[0001] Die Erfindung betrifft eine Füllgas-Abführeinrichtung für einen Verkokungsofen mit
einer Mehrzahl von gereihten Verkokungskammern, die Füllgas-Austrittsöffnungen aufweisen.
Solche Füllgas-Abführeinrichtungen sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt.
Sie sind beim Befüllen einer Verkokungskammer im allgemeinen mit Hilfe eines Füllgasanschlußrohres
an die Füllgas-Austrittsöffnung der einzelnen Verkokungskammern anschließbar und weisen
eine Brennkammer mit Stützbrenner auf, in die das Füllgasanschlußrohr einmündet. In
der Brennkammer werden die Füllgase verbrannt. Die Verbrennungsgase gelangen über
ein Saugrohr in die sogenannte Vorlage und werden, gegebenenfalls nach Nutzung der
fühlbaren Wärme, entsorgt (vgl. EP 0 365 813 B1).
[0002] Die bekannten Maßnahmen haben sich bewährt. Die Thermodynamik der Verbrennung der
Füllgase und die Abscheidung fester Verbrennungsrückstände, die sich in der Brennkammer
bilden oder in Verbrennungsgasen mitgeführt werden, sind jedoch verbesserungsfähig.
Diese Verbesserung durchzuführen ist das technische Problem der Erfindung.
[0003] Zur Lösung dieses technischen Problems ist Gegenstand der Erfindung eine Füllgas-Abführeinrichtung
für einen Verkokungsofen mit einer Mehrzahl von gereihten Verkokungskammern, die Füllgas-Austrittsöffnungen
aufweisen,
es sind zwei steigende Füllgasanschlußrohre vorgesehen, die eine Einrichtung zum Anschluß
an zumindest je eine Füllgas-Austrittsöffnung aufweisen,
es ist oberhalb der Verkokungskammern eine Doppelbrennkammer vorgesehen, die zwei
einander gegenüberliegende Stirnseiten und zwei daran angeschlossene Brennkammern
mit Stützbrennern aufweist, welche Brennkammern im Bereich der Doppelbrennkammermitte
offen gegeneinanderstoßen,
an die Doppelbrennkammer ist im Bereich der Doppelbrennkammermitte über einen Saugstutzen
ein zu einer Sammelleitung führendes Saugrohr angeschlossen,
die Füllgasanschlußrohre sind an den Stirnseiten der Doppelbrennkammer in diese eingeführt,
wobei die Führung der Gase in der Doppelbrennkammer so eingerichtet ist, daß die
Flammen der Stützbrenner und die des brennenden Füllgases in der Mitte der Doppelbrennkammer
im Bereich des Saugrohranschlusses aufeinandertreffen.
[0004] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Verbrennung der Füllgase beachtlich
verbessert wird, nämlich sehr vollständig und ohne Teerprobleme erfolgt, wenn zwei
weitgehend gleich ausgebildete und in gleicher Weise betriebene Brennkammern wie beschrieben
gleichsam gegeneinander arbeiten. Infolge der aufeinandertreffenden Flammen und Verbrennungsgase
erfolgt eine intensive
[0005] Verwirbelung. Das fördert die Verbrennung und trägt gleichzeitig zur Feststoffaustragung
mit den abgehenden Verbrennungsgasen bei. Optimierend ist dazu nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung der Saugstutzen im Bereich der Doppelbrennkammer unten an dem Boden
der Doppelbrennkammer angeschlossen.
[0006] Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren
Ausbildung und Gestaltung der erfindungsgemäßen Füllgas-Abführeinrichtung. Nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung sind mit den Füllgasanschlußrohren verkokungskammerseitig
jeweils zwei Verzweigungsrohre verbunden, die jeweils an zwei Füllgas-Austrittsöffnungen
angeschlossen sind.
[0007] Üblicherweise befinden sich in der Decke eines Verkokungsofens Kohlefüllöffnungen.
Insoweit lehrt die Erfindung, als Füllgas-Austrittsöffnung eine ohnehin vorhandene
Kohlefüllöffnung einzusetzen. In diesem Zusammenhang können die Füllgasabführrohre
ein Kohlefüllrohr mit Abstandsspalt umgeben und mit diesem manipulierbar angeordnet
sowie an die jeweils zugeordnete Kohlefüllöffnung angeschlossen sein. Diese Einrichtung
kann teleskopierbar ausgeführt sein, damit nach Abheben der Einrichtung die Kohlefüllöffnung
unschwer mit einem Deckel verschlossen werden kann.
[0008] Füllgas-Abführeinrichtungen des eingangs beschriebenen Aufbaus sind regelmäßig auf
einem Wagen angeordnet. Das gilt auch für die erfindungsgemäße Füllgas-Abführeinrichtung.
Sie kann auf einem Kohlefüllwagen des Verkokungsofens angeordnet sein oder mit einem
selbständigen Wagen (Trailer) ausgerüstet sein.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Füllgas-Abführeinrichtung,
- Fig. 2
- in gegenüber der Fig. 1 vergrößertem Maßstab einen Schnitt in Richtung A-A durch den
Gegenstand nach Fig. 1.
[0010] Die in der Fig. 1 dargestellte Füllgas-Abführeinrichtung ist für einen Verkokungsofen
bestimmt. Der Verkokungsofen ist, wie üblich mit einer Mehrzahl von gereihten Verkokungskammern
ausgerüstet. Diese weisen Füllgas-Austrittsöffnungen 1 auf. Im Ausführungsbeispiel
erkennt man vier Füllgas-Austrittsöffnungen 1 in der Decke 2 des Verkokungsofens,
die entsprechenden Verkokungskammern 3 wurden angedeutet.
[0011] Die Füllgas-Abführeinrichtung besitzt zwei steigende Füllgasabführrohre 4, die eine
Einrichtung 5 zum Anschluß an zumindest je eine Füllgas-Austrittsöffnung 1 aufweisen.
Oberhalb der Verkokungskammern 3 ist eine zylindrische Doppelbrennkammer 6 vorgesehen,
die zwei einander gegenüberliegende Stirnseiten 7, 8 und zwei daran angeschlossene
Brennkammern 9, 10 mit Stützbrennern 11 aufweist. Die Brennkammern 9, 10 stoßen im
Bereich der Doppelbrennkammermitte offen gegeneinander. Es befindet sich also in dieser
Mitte keine Wand, die die beiden Brennkammern trennt.
[0012] An die Doppelbrennkammer 6 ist im Bereich der Doppelbrennkammermitte über einen Saugstutzen
12 ein zu einer Sammelleitung führendes Saugrohr 13 angeschlossen. Die Füllgasabführrohre
4 sind an den Stirnseiten 7, 8 der Doppelbrennkammer 6 in diese eingeführt.
[0013] Die Anordnung und Auslegung sind im ganzen so getroffen, daß die Flammen der Stützbrenner
11 und die der brennenden Füllgase in der Mitte der Doppelbrennkammer 6 im Bereich
des Saugstutzens 12 aufeinandertreffen. Daraus resultieren die schon beschriebenen
Vorteile. Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
ist der Saugstutzen 12 im Bereich der Doppelbrennkammer 6 unten an den Boden der Doppelbrennkammer
6 angeschlossen.
[0014] Die erfindungsgemäße Füllgas-Abführeinrichtung besitzt, wie beschrieben, regelmäßig
zwei steigende Füllgasabführrohre 4. Es besteht aber die Möglichkeit, mit den Füllgasabführrohren
4 verkokungskammerseitig jeweils zwei Verzweigungsrohre 14 zu verbinden, die jeweils
an die Füllgas-Austrittsöffnungen 1 angeschlossen sind. Das wurde in der Fig. 1 dargestellt.
[0015] Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind als
Füllgas-Austrittsöffnungen die ohnehin vorhandenen Kohlefüllöffnungen 1 in der Decke
2 des
[0016] Verkokungsofens eingesetzt. Aus der Fig. 2 entnimmt man, daß die Füllgasabführrohre
ein Kohlefüllrohr 15 umgeben und mit diesem manipulierbar sind sowie an eine Kohlefüllöffnung
1 angeschlossen werden können.
[0017] Wie bereits erwähnt, kann die beschriebene Füllgas-Abführeinrichtung auf einem Kohlefüllwagen
oder auf einem selbständigen Wagen angeordnet sein, was nicht beschrieben wurde.
1. Füllgas-Abführeinrichtung für einen Verkokungsofen mit einer Mehrzahl von gereihten
Verkokungskammern, die Füllgas-Austrittsöffnungen aufweisen,
1.1) es sind zwei steigende Füllgasabführrohre vorgesehen, die eine Einrichtung zum
Anschluß an zumindest je eine Füllgas-Austrittsöffnung aufweisen.
1.2) es ist oberhalb der Verkokungskammern eine Doppelbrennkammer vorgesehen, die
zwei einander gegenüberliegende Brennkammern mit Stützbrennern aufweist, welche Brennkammern
im Bereich der Doppelbrennkammermitte offen gegeneinanderstoßen,
1.3) an die Doppelbrennkammer ist im Bereich der Doppelbrennkammermitte über einen
Saugstutzen ein zu einer Sammelleitung führendes Saugrohr angeschlossen,
1.4) die Füllgasabführrohre sind an den Stirnseiten der Doppelbrennkammer in diese
eingeführt,
wobei die Führung der Gase in der Doppelbrennkammer so eingerichtet ist, daß die
Flammen der Stützbrenner und die des brennenden Füllgases in der Mitte der Doppelbrennkammer
im Bereich des Saugrohranschlusses aufeinandertreffen.
2. Füllgas-Abführeinrichtung nach Anspruch 1, wobei der Saugstutzen im Bereich der Doppelbrennkammermitte
unter dem Boden der Doppelbrennkammer angeschlossen ist.
3. Füllgas-Abführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei mit den steigenden
Füllgasabführrohren verkokungskammerseitig jeweils zwei Verzweigungsrohre verbunden
sind und diese jeweils an eine Füllgas-Austrittsöffnung angeschlossen sind.
4. Füllgas-Abführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei als Füllgas-Austrittsöffnungen
Kohlefüllöffnungen in der Decke des Verkokungsofens eingesetzt sind.
5. Füllgas-Abführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Füllgasabführrohre
ein Kohlefüllrohr umgeben und mit diesem manipulierbar sowie an eine Kohlefüllöffnung
anschließbar sind.
6. Füllgas-Abführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, die auf einem Kohlefüllwagen
angeordnet ist.
7. Füllgas-Abführeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, die auf einem selbständigen
Wagen angeordnet ist.