[0001] Die Erfindung betrifft eine Spulenwechsel- und Transportvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Im Zusammenhang mit Kreuzspulen herstellenden Textilmaschinen, beispielsweise Kreuzspulautomaten,
sind seit längerem Transportsysteme mit umlaufenden Transportpaletten zum Fördern
von Kopsen und Hülsen bekannt. Auf diesen Zapfen aufweisenden Transportpaletten sind,
in vertikaler Ausrichtung, die Spinnkopse beziehungsweise die Leerhülsen lösbar festgelegt.
[0003] Das Transportsystem kann dabei, wie beispielsweise in der DE 32 35 442 C2 beschrieben,
eine zusammenhängende Transportschleife aufweisen, die sich sowohl um die die Spinnkopse
produzierende Ringspinnmaschine herum als auch durch den die Spinnkopse zu großvolumigen
Kreuzspulen verarbeitenden Kreuzspulautomaten hindurch erstreckt.
[0004] Ein solches Transportsystem weist allerdings den Nachteil auf, daß die eingesetzten
Transportpaletten nicht optimal auf die Bedürfnisse beziehungsweise an die Verhältnisse
der beiden am Maschinenverbund beteiligten, in ihrem konstruktiven Aufbau recht unterschiedlichen
Textilmaschinen abgestimmt werden können. Die relativ enge Spindelteilung der Ringspinnmaschine
erfordert beispielsweise Transportpaletten mit einem kleinen Durchmesser, während
im Bereich des Kreuzspulautomaten, z. B. im Interesse einer ausreichenden Standfestigkeit,
eher Transportpaletten mit einem großen Durchmesser vorteilhaft sind.
[0005] Es sind daher in der Vergangenheit bereits Transportsysteme entwickelt worden, die
die bekannten Nachteile der vorbeschriebenen Einrichtungen vermeiden.
[0006] Durch die DE 39 19 525 A1 ist beispielsweise eine Transporteinrichtung Stand der
Technik, bei der ein eigenes Transportsystem für die Ringspinnmaschine und ein eigenes
Transportsystem für den Kreuzspulautomaten vorgesehen ist. Innerhalb dieser getrennten
Transportsysteme laufen jeweils spinnmaschinenspezifische beziehungsweise spulmaschinenspezifische
Transportpaletten um. Die beiden Transportsysteme weisen einen gemeinsamen Berührungsbereich
mit einer Umsetzeinrichtung auf, die es ermöglicht, die Spinnkopse beziehungsweise
Leerhülsen von den Transportpaletten des einen Transportsystems auf die Transportpaletten
des anderen Transportsystems zu überführen.
[0007] Derartige Transporteinrichtungen ermöglichen zwar den Einsatz maschinenspezifischer
Transportpaletten, als problematisch hat sich jedoch die im Berührungsbereich angeordnete
Umsetzeinrichtung erwiesen. Das heißt, die bislang bekannten Umsetzeinrichtungen (DE
39 19 525 A1, DE 40 34 824 A1) arbeiten entweder diskontinuierlich, was sich nachteilig
auf das Durchsatzvolumen der Einrichtung auswirkt oder sie sind bezüglich ihrer konstruktiven
Ausgestaltung relativ aufwendig und störanfällig.
[0008] Die DE 44 38 473 A1 zeigt beispielsweise eine Umsetzeinrichtung, bei der jeder der
zahlreichen, an einer umlaufenden Scheibe angeordneten Greifelemente über ein eigenes
Schubkolbengetriebe vertikal verschiebbar gelagert ist. Das heißt, während des Betriebes
werden nacheinander die einzelnen Schubkolbengetriebe angesteuert, die die Greifelemente
betätigen, die Spinnkopse von den bolzenartigen Hülsenträgern eines ersten Transportsystems
heben und auf die Transportpaletten einer kreuzenden Transporteinrichtung umsetzen.
[0009] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die bekannten Spulenwechsel- und Transporteinrichtungen zu verbessern.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie im Anspruch
1 beschrieben ist.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Die erfindungsgemäße Umsetzeinrichtung ermöglicht es, die Vorteile der im Zusammenhang
mit dem Verbund von Ringspinnmaschinen/Spulmaschinen an sich bekannten Spulenwechsel-
und Transportvorrichtungen mit einem separaten Transportsystem sowohl im Bereich der
Ringspinnmaschine als auch im Bereich der Spulmaschine auszunutzen, wobei gleichzeitig
die Nachteile derartiger Spulenwechsel- und Transportvorrichtungen vermieden werden.
[0013] Das heißt, es können maschinenspezifische Transportpaletten, die jeweils optimal
auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der beteiligten Textilmaschinen angepaßt sind,
eingesetzt werden, und gleichzeitig ist aufgrund der kontinuierlichen Arbeitsweise
der erfindungsgemäßen Umsetzeinrichtung ein hohes Durchsatzvolumen der Einrichtung
sichergestellt.
[0014] Die Umsetzeinrichtung, mit ihren beiden gleichsinnig rotierenden, benachbarten Transportscheiben
und ihren auf den Transportscheiben angeordneten, zwangsgesteuerten Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtungen
zeichnet sich dabei durch eine robuste, wenig störanfällige Konstruktion aus. Die
Transportscheiben weisen dabei Mitnahmeelemente auf, die, am Scheibenumfang in gleichmäßigen
Winkelabständen angeordnet, während einer Scheibenrotation sowohl einen Transportwegbereich
des der Ringspinnmaschine zugeordneten Transportsystems als auch einen Transportwegbereich
des der Spulmaschine zugeordneten Transportsystems durchlaufen. Auf diese Weise können
durch die Transportscheiben gleichzeitig, jedoch auf getrennten Transportwegen, maschinenspezifische
Transportpaletten beider Transportsysteme befördert werden.
[0015] In bevorzugter Ausgestaltung werden die Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtungen,
wie im Anspruch 2 dargelegt, über stationär angeordnete Steuerkulissen angesteuert.
Die vorzugsweise zylindermantelartig ausgebildeten Steuerkulissen besitzen dabei jeweils
eine obere und eine untere Steuerkurve. Während eines Transportscheibenumlaufes wird
über die obere Steuerkurve die Höhenverlagerung der Grundkörper der Spulen- und Handhabungsvorrichtungen
und damit die vertikale Verlagerung der Hülsen beziehungsweise Spulen initiiert, während
über die untere Steuerkurve gleichzeitig die zugehörigen Hülsenfußpositionier- bzw.
Hülsengreifeinrichtungen angesteuert werden (Anspruch 3).
[0016] Wie im Anspruch 4 beschrieben, ist für die gesamte Umsetzeinrichtung lediglich ein
einziges Antriebsaggregat erforderlich. Das heißt, ein Elektromotor ist über einen
Zahnriemen oder eine Antriebskette formschlüssig mit beiden Transportscheiben verbunden.
Da während des Umlaufes dieser beiden Transportscheiben über die stationär angeordneten
Steuerkulissen die auf den Transportscheiben angeordneten Spulen- und Hülsenhandhabungseinrichtungen
zwangsweise angesteuert werden, ergibt sich eine vom Steuerungsaufwand her einfache
und kostengünstige Konstruktion.
[0017] Wie im Anspruch 5 dargelegt, sind dabei im Bereich der beiden Transportscheiben Leitelemente
angeordnet, die gewährleisten, daß es während des Durchlaufes der maschinenspezifischen
Transportpaletten durch die Umsetzeinrichtung nicht zu einer Vermischung der unterschiedlichen
Transportpaletten kommt.
[0018] In bevorzugter Ausführungsform (Anspruch 6) ist auf jeder Transportscheibe eine Tragkonstruktion
beispielsweise in Form einer Stützsäulenanordnung montiert. An den einzelnen Stützsäulen
sind jeweils, vorzugsweise über Parallelogrammlenker die Grundkörper der Spulen- und
Hülsenhandhabungsvorrichtungen vertikal beweglich festgelegt. In Verbindung mit einer
auf der Rückseite des Grundkörpers angeordneten, auf der oberen Steuerkurve der stationär
angeordneten Steuerkulisse geführten Steuerrolle (Anspr.7) ist damit eine besonders
robuste Konstruktion geschaffen, die außerdem sicherstellt, daß die Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtungen
jederzeit funktionsgerecht angehoben beziehungsweise abgesenkt werden.
[0019] Der Grundkörper besitzt dabei, wie in den Ansprüchen 8 bis 10 ausgeführt, eine Vorrichtung
sowohl zum Positionieren des Hülsenfußes als auch eine Vorrichtung zum Greifen der
Hülse im Bereich der Hülsenspitze. Die beiden Vorrichtungen sind über eine Steuerstange
mechanisch gekoppelt, so daß auf einfache Weise sichergestellt ist, daß beide Vorrichtungen
stets gleichzeitig tätig werden.
[0020] In vorteilhafter Ausbildung ist der über die Steuerstange mechanisch angesteuerte
Hülsengreifer als Außengreifer ausgebildet, dessen beweglicher Greiferarm gegen einen
festen Anschlag verschwenkbar ist und dabei die Hülsenspitze von außen beaufschlagt.
[0021] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen
beschriebenen Ausführungsbeispiel entnehmbar.
[0022] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf die Transportwege der erfindungsgemäßen Umsetzeinrichtung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Transportscheibe der Umsetzeinrichtung mit einer an einer
Stützsäule angeordneten Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtung, gemäß Schnitt II-II
der Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Transportscheibe der Umsetzeinrichtung mit einer Tragkonstruktion
und den an Stützsäulen angeordneten, schematisch angedeuteten Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtungen,
- Fig. 4
- eine Rückansicht einer Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtung, gemäß Schnitt IV-IV
der Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Vorderansicht einer Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtung, gemäß Pfeil X der
Fig. 3.
[0023] In Fig. 1 ist in Draufsicht eine erfindungsgemäße Umsetzeinrichtung 1 dargestellt,
wobei aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit auf die Darstellung der auf den Transportscheiben
8, 9 angeordneten Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtungen 42 verzichtet wurde.
[0024] Die Umsetzeinrichtung 1, die zwischen dem Transportsystem 2 einer (nicht dargestellten)
Ringspinnmaschine und dem Transportsystem 3 einer (ebenfalls nicht dargestellten)
Spulmaschine angeordnet ist, besitzt zwei äußere, vorzugsweise linear verlaufende
Transportstrecken 4 beziehungsweise 6. Zwischen den Transportstrecken 4 und 6 sind
gleichsinnig rotierende Transportscheiben 8 und 9 angeordnet, die auf ihrem Außenumfang
jeweils einige, vorzugsweise um 120° versetzt angeordnete Mitnahmeelemente 8', 8'',
8''' beziehungsweise 9', 9'', 9''' aufweisen. Die Transportscheiben 8, 9 sind über
ein Antriebselement 11 beispielsweise einen Zahnriemen oder eine Rollenkette mit einem
Antriebsaggregat 12 verbunden. Das Antriebselement 11 läuft dabei, wie üblich, über
entsprechende Zahnräder 13, 14, 15 beziehungsweise ein Umlenkrad 16. Wie in Fig. 1
angedeutet, rotieren die Transportscheiben 8, 9 dabei in Richtung der Pfeile 10.
[0025] Im Bereich der äußeren Transportstrecken 4 und 6 laufen Transportbänder 4' beziehungsweise
6'. Diese jeweils in Richtung des Pfeiles 5 beziehungsweise des Pfeiles 7 endlos umlaufenden
Transportbänder 4' beziehungsweise 6' werden, wie üblich, über elektrische Antriebe
17 beziehungsweise 18 beaufschlagt.
Die Transportstrecken 4 und 6 tangieren die Transportscheiben 8 beziehungsweise 9
und weisen in diesem Bereich jeweils Abweiselemente 19, 21 beziehungsweise 20, 22
auf. Ähnliche Abweiselemente 23 beziehungsweise 24 sind auch in dem Bereich zwischen
den Transportscheiben 8 und 9 angeordnet. Durch die Abweiselemente 19, 23, 22 ist
dabei der Transportweg der spinnmaschinenspezifischen Transportpaletten 25 vorgegeben,
während die Abweiselemente 20, 24, 21 der Transportweg der spulmaschinenspezifischen
Transportpaletten 26 festlegen.
[0026] Die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Umsetzeinrichtung 1
gemäß Schnitt II-II der Fig. 1.
[0027] Wie dargestellt, weist die Umsetzeinrichtung 1 ein aus einer Vielzahl von Blechbiegeteilen
zusammengefügtes Chassis 27 auf. In diesem Chassis 27 sind an Lagerzapfen 28 beziehungsweise
29 drehbar gelagert die Transportscheiben 8 beziehungsweise 9 angeordnet.
[0028] Da die Anordnung und der Aufbau der Umsetzeinrichtung 1 im Bereich des Lagerzapfen
28 für die Transportscheibe 8 und im Bereich des Lagerzapfens 29 für die Transportscheibe
9 identisch ist, wird nachfolgend nur der Bereich des Lagerzapfens 29 beschrieben.
[0029] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist der Lagerzapfen 29 einerseits in der Bodenplatte
30 des Chassis 27 und andererseits über ein Montageglied 32 drehfest in einer nach
oben offenen Ausnehmung 31 des Chassis 27 festgelegt. Am Lagerzapfen 29 ist des weiteren,
über Lager 33 drehbar, die Transportscheibe 9 gelagert. Die Transportscheibe 9 ist
über ein Zahnrad 15 sowie ein Antriebselement 11 mit einem Antriebsaggregat 12 verbunden.
[0030] Am Lagerzapfen 29 ist außerdem eine Stützkonstruktion 34 drehfest eine zylindermantelartig
ausgebildete Steuerkulisse 35 festgelegt. Die Steuerkulisse 35 weist eine obere Steuerkurve
36 sowie eine untere Steuerkurve 37 auf.
[0031] Auf der drehbar gelagerten Transportscheibe 9 ist eine Tragkonstruktion 38 festgelegt.
Die Tragkonstruktion 38 besteht aus einer Anzahl Stützsäulen 39, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
drei um jeweils 120° versetzt angeordnete Stützsäulen 39, sowie einer Deckplatte 43
mit einem Gleitlager 44. Über das Gleitlager 44 ist die Tragkonstruktion 38 in ihrem
oberen Bereich drehbar am Lagerzapfen 29 abgestützt. An den Stützsäulen 39 sind, wie
beispielsweise anhand der Fig. 3 ersichtlich, jeweils über eine Parallelogrammführung
40 die Grundkörper 41 der Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtungen 42 höhenverstellbar
gelagert.
[0032] Die Figuren 4 und 5 zeigen jeweils eine Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtung
42 im Detail.
[0033] Die Fig. 4 zeigt dabei eine Rückansicht einer Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtung
42.
[0034] Wie bereits vorstehend angedeutet, ist an jeder der Stützsäulen 39, die ihrerseits
auf der Transportscheibe 9 festgelegt sind, über eine Parallelogrammführung 40 der
Grundkörper 41 der Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtung 42 vertikal verschwenkbar
angelenkt. Am Grundkörper 41 ist rückseitig eine Steuerrolle 45 angeordnet, die auf
der oberen Steuerkurve 36 einer stationär angeordneten Steuerkulisse 35 aufliegt und
während des Umlaufes der Transportscheibe 9 den Grundkörper 41 und damit die gesamte
Spulen- und
Hülsenhandhabungsvorrichtung 42 definiert anhebt beziehungsweise absenkt. Die Steuerrolle
45 wird zusätzlich durch ein Federelement 46 in Anlage an der Steuerkurve 36 gehalten.
[0035] Am Grundkörper 41 ist außerdem, um eine Schwenkachse 47 begrenzt beweglich, ein zweiarmiger
Hebel 48 angeordnet. Der gekröpfte Hebel 48 verfügt endseitig seines in Richtung der
Transportscheibe 9 weisenden Hebelarmes 50 über ein Führungsblech 49, das beim Veschwenken
des Hebels 48 in Richtung S am Hülsenfuß der zu handhabenden Hülse (Spinnkops oder
Leerhülse) zur Anlage kommt und dadurch den Hülsenfuß positioniert. Am gegenüberliegenden
Hebelarm 51 des gekröpften Hebels 48 ist eine Steuerrolle 52 angeordnet, die an der
unteren Steuerkurve 37 der stationären Steuerkulisse 35 anliegt und dabei durch ein
Federelement 53 beaufschlagt wird. Der Hebel 48 ist des weiteren über eine Steuerstange
54 mit einem schwenkbar gelagerten Greiferarm 55 eines Hülsenaußengreifers 56 verbunden.
[0036] Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich, ist die Steuerstange 54 dabei über eine
Schwenkachse 57 mit dem Hebel 48 und über ein Klemmelement 61 mit dem Greiferarm 55
des Hülsenaußengreifers 56 verbunden.
Das bedeutet, beim Verschwenken des über die Steuerrolle 52 beaufschlagten Hebels
48 wird gleichzeitig über die Steuerstange 54 auch der Hülsenaußengreifer 56 betätigt,
so daß beim Anstellen des Führungsbleches 49 an den Hülsenfuß gleichzeitig der Greiferarm
55 um die Schwenkachse 58 in Richtung R geschwenkt und dabei die Hülsenspitze gegen
einen festen Anschlag 62 drückt.
[0037] Funktion der erfindungsgemäßen Spulenwechsel- und Transportvorrichtung:
[0038] Über das Transportsystem 2 der Ringspinnmaschine werden spinnmaschinenspezifische
Transportpaletten 25, auf denen, in senkrechter Ausrichtung, Spinnkopse 59 stehen,
herangeführt und gelangen über die Transportstrecke 4 der Umsetzeinrichtung 1 in den
Bereich der rotierenden Transportscheibe 8.
[0039] Gleichzeitig werden über das Transportsystem 3 der Spulmaschine spulmaschinenspezifische
Transportpaletten 26 angeliefert, die Leerhülsen 60 tragen. Über die Transportstrecke
6 gelangen diese spulmaschinenspezifischen Transportpaletten 26 in den Bereich der
umlaufenden Transportscheibe 9.
[0040] Die spinnmaschineneigenen Transportpaletten 25 werden durch ein in die Transportstrecke
4 reichendes Abweiselement 19 in Richtung der Transportscheibe 8 abgelenkt und durch
deren Mitnahmeelemente 8', 8'' oder 8''' in Richtung des Pfeiles 10, das heißt in
Richtung auf die Transportscheibe 9 hin, weiterbefördert.
[0041] Der gleiche Vorgang läuft zeitgleich im Bereich der Transportscheibe 9 ab. Die spulmaschinenspezifischen
Transportpaletten 26 werden dabei durch ein Abweiselement 20 so abgelenkt, daß die
Mitnahmeelemente 9', 9'' oder 9''' der Transportscheibe 9 die Transportpaletten 26
erfassen und entsprechend in Richtung des Pfeiles 10 zur Transportscheibe 8 hin weiterbefördern.
[0042] Während des Transportes der spinnmaschinenspezifischen Transportpaletten 25 im Bereich
der Transportscheibe 8 werden die Spinnkopse 59 durch die auf der Transportscheibe
8 angeordneten Spulen- und Handhabungsvorrichtungen 42 von den spinnmaschinenspezifischen
Transportpaletten 25 gehoben. Nach einer Drehung der Transportscheibe 8 um ca. 180°
werden die Spinnkopse 59 auf der gegenüberliegenden Transportscheibenseite auf die
spulmaschinenspezifischen Transportpaletten 26, die inzwischen ihrerseits durch entsprechende
Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtungen 42 auf der Transportscheibe 9 von ihren
Leerhülsen 60 befreit wurden, abgesetzt.
Die durch die Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtungen 42 der Transportscheibe 9
von den Transportpaletten 26 abgezogenen Leerhülsen 60 werden entsprechend auf die
inzwischen leeren und über das Abweiselement 23 in den Bereich der Transportscheibe
9 überführten spinnmaschinenspezifischen Transportpalette 25 abgesetzt. Anschließend
gelangen die jetzt mit Leerhülsen 60 bestückten Transportpaletten 25, über das Abweiselementes
22 geführt, auf die Transportstrecke 6 und werden in Richtung des Pfeiles 7 zum Transportsystem
2 der Ringspinnmaschine hin ausgeschleust.
[0043] Auch die nach dem Abziehen der Leerhülsen 60 vorübergehend leeren spulmaschineneigenen
Transportpaletten 26 werden über ein Abweiselement 24 an die Mitnahmeelemente 8' ,8''
oder 8'''der Transportscheibe 8 übergeben und im Bereich der Transportscheibe 8, wie
vorstehend bereits erwähnt, mit Spinnkopsen 59 bestückt, die vorher durch auf der
Transportscheibe 8 angeordnete und mit dieser umlaufende Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtungen
42 von den spinnmaschineneigenen Transportpaletten 25 abgezogen wurden. Über das Abweiselement
21 gelangen die jetzt mit Spinnkopsen 59 bestückten spulmaschineneigenen Transportpaletten
26 anschließend auf die Transportstrecke 4 und werden durch das in Richtung des Pfeiles
5 umlaufende Transportband 4' der Transportstrecke 4 zum Transportsystem 3 der Spulmaschine
hin ausgeschleust.
[0044] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Bezüglich
der konstruktiven Ausgestaltung der Umsetzeinrichtung sind durchaus weitere Varianten
denkbar.
Erfindungswesentlich ist, daß ein kontinuierliches Umsetzen der auf spinnmaschinenspezifischen
Transportpaletten angelieferten Spinnkopse auf spulmaschinenspezifische Transportpaletten
stattfindet beziehungsweise daß die auf spulmaschineneigenen Transportpaletten angelieferten
Leerhülsen kontinuierlich auf die spinnmaschineneigenen Transportpaletten umgesetzt
werden.
1. Spulenwechsel- und Transportvorrichtung für einen Maschinenverbund Ringspinnmaschine/Spulmaschine,
mit einem spinnmaschineneigenen und einem spulmaschineneigenen Transportsystem, in
dem jeweils maschinenspezifischen Transportpaletten umlaufen, sowie einer an einer
Nahtstelle der beiden Transportsysteme angeordneten Umsetzeinrichtung, die ein Überwechseln
von Spinnkopsen und Leerhülsen von den Transportpaletten des einen Transportsystems
auf die Transportpaletten des anderen Transportsystems ermöglicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzeinrichtung (1) über zwei gleichsinnig rotierende, benachbarte Transportscheiben
(8,9) sowie auf jeder der Transportscheiben (8,9) angeordnete, zwangsgesteuerte Spulen-
und Hülsenhandhabungsvorrichtungen (42) zum Anheben und Absenken der Spinnkopse (59)
beziehungsweise der Leerhülsen (60) verfügt, wobei die Transportscheiben (8, 9) auf
ihrem Außenumfang Mitnahmeelemente (8', 8'',8''' bzw. 9',9'',9''') aufweisen, die
während einer Scheibenrotation sowohl einen dem einen Transportsystem (2) als auch
einen dem anderen Transportsystem (3) zugeordneten Transportwegbereich durchlaufen.
2. Spulenwechsel- und Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtungen (42) über stationär angeordnete Steuerkulissen
(35) ansteuerbar sind.
3. Spulenwechsel- und Transporteinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerkulissen (35) jeweils eine obere Steuerkurve (36) zur Höhenverlagerung des
Grundkörpers (41) der Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtung (42) sowie eine untere
Steuerkurve (37) zur Betätigung einer Hülsenfußpositioniervorrichtung (49) und einer
Hülsengreifvorrichtung (56) aufweisen.
4. Spulenwechsel- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Transportscheiben (8,9) durch ein gemeinsames Antriebsaggregat (12) kontinuierlich
beaufschlagbar sind.
5. Spulenwechsel- und Transportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Transportscheiben (8,9) den Transportweg für die spinnmaschinenspezifischen
Transportpaletten (25) vorgebende Leitelemente (19,23,22) und den Transportweg für
spulmaschinenspezifische Transportpaletten (26) vorgebende Leitelemente (20,24,21)
angeordnet sind.
6. Spulenwechsel- und Transportvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den Transportscheiben (8, 9) jeweils eine Tragkonstruktion
(38) in Form einer Stützsäulenanordnung installiert ist, wobei an jeder der Stützsäulen
(39) über eine Parallelogrammführung (40) der Grundkörper (41) einer Spulen- und Hülsenhandhabungsvorrichtung
(42) höhenverlagerbar angeordnet ist.
7. Spulenwechsel- und Transportvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
am Grundkörper (41) eine Steuerrolle (45) angeordnet ist, die auf der oberen Steuerkurve
(36) der stationär angeordneten Steuerkulisse (35) aufliegt.
8. Spulenwechsel- und Transportvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
am Grundkörper (41) ein um eine Schwenkachse (47) beweglicher Hebel (48) angeordnet
ist, der ein Führungsblech (49) zum Positionieren des Hülsenfußes und eine an der
unteren Steuerkurve (37) anliegende Steuerrolle (52) aufweist.
9. Spulenwechsel- und Transportvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hebel (48) über eine Steuerstange (54) mechanisch mit einer Hülsengreifvorrichtung
(56) gekoppelt ist.
10. Spulenwechsel- und Transportvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülsengreifvorrichtung (56) als Außengreifer ausgebildet ist.