[0001] Die Erfindung betrifft eine Abzugswerkbank nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Weiterhin befaßt sich die Erfindung mit einem Betriebsverfahren einer derartigen Abzugswerkbank.
[0002] Es sind verschiedene Werkbänke bekannt, die über eine zumindest im wesentlichen geschlossene
Kabine mit Absaugeinrichtungen verfügen, so daß innerhalb der Kabine handzuhabende
oder auftretende giftige Stoffe nicht nach außerhalb der Kabine gelangen können.
[0003] Insbesondere wird in diesem Zusammenhang Bezug genommen auf die offengelegte deutschen
Patentanmeldung DE 195 17 106 A1 mit dem Titel "Sicherheitssystem für mit gefährlichen
Stoffen kontaminierte Luft für einen Aufenthalts- und/oder Arbeitsraum für Menschen"
sowie das daraus entstandene deutsche Patent DE 195 17 106 C2 mit dem Titel ""Sicherheitssystem
für mit gefährlichen Stoffen kontaminierte Luft für einen Arbeitsraum einer Abzugswerkbank",
die von der vorgenannten Anmeldung abgeteilte deutsche Patentanmeldung DE 195 49 396
A1 mit dem Titel "Sicherheitswerkbank" sowie die deutsche Patentanmeldung DE 196 19
495 A1 mit dem Titel "Sicherheitssystem mit Absaugeinrichtungen". Durch diese Bezugnahme
ist der Inhalt und Offenbarungsgehalt dieser Unterlagen und der darin wiederum angegebenen
Veröffentlichungen vollumfänglich auch Bestandteil der vorliegenden Beschreibung.
[0004] Aus der DE 195 17 106 A1 und der DE 195 17 106 C2 ist ein Sicherheitssystem für mit
gefährlichen Stoffen kontaminierte Luft für einen Arbeitsraum einer Abzugswerkbank
bekannt. Eine solche Abzugs- oder Sicherheitswerkbank kann mit einer Steuerung versehen
sein, die eine oder mehrere unterschiedliche Aufgaben übernehmen kann.
[0005] Bei diesem Stand der Technik können zum Erhöhen der Zuverlässigkeit und Einfachheit
der Bedienung des Systems elektronische Steuereinrichtungen vorgesehen sein, die zum
Steuern zumindest eines wahlweisen, einstellbaren und/oder steuerbaren Betriebsparameters
oder zumindest einer solchen Komponente des Sicherheitssystems ausgelegt sind. Beispielsweise
kann ein üblicher Computer mit entsprechender Anschluß- und Softwareausstattung für
die Steueraufgaben eingesetzt werden. Insbesondere für die Steuerung der oder Datenausgabe
für die Herstellung von Produkten kann, wie beispielsweise bei der Zytostatika-Herstellung,
in rationeller Weise auf bestehende Programme zurückgegriffen werden, die auf einem
konventionellen Computer ablaufen können, der somit an einem entsprechenden Sicherheitsarbeitsplatz
vielfach genutzt werden kann: Ein derartiger Rechner könnte dann auch weitere Aufgaben
erfüllen, wie den Betrieb verschiedener Überwachungseinrichtungen, wie z.B. Überwachungssensoren,
ggf. damit gekoppelt das Feststellen von Gefahrsituationen und das entsprechende Auslösen
von Alarmeinrichtungen sowie von Anzeige- und Protokolleinrichtungen. Grundsätzlich
können alle Einstellungen, Überwachungen und auch Arbeiten im Arbeitsraum durch eine
einheitliche Steuerung geregelt oder unterstützt werden, die auf einfache und schnelle
Weise alle entsprechenden Daten verarbeiten und auswerten kann.
[0006] Eine solche bekannte und vorteilhafte Steuerung kann jedoch eine unsachgemäße Bedienung
und einen Umgang mit Gefahrstoffen im Arbeitsraum der Abzugs- oder Sicherheitswerkbank
durch unzulänglich fachkundiges Personal nicht ausreichend verhindern. Ferner ist
die mit derartigen Steuerungen erzielbare Sicherheit für Bedienungspersonal noch nicht
optimal.
[0007] Die vorliegende Erfindung hat daher zum Ziel, eine aus dem Stand der Technik bekannte
Abzugswerkbank sicherheitstechnisch zu verbessern.
[0008] Dieses Ziel wird mit einer Abzugswerkbank nach dem Anspruch 1 sowie einem Betriebsverfahren
einer Abzugswerkbank nach Anspruch 9 erreicht.
[0009] Durch die Erfindung wird somit vorrichtungsmäßig eine Abzugswerkbank mit einem Arbeitsraum,
der durch wenigstens eine Eingriffsöffnung von außen zugänglich ist, einer Lüftung
zum Absaugen von mit Gefahrstoffen kontaminierter Luft aus dem Arbeitsraum und einer
Steuerung für mindestens einen Betrieb der Abzugswerkbank geschaffen, wobei weiter
vorgesehen ist, daß die Eingriffsöffnung verschließbar ist, und daß die Steuerung
Prüfeinrichtungen enthält, durch die eine Zugangsberechtigung einer Person zum Arbeitsraum
feststellbar und ein Öffnen der verschlossenen Eingriffsöffnung in Abhängigkeit von
einer festgestellten Zugangsberechtigung auslösbar ist.
[0010] Eine mögliche Realisierung der Erfindung kann beispielsweise darin bestehen, ein
Datenträgerlesegerät und Prozessoreinrichtungen vorzusehen, um eine Zugangsberechtigung
in den Arbeitsraum und/oder für den Betrieb oder die Wartung der Sicherheitswerkbank
zu regeln. Lediglich als Beispiel und nicht beschränkend oder abschließend werden
vorzugsweise scheckkartengroße Chip- oder Magnetstreifenkarten als entsprechend geeignete
Datenträger genannt. Damit lassen sich beispielsweise personenspezifische Einschränkungen,
wie z.B. Schwangerschaft, bei der Zugangsberechtigung ebenso berücksichtigen, wie
andere berufsgenossenschaftliche Vorschriften.
[0011] Jedenfalls kann durch die erfindungsgemäße Prüfung einer Zugangsberechtigung vor
einer Zugangsgewährung zum Innenraum einer Abzugswerkbank sichergestellt werden, daß
keine fachlich und/oder gesundheitlich ungeeigneten Personen mit den Gefahrstoffen
im Inneren des Arbeitsraumes der Abzugswerkbank in Berührung kommen. Damit wird zuverlässig
einerseits eine Gefährdung solcher fachlich und/oder gesundheitlich ungeeigneten Personen
ausgeschlossen. Andererseits kann mit Sicherheit auch keine Fehlbedienung der Sicherheits-
oder Abzugswerkbank durch fachlich ungeeignete Personen auftreten, so daß die Werkbank
selbst, aber auch die Umgebung keinen Schaden nehmen können.
[0012] Allgemein ausgedrückt können durch die Erfindung berufsgenossenschaftliche Vorschriften
eingehalten genauso, wie personenbedingte individuelle Einschränkungen berücksichtigt
werden.
[0013] Gemäß einer vorzugsweisen Weiterbildung der Erfindung sind die Prüfeinrichtungen
ferner dazu ausgelegt, in Abhängigkeit von einer festgestellten Zugangsberechtigung
wenigstens einen aus einer Mehrzahl von Betriebsmodi der Abzugswerkbank freizugeben.
Bevorzugte Betriebsmodi sind wenigstens ein Arbeitsbetrieb, ein Servicebetrieb und/oder
ein Reinigungsbetrieb. Dabei ist es von Vorteil, wenn in Abhängigkeit vom Betriebsmodus
insbesondere ein Öffnungsgrad der Eingriffsöffnung einstellbar ist. Zusätzlich oder
alternativ kann bei der letztgenannten Variante vorgesehen sein, daß eine Dekontamination
des Arbeitsraumes halbautomatisch oder vollautomatisch durchführbar ist, wofür beispielsweise
eine Spülung des Arbeitsraumes mit Schutzgas vorgesehen sein kann, das insbesondere
eine Neutralisation oder Vernichtung der im Arbeitsraum der Abzugswerkbank enthaltenen
Gefahrstoffe bewirkt.
[0014] Weiterhin kann mit Vorzug vorgesehen sein, daß die Prüfeinrichtungen Eingabeeinrichtungen
enthalten, über die Personen- und/oder Personenidentifikationsdaten erfaßbar sind.
Bevorzugt enthalten derartige Eingabeeinrichtungen:
- Aufnahmeeinrichtungen für Datenträger, vorzugsweise stift- oder kartenförmige Datenträger,
zum optischen, elektrischen und/oder magnetischen Erfassen von Personendaten von den
Datenträgern,
- manuell betätigbare Eingabemittel, wie insbesondere Tasten oder Knöpfe, zum manuellen
Eingeben von Personendaten, insbesondere PINs,
- Empfangseinrichtungen für von berührungslos übermittelnden Datenträgern, insbesondere
Transpondern, stammende Personendaten, und/oder
- Erfassungseinrichtungen für individuelle Körpermerkmale, wie z.B. Finger- oder Handabdrücke,
Pupillengestalt u.a. als Personendaten von Bedienpersonen.
[0015] Zur weiteren Verbesserung der erfindungsgemäßen Abzugswerkbank können Anzeigeeinrichtungen
zur Bedienerführung und/oder Bedienerinformation vor, während und/oder nach dem Betrieb
der Abzugswerkbank außerhalb und/oder innerhalb des Arbeitsraumes enthalten sein.
Vorzugsweise sind die Anzeigeeinrichtungen ferner zum Eingeben von Daten, einschließlich
Personen-und/oder Zugangsberechtigungsdaten, ausgelegt, wie beispielsweise in Form
von in Tasten, einschließlich Folientasten, integrierte Leuchteinrichtungen oder berührungssensitive
Bildschirmen.
[0016] Die erfindungsgemäße Abzugswerkbank kann mit Vorteil auch Einrichtungen zum Erfassen
von Arbeiten im Inneren des Arbeitsraumes enthalten, die dazu ausgelegt sind, nach
Wegfall einer Erfassung von Arbeiten im Inneren des Arbeitsraumes für eine vorgebbare
Zeit, insbesondere ggf. in Abhängigkeit von einem freigegebenen Betriebsmodus, ein
Schließen der Eingriffsöffnung auszulösen und vorzugsweise die aktuelle Zugangsberechtigung
zu beenden. Dadurch kann sichergestellt werden, daß nach Abschluß von Arbeiten innerhalb
der Abzugswerkbank deren Eingriffsöffnung nicht versehentlich geöffnet bleibt.
[0017] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß im Inneren
des Arbeitsraumes verschließbare Behältnisse, Schränke und/oder Reservoirs in Abhängigkeit
von einer festgestellten Zugangsberechtigung zugänglich sind. Dies ermöglicht es,
beispielsweise einen Zugang zu Präparateschränken im Inneren der Abzugswerkbank von
deren Arbeitsraum aus nur hierfür speziell autorisierten Personen zu ermöglichen.
[0018] Vorteilhaft ist es ferner, wenn daß im Inneren des Arbeitsraumes Einrichtungen zum
Erfassen einer Position eines Gegenstandes, wie einer Hand, angeordnet sind, um in
Abhängigkeit von einer Position eines Gegenstandes eine Automatik auszulösen, insbesondere
vom Inneren der Abzugswerkbank zugängliche Müllabwurfeinrichtungen und/oder Müllaufbewahrungs-
und/oder -entsorgungseinrichtungen und/oder Präparate- und Geräteaufbewahrungsräume
automatisch zu betätigen, vorzugsweise automatisch zu öffnen und nach einer vorgebbaren
Zeit ohne Durchgang von Material wieder zu schließen. Diese Ausgestaltungsmöglichkeiten
schaffen zusätzliche Sicherheit, da keine manuellen Betätigungen und damit Berührungen
von z.B. kontaminierten Oberflächen oder Griffen erfolgen müssen.
[0019] Es ist ferner von Vorteil, bei einer Abzugswerkbank nach der vorliegenden Erfindung
Überwachungseinrichtungen vorzusehen, die zum Detektieren zumindest eines Betriebszustandes
wenigstens einer Komponente der Abzugswerkbank und/oder mindestens einer Information
betreffend die gefährlichen Stoffe in der Abzugswerkbank ausgelegt sind. Diese Ausgestaltung
läßt sich vorteilhafterweise dadurch weiterbilden, daß insbesondere Alarmeinrichtungen
vorgesehen sind, durch die Abweichungen vom Normalbetrieb der Abzugswerkbank in Abhängigkeit
von Detektionsergebnissen der Überwachungseinrichtungen akustisch und/oder optisch
anzeigbar sind. Damit wird die Sicherheit für Bedienpersonal erhöht.
[0020] Vorzugsweise sind die Steuereinrichtungen insbesondere elektronische Steuereinrichtungen.
Damit kann eine umfassende, effektive, kleinbauende und günstige Steuerung der Abzugswerkbank
erreicht werden.
[0021] In Fortbildung der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß die Steuereinrichtungen
zum Steuern zumindest eines wahlweisen, einstellbaren und/oder steuerbaren Betriebsparameters
oder zumindest einer solchen Komponente der Abzugswerkbank ausgelegt sind. Besonders
bevorzugt ist dabei, wenn die Steuereinrichtungen zum Steuern zumindest eines Betriebsparameters
oder zumindest einer Komponente der Abzugswerkbank in Abhängigkeit von Detektionsergebnissen
der Überwachungseinrichtungen ausgelegt sind.
[0022] Bei einer erfindungsgemäßen Abzugswerkbank kann die Arbeitsweise der Überwachungseinrichtungen
und/oder der Steuereinrichtungen über ein Bedienfeld, insbesondere über ein Tastenbedienfeld,
manuell einstellbar sein, wobei vorzugsweise die Arbeitsweise der Überwachungseinrichtungen
und/oder der Steuereinrichtungen und/oder die Einstellungen des Bedienfeldes mittels
Anzeigeeinrichtungen anzeigbar sind.
[0023] Weiterhin können mit Vorteil Protokolleinrichtungen vorgesehen werden, durch die
Betriebsdaten der Abzugswerkbank, einschließlich der Daten gewährter Zugänge, und/oder
ggf. Detektionsergebnisse der Überwachungseinrichtungen protokollierbar sind. Damit
wird automatisch und zuverlässig ein Betriebsbuch erstellt, anhand dem der ordnungsgemäße
Betrieb und Störungen nachgewiesen werden können.
[0024] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Abzugswerkbank können Datenlese- und/oder Dateneingabeeinrichtungen
vorgesehen sein, mittels denen Betriebsparameter und/oder Betriebs- oder Anwendungssteuerungsparameter
eingegeben werden können.
[0025] Ferner ist es möglich, Einrichtungen zur Erzeugung eines die Eingriffsöffnung abschließenden
Luftvorhangs und/oder Einrichtungen zum automatischen Verschließen von Filtereinrichtungen
bei deren Entnahme aus der Abzugswerkbank vorzusehen.
[0026] Die Lüftung zum Absaugen von mit Gefahrstoffen kontaminierter Luft aus dem Arbeitsraum
kann vorzugsweise so ausgelegt oder gesteuert sein, daß sie auch bei geschlossener
Eingriffsöffnung läuft, vorzugsweise mit geringerer Leistung und besonders bevorzugt
mit einer Leistung von etwa 20% bezogen auf die Leistung bei geöffneter Eingriffsöffnung.
Damit ist sichergestellt, daß während eines solchen sogenannten Standby- oder Bereitschaftsbetriebes
keine Ablagerung von Gefahrstoffen auf den Oberflächen im Inneren des Arbeitsraumes
der Abzugs- oder Sicherheitswerkbank auftreten kann, so daß sich Gefahrstoffe nicht
übermäßig auf diesen Oberflächen ansammeln können.
[0027] Nach dem Anmelden eines Benutzers und der Erteilung der Freigabe kann die Lüftung
durch die Steuerung, z.B. programmgesteuert, auf Arbeitsleistung hochgefahren werden.
Zusätzlich kann sich eine vorzugsweise blendfreie Beleuchtung selbsttätig durch die
Steuerung einschalten. Bevor die Eingriffsöffnung dann geöffnet wird, um den tatsächlichen
Zugang zum Inneren des Arbeitsraumes der Abzugswerkbank zu gestatten, kann dann noch
ein Selbsttest durchgeführt werden, um zuverlässig den normalen Betriebszustand festzustellen.
Liegt einmal auf Grund irgend einer Störung kein Normalzustand vor, so bleibt die
Scheibe geschlossen. Über Anzeigeeinrichtungen kann die Bedienperson über die Störung
und evtl. sogar Verhaltensmaßregeln für diesen Fall informiert werden. Außerdem kann
bei einer Störung ein Alarm ausgelöst werden. Nach Beendigung der Arbeiten kann sich
die Eingriffsöffnung, die z.B. durch zwei relativ zueinander auseinanderfahrende oder
auseinanderklappende Scheiben oder durch eine relativ zur übrigen Werkbank aufklappende
oder auffahrende Scheibe gebildet werden kann, wider schließen, was automatisch, zeitgesteuert
ggf. in Abhängigkeit von der Erfassung von Arbeiten innerhalb des Arbeitsraumes oder
manuell ausgelöst evtl. mit einer Zeitverzögerung wieder schließen. Vorzugsweise läuft
die Lüftung aus Sicherheitsgründen eine vorgebbare Zeit auf voller Leistung weiter,
bis sie von der Steuerung heruntergeregelt wird.
[0028] Verfahrensmäßig wird durch die Erfindung ein Betriebsverfahren für eine Abzugswerkbank
mit einem Arbeitsraum, der durch wenigstens eine schließbare Eingriffsöffnung von
außen zugänglich ist, einer Lüftung zum Absaugen von mit Gefahrstoffen kontaminierter
Luft aus dem Arbeitsraum und einer Steuerung für mindestens einen Betrieb der Abzugswerkbank
geschaffen. Dabei wird mittels Prüfeinrichtungen eine Zugangsberechtigung einer Person
zum Arbeitsraum feststellt und danach in Abhängigkeit von einer festgestellten Zugangsberechtigung
die verschlossene Eingriffsöffnung zum Inneren des Arbeitsraumes für die Bedienperson
geöffnet.
[0029] Analog zu den Vorrichtungsausgestaltungen kann bei dem Betriebsverfahren vorgesehen
sein, daß durch die von den Prüfeinrichtungen festgestellte Zugangsberechtigung wenigstens
einer aus einer Mehrzahl von Betriebsmodi der Abzugswerkbank, wie insbesondere ein
Arbeitsbetrieb, ein Servicebetrieb und/oder ein Reinigungsbetrieb, freigegeben werden
kann. Dabei ist es im Rahmen der Erfindung selbstverständlich, daß dann, wenn keine
geeignete Zugangsberechtigung festgestellt wird, eben auch kein Zugang zum Inneren
des Arbeitsraumes der Abzugswerkbank gewährt wird, d.h. die Eingriffsöffnung verschlossen
bleibt. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen bei verschiedenen Betriebsmodi gerecht
werden zu können, kann vorteilhafterweise vorgesehen werden, daß die Eingriffsöffnung
variabel geöffnet und/oder eine Dekontamination des Arbeitsraumes halbautomatisch
oder vollautomatisch durchgeführt wird.
[0030] Bevorzugt wird die Zugangsberechtigung durch Eingabe von Personen- und/oder Personenidentifikationsdaten
mittels Eingabeeinrichtungen in die Prüfeinrichtungen erhalten.
[0031] Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß Arbeiten im
Inneren des Arbeitsraumes erfaßt werden und insbesondere nach Wegfall einer Erfassung
von Arbeiten im Inneren des Arbeitsraumes für eine vorgebbare Zeit, vorzugsweise ggf.
in Abhängigkeit von einem freigegebenen Betriebsmodus, ein Schließen der Eingriffsöffnung
ausgelöst und bevorzugt die aktuelle Zugangsberechtigung beendet wird. Dadurch kann
es nicht zu unbeabsichtigtem Offenlassen der Werkbank kommen, so daß auch keine unautorisierten
Personen versehentlich Zugang zum Inneren des Arbeitsraumes der Absaug- oder Sicherheitswerkbank
erhalten können.
[0032] Es kann weiterhin vorgesehen werden, daß im Inneren des Arbeitsraumes verschließbare
Behältnisse, Schränke und/oder Reservoirs in Abhängigkeit von einer festgestellten
Zugangsberechtigung zum Öffnen freigegeben werden. Dadurch kann autorisiertem, d.h.
in der Regel fachlich qualifiziertem Personal gleichzeitig mit dem Zugang Inneren
des Arbeitsraumes auch ein Zugang zu Präparateschränken usw. gewährt werden.
[0033] Die Arbeit mit und an einer erfindungsgemäßen Absaug- oder Abzugswerkbank kann dadurch
weiter erhöht werden, daß im Inneren des Arbeitsraumes in Abhängigkeit von einer Position
eines Gegenstandes eine Automatik ausgelöst, insbesondere vom Inneren der Abzugswerkbank
zugängliche Müllabwurfeinrichtungen und/oder Müllaufbewahrungs- und/oder -entsorgungseinrichtungen
und/oder Präparate- und Geräteaufbewahrungsräume automatisch zu betätigt, vorzugsweise
automatisch geöffnet und nach einer vorgebbaren Zeit ohne Durchgang von Material wieder
geschlossen werden. Berührungen von evtl. mit gesundheitsgefährlichen Stoffen kontaminierten
Oberflächen und/oder Gegenständen können dadurch vermieden werden.
[0034] Von Vorteil ist es ferner, wenn mittels Überwachungseinrichtungen zumindest ein Betriebszustand
wenigstens einer Komponente der Abzugswerkbank und/oder mindestens eine Information
betreffend die gefährlichen Stoffe in der Abzugswerkbank detektiert wird, und daß
insbesondere Abweichungen vom Normalbetrieb in Abhängigkeit von Detektionsergebnissen
der Überwachungseinrichtungen mittels Alarmeinrichtungen akustisch und/oder optisch
angezeigt werden.
[0035] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Betriebsverfahrens für eine Abzugswerkbank besteht
ferner darin, daß mittels der Steuereinrichtungen, insbesondere elektronischer Steuereinrichtungen,
zumindest ein wahlweiser, einstellbarer und/oder steuerbarer Betriebsparameter oder
zumindest eine solche Komponente der Abzugswerkbank gesteuert wird, und ggf. vorzugsweise
zumindest ein Betriebsparameter oder zumindest eine Komponente der Abzugswerkbank
in Abhängigkeit von Detektionsergebnissen der Überwachungseinrichtungen gesteuert
wird.
[0036] Vorzugsweise kann die Arbeitsweise der Überwachungseinrichtungen und/oder der Steuereinrichtungen
über ein Bedienfeld, insbesondere über ein Tastenbedienfeld, manuell eingestellt werden,
wobei bevorzugt die Arbeitsweise der Überwachungseinrichtungen und/oder der Steuereinrichtungen
und/oder die Einstellungen des Bedienfeldes mittels Anzeigeeinrichtungen angezeigt
werden kann.
[0037] Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Betriebsdaten der Abzugswerkbank, einschließlich
der Daten gewährter Zugänge, und/oder ggf. Detektionsergebnisse der Überwachungseinrichtungen
protokolliert werden.
[0038] Eine vorteilhafte Vereinfachung des Betriebsverfahrens besteht darin, daß Betriebsparameter
und/oder Betriebs- oder Anwendungssteuerungsparameter mittels Datenlese- und/oder
Dateneingabeeinrichtungen eingegeben werden.
[0039] Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit kann auch vorgesehen sein, daß ein die Eingriffsöffnung
abschließende Luftvorhang erzeugt wird und/oder Filtereinrichtungen bei deren Entnahme
aus der Abzugswerkbank automatisch verschlossen werden.
[0040] Eine weitere besonders bevorzugte Verfahrensvariante besteht darin, daß die Lüftung
zum Absaugen von mit Gefahrstoffen kontaminierter Luft aus dem Arbeitsraum auch bei
geschlossener Eingriffsöffnung betrieben wird, vorzugsweise mit geringerer Leistung
und besonders bevorzugt mit einer Leistung von etwa 20% bezogen auf die Leistung bei
geöffneter Eingriffsöffnung.
[0041] Mit der Erfindung werden mehrere einzeln oder in beliebigen Kombinationen zu verwirklichende
Möglichkeiten geschaffen, die zu einer Sicherheitserhöhung bei derartigen Abzugs-
oder Sicherheitswerkbänken und deren Betrieb führen.
[0042] Nachfolgend werden einige besonders interessante Vorteile durch diese Verbesserungen
im einzelnen angegeben und erläutert.
[0043] Erfindungsgemäße Sicherheits- oder Absaugwerkbänke können beispielsweise zur Herstellung
von applikationsfertigen Zytostatika-Zubereitungen verwendet und insbesondere in Krankenhausapotheken
eingesetzt werden. Insbesondere erfüllen derartige Sicherheitswerkbänke die Anforderungen
nach Typ H gemäß DIN 12980 und DIN 12950 Teil 10. Bei der Vorbereitung von applikationsfertigen
Zytostatika-Zubereitungen zur Anwendung (Typ V1) handelt es sich jedoch nur um ein
Ausführungsbeispiel. Allgemein können Sicherheitswerkbänke nach der Erfindung zur
Erfüllung von Personen-, Produkt-, Verschleppungs- und Umgebungsschutz eingesetzt
werden, wenn mit giftigen Substanzen umzugehen ist.
[0044] Weitere mögliche Anwendungsgebiete solcher Abzugswerkbänke sind beispielsweise zahntechnische
Laboratorien, in denen vielfältige Arbeitsstoffe im Einsatz sind, welche gesundheitsschädigende
Dämpfe emittieren. Z.B. sind in diesem Zusammenhang Methacrylsäuremethylester und
Methylmethacrylat (MMA) besonders auffallend. Insbesondere der letztere Stoff ist
nach dem EG-Sicherheitsblatt (gemäß 91/155/EWG) akut oral, dermal und inhalativ toxisch
und es sind Reizwirkungen auf Haut und Augen festzustellen. Andere Stoffe weisen ähnlich
Gefahrenpotentiale auf.
[0045] Im Rahmen der Erfindung kann beispielsweise auch vorgesehen sein, daß im Arbeitsraum
permanent ein Unterdruck besteht, der gewährleistet, daß die Umgebung auch bei Leckagen
nicht kontaminiert werden kann. Vorzugsweise herrscht eine turbulenzarme Verdrängungsströmung
(LAF), wodurch der Produkt- und Verschleppungsschutz sichergestellt wird. In weiterer
Fortbildung der Erfindung liegt an der Arbeitsöffnung eine besonders hohe Lufteintrittsgeschwindigkeit
vor. Durch eine derart erhöhte Randabsaugung, die Geschwindigkeit und/oder Volumen
der Luft betreffen kann, wird der Personen- und Produktschutz gewährleistet. Vorzugsweise
erreicht das Abscheidevermögen verwendeter Filter oder die Wirkung von Neutralisierungseinrichtungen
die geforderten Werte gemäß EU14. Dabei ist ferner bevorzugt, daß diese Werte sogar
insbesondere deutlich überschritten werden.
[0046] Hinsichtlich der Filter können als eine weitere vorteilhafte Verbesserung im Rahmen
der Erfindung derartige Filterkassetten eingesetzt werden, die sich beim Herausziehen
selbsttätig verschließen, wodurch der Aufwand für Filterwechsel gemäß früher bekannt
gewordenen Systemen, bei denen eine Abdichtung des gesamten Raums, in dem die Sicherheitswerkbank
steht, erforderlich ist, wobei ein Unfallrisiko nie völlig auszuschließen ist, erheblich
reduziert wird.
[0047] Das selbsttätige Verschließen von Filterkassetten oder -kartuschen kann erfindungsgemäß
beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Filterkassetten oder -kartuschen eigene
Verschlußmechanismen enthalten, die vor einer Filterentnahme für eine dichte Kapselung
o.ä. der verwendeten Filter sorgen. Ggf. kann bei einer Sicherheitswerkbank nach der
Erfindung zusätzlich eine Schleuse enthalten sein, die die Entnahme einer Filtereinheit
ohne Kontaminierung der Umgebung usw. gewährleistet.
[0048] Eine andere Möglichkeit, ein unumgängliches und damit sicheres Einschließen der Filterinhalte
im Rahmen der Erfindung sicherzustellen, kann dadurch realisiert werden, daß die Entnahmeöffnung
für Filtereinheiten durch Verpackungsmaterial, wie geeignete Kunststoffolien, -schläuche
oder -säcke abgedichtet wird, so daß z.B. Filterkassetten durch die Entnahmeöffnung
ausschließlich in solche Kunststoffolien, -schläuche oder -säcke eingeführt und so
automatisch verpackt werden. Ggf. können beispielsweise Verschweißeinrichtungen vorgesehen
sein, mittels denen ebenfalls automatisch ein Einschweißender Filtereinheiten in dem
Verpackungsmaterial erfolgt, so da die Filtereinheiten sicher und dicht verpackt sind.
Statt flexibler Behältnisse auf Folienbasis können aber auch in größerem Maße starre
Behälter, wie Boxen oder Tonnen, verwendet werden. Auch hierbei ist es möglich, Deckel
automatisch aufzusetzen, bevor eine Freigabe der Entnahme oder allgemein eine Entnahme
möglich ist. Wie beim Folienmaterial können auch die Deckel z.B. mit den verwendeten
Behältern automatisch verschweißt werden, bevor die Entnahme erfolgen kann. Eine weitere
Möglichkeit zum Verschließen von folienbasierenden oder formstabileren Behältnissen
besteht darin, das Abdichten beispielsweise durch Verkleben zu gewährleisten. Dies
ist insbesondere dann vorzuziehen, wenn ein Verschweißen anlagen- oder materialbedingt
nicht oder nur mit großen Aufwand möglich ist. Als eine Möglichkeit soll hier das
Heißverkleben genannt werden.
[0049] Mittels eines Datenträgerlesegerätes und Prozessoreinrichtungen kann eine andere
Verbesserung der Sicherheitswerkbank nach der Erfindung realisiert werden. Dabei werden
über einen Datenträger, der gemäß dem vorstehenden Gesichtspunkt ausgebildet sein
kann, Betriebsdaten und/oder -anforderungen für die Sicherheitswerkbank eingegeben,
um an bestimmte Arbeiten und/oder Giftstoffe angepaßte Betriebsparameter zuverlässig
einzustellen und zu gewährleisten. So läßt sich beispielsweise eine Verfahrenssteuerung
einer teil- oder vollautomatisch innerhalb der Kabine oder des Arbeitsraumes der Sicherheitswerkbank
ablaufenden Tätigkeit einstellen. Aber auch Absaugleistungen, Steuerungen von Luftströmen,
Temperatursteuerungen, Beleuchtungssteuerungen, Freigaben bestimmter innerhalb des
Arbeitsraumes erreichbarer Materialmagazine u.v.m. lassen sich damit für bestimmte
Anwendungen zuverlässig fehlerfrei gewährleisten. Eine weitere Anwendung liegt bei
Wartungstätigkeiten, wo z.B. halb- oder vollautomatische Abläufe beispielsweise für
Filterwechsel insbesondere im Zusammenhang mit selbstschließenden Filterbehältern
programmgesteuert gestartet und betrieben werden.
[0050] Ein weiterer programmgesteuerter Verfahrensschritt beim Betrieb der erfindungsgemäßen
Sicherheitswerkbank betrifft das Starten der Absaugung und die Freigabe des Zugangs
zum Arbeitsraum. Dies kann in Abhängigkeit von einer bestimmten Identifikationsinformation
erfolgen, die per Datenträger zugeführt wird. So kann nach Feststellung einer bestimmten
Berechtigung oder Berechtigungsstufe z.B. für bestimmte Arbeiten, zunächst die Absaugung
gestartet oder auf Betriebsleistung hochgefahren und für einen vorgegebenen Zeitraum
betrieben werden, bevor ein Eingreifen in den Arbeitsraum zugelassen wird. Letzteres
wird weiterhin beispielsweise dadurch angezeigt und ermöglicht, daß die Sichtscheibe,
die den Arbeitsraum zum Personal hin abschließt automatisch soweit gehoben, z.B. verschwenkt
oder verfahren, wird, daß ein Eingreifen in den und damit Arbeiten in dem Arbeitsraum
möglich ist. Statt des Anhebens der Sichtscheibe kann auch eine andere automatische
Freigabe von Eingriffsöffnungen erfolgen, um die Betriebsbereitschaft anzuzeigen.
[0051] Eine weitere mögliche Verbesserung betrifft die Sichtscheibe selbst. Zum einen kann
die Sichtscheibe gebogen und durch z.B. viertelkreisförmige Seitenelemente abgeschlossen
sein, so daß optimale Sichtbedingungen von oben und von der Seite bestehen. Dadurch
wird ein ergonomisches Arbeiten ermöglicht. Der Arbeitsraum läßt sich dadurch aus
einer günstigen Perspektive auch von oben betrachten und es liegt eine besonders große
Scheibenfläche vor, die weiterhin gute Lichtverhältnisse und insbesondere Tageslichtverhältnisse
ermöglichen. Zusätzlich kann innerhalb des Arbeitsraums eine Arbeitsbeleuchtung im
Oberteil der Sicherheitswerkbank vorgesehen sein, die eine blendfreie Ausleuchtung
des Arbeitsraums gewährleistet. Die Blendfreiheit wird dabei ferner durch die gekrümmte
Scheibenoberfläche unterstützt.
[0052] Durch die Gestaltung der Sichtscheibe als Doppelscheibe kann ebenfalls eine weitere
vorteilhafte Verbesserung erreicht werden. Dabei ist vorgesehen, daß zwischen den
beiden Teilscheiben durch entsprechende Einrichtungen ein Luftstrom erzeugt wird,
der am unteren Scheibenrand insbesondere austritt und gleichsam einen Luftvorhang
bildet. Damit kann auch bei einer Bauart, bei der die Sichtscheibe zum Ermöglichen
des Eingreifens in den Arbeitsraum angehoben wird, so daß zwischen der Unterkante
der Sichtscheibe und der Oberseite der Arbeitsfläche des Arbeitsraumes eine schlitzförmige
Eingriffsöffnung entsteht, ein gutes Abdichten des Arbeitsraums gegen die äußere Umgebung
gewährleistet werden. Bevorzugt ist der Luftstrom zwischen den Teilscheiben stärker
(Volumen und/oder Geschwindigkeit), als im Inneren des Arbeitsraumes. Ferner ist es
insbesondere möglich, unterhalb der Unterkante einer solchen Sichtscheibe eine gesonderte
Absaugung mit höherer Leistung vorzusehen, um die Abschirmung zwischen Arbeitsraum
und Umgebung der Sicherheitswerkbank weiter zu verbessern. Alternativ oder zusätzlich
ist es außerdem möglich, der zwischen den Teilscheiben strömenden und ggf. von deren
Unterkante weg abgesaugten Luft Neutralisierungsmittel beizufügen, um die Sicherheit
weiter zu erhöhen. Der erfindungsgemäße Luftvorhang an der Eintrittsöffnung kann aber
auch bei anderen Gestaltungen der letzteren realisiert werden, ohne über den Umfang
dieser Offenbarung hinausgehen zu müssen.
[0053] Auch beim Problem der Müllentsorgung von innerhalb des Arbeitsraumes entstehendem
Abfall schlägt die Erfindung eine Verbesserung vor. Diese besteht darin, daß Automatikeinrichtungen,
die z.B. eine Lichtschranke enthalten können, vorgesehen sind, die den Zugang zu einem
Müllabwurf regeln. Damit ist sichergestellt, daß das Bedienungspersonal keine Handhaben
innerhalb des ggf. kontaminierten Arbeitsraums berühren muß. Von besonderer Bedeutung
ist dies dann, wenn z.B. die Arbeitshandschuhe, die meist sogar doppelt übereinander
beim Arbeiten innerhalb des Arbeitsraums getragen werden, nach Beendigung der Arbeiten
entsorgt werden müssen. Durch entsprechende Vorkehrungen kann innerhalb des Arbeitsraums
sichergestellt werden, daß im Bereich des Müllabwurfs regelmäßig oder gesteuert eine
ausreichend niedrige oder vernachlässigbare Kontamination der Luft vorliegt, zumindest
nach einer gewissen Zeit. Dadurch können nun die Arbeitshandschuhe, wie z.B. Gummihandschuhe
ausgezogen und in den selbsttätig öffnenden und sich wieder verschließenden Müllbehälter
geworfen werden. Der Gesichtspunkt der Erfindung hinsichtlich der Zugangssteuerung
für beispielsweise einen Müllabwurfschacht ermöglicht damit erstmals, daß Arbeitshandschuhe
nicht außerhalb des Arbeitsraums ausgezogen werden müssen.
[0054] Alle vorgenannten Ausführungen lassen sich mit Sicherheitssystemen oder -werkbänken
nach einer oder mehreren der früheren Anmeldungen DE 195 17 106 A1, DE 195 49 396
A1 und DE 196 19 495 A1 sowie dem aus der erstgenanten Anmeldung entstandenen deutschen
Patent DE 195 17 106 verwirklichen, wobei nochmals darauf hingewiesen wird, daß die
Offenbarungsgehalte und Inhalte dieser älteren Anmeldungen durch die vorliegende Bezugnahme
vollumfänglich in dieser Beschreibung aufgenommen sind. Dies gilt auch für in den
genannten Anmeldungen angegebenen weiteren Stand der Technik.
[0055] In der DE 195 17 106 A1 sind weiterhin Anwendungsbeispiele für eine Steuerung genannt.
[0056] Zum Detektieren zumindest eines Betriebszustands wenigstens einer Komponente des
Sicherheitssystems und/oder mindestens einer Information betreffend die gefährlichen
Stoffe in Teilen des Sicherheitssystems oder dem gesamten Sicherheitssystem können
Überwachungseinrichtungen vorgesehen sein. Um gefährliche Situationen und Zustände
an das Personal weiterzugeben, können die Überwachungseinrichtungen mit Alarmeinrichtungen
gekoppelt sein, durch die Abweichungen vom Normalbetrieb in Abhängigkeit von Detektionsergebnissen
der Überwachungseinrichtungen akustisch und/oder optisch anzeigbar sind.
[0057] Die Überwachungseinrichtungen können beispielsweise Sensoren für eine Sichtscheibensicherung
einer Sicherheitswerkbank enthalten. Bei vertikal verschiebbaren Sichtscheiben wird
z.B. ein Alarm ausgelöst, sobald die Soll-Position im Sinne einer Vergrößerung einer
Arbeitsöffnung verlassen wird. Bei Klappscheiben kann ein Alarm ansprechen, sobald
die Scheibenverriegelung gelöst wird.
[0058] Ferner können Sensoren zum Begründen eines Abluftalarms enthalten sein. Durch allmählich
Drosselung des Absaugvolumenstroms z.B. durch teilweise Abdeckung der Arbeits- oder
Einführöffnung einschließlich vorzugsweise vorne liegenden Ansaugschlitzen kann ein
Volumenstrom eingestellt werden, bei dem gerade noch kein Abluftalarm anspricht. In
diesem Zustand sollte der in der Abluftöffnung zu messende Abluftvolumenstrom nicht
kleiner sein, als zum Erreichen z.B. einer durchschnittlichen Luftgeschwindigkeit
von 0,4 m/s bezogen auf den typbedingten Querschnitt der Arbeitsöffnung erforderlich
ist.
[0059] Ein Umgebungsluftalarm kann ausgegeben werden, wenn eine mittlere Geschwindigkeit
der Verdrängungsluft, gemessen über die gesamte Arbeitsfläche z.B. in einer Höhe von
5 cm über der Unterkante einer Sichtscheibe einer Sicherheitswerkbank beispielsweise
unter 0,32 m/s oder über 0,48 m/s festgestellt wird.
[0060] Ggf. kann auch eine Netzunterbrechungsüberwachung vorgesehen werden, wobei die Erfassung
dann über beispielsweise werkbanknetzunabhängige Geräte erfolgen muß.
[0061] Die Überwachungseinrichtungen können an verschiedenen Stellen des Systems angeordnete
Partikelzählgeräte und Luftgeschwindigkeitsmesser enthalten. Die anhand derartiger
Sensoren erhaltenen Betriebsinformationen des Systems können zur manuellen oder automatischen
Steuerung des Systems herangezogen werden. Überschreitungen bestimmter Partikelgrenzwerte
sowie Änderungen von Luftgeschwindigkeiten an verschiedenen Stellen im System können
zur Steuerung der Temperatur der Verbrennungseinrichtung und/oder der Leistung der
Lüftungseinrichtungen genutzt werden.
[0062] Grundsätzlich können jedoch alle Betriebsgrößen, -zustände und -abläufe mit geeigneten
Sensoren oder Detektoren überwacht werden, um Gefahren zu vermeiden.
[0063] Für bestimmte Anwendungen der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn der Betrieb
der Abzugswerkbank z.B. in Druckerprotokollen und/oder Schreiberaufzeichnungen und/oder
gespeicherten Dateien dokumentiert wird. Dies wird durch Protokolleinrichtungen realisiert,
durch die Detektionsergebnisse der Überwachungseinrichtungen und/oder Betriebsdaten
des ganzen oder teilweisen Sicherheitssystems protokollierbar sind. Damit wird insbesondere
der Forderung nach ununterbrochenem Betrieb der Werkbank, um eine Kontamination der
Umwelt zu vermeiden, Rechnung getragen, da auch nach einiger Zeit, über die die Werkbank
oder allgemein der Arbeitsraum nicht genutzt und daher unbeobachtet war, ohne weiteres
festgestellt werden kann, wann und welche Unregelmäßigkeiten oder Fehlfunktionen ggf.
auftraten. Außerdem ermöglicht ein entsprechendes Protokoll eine lückenlose Dokumentation
des Betriebs des Sicherheitssystems beispielsweise in dessen Betriebsbuch.
[0064] Um die Zuverlässigkeit und Einfachheit der Bedienung der Abzugswerkbank zu erhöhen,
weist eine Ausgestaltung insbesondere elektronische Steuereinrichtungen auf, die zum
Steuern zumindest eines wahlweisen, einstellbaren und/oder steuerbaren Betriebsparameters
oder zumindest einer solchen Komponente des Sicherheitssystems ausgelegt sind. Beispielsweise
kann ein üblicher Computer mit entsprechender Anschluß- und Softwareausstattung für
die Steueraufgaben eingesetzt werden. Insbesondere für die Steuerung der oder Datenausgabe
für die Herstellung von Produkten kann, wie beispielsweise bei der ZytostatikaHerstellung,
in rationeller Weise auf bestehende Programme zurückgegriffen werden, die auf einem
konventionellen Computer ablaufen können, der somit an einem entsprechenden Sicherheitsarbeitsplatz
vielfach genutzt werden kann: Ein derartiger Rechner könnte dann auch weitere Aufgaben
erfüllen, wie den Betrieb verschiedener Überwachungssensoren, von Anzeige- und Protokolleinrichtungen
sowie das Feststellen von Gefahrsituationen und das entsprechende Auslösen von Alarmeinrichtungen.
Grundsätzlich können alle Einstellungen, Überwachungen und auch Arbeiten im Arbeitsraum
durch eine einheitliche Steuerung geregelt oder unterstützt werden, die auf einfache
und schnelle Weise alle entsprechenden Daten verarbeiten und auswerten kann.
[0065] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß beispielsweise eine Zugangsberechtigung
zum Inneren des Arbeitsraumes der Abzugswerkbank nur dann erhalten wird, wenn mittels
der Prüfeinrichtungen zwei ausreichend autorisierte Personen festgestellt wurden.
Damit wird sichergestellt, daß nicht eine Einzelperson alleine an der Werkbank arbeitet,
so daß im Falle einer Störung, durch die die mit ihren Händen im Inneren des Arbeitsraumes
der Abzugswerkbank arbeitende Person aktions- oder reaktionsunfähig wird, dies nicht
unbemerkt bleibt und größerer Schaden an dieser Person, der Abzugswerkbank und der
Umwelt von der zweiten entsprechend qualifizierten Person vermieden werden kann.
[0066] Zur Erleichterung von Reinigungsarbeiten kann die den Arbeitsraum der Abzugswerkbank
zur Bedienperson hin abschließende Sichtscheibe vollständig hochklappbar oder hochfahrbar
sein.
[0067] Reinigen, Arbeiten sowie Service ist durch die erfindungsgemäße Zugangskontrolle
jeweils nur speziell dafür autorisierten Personen möglich. Das Sicherheitssystem kann
hierfür verschiedene Benutzergruppen unterscheiden und vorzugsweise auch die entsprechenden
Betriebsmodi, insbesondere die Arbeitssitzungen, protokollieren, indem neben der Bedienperson
Systemparameter, Arbeitsdauer usw. erfaßt werden. Bevorzugt sind solche Daten an einer
Normschnittstelle, wie z.B. für einen Computeranschluß, auszulesen. Die Systemparameter
können zusätzlich auch auf einem Dialog/Überwachungsmonitor im Klartext angezeigt
werden. Dadurch können Bedienpersonen ständig über die Systemwerte informiert sein.
zusätzliche optische und akustische Alarmsignale erhöhen die Arbeitssicherheit weiter.
[0068] Die Erfindung kann bei Werkbänken mit Fortluftbetrieb oder Umluftbetrieb und jeglichen
Arten von Filtern und Neutralisationseinrichtungen angewandt werden.
[0069] Aus den Ansprüchen, einschließlich der abhängigen Ansprüche, und deren Kombinationen
ergeben sich weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung.
[0070] Die Erfindung wird nachfolgend anhand konkreter Ausgestaltungen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert, in der:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer
Abzugswerkbank zeigt,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Abzugswerkbank
ist,
Fig. 3, 4 und 5 Flußdiagramme von Teilen eines Ausführungsbeispiels eines Betriebsverfahrens
für eine Abzugswerkbank illustrieren, und
Fig. 6 bis 20 entsprechend Beispiele für Anzeigen 1, 2, 3A/I, 3B/I, 4/I, 2/II, 3/II,
2/III, 3/III, 3/III①1, 3/III①2a, 3/III①2b, 3/III①3, 3/III② und 3/III⑤ aus den Flußdiagrammen
der Fig. 3 bis 5 sind.
[0071] Die in der Fig. 1 im Schnitt gezeigte Abzugs- oder Absaugwerkbank 1 enthält einen
Arbeitsraum 2, aus dem Luft mittels einer Lüftung 3 abgesaugt wird. Um ins Innere
des Arbeitsraumes 2 zu gelangen, ist eine Eingriffsöffnung 4 vorgesehen, die zwischen
einer Sichtscheibe 5 durch deren Verfahren in eine angehobene Position gegenüber einer
Arbeitsfläche 6 des Arbeitsraumes 2 und dieser Arbeitsfläche 6 gebildet ist. Die Eingriffsöffnung
4 ist normalerweise geschlossen.
[0072] Die Absaugwerkbank 1 weist ferner Prüfeinrichtungen 7 auf, wie einen gezeigten Magnetkartenleser
8, in den von einer Bedienperson ihre persönliche Magnetkarte oder Magnetstreifenkarte
9 eingeschoben werden muß, bevor sie Zugang zum Arbeitsraum 2 erhalten kann. Die von
den Prüfeinrichtungen 7 erfaßten Daten von der Magnetkarte 9 führen durch ihre Überprüfung
zur Aufrechterhaltung der Sperre der Sichtscheibe 5 in ihrer geschlossenen Position,
so daß keine Eingriffsöffnung 4 gebildet wird, oder zu einer Freigabe für einen bestimmten
Betriebsmodus oder mehrere bestimmte Betriebsmodi der Abzugswerkbank 1 und dafür zu
einem gesteuerten Öffnen der Eingriffsöffnung 4 durch entsprechendes Verstellen der
Sichtscheibe 5. Die Aufrechterhaltung der Sperre der Sichtscheibe 5 oder das Öffnen
der Eingriffsöffnung 4 wird über eine Steuerung 10 realisiert, die in Abhängigkeit
von dem Prüfergebnis der Prüfeinrichtungen 7 reagiert. Die Prüfeinrichtungen 7 können
in der Steuerung 10 integriert oder bezüglich letzterer extern und damit gekoppelt
sein.
[0073] Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß zur Vermeidung eines Mißbrauchs einer gefundenen
oder entwendeten Magnetkarte 9 eine PIN (persönliche Identifizierungsnummer) beispielsweise
über eine Tastatur 11 eingegeben werden muß, die der Ausführung in der Fig. 2 dargestellt
ist. Im übrigen ist die Ausgestaltung der in der Fig. 2 gezeigten Ausführung identisch
mit der nach der Fig. 1, mit der Ausnahme, daß zwei Sichtscheibenteile 5a und 5b vorgesehen
sind, wobei möglicherweise nur das obere Sichtscheibenteil 5b aufwärts verschoben
wird, um die Eingriffsöffnung 4 zu öffnen. Es kann jedoch auch eine Bauart realisiert
werden, bei der sich nur der Sichtscheibenteil 5a nach unten bewegt oder sich die
beiden Sichtscheibenteile 5a und 5b voneinander weg bewegen, um die Eingriffsöffnung
4 zu erzeugen. zwei verstellbare Scheibenteile 5a und 5b haben ferner den Vorteil,
daß die Eingriffsöffnung durch entsprechend gesteuertes Verfahren der beiden Teile
in der Höhe verstellt und damit an die Körpergröße einer Bedienperson angepaßt werden
kann. Das Schließen der Eingriffsöffnung 4 erfolgt in jedem der angegeben Fälle umgekehrt
zum Öffnungsvorgang.
[0074] Erst nachdem ein positives Prüfungsergebnis hinsichtlich der Autorisierung der Person,
die an der Absaug- oder Abzugswerkbank 1 arbeiten möchte, erhalten wurde, wird ein
Normalbetrieb der Abzugswerkbank 1 gesteuert hergestellt. D.h., daß die Lüftung 3,
die einen oder mehrere Lüfter enthalten kann, von der Steuerung 10 auf volle Leistung
hochgefahren wird. Weiterhin wird von der Steuerung 10 für ein sicheres Arbeiten im
Arbeitsraum 2 der Abzugs- oder Sicherheitswerkbank 1 eine Beleuchtung 12 eingeschaltet.
Erst wenn alle Betriebsbedingungen und -parameter Ihre Normalbetriebswerte erreicht
haben öffnet die Steuerung 10 die Eingriffsöffnung 4.
[0075] Vorgangsmäßig stellt sich der Betrieb also folgendermaßen dar:
[0076] Da die Abzugs- oder Sicherheitswerkbank 1 mit einer Zugangskontrolle ausgerüstet
ist, muß sich der bzw. die BenutzerIn zunächst durch eine Magnetstreifenkarte 9 mit
der persönlichen PIN oder Personenidentifizierungsnummer identifizieren. Wenn der
bzw. die BenutzerIn die Zugangsvoraussetzungen erfüllt, wird das System aktiviert.
D.h.: Der Lüfter oder allgemein die Lüftung 3 wird auf seine/ihre volle Leistung hochgefahren,
das Licht wird eingeschaltet und nach einer Einlaufzeit öffnet sich die Scheibe 5
automatisch. Nun kann der bzw. die TechnikerIn mit der Arbeit beginnen.
[0077] Die schadstoffbelastete Luft wird von einem Radiallüfter aus dem Arbeitsraum 2 abgesaugt.
Sie wird einem speziellen Katalysator 13 zugeführt, der die gasförmigen Verunreinigungen
der Luft katalytisch mit einem Wirkungsgrad von 97% verbrennt.
[0078] Die Werkbank 1 eignet sich neben dem Arbeiten mit gefährlichen Stoffen auch zur Aufbewahrung
solcher Stoffe, da sich die Scheibe 5 vollständig verschließen läßt. Die Lüftung 3
läuft im Lagerbetrieb in einer niedrigeren Leistungsstufe. Sowohl im Arbeits- als
auch im Lagerbetrieb ist der Arbeitsraum 2 vollständig unterdruckumspült, wodurch
erreicht wird, daß die keine Luft von innen nach außen gelangen kann.
[0079] Mit dem Einsatz von solchen Abzugswerkbänken 1 können die Sicherheitsvorschriften
(z.B. EG-Sicherheitsdatenblatt, Ziffer 7, Hinweise zum sicheren Umgang, wonach der
Umgang mit MMA nur in gut belüfteten Räumen erfolgen darf) erfüllt werden.
[0080] Durch die Steuerung 10 wird neben der Lüftung 3 auch die Beleuchtung 12 kontrolliert,
so daß keine unnötige Energie vergeudet wird. Weiterhin enthält die Abzugswerkbank
1 geeignete Einrichtungen zur Kontrolle und Dokumentation, welche Personen über den
Umgang mit den jeweils betroffenen gesundheitsgefährdenden Stoffen befugt sind und
wer mit diesen Stoffen gearbeitet hat.
[0081] In zahntechnischen, wie auch anderen Laboratorien sind beispielsweise viele Kunststoffe
im Einsatz, die Dämpfe emittieren. Diese Dämpfe sind geruchsbelästigend und zumeist
gesundheitsschädlich. Bevorzugt schafft die Abzugs- oder Absaugwerkbank 1 einen unterdruckumspülten
abgeschlossenen Arbeitsraum 2, in dem gesundheitsschädliche Stoffe verarbeitet werden
können. Dämpfe können nicht entweichen, da ständig Luft durch die Arbeits- oder Eingriffsöffnung
4 angesaugt und die schadstoffbelastete Luft z.B. in einem Katalysator 13 umgewandelt
wird. Dadurch werden Techniker und anderes Bedienungspersonal vor Erkrankungen geschützt
und die einschlägigen Sicherheitsvorschriften werden eingehalten. Grundsätzlich ist
eine derartige Abzugswerkbank auch zur Lagerung der darin behandelten oder bearbeiteten
Stoffe sehr gut geeignet. Lichtaushärtende Kunststoffe z.B. können hier auch ausgehärtet
werden, wenn eine UV-Lampe integriert ist.
[0082] Die Abzugswerkbank ist jedoch nicht auf die genauer angegebenen Einsatzgebiete beschränkt,
sondern kann überall dort mit Vorteil verwendet werden, wo gesundheitsgefährdende
Stoffe gehandhabt, be- oder verarbeitet werden müssen.
[0083] Nachfolgend werden noch einige bevorzugte Ausgestaltungen der Abzugswerkbank gemäß
der Erfindung beschrieben, wobei Einzelheiten daraus analog in den Fig. 3 bis 20 gezeigt
und erläutert sind.
[0084] Die Elektronik bzw. Software der Steuerung ist vorzugsweise erstfehlersicher, d.h.,
daß bei einem kompletten Ausfall der Elektronik und/oder Software die Anwendersicherheit
weiterhin gewährleistet ist. Im Falle eines Software-Ausfalls kann beispielsweise
ein nicht quittierbarer optischer und ein quittierbarer akustischer Alarm ausgelöst
werden. Im Falle einer Störung der Lüftung (z.B. Stromausfall, Lüfterausfall, etc.)
kann ein nicht quittierbarer optischer und ein quittierbarer akustischer Alarm ausgelöst
werden.
[0085] Zur Zugangskontrolle enthält die Steuerung, vorzugsweise in Form einer Elektronik,
ein Lesegerät, so daß die Abzugswerkbank nur von autorisierten Personen mit Zugangsberechtigung
benutzt werden kann. Dadurch ist ein Zugang (auch versehentlich) zu kontaminierten
Flächen oder Teilen ausgeschlossen. Die Zugangskontrolle unterscheidet vorzugsweise
zumindest zwischen Benutzer, Reinigungspersonal, Servicepersonal und Systembetreuer,
wobei letzterer beispielsweise statt über die Prüfeinrichtungen zur Zugangskontrolle
oder andere werkbankintegrierte Eingabeeinrichtungen über eine insbesondere standardmäßige
PC-Schnittstelle auf die Steuerung, die Dokumentation usw. zugreifen kann. Im Standby-Betrieb
soll das Lüftersystem insbesondere bei reduzierter Leistung laufen, damit eine ständige
Luftumwälzung und Durchströmung von Filtern gewährleistet ist. Diese Tatsache sichert
u.a. eine sehr kurze Vorbereitungszeit vor Beginn der Arbeit an einer Absaug- oder
Sicherheitswerkbank nach der Erfindung.
[0086] Die Zugangsberechtigung kann als Daten den Namen, evtl. Personalnummer und die Sozialversicherungsnummer,
sowie die Berechtigungsgruppe des Inhabers enthalten, so daß eine einwandfreie Zuordnung
zu einer Person möglich ist. Dadurch können auch persönliche Schutzbedürfnisse (wie
z. B. Schwangerschaft) berücksichtigt werden.
[0087] Nach dem Lesen der Personendaten und Prüfen der Zugangsberechtigung können die entsprechenden
Funktionen der Abzugswerkbank beispielsweise folgendermaßen freigegeben oder unterdrückt
werden:
[0088] Zugangsberechtigung Benutzung:
1. Hochfahren des Lüftersystems auf LAF-Leistung (LAF: engl. "laminar air flow", turbulenzarme
Verdrängungsströmung)
2. Einschalten der Beleuchtung
3. Nach erfolgreich abgeschlossener Selbstüberprüfung oder Selbst-Check des Systems,
was später genauer beschrieben wird, erfolgt das Öffnen der Eingriffsöffnung bis zur
vollständigen Arbeitsöffnung
4. Nach der Auslösung des Signals "Arbeitsende" (z.B. über eine STOP-Taste im Arbeitsraum
oder an der Abzugswerkbank) erfolgt das Schließen der Eingriffsöffnung, Ausschalten
der Beleuchtung, Herunterfahren des Lüftersystems in Standby-Leistung
5. Das vollständige Öffnen der Scheibe, wie z.B. durch Hochklappen des gesamten Oberteils,
darf nicht möglich sein
6. Das Öffnen von Serviceklappen darf nicht möglich sein
7. Selbst-Check-, Betriebs- und Benutzerdaten werden gespeichert
[0089] Zugangsberechtigung Reinigung:
1. Das gesamte Oberteil beispielsweise in Form der Sichtscheibe (vergleiche Fig. 1
und 2) kann hochgeklappt oder hochgefahren werden
2. Der Eingriffsöffnungsverschluß kann manuell betrieben werden
[0090] Zugangsberechtigung Service:
1. alle Funktionen
2. Auswahlmenü
3. Auslesen der gespeicherten Daten über PC
[0091] Zugangsberechtigung Systembetreuung (z.B. über eine PC-Schnittstelle):
1. Tastenfeld wird mit Funktionen zur Dateneingabe wie z.B. Mitarbeiterdaten belegt.
2. Sonst keine Funktionen
[0092] Während des Betriebs können beispielsweise folgende Daten erfaßt und für die Dauer
von z.B. mindestens einem Jahr gespeichert werden, wobei auch ein Protokollausdruck
zusätzlich oder alternativ vorgesehen sein kann (Die Angaben, bei allen nachfolgenden
Auflistungen in Klammern angegeben sind, sind die jeweiligen Meßgrößen):
1. Zeitraum seit der letzten Wartung, Betriebsstunden seit der letzten Wartung, Gesamtbetriebsstunden
seit Erstinbetriebnahme
2. Datum, Uhrzeit und Dauer der Benutzung inkl. Personenidentifikation (Zeit)
3. LAF während der Benutzung in Ordnung oder nicht in Ordnung (Strömungsgeschwindigkeit)
4. Filterzustand (zumindest während der Benutzung), beispielsweise über Differenzdruckmessung
(Druck)
5. Ergebnis des Selbst-Checks
6. Jede Alarm-/Störungsmeldung mit Datum und Uhrzeit
7. Funktion der Beleuchtung
[0093] Durch die Systembetreuung bzw. den Systembetreuer können z.B. noch folgende weiteren
Daten erfaßt werden:
1. Mitarbeiterdaten mit Art der Zugangsberechtigung
2. Änderungen
3. Löschungen
[0094] Die Daten können bei entsprechender Berechtigung über eine geeignete Schnittstelle
z.B. per PC ausgelesen werden. Daten, die älter als ein Jahr sind, werden automatisch
mit neuen Daten überschrieben, wobei eventuell vorher zwangsweise oder auf Wunsch
ein Ausdruck oder eine Sicherheitskopie als Protokoll oder Betriebsbuch erstellt werden
kann. Das Auslesen der Daten kann beispielsweise halbjährlich im Rahmen einer Wartung
durchgeführt werden.
[0095] Über ein Display oder allgemein über Anzeigeeinrichtungen können die wichtigsten
Betriebsdaten während der Arbeit an der Abzugs- oder Absaugwerkbank angezeigt werden.
Beispiele hierfür sind:
1. LAF in Ordnung oder nicht in Ordnung
2. Filterzustand (Differenzdruck)
3. Temperaturen (Innen/Außen)
[0096] Außerdem sollte bei jeder Störungs-/Alarmmeldung die Art der Störung oder des Alarms
in Klartext auf dem Display angezeigt werden.
[0097] Die Leistung des Lüftersystems ist vorzugsweise so zu regeln, daß eine turbulenzarme
Verdrängungsströmung z.B. nach DIN 12980 / 09.96 jederzeit gewährleistet ist. Die
mit der Zeit ansteigende Druckdifferenz der Filter sollte ausgeglichen werden. Ein
Standby-Betrieb des Lüfersystems ist vorteilhaft.
[0098] Es ist empfehlenswert beispielsweise ggf. mindestens alle Parameter gemäß DIN 12980/09.96
zu überwachen. Die Alarmfunktionen sollten ggf. insbesondere müssen mindestens den
Normen DIN 12980 / 09.96 bzw. DIN 12950 Teil 10 / 10.91 entsprechen.
[0099] Beim Schließen der Eingriffsöffnung ist es von Vorteil, die Schließkraft zu überwachen.
Bei Überschreitung eines Grenzwertes könnte ein Alarm (optisch und akustisch) ausgelöst
werden und der Verschluß der Eingriffsöffnung könnte sich selbständig wieder öffnen
und ggf. nach einer Zeitverzögerung erneut schließen. Ein Alarm sollte auch ausgelöst
werden, wenn der Selbst-Check nicht erfolgreich durchgeführt wurde. In diesem Fall
darf sich die Eingriffsöffnung dann nicht öffnen und der Fehler sollte über das Display
angezeigt werden.
[0100] Von besonderem Vorteil ist es, wenn eine Not-Betätigung vorgesehen ist, die ein Schließen
der Eingriffsöffnung von Hand erlaubt, wie z.B. bei komplettem Stromausfall. Evtl.
kann die Stromversorgung der Antriebsmotoren Akku-gepuffert oder auf ähnliche Weise
sichergestellt sein, damit zumindest ein Schließen und/oder Herunterfahren der Werkbank
möglich ist.
[0101] Die einwandfreie Funktion folgender Komponenten kann während der Selbst-Check- oder
Selbstüberprüfungsroutine überprüft werden (Die mit * gekennzeichneten Punkte können
optional vorgesehen sein):
1. Sensoren für die Messung der LAF-Geschwindigkeit
2. Sensoren für die Differenzdruckmessung der Filter
3. Schaltkontakte der Endstellungen der Eingriffsöffnung
4. Temperatursensoren
5. Antriebsmotoren Eingriffsöffnung
6. Beleuchtung
7. Ladezustandskontrolle für Akkumulatoren (*)
8. elektromechanische Verriegelungen von Klappen und Türen (*)
[0102] Vorzugsweise erfüllen erfindungsgemäße Abzugswerkbänke neben den Maßgaben der verschiedenen
Ausführungsbeispiele die Vorgaben folgender Normen und Richtlinien:
DIN 12980 / 09.96
Laboreinrichtungen - Zytostatika-Werkbänke - Anforderungen, Prüfung
DIN 12950 Teil 10 / 10.91
Laboreinrichtungen - Sicherheitswerkbänke für mikrobiologische und biotechnologische
Arbeiten - Anforderungen, Prüfung
DIN 57789 Teil 100 / 05.84
Unterrichtsräume und Laboratorien - Einrichtungsgegenstände, Sicherheitsbestimmungen
für energieversorgte Baueinheiten (entspricht VDE 0789 Teil 100)
DIN EN 292 Teil 2 / 06.95
Sicherheit von Maschinen - Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsleitsätze; Teil
2: Technische Leitsätze und Spezifikationen
EN 50081-1
EN 50082-1
EN 60601-1-2
EU-Maschinenrichtlinie (89/392/EWG)
EU-Niederspannungsrichtlinie (73/23/EWG)
EU-EMV-Richtlinie (89/336/EWG)
[0103] Bei einer Abzugswerkbank nach der Erfindung kann als Option ein Müllabwurfsystem
mit automatischer Einschweißung in Kunststoffolie in Verbindung zum Arbeitsraum der
Abzugswerkbank vorgesehen sein. Vorzugsweise ist das Müllabwurfsystem derart, daß
es im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen das Luftvolumen, das sich in der Folie befindet,
soweit wie möglich reduziert. Hierbei ist darauf zu achten, daß die aus der Kunststoffolie
austretende Luft den Arbeitsraum nicht verlassen kann. Das Müllabwurfsystem ist so
zu konzipieren, daß es sich auch bei bereits installierten Abzugswerkbänken mit geringstem
Aufwand nachrüsten läßt.
[0104] Erfindungsgemäße Abzugswerkbänke können in verschiedenen Breiten angeboten werden,
weshalb ein modularer Aufbau des Gehäuses zu bevorzugen ist. Eine mögliche Standardbreite
beträgt z.B. 120 cm (Arbeitsfläche).
[0105] Die Seitenscheiben können so konstruiert sein, daß verschiedenes Sonderzubehör (wie
z.B. Gasanschlüsse, Leitungsdurchführungen, Müllabwurf etc.) integriert werden kann.
Die Seitenscheiben sollten sich daher dann mit geringstem Aufwand auswechseln lassen.
[0106] Auch wenn nicht alle Merkmale, Eigenschaften und Wirkungen in den Figuren der Zeichnung
dargestellt sind, so daß nachfolgend keine Bezugnahme auf Figuren erfolgt, sind die
einzelnen Ausgestaltungsmöglichkeiten für den Fachmann aus den vorliegenden Unterlagen
ohne weiteres klar und verständlich.
[0107] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden konkreten Ausgestaltungsmöglichkeiten
beschränkt, sondern umfaßt alles, was im Umfang der Formulierungen insbesondere der
Ansprüche liegt. Ferner gehören auch die Varianten, Änderungen, Ersetzungen und Ergänzungen
zum Bereich der Erfindung, die der Fachmann ohne weiteres als gleich oder ähnlich
funktionierend und/oder wirkend erkennt.
1. Abzugswerkbank mit einem Arbeitsraum, der durch wenigstens eine Eingriffsöffnung von
außen zugänglich ist, einer Lüftung zum Absaugen von mit Gefahrstoffen kontaminierter
Luft aus dem Arbeitsraum und einer Steuerung für mindestens einen Betrieb der Abzugswerkbank,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsöffnung (4) verschließbar ist, und daß die Steuerung (10) Prüfeinrichtungen
enthält, durch die eine Zugangsberechtigung einer Person zum Arbeitsraum (2) feststellbar
und ein Öffnen der verschlossenen Eingriffsöffnung (4) in Abhängigkeit von einer festgestellten
Zugangsberechtigung auslösbar ist.
2. Abzugswerkbank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfeinrichtungen ferner dazu ausgelegt sind, in Abhängigkeit von einer
festgestellten Zugangsberechtigung wenigstens einen aus einer Mehrzahl von Betriebsmodi
der Abzugswerkbank (1) freizugeben, und
daß vorzugsweise als Betriebsmodi wenigstens ein Arbeitsbetrieb, ein Servicebetrieb
und/oder ein Reinigungsbetrieb vorgesehen sind, wobei bevorzugt in Abhängigkeit vom
Betriebsmodus insbesondere ein Öffnungsgrad der Eingriffsöffnung (4) einstellbar und/oder
eine Dekontamination des Arbeitsraumes (2) (halb)automatisch durchführbar ist.
3. Abzugswerkbank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prüfeinrichtungen Eingabeeinrichtungen enthalten, über die Personen- und/oder
Personenidentifikationsdaten erfaßbar sind, und
daß bevorzugt die Eingabeeinrichtungen enthalten: Aufnahmeeinrichtungen für Datenträger,
vorzugsweise stift- oder kartenförmige Datenträger, zum optischen, elektrischen und/oder
magnetischen Erfassen von Personendaten von den Datenträgern, und/oder
manuell betätigbare Eingabemittel, wie insbesondere Tasten oder Knöpfe, zum manuellen
Eingenben von Personendaten, insbesondere PINs, und/oder
Empfangseinrichtungen für von berührungslos übermittelnden Datenträgern, insbesondere
Transpondern, stammende Personendaten, und/oder
Erfassungseinrichtungen für individuelle Körpermerkmale als Personendaten von Bedienpersonen.
4. Abzugswerkbank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Anzeigeeinrichtungen zur Bedienerführung und/oder Bedienerinformation vor, während
und/oder nach dem Betrieb der Abzugswerkbank (1) außerhalb und/oder innerhalb des
Arbeitsraumes (2) vorgesehen sind, und
daß vorzugsweise die Anzeigeeinrichtungen ferner zum Eingeben von Daten, einschließlich
Personen- und/oder Zugangsberechtigungsdaten, ausgelegt sind, wie in Form von in Tasten,
einschließlich Folientasten, integrierte Leuchteinrichtungen oder berührungssensitive
Bildschirmen.
5. Abzugswerkbank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Einrichtungen zum Erfassen von Arbeiten im Inneren des Arbeitsraumes (2) vorgesehen
und dazu ausgelegt sind, nach Wegfall einer Erfassung von Arbeiten im Inneren des
Arbeitsraumes (2) für eine vorgebbare Zeit, insbesondere ggf. in Abhängigkeit von
einem freigegebenen Betriebsmodus, ein Schließen der Eingriffsöffnung (4) auszulösen
und vorzugsweise die aktuelle Zugangsberechtigung zu beenden, und/oder
daß im Inneren des Arbeitsraumes (2) verschließbare Behältnisse, Schränke und/oder
Reservoires in Abhängigkeit von einer festgestellten Zugangsberechtigung zugänglich
sind, und/oder
daß im Inneren des Arbeitsraumes (2) Einrichtungen zum Erfassen einer Position eines
Gegenstandes, wie einer Hand, angeordnet sind, um in Abhängigkeit von einer Position
eines Gegenstandes eine Automatik auszulösen, insbesondere vom Inneren der Abzugswerkbank
zugängliche Müllabwurfeinrichtungen und/oder Müllaufbewahrungs- und/oder -entsorgungseinrichtungen
und/oder Präparate- und Geräteaufbewahrungsräume automatisch zu betätigen, vorzugsweise
automatisch zu öffnen und nach einer vorgebbaren Zeit ohne Durchgang von Material
wieder zu schließen.
6. Abzugswerkbank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Überwachungseinrichtungen vorgesehen sind, die zum Detektieren zumindest eines
Betriebszustandes wenigstens einer Komponente der Abzugswerkbank (1) und/oder mindestens
einer Information betreffend die gefährlichen Stoffe in der Abzugswerkbank (1) ausgelegt
sind, und daß insbesondere Alarmeinrichtungen vorgesehen sind, durch die Abweichungen
vom Normalbetrieb in Abhängigkeit von Detektionsergebnissen der Überwachungseinrichtungen
akustisch und/oder optisch anzeigbar sind.
7. Abzugswerkbank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtungen (10) insbesondere elektronische Steuereinrichtungen sind,
die ferner zum Steuern zumindest eines wahlweisen, einstellbaren und/oder steuerbaren
Betriebsparameters oder zumindest einer solchen Komponente der Abzugswerkbank (1)
ausgelegt sind, und ggf. vorzugsweise zum Steuern zumindest eines Betriebsparameters
oder zumindest einer Komponente der Abzugswerkbank (1) in Abhängigkeit von Detektionsergebnissen
der Überwachungseinrichtungen ausgelegt sind, und/oder daß die Arbeitsweise der Überwachungseinrichtungen
und/oder der Steuereinrichtungen (10) über ein Bedienfeld, insbesondere über ein Tastenbedienfeld,
manuell einstellbar sind, wobei vorzugsweise die Arbeitsweise der Überwachungseinrichtungen
und/oder der Steuereinrichtungen und/oder die Einstellungen des Bedienfeldes mittels
Anzeigeeinrichtungen anzeigbar sind, und/oder
daß Protokolleinrichtungen vorgesehen sind, durch die Betriebsdaten der Abzugswerkbank,
einschließlich der Daten gewährter Zugänge, und/oder ggf. Detektionsergebnisse der
Überwachungseinrichtungen protokollierbar sind.
8. Abzugswerkbank nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Datenlese- und/oder Dateneingabeeinrichtungen vorgesehen sind, mittels denen Betriebsparameter
und/oder Betriebs- oder Anwendungssteuerungsparameter eingebbar sind, und/oder
daß Einrichtungen zur Erzeugung eines die Eingriffsöffnung abschließenden Luftvorhangs
und/oder Einrichtungen zum automatischen Verschließen von Filtereinrichtungen bei
deren Entnahme aus der Abzugswerkbank vorgesehen sind, und/oder
daß die Lüftung zum Absaugen von mit Gefahrstoffen kontaminierter Luft aus dem Arbeitsraum
auch bei geschlossener Eingriffsöffnung läuft, vorzugsweise mit geringerer Leistung
und besonders bevorzugt mit einer Leistung von etwa 20% bezogen auf die Leistung bei
geöffneter Eingriffsöffnung (4).
9. Betriebsverfahren für eine Abzugswerkbank (1) mit einem Arbeitsraum (2), der durch
wenigstens eine schließbare Eingriffsöffnung (4) von außen zugänglich ist, einer Lüftung
(3) zum Absaugen von mit Gefahrstoffen kontaminierter Luft aus dem Arbeitsraum (2)
und einer Steuerung (10) für mindestens einen Betrieb der Abzugswerkbank (1), wobei
mittels Prüfeinrichtungen eine Zugangsberechtigung einer Person zum Arbeitsraum (2)
feststellt wird, und danach in Abhängigkeit von einer festgestellten Zugangsberechtigung
die verschlossene Eingriffsöffnung (4) zum Inneren des Arbeitsraumes (2) für die Bedienperson
geöffnet wird.
10. Betriebsverfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch die von den Prüfeinrichtungen festgestellte Zugangsberechtigung wenigstens
einer aus einer Mehrzahl von Betriebsmodi der Abzugswerkbank (1), wie insbesondere
ein Arbeitsbetrieb, ein Servicebetrieb und/oder ein Reinigungsbetrieb, freigebbar
ist, und daß vorzugsweise in Abhängigkeit vom Betriebsmodus insbesondere die Eingriffsöffnung
(4) variabel geöffnet und/oder eine Dekontamination des Arbeitsraumes (2) (halb) automatisch
durchgeführt wird.
11. Betriebsverfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugangsberechtigung durch Eingabe von Personen- und/oder Personenidentifikationsdaten
mittels Eingabeeinrichtungen in die Prüfeinrichtungen erhaltbar ist, und/oder
daß Arbeiten im Inneren des Arbeitsraumes (2) erfaßt werden und insbesondere nach
Wegfall einer Erfassung von Arbeiten im Inneren des Arbeitsraumes (2) für eine vorgebbare
Zeit, vorzugsweise ggf. in Abhängigkeit von einem freigegebenen Betriebsmodus, ein
Schließen der Eingriffsöffnung (4) ausgelöst und bevorzugt die aktuelle Zugangsberechtigung
beendet wird, und/oder
daß im Inneren des Arbeitsraumes (2) verschließbare Behältnisse, Schränke und/oder
Reservoires in Abhängigkeit von einer festgestellten Zugangsberechtigung zum Öffnen
freigegeben werden, und/oder
daß im Inneren des Arbeitsraumes (2) in Abhängigkeit von einer Position eines Gegenstandes
eine Automatik ausgelöst, insbesondere vom Inneren der Abzugswerkbank (1) zugängliche
Müllabwurfeinrichtungen und/oder Müllaufbewahrungs- und/oder -entsorgungseinrichtungen
und/oder Präparate- und Geräteaufbewahrungsräume automatisch zu betätigt, vorzugsweise
automatisch geöffnet und nach einer vorgebbaren Zeit ohne Durchgang von Material wieder
geschlossen werden, und/oder
daß mittels Überwachungseinrichtungen zumindest ein Betriebszustand wenigstens einer
Komponente der Abzugswerkbank (1) und/oder mindestens eine Information betreffend
die gefährlichen Stoffe in der Abzugswerkbank (1) detektiert wird, und daß insbesondere
Abweichungen vom Normalbetrieb in Abhängigkeit von Detektionsergebnissen der Überwachungseinrichtungen
mittels Alarmeinrichtungen akustisch und/oder optisch angezeigt werden.
12. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Steuereinrichtungen (10), insbesondere elektronischer Steuereinrichtungen,
zumindest ein wahlweiser, einstellbarer und/oder steuerbarer Betriebsparameter oder
zumindest eine solche Komponente der Abzugswerkbank (1) gesteuert wird, und ggf. vorzugsweise
zumindest ein Betriebsparameter oder zumindest eine Komponente der Abzugswerkbank
(1) in Abhängigkeit von Detektionsergebnissen der Überwachungseinrichtungen gesteuert
wird, und/oder
daß die Arbeitsweise der Überwachungseinrichtungen und/oder der Steuereinrichtungen
(10) über ein Bedienfeld, insbesondere über ein Tastenbedienfeld, manuell eingestellt
wird, wobei vorzugsweise die Arbeitsweise der Überwachungseinrichtungen und/oder der
Steuereinrichtungen (10) und/oder die Einstellungen des Bedienfeldes mittels Anzeigeeinrichtungen
angezeigt wird, und/oder
daß die Betriebsdaten der Abzugswerkbank (1), einschließlich der Daten gewährter Zugänge,
und/oder ggf. Detektionsergebnisse der Überwachungseinrichtungen protokolliert werden.
13. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß Betriebsparameter und/oder Betriebs- oder Anwendungssteuerungsparameter mittels
Datenlese- und/oder Dateneingabeeinrichtungen eingegeben werden, und/oder
daß ein die Eingriffsöffnung (4) abschließende Luftvorhang erzeugt wird und/oder Filtereinrichtungen
bei deren Entnahme aus der Abzugswerkbank (1) automatisch verschlossen werden, und/oder
daß die Lüftung zum Absaugen von mit Gefahrstoffen kontaminierter Luft aus dem Arbeitsraum
(2) auch bei geschlossener Eingriffsöffnung (4) betrieben wird, vorzugsweise mit geringerer
Leistung und besonders bevorzugt mit einer Leistung von etwa 20% bezogen auf die Leistung
bei geöffneter Eingriffsöffnung (4).