[0001] Die Erfindung betrifft eine Kohlenaufgabeeinrichtung für eine Anlage zur Dampf-Wirbelschicht-Trocknung
gebrochener Rohbraunkohle, welche mindestens zwei Trocknungsaggregate umfaßt.
[0002] Als konsequente Weiterentwicklung der Braunkohleverstromung ist der Einsatz von Kraftwerken
großer Leistung und vorgeschalteter Trocknung der Rohbraunkohle anzusehen.
[0003] Merkmale für Braunkohle-Trocknungsanlagen sind:
- der hohe Wassergehalt von 50 % - 60 % der Rohbraunkohle,
- der erforderliche niedrige Wassergehalt für Folgeprodukte, wie Briketts, Koks oder
Kohlenstaub von 12 % - 18 % für eine stoffliche Nutzung,
- der erforderliche niedrige Wassergehalt für eine rationelle energetische Nutzung in
Verbrennungsanlagen in einem Dampfkraftwerksprozeß, einem Gas-Dampf-Kombiprozeß mit
integrierter vorgeschalteter Kohlevergasung- oder Druckwirbelschichtverbrennungsanlage.
[0004] Für diese Kraftwerkstechnik ist die vorgeschaltete separate Trocknung unbedingt erforderlich.
Die mögliche Wirkungsgradsteigerung durch ein energetisch günstiges Trocknungsverfahren
ist dabei um so höher, je größer der zu reduzierende Wassergehalt ist.
[0005] Neben der Trocknung in Röhrentrocknern ist auch die Dampf-Wirbelschicht-Trocknung
der gebrochenen Rohbraunkohle bekannt. Solche Dampf-Wirbelschicht-Trockner gehören
unter anderem durch die DE-OS 37 24 960 oder die DD 224 649 A1 zum Stand der Technik.
Dabei wird die gebrochene Rohbraunkohle unter Verwendung von Dampf als Wirbelmedium
fluidisiert. Durch Kontakt der Rohbraunkohle mit der Wärmeübertragerwand und durch
konvektive Wärmeübertragung des entstehenden Kohlewasserdampfs sowie der sogenannten
Schleppluft wird die Rohbraunkohle erhitzt und Wasser ausgetrieben.
[0006] Zukünftig wird die Leistung von Braunkohlenkraftwerken immer mehr steigen. Die bislang
angewandten Braunkohlentrocknungsverfahren werden den dann gestellten Forderungen
nur noch bedingt standhalten können, da Trocknungsanlagen integriert in Kraftwerken
mit Trocknerdurchsätzen von 120 t/h Rohkohle angestrebt sind. Zur Gewährleistung einer
höchstmöglichen Verfügbarkeit und Betriebsablaufsicherheit der Kraftwerksblöcke wird
im Rahmen einer älteren, aber nicht vorveröffentlichten europäischen Patentanmeldung
vorgeschlagen, die erforderliche Kohlemenge auf eine Trocknerstraße, bestehend aus
mehreren Trocknungsaggregaten aufzuteilen.
[0007] Hierbei umfaßt jedes Trocknungsaggregat in Modulbauweise in vertikaler Übereinanderanordnung
eine Abzugseinheit für getrocknete Braunkohle, eine Düsenboden-Einheit, eine Wärmeübertrager-Einheit,
eine Dampf-Wirbelschicht-Trocknereinheit sowie eine Aufgabeeinheit für die Rohbraunkohle.
[0008] Dieses Konzept gewährleistet, daß die Verfügbarkeit eines Kraftwerks mit mehr als
7500 Betriebsstunden pro Jahr durch die Kohlevortrocknung nicht beeinflußt wird.
[0009] Die Rohbraunkohle wird dabei einem Trocknungsaggregat über eine Zellenradschleuse
und eine in die Dampf-Wirbelschicht-Trocknereinheit eingegliederte Förderschnecke
aufgegeben. Diese Einrichtung hat sich bewährt. Grundsätzlich ist aber eine Weiterentwicklung
zur Verbesserung des Kohleneintragsprozesses und zur Verminderung der Störanfälligkeit
anstrebenswert.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kohlenaufgabeeinrichtung für
eine Anlage zur Dampf-Wirbelschicht-Trocknung gebrochener Rohbraunkohle anlagentechnisch
zu verbessern.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen.
[0012] Danach umfaßt die Kohlenaufgabeeinrichtung mindestens eine gasdichte Zuteilvorrichtung,
der ein Förderer nachgeschaltet ist. Zuteilvorrichtung und Förderer sind in einem
Vorbehandlungsraum angeordnet. Dieser befindet sich oberhalb der Trocknungsaggregate
und liegt damit außerhalb der Kohlenwasserdampfatmosphäre. Die Rohbraunkohle wird
vom Förderer aus in Längsrichtung des Förderers mengenregulierbar in die Trocknungsaggregate
überführt.
[0013] Vorzugsweise kommt als Zuteilvorrichtung eine Zellenradschleuse zum Einsatz. Als
Förderer sind mechanische Stetigförderer mit oder ohne Zugmittel geeignet. Für die
Praxis bietet sich der Einsatz eines Kettenkratzerförderers an. Grundsätzlich sind
aber Gliederband- oder Trogkettenförderer ebenso wie Schneckenförderer geeignet.
[0014] Bei einer aus mehreren Trocknungsaggregaten zusammengeschalteten Braunkohlentrocknungsanlage
sind zweckmäßigerweise mehrere Zuteilvorrichtungen und mehrere Förderer vorgesehen.
Die einzelnen Trocknungsaggregate werden dann über die Förderer mengenbedarfsgerecht
mit Feuchtbraunkohle beaufschlagt.
[0015] Der Vorbehandlungsraum dient neben der Verteilung zur Vorwärmung der Feuchtbraunkohle.
Dazu kann der Vorbehandlungsraum auf unterschiedlichste Weise direkt oder indirekt
beheizt werden, beispielsweise mittels Dampf oder Heißluft. Denkbar ist auch eine
Beheizung des Förderers mittels geeigneter Heizmittel, wie Heizschlangen.
[0016] Auf diese Weise kann die kalte Feuchtbraunkohle, die aus einem Vorratsbunker über
die Zuteilvorrichtungen auf die Förderer gelangt, im Vorbehandlungsraum vorgewärmt
werden. Bei der Vorbehandlung können Temperaturen von über 100 °C erreicht werden.
[0017] Durch die Vorwärmung der Feuchtbraunkohle wird deren Fließverhalten verbessert und
die Neigung zum Anbacken stark verringert. Folglich wird Betriebsstörungen durch Verschmutzungen
und Verstopfungen vorgebeugt.
[0018] Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, daß bereits vorgewärmte Feuchtbraunkohle in
das Wirbelbett der Trocknungsaggregate aufgegeben wird. Hierdurch wird die Stabilität
der Wirbelschicht unterstützt und eine Verbesserung der Wirbelschicht-Betriebsverhältnisse
erreicht. Dies gewährleistet einen hohen Trocknungsgrad bei hohem Durchsatz.
[0019] Sowohl die Zuteilvorrichtungen als auch die Förderer sind von außen gut zugänglich
und können folglich einfach gewartet werden. Da sich der Vorbehandlungsraum außerhalb
der Kohlenwasser-Dampfatmosphäre befindet, kann er auch während des Betriebs der Trocknungsanlage
zu Wartungs- oder Reparaturzwecken betreten werden.
[0020] Nach den Merkmalen des Ansprichs 2 weist ein Förderer über seine Länge verteilt querschnittsregulierbare
Austragsöffnungen auf. Auf diese Weise kann die Beaufschlagung der einzelnen Trocknungsaggregate
mit Feuchtbraunkohle mengenbedarfsgerecht reguliert und in Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen
gesteuert werden.
[0021] Beim Einsatz eines Kettenkratzerförderers beispielsweise befinden sich die Austragsöffnungen
in dessen Boden. Ein Kettenkratzerförderer erstreckt sich jeweils über mehrere Trocknungsaggregate.
Die Austragsöffnungen sind dann oberhalb der Trocknungsaggregate angeordnet. Mittels
eines Schiebers kann der Öffnungsquerschnitt der Austragsöffnungen verändert und der
Austrag reguliert werden. Den einzelnen Trocknungsaggregaten wird dann die erforderliche
Menge an Feuchtbraunkohle zugeteilt.
[0022] Vom Förderer aus gelangt die Feuchtbraunkohle über Austragsschurren in die Trocknungsaggregate,
wie dies Anspruch 3 vorsieht.
[0023] Eine den allgemeinen Erfindungsgedanken weiterbildende Ausführungsform ist in Anspruch
4 charakterisiert.
[0024] Danach ist allen Trocknungsaggregaten der Braunkohlentrocknungsanlage eine gemeinsame
Dampfsammelkammer zugeordnet. Ferner sind die Wärmeübertrager-Einheiten der Trocknungsaggregate
durch eine Trennwand in mindestens zwei vertikal ausgerichtete Wirbelschichtzellen
unterteilt. Die Aufgabeschurren durchsetzen die Dampfsammelkammer, um die Wirbelschichtzellen
mit Feuchtbraunkohle zu beaufschlagen.
[0025] Durch die Aufteilung der Wärmeübertrager-Einheit in zwei Wirbelschichtzellen kann
die Fläche der Wirbelschicht eines Trocknungsaggregats in seinen Abmessungen so eingestellt
werden, daß stabile Wirbelschicht-Betriebsverhältnisse vorliegen. Hierdurch wird eine
intensive Wärmeübertragung und ein hoher Trocknungserfolg erreicht. Auch hinsichtlich
der Prozeßführung ergibt sich eine wesentliche Verbesserung der Gesamtanlage, da die
Wirbelschicht in den Wirbelschichtzellen wesentlich unempfindlicher reagiert bei sich
ändernden Betriebsparametern, beispielsweise bei der Aufgabe von Kohle unterschiedlichen
Feuchtigkeitsgehalts.
[0026] Vorzugsweise haben die Wirbelschichtzellen Abmessungen von 2x2 m, so daß sich Wirbelschichtflächen
von 4 m
2 ergeben.
[0027] Zweckmäßigerweise ist in jede Wärmeübertrager-Einheit ein Bündel U- bzw. V-förmig
konfigurierter Wärmetauscherrohre integriert. Hierbei durchsetzen die Wärmetauscherrohre
die Trennwand. Die Trennwand ist zu diesem Zweck gelocht und die Wärmetauscherrohre
werden durch diese Öffnungen geführt. Die Trennwand übernimmt damit zusätzlich Trag-
und Stabilisierungsfunktionen für das Wärmetauscherrohrbündel.
[0028] In den Wirbelschichtzellen eines Trocknungsaggregats wird die von oben über die Aufgabeeinheit
kontinuierlich Zugeführte Rohbraunkohle vom Wirbelmedium von unten nach oben durchströmt.
Als Wirbelmedium wird der aus der Rohbraunkohle ausgetriebene Kohlenwasser-Dampf genutzt.
Die Menge an Wirbelmedium und die Strömungsgeschwindigkeit sind so abgestimmt, daß
die Rohbraunkohlenschüttung in die Wirbelschicht übergeht. Die Wirbelgeschwindigkeit
liegt dabei oberhalb des Wirbelpunktes und bleibt in etwa konstant unabhängig vom
Kohlemassestrom. Erreicht wird das durch einen Dampfkreislauf, zu dem mindestens zur
Überwindung der Strömungsverluste noch ein Gebläse gehört, das immer einen Teil des
Kohlenwasser-Dampfs im Kreislauf fördert. Der in die Trocknungsaggregate hineinströmende
Dampf wird druckabhängig mit einer geringen Temperaturdifferenz überhitzt.
[0029] In der Wirbelschicht wird die Gewichtskraft der Braunkohlenkörner durch die entgegengesetzt
gerichtete Strömungskraft des Wirbelmediums nahezu aufgehoben. Die fluidisierte Braunkohlenschüttung
verhält sich dann flüssigkeitsähnlich und fließt durch die Wärmeübertrager-Einheit.
Hier findet eine intensive Wärmeübertragung durch hohe Turbulenz statt und das in
der Rohbraunkohle enthaltene Wasser wird verdampft. Auf diese Weise kann eine zuverlässige
Trocknung der Rohbraunkohle auf einen nahezu beliebigen Restwassergehalt erreicht
werden.
[0030] Im folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- eine Trocknungsanlage in der Seitenansicht;
- Figur 2
- einen vertikalen Querschnitt durch die Anlage;
- Figur 3
- einen horizontalen Querschnitt durch die Darstellung der Figur 1 entlang der Linie
A-A;
- Figur 4
- eine Draufsicht auf einen Rostdüsenboden und
- Figur 5
- die Düse eines Düsenrohrs im Vertikalschnitt.
[0031] Die Figuren 1 bis 3 zeigen eine aus insgesamt acht Trocknungsaggregaten 1-8 bestehende
Trocknerstraße 9. Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, sind die einzelnen Trocknungsaggregate
1-8 jeweils zu zweit in Gruppen 10, 11, 12, 13 zusammengeschaltet. Figur 2 verdeutlicht
den Aufbau eines Trocknungsaggregats 1-8.
[0032] In vertikaler Übereinanderanordnung ist eine Abzugseinheit 14 für getrocknete Braunkohle
TBK, eine Düsenboden-Einheit 15, eine Wärmeübertrager-Einheit 16, eine Dampf-Wirbelschicht-Trocknereinheit
17 sowie eine Aufgabeeinheit 18 für die feuchte Rohbraunkohle FBK zu erkennen.
[0033] Jede Wärmeübertrager-Einheit 16 wird durch eine vertikal ausgerichtete Trennwand
19 in zwei vertikal ausgerichtete Wirbelschichtzellen 20, 21 unterteilt. Damit besitzt
die hier dargestellte Trocknerstraße 9 insgesamt sechzehn Wirbelschichtzellen 20,
21.
[0034] Oberhalb der Dampf-Wirbelschicht-Trocknereinheiten 17 ist eine gemeinsame Dampfsammelkammer
22 angeordnet. Ausgangsseitig der Dampf-Wirbelschicht-Trocknereinheiten 17 sind Einbauten
23 in Form von Rostbodeneinheiten 24 vorgesehen. Die Rostbodeneinheiten 24 bestehen
aus zwei Lagen von übereinander und versetzt zueinander angeordneter Winkelprofile
25. Die Einbauten 23 bewirken einen Druckverlust in den Trocknungsaggregaten 1-8,
so daß eine Vergleichmäßigung des Volumenstroms in allen Trocknungsaggregaten 1-8
erfolgt. Demzufolge wird aus allen Trocknungsaggregaten 1-8 stets annähernd gleich
viel Kohlenwasser-Dampf KWD abgezogen, und zwar unabhängig davon, wie weit die einzelnen
Trocknungsaggregate 1-8 vom Ort des Auslasses 26 der Dampfsammelkammer 22 entfernt
sind.
[0035] Ferner übernehmen die Einbauten 23 eine Reinigungsfunktion, da mitgerissener Staub
aus dem Kohlenwasser-Dampf KWD an ihnen abgeschieden wird.
[0036] Über die Dampfsammelkammer 22 wird der aus den Trocknungsaggregaten 1-8 austretende
Kohlenwasser-Dampf KWD abgezogen und durch den Auslaß 26 einer hier nicht dargestellten
Nachbehandlung mit Entstaubung, Zwischenüberhitzung und Kreislaufgebläse zugeführt.
[0037] Gereinigter Kohlenwasser-Dampf KWD wird als Wirbelmedium WM über die Düsenboden-Einheit
15 in das System zurückgeführt. Weiterhin kann der gereinigte und aufgeheizte Kohlenwasser-Dampf
KWD als Heizdampf HD für die Wärmeübertrager-Einheit 16 genutzt werden.
[0038] Im Betrieb wird jedem Trocknungsaggregat 1-8 feuchte Braunkohle FBK in einem Körnungsband
von 0 bis 10 mm durch die Aufgabeeinheit 18 zugeführt.
[0039] Hierzu wird die Aufgabeeinheit 18 vom Bunker 27 aus mit Feuchtbraunkohle FBK beschickt.
Vom Bunker 27 aus gelangt die Feuchtbraunkohle FBK über vier Bunkertrichter 28-31
in vier Zellenradschleusen 32-35. Diese geben die Feuchtbraunkohle FBK auf vier Kettenkratzerförderer
36-39 auf. Jeweils zwei Kettenkratzerförderer 36, 38 bzw. 37, 39 liegen nebeneinander,
wobei sich die Kettenkratzerförderer 36, 38 über die Trocknungsaggregate 1-4 und die
Kettenkratzerförderer 37, 39 über die Trocknungsaggregate 5-8 erstrecken.
[0040] Die Zellenradschleusen 32-35 und die Kettenkratzerförderer 36-39 befinden sich in
einem geschlossenen Vorbehandlungsraum 40, der oberhalb Trocknungsaggregate 1-8 über
der Dampfsammelkammer 22 angeordnet ist. Der Vorbehandlungsraum 40 kann beheizt werden,
so daß eine Vorwärmung der Feuchtbraunkohle FBK vorgenommen werden kann. Die Vorwärmung
verbessert das Fließverhalten der Feuchtbraunkohle FBK. Da sich der Vorbehandlungsraum
40 außerhalb der Kohlenwasser-Dampfatmosphäre befindet, kann er problemlos auch während
des Betriebs der Trocknungsanlage zu Wartungs- oder Reparaturzwecken betreten werden.
[0041] Von den Kettenförderern 36-39 wird die Feuchtbraunkohle FBK über Austragsschurren
41, 42 in die einzelnen Wirbelschichtzellen 20, 21 geleitet. Hierzu befinden sich
in den Böden 43-46 der Kettenförderer 36-39 über deren Länge verteilt Austragsöffnungen
47, 48 oberhalb der Austragsschurren 41, 42. Der Öffnungsquerschnitt der Austragsöffnungen
47, 48 ist mittels Schiebern 49, 50 einstellbar. Durch Verstellen der Schieber 49,
50 wird die den einzelnen Wirbelschichtzellen 20, 21 im Betrieb zugeführte Feuchtbraunkohle
FBK mengenbedarfsgerecht reguliert. Die Steuerung erfolgt prozeßautomatisiert von
einer zentralen Betriebsleitstelle aus. Die Schieberantriebe sind mit 51, 52 bezeichnet.
[0042] Der Bunker 27 befindet sich zentral in der Mitte oberhalb der Trocknerstraße 9. Über
die Bunkertrichter 28-31 und die Zellenradschleusen 32-35 gelangt die Feuchtbraunkohle
auf die vier Kettenkratzerförderer 36-39. Von hier aus wird die Feuchtbraunkohle in
Bildebene der Figur 1 bzw. 3 nach rechts bzw. links transportiert.
[0043] Anhand der Figur 3 wird deutlich, daß zunächst ein Teil der auf den Kettenkratzerförderern
37, 39 transportierten Feuchtbraunkohle durch die Austrittsöffnungen 47 bzw. 48 fällt
und so in das darunter liegende Trocknungsaggregat 5 bzw. dessen Wirbelschichtzellen
20, 21 gelangt.
[0044] Beim Weitertransport fällt die Feuchtbraunkohle dann jeweils durch die Austragsöffnungen
47', 47'', 47''' bzw. 48', 48'', 48'''. Auf diese Weise wird eine kontinuierliche
Verteilung der Feuchtbraunkohle FBK auf die einzelnen Trocknungsaggregate 1-8 vorgenommen.
Je nachdem, welches Trocknungsaggregat 1-8 gerade mit Feuchtbraunkohle FBK beaufschlagt
werden muß, können auch einzelne Austragsöffnungen 47-47''' oder 48-48''' geschlossen
werden.
[0045] Zur mengenbedarfsgerechten Beaufschlagung der Trocknungsaggregate 1-8 kann ferner
vorgesehen werden, daß die Fördergeschwindigkeit der Kettenkratzerförderer 36-39 stufenlos
regulierbar ist.
[0046] Über die Austragsschurren 41, 42 passiert die FBK die Dampfsammelkammer 22 und gelangt
in die Dampf-Wirbelschicht-Trocknereinheit 17.
[0047] Die Feuchtbraunkohle FBK fällt dann abwärts gegen das aufwärts strömende Wirbelmedium
WM. Als Wirbelmedium WM kommt der aus der Feuchtbraunkohle FBK ausgetriebene und gereinigte
Kohlenwasser-Dampf KWD zum Einsatz.
[0048] Die Dampf-Wirbelschicht-Trocknereinheit 17 umfaßt eine sich nach oben hin trapezförmig
erweiternde Kammer 53. Durch die Querschnittserweiterung wird eine Geschwindigkeitsabsenkung
des aufwärts strömenden Kohlenwasser-Dampfs KWD erreicht. Hierdurch wird der Austrag
von Feinkorn reduziert.
[0049] Unterhalb der Dampf-Wirbelschicht-Trocknereinheit 17 ist die Wärmeübertrager-Einheit
16 angeordnet. Oberhalb der Wärmeübertrager-Einheit 16 geht die Braunkohlenschüttung
in die Wirbelschicht über, die sich durch die Wärmeübertrager-Einheit 16 fortsetzt.
Die fluidisierte Braunkohle fließt dann durch die Wirbelschichtzellen 20, 21.
[0050] In die Wärmeübertrager-Einheit 16 sind zwei ineinander geschachtelte Bündel 54, 55
von U-förmig konfigurierten Wärmetauscherrohren 56, 57 integriert. Jedes Wärmetauscherrohr
56, 57 weist zur Horizontalen geneigte Längsrohrabschnitte 58, 59 auf, die über Vertikalrohrabschnitte
60, 61 ineinander übergehen.
[0051] Einlaß- bzw. auslaßseitig sind die Wärmetauscherrohre 56, 57 in einem Rohrboden 62
zusammengefaßt. Die Dampfverteilerkammer 63, 64 und die Kondensatsammelkammern 65,
66 jedes Bündels 54, 55 sind auf derselben Seite angeordnet. Über eine Dampfsammelleitung
67 und die Verteilerleitung 68 wird den Dampfverteilerkammern 63, 64 Heizdampf HD
zugeführt. Dieser durchströmt die Wärmetauscherrohre 56, 57, wobei deren Neigung für
einen kontinuierlichen Abfluß des anfallenden Kondensats K sorgt. Das Kondensat K
tritt in die Kondensatsammelkammern 65, 66 aus und wird über die Abzüge 69, 70 abgeführt.
[0052] Durch die U-förmige Haarnadelkonfiguration der Wärmetauscherrohre 56, 57 sind Dehnungen
aufgrund von Temperaturänderungen unschädlich.
[0053] Jede Wärmeübertrager-Einheit 16 wird von einer Trennwand 19 in zwei Wirbelschichtzellen
20, 21 unterteilt. Die Trennwand 19 wird von den Bündeln 54, 55 durchsetzt. Hierzu
sind in der Trennwand 19 an den Querschnitt der Wärmetauscherrohre 56, 57 angepaßte
Öffnungen vorgesehen. Durch die Öffnungen sind die Wärmetauscherrohre 56, 57 hindurch
geführt. Sie werden so von der Trennwand 19 getragen und stabilisiert.
[0054] Eine Einheit aus Bündeln 54, 55, Trennwand 19, Rohrboden 62 sowie Dampfsammelkammern
63, 64 und Kondensatsammelkammern 65, 66 kann vormontiert in die Wärmeübertragereinheit
16 quer eingebaut werden.
[0055] In der Düsenboden-Einheit 15 sind zwei Rostdüsenböden 71, 72 eingegliedert. Wie die
Figur 4 zeigt, besteht jeder Rostdüsenboden 71, 72 aus einer Reihe parallel nebeneinander
liegender Düsenrohre 73. Die Rostdüsenböden 71, 72 werden jeweils von einer Seite
in die Düsenboden-Einheit 15 eingeschoben. Die Beschickung der Rostdüsenböden 71,
72 mit Wirbelmedium WM erfolgt von der Wirbelmediumringleitung 74 aus über die Zuleitungen
75, 76 und die Verteilerleitungen 77, 78. Das Wirbelmedium WM tritt dann über Düsen
79 aus und strömt aufwärts durch die Wirbelschichtzellen 20, 21.
[0056] Die Figur 5 zeigt den Aufbau einer Düse 79.
[0057] Die Düse 79 umfaßt einen am Düsenrohr 73 festgelegten, vertikal nach oben gerichteten
Stutzen 80, der durch eine Kappe 81 verschlossen ist. Am oberen Ende 82 sind radiale
Düsenöffnungen 83, 84 angeordnet.
[0058] Das Wirbelmedium WM gelangt durch eine Öffnung 85 im Düsenrohr 73 in den Stutzen
80 und strömt durch die Düsenöffnungen 83, 84 radial aus. Hier gelangt das Wirbelmedium
WM in einen zwischen Stutzen 80 und Kappenwand 86 befindlichen Ringraum 87. Im Ringraum
87 muß das Wirbelmedium WM zunächst abwärts strömen, bevor es über den Ringspalt 88
austreten kann. Durch diese Ausbildung der Düse 79 wird vermieden, daß feinkörnige
Braunkohle in die Düsenöffnungen 83, 84 strömen kann. Damit wird Verstopfungen der
Düsenrohre 73 vorgebeugt.
[0059] Zur Erzielung der Wirbelschicht in jedem Trocknungsaggregat 1-8 wird gereinigter
Kohlenwasser-Dampf KWD als Wirbelmedium WM über die Düsenboden-Einheit 15 und die
Rostdüsenböden 71, 72 eingeleitet. Dieser ist druckabhängig mit einer geringen Temperaturdifferenz
überhitzt. Der Kohlenwasser-Dampf KWD durchströmt die Feuchtbraunkohle FBK auf dem
Weg durch die Wärmeübertrager-Einheit 16 bzw. die Wirbelschichtzellen 20, 21 und die
Dampf-Wirbelschicht-Trocknereinheit 17 von unten nach oben. Hierbei wird die zu trocknende
Braunkohle von dem durchströmenden Kohlenwasser-Dampf KWD in einen schwebeartigen
Zustand versetzt. Die eingeleitete Menge Kohlenwasser-Dampf KWD und die Anströmgeschwindigkeit
sind so ausgelegt, daß im Bereich oberhalb der Wärmeübertrager-Einheit 16 eine homogene
Wirbelschicht entsteht, die sich durch die Wärmeübertrager-Einheit 16 bzw. die Wirbelschichtzellen
20, 21 fortsetzt. In diesem Flugstrom liegen außerordentlich günstige Verhältnisse
bei der Wärmeübertragung vor. Auf dem Weg durch die Wärmeübertrager-Einheit 16 wird
aus der nach unten fließenden Braunkohle Kohlenwasser verdampft und der Wassergehalt
auf ca. 10 % Restfeuchte abgesenkt.
[0060] Der ausgetriebene Kohlenwasser-Dampf KWD aller Trocknungsaggregate 1-8 gelangt dann
in die Dampfsammelkammer 22 und von dort über den Auslaß 26 zur Nachbehandlung.
[0061] Überschüssiger Dampf kann aus dem Kreislaufsystem zum Ausgleich der Massenbilanz
entnommen werden, um den Druck in den Trocknungsaggregaten 1-8 konstant zu halten.
Der Überschußdampf kann als Heizdampf HD oder anderweitig genutzt werden.
[0062] Getrocknete Braunkohle TBK wird über die Abzugseinheiten 14 aus den Trocknungsaggregaten
1-8 abgezogen. Wie die Figur 1 zeigt, ist jeweils eine Abzugseinheit 14 zwei Trocknungsaggregaten
1, 2; 3, 4; 5, 6; 7, 8 zugeordnet.
[0063] Der Abzug geschieht über eine Förderschnecke 89 mit zwei gegenläufig ausgerichteten
Wendelabschnitten 90, 91 und eine Zellenradschleuse 92. Die Seitenwände 93, 94 der
Abzugseinheit 14 sind in Richtung auf die Förderschnecke 89 hin geneigt, so daß die
getrocknete Braunkohle TBK leicht zur Förderschnecke 89 hin fließen kann.
[0064] Die Zellenradschleusen 92 der einzelnen Abzugseinheiten 14 tragen die Trockenbraunkohle
TBK auf einen Abzugsförderer 95 aus, von wo aus die Trockenbraunkohle TBK zur Weiterverwendung
im Kraftwerksprozeß gebracht wird. Der Abzugsförderer 95 erstreckt sich unterhalb
der Trocknungsaggregate 1-8 in einem gekapselten Abförderraum 96, der bei Bedarf zur
Inertisierung und/oder Kühlung der Trockenbraunkohle TBK genutzt werden kann.
[0065] Um eine Kondensation des Kohlenwasser-Dampfs KWD an den Innenflächen 97, 98 der Dampfwirbelschichttrockner-Einheit
17 und der Dampfsammelkammer 22 zu vermeiden, sind deren Außenwände 99, 100 beheizbar.
Ebenso sind die Abzugseinheiten 14 beheizbar.
Bezugszeichenaufstellung
[0066]
- 1 -
- Trocknungsaggregat
- 2 -
- Trocknungsaggregat
- 3 -
- Trocknungsaggregat
- 4 -
- Trocknungsaggregat
- 5 -
- Trocknungsaggregat
- 6 -
- Trocknungsaggregat
- 7 -
- Trocknungsaggregat
- 8 -
- Trocknungsaggregat
- 9 -
- Trocknerstraße
- 10 -
- Gruppe
- 11 -
- Gruppe
- 12 -
- Gruppe
- 13 -
- Gruppe
- 14 -
- Abzugseinheit
- 15 -
- Düsenboden-Einheit
- 16 -
- Wärmeübertrager-Einheit
- 17 -
- Dampf-Wirbelschicht-Trocknereinheit
- 18 -
- Aufgabeeinheit
- 19 -
- Trennwand
- 20 -
- Wirbelschichtzelle
- 21 -
- Wirbelschichtzelle
- 22 -
- Dampfsammelkammer
- 23 -
- Einbau
- 24 -
- Rostbodeneinheit
- 25 -
- Winkelprofil
- 26 -
- Auslaß
- 27 -
- Bunker
- 28 -
- Bunkertrichter
- 29 -
- Bunkertrichter
- 30 -
- Bunkertrichter
- 31 -
- Bunkertrichter
- 32 -
- Zellenradschleuse
- 33 -
- Zellenradschleuse
- 34 -
- Zellenradschleuse
- 35 -
- Zellenradschleuse
- 36 -
- Kettenkratzerförderer
- 37 -
- Kettenkratzerförderer
- 38 -
- Kettenkratzerförderer
- 39 -
- Kettenkratzerförderer
- 40 -
- Vorbehandlungsraum
- 41 -
- Austragsschurre
- 42 -
- Austragsschurre
- 43 -
- Boden v. 36
- 44 -
- Boden v. 37
- 45 -
- Boden v. 38
- 46 -
- Boden v. 39
- 47 -
- Austragsöffnung
- 47' -
- Austragsöffnung
- 47'' -
- Austragsöffnung
- 47'''-
- Austragsöffnung
- 48 -
- Austragsöffnung
- 48' -
- Austragsöffnung
- 48'' -
- Austragsöffnung
- 48'''-
- Austragsöffnung
- 49 -
- Schieber
- 50 -
- Schieber
- 51 -
- Schieberantrieb
- 52 -
- Schieberantrieb
- 53 -
- Kammer
- 54 -
- Bündel
- 55 -
- Bündel
- 56 -
- Wärmetauscherrohr
- 57 -
- Wärmetauscherrohr
- 58 -
- Längenabschnitt
- 59 -
- Längenabschnitt
- 60 -
- Vertikalrohrabschnitt
- 61 -
- Vertikalrohrabschnitt
- 62 -
- Rohrboden
- 63 -
- Dampfverteilerkammer
- 64 -
- Dampfverteilerkammer
- 65 -
- Kondensatsammelkammer
- 66 -
- Kondensatsammelkammer
- 67 -
- Dampfsammelleitung
- 68 -
- Verteilerleitung
- 69 -
- Abzug
- 70 -
- Abzug
- 71 -
- Rostdüsenboden
- 72 -
- Rostdüsenboden
- 73 -
- Düsenrohr
- 74 -
- Wirbelmediumringleitung
- 75 -
- Zuleitung
- 76 -
- Zuleitung
- 77 -
- Verteilerleitung
- 78 -
- Verteilerleitung
- 79 -
- Düse
- 80 -
- Stutzen
- 81 -
- Kappe
- 82 -
- oberes Ende v. 80
- 83 -
- Düsenöffnung
- 84 -
- Düsenöffnung
- 85 -
- Öffnung in 73
- 86 -
- Kappenwand
- 87 -
- Ringraum
- 88 -
- Ringspalt
- 89 -
- Förderschnecke
- 90 -
- Wendelabschnitt
- 91 -
- Wendelabschnitt
- 92 -
- Zellenradschleuse
- 93 -
- Seitenwand v. 14
- 94 -
- Seitenwand v. 14
- 95 -
- Abzugsförderer
- 96 -
- Abförderraum
- 97 -
- Innenfläche v. 17
- 98 -
- Innenfläche v. 22
- 99 -
- Außenwand v. 17
- 100 -
- Außenwand v. 22
- FBK -
- Feuchtbraunkohle
- HD -
- Heizdampf
- K -
- Kondensat
- KWD -
- Kohlenwasser-Dampf
- TBK -
- Trockenbraunkohle
- WM -
- Wirbelmedium