(19)
(11) EP 0 843 128 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.05.1998  Patentblatt  1998/21

(21) Anmeldenummer: 97118006.2

(22) Anmeldetag:  17.10.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F23J 13/00, F16L 55/02, F01N 7/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 19.11.1996 DE 29620080 U

(71) Anmelder: Reitz, Eberhard
35216 Biedenkopf-Breidenstein (DE)

(72) Erfinder:
  • Reitz, Eberhard
    35216 Biedenkopf-Breidenstein (DE)

(74) Vertreter: Wolf, Günter, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Amthor u. Wolf, An der Mainbrücke 16
63456 Hanau
63456 Hanau (DE)

   


(54) Rauchgasabzug, insbesondere für Heizkessel


(57) Die Erfindung betrifft einen Rauchgasabzug, insbesondere für Heizkessel, bestehend aus einem Außenrohr (1) mit innerer Schalldämmpackung (2), die zwischen dem Außenrohr (1) und einem mit gelochten Wänden (4) versehenen Innenrohr (5) angeordnet ist, wobei die beiden Endränder (1') des Außenrohres (1) jeweils auf eingekröpfte Ringbünde (7') eines Abschlußbodens (7) aufgeschoben und mit diesem gasdicht verbunden sind und das Innenrohr (5) mit ungelochten Anschlußstutzen (6) beidseitig aus den Abschlußböden (7) des Außenrohres (1) herausragt. Erfindungsgemäß ist zwischen den Endrändern (1') des Außenrohres (1) und den Ringbünden (7') hitzebeständiges Dichtungsmaterial (8) angeordnet und die Endränder (1') und Ringbünde (7') sind mit gleichmäßig auf dem Umfang verteilten, zueinander fluchtenden Löchern (9) versehen und durch darin angeordnete Popnieten (10) miteinander verbunden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Rauchgasabzug, insbesondere für Heizkessel, bestehend aus einem Außenrohr mit innerer Schalldämmpackung, die zwischen dem Außenrohr und einem mit gelochten Wänden versehenen Innenrohr angeordnet ist, wobei die beiden Endränder des Außenrohres jeweils auf eingekröpfte Ringbünde eines Abschlußbodens aufgeschoben und mit diesem gasdicht verbunden sind und das Innenrohr mit ungelochten Anschlußstutzen beidseitig aus den Abschlußböden des Außenrohres herausragt.

[0002] Derartige, gleichzeitig auch als Schalldämpfer wirkende Rauchgasabzüge sind bspw. nach dem DE-GM 90 05 421 bekannt. Die gasdichte Verbindung zwischen den Endrändern des in der Regel zylindrischen Außenrohres und den Ringbünden der Abschlußböden erfolgt dabei durch äußere Ringsumschweißung. Bei Rauchgasen muß immer mit Kondensatniederschlägen nicht nur im Kessel, sondern auch im Abzugsbereich gerechnet werden, die sich im Laufe der Zeit mehr oder weniger intensiv in den betroffenen Abzugsbereichen korrodierend bemerkbar machen und zur Zerstörung der betroffenen Bereiche führen, so auch bei Rauchgasabzügen der eingangs genannten Art. Durch entsprechende Materialauswahl oder Schutzbeschichtungen wird dem Rechnung getragen. Aus Gründen einfacher Serienfertigung hat man bislang und wie erwähnt die Endränder mit Abschlußböden bzw. deren Ringbünde durch äußere Rundumschweißnähte verbunden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß selbst bei Verwendung von Edelstahlblech auf Dauer korrodierenden Einflüssen nicht begegnet werden kann, da in diesem Fall sogenannte Spaltkorrosion wirksam wird. Sofern die betroffenen Bauteile mit Korrosionsschutzbeschichtungen versehen sind, so werden diese durch äußere Rundumverschweißung beeinträchtigt, so daß es in solchen Fällen ebenfalls und in der Regel noch schneller zu zerstörender Korrosion kommt, zumal auch hierbei Spaltkorrosion ebenfalls mit wirksam wird.

[0003] Der Neuerung liegt, ausgehend von einem Rauchgasabzug der eingangs genannten Art die Aufgabe zugrunde, diesen dahingehend zu verbessern, daß bei im Vergleich zur Rundumverschweißung nicht oder nicht wesentlich größeren Fertigungsaufwand die geschilderten Korrosionswirkungen unterbunden sind.

[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Rauchgasabzug der eingangs genannten Art nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zwischen den Endrändern des Außenrohres und den Ringbünden hitzebeständiges Dichtungsmaterial angeordnet ist und die Endränder und Ringbünde mit gleichmäßig auf dem Umfang verteilten, zueinander fluchtenden Löchern versehen und durch darin angeordnete Popnieten miteinander verbunden sind.

[0005] Dieser Wechsel von der üblicherweise eingesetzten Schweißverbindung auf eine Nietverbindung, die allerdings die Verwendung von Spezialnieten, d.h. sogenannten Popnieten erfordert, und außerdem die Verwendung von diesbezüglich geeignetem Dichtungsmittel, das ebenfalls wie die Popnieten auch, handelsverfügbar ist, hat sich als erfolgreich erwiesen, d.h., Korrosionserscheinungen treten nicht mehr auf, und außerdem hat sich der Fertigungsaufwand im Vergleich zu einer Rundumverschweißung praktisch nicht vergrößert, da sich die Nietlöcher bereits bei der automatischen Fertigung des Außenrohres und der Abschlußböden per Laser setzen lassen und die Popnieten ebenfalls sehr schnell angebracht und vernietet werden können.

[0006] Um die Abgasdichtheit des Rauchgasabzuges auch dann zu gewährleisten, wenn bei der Montage der Abschlußböden an das Außenrohr gewisse Passungsungenauigkeiten auftreten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß mindestens einer der umlaufenden Verbindungsbereiche zwischen Abschlußböden und Außenrohr von einer die Köpfe der Popnieten übergreifenden Hohlbandage umfaßt wird und daß der von Hohlbandage, Endrand und Ringbund begrenzte Hohlraum mit hitzebeständigem Dichtungsmaterial ausgefüllt ist.

[0007] Die Maßgabe, daß "mindestens einer der Verbindungsbereiche ..." mit einer solchen Hohlbandage versehen sein soll, hat ihren Grund darin, daß man den anderen Verbindungsbereich bei einseitig offenem Außenrohr zusätzlich von innen mit Dichtungsmittel abdichten kann, wobei "zusätzlich" heißt, zusätzlich zum bereits zwischen Außenrohr und eingestecktem Ringbund des betreffenden Abschlußbodens angeordneten Dichtungsmaterial. Abgesehen davon, steht aber nichts entgegen, und sei es nur aus Gründen der "optischen Symmetrie", den anderen Verbindungsbereich ebenfalls mit einer entsprechenden Hohlmanschette zu umschließen.

[0008] Der erfindungsgemäße Rauchgasabzug und dessen vorteilhafte Weiterbildungen nach den Unteransprüchen werden nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

[0009] Es zeigt
Fig. 1
einen Schnitt durch den Rauchgasabzug;
Fig. 2
einen vergrößerten Teilschnitt durch den hier interessierenden Bereich des Rauchgasabzuges gemäß Fig. 1;
Fig. 3
einen stark vergrößerten Schnitt durch die vernietete Verbindungsstelle und
Fig. 4
stark vergrößert einen Schnitt durch die mit Hohlbandage versehene Verbindungsstelle zwischen Abschlußboden und Außenrohr.


[0010] Der Rauchgasabzug besteht, orientiert an Fig. 1, nach wie vor aus einem Außenrohr 1 mit innerer Schalldämmpackung 2, die zwischen dem Außenrohr 1 und einem mit gelochten Wänden 4 versehenen Innenrohr 5 angeordnet ist, wobei die beiden Endränder 1' des Außenrohres 1 jeweils auf eingekröpfte Ringbünde 7' eines Abschlußbodens 7 aufgeschoben und mit diesem gasdicht verbunden sind und das Innenrohr 5 mit ungelochten Anschlußstutzen 6 beidseitig aus den Abschlußböden 7 des Außenrohres 1 herausragt.

[0011] Unter Verweis auf Fig. 3 ist nun für einen solchen Rauchgasabzug wesentlich, daß zwischen den Endrändern 1' des Außenrohres 1 und den Ringbünden 7' hitzebeständiges Dichtungsmaterial 8 angeordnet ist und die Endränder 1' und Ringbünde 7' mit gleichmäßig auf dem Umfang verteilten, zueinander fluchtenden Löchern 9 versehen und durch darin angeordnete Popnieten 10 miteinander verbunden sind.

[0012] Die Anschlußstutzen 6 werden nach wie vor in die Abschlußböden 7 eingeschweißt, danach im noch nicht angesetzten Zustand korrosionsschutzbehandelt und schließlich in die Enden des Außenrohres 1 eingeschoben, und zwar unter Beachtung der Fluchtung der Löcher 9 und Beifügung des Dichtungsmittels 8. Da es Eigenart der Popnieten 10 ist, von einer Seite her eingesetzt und vernietet werden zu können, sind diese lediglich von außen in die Löcher 9 einzusetzen und mit dem Popnietwerkzeug zu vernieten. Solange dabei einer der Abschlußböden 7 noch nicht eingesetzt ist, kann vorteilhaft die Verbindung zwischen dem bereits eingesetzten und verbundenen Abschlußboden 7 von innen zusätzlich mit Dichtungsmaterial abgedichtet werden. Da dies am anderen Abschlußboden nicht möglich ist, wird mindestens dessen Verbindungsbereich V, wie aus Fig. 4 ersichtlich, von einer die Köpfe 10' der Popnieten 10 übergreifenden Hohlbandage umfaßt, deren Hohlraum mit hitzebeständigem Dichtungsmaterial 8' ausgefüllt ist. Statt der Innenabdichtung am anderen Abschlußboden, wie vorerwähnt, kann natürlich auch dessen Verbindungsbereich V' mit einer solchen Hohlbandage abgedeckt werden, die vorteilhaft als ggf. mit einer geeigneten Schließe versehenes Spannschellenband ausgebildet ist, falls man dieses Spannschellenband nach Anlegen nicht mit seinen Enden punktverschweißen möchte.


Ansprüche

1. Rauchgasabzug, insbesondere für Heizkessel, bestehend aus einem Außenrohr (1) mit innerer Schalldämmpackung (2), die zwischen dem Außenrohr (1) und einem mit gelochten Wänden (4) versehenen Innenrohr (5) angeordnet ist, wobei die beiden Endränder (1') des Außenrohres (1) jeweils auf eingekröpfte Ringbünde (7') eines Abschlußbodens (7) aufgeschoben und mit diesem gasdicht verbunden sind und das Innenrohr (5) mit ungelochten Anschlußstutzen (6) beidseitig aus den Abschlußböden (7) des Außenrohres (1) herausragt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Endrändern (1') des Außenrohres (1) und den Ringbünden (7') hitzebeständiges Dichtungsmaterial (8) angeordnet ist und die Endränder (1') und Ringbünde (7') mit gleichmäßig auf dem Umfang verteilten, zueinander fluchtenden Löchern (9) versehen und durch darin angeordnete Popnieten (10) miteinander verbunden sind.
 
2. Rauchgasabzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer der umlaufenden Verbindungsbereiche (V) zwischen Abschlußböden (7) und Außenrohr (1) von einer die Köpfe (10') der Popnieten (10) übergreifenden Hohlbandage (11) umfaßt und der von Hohlbandage (11), Endrand (1') und Ringbund (7') begrenzte Hohlraum mit hitzebeständigem Dichtungsmaterial (8') ausgefüllt ist.
 
3. Rauchgasabzug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlbandage (11) in Form einer Spannschelle ausgebildet ist.
 
4. Rauchgasabzug nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlbandage (11) mit ihren sich überlappenden Enden punktverschweißt ist.
 
5. Rauchgasabzug nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsstelle (V') des anderen Abschlußbodens (7) von innen her mit Dichtungsmittel (8') zusätzlich abgedichtet ist.
 




Zeichnung