[0001] Die Erfindung betrifft eine Bedieneinheit zum Schalten und Steuern von Haushaltsgeräten,
insbesondere Haushaltsgroßgeräten, wie zum Beispiel Küchenherden, Spül- und Waschmaschinen
und dergleichen, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Außerdem betrifft die
Erfindung ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 14.
[0002] Eine Bedieneinheit (Bedienungstableau) beschreibt die DE 39 20 257 A1. Dabei weist
das Bedienungstableau Bedienungselemente und diesen entsprechend zugeordnete Anzeigeelemente
auf. Durch die Verwendung von Bedienungstasten ist die Bedienfläche im Betätigungsbereich
durchbrochen und schwer zu reinigen.
[0003] Die DE 42 29 731 A1 beschreibt ein Bedienungsfeld, das in einem Einbaugehäuse mit
einer Abdeckplatte untergebracht ist. Dabei sind die Anzeige- und/oder Bedienungselemente
des Bedienfeldes auf der Innenseite der Abdeckplatte angeordnet. Ein Schalten und
Steuern des Haushaltsgerätes kann zusätzlich über eine Infrarotfernbedienung erfolgen.
Auch hier sind als Bedienungselemente Tasten angegeben.
[0004] Eine Sensorschalteinrichtung gibt die DE 4407 741 A1 an. Hierbei wird zum Ein- oder
Ausschalten zusätzlich zu den Bedientasten ein Mikroprozessor für die Zu- oder Abschaltung
eines Leistungsteils, beispielsweise einer Warmhalteplatte im Kochfeld eines Herdes
mit einbezogen. Aus Sicherheitsgründen sind für das Zuschalten des Leistungsteiles
zwei Bedientasten in zeitlicher Reihenfolge zu betätigen.
[0005] Der US 4,190,785 ist ein druckempfindlicher Signalgenerator entnehmbar. In Sandwichform
ist dabei eine piezoelektrische Schicht zwischen einem elektrischen leitenden Substrat
bzw. Trägermaterial und Elektroden angebracht. Die piezoelektrische Schicht ist über
die gesamte Unterfläche des Substrats aufgetragen. Auf dem Substrat befinden sich
an vorgegebenen Stellen aufgesetzte Druckpunkte in Form von Pads, wobei jedem Druckpunkt
eine unterhalb der piezoelektrischen Schicht angeordnete Elektrode zugeordnet ist.
Bei Druckwirkung auf ein Pad verändert sich die Ausgangsspannung zwischen dem Substrat
und der jeweiligen Elektrode. Dabei ist für jedes Pad eine Ausgangsspannung definiert,
so daß durch einen Soll-Ist-Vergleich im Signalprozessor die Druckenwirkstelle ermittelt
wird. Ein Greifen neben die Pads bewirkt für den Signalprozessor undefinierbare Zustände,
so daß Fehlbedienungen auftreten können.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Bedieneinheit zum Schalten und Steuern
eines Haushaltsgerätes anzugeben, deren Bedienfläche im Betätigungsbereich frei von
Durchbrüchen ist, die hinsichtlich ihrer Betätigungsposition mit einfachen Mitteln
entsprechend den Erfordernissen unterschiedlicher Geräte gestaltbar ist und die Fehlbedienungen
erschwert.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1
sowie des Patentanspruchs 14.
[0008] Der Erfindung liegt dabei die Idee zugrunde, einzelne Piezosensoren zur Aktivierung
von Funktionen zu verwenden. Mit Hilfe eines Prozessors werden die von den Piezosensoren
erzeugten Signale ausgewertet und je nach Funktionswahl an ein Leistungsteil zum Schalten
der gewählten Funktion durchgeschaltet. Die bei kurzen ungewollten Druckeinwirkungen
auf die Piezosensoren ausgelösten Signale werden im Prozessor ausgefiltert. Dadurch
wird eine Fehlbedienung erschwert, da ein bewußt aufgebrachter Druck oder eine längere
Druckperiode zur Schaltung und Steuerung des Haushaltsgerätes erforderlich ist. Die
Übertragung des Betätigungsdruckes auf die Piezosensoren erfolgt durch die geschlossene,
an sich steife Bedienfläche hindurch, die dicht und somit einfach zu reinigen ist.
[0009] Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0010] Die Piezosensoren befinden sich hinter einer Bedienfläche, die für optische Signale
aus transparentem Material, vorzugsweise aus Glas aber auch aus einem anderen formstabilen
Material, z.B. Metall, Kunststoff, Holz bestehen kann. Diese Bedienfläche kann frontseitig
und bei glasartigem Material auch rückseitig mit Symbolen bedruckt sein und dient
als Berührungsfläche für den Benutzer.
[0011] Durch die Verwendung einer zumindest in den Betätigungsbereichen durchbruchfreien,
durchgehenden Bedienfläche sind die dahinterliegenden Bauteile gegen Umwelteinflüsse
wie beispielsweise Staub und Feuchtigkeit geschützt.
[0012] Vorteilhaft ist ein versetztes Aufbringen der Sensoren zum jeweiligen Betätigungsbereich
der Bedienfläche, da dieser mit den Funktionssymbolen bedruckte Betätigungsbereich
direkt mittels einer Lichtquelle durchleuchtet werden kann. Auch wird mit der Verwendung
von mehreren Sensoren, zugehörig zu einem Betätigungsbereich und damit zu einer Funktion
erreicht, daß eine eindeutige Zuordnung (Aussage) für die ausgewählte Funktion durch
den Prozessor erhalten wird, auch wenn nur in der Nähe des Betätigungsbereiches der
Druck aufgebracht wurde.
[0013] Die Sensoren selbst sind vorzugsweise in einem Folienpaket untergebracht, wobei die
Sensoroberflächen vorteilhaft direkt mit Leiterbahnen einer inneren Vorder- und einer
inneren Rückseite der Folie mittels Kontaktkleber kontaktiert sind. Dies bewirkt einen
einfachen Aufbau des Folienpakets und eine gute mechanische Fixierung der Sensoren
und der bedruckten Folien an der Rückseite der Bedienfläche bei der Fertigung des
Haushaltsgerätes zur indirekten Verbindung zwischen den Sensoren und der Bedienfläche.
Die Sensoren können aber auch direkt mittels einem Kleber oder Leitkleber an der Rückseite
der Bedienfläche angebracht sein.
[0014] Wesentlich ist, daß die Piezosensoren starr bzw. fest mit der Bedienfläche verbunden
sind. Die vorzugsweise matrixartig verteilten Piezosensoren erfassen bereits geringste
Durchwölbungen der Bedienfläche.
[0015] Anhand eines Ausführungsbeispieles mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1
eine Draufsicht auf eine Bedienfläche einer Bedieneinheit eines Haushaltsgerätes,
Fig. 2 a.b
eine schematische Seitenansicht der Bedienfläche in eingebautem Zustand,
Fig. 3
ein Folienpaket mit Sensoren,
Fig. 4
ein Blockschaltbild des Funktionsablaufes,
Fig. 5
gemessene Signalverläufe an benachbarten Sensoren,
[0017] In Fig. 1 dargestellt ist die Frontseite einer Bedieneinheit 1 mit einer durchbruchfreien
durchgehenden Bedienfläche 2, aus Glas oder glasähnlichem Material. Auf der Bedienfläche
2 sind Betätigungsbereiche 3 angeordnet. In Zuordnung zu diesen Betätigungsbereichen
3 befinden sich druckempfindliche Sensoren 4, d. h. Piezosensoren 4, z.B. Piezoscheiben
Typ BCE der Fa. Sanyo, die hinter der Bedienfläche 2 vorzugsweise matrixartig angeordnet
sind.
[0018] In Zuordnung zu den Betätigungsbereichen 3 ist eine bedruckte Folie 5 mit Symbolen
für die Funktionen 6 je Betätigungsbereich 3 angebracht. Diese Folie 5 befindet sich
hinter der Glasbedienfläche 2.
[0019] Vorzugsweise sind die Piezosensoren 4 versetzt zu den Symbolen der bedruckten Folie
5 beziehungsweise Betätigungsbereichen 3 der Bedienfläche 2 angeordnet, so daß mittels
einer Lichtquelle 7, beispielsweise einem Lichtleiter oder Lichtstein, die bedruckte
Folie 5 direkt beleuchtet wird. Soll das Licht der Lichtquelle 7 die Folie 5 durchleuchten,
so muß die Folie 5 lichtdurchlässig sein.
[0020] Die Bedienfläche 2 wird in herkömmlicher Art und Weise durch einen Metallrahmen 8
(Fig. 2 a/b) an einem nicht näher dargestellten Haushaltsgerät, beispielsweise Herd,
befestigt. Dies kann in einem oberen Teilbereich, beispielsweise oberhalb der Back-
und Bratofentür erfolgen. Auch eine separate Anbringung der Bedienfläche 2 außerhalb
des Großgerätes ist möglich.
[0021] Wie in Fig. 2 b und Figur 3 schematisch dargestellt, befindet sich hinter der Bedienfläche
2 ein Folienpaket 9 mit den integrierten Piezosensoren 4. Das Folienpaket 9 ist über
einen flexiblen Verbinder 10 mit einer Leiterplatte 11, die einem Prozessor 12 funktionell
zugeordnet ist, elektrisch verbunden.
Das Folienpaket 9 besteht einteilig aus einer vorderen und einer hinteren Folie, kann
aber auch, über eine Schlaufe verbunden, aus einer Frontfolie und einer Abdeckfolie
aufgebaut sein. Auf diesen Folien aufgebracht sind Leiterbahnen, die den flexiblen
Verbinder 10 und die Piezosensoren 4 elektrisch verbinden. Zudem weist das Folienpaket
eine zwischen den Folien liegende Spacerfolie 14 (Abstandsfolie) auf.
[0022] Auf der Leiterplatte 11 ist vorzugsweise die zur Lichtverteilung benötigte Lichtquelle
7 mit angeordnet. Auf dem Folienpaket 9 sind die Symbole der Funktionen 6 auf die
Folie 5 gedruckt (Fig. 3). Im Folienpaket 9 zwischen der vorderen und der hinteren
Folie befinden sich die druckaufnehmenden Piezosensoren 4, die über Kontakte 13, Leiterbahnen
und dem Verbinder 10 mit der Leiterplatte 11 elektrisch verschaltet sind. Die Kontaktierung
13 der Piezosensoren 4 erfolgt über die beiden Sensoroberflächen mit der vorderen
Folie und der hinteren Folie des Folienpaketes 9. Die Piezosensoren 4 sind vorzugsweise
in das Folienpaket 9 eingeklebt, wobei ein elektrischer Kontaktkleber (Leitkleber)
die Kontaktierung 13 übernimmt. Die an entsprechenden Stellen ausgestanzte Spacerfolie
14 sorgt für den erforderlichen Abstand bzw. für den Ausgleich zur Höhenanpassung
im Folienpaket 9. Gleichzeitig dient die Spacerfolie 14 zur Positionierung der Piezosensoren
4. Die Ausstanzungen in der Spacerfolie 14 ergeben sich durch die erforderliche Anordnung
der Piezosensoren 4 im Folienpaket 9 und werden durch die in der Bedieneinheit 1 des
Haushaltsgerätes vorgesehenen Anordnung der Symbole der Funktionen 6 vorgegeben.
[0023] Das Folienpaket 9 ist in den Bereichen, wo sich keine Piezosensoren 4 befinden, vorzugsweise
lichtdurchlässig, so daß das Licht aus den Lichtquellen 7 die bedruckte Folie 5 im
Symbolbereich durchleuchtet.
[0024] Eine wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren der Bedieneinheit 1 ist, daß
das Folienpaket 9 unlöslich starr mit der Rückseite der Bedienfläche 2 verbunden ist
und die Druckimpulse direkt auf die Piezosensoren einleitet, d.h. nicht dämpft.
Die Piezosensoren 4 können auch unmittelbar an der Rückseite der Bedienfläche 2 durch
einen Leitkleber befestigt und von dieser Bedienfläche getragen sein.
[0025] Fig. 4 stellt schematisch den Funktionsablauf dar.
Wird durch eine Bedienperson die Bedienfläche 2 berührt, tritt eine Verbiegung dieser
Bedienfläche 2 an der Betätigungsposition/-bereich 3 auf. In einem dahinter liegenden
Piezosensor 4, beispielsweise einem invers arbeitenden Piezosummer, wird über eine
Ladungsverschiebung im Piezosensor 4 in bekannter Art und Weise eine Potentialdifferenz
erzeugt, wodurch ein Signal (Spannungspuls) von dem Piezosensor 4 geliefert wird.
Diese Signal besteht aus zwei im Vorzeichen entgegengesetzten Pulsen, die einmal beim
Einleiten der Kraft und das andere mal beim Lösen der Kraft hervorgerufen werden.
[0026] Die Amplitude der Pulse ist bei gegebener Schaltung abhängig von der Größe/Stärke
der Druckänderung auf die Bedienfläche 2, von der Entfernung der Druckeinwirkung im
Betätigungsbereich 3 zum Piezosensor 4 und vom piezoelektrischen Koeffizienten des
Piezosensors 4 selbst. Prinzipiell gelangt das vom Piezosensor 4 erzeugte Sensorsignal
in den Prozessor 12 und wird über einen Eingangsfilter 15 geführt. Der Eingangsfilter
15 ist auf eine Frequenz von vorzugsweisen 1 Hz eingestellt, um schnelle unbewußte
Betätigungen am Betätigungsbereich 3, beispielsweise beim Reinigen der Bedienfläche
2, die von den Piezosensoren 4 aufgenommen und weitergegeben werden, nicht zur Auswertung
zu bringen.
[0027] Aus den, den Eingangsfilter 15 passierenden, analogen Sensorsignalen werden über
herkömmliche Schaltstufen im Prozessor 12 beispielsweise durch einen A/D-Wandler,
digitale Signale erzeugt, die von einem Mikrocontroller 16 durch eine definierte Software
ausgewertet werden. Durch das Softwareprogramm stellt der Mikrocontroller 16 fest,
welcher Piezosensor 4 durch Betätigung angesprochen wurde. Zudem prüft das Softwareprogramm
den Schaltzustand dieser aufgerufenen, dem betätigten Piezosensor 4 zugeordneten Funktion
6, d. h. ob die Funktion 6 zugeschaltet oder abgeschaltet werden soll. Dies ermöglicht
die Verwendung nur eines Piezosensors 4 zum Ein- oder Ausschalten einer Funktion 6.
Soll beispielsweise die Funktion 6 "Backofen" eingeschalten werden, ermittelt der
Mikrocontroller 16, nachdem dieser den betätigten Piezosensor 4 mit der dazugehörigen
Funktion 6 ermittelt hat, den Funktionszustand (Ein/Aus) und steuert die zur Funktion
6 " Backofen" zugehörige Lichtquelle 7 hinter der Bedienfläche 2 sowie ein Leistungsteil
17 des Herdes zum Ein- oder Ausschalten des Backofens an. Zur optischen Anzeige der
ausgewählten Funktion 6 erfolgt ein Farbumschlag der Beleuchtung hinter der/den bedruckten
Folien 5 als Suchbeleuchtung. Dazu wird die, die bedruckte Folie 5 ausleuchtende,
Lichtquelle 7 umgeschaltet, beispielsweise von rot in grün, beispielsweise durch eine
bekannte Zwei-Farben-LED. Eine zusätzliche Anzeige 18 beispielsweise ein graphisches
Liquid Cristal Display (LCD) kann im Bereich des Herdes angebracht sein und in herkömmlicher
Art und Weise verschiedene Werte anzeigen.
[0028] Da die Bedienfläche 2 an ihrer Rückseite mehrere dahinterliegende, matrixartig angeordnete,
druckaufnehmende Piezosensoren 4 aufweist, wird die Kraft beim Drücken auf einen Betätigungsbereich
3 der Funktion 6, beispielsweise 'Grill 1' auch durch andere Piezosensoren 4 der anderen
Funktionen 6, beispielsweise 'Grill 2' und 'Backen' erkannt und führt auch dort zu
je einem Spannungspuls. Diese Pulse nehmen in ihrer Amplitude ab, je weiter sich die
Piezosensoren 4 vom betätigten Betätigungsbereich 3 entfernt befinden. Der am nächsten
im druckeinwirkenden Bereich der Bedienfläche 2 liegende Piezosensor 4 liefert das
quantitativ stärkste Signal U1, die benachbarten Piezosensoren 4 quantitativ geringere
Signale U2 (Fig. 5). Alle so erzeugten Signale U1, U2 werden über den Eingangsfilter
15 an den Mikrocontroller 16 gegeben. Dabei gelangen alle benachbarten Sensorsignale
U2 zur Ansteuerung an den Mikrocontrolle 16 und werden vom Mikrocontoller 16 zur Auswertung
der Funktionsauswahl berücksichtigt. Die Abfrage der exakten Funktionsauswahl 6 erfolgt
durch die Auswertung der Amplitude der Pulse und damit der Signalstärke, die die matrixartig
angeordneten Piezosensoren 4 erzeugen. Ein im Mikrocontroller 16 hinterlegtes Muster
stellt diese matrixartige Anordnung der Piezosensoren 4 durch eine interne Speicherberechnung
im Prozessor 12 nach, so daß durch die zeilen- und spaltenartige Zuordnung der Piezosensor
4 im Muster mit der größten Amplitude ermittelt, dem betätigten Piezosensoren 4 zugeordnet
und damit die ausgewählte Funktion 6 bestimmt wird. Die technische Realisierung erfolgt
durch das Softwareprogramm.
[0029] Es hat sich gezeigt, daß schon Durchbiegungen von wenigen µm (2 bis 5), die sich
beim Betätigen der Bedienfläche 2 im Betätigungsbereich 3 an der Bedienfläche 2 ergeben,
hinreichend auswertbare Signale U1, U2 der Piezosensoren 4 bewirken. Dabei erzeugt
der dem Druckpunkt nächstliegende Piezosensor 4, wie bereits beschrieben, ein größeres
Spannungssignal U1 als entferntere Piezosensoren 4. Dieser Umstand wird vom Prozessor
12 zur Identifizierung und Auslösung einer Funktion 6 genutzt. Gleiches gilt beim
Vorliegen mehrerer gleichgroßer Signale in Relation zu geringeren Signalen der übrigen
Piezosensoren 4.
[0030] Neben dem bereits beschriebenen Ein- und Ausschalten erfolgt über die Bedieneinheit
1 auch eine Steuerung des Leistungsteils 17 des Herdes, beispielsweise die Steuerung
der Funktion 6 'Temperatur im Backofen'. Dies wird über einen Piezosensor 4 zum Hochregeln
(+) der Temperatur und über einen weiteren Piezosensor 4 zum Abregeln/-steuern (-)
der Temperatur realisiert.
[0031] Dazu werden der am Piezosensor 4 zum Hochregeln/-steuern der Temperatur erzeugte
Puls beim Einleiten der Druckkraft auf die Bedienfläche 2 als positiver Puls und der
beim Lösen der Druckkraft erzeugte negative Puls gemessen und eine zwischen positiven
und negativen Puls liegende Zeit ermittelt. Diese dazwischen liegende Zeitdauer (Δ
t) wird durch das Softwareprogramm mittels Zählimpulsen gefüllt, wobei pro Zählimpuls
eine durch die Software zugeordnet, definierte Temperaturerhöhung erfolgt.
[0032] Die Anzeige der eingestellten Temperatur erfolgt im nicht näher dargestellten bekannten
Anzeigedisplay der Anzeige 18.
Eine Übersteuerung der Temperatur, beispielsweise >250 ° C ,im Backofen wird softwaremäßig
ausgeschlossen.
Bei Temperaturreduzierung werden nach Druckeinleitung auf den Piezosensor 4 zum Abregeln
der Temperatur die beiden Pulse gleichfalls ermittelt, die Zeit dazwischen gemessen
und diese analog zur Temperaturerhöhung mit Zählimpulsen der Software des Prozessors
12 gefüllt, wobei pro Zählimpuls eine definierte Temperatursenkung erfolgt.
[0033] Diese, die Funktion 6 steuernden Piezosensoren 4, können auch das Zu- und Abschalten
des Backofens übernehmen. Dazu wird beispielsweise der an dem Piezosensor 4 zum Hochregeln
der Temperatur erzeugte Puls beim Einleiten der Druckkraft auf die Bedienfläche 2
als positiver Puls zum Einschalten genutzt.
[0034] Zur Erhöhung des Bedienkomforts ist es möglich, einer Funktion 6 und damit einem
Betätigungsbereich 3 mehrere Piezosensoren 4 zuzuordnen, so daß eine exaktere Auswertung
der ausgewählten Funktion 6 erfolgen kann. Die Auswertung erfolgt in beschriebener
Art und Weise im Prozessor 12.
[0035] Es versteht sich von selbst, daß die Erfindung im Rahmen ihrer Ansprüche und ihres
Grundgedankens abänderbar ist. So kann durch eine geeignete Hard- und/oder Software
eine zusätzliche Sicherheitsüberprüfung erfolgen. Dies betrifft insbesondere eine
Kindersicherung oder eine Verriegelung gegen Mehrfachbetätigung. Auch ist es möglich,
daß die Sensoren 4 das Bedienfeld 2 umrahmen, so daß eine matrixartige Anordnung der
Sensoren entfällt. Ebenso können die Sensoren 4 direkt unter der bedruckten Folie
5 angeordnet sein, so daß die Lichtquelle 7 leicht versetzt zu der Folie 5 angeordnet
ist.
[0036] Eine integrale Auswertung der Signalflächen (Fig. 5) der Sensorsignale durch den
Prozessor 12 erleichtert eine Unterscheidung von gewollten und zufälligen, d.h. ungewollter
Betätitung der Bedienfläche 2. Eine ältere Person wird bei gewollter Betätigung des
Bedienfläche 2 zur Auslösung einer Funktion 6 einen nur geringen Druck ausüben, jedoch
über eine längere Zeit. Die Druckvariation über eine längere Zeit hinweg erzeugt eine
entspreched große Integralfläche des Sensorsignales. Dagegen wird ein vergleichbar
geringer Druck über eine kurze Zeit eine entsprechend kleine Integralfläche ausbilden,
die keine Funktion 6 auslöst. Letzteres entsteht z.B. beim Reinigen der Bedienfläche
2 durch Überwischen im Betätigungsbereich 3.
[0037] Die Bedieneinheit 1 ist den Erfordernissen unterschiedlicher Hauhaltsgeräte leicht
anzupassen. Hierzu bedarf es lediglich eine entsprechend funktionelle Ausgestaltung
des Prozessors 12 und bedarfsweise eine Umorientierung der Funktions-Symbole auf der
Bedienfläche 2.
1. Bedieneinheit zum Schalten und Steuern von Haushaltsgeräten, insbesondere von Haushaltsgroßgeräten,
wobei die Bedieneinheit eine Bedienfläche, die frei von Durchbrüchen ist und im wesentlichen
aus einer formstabilen Platte besteht, und einen druckempfindlichen Signalerzeuger
aufweist, dem ein Prozessor zur Verarbeitung der erzeugten elektrischen Signale nachgeschaltet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß Betätigungsbereiche (3) in der Bedienfläche (2) integriert sind, denen einzelne
druckempfindliche Sensoren (4 ), die fest mit der Bedienfläche (2) in Verbindung stehen,
direkt zugeordnet sind, so daß die druckempfindlichen Sensoren (4) bei punktuellem
Druck zur Auswahl einer Funktion auf der Bedienfläche (2) zeitgleiche Signale (U1 ,U2 ) unterschiedlicher Intensität generieren, die dem Prozessor zur Auswertung und Zuordnung
der im Betätigungsbereich (3) ausgewählten Funktion (6) zugeführt werden.
2. Bedieneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienfläche (2) aus einem transparentem glasartigem Material besteht.
3. Bedieneinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Betätigungsbereiches (3) Symbole für die Funktion (6) angebracht
sind, die mittels Lichtquellen (7), die hinter der Bedienfläche (2) zugeordnet sind,
durchleuchtet werden.
4. Bedieneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienfläche (2) aus einem nicht transparentem Material besteht.
5. Bedieneinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht transparente Material ein metallisches Material ist.
6. Bedieneinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das nicht transparente Material ein Kunststoff ist.
7. Bedieneinheit nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Symbole für die Funktionen (6) auf dem nicht transparentem Material angebracht
sind, wobei die Anzeige der ausgewählten Funktionen (6) auf eine externen Anzeige
(18) erfolgt.
8. Bedieneinheit nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Piezosensoren (4) direkt oder mittels einer Halterung indirekt mit der Bedienfläche
(2) in Verbindung stehen.
9. Bedieneinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die indirekte Halterung ein Folienpaket (9) ist.
10. Bedieneinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die direkte feste Verbindung durch einen Leitkleber erfolgt.
11. Bedieneinheit nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß die Piezosensoren (4) matrixartig an der Rückseite der Bedienfläche (2) angeordnet
sind.
12. Bedieneinheit nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß je Funktion (6) ein Piezosensor (4) auf der Rückseite der Bedienfläche (2) angeordnet
ist.
13. Bedieneinheit nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche 1 bis 12 dadurch gekennzeichnet, daß je Funktion (6) mehr als ein Piezosensor (4) auf der Rückseite der Bedienfläche
(2) angerodnet ist.
14. Verfahren zum Schalten und Steuern von Haushaltsgeräten, insbesondere von Haushaltsgroßgeräten,
wobei die Bedieneinheit eine Bedienfläche, die frei von Durchbrüchen ist und im wesentlichen
aus einer formstabilen Platte besteht, und einen druckempfindlichen Signalerzeuger
aufweist, der bei Druckeinwirkung auf die Bedienfläche zur Auswahl einer Funktion
elektrischen Signale erzeugt , die einem Prozessor zur Verarbeitung zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem punktuellen Druck in einem Betätigungsbereich (3) auf der Bedienfläche
(2) druckempfindliche Sensoren (4) zeitgleiche Signale (U1 , U2 ) unterschiedlicher Intensität generieren, die vom Prozessor (12) durch Vergleich
miteinander ausgewertet werden, wobei das Signal (U1 ) mit der größten Intensität das Druckzentrum der Betätigung und damit die ausgewählte
Funktion (6) darstellt, nach Ermittlung des Signales ( U1 ) dieses einer im Prozessor (12) gespeicherten Funktion (6) zugeordnet wird und über
ein mit dem Prozessor (12) elektrisch verbundenes Leistungsteil (17) die vom Prozessor
(12) als betätigt erkannte Funktion (6) geschaltet und / oder gesteuert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß im Prozessor (12) die Anordnung der Sensoren (4) durch eine interne Speicherberechnung
als Muster zur Ermittlung der ausgewählten Funktion (6) hinterlegt ist.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß im Prozessor (12) durch einen Eingangsfilter (15) ungewollte, durch unbewußte
Betätigung im Betätigungsbereich (3) erzeugte Signale ausgefiltert werden.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterscheidung von gewollter und ungewollter Betätigung der Bedienfläche
(2) eine integrale Auswertung von Signalflächen der Signale (U1) im Prozessor (12) erfolgt.