[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und ein Verschließgerät mit einer Schneidvorrichtung.
[0002] Eine Schneidvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist als Bestandteil
einer Maschine zum Verschließen von Behältern mittels einer Metallfolie in der DE
25 18 679 A1 offenbart. Bei einer derartigen Verschließmaschine wird in einem feststehenden
Maschinenunterteil ein offener Behälter beispielsweise in Form einer Schale angeordnet,
und von einer Rolle mit der Folie zum Verschließen des Behälters wird die Folie in
einer geeigneten Länge abgerollt, so daß die Öffnung des Behälters vollständig mit
Folie überdeckt ist.
[0003] Zwischen dem zu verschließenden Behälter und der Rolle mit der Folie ist in einem
Bereich in der Nähe des Behälters ein feststehendes Messer einer Schneidvorrichtung
angebracht. Ferner ist zwischen dem genannten Messer und der Folienrolle das Oberteil
der Verschließmaschine schwenkbar angebracht. An dem schwenkbaren Oberteil der Vorrichtung
ist ein zweites Messer derart angeordnet, daß beim Schwenken des Oberteils in Richtung
des zu verschließenden Behälters die beiden Messer aneinander vorbeigleiten, und die
Folie abtrennen. Während der weiteren Schwenkbewegung des Maschinenoberteils bis zu
einer Endstellung, in der das Maschinenoberteil weitgehend parallel zum Boden des
Behälters ausgerichtet ist, wird die Folie im Bereich der Ränder des zu verschließenden
Behälters durch geeignete Einrichtungen an dem Maschinenoberteil derart umgeschlagen,
daß der Behälter mit der Folie verschlossen wird.
[0004] Diese bekannte Vorrichtung weist den Nachteil auf, daß sich das schwenkbar an dem
Maschinenoberteil angebrachte Messer im wesentlichen über die Schneidkante des feststehenden
Messers abwälzt. Gewissermaßen stehen während des Herabschwenkens des Oberteils die
Schneidenebenen der beiden Messer in einem veränderlichen Winkel zueinander, so daß
die Folie zwischen den Schneiden abgeklemmt und nicht sauber geschnitten wird. Eine
Parallelität der beiden Schneidenebenen, die für einen klemmfreien und sauberen Schnitt
erforderlich ist, liegt erst nach dem Durchtrennen der Folie in der Endstellung des
Maschinenoberteils vor.
[0005] Ein weiteres Verschließgerät mit einer Schneidvorrichtung ist in der EP 0 091 813
B1 offenbart. Hierbei ist das Unterteil der Vorrichtung in einer Richtung senkrecht
zur flächigen Erstreckung der Folie verschiebbar angebracht und mit einem anfangs
schrägstehend ausgerichteten ersten Messer versehen. Das erste Messer ist an seinem
einen Ende drehbar an einem zweiten Messer angelenkt, wobei das erste Messer drehbar
und in horizontaler Richtung geringfügig verschiebbar an dem Maschinenunterteil abgestützt
ist. Im Rahmen der Bewegung des Maschinenunterteils in Richtung des zu verschließenden
Behälters bewegt sich das an dem Maschinenunterteil angebrachte Messer in Richtung
der Folie nach oben und wirkt mit dem zweiten Messer in der Art einer Schere derart
zusammen, daß das Folienmaterial durchtrennt wird. Hierdurch wird zwar ein sauberer
scherenähnlicher Schnitt erreicht, es kann jedoch insbesondere im Bereich des Scherenscharniers,
also der drehbaren Anbringung des unteren Messers an dem oberen Messer ein Klemmen
des Folienmaterials zwischen den beiden Messern nicht verhindert werden. Durch die
geringe Öffnungsweite der Messerschenkel im Bereich des Messerdrehpunkts wird ferner
das Nachziehen der Folie von einer Rolle, das möglichst schnell und frei durchführbar
sein sollte, behindert.
[0006] Angesichts dieser Nachteile der im Stand der Technik bekannten Schneidvorrichtungen,
insbesondere von Schneidvorrichtungen an Verschließgeräten, liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Schneidvorrichtung und ein Verschließgerät mit einer Schneidvorrichtung
zu schaffen, mittels derer ein sauberes Abtrennen der Folie ermöglicht wird, ohne
ein Klemmen in Kauf zu nehmen, und bei der ferner nach einem vorangegangenen Schneidvorgang
ein guter Zugriff zu dem Anfang des Folienmaterials gewährleistet ist, um die Folie
schnell und ohne Behinderung nachziehen zu können. Ferner sollen die notwendigen Schnittkräfte
reduziert werden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Schneidvorrichtung gemäß dem Anspruch 1 und einem Verschließgerät
gemäß dem Anspruch 11 gelöst.
[0008] Demzufolge weist die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung in Übereinstimmung mit dem
nächstkommenden Stand der Technik ein erstes Messer, das um eine zur Ebene des zu
schneidenden Materials weitgehend parallele Achse schwenkbar ist und in einer Endstellung
weitgehend senkrecht zur Ebene des zu schneidenden Materials ausgerichtet ist, und
ein zweites Messer auf. Erfindungsgemäß ist das zweite Messer um eine Achse, die zur
Schwenkachse des ersten Messers weitgehend parallel ist, drehbar und in eine Stellung
weitgehend senkrecht zur Ebene des zu schneidenden Materials vorgespannt. Ferner ist
an dem ersten, schwenkbaren Messer ein Element vorgesehen, das bei der Schwenkbewegung
des ersten Messers in Richtung des zweiten Messers vor dem Eingriff der Schneiden
der beiden Messer derart mit einem Abschnitt an dem zweiten Messer in Eingriff kommt,
daß das zweite Messer zumindest geringfügig aus seiner vorgespannten Stellung ausgelenkt
und während der nachfolgenden Schwenkbewegung des ersten Messers bis zur Endstellung
parallel zu dem ersten Messer ausgerichtet wird.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung wird erreicht, daß die Schneiden der
beiden Messer während des gesamten Abtrennvorganges parallel zueinander ausgerichtet
sind und in der Art einer Schere aneinander vorbeigleiten, um einen sauberen, ziehenden
Schnitt zu ermöglichen. Die Möglichkeit der parallelen Ausrichtung des gemäß dem Stand
der Technik feststehenden Messers zu dem schwenkbaren Messer wird erfindungsgemäß
durch die drehbare Anbringung des zweiten Messers erreicht. Insbesondere wird das
zweite Messer durch ein dem ersten Messer gewissermaßen vorauseilendes Element aus
seiner vorgespannten Stellung, die der bezüglich des Folienmaterials senkrechten Stellung
entspricht, wie es im Stand der Technik üblich ist, ausgelenkt, und während des nachfolgenden
Schneidvorganges durch den Eingriff der beiden Schneiden in einer im wesentlichen
parallelen Ausrichtung zu dem schwenkbaren ersten Messer gehalten. Dadurch wird erreicht,
daß die Schneiden der beiden Messer sauber aneinander vorbei gleiten, und nicht unter
einem Winkel zueinander aufeinander abwälzen, so daß durch die Erfindung ein Abklemmen
der Deckelfolie verhindert werden kann. Ferner liegt kein Scherenscharnier vor, an
dem die Folie klemmen kann, und in dessen Bereich der Durchgriff zu dem Folienanfang
behindert wird, da erfindungsgemäß das erste Messer schwenkbar angebracht ist und
zum Nachziehen der Folie ausreichend nach oben geschwenkt werden kann.
[0010] Bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung sind in den Ansprüchen
2 bis 10 beschrieben.
[0011] Es wird bevorzugt, daß das vorangehend beschriebene erste Messer ein Obermesser und
das zweite Messer ein Untermesser ist. In dieser Ausführungsform kann das erste Messer
in besonders einfacher Weise an dem Oberteil eines Verschließgeräts angebracht sein,
das für das Aufbringen des Verschlußdeckels und das ungehinderte Einführen der Behälter
schwenkbar ausgebildet ist, während das Untermesser, wie beschrieben, vorgespannt
und auslenkbar an dem weitgehend feststehenden Maschinenunterteil angebracht ist.
[0012] Für einen störungsfreien Schneidvorgang hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn
das erste Messer eine schrägverlaufende, vorzugsweise konkav gekrümmte Schneidkante
aufweist. Durch diese Ausbildung wird ein glatter Schnitt beim Entlanggleiten der
beschriebenen Schneidkante des ersten Messers an einer weitgehend geraden Schneidkante
des zweiten Messers erreicht. Durch die geometrische Form und Lagerung beider Messer
ergibt sich eine gegenüber dem Stand der Technik erheblich reduzierte Schnittkraft.
[0013] Für das Element, das mit dem zweiten Messer für dessen Auslenkung in Eingriff kommt,
wird ein Ansatz bevorzugt, der an dem ersten Messer in Richtung der Schwenkbewegung
vorderhalb der Schneidkante des Messers angeordnet ist. Durch diese Ausbildung kann
das erste Messer konstruktiv einfach ausgeführt sein und gleichzeitig die beschriebene
Auslenkung des zweiten Messers gewährleisten.
[0014] Für die weitere Vermeidung eines Klemmens des Folienmaterials zwischen den beiden
Messern hat es sich bei bestimmten Anwendungsfällen als vorteilhaft erwiesen, wenn
das zweite Messer mit einem Freischliff von vorzugsweise etwa 3° zur Schnittebene
versehen ist. Dieser Freischliff erstreckt sich von der Schneidkante des zweiten Messers
in einer Richtung weg von der Ebene des zu schneidenden Materials, so daß unterhalb
der Schneidkante des zweiten Messers gewissermaßen eine leicht rückspringende Neigung
ausgebildet ist, in deren Bereich die Schneidkante des zweiten Messers klemmfrei aufgenommen
wird.
[0015] Für die drehbare Anbringung des zweiten Messers wird bevorzugt, daß die Drehachse
des zweiten Messers im Bereich der Schnittebene liegt, die durch die beiden Messer
in der Endstellung gebildet wird. Somit ist das zweite Messer mit anderen Worten um
eine Achse, die in der Messerebene liegt, dreh- und auslenkbar. Diese dadurch ermöglichte
Auslenkbewegung hat sich für die konstruktive Ausführung und die parallele Ausrichtung
der beiden Messer zueinander während des Schneidvorgangs als besonders vorteilhaft
erwiesen. Für das erste Messer sind viele Möglichkeiten der schwenkbaren Anbringung
denkbar, es wird jedoch bevorzugt und hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die
Schwenkachse des ersten Messers in einem deutlichen Abstand zur Schnittebene anzuordnen,
so daß das erste Messer, gegebenenfalls zusammen mit dem Maschinenoberteil weit aufgeschwenkt
werden kann, und eine gute Zugänglichkeit schafft
[0016] Für die Vorspannung des zweiten Messers in eine Endstellung weitgehend senkrecht
zur Ebene des zu schneidenden Materials wird ein Federelement bevorzugt, mittels dessen
das zweite Messer gegen einen Anschlag vorgespannt wird, der vorzugsweise einstellbar
ausgebildet ist. Mit dieser Anordnung kann eine konstruktiv einfache und leicht anpaßbare
Anbringung des zweiten Messers erreicht werden.
[0017] In besonderen Anwendungsfällen und bei Verwendung besonderer Materialien können für
die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung Vorteile erreicht werden, wenn das zweite
Messer bei Betrachtung senkrecht zur Ebene des zu schneidenden Materials unter einem
geringfügigen Winkel zu dem ersten Messer ausgerichtet ist. Hierdurch können während
des Schneidvorganges jegliche Klemmungen in vorteilhafter Weise verhindert werden.
[0018] Für den Anstellwinkel der beiden Messer zueinander werden 0,1° bis 0,5° bevorzugt,
und ein Winkel im Bereich von 0,2° hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0019] Das erfindungsgemäße Verschließgerät zum Verschließen eines offenen Gegenstandes,
vorzugsweise eines Behälters mit einem flächigen Material, beispielsweise einer Folie,
weist eine Schneidvorrichtung in einer der beschriebenen Ausführungsformen auf. Hierdurch
kann für ein Verschließgerät, das der Abtrennung eines Abschnitts einer Folie und
dem nachfolgenden Verschließen eines Behälters mit der abgetrennten Folie dient, ein
sauberer, scherenähnlicher und klemmfreier Schnitt des Folienmaterials gewährleistet
werden.
[0020] Für das erfindungsgemäße Verschließgerät wird bevorzugt, daß das erste Messer abnehmbar
an dem schwenkbaren Oberteil des Verschließgeräts angebracht ist, und daß das Oberteil
ferner einen Handgriff aufweist. Durch die abnehmbare Anbringung des ersten Messers
ist die Austauschmöglichkeit für dieses Bauteil gegeben, und durch die Anbringung
an dem schwenkbaren Oberteil, das mit einem Handgriff versehen ist, ist eine einfache
Bedienung des Verschließgeräts gemäß der Erfindung möglich.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Verschließgeräts mit einem Teilschnitt;
- Fig. 2
- eine Detailansicht der beiden Messer der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung in dem
in Fig. 1 gezeigten Verschließgerät;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht entlang der Linie III-III gemäß Fig. 1; und
- Fig. 4
- eine teilweise Draufsicht des in Fig. 1 gezeigten Verschließgeräts.
[0022] Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, weist das erfindungsgemäße Verschließgerät 10 ein
Unterteil 12 auf, das über Füße 14, von denen nur ein einziger gezeigt ist, auf einer
Unterlage 16 abgestützt ist. Im gemäß Fig. 1 linken Bereich des Verschließgeräts 10
ist eine Rolle 18 mit Folienmaterial zu erkennen, die in geeigneter Weise auf dem
Unterteil 12 des Verschließgeräts 10 gelagert ist.
[0023] In dem in der Darstellung von Fig. 1 rechten Bereich des Verschließgeräts 10 ist
ein Oberteil 20 in Form eines Deckels über einen Hebel 22, der in Fig. 1 in einer
Öffnungsstellung mit einer Strichpunktlinie gezeigt ist, im Bereich der Lagerung der
Rolle 18 schwenkbar an dem Unterteil 12 angebracht. In Fig. 1 ist ferner mit einer
Strichpunktlinie die geöffnete Stellung eines Griffs 24 dargestellt, der von einem
Bediener gegriffen werden kann, so daß er in die mit durchgezogenen Linien gezeichnete
Endstellung gebracht wird, in der mittels des Oberteils 20 ein Behälter 52, der in
dem Unterteil 12 angeordnet ist, mit einem vorangehend abgetrennten Abschnitt einer
Folie von der Rolle 18 verschlossen wird.
[0024] Zum Abtrennen des Folienabschnitts ist an dem Oberteil 20 über eine Schraube 26 ein
Obermesser 30 angebracht. Das Obermesser 30 ist von dem Maschinenoberteil 20 abnehmbar
und kann gegebenenfalls zum Nachschleifen oder für ein Ersetzen durch ein neues Messer
30 abgenommen werden. Zum Durchtrennen des von der Rolle 18 abgerollten Folienmaterials
wirkt das Obermesser 30 bei seiner Schwenkbewegung, die es zusammen mit dem Oberteil
20 durchführt, mit einem Untermesser 32 zusammen. Das Untermesser 32 ist über eine
Schraube 34 abnehmbar an einem Messerträger 36 angebracht, der um eine Achse 38 schwenkbar
an dem Unterteil 12 angebracht ist. Über einen weitgehend horizontal verlaufenden
Schenkel 40 des Messerträgers 36 ist die Anordnung aus Untermesser 32 und Messerträger
36 mittels eines Federelements 42 gegen einen Anschlag 44 in Form einer einstellbaren
Schraube in eine Stellung vorgespannt, in der das Untermesser 32 und insbesondere
dessen Schneidkante weitgehend senkrecht zu dem zu schneidenden Folienmaterial angeordnet
ist, das gemäß der Darstellung von Fig. 1 weitgehend waagerecht verläuft.
[0025] In Fig. 2 ist im einzelnen die Anordnung der Komponenten der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
dargestellt. Ergänzend zu der Darstellung von Fig. 1 ist zu erkennen, daß das Untermesser
32 unterhalb seiner Schneidkante 46 mit einem Freischliff 48 versehen ist, durch den
das Schneidmesser 32 mit einem gewissermaßen rückspringend geneigten Bereich versehen
ist, der einen Freiraum für das an dem Untermesser 32 vorbeigleitende Obermesser 30
bildet, um ein Klemmen zwischen den beiden Messern zu verhindern. Demselben Zweck
dient ein sich nach obenhin erstreckender Freischliff 50 an dem Messerträger 36.
[0026] Um einen Behälter zu verschließen, wird das Oberteil 20 zusammen mit dem daran angebrachten
Obermesser 30 durch Betätigung des Handgriffs 24 zunächst nach oben geschwenkt. Durch
die Drehung der schwenkbaren Bauteile um eine Achse im linken Bereich von Fig. 1 bewegt
sich die genannte Anordnung nach oben und zumindest geringfügig in seitlicher Richtung,
gemäß der Darstellung in den Figuren nach links. Während dieser Bewegung wird das
Untermesser 32 durch das daran abgleitende Obermesser 30 nach links gedrückt, so daß
sich die Anordnung bestehend aus Untermesser 32 und Messerträger 36 gegen die durch
die Feder 42 aufgebrachte Vorspannung geringfügig um die Achse 38 dreht und aus seiner
in Fig. 2 gezeigten sogenannten Endstellung ausgelenkt wird. Sobald der unterste Abschnitt
des Obermessers 30 den Bereich oberhalb des oberen Randes des Untermessers 32 erreicht,
endet der Eingriff zwischen den beiden Messern und die Aufbringung der nach links
gerichteten Druckkraft auf das Untermesser 32, so daß sich der Messerträger 36 zusammen
mit dem Untermesser 32 aufgrund der Federvorspannung in seine in Fig. 2 gezeigte Endstellung
zurückbewegt. In dieser geöffneten Stellung kann ein Behälter 52, der in Fig. 2 angedeutet
ist, in dem Unterteil 12 angeordnet werden.
[0027] Nachfolgend wird ein Abschnitt von Folienmaterial 58 von der Rolle 18 abgezogen und
über dem zu verschließenden Behälter 52 plaziert. Im Rahmen der Schwenkbewegung des
Oberteils 20 zum Verschließen des Behälters findet der voranstehend beschriebene Vorgang
gewissermaßen in umgekehrter Reihenfolge statt. Sobald der unterste Abschnitt 54 des
Obermessers 30 (vgl. Fig. 3) den oberen Rand des Untermessers 32 erreicht, kommen
diese beiden Elemente miteinander in Eingriff, und der unterste Abschnitt 54 des Obermessers
30 drückt das Untermesser 32 gemäß der Zeichnung ein wenig nach links, so daß dieses
zusammen mit dem Messerträger 36 zumindest geringfügig durch eine Drehung um die Achse
38 ausgelenkt wird. Während des nachfolgenden Schwenkvorganges des Oberteils 20 bis
zu seiner in Fig. 2 gezeigten Endstellung wird das Untermesser 32 durch die mittels
der Feder 42 aufgebrachte Vorspannung stets gegen das Obermesser 30 gedrückt, von
dem sich fortlaufend ein Abschnitt in Eingriff mit dem Untermesser befindet, und das
Untermesser 32 wird ständig in einer zu dem Obermesser 30 parallelen Anordnung gehalten.
Hierdurch wird ein sauber ziehender, scherenähnlicher Schnitt ermöglicht, ohne daß
ein Abwälzen oder Abklemmen des Folienmaterials 58 durch die schwenkende Bewegung
des Obermessers 30 über ein feststehendes Untermesser erfolgt. Vielmehr wird, wie
beschrieben, das Untermesser 32 in geeigneter Weise durch einen Eingriff mit einem
Abschnitt 54 an dem Obermesser 30 ausgelenkt und in einer zum Obermesser 30 parallelen
Ausrichtung gehalten, so daß ein klemmfreies Schneiden des Folienmaterials 58 trotz
Schwenkung des Obermessers erreicht wird.
[0028] Aus der in Fig. 3 gezeigten Darstellung, die sich durch einen Schnitt entlang der
Linie III-III gemäß Fig. 1 ergibt, wird nochmals deutlich, wie die verschiedenen Abschnitte
der Messer für die Auslenkung des Untermessers 32 und die zum Obermesser 30 parallele
Ausrichtung erreicht wird. Zur Verdeutlichung ist in Fig. 3 eine geöffnete Stellung
der beiden Messer dargestellt. Es ist insbesondere zu erkennen, wie das Untermesser
32 über den Messerträger 36 drehbar um die Achse 38 in Form eines Bolzens an einem
Element des Unterteils 12 angebracht ist. Das Untermesser 32 weist eine weitgehend
gerade verlaufende, gemäß der üblichen Ausrichtung eines derartigen Verschließgeräts
waagerecht angeordnete Schneidkante 46 auf.
[0029] Für die Auslenkung des Untermessers 32 ist in einem unteren Bereich des Obermessers
30 ein Ansatz 54 oder eine Nase vorgesehen, der bei der Schwenkbewegung des Obermessers
30 nach unten dem Obermesser 30 gewissermaßen vorauseilt. Der Ansatz 54 kommt folglich
während der Schwenkbewegung zu einem Zeitpunkt mit dem Untermesser 32 in Eingriff,
zu dem die geneigte und gekrümmt verlaufende Schneidkante 56 des Obermessers 30 noch
von der Schneidkante 46 des Untermessers 32 beabstandet ist. An die anfängliche Auslenkung
des Untermessers 32 durch den Ansatz 54 anschließend gleiten nacheinander die einzelnen
Punkte entlang der Schneidkante 56 des Obermessers 30 an den korrespondierenden Stellen
an der Schneidkante 46 des Untermessers 32 vorbei und sorgen für eine Abtrennung des
Folienmaterials. Ferner wird das Untermesser 32 weiterhin durch die von den verschiedenen
Stellen an der Schneidkante 56 aufgebrachte Kraft in seiner ausgelenkten Stellung
gehalten und bleibt somit während des gesamten Abtrennvorgangs in einer parallelen
Ausrichtung zu dem Messer 30, das nach unten geschwenkt wird. Mit einer strichpunktierten
Linie ist im Bereich des Unterteils 12 die Endstellung des Obermessers 30 dargestellt,
die der Ausrichtung gemäß Fig. 2 entspricht, und in der das Folienmaterial 58 bereits
vollständig durchtrennt ist.
[0030] Aus Fig. 4 wird ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der gezeigten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung deutlich. Aus der Draufsicht ist nämlich
der Winkel α erkennbar, mit dem das Untermesser 32 zu der Längsachse L angeordnet
ist, die im wesentlichen der Zuführrichtung des Rollenmaterials entspricht. Es sei
angemerkt, daß das Obermesser 30 derart an dem Oberteil 20 des Verschließgeräts 10
angebracht ist, daß es unter einem Winkel von 90° zu der Richtung L verläuft. Im Gegensatz
dazu ist das Untermesser bezüglich des Obermessers unter einem Winkel von 0,2° angestellt,
so daß der Winkel α gemäß Fig. 4 90,2° beträgt. Durch diese geringfügige Anstellung
zwischen den beiden Messern mit einer leichten Öffnung in Richtung des Bereichs des
Obermessers, der sich gemäß Fig. 3 links befindet und zu einem späteren Zeitpunkt
mit dem Untermesser in Eingriff kommt, wird wirksam ein Klemmen zwischen den beiden
Messern verhindert und in Zusammenwirkung mit der erfindungsgemäßen Auslenkung des
Untermessers und der zum Obermesser 30 parallelen Anordnung ein sauberes und scherengleiches
Abtrennen des Folienmaterials erreicht.
1. Schneidvorrichtung, mit:
- einem ersten Messer (30), das um eine zur Ebene des zu schneidenden Materials weitgehend
parallele Achse schwenkbar ist und in einer Endstellung weitgehend senkrecht zur Ebene
des zu schneidenden Materials ausgerichtet ist, und,
- einem zweiten Messer (32)
dadurch gekennzeichnet, daß
- das zweite Messer (32) um eine Achse (38), die zur Schwenkachse des ersten Messers
(30) weitgehend parallel ist, drehbar ist und in eine Stellung weitgehend senkrecht
zur Ebene des zu schneidenden Materials vorgespannt ist, und
- das erste Messer (30) ein Element (54) aufweist, das bei der Schwenkbewegung des
ersten Messers (30) in Richtung des zweiten Messers (32) vor einem Eingriff der Schneiden
(46, 56) der Messer (32, 30) derart mit einem Abschnitt an dem zweiten Messer (32)
in Eingriff kommt, daß das zweite Messer (32) zumindest geringfügig aus seiner vorgespannten
Stellung ausgelenkt und während der nachfolgenden Schwenkbewegung des ersten Messers
(30) bis zur Endstellung weitgehend parallel zu dem ersten Messer (30) ausgerichtet
wird.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Messer (30) ein Obermesser und das zweite Messer (32) ein Untermesser ist.
3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Messer (30) eine schrägverlaufende, vorzugsweise konkav gekrümmte Schneidkante
(56) aufweist.
4. Schneidvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Messer (30) einen in Richtung der Schwenkbewegung vor der Schneidkante (56)
des Messers (30) angeordneten Ansatz (54) aufweist, der mit einem Abschnitt an dem
zweiten Messer (32) in Eingriff kommt.
5. Schneidvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Messer (32) einen Freischliff (48) von vorzugsweise etwa 3° zur Schnittebene
aufweist, der sich von der Schneidkante (46) des zweiten Messers (32) von der Ebene
des zu schneidenden Materials wegerstreckt.
6. Schneidvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehachse (38) des zweiten Messers (32) im Bereich der Schnittebene liegt, die
durch die beiden Messer (30, 32) in der Endstellung gebildet wird.
7. Schneidvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkachse des ersten Messers (30) in einem Abstand zur Schnittebene angeordnet
ist, die durch die beiden Messer (30, 32) in der Endstellung gebildet wird.
8. Schneidvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Messer (32) mittels eines Federelements (42) gegen einen Anschlag (44)
vorgespannt ist, der vorzugsweise einstellbar ausgebildet ist.
9. Schneidvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Messer (32) bei Betrachtung senkrecht zur Ebene des zu schneidenden Materials
unter einem Winkel zu dem ersten Messer (30) ausgerichtet ist.
10. Schneidvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Winkel im Bereich zwischen 0,1° und 0,5° liegt und vorzugsweise 0,2° beträgt.
11. Verschließgerät (10) zum Verschließen eines offenen Gegenstandes, vorzugsweise eines
Behälters (52), mit einem flächigen Material, vorzugsweise einer Folie, mit einer
Schneidvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche.
12. Verschließgerät nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Messer (30) abnehmbar an einem schwenkbaren Oberteil (20) des Verschließgeräts
(10) angebracht ist, das vorzugsweise einen Handgriff (24) aufweist.