[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Rolladensystem zum Anbau an eine Wandöffnung eines
Fensters, mit einem aus einem Rolladenkasten über die Wandöffnung ausführbaren Rolladen
zum Verdunkeln der Wandöffnung und einem von einem Vorratskasten über die Wandöffnung
ausführbaren licht- und luftdurchlässigen Gittergewebe zur Abwehr von Insekten, wobei
Rolladen und Gittergewebe an der zur Umgebung gerichteten Außenseite des Fensters
vorgesehen sind.
[0002] Derartige Rolladensysteme mit Rolladen und einem sogenannten Fliegengitter sind vor
allem an Fenstern zu Küchenbereichen von Gaststätten vorgesehen. Mit Hilfe der Fliegengitter
soll die von einer Küche ausgehende Warmluft mit der Umgebungsluft ausgetauscht werden,
während Insekten aus hygienischen Gründen vom Küchenbereich ferngehalten werden sollen.
Ferner ist es erwünscht, starke Sonneneinstrahlung, die eine Küche zusätzlich aufheizt,
mit Hilfe eines Rolladens möglichst abzuschirmen.
[0003] Es ist üblich, Fenster nachträglich mit Rolladen auszustatten, indem der Rolladenkasten
außenseitig an die Oberkante des Fensterrahmens angeschraubt werden. Wenn zusätzlich
ein Fliegengitter gewünscht ist, so wird dies in den Fensterrahmen fest eingespannt.
Damit ist aber der freie Durchgriff durch das Fenster ständig blockiert.
[0004] Es ist ferner bekannt, an die Außenseite von Campingwagen nachträglich ein Rolladen
und ein Fliegengitter anzubringen. Dabei wird der Rolladenkasten an der Außenseite
der Wand oberhalb des Fensters und ein Rollokasten für ein Fliegengitter unterhalb
des Fenster vorgesehen. Diese Anordnung wird für Häuser in der Regel abgelehnt, da
es von außen unästhetisch aussieht und ferner das Rollo in Kollision mit einem vorstehenden
Fenstersims geraten kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Rolladensystem dahingehend
zu verbessern, daß es in möglichst kompakter Weise an einer Wandöffnung anbaubar ist,
wobei neben einer möglichst einfachen Konstruktion eine möglichst praktische Handhabung
gegeben sein soll, und der Durchblick durch das Fenster davon nicht ungebührlich eingeschränkt
sein soll.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem gattungsgemäßen Rolladensystem erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß Rolladenkasten und Vorratskasten in Richtung von der Innenseite zur Außenseite
des Fensters hintereinander angeordnet sind und der Vorratskasten zwischen Fenster
und Rolladenkasten vorgesehen ist.
[0007] Durch die Hintereinanderanordnung wird sehr wenig lichter Raum des Fenster abgedeckt,
so daß ein großer freier Durchblick durch das Fenster möglich ist. Das Gittergewebe
kann zwischen Rolladen und Fenster aus dem Vorratskasten ausgeführt werden. Zusätzlich
kann der Rolladen betätigt werden. In Folge der Hintereinanderanordnung behindern
sich Rolladen und Fliegengitter nicht.
[0008] Während im Stand der Technik noch davon ausgegangen wurde, daß der Rolladen direkt
angrenzend an das Fenster nachträglich anzubringen ist, schlägt die Erfindung vor,
zwischen dem Rolladenkasten und dem Fenster den Vorratskasten anzuordnen. Im Stand
der Technik ist der Vorratskasten unterhalb des Rolladenkastens vorgesehen gewesen,
so daß erheblich mehr Durchblickfläche des Fensters abgedeckt wurde. Mit der erfindungsgemäßen
Lösung lassen sich Rolladenkasten und Vorratskasten in Serie hintereinander an dem
Fenster anbringen, wobei das Gittergewebe geschützt ist wenn der Rolladen heruntergelassen
ist.
[0009] Während im Stand der Technik Gittergewebe häufig an dem Fensterrahmen fest aufgespannt
waren, ist es mit der erfindungsgemäßen Lösung möglich, das Gittergewebe und den Rolladen
unabhängig voneinander wahlweise in den jeweiligen Kasten zurückzuziehen oder vor
der Wandöffnung hetunterzulassen.
[0010] Vorzugsweise können Gittergewebe und Rolladen je auf drehbaren Rollen in den Kästen
aufrollbar sein, wobei Gittergewebe und Rolladen auf einander zugewandten Umfangsseiten
der Rollen in paralleler Ausrichtung zueinander auf- und abwickelbar sind. Dadurch
können Gittergewebe und Rolladen relativ dicht nebeneinander geführt werden.
[0011] Besonders vorteilhaft können beide Kästen an derselben Seite der Wandöffnung parallel
nebeneinander vorgesehen sein und die Höhe des Rollenkastens der Höhe des Vorratskastens
entsprechen. Dadurch decken die Kästen einander in Durchblickrichtung des Fensters
ab, wobei die Kästen in Blickrichtung miteinander fluchten.
[0012] Günstigerweise kann der Vorratskasten mehrere in Auszugsrichtung hintereinander angeordnete,
voneinander abtrennbare Führungsabschnitte zum Zuführen von Gittergewebe in eine Führungsschiene
aufweisen. Mit Hilfe der abtrennbaren Führungsabschnitte kann die Länge des Vorratskastens
in Auszugsrichtung variiert werden, indem die gewünschte Zahl der Abschnitte abgetrennt
wird. Damit läßt sich z.B. der Vorratskasten der Höhe des Rolladenkastens anpassen
oder aber in eine abgestufte Wandöffnung passend einsetzen. Die an dem Vorratskasten
verbleibenden Führungsabschnitte können als Zufuhrkanal von abgewickeltem Gittergewebe
zu der Führungsschiene dienen, so daß das Gittergewebe störungsfrei von dem Vorratskasten
zu der Führungsschiene geleitet wird.
[0013] Als Variante der Erfindung können zwischen benachbarten Führungsabschnitten Solltrennstellen
vorgesehen sein. Die Solltrennstellen erleichtern das Abtrennen. Sie machen die verbleibende
Länge des Führungskastens bzw. der Führungsabschnitte kenntlich, so daß im voraus
die Länge abschätzbar ist. An den Solltrennstellen können die Führungsabschnitte leichter
voneinander abgetrennt werden bzw. die Solltrennstellen können als Orientierungsstellen
beim Abschneiden von Führungsabschnitten dienen.
[0014] Möglicherweise kann jeder Führungsabschnitt einem speziellen maximalen Durchmesser
einer komplett aufgewickelten Rolladenrolle mit zugehöriger Rolladenkastenhöhe zugeordnet
sein. Damit läßt sich durch Wahl der abzutrennenden Führungsabschnitte der Vorratskasten
in der Höhe den gängigen Standardhöhen von Rolladenkästen anpassen. Ein mit einer
Vielzahl von Führungsabschnitten gefertigter Vorratskasten kann durch Abtrennen der
entsprechenden Führungsabschnitte der Höhe des jeweiligen Rolladenkastens in Abhängigkeit
vom Durchmesser der Rolladenrolle in voll aufgewickeltem Zustand bestimmt und angepaßt
werden.
[0015] Als bevorzugte Ausführungsform kann ein Führungsabschnitt zum Zuführen von Gittergewebe
in eine Führungsschiene untrennbar mit dem Vorratskasten verbunden sein. Dadurch ist
gewährleistet, daß stets ein Führungsabschnitt das Gittergewebe einer Führungsschiene
störungsfrei zuführt.
[0016] In besonderer Weise kann mindestens ein Führungsabschnitt mindestens eine das Gittergewebe
in einen Kanal einer Führungsschiene zentrierende Einführschräge aufweisen. Die Einführschräge
lenkt das Gittergewebe in Richtung der Führungsschiene, so daß es störungsfrei in
die Führungsschiene geleitet wird.
[0017] Vorzugsweise können zwei einander parallel gegenüberliegende Einführschrägen vorgesehen
sein, zwischen denen das Gittergewebe durchführbar ist.
[0018] Besonders vorteilhaft können Führungsabschnitte unterschiedlicher Höhe vorgesehen
sein. Dadurch lassen sich unterschiedliche Abstufungsmaßstäbe wählen.
[0019] Günstigerweise können die Kästen über eine Schienensteckverbindung miteinander verbunden
sein. Dadurch können die Kästen in einfacher Weise aufeinander aufgeschoben werden.
[0020] Als Variante der Erfindung kann der Vorratskasten in Richtung einer sich senkrecht
zur Längsrichtung der Kästen erstreckenden Ebene auf den Rolladenkasten aufsteckbar
sein.
[0021] Vorzugsweise kann der Vorratskasten mit Halteschienen auf Führungsbahnen bildenden
Haltevorsprüngen des Rolladenkastens aufgesteckt sein. Die Halteschienen führen den
Vorratskasten entlang den Führungsbahnen des Haltevorsprungs, so daß der Vorratskasten
in einfacher Weise bis in die gewünschte Position auf den Rolladenkasten zugeführt
werden kann. Dadurch werden die beiden Kästen relativ zueinander genau positioniert.
[0022] Besonders vorteilhaft kann an dem Rolladenkasten eine Halteplatte anbringbar sein,
an der die Führungsbahnen ausgebildet sind.
[0023] In bevorzugter Ausführungsform kann an der Halteplatte eine Welle zum Aufwickeln
des Gittergewebes vorgesehen sein, die sich bei zusammengefügten Kästen in den Vorratskasten
erstreckt. Dies ist eine besonders kompakte Anordnung, da an der Halteplatte zum einen
die Welle zum Aufwickeln des Gittergewebes vorgesehen ist und sich diese in dem Vorratskasten
erstreckt. Zum anderen dient die Halteplatte zum Positionieren der Kästen aneinander.
[0024] Möglicherweise können die Halteplatte und der Vorratskasten an dem Rolladenkasten
verschraubt sein.
[0025] Denkbar können die Halteplatte und der Vorratskasten über dieselbe Halteschraube
an dem Rolladenkasten befestigt sein. Über die gemeinsame Halteschraube kann die Halteplatte
an dem Rolladenkasten befestigt werden. Wenn der Vorratskasten mit Hilfe seiner Halteschienen
an Führungsbahnen der Halteplatte aufgeschoben ist, so kann er in dem aufgeschobenen
Zustand ebenfalls über die Halteschraube gehalten sein.
[0026] Besonders vorteilhaft kann sich mindestens eine die Kästen aneinander befestigende
Halteschraube senkrecht zur Schieberichtung der Halteschienen erstrecken. Das gewährleistet
eine sichere Halterung der Kästen aneinander.
[0027] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der Vorratskasten ausschließlich
an einem Rolladenkasten befestigt und daran gehalten sein. Damit können zum Befestigen
des Vorratskastens die üblichen Befestigungsvarianten für herkömmliche Rolladenkästen
benutzt werden. Der Vorratskasten wird durch eine entsprechende Verbindung einfach
an dem Rolladenkasten befestigt und dieser dann an der Wandöffnung oder dem Fensterrahmen
angebracht.
[0028] Vorteilhafterweise kann an dem Rolladenkasten im Bereich einer Ausführöffnung für
den Rolladen eine Zentrierschräge zum gezielten Zuführen des Rolladens in einen Schienenkanal
vorgesehen sein. Die Zentrierschräge gibt dem Rolladen eine Ausrichtung zum störungsfreien
Gleiten vom Rolladenkasten in den Schienenkanal.
[0029] Als Variante der Erfindung können die Kästen an derselben Seite der Wandöffnung parallel
nebeneinander vorgesehen sein und Gittergewebe und Rolladen in paralleler Richtung
ausführbar sein. In dieser Anordnung lassen sich Vorratskasten und Rolladenkasten
beispielsweise fluchtend miteinander in Durchblicksrichtung anordnen, so daß ein Kasten
den anderen wenigstens bereichsweise verdeckt. In dieser Position sind die Kästen
häufig an der Oberseite einer Wandöffnung angeordnet.
[0030] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Rolladenkasten an der Oberseite
der Wandöffnung und der Vorratskasten an einer benachbarten Seite der Wandöffnung
vorgesehen sein, wobei Rolladen und Gittergewebe quer zueinander ausziehbar sind.
[0031] In günstiger Weiterbildung kann je ein Vorratskasten anparallel einander gegenüberliegenden
Seiten der Wandöffnung vorgesehen sein, wobei von jedem Vorratskasten ein Gittergewebe
ausführbar ist und beide Gittergewebe in entgegengesetzter Richtung aufeinander zu
vor die Wandöffnung bewegbar sind. Damit kann die Wandöffnung von gegenüberliegenden
Seiten durch je ein Gittergewebe verschlossen werden. Beide Gittergewebe können aufeinander
zu geführt werden und zusammen die Wandöffnung vollständig abdecken. Sie können beispielsweise
im geschlossenen Zustand an Frontkanten aneinandergrenzen.
[0032] Denkbar kann der Vorratskasten zwei Halbkästen aufweisen, die an einander gegenüberliegenden
Stirnseiten des Gittergewebes angeordnet zwischen sich das Gittergewebe bevorratend
halten. Damit kann beispielsweise eine Rolle eines Rollos zum Aufwickeln des Gittergewebes
mit Hilfe der Halbkästen an den Stirnseiten der Rolle gehalten werden. Der Vorratskasten
besteht dabei hauptsächlich aus den zwei Halbkästen. Die Halbkästen können in der
zuvor beschriebenen Weise wie der Vorratskasten insgesamt an einem Rolladenkasten
befestigt werden und können beispielsweise die zuvor geschilderten Führungsabschnitte
aufweisen.
[0033] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachstehend
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine gerade Draufsicht auf die Außenseite einer Wandöffnung mit einem erfindungsgemäßen
Rolladensystem einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine gerade Draufsicht auf die Außenseite einer Wandöffnung mit einem erfindungsgemäßen
Rolladensystem gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht gemäß der Schnittlinie III-III in Figur 1,
- Fig. 4
- ein schematisch dargestellter Teilschnitt gemäß der Schnittlinie IV-IV in Figur 2,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Rolladensystems mit Vorratskasten und Rolladenkasten,
- Fig. 6
- eine Rückansicht eines Vorratskastens eines erfindungsgemäßen Rolladensystems,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht in zu Figur 6 geklappter Darstellung des Vorratskastens von Figur
6,
- Fig. 8
- eine Rückansicht eines Vorratskastens eines erfindungsgemäßen Rolladensystems mit
angesetzter Rollowelle,
- Fig. 9
- eine Seitenansicht des zu Figur 8 geklappt dargestellten Vorratsbehälters mit daran
angesetztem Rolladenkasten.
[0034] In Figur 1 ist eine Wandöffnung 1 mit einem erfindungsgemäßen Rolladensystem 2 gemäß
einer ersten Ausführungsform dargestellt, das an der Außenseite eines Fensters 3 vorgesehen
ist. In Figur 3 ist eine entsprechende Schnittansicht dargestellt, die die Anordnung
des Rolladensystems im Querschnitt zeigt.
[0035] Mit der Außenseite im Sinn der Erfindung ist die zur Umgebung gerichtete Seite des
Fensters 3 gemeint, während unter der Innenseite die dem Innenraum zugewandte Seite
des Fensters 3 zu verstehen ist.
[0036] Der Außenseite zugewandt befinden sich ein in einem Rolladenkasten 4 bevorratend
gehaltener Rolladen 5 und ein in einem Vorratskasten 6 bevorratend gehaltenes Gittergewebe
7, das ein herkömmliches Draht-, Kunststoff- oder Textilgewebe zur Abwehr von Insekten,
wie es von herkömmlichen Fliegengittern bekannt ist, sein kann. Der Rolladenkasten
4 und der Vorratskasten 6 befinden sich in Richtung von der Innenseite zur Außenseite
des Fensters 3 hintereinander angeordnet, wobei der Vorratskasten 6 zwischen dem Fenster
3 und dem Rolladenkasten 2 vorgesehen ist. Rolladenkasten 4 und Vorratskasten 6 sind
beide an einer Oberseite 8 der Wandöffnung 1 parallel zueinander angeordnet. In dem
Rolladenkasten 4 ist eine Rolle 9 zum Auf- und Abwickeln des Rolladens 5 und in dem
Vorratskasten 6 ist eine Rolle 10 zum Auf- und Abwickeln des Gittergewebes 7 vorgesehen.
Beide Rollen 9, 10 können elektrisch oder mit Hilfe eines Bandzuges gedreht werden.
Die Rolle 10 ist als Federrolle ausgebildet, die in aufwickelnder Richtung federbelastet
ist.
[0037] In der in den Figuren 1 und 3 dargestellten Stellung ist der Rolladen 5 ein Stück
weit aus dem Rolladenkasten 4 ausgezogen. An den seitlichen Stirnseiten ist der Rolladen
in Schienenkanälen 11 geführt, die sich an Vertikalseiten 12 der Wandöffnung 1 erstrecken.
[0038] Das Gittergewebe 7 ist in einer stückweise weiter ausgezogenen Stellung als der Rolladen
5 dargestellt. Es ist an seinen Stirnseiten in Kanälen 13 von Führungsschienen 14
verschieblich gelagert. Die Führungsschienen 14 erstrecken sich parallel zu den Schienenkanälen
11 und grenzen zur Innenseite gerichtet direkt an diese an. Der Pfeil 15 kennzeichnet
die Auszugsrichtung des Rolladens 5, während der Pfeil 16 die dazu parallele Auszugsrichtung
des Gittergewebes 7 darstellt.
[0039] Gittergewebe 7 und Rolladen 5 zweigen auf einander zugewandten Umfangsseiten der
Rollen 9, 10 in paralleler Ausrichtung zueinander von den Rollen 9, 10 ab, so daß
die Rollen bei gleichzeitigem Auf- oder Abwickeln jeweils entgegengesetzte Drehrichtung
zueinander haben.
[0040] Beide Kästen 4, 6 haben gleiche Höhe h, die größer ist als die Höhe des die Fensterscheibe
17 haltenden Fensterrahmens 18.
[0041] In den Figuren 2 und 4 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rolladensystems
2 dargestellt, bei dem Gittergewebe 7 und Rolladen 5 in senkrecht zueinander verlaufenden
Richtungen 15, 16 vor die Wandöffnung 1 bewegbar sind. Sofern im folgenden nichts
abweichendes erläutert ist, wird bezüglich gleicher Bezugszeichen auf die Ausführungen
zu den Figuren 1 und 3 verwiesen.
[0042] Während in der zweiten Ausführungsform der Rolladenkasten 4 an der Oberseite 8 vorgesehen
ist, so sind an den Vertikalseiten 12 links und rechts je ein Vorratskasten 6 angeordnet,
aus dem je ein Gittergewebe 7 ausführbar ist. Die Ausziehrichtungen 15, 16 von Rolladen
5 und Gittergeweben 7 sind senkrecht zueinander. Dementsprechend erstrecken sich die
Rollen 10 für die Gittergewebe 7 senkrecht zu der Rolle für den Rolladen 5 in dem
jeweiligen Kasten 4, 6.
[0043] Zur Außenseite gewandt ist parallel vor jedem Vorratskasten 6 eine Führungsschiene
14 und ein Befestigungskanal 19 angeordnet. In dem Befestigungskanal 19 können die
Führungsschienen 14 mit Hilfe von Winkelstücken oder Schrauben 20 an dem Vorratskasten
6 befestigt sein. An der Außenseite ist der Befestigungskanal 19 mit einer Blende
21 versehen. Innenseitig sind an der Führungsschiene 14 auf beiden Seiten des Rolladens
5 Anlageelement 22 für den Rolladen 5 vorgesehen. Die Anlageelemente 22 können zur
Führung und Positionierung des Rolladen 5 in der Führungsschiene 14 dienen. Wahlweise
können sie auch als Dichtungselemente, z.B. Dichtungslippen aus Gummi, ausgebildet
sein.
[0044] In Figur 5 ist die Anordnung des Vorratskastens 6 an dem Rolladenkasten 4 detaillierter
dargestellt. In dem Rolladenkasten 4 ist der Rolladen 5 auf eine Rolle 9 aufgewickelt.
An der dem Vorratskasten 6 zugewandten Seite ist im Bereich eines Ausführöffnung 51
eine Zentrierschräge 23 vorgesehen, die abgewickelten Rolladen 5 einen am Rolladenkasten
4 angebrachten Schienenkanal 11 zuführt.
[0045] Der Vorratskasten 6 ist an dem Rolladenkasten 4 über eine Halteschraube 24 befestigt.
Die Halteschraube erstreckt sich parallel zu der Rolle 9. Der Vorratskasten 6 ist
wie in Figur 5 gezeigt ausschließlich an dem Rolladenkasten 4 befestigt und gehaltert.
In eingebautem Zustand ist der Vorratskasten 6 weder speziell an dem Fensterrahmen
18 oder an einer Wand 50 der Wandöffnung 1 befestigt. In Figur 5 ist der Vorratskasten
6 entsprechend der Ausbildung in den Figuren 6 und 7 dargestellt, so daß nunmehr auf
die Figuren 6 und 7 Bezug genommen wird.
[0046] In den Figuren 6 und 7 ist ein als Halbkasten ausgebildeter Vorratskasten in üblichen
zueinander geklappten Ansichten dargestellt.
[0047] An einer Grundplatte 25 sind in einem oberen Bereich 26 Halteschienen 27 und eine
Befestigungsbuchse 28 vorgesehen. Zwei Halteschienen 27 sind parallel beabstandet
zueinander angeordnet und haben einen etwa hakenförmigen Querschnitt, wobei die Haken
einander zugewandt sind. Die Halteschienen sind an vier etwa in einem Quadrat zueinander
angeordneten Haltewänden 29, die zusammen mit der Gundplatte 28 einen einseitig offenen
Hohlraum 30 bilden, angeordnet. Senkrecht zu den Halteschienen 27 erstreckt sich die
Befestigungsbuchse 28 etwa in Höhe der oberen Halteschiene auf der Rückseite der Grundplatte
25. Die Befestigungsbuchse 28 weist ein Durchgangsloch 31 zum Durchstecken eines Haltestiftes
oder einer Schraube auf,
[0048] Oberhalb der Halteschienen 27, an einer der Haltewände 29 angrenzend ist ein Versteifungskasten
32 vorgesehen.
[0049] In einem unteren Bereich 33 sind an der Grundplatte 25 mehrere Führungsabschnitte
34 untereinander angeordnet. Sie sind in Auszugsrichtung des Gittergewebes 7 hintereinander
angeordnet. Die Führungsabschnitte 34 sind im Bereich der Grundplatte 25 miteinander
verbunden. Zwischen zwei benachbarten Führungsabschnitten 34 ist jeweils eine Solltrennstelle
35 vorgesehen. Jede Solltrennstelle 35 weist einen zwischen den Führungsabschnitten
34 vorgesehenen Materialeinschnitt 36 auf, so daß sie nurmehr im Bereich der Grundplatte
25 miteinander verbunden sind. Die Grundplatte 25 weist in selber Höhe zwischen zwei
benachbarten Führungsabschnitten 34 seitlich eine Trennkerbe 37 auf.
[0050] Jeder Führungsabschnitt 34 weist zwei einander zugewandte Einführschrägen 38 auf,
mit Hilfe derer das Gittergewebe 7 der Führungsschiene 14 zentrierend zugeführt wird.
Zwei gegenüberliegende Einführschrägen bilden einen sich in Auszugsrichtung verengenden
Durchgang 39. Die Durchgänge 39 sind hintereinander angeordnet und bilden zusammen
einen Richtkanal 40 zum Durchführen des Gittergewebes.
[0051] Eine der Einführschrägen 38 ist an einer mit der Grundplatte einseitig verbundenen
Federleiste 41 vorgesehen. Die jeweils gegenüberliegende Einführschräge 38 ist an
einem ebenfalls mit der Grundplatte einseitig verbundenen Federsteg 42 vorgesehen.
Der Federsteg 42 besitzt im Querschnitt zwei im rechten Winkel zueinander angeordnete
Stegabschnitte 43. In Figur 8 ist das eine Ende der Stegabschnitte 43 jeweils durch
eine gestrichelte, als verdeckte Kante dargestellte Linie eingezeichnet. Zwischen
den Federleisten 41 und den Federstegen 42 ist jeweils der Materialeinschnitt 36 und
die Trennkerbe 37 vorgesehen.
[0052] In den Figuren 8 und 9 ist die Befestigungsart des Vorratskastens 6 an dem Rolladenkasten
4 dargestellt. In den Raum zwischen den Halteschienen 27 wird eine Halteplatte 44
eingeschoben, die mit ihren als Führungsbahnen 45 wirkenden Kanten gleitend in die
Halteschienen 27 eingesteckt werden. Die Halteplatte 44 weist einen Befestigungsansatz
46 auf, der ein Loch 47 aufweist, das in Figur 7 konzentrisch zu dem Durchgangsloch
31 angeordnet ist. Wenn das Durchgangsloch 31 und das Loch 47 miteinander fluchten,
so kann die Halteschraube 24 hindurchgesteckt werden und an dem Rolladenkasten 4 verschraubt
werden.
[0053] An der der Grundplatte 25 abgewendeten Seite der Halteplatte 44 ist eine Drehwelle
48 angeordnet, auf die eine Rolle zum Aufwickeln des Gittergewebes 7 aufschiebbar
ist.
[0054] An der Oberseite der Grundplatte 25 ist ein Querverbinder 49 vorgesehen, der zwei
gegenüberliegende Halbkästen, die an je einem stirnseitigen Ende einer Gittergeweberolle
vorgesehen sind, miteinander verbindet. Je zwei miteinander verbundene Halbkästen
gemäß den Figuren 6, 7 und 8 können zusammen einen Vorratskasten 6 bilden.
[0055] Die Führungsabschnitte 34 haben unterschiedliche Höhen h1. Jeder Führungsabschnitt
ist einer Höhe h eines Rolladenkastens 4 zugeordnet. In Figur 9 ist dargestellt, daß
der Rolladenkasten 4 noch den drittuntersten Führungsabschnitt 34 abdeckt. Dies bedeutet,
daß die zwei untersten Führungsabschnitte 34 abgetrennt werden können. Damit wird
die Höhe des Vorratskastens 6 der Höhe des Rolladenkastens 4 angepaßt. In Figur 5
ist hingegen ein Rolladenkasten geringerer Höhe h vorgesehen, der gerade noch den
obersten, starr und ohne Solltrennstelle 35 mit dem Vorratskasten 6 verbundenen Führungsabschnitt
34 reicht. Die darunterliegenden Führungsabschnitte können über gewünschte Solltrennstellen
35 abgetrennt werden.
[0056] Unter Vorratskasten 6 ist im Sinn der Erfindung nicht nur eine klassiche Kastenform
zu verstehen. Vielmehr fallen darunter auch andere, nicht zwangsweise kastenförmige
Halterungen von Fliegengittern, wie sie z.B. für herkömmliche, federbelastete Fliegengitterrollos
bekannt sind.
1. Rolladensystem (2) zum Anbau an eine Wandöffnung (1) eines Fensters (3), mit einem
aus einem Rolladenkasten (4) über die Wandöffnung (1) ausführbaren Rolladen (5) zum
Verdunkeln der Wandöffnung (1) und einem von einem Vorratskasten (6) über die Wandöffnung
(1) ausführbaren, luft- und lichtdurchlässigen Gittergewebe (7) zur Abwehr von Insekten,
wobei Rolladen (5) und Gittergewebe (7) an der zur Umgebung gerichteten Außenseite
des Fensters (3) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß Rolladenkasten (4) und Vorratskasten (6) in Richtung von der Innenseite zur Außenseite
des Fensters (3) hintereinander angeordnet sind und der Vorratskasten (6) zwischen
Fenster (3) und Rolladenkasten (4) vorgesehen ist.
2. Rolladensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gittergewebe (7) und Rolladen (5) je auf drehbaren Rollen (9, 10) in den Kästen
(4, 6) aufrollbar sind, wobei Gittergewebe (7) und Rolladen (5) auf einander zugewandten
Umfangsseiten der Rollen (9, 10) in paralleler Ausrichtung zueinander auf- und abwickelbar
sind.
3. Rolladensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Kästen (4, 6) an derselben Seite der Wandöffnung (1) parallel nebeneinander
vorgesehen sind und die Höhe (h) des Rolladenkastens (4) der Höhe des Vorratskastens
(6) entspricht.
4. Rolladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratskasten (6) mehrere in Auszugsrichtung hintereinander angeordnete, voneinander
trennbare Führungsabschnitte (34) zum Zuführen von Gittergewebe (7) in eine Führungsschiene
(14) aufweist.
5. Rolladensystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen benachbarten Führungsabschnitten (34) Solltrennstellen (35) vorgesehen
sind.
6. Rolladensystem nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Führungsabschnitt (34) einem speziellen maximalen Durchmesser einer komplett
aufgewickelten Rolladenrolle mit zugehöriger Rolladenkastenhöhe (h) zugeordnet ist.
7. Rolladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Führungsabschnitt (34) zum Zuführen von Gittergewebe (7) in eine Führungsschiene
(14) untrennbar mit dem Vorratskasten (6) verbunden ist.
8. Rolladensystem nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Führungsabschnitt (34) mindestens eine das Gittergewebe (7) in
einen Kanal (13) einer Führungsschiene (14) zentrierende Einführschräge (38) aufweist.
9. Rolladensystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei einander parallel gegenüberliegende Einführschrägen (38) vorgesehen sind,
zwischen denen das Gittergewebe (7) durchführbar ist.
10. Rolladensystem nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß Führungsabschnitte (34) unterschiedlicher Höhe vorgesehen sind.
11. Rolladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kästen (4, 6) über eine Schienensteckverbindung (27, 45) miteinander verbunden
sind.
12. Rolladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratskasten (6) in Richtung einer sich senkrecht zur Längsrichtung der Kästen
(4, 6) erstreckenden Ebene auf den Rolladenkasten (4) aufsteckbar ist.
13. Rolladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratskasten (6) mit Halteschienen (27) auf Führungsbahnen (45) bildenden
Haltesprüngen des Rolladenkastens (4) aufgesteckt ist.
14. Rolladensystem nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Rolladenkasten (4) eine Halteplatte (44) anbringbar ist, an der die Führungsbahnen
(45) ausgebildet sind.
15. Rolladensystem nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Halteplatte (44) eine Welle (48) zum Aufwickeln des Gittergewebes (7) vorgesehen
ist, die sich bei zusammengefügten Kästen (4, 6) in dem Vorratskasten (6) erstreckt.
16. Rolladensystem nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteplatte (44) und der Vorratskasten (6) an dem Rolladenkasten (4) verschraubt
sind.
17. Rolladensystem nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteplatte (44) und der Vorratskasten (6) über dieselbe Halteschraube (24)
an dem Rolladenkasten (4) befestigt sind.
18. Rolladensystem nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich mindestens eine die Kästen (4, 6) aneinander befestigende Halteschraube (24)
senkrecht zur Schieberichtung der Halteschienen (27) erstreckt.
19. Rolladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratskasten (6) ausschließlich an dem Rolladenkasten (4) befestigt und daran
gehalten ist.
20. Rolladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Rolladenkasten (4) im Bereich einer Ausführöffnung für den Rolladen (5) eine
Zentrierschräge (23) zum gezielten Zuführen des Rolladens (5) in einen Schienenkanal
(11) vorgesehen ist.
21. Rolladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kästen (4, 6) an derselben Seite der Wandöffnung (1) parallel nebeneinander
vorgesehen sind und Gittergewebe (7) und Rolladen (5) in paralleler Richtung ausziehbar
sind.
22. Rolladensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rolladenkasten (4) an der Oberseite (8) der Wandöffnung (1) und der Vorratskasten
(6) an einer benachbarten Seite (12) der Wandöffnung (1) vorgesehen ist, wobei Rolladen
(5) und Gittergewebe (7) quer zueinander ausführbar sind.
23. Rolladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß je ein Vorratskasten (6) an parallel einander gegenüberliegenden Seiten (8) der
Wandöffnung (1) vorgesehen ist, wobei von jedem Vorratskasten (6) ein Gittergewebe
(7) ausführbar ist und beide Gittergewebe (7) in entgegengesetzter Richtung aufeinander
zu vor die Wandöffnung (1) bewegbar sind.
24. Rolladensystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratskasten (6) zwei Halbkästen aufweist, die an einander gegenüberliegenden
Stirnseiten des Gittergewebes (7) angeordnet zwischen sich das Gittergewebe (7) bevorratend
halten.