[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern
in Druckwerken von Rotationsdruckmaschinen, insbesondere bei in den Druckwerken verbleibender
Materialbahn.
[0002] EP 0 596 244 A1 bezieht sich auf ein Druckwerk mit lösbarer Lagerbefestigung. Ein
Druckwerk umfaßt einen Gummituchzylinder, eine Lagerung sowie ein Montagetor. Auf
dem Gummituchzylinder ist ein hülsenförmiges Druckgummituch aufgebracht, die Lagerung
umfaßt ein Lagerungsgehäuse, welches an einer Stummelwelle an einem Ende des Gummituchzylinders
befestigt ist. Das Montagetor umfaßt ein Tor, welches an einer Rahmenwand des Druckwerkes
drehbar angeordnet ist. Das Tor überdeckt in geschlossener Position eine Öffnung in
der Rahmenwand und in geöffneter Position, in welcher die Öffnung in der Rahmenwand
freigelegt ist. Mittels einer Klemmeinrichtung wird das Lagergehäuse am Tor verklemmt,
wenn der Gummizylinder während des Druckprozesses rotiert. Die Klemmeirrichtung umfaßt
eine erste Klemmbacke, welche an dem Tor befestigt, sowie eine zweite Klemmbacke,
welche relativ zu der ersten Klemmbacke bewegbar an dem Tor angeordnet ist. Die erste
Klemmbacke steht mit dem Lagergehäuse in Kontakt und die zweite Klemmbacke ist in
oder aus dem Kontakt mit dem Lagergehäuse bewegbar, wenn das Tor geschlossen ist.
Das Montagetor wird beim Abstellen mit dem Gummituchzylinder bewegt.
[0003] EP 0 625 423 A1 offenbart ein Druckwerk mit Schrägstell- und Abstelleinrichtung.
Ein Druckwerk beinhaltet ein Gestell, einen ersten und einen zweiten Träger, sowie
einen unteren und einen oberen Plattenzylinder. Der erste Träger ist beweglich am
Gestell gelagert. Ein Ende des oberen Plattenzylinders ist so gelagert, daß es sich
mit dem ersten Träger bewegt. Auch der zweite Träger ist beweglich an dem Gestell
gelagert. Ein Ende des unteren Druckwerkzylinders ist so gelagert, daß es sich mit
dem zweiten Träger bewegt. Das Druckwerk umfaßt ferner eine Schrägstell- und eine
Abstelleinrichtung. Die Schrägstelleinrichtung bewegt die Träger unabhängig voneinander
quer zu dem Gestell. Die Abstelleinrichtung verschwenkt die Träger in Bezug aufdas
Gestell. Die Abstelleinrichtung umfaßt einen Stellzylinder und eine Kolbenstange,
die zwischen den beiden Trägern vorgesehen sind. Der Stellzylinder und die Kolbenstange
sind schwenkbar mit den Trägern verbunden und können gegenüber diesen Trägern verschwenkt
werden, wenn dieses mittels der Schrägstelleinrichtung quer verstellt werden. Über
die Abstelleinrichtung können die Träger unabhängig voneinander schräg gestellt werden,
während diese für den Abstellvorgang dennoch miteinander verbunden bleiben.
[0004] Bei dieser Lösung geraten automatisch bei Anstellung der oberen bzw. unteren Platten
bzw. Gummituchzylinder auch immer die Gummituchzylinder untereinander in Kontakt.
Diese zwangsweise Koppelung der Gummituchzylinderverstellung erschwert die Automatisierung
des Druckformwechsels nicht unerheblich. Die zwischen den Gummituchzylindern im Druckwerk
verbleibende Materialbahn kann beim Druckformwechsel bzw. beim Aufbringen der Druckform
auf den Plattenzylinder reißen, was ein aufwendiges Wiedereinführen der Materialbahn
und damit Zeitverlust zur Folge hat.
[0005] Abhilfe kann zwar dadurch geschaffen werden, das untere bzw. die Gummituchhülse am
unteren Druckwerkzylinder zu entfernen, um die Druckform am oberen Plattenzylinder
auszutauschen und umgekehrt - allein dies ist ebenfalls eine zeitraubende Lösung.
[0006] Ausgehend vom skizzierten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Verstellung der oberen bzw. unteren Druckwerkzylinder zu ermöglichen, ohne daß
eine im Druckwerk befindliche Materialbahn im Spalt zwischen den Gummizylindern beschädigt
wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich in vorteilhafter Weise die Möglichkeit,
bei im Druckwerk verbleibender Materialbahn sowohl in der unteren als auch in der
oberen Druckeinheit die Druckform auszutauschen. Da die jeweiligen Druckwerzylinder
in der oberen bzw. in der unteren Druckeinheit aneinander angestellt bzw. voneinander
abgestellt werden können, ohne daß der Spalt zwischen den Oberflächen der Übertragungszylinder,
durch welchen die Bann geführt ist, beeinträchtigt wird, können die Druckformen unter
Ausnutzung des Andrückeffektes durch die jeweils abgestellten Übertragungszylinder
vorgespannt und fertig aufgespannt werden. Die Rißgefahr für die Materialbahn besteht
nicht mehr, ein Neueinfädeln der Materialbahn kann entfallen.
[0009] In weiteren Ausgestaltungen des der Erfindung zugrunde liegenden Gedankens hebt eine
Stelleinheit den in einer ersten Stellposition des oberen Druckformzylinders gebildeten
oberen Spalt zum Übertragungszylinder unabhängig von der Stellung der Übertragungszylinder
auf oder erzeugt eben diesen. Dadurch kann am oberen Druckwerk die Druckform ausgewechselt
werden, ohne die Stellposition der den Spalt für die Materialbahn bildenden Übertragungszylinder
zu verändern.
[0010] Besagte Stelleinheit hebt außerdem den in einer ersten Stellposition des unteren
Druckwerkzylinders gebildeten unteren Spalt zum unteren Übertragungszylinder unabhängig
von der Stellung dieses Übertragungszylinders auf oder erzeugt eben diesen. Die den
Spalt für die Materialbahn aufrechterhaltende Zusatzstelleinheit kann der oberen Druckeinheit,
der unteren Druckeinheit des Druckwerkes wie auch einer unteren Druckwerkzylinderlagerung
zugeordnet sein. Die Zusatzstelleinheit ist in allen drei vorgenannten Fällen so plaziert,
daß die Bewegung der Übertragungszylinder - die der Materialbahn nächstgelegene Zylinder
- unterbunden bleibt.
[0011] Neben der Zusatzstelleinheit am Druckwerk umfaßt dieses bahneinlaufseitig eine Bahnführungseinheit,
die ihrerseits in den von den Übertragungszylindern begrenzten Spalt einschiebbare
Schutzelemente umfaßt. Die Schutzelemente sind ihrerseits an Schlitten aufgenommen,
welche durch diesen zugeordneten Stelleinheiten betätigbar sind - beispielsweise Pneumatikstellzylinder
oder dergleichen. Mittels der Bahnführungseinheit kann ein Aufwickeln der Bahn bedingt
durch deren Anhaften an Farbresten auf dem Übertragungszylinder wirksam vorgebeugt
werden.
[0012] Je nach Montageort der Zusatzstelleinheit sind an einer gestellfesten Lagerung sowie
einer mittleren bzw. einer unteren beweglichen Druckwerkzylinderlagerung Anschlagflächen
vorgesehen, die bei Aktivierung des Stellgliedes der Zusatzstelleinheit einem Bewegen
der beweglich gelagerten Druckwerzylinder unterbinden.
[0013] Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung nachstehend detailliert erläutert.
[0014] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematisch dargestellte Seitenansicht eines Doppeldruckwerkes mit Zusatzstelleinheit
und Stelleinheit,
- Fig. 2
- ein Doppeldruckwerk mit einer Zusatzstelleinheit, die einer mittleren Lagerung gegenüberliegend
angeordnet ist,
- Fig. 3
- eine Zusatzstelleinheit, die einer unteren Druckwerkzylinderlagerung gegenüberliegt
und
- Fig. 4
- eine Bahnführungseinheit auf der Bahneinlaufseite eines Doppeldruckwerkes.
[0015] In Fig. 1 ist die Seitenansicht eines Doppeldruckwerkes wiedergegeben.
[0016] Ein eine Materialbahn 1 beidseits bedruckendes Doppeldruckwerk 2 umfaßt eine obere
Druckeinheit 3 und eine untere Druckeinheit 4. Die obere Druckeinheit 3 besteht aus
einem oberen Druckwerkzylinder 5 - dem oberen Druckformzylinder - um eine Achse 10
rotierend, sowie einem oberen Übertragungszylinder 6, der jedoch in einer gehäusefesten
Lagerung 14 aufgenommen ist und um eine Achse 11 rotiert. Die untere Druckeinheit
4 umfaßt einen unteren Übertragungszylinder 7 um eine Achse 12 rotierend, sowie einen
unteren Druckformzylinder 8, der um eine Achse 13 rotiert.
[0017] Der obere Druckformzylinder 5 der oberen Druckeinheit 3 ist in einem oberen Dreharm
15 gelagert, der um einen Schwenkpunkt 15.1 bewegbar ist. Der untere Übertragungszylinder
7 der unteren Druckeinheit 4 ist in einem mittleren Dreharm 16 mit einer mittleren
Lagerung 19 aufgenommen, wobei der Dreharm 16 um den Drehpunkt 16.1 verschwenkbar
ist. Ebenso ist der untere Druckwerkzylinder 8 - der untere Druckformzylinder - in
einem unteren Dreharm 17 aufgenommen, der um einen Drehpunkt 17.1 verschwenkbar ist.
Im in Fig. 1 dargestellten Zustand sind die beiden Übertragungszylinder 6, 7 der jeweiligen
Druckeinheiten 3, 4 voneinander abgestellt und bilden einen Spalt 44, den die Materialbahn
1 passiert. Innerhalb der oberen Druckeinheit 3 befinden sich der obere Druckformzylinder
5 und der obere Übertragungszylinder 6 in voneinander abgestelltem Zustand, so daß
ein Spalt 45 in der oberen Druckeinheit 3 erzeugt ist. Der untere Druckformzylinder
8 und der untere Übertragungszylinder 7 der unteren Druckeinheit 4 bilden ebenfalls
in voneinander abgestelltem Zustand einen Spalt 46 in der unteren Druckeinheit 4.
An der bahneinlaufseitigen Seite des Druckwerkes 2 ist im in Fig. 1 gezeigten Beispiel
eine Steuereinheit 21, die obere Lagerung 18 des oberen Übertragungszylinders 5 mit
der unteren Lagerung des unteren Übertragungszylinders 8 verbindend aufgenommen. Die
Stelleinheit 21 ist als Kolben/Zylinderstelleinheit 22, 23 ausgeführt und wirkt auf
eine Kolbenstange 24.
[0018] Weiterhin ist in Fig. 1 eine Zusatzstelleinheit 25 aufgenommen, die ein translatorisch
verschiebbares Stellglied 26 einschließt. Im in Fig. 1 gezeigtem Ausführungsbeispiel
ist die Zusatzstelleinheit 25 der oberen Druckeinheit 3 gegenüberliegend angeordnet.
Das Stellelement 26 - hier trapezförmig ausgebildet - ist zwischen die gestellfeste
Lagerung 14 und die mittleren Lagerung 19, an der eine Anschlagfläche 27 ausgebildet
ist, einfahrbar. Dadurch wird im abgestellten Zustand der der Materialbahn 1 nächstgelegenen
Druckwerkzylinder 6, 7 der Spalt 44 offengehalten. Über die Stelleinheit 21 ist jedoch
ein Anstellung des oberen bzw. unteren Druckformzylinders 5, 8 an die durch die Zusatzstelleinheit
25 festgesetzten Übertragungszylinder 6, 7 möglich.
[0019] So kann beispielsweise auf den oberen Übertragungszylinder 5 der oberen Druckeinheit
3 eine neue Druckform an deren Vorderkante eingehangen werden. Zum korrekten Aufziehen
der Druckform auf die Zylinderoberfläche des oberen Druckformzylinders 5 werden zunächst
die beiden Übertragungszylinder 6, 7 durch die Stelleinheit 25 blockiert, d.h. der
Spalt 44 wird gesichert, die Materialbahn 1 ist frei. Danach kann der obere Druckformzylinder
5 an den oberen Übertragungszylinder 6 angestellt werden, die Druckform wird durch
die Oberfläche des oberen Übertragungszylinders 6 gleichmäßig auf den oberen Druckformzylinder
5 aufgespannt, so daß anschließend eine korrekte die Druckform spannende Hinterkantenklemmung
der Druckform erfolgen kann. Die Umfangsfläche des oberen Übertragungszylinders 6
kann so als Anpreßfläche für die neu aufzuziehende Druckform genutzt werden.
[0020] Fig. 2 zeigt ein Doppeldruckwerk mit einer Zusatzstelleinheit, der mittleren Lagerung
19 gegenüberliegend angeordnet.
[0021] In diese Konfiguration eines Doppeldruckwerkes 2 mit ebenfalls zwei Druckeinheiten
3, 4 wird die Materialbahn 1 beidseits bedruckt. Analog zur in Fig. 1 dargestellten
Anordnung ist der obere um eine Achse 10 rotierende Druckformzylinder 5 in einem um
den Drehpunkt 15.1 gelagerten Dreharm verschwenkbar. Der zur oberen Druckeinheit 3
gehörende obere Übertragungszylinder 6 ist in einer gestellfesten Lagerung 14 aufgenommen.
Bei der unteren Druckeinheit 4 verhält es sich analog. Dort ist der untere Druckformzylinder
8 um den Drehpunkt 17.1 verschwenkbar, ebenso wie der untere Übertragungszylinder
7 der unteren Druckeinheit 4 um den Drehpunkt 16.1 bewegbar ist.
[0022] Mittels der Stelleinhieit 21, die als Kolben/Zylinderstelleinheit 22, 23 ausgeführt
sein kann und auf die Kolbenstange 24 wirkt, werden die Druckwerkzylinder 5, 7 und
8 voneinander ab- bzw. aneinander angestellt, wobei der obere Übertragungszylinder
6 gestellfest gelagert ist. Im hier gezeigten Zustand sind die Oberflächen sämtlicher
Druckwerkzylinder 5, 6, 7 und 8 im voneinander abgestellten Zustand dargestellt. Dadurch
ist zwischen dem oberen Übertragungszylinder 6 und dem oberen Druckformzylinder 5
ein Spalt 45 gebildet. Ferner besteht nach Abstellung aller Druckformzylinder 5, 6,
7 und 8 voneinander, sowohl zwischen den Druckwerkzylinderpaaren einer jeden Druckeinheit
3 bzw. 4 ein oberer bzw. ein unterer Spalt 45, 46. Zwischen den Übertragungszylindern
6 und 7, die beidseits der Materialbahn 1 angeordnet sind, besteht ein Spalt 44, den
die Materialbahn 1 passiert und in welchem diese unbeschädigt verbleiben kann, wenn
die mittlere Lagerung 19 über die hier dieser zugeordnete Zusatzstelleinheit blockiert
wird. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird die mittlere Lagerung 19 durch
das Stellglied 26, welches hier eine keilförmige Anschlagfläche aufweist, blockiert.
Die keilförmige Anschlagfläche des Stellgliedes 26 fährt über einen ebenfalls mit
einer keilförmigen Stellfläche versehenen Anschlag 28 an der mittleren Lagerung 19
und hemmt somit deren Schwenkbewegung, so daß der untere Übertragungszylinder 7 in
seiner Position verbleibt, um den Spalt 44 offen zu halten, in welchem sich die Materialbahn
1 befindet.
[0023] Sobald die Zusatzstelleinheit 25 mittels des Stellgliedes 26 die Bewegung der mittleren
Lagerung 19 blockiert hat und somit der Spalt 44 gesichert ist, können der obere bzw.
der untere Druckformzylinder 5, 8 an die jeweiligen in ihren Positionen festgestellten
Übertragungszylinder 6 bzw. 7 angestellt werden, beim Wechsel der Druckform beispielsweise.
Die Möglichkeit, die beiden Druckformzylinder 5, 8 durch die Stelleinheit 21 unabhängig
von den Übertragungszylindern 6 und 7 zu bewegen, erlaubt beim Wechsel der Druckform
an den Druckformzylindern ein gleichmäßiges Aufbringen der Druckform durch Andrücken
der Druckform mittels des jeweiligen Übertragungszylinders 6 oder 7. Dank der voneinander
unabhängigen Stelleinheiten 21, 25 lassen sich die Druckformzylinder 5 und 8 unabhängig
von der Stellposition der Übertragungszylinder 6 und 7 an- oder abstellen, so daß
die Materialbahn 1 im Spalt 44 des Doppeldruckwerkes verbleiben kann.
[0024] Im in Fig. 2 gezeigten Zustand werden bei Druckanstellung durch die Stelleinheit
21 nach Festsetzung der mittleren Lagerung 19 mittels der Zusatzstelleinheit 25 der
untere Spalt 46 durch die Anstellung der unteren Lagerung 20, d.h. des Anschlages
20.1 an einen Anschlag 19.1 der mittleren Lagerung 19 aufgehoben, die Oberflächen
des unteren Übertragungszylinders 7 und des unteren Druckformzylinders 8 sind in Kontakt
miteinander. In analoger Weise kontaktiert bei Druckanstellung durch die Stelleinheit
21 ein Anschlag 18.1 der oberen Lagerung 18 die Oberseite 14 der gestellfesten Lagerung
14 des oberen Übertragungszylinders 6. Somit kann bei Aufrechterhaltung des Spaltes
44 die Materialbahn 1 im Doppeldruckwerk 2 verbleiben, da die Anstellung der Druckformzylinder
5, 8 bei Druckformwechsel beispielsweise an die Übertragungszylinder 6, 7 eine Änderung
von deren Position obsolet macht.
[0025] Fig. 3 zeigt ein Doppeldruckwerk 2 mit einer gegenüber der unteren Lagerung 20 angeordneten
Zusatzstelleinheit 25.
[0026] Mit dieser Anordnung kann nach Aktivierung der Zusatzstelleinheit 25 und Ausfahren
des Stellgliedes 26 über den Anschlag 29 die untere Lagerung 20 festgesetzt werden.
Der Spalt 46 kann demzufolge nur unwesentlich beeinflußt werden - die Anschläge 20.1
und 19.1 bleiben außer Kontakt. Mittels der Stelleinheit 21 kann jedoch der obere
Spalt 45 in der oberen Druckeinheit 3 beeinflußt werden, da die obere Lagerung 18
nach wie vor verschwenkbar ist und somit der obere Druckformzylinder 5 an den oberen
Übertragungszylinder 6 anstellbar ist, so daß der Spalt 45 dort aufgehoben ist. In
der dargestellten Anordnung kann somit der Glättungseffekt beim Aufbringen der Druckform
auf die Umfangsfläche des oberen Übertragungszylinders 5 ausgenutzt werden, wohingegen
bei der unteren Druckeinheit 4 der Spalt 46 im wesentlichen konstant gehalten wird.
[0027] In Fig. 4 schließlich ist eine an den Doppeldruckwerken bahneinlaufseitig montierte
Bahnführungseinheit detaillierter wiedergegeben.
[0028] Die Bahnführungseinheit 30 umfaßt einen oberen Gehäuseteil 41, sowie einen unteren
Gehäuseteil 43, in denen ein oberer bzw. ein unterer Schlitten 31, 32 verschiebbar
gelagert sind. An den Schlitzen 31, 32 sind Schutzelemente 33, 34 angebracht, die
an ihren, dem Spalt 44 zuweisenden Enden jeweils eine leichte Krümmung 35, 36 aufweisen,
die in etwa der Krümmung der Oberflächen der beiden beidseits der Materialbahn 1 angeordneten
Übertragungszylinder 6, 7 entspricht. Die Schutzelemente 33, 34 sind an Lagerungen
37 bzw. 38 der Schlitten 31, 32 aufgenommen, die mit je einer separaten oberen bzw.
unteren Stelleinheit 39, 40 betätigbar sind. Die hier nur schematisch angedeuteten
Stelleinheiten 39 können sowohl hydraulisch oder pneumatisch betätigte sein, auch
Stellmotoren jeglicher Art wären denkbar.
[0029] Mittels der in den Spalt 44 verfahrbaren fingerförmigen Schutzelemente 35, 36 kann
eine einzufädelnde Materialbahn 1 von den Oberflächen der Übertragungszylinder 6 und
7 weggehalten werden, so daß diese nicht durch an den Oberflächen anhaftenden Farbreste
an den Oberflächen anklebt und sich um die Übertragungszylinder 6 und 7 wickelt. Die
Krümmungen 35, 36 der Schutzelemente 33, 34 bilden eine Art trichterförmigen Einlauf,
der die Materialbahn 1 auf der Einlaufseite des Spaltes 44 vor dem Kontakt mit den
Übertragungszylindern 6, 7 schützt.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Materialbahn
- 2
- Druckwerk
- 3
- obere Druckeinheit
- 4
- untere Druckeinheit
- 5
- oberer Druckformzylinder
- 6
- oberer Übertragungszylinder
- 7
- unterer Druckformzylinder
- 8
- unterer Übertragungszylinder
- 9
- Aufstellfläche
- 10
- Rotationsachse
- 11
- Rotationsachse
- 12
- Rotationsachse
- 13
- Rotationsachse
- 14
- gestellfeste Lagerung
- 15
- oberer Dreharm
- 15.1
- Drehpunkt
- 16
- mittlerer Dreharm
- 16.1
- Drehpunkt
- 17
- unterer Dreharm
- 17.1
- Drehpunkt
- 18
- obere Lagerung
- 19
- mittlere Lagerung
- 20
- untere Lagerung
- 21
- Stelleinheit für Abstellung
- 22
- Kolbenfläche
- 23
- Zylinder
- 24
- Kolbenstange
- 25
- Zusatzstelleinheit
- 26
- Stellglied
- 27
- Anschlagfläche
- 28
- Anschlagfläche
- 29
- Anschlagfläche
- 30
- Bahnführungseinheit
- 3
- 1 oberer Schlitten
- 32
- unterer Schlitten
- 33
- Schutzelement
- 34
- Schutzelement
- 35
- Krümmung
- 36
- Krümmung
- 37
- Lagerung
- 38
- Lagerung
- 39
- obere Stelleinheit
- 40
- untere Stelleinheit
- 41
- oberer Gehäuseteil
- 42
- Bahnpfad
- 43
- unterer Gehäuseteil
- 44
- Spalt für Bahn
- 45
- Spalt, obere Druckeinheit
- 46
- Spalt, untere Druckeinheit
1. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern in Druckwerken von Rotationsdruckmaschinen
zum beidseitigen Bedrücken einer Materialbahn, wobei die Druckwerkzylinder Druckformzylinder
mit auswechselbaren Druckformen umfassen und einer der Druckwerkzylinder im Druckwerk
stationär aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels einer Zusatzstelleinheit (25) ein von einer Materialbahn (1) durchsetzter
Spalt (44) zwischen den Oberflächen der der Materialbahn (1) nächstgelegenen Druckwerkzylinder
(6, 7) unabhängig von den Stellpositionen (45, 46) der weiteren Druckwerkzylinder
(5, 8) aufrechterhalten wird.
2. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Stelleinheit (21) den in einer ersten Stellposition des oberen Druckwerzylinders
(5) gebildeten oberen Spalt (45) zum oberen Übertragungszylinder (6) unabhängig von
der Stellung der Übertragungszylinder (6, 7) aufhebt oder erzeugt.
3. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Stelleinheit (21) den in einer ersten Stellposition des unteren Druckwerkzylinders
(8) gebildeten unteren Spalt (46) zum unteren Übertragungszylinder (7) unabhängig
von der Stellung der Übertragungszylinder (6, 7) aufhebt oder erzeugt.
4. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzstelleinheit (25) der oberen Druckeinheit (3) zugeordnet ist.
5. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzstelleinheit (25) der unteren Druckeinheit (4) zugeordnet ist.
6. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzstelleinheit (25) einer unteren Druckwerkzylinderlagerung (20) zugeordnet
ist.
7. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an Druckwerken (2) bahneinlaufseitige Bahnführungseinheiten (30) vorgesehen sind,
die in den Spalt (44) einschiebbare Schutzelemente (33, 34) umfassen.
8. Einrichtung zur Verstellung von Druckformzylindern nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verschiebbaren Schutzelemente (33, 34) an Schlitten (31, 32) aufgenommen sind.
9. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern nach den Ansprüchen 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitten (31, 32) durch diesen zugeordnete Stelleinheiten (39, 40) betätigbar
sind.
10. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stellglied (26) der Zusatzstelleinheit (25) zwischen eine gestellfeste Lagerung
(14) sowie eine mittlere Lagerung (19) fahrbar ist.
11. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Lagerung (19) eine Anschlagfläche (27, 28) umfaßt.
12. Einrichtung zur Verstellung von Druckwerkzylindern nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der unteren Druckwerkzylinderlagerung (20) eine Anschlagfläche (29) ausgebildet
ist.