[0001] Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Straßenbaumaschine gemäß Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] In Straßenbaumaschinen wie Fertigern oder Beschickern verarbeitetes, ggfs. heißes
Einbaugut, insbesondere bituminöses oder bitumenhaltiges Einbaugut, gibt Emissionen
ab, denen zumindest das Arbeitspersonal an den Straßenbaumaschinen ausgesetzt ist.
Nach dem derzeitigen Wissenstand besteht zwar kein nachvollziehbares individuelles
Erkrankungsrisiko durch die, häufig nur als lästig empfundenen Emissionen. Im Hinblick
auf mögliche zukünftige Verordnungen oder Empfehlungen und auf humanere Arbeitsbedingungen
ist es wünschenswert, zumindest das Arbeitspersonal vor den Emissionen zu schützen
und gegebenenfalls auch die Umweltbelastigung zu minimieren.
[0003] Bei einer aus US-A-4 012 160 bekannten Straßenbaumaschine (Schwarzdecken-Fertiger)
ist auf der geschleppten Einbaubohle eine großbauende Absaugvorrichtung vorgesehen,
die über Saugschläuche mit einem ersten Vorrichtungsteil in Form einer Abdeckung des
Schneckenbereichs zwischen dem Hinterende des Chassis und der Einbaubohle verbunden
ist und Emissionen absaugt. Ein zweiter Vorrichtungsteil besteht aus einem Längskanal
im Chassis und einer Teilabdeckung des oben offenen Einbaugutbunkers. Mittels des
zweiten Vorrichtungsteils werden Emissionen des Einbauguts im Bunker abgesaugt. Die
Emissionen werden durch eine Pumpe oder ein Gebläse in eine Sammelkammer gebracht,
in der Einrichtungen oder Substanzen zum Reinigen enthalten sind. Von der Sammelkammer
erstreckt sich ein Abgabekanal nach oben ins Freie. Das Ausblasen erfolgt auf einer
Höhe unterhalb des Sitzes des Maschinenführers auf dem Arbeitsplatz auf dem Chassis
und in etwa auf der Höhe des Kopfes eines auf dem Arbeitsplatz hinten auf der Einbaubohle
stehenden Arbeiters.
[0004] Bei einer aus EP-A1-0 666 373 bekannten Straßenbaumaschine (Straßenfertiger) werden
von der Absaugvorrichtung im Schneckenbereich zwischen dem Hinterende des Chassis
und der geschleppten Einbaubohle und im oberen Öffnungsbereich des Einbaugutbunkers
abgesaugte Emissionen in einen Einlaß eines Verbrennungsmotors geführt und im Motor
thermisch behandelt, ehe eventuell verbleibende Restanteile über das Auspuffsystem
des Verbrennungsmotors nach oben ins Freie geblasen werden. Gegebenenfalls wird nur
ein Teil der Emissionen in den Verbrennungsmotor geführt; der verbleibende Teil wird
direkt in das Auspuffsystem eingeleitet. Ausgeblasen wird in Fahrtrichtung vor und
geringfügig oberhalb der Höhe des Kopfes des auf dem Arbeitsplatz sitzenden Maschinenführers,
und vor und oberhalb des Kopfes eines auf dem Arbeitsplatz hinten an der Einbaubohle
stehenden Arbeiters.
[0005] In einem in den USA veröffentlichten NAPA-Testbericht (National Asphalt Pavement
Association) vom 07.10.1993 werden Straßenversuche mit einem Cedarapids-Straßenfertiger
beschrieben, auf dessen Chassis eine Absaugvorrichtung mit einem Gebläse angeordnet
ist, das über frei verlegte Rohrleitungen Emissionen im Schneckenbereich zwischen
dem Hinterende des Chassis und einer nachgeschleppten Einbaubohle und vorne an mehreren
Ansaugstellen im Bunker absaugt. Das Ausblasen erfolgt oberhalb der Kopfhöhe des auf
dem Arbeitsplatz auf dem Chassis sitzenden oder stehenden Maschinenführers durch einen
kaminartigen Abgabekanal.
[0006] Der Hauptzweck der bei den bekannten Straßenbaumaschinen vorgesehenen Absaugvorrichtungen
ist ein Schutz des Arbeitspersonals auf der oder an der Straßenbaumaschine gegen die
Emissionen. Jedoch läßt sich bei den bekannten Maschinen unter ungünstigen Bedingungen
eine Belästigung nach wie vor nicht ausschließen, und stören Komponenten der aufgesetzten
Absaugvorrichtung den normalen Arbeitsablauf (Sichtbehinderung, Einschränkung des
Bewegungsbereiches, etc.).
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Straßenbaumaschine der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der das Arbeitspersonal mit einfachen baulichen Mitteln unter
weitgehender Nutzung üblicher Maschinenkonzepte gegen Emissionen des Einbauguts geschützt
wird.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0009] Der bei modernen Straßenbaumaschinen wie Fertigern oder Beschickern übliche Dach-
oder Kabinenaufbau wird verwendet, wenigstens einen nach oben geführten Abgabekanal
baulich einfach in die Straßenbaumaschine zu integrieren. Der Abgabekanal wird an
der Abstützung des Dach- oder Kabinenaufbaus gehaltert oder in diese eingegliedert.
Bei dieser Anbringungsweise ist der Abgabekanal optisch und baulich im Dach- oder
Kabinenaufbau untergebracht, wodurch Platz und separate Abstützungen gespart werden.
Der Abgabekanal verläuft besonders zweckmäßig bis zur Dachhöhe, wo er ohne Belästigung
des Arbeitspersonals ausbläst. Die Kombination des Schutzdaches für den Maschinenführer
auf dem Chassis mit der auf oder oberhalb der Dachhöhe liegenden Ausblasöffnung des
Abgabekanals ist wesentlich. Selbst bei ungünstigen Witterungsverhältnissen bzw. bei
extrem langsamer Arbeitsfahrgeschwindigkeit der Straßenbaumaschine gelangen keine
Emissionen in den Gesichtsbereich des Maschinenführers. Die Integration des Abgabekanals
in den Dach- oder Kabinenaufbau führt ferner dazu, daß der Abgabekanal optisch in
den Hintergrund gerät und den Sicht- und Bewegungsbereich des Maschinenführers nicht
stärker beeinträchtigt als die Abstützung des Dach- oder Kabinenaufbaus selbst. Der
Dach- oder Kabinenaufbau übernimmt eine Zusatzaufgabe, weil er den Maschinenführer
nicht nur gegen Witterungseinflüsse schützt, sondern auch gegen den lästigen Einfluß
der durch den Abgabenkanal ausgeblasenen Emissionen. Die Ausbildung ist baulich einfach,
weil gegebene Voraussetzungen am Dach- bzw. Kabinenaufbau zum Anbringen des Abgabekanals
genutzt werden. Die nachträgliche Ausrüstung eines mit einem Dach- oder Kabinenaufbau
ausgestatteten Straßenfertigers oder Beschickers mit der Absaugvorrichtung ist möglich,
da zur Positionierung und Halterung des Abgabekanals erforderliche bauliche Voraussetzungen
weitgehend gegeben sind. Es sind die Arbeitsplätze an und auf der Straßenbaumaschine
humaner gestaltet.
[0010] Sofern gemäß Anspruch 2 der Dachaufbau wenigstens ein steherartiges, hohles Abstützelement
aufweist, wird dieses als Abgabekanal ausgebildet oder zur Aufnahme des Abgabekanals
verwendet. Auf diese Weise ist der Abgabekanal stabil abgestützt. Der Sichtbereich
des Maschinenführers wird trotz des Abgabekanals nicht mehr beeinträchtigt als durch
das Abstützelement selbst. Das den Abgabekanal definierende Hohlprofil könnte in das
hohle Abstützelement eingesetzt sein.
[0011] Alternativ ist gemäß Anspruch 3 der Abgabekanal als Hohlprofil an einem steherartigen
Abstützelement des Dachaufbaus, vorzugsweise abnehmbar, gehaltert. Das eine doppelte
Abstützfunktion erbringende Abstützelement hält auch den Abgabekanal. Der Sichtbereich
des Maschinenführers wird durch das zusätzliche Hohlprofil nicht nennenswert stärker
eingeschränkt als durch das Abstützelement, da sich das Hohlprofil an das Abstützelement
anschmiegt bzw. hinter diesem positioniert wird.
[0012] Gemäß Anspruch 4 wird alternativ eine Abstützwand des Kabinenaufbaus, in dem sich
der Arbeitsplatz des Maschinenführers befindet, zum Festlegen oder Unterbringen des
Abgabekanals herangezogen.
[0013] Gemäß Anspruch 5 werden mehrere Abgabekanäle einerseits im Hinblick auf ihre optimale
Halterung und Unterbringung und andererseits möglichst nahe bei den zugehörigen Absaugvorrichtungsteilen
angeordnet. Die Verbindung jedes Absaugvorrichtungsteils mit dem zugeordneten Abgabekanal
kann über einen Schlauchabschnitt erfolgen, der sich wenig störend verlegen läßt.
[0014] Gemäß Anspruch 6 ist alternativ wenigstens ein gemeinsamer vorderer oder hinterer
Abgabekanal für beide Absaugvorrichtungsteile vorgesehen.
[0015] Gemäß Anspruch 7 überbrückt wenigstens ein seitlicher Zuführkanal den Abstand zwischen
einem Absaugvorrichtungsteil und dem gemeinsamen Abgabekanal. Der Zuführkanal läßt
sich platzsparend unterbringen. Es werden günstige und widerstandsarme Strömungsverhältnisse
in den Abgabekanal erzielt.
[0016] Gemäß Anspruch 8 werden mittels beidseitig angeordneter Abgabekanäle große Durchsätze
erreicht, wobei die Querschnittsproportionen und -größen der Abgabekanäle frei gestaltbar
sind.
[0017] Für eine wirksame Absaugung der Emissionen ist gemäß Anspruch 9 in jedem Absaugvorrichtungsteil
wenigstens ein Saug-Blas-Aggregat vorgesehen.
[0018] Alternativ ist gemäß Anspruch 10 ein einziges gemeinsames Saug-Blas-Aggregat vorgesehen.
Die Saugwirkungen in den verschiedenen Bereichen der Straßenbaumaschine lassen sich
durch Ventile, Klappen oder ähnliche Einrichtungen in den Strömungswegen individuell
einstellen.
[0019] Gemäß Anspruch 11 wird mittels einer Turbine bei moderatem Leistungseinsatz eine
hohe Förderleistung erzielt. Die Geräuschbelästigung läßt sich mit einer Turbine auf
niedrigem Niveau halten.
[0020] Gemäß Anspruch 12 wird eine zusätzliche Schutzwirkung für das Arbeitspersonal und
für die Umwelt erreicht, indem die angesaugten Emissionen auf dem Weg zum Abgabekanal
filtriert oder thermisch behandelt werden. Es wäre auch möglich, mit einem Katalysator
eine Behandlung vorzunehmen.
[0021] Durch Absaugen der Emissionen wird auch ein Teil der freigesetzten Wärme, die ansonsten
das Arbeitspersonal belästigt, abgeführt. Es kann gemäß Anspruch 13 eine Wärme- und
Schallisolierung für die Kanäle vorgesehen werden, um die Wärme- und Schallbelastung
an den Arbeitsplätzen zu verringern.
[0022] Gemäß Anspruch 14 endet der Abgabekanal oberhalb, vorzugsweise knapp oberhalb der
Dachfläche. Der austretende Gasstrom wird so der Dachfläche entlang geleitet und/oder
vom Fahrtwind abgeführt, ohne den Maschinenführer oder hinten auf der Einbaubohle
stehende Arbeiter zu belästigen.
[0023] Herstellungstechnisch einfach ist gemäß Anspruch 15 die Verwendung von Profilrohren.
Werden die Rechteckprofilrohre hochkant bzw. mit zur Fahrtrichtung paralleler längerer
Querschnittsachse angeordnet, dann wird in Querrichtung Platz gespart.
[0024] Gemäß Anspruch 16 sind einfach und bequem handhabbare Kupplungen für Wartungs- oder
Reparaturarbeiten oder auch zum Abbauen des Abgabekanals für Transportzwecke vorgesehen.
[0025] Da Straßenbaumaschinen häufig per Tieflader von einer Arbeitsstelle zur anderen transportiert
werden, und vorgeschriebene Transporthöhen einzuhalten sind, ist es zweckmäßig, wenn
gemäß Anspruch 17 der Abgabekanal zusammen mit dem Abstützelement in eine Transportstellung
umklappbar ist.
[0026] Gemäß Anspruch 18 wird bei einem Fertiger der Hauptteil der abgegebenen Emissionen
abgesaugt. Zumindest einer der Absaugvorrichtungsteile, zweckmäßigerweise beim Bunker,
läßt sich in eine inaktive Transportstellung verlagern, um bei Transportfahrt des
selbstfahrenden Fertigers dem Maschinenführer eine uneingeschränkte Sicht nach vorne
zu gewährleisten. Gegebenenfalls ist auch der hintere Absaugvorrichtungsteil in eine
Transportstellung verlagerbar, um bei der Transportfahrt des selbstfahrenden Fertigers
die Einbaubohle weit ausheben zu können.
[0027] Gemäß Anspruch 19 werden auch bei einem Beschicker im Betrieb abgegebene Emissionen
wirkungsvoll abgesaugt.
[0028] Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Straßenbaumaschine,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer geänderten Ausführungsform,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform, mit einem Kabinenaufbau,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht einer als Beschicker ausgebildeten Straßenbaumaschine,
- Fig.8+9
- Vorderansichten zweier unterschiedlicher Ausführungsformen einer Straßenbaumaschine,
und
- Fig. 10
- eine Hinteransicht einer Straßenbaumaschine.
[0029] Eine Straßenbaumaschine M gemäß Fig. 1 ist ein selbstfahrender Fertiger F zum Einbauen
eines bituminösen oder bitumenhaltigen Deckenbelags auf einer Verkehrsfläche. Der
Fertiger F weist ein Chassis 1 auf, das auf einem Fahrwerk 2 (Räderfahrwerk oder Raupenfahrwerk)
fahrbar ist, und am in Arbeitsfahrtrichtung vorderen Ende wenigstens einen nach oben
offenen Bunker 3 enthält. Unterhalb des Bunkers 3 verläuft im Inneren des Chassis
1 eine sich bis zu einem Abgabebereich 5 erstreckende Längsfördervorrichtung (wenigstens
ein Kratzerband oder eine Förderschnecke). Im Abstand hinter dem Hinterende des Chassis
1 wird eine Einbaubohle B geschleppt, die einen Schneckenraum 6' begrenzt, in dem
sich eine Schneckenanordnung 6 befindet, die das im Abgabebereich 5 herabfallende
Einbaugut seitlich verteilt und der Einbaubohle B vorlegt. Im Chassis 1 ist ferner
eine Primärantriebsquelle 7, z.B. ein Dieselmotor, untergebracht, bei der sich, z.B.,
auf einer Plattform 17 des Chassis 1.ein Arbeitsplatz A1 für den Maschinenführer befindet.
Oberhalb des Arbeitsplatzes 1 ist mittels einer Abstützung E ein Dachaufbau D angebracht.
Die Abstützung E besteht aus aus am Chassis 1 befestigten, steherartigen und gegebenenfalls
hohlen Abstützelementen 8 und 9. Beispielsweise sind in den vier Ecken des Dachaufbaus
D Abstützelemente 8 und 9 vorgesehen. Es wäre möglich, auch mittlere Abstützelemente
(vorne und/oder seitlich) vorzusehen. Klapp- und Entlastungseinrichtungen 10 ermöglichen
das bequeme Überführen des Dachaufbaus D aus der in Fig. 1 gezeigten Arbeitslage in
eine umgeklappte Transportlage. Wenigstens ein weiterer Arbeitsplatz A2 kann hinten
an der Einbaubohle B vorgesehen sein.
[0030] Der Fertiger F ist mit einer Absaugvorrichtung V für Emissionen des Einbauguts ausgestattet.
Die Absaugvorrichtung V besteht, z.B., aus mindestens zwei Absaugvorrichtungsteilen
V1 und V2. Beim Absaugvorrichtungsteil V1 ist eine den Schneckenraum 6' zumindest
nach oben abdeckende Anordnung 11 vorgesehen, die sich in Querrichtung gegebenenfalls
bis zu an der Einbaubohle B vorgesehenen, ausfahrbaren Ausziehteilen der Einbaubohle
B (nicht gezeigt) erstreckt und mit diesen ausfahrbar ist. Ein Saug-Blas-Aggregat
12 ist an den Schneckenraum 6' angeschlossen und enthält beispielsweise eine elektrisch
getriebene Turbine. Vom Aggregat 12 erstreckt sich wenigstens ein Schlauchabschnitt
13 (s. Fig. 10) zum Anschlußende eines Abgabekanals 14, der als Hohlprofil H ausgebildet
und in das Abstützelement 9 baulich integriert ist. An jeder Seite des Dachaufbaus
D (hinten) kann ein Abgabekanal 14 vorgesehen sein.
[0031] Das Hohlprofil H kann ein Vierkantrohr sein, das mit zur Fahrtrichtung paralleler
längerer Querschnittsachse angeordnet ist. Die eigentliche Dachfläche 160 des Dachaufbaus
D ist sozusagen an den Abgabekanälen 14 befestigt.
[0032] Der vordere Absaugvorrichtungsteil V2 besitzt eine oberhalb der offenen Oberseite
des Bunkers 3 vorgesehene Anordnung 11' zum Ansaugen der abgegebenen Emissionen. Sie
erstreckt sich zweckmäßigerweise über die Breite des Bunkers 3 (Fig. 8 und 9). Ein
Saug-Blas-Aggregat 12', zweckmäßigerweise ebenfalls eine Turbine, ist über einen Hohlkanal
oder einen Schlauchabschnitt 13' mit einem Abgabekanal 14' verbunden, der in Fig.
1 in zumindest eines der vorderen Abstützelemente 8 baulich eingegliedert ist. Zur
Verbindung des Schlauchabschnittes 13' mit dem Abgabekanal 14' kann eine lösbare Kupplung
23 vorgesehen sein. Im Strömungsweg in die Abgabekanäle 14, 14' können Filter oder
Nachheizeinrichtungen 22 vorgesehen sein. Die Anordnung 11' ist zweckmäßigerweise
in eine Transportlage verstellbar (schwenkbar), in der der Maschinenführer einen ungehinderten
Ausblick nach vorne hat. Beide vorderen Abstützelemente 8 können Abgabekanäle 14'
bilden und auch ein mittleres Abstützelement des Dachaufbaus D ist als Abgabekanal
14' nutzbar (Fig. 8).
[0033] Beim Fertiger F gemäß Fig. 2 sind die Abgabekanäle 14, 14' mit Befestigungselementen
15 an den Abstützelementen 8, 9 des Dachaufbaus D gehaltert, die somit zur Positionierung
und Festlegung der Abgabekanäle 14, 14' dienen. Jeder Abgabekanal 14 (gegebenenfalls
ist nur einer vorgesehen) ist unten geradlinig verlängert (anstelle des Schlauchabschnitts
13 in Fig. 1). Die Abgabekanäle 14, 14' sind zweckmäßigerweise so positioniert, daß
sie den Sichtbereich des Maschinenführers auf dem Arbeitsplatz A1 nicht mehr einschränken
als die Abstützelemente 8, 9. Die Absaugvorrichtung V gemäß Fig. 2 mit den an den
Abstützelementen 8, 9 festgelegten Abgabekanälen 14, 14', die oberhalb der Dachfläche
160 enden, kann eine Modulbaueinheit sein, die sich auch zum Nachrüsten eines bereits
betriebenen Fertigers oder eines bestehenden Fertigerkonzepts eignet.
[0034] Die Fertiger F der Fig. 3 und 4 besitzen einen Dachaufbau D mit nur vorderen, etwas
schräggestellten Abstützelementen 8 und einer frei nach hinten auskragenden Dachfläche
160. Für die Absaugvorrichtungsteile V1, V2 ist zumindest an einer Seite des Dachaufbaus
D ein gemeinsamer Abgabekanal 14' vorgesehen, der an einem der Abstützelemente 8 festgelegt
oder von diesem gebildet oder in dieses eingesetzt ist. Gegebenenfalls (Fig. 9) sind
beide Abstützelemente 8 Abgabekanäle 14'. Der Absaugvorrichtungsteil V2 ist über den
Längskanal bzw. einen Schlauchabschnitt 13' mit dem jeweiligen Abgabekanal 14' direkt
verbunden. Der Schlauchabschnitt 13 vom hinteren Absaugvorrichtungsteil V1 ist hingegen
über einen längsverlaufenden, seitlichen Zuführkanal 16 (ein Hohlprofil) mit dem Abgabekanal
14' verbunden. Der Zuführkanal 16 kann knapp oberhalb der Plattform 7 und fest verlegt
sein, oder innerhalb des Chassis oder unterhalb der Plattform 17 an der Außenseite
des Chassis 1. Der Dachaufbau D in Fig. 3 läßt sich in eine Transportlage umklappen,
zweckmäßigerweise mit dem Abgabekanal 14'.
[0035] In Fig. 4 ist der Abgabekanal 14' bzw. sind die Abgabekanäle 14' in das bzw. die
Abstützelement(e) 8 integriert, bzw. bildet jedes als Hohlprofil ausgebildetes Abstützelement
8 einen Abgabekanal 14', an den beide Absaugvorrichtungsteile V1 und V2 angeschlossen
sind. Es wäre denkbar, den einen Absaugvorrichtungsteil V1 an den Abgabekanal 14'
an einer Seite anzuschließen, hingegen den Absaugvorrichtungsteil V2 an den Abgabekanal
14' an der anderen Seite. Der Zuführkanal 16 ist in Fig. 4 verlegt wie in Fig. 3.
Nicht gezeigte Kupplungen können Strömungswegabschnitte verbinden.
[0036] In Fig. 5 ist der Zuführkanal 16', an den der Schlauchabschnitt 13 angeschlossen
ist, im Chassis 1 verlegt, oder gegebenenfalls an dessen Außenseite. Es ist jedes
Abstützelement 8 gleichzeitig als Abgabekanal 14' ausgebildet, oder zumindest ein
Abstützelement 8 an einer Fertigerseite. Gestrichelt angedeutet ist die Festlegung
des Abgabekanals 14' am Abstützelement 8 analog zur Ausführungsform der Fig. 3.
[0037] Bei dem Fertiger F gemäß Fig. 6 ist anstelle eines Dachaufbaus oberhalb des Arbeitsplatzes
A1 ein geschlossener Kabinenaufbau K vorgesehen, dessen Dachfläche 160 auf die Abstützung
E definierenden Abstützwänden 17' ruht. Eine Türe 18 kann in zumindest einer Abstützwand
17' vorgesehen sein. In ausgezogenen Linien ist angedeutet, daß wenigstens ein vorderer
Abgabekanal 14' an der Außenseite des Kabinenaufbaus K befestigt ist. Der Zuführkanal
16' ist entweder in das Chassis 1 eingebaut oder außen am Chassis 1 verlegt. Alternativ
ist angedeutet, daß in die Abstützwand 17' des Kabinenaufbaus K ein Hohlprofil H baulich
eingegliedert ist, das den Abgabekanal 14, z.B. für den hinteren Absaugvorrichtungsteil
V1 definiert. Der hinteren Abgabekanal 14 könnte jedoch auch analog zu Fig. 2 ausgebildet
und angeordnet sein.
[0038] In Fig. 7 ist die selbstfahrende Straßenbaumaschine M ein sogenannter Beschicker
T, der als fahrbarer Zwischenspeicher für Einbaugut vor einem Fertiger (der Fig. 1
bis 6) herfährt und diesen über eine hintere Fördervorrichtung 18 mit Einbaugut versorgt,
das durch Zulieferfahrzeuge in den Bunker 3 des Beschickers T eingefüllt wird. Der
Bunker 3 eines Beschickers T ist im Regelfall mit größerem Fassungsvermögen ausgebildet
als der Bunker 3 eines Fertigers F.
[0039] Der Beschicker T kann von ähnlicher Bauweise wie die vorbeschriebenen Fertiger sein.
Im Chassis 1, das auf einem Fahrwerk 2 fahrbar ist, ist vorne der Bunker 3 angeordnet,
von dem das Einbaugut mit der Längsfördervorrichtung 4 nach hinten zu einem Abgabebereich
5 gefördert wird. Die weitere, Fördervorrichtung 18 übergibt das Einbaugut an den
nachfahrenden Fertiger. Der Beschicker T weist auf dem Chassis 1 einen Arbeitsplatz
A1 für einen Maschinenführer auf. Der Arbeitsplatz A1 wird durch einen Dachaufbau
D (oder einen Kabinenaufbau K gemäß Fig. 6) abgeschirmt. Der Dachaufbau D besitzt
steherartige Abstützelemente 8 analog zu Fig. 3 oder vordere und hintere Abstützelement
8, 9 gemäß Fig. 1. Ferner weist der Beschicker T eine Absaugvorrichtung aus Absaugvorrichtungsteilen
V1 und V2 auf, die mit wenigstens einem Abgabekanal 14' verbunden sind und Emissionen
aus dem Einbaugut oberhalb des Bunkers 3 und vorzugsweise auch im Abgabebereich 5
absaugen. Der Zuführkanal 16' ist im Chassis 1 verlegt. Der Abgabekanal 14' (gegebenenfalls
an jeder Seite) ist an dem Abstützelement 8 außen festgelegt. Gestrichelt ist angedeutet
(anaolg zu Fig. 4), daß der Abgabekanal 14' baulich in das Abstützelement 8 integriert
sein kann, bzw. daß das als Hohlprofil ausgebildete Abstützelement 8 gleichzeitig
den Abgabekanal 14' bildet.
[0040] Die Ausführungsdetails der Fig. 8 und 9 treffen auch für den Beschicker T der Fig.
7 zu. Eine separate Beschreibung ist deshalb entbehrlich.
[0041] Bei allen Ausführungsformen können die Kanäle 16, 16', 14, 14' wärme- und/oder schallisoliert
sein. In Fig. 10 ist gestrichelt angedeutet, wie gemäß Fig. 2 der linke Abgabekanal
14 direkt nach unten und zum Saug-Blas-Aggregat 12 geführt ist.
1. Selbstfahrende Straßenbaumaschine (M), insbesondere Fertiger (F) oder Beschicker (T),
mit einem von einem Fahrwerk (2) getragenen Chassis (1), in dem eine Primärantriebsquelle
(7), wenigstens ein Einbaugutbunker (3) und eine zu einem hintenliegenden Abgabebereich
(5) führende Längsfördervorrichtung (4) angeordnet sind, mit wenigstens einem Personen-Arbeitsplatz
(A1, A2), und mit einer an wenigstens einen Abgabekanal (14, 14') angeschlossenen
Absaugvorrichtung (V, V1, V2) für vom Einbaugut abgegebene, im wesentlichen gasförmige
Emissionen, dadurch gekennzeichnet, daß über einem Maschinenführer-Arbeitsplatz (A1) ein auf dem Chassis (1) abgestützter
Dach- oder Kabinenaufbau (D, K) vorgesehen ist, und daß der Abgabekanal (14, 14')
an der Abstützung (E) des Dach- oder Kabinenaufbaus (D, K) gehaltert oder in die Abstützung
(E) eingegliedert ist.
2. Straßenbaumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dachaufbau (D) wenigstens ein steherartiges, hohles Abstützelement (8, 9)
aufweist, das den Abgabekanal (14, 14') bildet oder enthält.
3. Straßenbaumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abgabekanal (14, 14') ein Hohlprofil (H) und mit Befestigungselementen (15)
an einem steherartigen Abstützelement (8, 9) des Dachaufbaus (D), vorzugsweise abnehmbar,
gehaltert ist.
4. Straßenbaumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kabinenaufbau (K) wenigstens eine Abstützwand (17) aufweist, an der der als
Hohlprofil (H) ausgebildete Abgabekanal (14, 14') festgelegt oder in die der Abgabekanal
(14, 14') als Hohlprofil (H) eingeformt oder eingesetzt ist.
5. Straßenbaumaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß vorne und hinten jeweils Absaugvorrichtungsteile (V1, V2) vorgesehen sind, die
an getrennte vordere und hintere Abgabekanäle (14, 14') angeschlossen sind, vorzugsweise
über Schlauchabschnitte (13, 13').
6. Straßenbaumaschine nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß vordere und hintere Absaugvorrichtungsteile (V1, V2) vorgesehen sind, die an
wenigstens einen gemeinsamen Abgabekanal (14, 14') angeschlossen sind.
7. Straßenbaumaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem einem Absaugvorrichtungsteil (V1, V2) näheren gemeinsamen Abgabekanal
(14, 14') und dem anderen, dem Abgabekanal (14, 14') entfernteren Absaugvorrichtungsteil
(V2, V1) wenigstens ein im wesentlichen horizontaler seitlicher Zuführkanal (16, 16')
vorgesehen ist, der knapp oberhalb des oder im oder seitlich am Chassis (1) verlegt
ist.
8. Straßenbaumaschine nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß Abgabekanäle (14, 14') bzw. Zuführkanäle (16, 16') an beiden Seiten des Maschinenführer-Arbeitsplatzes
(A1) vorgesehen sind.
9. Straßenbaumaschine nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem Absaugvorrichtungsteil (V1, V2) wenigstens ein Saug-Blas-Aggregat (12,
12') vorgesehen ist.
10. Straßenbaumaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Absaugvorrichtungsteile (V1, V2) ein gemeinsames Saug-Blas-Aggregat (12)
vorgesehen ist.
11. Straßenbaumaschine nach den Ansprüchen 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Saug-Blas-Aggregat (12, 12') eine Turbine, vorzugsweise eine elektrisch angetriebene
Turbine, aufweist.
12. Straßenbaumaschine nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß, vorzugsweise beim Saug-Blas-Aggregat (12, 12'), ein Filter (Aktivkohlefilter)
und/oder eine Nachheizeinrichtung (22) vorgesehen ist.
13. Straßenbaumaschine nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (14, 14', 16, 16', 13, 13') wärme- und/oder schallisoliert sind.
14. Straßenbaumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abgabekanal (14, 14') oberhalb, vorzugsweise knapp oberhalb, der Dachfläche
(160) des Dach- oder Kabinenaufbaus (D, K) endet.
15. Straßenbaumaschine nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (14, 14', 16, 16') Profilrohre sind, vorzugsweise Vierkant- oder Rechteckprofilrohre,
die hochkant bzw. mit zur Fahrtrichtung paralleler längerer Querschnittsachse angeordnet
sind.
16. Straßenbaumaschine nach wenigstens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Kanälen (14, 14', 16, 16') und/oder Absaugvorrichtungsteilen (V1, V2)
Kupplungen (23), vorzugsweise lösbare Kupplungen, vorgesehen sind.
17. Straßenbaumaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das den Abgabekanal (14, 14') halternde oder enthaltende Abstützelement (8, 9)
des Dachaufbaus (D) mit dem Abgabekanal (14, 14') in eine Transportstellung umklappbar
ist.
18. Straßenbaumaschine nach wenistens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Absaugvorrichtungsteil (V2) oberhalb des Bunkers (3) und wenigstens
ein weiterer Absaugvorrichtungsteil (V1) beim Schneckenraum (6') der als Fertiger
(F) ausgebildeten Straßenbaumaschine (M) angeordnet ist, und daß, vorzugsweise, der
Absaugvorrichtungsteil (V2) des Bunkers (3) in eine inaktive Transportstellung verlagerbar
ist.
19. Straßenbaumaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Absaugvorrichtungsteil (V2) oberhalb des Bunkers (3) und wenigstens
ein weiterer Absaugvorrichtungsteil (V1) hinten oberhalb des Abgabebereichs (5) der
als Beschicker (T) ausgebildeten Straßenbaumaschine (M) angeordnet ist.