[0001] Die Erfindung betrifft einen Lockenwickler mit einem stabförmigen Wickelkörper aus
einem nachgiebigen, rückstellenden Kunststoff- oder Latexmaterial, dessen beide beweglichen
Enden aneinander befestigbar sind unter Bildung einer Haarwicklerschlaufe.
[0002] Ein derartiger Lockenwickler ist aus der DE-PS 41 06 439 bekannt. Dieser Lockenwickler
weist einen Wickelkörper aus einem Kunststoffschaum auf, der über seine axiale Erstreckung
konstant durchgehende, äußere Abmessungen besitzt und mindestens ein Endbereich einen
axial sich erstreckenden, randgeschlossenen Schlitz aufweist, der zum Festhalten des
anderen hindurchsteckbaren Endes dient. Als nachteilig hat sich erwiesen, daß der
zur zeitweiligen Befestigung der beiden Enden des Wickelkörpers bekannte Verschluß
zu einer unerwünschten Verlängerung der Wickelkörper führt. Die für den Verschluß
benötigten Teilabschnitte des Wickelköpers gehen für das Aufwickeln von Haarsträhnen
verloren.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Lockenwickler mit einem stabförmigen Wickelkörper
aus einem nachgiebigen, rückstellenden Kunststoff- oder Latexmaterial, dessen beide
beweglichen Enden aneinander befestigbar sind, zu schaffen, der einfach aufgebaut
ist und eine zuverlässige Befestigung der beiden Enden des Wickelkörpers aneinander
erlaubt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Hierdurch wird ein Lockenwickler mit einem stabförmigen Wickelkörper geschaffen,
der nach dem Aufrollen einer Haarsträhne durch einfaches Einstecken des fixierten
Steckerstifts in das andere Ende des Wickelkörpers schließbar ist, um ein selbständiges
Abrollen zu verhindern. An den Kopfseiten der Enden erfolgt eine Kupplung, die zu
keiner Abdeckung eines Aufwickelbereiches führt. Die beiden Enden des Wickelkörpers
werden mit einer hohen Schließkraft verbunden, wobei die Form und die Länge des Wickelkörpers
unabhängig von der Steckvorrichtung gewählt werden können.
[0006] Die Steckvorrichtung ist ein Einbauteil, das mittels der Widerhaken an dem Steckerschaft
dauerhaft und ohne das Vorsehen weiterer, in den Wickelköper eingebauter Hilfsmittel
an dem einen Ende des Wickelkörpers verankert ist. Das Einbringen des Steckerstifts
in die Buchse am anderen Ende des Wickelkörpers geschieht ohne aufwendiges Suchen.
Ferner ist die Steckvorrichtung verschleißarm, so daß die Lockenwickler für zahlreiche
Anwendungen einsetzbar sind.
[0007] Die axiale Ausnehmung ist vorzugsweise koaxial zum Steckerschaft angeordnet, wodurch
eine gleichmäßige Kupplung erreicht wird.
[0008] Der Sitz des Steckerstiftes in der axialen Ausnehmung des anderen Endes des Wickelkörpers
kann nach Art einer Klemmhalterung erfolgen, wozu der Querschnitt der axialen Ausnehmung
kleiner gewählt wird als der des Steckerstiftes. Der Steckerstift ist dann mit erhöhter
Schließkraft in das andere Ende des Wickelkörpers eingelegt.
Die Schließkraft des Steckerstifts läßt sich noch weiter erhöhen durch ein Vorsehen
von Vorsprüngen oder Noppen an der Umfangsfläche desselben.
[0009] Die Verankerung des Steckerschafts in dem einen Ende des Wickelkörpers kann weiterhin
dadurch verbessert werden, daß die Widerhaken in mehreren Ebenen übereinander axial
verteilt angeordnet sind, insbesondere paarweise. Die in den verschiedenen Ebenen
angeordneten Widerhaken sind vorzugsweise zueinander ausgerichtet, wodurch ein mehrstufiger
Eingriff in das Schaummaterial des Wickelkörpers entlang einzelner Verankerungslinien
erfolgt.
[0010] Der Wickelkörper des Lockenwicklers besteht vorzugsweise aus einem Weichschaumstoff,
insbesondere aus Polyethylen. Der Wickelkörper kann gespritzt oder extrudiert sein.
Extrudierte Wickelkörper aus einem Schaumstoff, die einfach und billig herstellbar
sind, weisen im allgemeinen eine geschlossenporige Oberfläche auf. Durch nachträgliche
Bearbeitung kann diese auch offenporig oder strukturiert gestaltet werden.
[0011] Das Einfangen einer Haarsträhne durch den Wickelkörper zu Beginn des Aufrollens kann
dadurch verbessert werden, daß in einem mittigen Bereich des Wickelkörpers ein Hakenband
angeordnet ist.
[0012] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
- Fig. 1
- zeigt schematisch einen Längsschnitt eines Lockenwicklers,
- Fig. 2
- zeigt schematisch den Lockenwickler gemäß Fig. 1 mit aneinander gekuppelten Enden,
- Fig. 3
- zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Steckvorrichtung,
- Fig. 4
- zeigt schematisch einen Längsschnitt eines weiteren Lockenwicklers.
[0013] Fig. 1 zeigt einen Lockenwickler mit einem stabförmigen Wickelkörper 1 aus einem
nachgiebigen, rückstellenden Kunststoff- oder Latexmaterial, insbesondere einem Weichschaumstoff,
zum Aufwickeln von Haarsträhnen. Der Wickelkörper 1 bildet demnach vorzugsweise einen
Weichwickler. Der Durchmesser des vorzugsweise runden Wickelkörpers 1 ist wählbar,
je nachdem welche Lockenwicklergröße gewünscht ist. Die Durchmesser liegen üblicherweise
im Bereich zwischen 1 und 2 cm, um eine gute Schlaufenbildung zu ermöglichen. Der
Wickelkörper 1 kann eine wählbare stabförmige Gestalt mit beispielsweise rundem, bogenförmigem
oder eckigem Querschnitt besitzen, wobei die Dickenabmesungen entlang seiner axialen
Erstreckung variieren können.
[0014] Der Wickelkörper 1 umfaßt eine äußere Mantelfläche 2, auf der Haare aufgewickelt
werden können. Der Wickelkörper 1 besitzt ferner zwei bewegliche Enden 3, 4, die über
eine Steckvorrichtung 5 lösbar miteinander verbindbar sind. Mittels der Steckvorrichtung
5 werden die beiden Enden 3, 4 dabei aneinander gekuppelt, so daß die beiden Enden
3, 4 stirnseitig benachbart liegen.
[0015] Die Steckvorrichtung 5 umfaßt einen Stecker 6 und eine Steckbuchse 7. Wie auch in
Fig. 3 dargestellt, umfaßt der Stecker 6 einen Steckerschaft 8, der in einem Ende
3 des Wickelkörpers 1 verankert ist, und einen von dem Steckerschaft 8 sich erstreckenden
Steckerstift 9. Mit seiner Längsachse in Axial- bzw. Längsrichtung des Wickel körpers
1 sich erstreckend ist der Steckerschaft 8 in den Wickelkörper 1 eingesetzt und in
diesem befestigt. Zur Befestigung in dem Wickelkörper 1 weist der Steckerschaft 8
Widerhaken 10 auf, die von einer Umfangsfläche 11 des Steckerschaftes 8 nach außen
ragen. Der Gesamtdurchmesser des Steckerschaftes 8 einschließlich nach außen ragender
Widerhaken 10 ist kleiner als der Durchmesser des Wickelkörpers 1, so daß der Steckerschaft
8 vollständig von dem Wickelkörper 1 aufgenommen wird. Die Widerhaken 10 ragen dann
in das Material des Wickelkörpers 1.
[0016] Die Ausrichtung der Widerhaken 10 ist derart, daß diese entgegen einer Zugrichtung
A, die zu einem Herausziehen des Steckerschaftes 8 aus dem Wickelkörper 1 führen würde,
verhaken. Vorzugsweise sind die Widerhaken 10 in Axialrichtung des Steckerschaftes
8 in mehreren Stufen hintereinander angeordnet, so daß sich die Widerhaken 10 über
einen wesentlichen Längsabschnitt des Steckerschaftes 8 erstrecken. Ferner sind in
einer Stufe oder Ebene vorzugsweise mehrere Widerhaken 10 umfänglich verteilt angeordnet.
Insbesondere können jeweils zwei um 180° versetzt angeordnete Widerhaken 10 entlang
der Umfangsfläche einer Stufe angeordnet sein. Weiterhin sind die Widerhaken 10 der
hintereinanderliegenden Stufen zueinander ausgerichtet, so daß die Widerhaken 10 in
Axialrichtung linienförmig angeordnet sind.
[0017] Für eine weitergehende Befestigung des Steckerschaftes 8 kann dieser auch in den
Wickelkörper 1 zusätzlich eingeklebt sein.
[0018] Der von dem Steckerschaft 8 sich erstreckende Steckerstift 9 ragt gegenüber der Stirnseite
11 des Endes 3 vor und bildet eine axiale Verlängerung des Wickelkörpers 1, auf die
das andere Ende 4 des Wickelkörpers 1 für eine lösbare Verbindung der Enden 3, 4 steckbar
ist. Um die beiden Enden 3, 4 zueinander ausgerichtet zu verbinden, ist der Stecker
6 vorzugsweise axial mittig in das Ende 3 des Wickelkörpers 1 eingesetzt.
[0019] Der Steckerstift 9 ist ein länglicher Stift wählbarer Länge, wobei die Länge vorzugsweise
im Bereich zwischen 1 und 2 cm liegt, damit eine ausreichend lange Einstecktiefe in
das andere Ende 4 erreicht wird. Der Durchmesser bzw. die Dicke des Steckerstiftes
9 ist wählbar und liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 2 und 6 mm. Die Dicke des
Steckerstiftes 9 kann von der des Steckerschaftes 8 variieren. Eine Umfangsfläche
12 des Steckerstifts 9 kann mit Noppen oder Vorsprüngen 13 zumindest teilweise bedeckt
sein. Der Steckerschaft 8 als auch der Steckerstift 9 sind vorzugsweise Rundstäbe.
[0020] Einen Übergang vom Steckerschaft 8 zum Steckerstift 9 des vorzugsweise einstückig
hergestellten Steckers 6 kann eine Steckerscheibe 14 mit größerem Durchmesser bilden,
die eine Anschlagfläche für die Stirnflächen 11, 15 der beiden Enden 3, 4 bildet.
Der Stecker 6 besteht vorzugsweise aus einem starren Kunststoffmaterial.
[0021] Die mit dem Stecker 6 zusammenarbeitende Steckbuchse 7 ist in dem anderen Ende 4
des Wickelkörpers 1 ausgebildet. Die Steckbuchse 7 wird von einer axialen Ausnehmung
gebildet, die stirnseitig offen ist und sich von der Stirnfläche 15 axial einwärts
des Wickelkörpers 1 erstreckt. Die Länge der axialen Ausnehnung ist an die Länge des
Steckerstiftes 9 derart angepaßt, daß dieser vorzugsweise mit seiner gesamten Länge
in die Steckbuchse 7 eingeschoben werden kann. Der Querschnitt der axialen Ausnehmung
ist dabei gegenüber dem Querschnitt des Steckerstiftes 9 untermaßig. Beim Einsetzen
des Steckerstiftes 9 in die Steckbuchse 7 verdrängt dieser folglich Schaumstoffmaterial.
Ein Kraftschluß zwischen Steckerstift 9 und Steckbuchse 7 ist die Folge, wodurch die
beiden Enden 3, 4 des Wickelkörpers 1 lösbar gekuppelt werden, wie dies in Fig. 2
dargestellt ist. Der genannte Kraftschluß erhöht sich noch, wenn die vorstehenden
Noppen 13 am Steckerstift 9 ausgebildet sind. Der Querschnitt der axialen Ausnehmung
ist vorzugsweise derart kleiner gewählt als der Querschnitt des Steckerstifts 9, daß
das von dem eingesetzten Steckerstift 9 verdrängte Material eine Federkraft auf den
Steckerstift 9 nach Art einer Klemmhalterung ausübt. Beispielsweise hat die axiale
Ausnehmung einen Lochdurchmesser von etwa 3 bis 4 mm. Der Steckerstift 9 besitzt dann
vorzugsweise einen Durchmesser von 4,5 bis 5,5 mm.
[0022] Die Steckbuchse 7 ist ebenso wie der Steckerschaft 8 in den Wickelkörper 1 integriert.
Damit die Stirnflächen 11, 15 der beiden Enden 3, 5 fluchtend verbindbar sind, ist
die axiale Ausnehmung vorzugsweise koaxial zum Steckerschaft 8 am anderen Ende 4 des
Wickelkörpers 1 angeordnet.
[0023] Als Material für den Wickelkörper 1 ist neben Latex ein gespritzter oder extrudierter
Kunststoff, insbesondere aus Polyethylen, bevorzugt. Weiterhin bevorzugt verwendet
wird ein geschäumtes Kunststoffmaterial, das für größere Wickelkörper 1 den Vorteil
hat, daß es leichter ist. Die Oberfläche des Wickelkörpers 1, die bei einem extrudierten
Kunststoffschaum im allgemeinen geschlossenporig ist, kann, sofern nicht gewünscht,
durch eine nachträgliche Behandlung offenporig gemacht oder strukturiert werden.
[0024] Wie in Fig. 4 dargestellt, kann ein mittlerer Bereich des Wickelkörpers 1 mit einem
Hakenband 16 zum Einfangen von Haaren zu Beginn des Aufrollens belegt sein. Das Hakenband
16 weist eine Vielzahl vorstehender Hakenarme 17 auf, die vorzugsweise aus aufgeschnittenen
Nylon-Monofilament-Schlingen bestehen, die durch Wärmebehandlung noch pilzkopfförmig
gestaltet sein können.
1. Lockenwickler mit einem stabförmigen Wickelkörper (1) aus einem nachgiebigen, rückstellenden
Kunststoff- oder Latexmaterial zum Aufwickeln von Haarsträhnen und mit einer an dem
Wickelkörper (1) vorgesehenen, die beiden beweglichen Enden (3, 4) des Wickelkörpers
(1) wahlweise kuppelnde Steckvorrichtung (5) mit einem einen vorragenden Steckerstift
(9) aufweisenden Stecker (6) und mit einer zur lösbaren Aufnahme des Steckerstifts
(9) vorgesehenen Steckbuchse (7), dadurch gekennzeichnet, daß die Steckbuchse (7)
von einer axialen Ausnehmung in einem der beiden Enden (4) gebildet wird, deren Querschnitt
gegenüber dem des Steckerstifts (9) untermaßig ist für ein Verdrängen von Kunststoff-
oder Latexmaterial durch einen eingesetzten Steckerstift (9) und Ausbilden einer Federkraft
auf diesen nach Art einer Klemmhalterung.
2. Lockenwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckerstift (9) eine
Mehrzahl umfänglich verteilter Vorsprünge (13) aufweist.
3. Lockenwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stecker (6)
mit einem Widerhaken (10) aufweisenden Steckerschaft (8) in dem anderen Ende (3) des
Wickelkörpers (1) verankert ist, wobei die Widerhaken (10) in mehreren Ebenen hintereinander
angeordnet sind.
4. Lockenwickler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerhaken (10) in
den verschiedenen Ebenen umfangsseitig zueinander ausgerichtet sind.
5. Lockenwickler nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerhaken (10)
in Reihen von jeweils zwei in Axialrichtung gegenüberliegenden Widerhaken (20) verteilt
angeordnet sind.
6. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff-
oder Latexmaterial ein Weichschaumstoff eingesetzt ist.
7. Lockenwickler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoffmaterial
Polyethylen eingesetzt ist.
8. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper
(1) aus einem gespritzten oder extrudierten Kunststoffschaum besteht.
9. Lockenwickler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper
(1) in einem mittigen Abschnitt ein Hakenband (16) zum Einfangen einer Haarpartie
oder -strähne trägt.