[0001] Die Erfindung betrifft ein Decken- und Wandprofil zur universellen Verwendung im
Trockenbau, welches sich insbesondere für Unterkonstruktionen runder und gebogener
Unterdecken sowie für Trennwände eignet.
[0002] Es sind eine Vielzahl genormter U-Wand- und Deckenprofile bekannt, die sich ausschließlich
zur Aufstellung gerader Wände eignen. Ferner sind vorgelochte Bauelemente nach der
OS 1484936 mit abgewinkeltem Querschnitt bekannt, die lediglich Langsverbindungen,
Querverbindungen im rechten Winkel und Schrägverbindungen mit den verschiedensten
Winkeln zulassen.
[0003] Es sind auch flexible Profile für runde und gebogene Trennwände und Unterdecken bekannt.
Diese Lösung besteht aus einem dünnwandigen U-Profil aus Blech, in dessen Seitenteilen
beidseitig und im Boden im gleichen Abstand Ausstanzungen und Sicken eingebracht sind.
[0004] Das auf diese Art vorgefertigte U-Profil ermöglicht so, entweder im Radiusbereich
ein Verbiegen in vertikaler oder horizontaler Richtung, so daß damit eine Anpassung
an gebogene Gewölbe und Unterdecken bzw. an runde oder gebogene Trennwände erreichbar
ist.
[0005] Voraussetzung ist jedoch die Verwendung spezieller darauf abgestimmter Halteprofile,
da die gewählte Formgebung der Seitenteile des U-Profiles die Anwendung genormter
Profile nicht zulaßt.
[0006] Nachteilig bei Bauelementen dieser Art ist ferner die ihnen anhaftende Instabilität
vor und wahrend der Montage. So wird eine Stabilität bei diesen Elementen erst dann
erreicht, wenn gleichzeitig mit der Montage bei runden Deckenprofilen die vorgesehene
Unterkonstruktion, beispielsweise eine Gipsplatte, vorher ausgeschnitten und mit dem
dafür vorgesehenen vorgefertigten Profil verschlaubt ist.
[0007] Die gegebene Labilität der biegsamen Elemente erfordert eine hohe Fertigkeit bei
der Montage und einen hohen Zeitaufwand. Die hohe Anzahl von Verschraubungen vorher
zugeschnittener Zusatzelemente mit den einzelnen Teilsegmenten verteuert das Produkt
noch zusätzlich.
[0008] Die Erfindung hat sich somit die Aufgabe gestellt, ein für die verschiedensten Dimensionen
und Profile geeignetes universell anwendbares Decken- und Wandprofil zu schaffen,
welches am Einsatzort für alle Gegebenheiten des Trockenbaues, wie beispielsweise
die Anpassung an Rundbögen für Decken und Wände, verwendbar ist, welches sich gleichzeitig
bei der Montage durch Stabilität auszeichnet, ohne daß bei der Verarbeitung auf genormte
Zubehörteile verzichtet werden muß.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein dünnes U-förmig gezogenes
Blech der verschiedensten Dimensionen und Profile, je nach Verwendungszweck, in bestimmten
oder regelmäßigen Abständen in den Seitenflanschen und/oder im Boden zur Erzielung
von Faltbereichen Ausnehmungen aufweist. Die Größe der jeweils gewählten Ausnehmungen
ergeben sich dabei aus dem vorgesehenen Verwendungszweck, so daß die angestrebte Form
und Stabilität im Verarbeitungsfall entweder beispielsweise durch Sicken oder zusätzlich
durch vorher auf dem Profilboden eingebrachte Blechstreifen erzielt wird.
[0010] Durch die jeweilige Anordnung und Gestaltung der verschiedenartigsten Ausnehmungen
entstehen Faltbereiche in den Seitenflanschen oder im Profilboden. Durch in die Faltbereiche
einbringbare Sicken entsteht nicht nur eine erhöhte Stabilität sondern ist gleichfalls
jeder gewünschte Radius erreichbar. Die Befestigung eines Blechstreifens bei einem
mit Ausnehmungen im Profilboden versehenen U-förmig gezogenen Bleches erfolgt beispielsweise
über, in erforderlichen Abständen eingebrachte lochförmige Stanzungen, als Vernietung.
Vorteilhaft wirkt sich die Erfindung für alle Einsatzfälle U-profilierter Bleche im
Trockenbau vor Ort aus, da durch die nach der Biegebearbeitung, beispielsweise durch
eingebrachte Sicken, gewonnene Stabilität, ein sonst notwendiger Formunterbau mit
vielen Verschraubungen, unnötig wird.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben:
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein mit Ausnehmungen am U-Profil-Boden und den Seitenflanschen versehenes Wandprofil
- Fig. 2
- ein mit Ausnehmungen am U-Profil-Boden und den Seitenflanschen versehenes Deckenprofil
- Fig. 3
- ein nach Fig. 1 in verschiedene Richtungen hin gebogenes Deckenprofil
- Fig. 4
- ein Deckenprofil mit Ausnehmungen am Profilboden und den Seitenflanschen sowie einem
am Profilboden befestigten Blechstreifen
- Fig. 5
- ein nach Fig. 3 nach einem Radius gebogenes Deckenprofil
[0013] Nach Fig. 1 ist ein dünnes U-förmig gezogenes Deckenprofil 1 dargestellt, in welchem
im gleichen Abstand im Profilboden 2 über die Gesamtbreite Ausnehmungen 3 eingebracht
sind, welche sich in den Seitenflanschen 4 als weitere Ausnehmungen 5 mit der gleichen
Breite um ca. ein achtel der Seitenflanschlänge fortsetzen, so daß sich in den Seitenflanschen
4 Faltbereiche 6 ergeben.
[0014] Analog dazu ist nach Fig. 2 gleichfalls ein dünnes U-förmig gezogenes Deckenprofil
7 dargestellt, bei dem auch im gleichen Abstand, in Seitenflanschnähe, im Profilboden
8 lediglich Ausnehmungen 9 eingebracht sind, welche sich wiederum in der gleichen
Breite beidseitig in den Seitenflanschen 10 durch weitere Ausnehmungen 11 fortsetzen.
Die Ausnehmungen 11 in den Seitenflanschen 10 betragen hier ca. fünfzig Prozent der
Seitenflanschhöhe, so daß über der beispielsweise bogenförmigen Ausnehmung 11 der
für die weitere Bearbeitung vorgesehene Faltbereich 12 verbleibt. Ein analoger Faltbereich
13 entsteht gleichfalls zwischen den Ausnehmungen 9 im Profilboden 8. Ist ein Deckenprofil
7 für einen bestimmten Montagevorgang, beispielsweise für mehrere Fluchten vorgesehen,
kann, wie in Fig. 3 dargestellt, dies mittels geeigneter Werkzeuge, beispielsweise
mit einer Sickenzange, in die vorgesehene Form gebrachte werden. So ist durch das
Einbringen von Sicken 14 in die seitlichen Faltbereiche 12 jede gewünschte Form bzw.
jeder Radius 15 erreichbar, so daß durch die entstandene ausreichende Stabilität ein
somit üblicher Unterbau entfällt.. Gleiches ist zur Anpassung an Rundbögen durch das
Einbringen von Sicken 16 im Faltbereich 13 des Profilbodens 8 erreichbar.
[0015] Gleichzeitig mit dem Sickenvorgang erhält das Decken oder Wandprofil eine für die
spätere Montage wesentliche ausreichende Steifigkeit. Nach Fig. 4 und 5 wird ein Deckenprofil
7 dargestellt, welches sich vom Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 dadurch unterscheidet,
daß hier die Ausnehmungen 17 über die Gesamtbreite des Profilbodens 8 verlaufen und
sich in den Seitenflanschen 10 fortsetzen. Das zum Verbiegen in horizontaler Richtung
vorgesehene Deckenprofil 7, beispielsweise für Rundbögen bei gewölbten Unterdecken,
erhält seine Festigkeit und Formsteifigkeit durch einen fest auf dem Boden verankerten
Blechstreifen 18.
[0016] Die Verankerung bzw. Befestigung des Blechstreifens 18 erfolgt durch in regelmäßigen
Abständen über dem Blechstreifen 18 in den Profilboden 8 eingebrachte lochförmige
Stanzungen 19, durch welche ein Nieteffekt erreicht wird. Entsprechend der für die
Montage vorgesehenen Krümmung und des damit im Zusammenhang stehenden Biegeradius
20 verändern sich die Ausnehmungen 17 entsprechend.
Bezugszeichen
[0017]
- 1
- = Deckenprofil
- 2
- = Profilboden
- 3
- = Ausnehmungen
- 4
- = Seitenflansche
- 5
- = Ausnehmungen
- 6
- = Faltbereich
- 7
- = Deckenprofil
- 8
- = Profilboden
- 9
- = Ausnehmungen
- 10
- = Seitenflansche
- 11
- = Ausnehmungen
- 12
- = Faltbereich
- 13
- = Faltbereich
- 14
- = Sicken
- 15
- = Radius
- 16
- = Sicken
- 17
- = Ausnehmungen
- 18
- = Blechstreifen
- 19
- = Stanzungen
- 20
- = Biegeradius
1. Decken- und Wandprofil zur universellen Verwendung im Trockenbau, dadurch gekennzeichnet,
das dünnes U-förmig gezogenes Blech der verschiedensten Dimensionen und Profile, je
nach Verwendungszweck, in bestimmte oder regelmäßigen Abständen in den Seitenflanschen
(4;10) und/oder im Profilboden (2;8) zur Erzielung von Faltbereichen (6;12;13) Ausnehmungen
(3;5;9;11;17) aufweist, wobei die Größe der jeweils gewählten Ausnehmungen (3;5;9;11;17)
sich aus dem vorgesehenen Verwendungszweck ergeben, so daß die angestrebte Form und
Stabilität im Verarbeitungsfall entweder beispielsweise durch Sicken (14;16) oder
zusätzlich durch bereits vorher mit dem Profilboden (8) fest verbundenen Blechstreifen
(18) entsteht.
2. Decken- und Wandprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die jeweilige
Anordnung und Gestaltung der verschiedenartigsten Ausnehmungen (3;5;9;11;17) solche
Faltbereiche (6;12;13) in den Seitenflanschen (4,13) oder im Profilboden (8) entstehen,
daß durch in diese einbringbare Sicken (14;16) nicht nur eine ausreichende Stabilität
sondern gleichfalls jeder gewünschte Radius (15) erreichbar ist.
3. Decken- und Wandprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung
eines Blechstreifens (18) bei einem mit Ausnehmungen (17) im Profilboden (8) versehenen
U-förmig gezogenen Bleches, beispielsweise über in erforderlichen Abständen eingebrachte
lochförmige Stanzungen (19), als Vernietung, erfolgt.