dichte Siegelnaht 9 gebildet ist, in der die Innenseiten der Breitseiten 7 und der
V-förmig zwischengefalteten Schmalseiten 5 des Überstandes 6 miteinander verbunden
sind.
[0014] Die senkrecht nach oben abstehende Flosse 8 des Verschlusses der Beutelpackung 3
wird vorzugsweise auf eine Schulter der fertigen Beutelpackung 3 umgelegt, und mit
einem Etikett oder durch aufgetragene Kleberpunkte fixiert. Um die Höhe der Flosse
8 konstant zu halten, ist es möglich, den über die Siegelnaht 9 ragenden oberen Randstreifen
der Flosse 8 durch Beschneiden abzutrennen. Auch ist es vor dem Herstellen der Siegelnaht
9 an der Flosse 8 zum Schutz des verpackten Füllgutes möglich, die darin enthaltene
Luft zu evakuieren und eventuell ein Schutzgas einzuführen.
[0015] Ergänzend wird erwähnt, daß anstelle einer heißsiegelfähigen Bahn 1 auch eine Papierbahn
verwendet werden kann, so daß die erforderlichen Verschlußnähte der Beutelpackungen
durch entsprechenden Leimauftrag gebildet werden. Auch kann die Verbindung zwischen
dem Zuschnitt 2 und der Innenzarge 19 durch Siegeln oder Kaschieren erfolgen.
[0016] Außerdem ist es denkbar, die Innenzargen 19 nicht erst nach dem Abtrennen des jeweiligen
Zuschnitts 2 von der Bahn 1 auf die Zuschnitte 2 aufzubringen, sondern bereits vorab
auf die Bahn 1. In diesem Fall werden die Zuschnitte 2 samt bereits aufgebrachten
Innenzargen 19 anschließend von der Bahn 1 abgetrennt.
1. Vorrichtung (10) zum Herstellen von Innenzargen (19) aufweisenden Beutelpackungen
(3), mit einer Zuführeinrichtung (11) für eine Packstoffbahn (1), mit Einrichtungen
(17, 18, 22, 23) zum Zuführen, Abtrennen und Aufbringen jeweils einer Innenzarge (19)
einer bestimmten Länge (l) auf einen Packstoffbahnabschnitt (2), mit einer Beutelformeinrichtung
(25) zum Formen der Beutelpackungen (3) aus den mit den Innenzargen (19) versehenen
Packstoffbahnabschnitten (2), mit einer Beutelfülleinrichtung (30) zum Befüllen der
Beutelpackungen (3) mit jeweils einer schüttbaren Füllgutmenge mit einem bestimmten
Gewicht, mit einer Füllhöhentasteinrichtung (37) zum Feststellen des Füllspiegels
(b) in den gefüllten Beutelpackungen (3), mit einer Falt- und Siegeleinrichtung (31,
32, 33) zur Bildung eines dichten Kopfverschlusses an den gefüllten Beutelpackungen
(3), und mit einer die Beutelpackungen (3) der Fülleinrichtung (30), der Füllhöhentasteinrichtung
(37) und der Falt- und Siegeleinrichtung (31, 32, 33) schrittweise zuführenden Fördereinrichtung
(26), dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen (17, 18, 22, 23) zum Zuführen,
Abtrennen und Aufbringen der Innenzarge (19) auf den Packstoffbahnabschnitt (2) zumindest
teilweise mit einer Steuereinrichtung (24) gekoppelt sind, und daß die Steuereinrichtung
(24) mit einer mit der Füllhöhentasteinrichtung (37) verbundenen Auswerteschaltung
(38) in Wirkverbindung steht, so daß die jeweilige Länge (l) der Innenzarge (19) abhängig
von dem Füllspiegel (b) in den Beutelpackungen (3) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (l) der Innenzarge
(19) so ausgebildet ist, daß deren Höhe (h) in der Beutelpackung (3) der Füllhöhe
(f) des Füllguts entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenzarge (19)
auf dem Packstoffbahnabschnitt (2) derart angeordnet ist, daß ein Boden (4) der Beutelpackung
(3) innenzargenfrei ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Packstoffbahn
(1) aus Papier, Kunststoff oder einem Kunststoffverbund und die Innenzarge (19) aus
Kunststoff, Papier, Karton oder einem Kunststoffverbund besteht.