(19)
(11) EP 0 843 062 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.05.1998  Patentblatt  1998/21

(21) Anmeldenummer: 97118313.2

(22) Anmeldetag:  22.10.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E05C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 14.11.1996 DE 19646988

(71) Anmelder: ROTO FRANK Aktiengesellschaft
70771 Leinfelden-Echterdingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kohler, Jürgen
    70569 Stuttgart (DE)
  • Müllerbader, Siegfried
    70794 Filderstadt (DE)
  • Vohl, Günter
    70771 Leinfelden-Echterdingen (DE)

(74) Vertreter: KOHLER SCHMID + PARTNER 
Patentanwälte Ruppmannstrasse 27
70565 Stuttgart
70565 Stuttgart (DE)

   


(54) Halteelement für Fensterbeschlag


(57) Bei einem Beschlag für ein Fenster od. dgl. mit einem in einer Falznut anzuordnenden Beschlagteil ist an dem Beschlagteil ein mit zwei gegenüberliegenden Nutwänden (32) der Falznut (31) zusammenwirkendes Halteelement (1) vorgesehen. Der Beschlag kann bereits unmittelbar nach der Fertigung des Fensters in die dafür vorgesehene Falznut (31) eingesetzt und mit Hilfe des Halteelements (1) dort bis zum eigentlichen Einbau des Fensters in einen Fensterrahmen gehalten werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für ein Fenster od. dgl. mit einem in einer Falznut anzuordnenden Beschlagteil.

[0002] Es ist allgemein bekannt, z.B. mit Hilfe von Schubstangen, welche in einer nach außen offenen Falznut des Fensters geführt sind, am Fenstergriff vorgenommene Drehbewegungen bzw. die Positionen des Fenstergetriebes z.B. zu den Schwenklagern des Fensters weiterzuleiten. Über eine die Falznut nach außen verschließende Stulpschiene ist die Schubstange in der Falznut geführt und gehalten.

[0003] Bei einem mit Falznuten gefertigten Fenster wird jedes in eine Falznut einzusetzendes Beschlagteil wie z.B. Schubstange und Stulpschiene jeweils einzeln manuell in die Falznut eingelegt, entsprechend ausgerichtet und dann sofort verschraubt, um das Beschlagteil in dieser ausgerichteten Position festzulegen. Diese sich für jedes Beschlagteil wiederholende Einbauabfolge, nämlich Einlegen, Ausrichten und Verschrauben, führt zu hohem Arbeits- und Zeitaufwand und erschwert die Automatisierung des Einbaus von Beschlagteilen.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß die für den Einbau des Beschlags in ein Fenster od. dgl. erforderlichen Montagearbeiten und -zeiten reduziert werden können.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an einem Beschlagteil ein mit zwei gegenüberliegenden Nutwänden der Falznut zusammenwirkendes Halteelement vorgesehen ist.

[0006] Dieser erfindungsgemäße Beschlag hat damit den wesentlichen Vorteil, daß jeder in einer Falznut des Fensters anzuordnende Beschlag bereits in die entsprechende Falznut eingesetzt, ausgerichtet und mit Hilfe des Halteelements in dieser ausgerichteten Position bis zum eigentlichen Befestigen des Beschlags in der Falznut gehalten werden kann. Dadurch lassen sich alle gehaltenen und vorpositionierten Beschläge in einem Schraubvorgang am Fenster befestigen. Das Halteelement kann in der Falznut in Längsrichtung verschiebbar gehalten sein, so daß der über das Halteelement in der Falznut angeordnete Beschlag lediglich vorpositioniert angeordnet zu werden braucht. Vor der Verschraubung der Beschläge ist dann, wenn überhaupt, lediglich noch eine Feinjustage des Beschlags durch Verschiebung des entsprechenden Halteelements in der Falznut erforderlich. Das Halteelement kann entweder in die Falznut unlösbar oder lösbar eingesetzt sein. Mehrere jeweils über ein Halteelement in ihren entsprechenden Falznuten gehaltene und vorpositionierte Beschläge lassen sich dann in einer Verschraubstation in einem einzigen Arbeitsschritt am Fenster festschrauben, wodurch der gesamte Einbauablauf besser automatisiert werden kann.

[0007] Bei einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform weist das Halteelement auf seinen beiden, den Nutwänden zugewandten Seiten jeweils mindestens einen vorstehenden Vorsprung auf. Bei in die Falznut eingesetztem Halteelement kann dieser Vorsprung z.B. einen seitlich in die Falznut vorstehende Nutvorsprung hintergreifen, wodurch das Halteelement in der Falznut gehalten ist, in Längsrichtung jedoch noch verschoben werden kann. Das Halteelement kann über z.B. eine stirnseitige Öffnung in der Falznut in diese in Längsrichtung oder aber, was bevorzugt ist, über die offene Seitenfläche der Falznut, d.h. quer zu ihrer Längsrichtung, in die Falznut eingeführt werden.

[0008] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht vor, daß der mindestens eine Vorsprung federnd in Richtung fort von der zugewandten Nutwand ausgebildet ist. Diese Weiterbildung hat den wesentlichen Vorteil, daß der federnde Vorsprung, falls er keinen Vorsprung hintergreifen kann, aus dem Wirkungsbereich der Falznut elastisch herausgebogen werden kann und dadurch andere Vorsprünge in ihrer Wirkung nicht behindert.

[0009] Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung sind in Längsrichtung des Halteelements mehrere Vorsprünge vorgesehen, die in Richtung der Tiefe der Falznut in unterschiedlicher Höhe enden. Diese Weiterbildung hat den wesentlichen Vorteil, daß das Halteelement in unterschiedliche Falznuten mit z.B. jeweils verschieden ausgebildete Nutvorsprüngen eingesetzt werden kann, wobei dann derjenige Vorsprung des Halteelements, dessen Höhe dem Abstand des Nutvorsprungs vom Nutgrund der Falznut entspricht, diesen Nutvorsprung hintergreifen kann. Die anderen Vorsprünge, die eine größere Höhe aufweisen, können während des Einsetzvorgangs durch den Nutvorsprung fort von der Nutwand abgebogen sein, damit sie die Haltewirkung des einen hintergreifenden Vorsprungs in der Falznut nicht beeinträchtigen, oder vom Monteur vollständig entfernt worden sein.

[0010] Eine andere bevorzugte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Vorsprung ein Klemmvorsprung ist. Bei in die Falznut eingesetztem Halteelement wirkt dann die zwischen dem Klemmvorsprung und der Nutwand wirkende Klemm- oder Reibungskraft einem selbsttätigen Entfernen des Halteelements aus der Falznut entgegen. Bei einem Fensterrahmen aus Holz können die Klemmvorsprünge sogar in die Nutwand eindringen, was die wirkende Klemmkraft erhöht.

[0011] Damit sich mehrere am Halteelement vorgesehene federnde Vorsprünge und Klemmvorsprünge nicht gegenseitig in ihrer Wirkung behindern, ist es von Vorteil, wenn in bevorzugter Ausgestaltung der mindestens eine Klemmvorsprung weniger weit in Richtung auf die Nutwand vorsteht als jeder andere auf seiner Seite am Halteelement vorgesehene federnde Vorsprung. Wenn der Klemmvorsprung mit der Nutwand zusammenwirkt, können dann die anderen federnden Vorsprünge durch die Nutwand derart abgebogen sein, daß sie nicht weiter als der Klemmvorsprung vorstehen und dadurch die Klemmwirkung des Klemmvorsprungs nicht beeinträchtigen können. Andererseits steht der Klemmvorsprung seinerseits nicht so weit vor, daß er einen hintergreifenden federnden Vorsprung behindert.

[0012] Um die Klemmwirkung weiter zu verbessern, können mehrere Klemmvorsprünge zu einer Klemmfläche zusammengefaßt sein. Beispielsweise kann diese Klemmfläche durch eine reibungserhöhende Riffelung an der Seitenwand des Halteelements gebildet sein.

[0013] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement in einem seitlich offenen Eckraum eines als Eckumlenkung ausgebildeten Beschlagteils vorgesehen ist. Zum Halten einer Eckumlenkung ist dann nur ein Halteelement erforderlich. Aufgrund einer Nachbearbeitung im Eckbereich der Falznut eines aus einzelnen Kunststoffprofilen zusammengesetzten, verschweißten Fensterrahmens ist gerade in diesem Eckbereich die Falznut meist nicht hinterschnitten, sondern weist glatte Nutwände auf, mit denen die Klemmvorsprünge des Halteelements zusammenwirken können.

[0014] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser Weiterbildung ist das Halteelement auf den Öffnungsquerschnitt des Eckraums elastisch zusammendrückbar. Die durch das Zusammendrücken nach außen wirkende Rückstellkraft ist ausreichend, um das Halteelement im Eckraum klemmend zu befestigen.

[0015] Damit sich das Halteelement leicht zusammendrücken läßt, weist das Halteelement eine seitliche Durchgangsöffnung auf, so daß die angrenzende Außenwand bzw. Außenwände des Halteelements nach innen in die Durchgangsöffnung elastisch hineingedrückt bzw. gebogen werden können.

[0016] Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist der mindestens eine Vorsprung eine in Richtung auf die zugewandte Nutwand und fort vom Nutgrund abstehende Lamelle. Über die Stärke der Lamelle kann ihre Federung beliebig eingestellt werden, nämlich von einer weichen Federung zur Ausbildung eines federnden Vorsprungs bis hin zu einer harten Federung zur Ausbildung eines Klemmvorsprungs.

[0017] Wenn das Halteelement in einer weiteren Ausführungsform mindestens eine Führungsfläche für ein relativ zum Halteelement verschiebbares Beschlagteil aufweist, kann z.B. eine Schubstange zwischen einer Stulpschiene und dem an dieser befestigten Halteelement geführt angeordnet sein. Das Halteelement kann so zusätzlich als Anlage oder Führung für weitere, in der Falznut angeordnete Beschlagteile genutzt werden.

[0018] In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Halteelement eine abbrechbare Halterung für ein relativ zum Halteelement verschiebbares Beschlagteil aufweist. So kann z.B. am Halteelement ein Zentrierzapfen mit einer Sollbruchstelle vorgesehen sein, durch den eine Schubstange solange relativ zum Halteelement bzw. zur Stulpschiene festgelegt werden kann, bis das Fenster in einen Fensterrahmen eingebaut ist. Bei eingebautem Fenster kann durch erstmalige Betätigung des Fenstergriffs dann der Zentrierzapfen vom Halteelement definiert an der Sollbruchstelle abgebrochen werden.

[0019] Wenn das Halteelement in weiterer Ausführungsform ein Kunststoff-Spritzteil ist, läßt sich das Halteelement besonders kostengünstig fertigen.

[0020] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind dabei nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.

[0021] Es zeigen:
Fig. 1
ein erstes Ausführungsbeispiel eines Halteelements für einen Beschlag in einer perspektivischen Ansicht schräg von oben;
Fig. 2
in einer Schnittansicht das in einer Falznut eines er sten Falzprofils angeordnete Halteelement der Fig. 1;
Fig. 3
in einer Schnittansicht das in eine Falznut eines zweiten Falzprofils eingesetzte Halteelement der Fig. 1, wobei das Halteelement im Bereich seiner Klemmvorsprünge geschnitten dargestellt ist;
Fig. 4
in einer perspektivischen Ansicht schräg von oben das in die Falznut des ersten Falzprofils eingesetzte Halteelement der Fig. 1, wobei am Halteelement eine Stulpschiene und eine Schubstange angeordnet sind;
Fig. 5
ein zweites Ausführungsbeispiel eines Halteelements für einen Eckumlenkungsbeschlag; und
Fig. 6
das in einen Eckumlenkungsbeschlag eingesetzte Halteelement der Fig. 5 in einer Seitenansicht.


[0022] Fig. 1 zeigt ein Halteelement 1, das zum Halten eines am Halteelement 1 befestigten Beschlagteils in einer Falznut eines Fensters od. dgl. dient.

[0023] Das Halteelement 1 weist einen Grundkörper 2 auf, von dessen beiden Außenflächen 3 jeweils Vorsprünge 4a, 4b, 5a, 6a, 6b, 7a, 7b, 8a, 8b nach außen abstehen. Bei den Vorsprüngen 4 bis 7 handelt es sich um federnde Lamellen, die in Richtung auf die jeweilige Außenfläche 3 des Grundkörpers 2 federnd ausgebildet sind und deren freie Enden fort von der Unterseite 11 des Grundkörpers 2 gerichtet sind. Die auf einer Seite des Grundkörpers 2 angeordneten federnden Vorsprünge 4 bis 7 enden jeweils in unterschiedlicher Abstand von der Unterseite 11 des Grundkörpers 2.

[0024] Der mittlere Vorsprung 8a bzw. 8b ist als ein im wesentlichen starrer Klemmvorsprung ausgebildet und steht von der Außenfläche 3 des Grundkörpers 2 weniger weit vor als jeder auf seiner Seite des Halteelements 1 vorgesehene federnde Vorsprung 4 bis 7. Die federnden Vorsprümge 4 bis 7 lassen sich jedoch in Richtung auf den Grundkörper 2 so weit zurückbiegen, daß sie höchstens gleichweit wie der Klemmvorsprung 8 von der Außenfläche 3 vorstehen.

[0025] Im Grundkörper 2 ist eine Befestigungsöffnung 15 vorgesehen, durch die z.B. eine Schraube hindurchgreifen kann. Die Befestignngsöffnung 15 weist eine Führungs- oder Anlagefläche 9 auf, die in Längsrichtung des Halteelements 1 zu beiden Seiten durch eine Anlagefläche 10 fortgesetzt ist. Über diese Anlagefläche 10 sind die federnden Vorsprünge 5 bzw. 7 jeweils am Grundkörper 2 befestigt.

[0026] Am Grundkörper 2 sind außerdem Befestigungsmittel vorgesehen, über die das Halteelement 1 an dem in der Falznut zu haltenden Beschlagteil befestigt werden kann. Im Ausführungsbeispiel ist das Befestigungsmittel durch einen an einer federnden Rastzunge 13 angeordneten Rastvorsprung 14 und einen starren Rastvorsprung 12 gebildet. Außerdem ist auf der dem federnden Vorsprung 5a gegenüberliegenden Seite anstelle eines federnden Vorsprungs ein Zentrierzapfen 16 vorgesehen, auf dessen Funktion unten eingegangen wird.

[0027] Fig. 2 zeigt das mit einem ersten Falzprofil 20 eines Fensters zusammenwirkende Halteelement 1. Das Falzprofil 20 weist eine Falznut 21 auf, die durch einen Nutvorsprung 24 verengt ist. Das Halteelement 1 liegt mit seiner Unterseite 11 am Nutgrund 23 an und wird in dieser Anlage durch die beiden federnden Vorsprünge 7a, 7b gehalten, die den Nutvorsprung 24 hintergreifen. Dabei entspricht der Abstand des freien Endes der federnden Vorsprünge 7a, 7b in etwa dem Abstand des Nutvorsprungs 24 zum Nutgrund 23. Die anderen federnden Vorsprünge 4, 5, 6, deren Abstand von der Unterseite 11 des Grundkörpers 2 größer ist, sind durch den Nutvorsprung 24 fort von der Nutwand 22 in Richtung auf den Grundkörper 3 abgebogen und liegen an der Seitenwand 25 des Nutvorsprungs 24 an, so daß sie die Wirkung der hintergreifenden federnden Vorsprünge 7a, 7b nicht beeinträchtigen.

[0028] Das Halteelement 1 kann entweder quer zur Längsrichtung der Falznut 21, d.h. in Fig. 2 von oben, in die Falznut 21 eingesetzt werden, bis die Unterseite 11 des Halteelements 1 am Nutgrund 23 anliegt. Es kann aber auch über eine entsprechende stirnseitige Öffnung der Falznut 21 in Längsrichtung in die Falznut 21 eingeschoben sein. Die Klemmvorsprünge 8a, 8b stehen weniger weit vom Grundkörper 3 ab wie die hintergreifenden federnden Vorsprünge 7a, 7b, so daß sie deren Zusammenwirken mit dem Nutvorsprung 8a, 8b nicht beeinträchtigen.

[0029] In Fig. 3 ist das Halteelement 1 in eine Falznut 31 eines zweiten Falzprofils 30 eingesetzt, bei dem die Nutwände 32 keinen Vorsprung aufweisen, sondern glatt ausgebildet sind. Die Nutbreite der Falznut 31 ist etwas geringer als der Abstand der beiden freien Enden der Klemmvorsprünge 8a, 8b, so daß das Halteelement 1, wenn es bis zur Anlage seiner Unterseite 11 am Nutgrund 32 in die Falznut 31 eingesetzt ist, in dieser Position durch die Klemm- bzw. Reibungswirkung zwischen den Klemmvorsprüngen 8a, 8b und den Nutwänden 32 gehalten ist. Da die beiden Klemmvorsprünge 8a, 8b in Richtung fort vom Nutgrund 33 abstehen, ist eine Entnahme des Halteelements 1 der zur Falznut 31 gegenüber seinem Einsetzen in die Falznut 31 erschwert. Insbesondere wenn das Halteelement 1 aus Kunststoff besteht, können die Klemmvorsprünge 8a, 8b beim Einsetzen in die Falznut etwas in Richtung auf den Grundkörper 2 federnd vorgespannt werden, wodurch sich die wirkende Reibungskraft entsprechend erhöht.

[0030] Fig. 4 zeigt das an dem ersten Falzprofil 20 gehaltene Halteelement 1, welches an einer ebenfalls in der Falznut 21 angeordneten Stulpschiene 40 befestigt ist. Dazu hintergreifen die beiden Rastvorsprünge 12, 14 eine entsprechende Öffnung in der Stulpschiene 40. Zwischen dem Halteelement 1 und der Stulpschiene 40 ist außerdem eine Schubstange 42 angeordnet, die an den Anlageflächen 9, 10 des Halteelements 1 anliegt. Eine entsprechende Längsaussparung 43 in der Schubstange 42 ermöglicht das Verschieben der Schubstange 42 gegenüber dem Halteelement 1. In der endgültigen Montagelage wird diese Stulpschiene 40 zum Profil 20 mit Hilfe einer Schraube festgelegt, die durch eine Öffnung 41 in der Stulpschiene 40 und die Befestigungsöffnung 15 hindurchgreift.

[0031] Um die Schubstange 42 relativ zum Halteelement 1 bis nach der endgültigen Montage des Fensters festzulegen, greift der Zentrierzapfen 16 (Fig. 1) in eine entsprechende Aussparung (nicht gezeigt) in der Schubstange 42 und hält diese zunächst unverschiebbar zum Halteelement 1. Nach dem Einbau des Fensters kann z.B. durch erstmaliges Betätigen des Fenstergriffs der Zentrierzapfen 16 an einer vorgesehenen Sollbruchstelle definiert vom Halteelement 1 abgebrochen werden.

[0032] Je nach Anwendung kann das Halteelement 1 zunächst nur in der Falznut angeordnet und dann an das entsprechende Beschlagteil mit Hilfe der Rastvorsprüng 12, 14 angeclipst bzw. befestigt werden. Oder das Halteelement wird, was bevorzugt wird, zunächst am Beschlagteil befestigt und dann diese gesamte Anordnung in die Falznut eingesetzt und dort mit Hilfe des Halteelements gehalten.

[0033] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Halteelements 50, das als dreieckförmiger Hohlkörper mit einer, im Ausführungsbeispiel ebenfalls dreieckförmigen Durchgangsöffnung 51 ausgebildet ist. Zwei Klemmvorsprünge 52 am Boden 53 des Halteelements 50 stehen beidseitig nach außen zum Zusammenwirken mit Nutwänden einer Falznut vor.

[0034] In Fig. 6 ist das Halteelment 50 an einem als Eckumlenkung ausgebildeten Beschlagteil 60 angeordnet, welches eine Eckstulpschiene 61 und eine Eckführung 62 für eine Schubstange (nicht gezeigt) aufweist. Das Halteelement 50 ist in den zwischen Eckstulpschiene 61 und Eckführung 62 gebildeten, seitlich offenen dreieckförmigen Eckraum 63 eingeklemmt, wobei die Klemmvorsprünge 52 über die Eckführung 62, nicht aber über die Eckstulpschiene 61 seitlich nach außen überstehen. Damit das Halteelement 50 in dem Eckraum 63 klemmend befestigt ist, ist der Außenquerschnitt des Halteelements 50 etwas größer als der entsprechende Öffnungsquerschnitt des Eckraums 63. Zum Einsetzen wird das Halteelement 50 auf den Öffnungsquerschnitt des Eckraums 63 elastisch aufgrund der Durchgangsöffnung 51 zusammengedruckt und dadurch vorgespannt. Diese Vorspannung bzw. Rückstellkraft reicht aus, um das Halteelement 50 im Eckraum 63 klemmend zu halten. Vorzugsweise ist das Halteelement 50 ein Kunststoff-Spritzteil, aber auch eine Ausbildung als ein entsprechend vorspannbares Element z.B. aus Federstahl ist möglich. Ein solches Federstahlelement kann z.B. mit Hilfe von federnden Armen mit den den Eckraum 63 definierenden Abschnitten der Eckstulpschiene 61 und der Eckführung 61 zusammenwirken.


Ansprüche

1. Beschlag für ein Fenster od. dgl. mit einem in einer Falznut (21; 31) anzuordnenden Beschlagteil (40, 42; 60),
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Beschlagteil (40, 42; 60) ein mit zwei gegenüberliegenden Nutwänden (22; 32) der Falznut (21; 31) zusammenwirkendes Halteelement (1; 50) vorgesehen ist.
 
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (1; 50) auf seinen beiden, den Nutwänden (22; 32) zugewandten Seiten jeweils mindestens einen vorstehenden Vorsprung (4a, 4b; 5a; 6a, 6b; 7a, 7b; 8a, 8b; 52) aufweist.
 
3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Vorsprung (4a, 4b; 5a; 6a, 6b; 7a, 7b) federnd in Richtung fort von der zugewandten Nutwand (22; 32) ausgebildet ist.
 
4. Beschlag nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Längsrichtung des Halteelements (1) mehrere Vorsprünge (4a, 4b; 5a; 6a, 6b; 7a, 7b) vorgesehen sind, die in Richtung der Tiefe der Falznut (21; 31) in unterschiedlicher Höhe enden.
 
5. Beschlag nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Vorsprung (8a, 8b; 52) ein Klemmvorsprung ist.
 
6. Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Klemmvorsprung (8a, 8b; 52) weniger weit in Richtung auf die Nutwand (22; 32) vorsteht als jeder andere auf seiner Seite am Halteelement (1: 50) vorgesehene federnde Vorsprung (4a, 4b; 5a; 6a, 6b; 7a, 7b).
 
7. Beschlag nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Klemmvorsprünge (8a, 8b; 52) zu einer Klemmfläche zusammengefaßt sind.
 
8. Beschlag nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (50) in einem seitlich offenen Eckraum (63) eines als Eckumlenkung ausgebildeten Beschlagteils (60) vorgesehen ist.
 
9. Beschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Haltelement (50) auf den Öffnungsquerschnitt des Eckraumes (63) elastisch zusammen drückbar ist.
 
10. Beschlag nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (50) eine seitliche Durchgangsöffnung (51) aufweist.
 
11. Beschlag nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Vorsprung (4a, 4b; 5a; 6a, 6b; 7a, 7b; 8a, 8b; 52) eine in Richtung auf die zugewandte Nutwand (22; 32) und fort vom Nutgrund (23; 33) abstehende Lamelle ist.
 
12. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (1; 50) mindestens eine Anlagefläche (9, 10) für ein relativ zum Halteelement (1; 50) verschiebbares Beschlagteil (42) aufweist.
 
13. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (1; 50) eine abbrechbare Halterung (16) für ein relativ zum Halteelement (1; 50) verschiebbares Beschlagteil (42) aufweist.
 
14. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (1; 50) ein Kunststoff-Spritzteil ist.
 




Zeichnung