[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Farbkasten für Rotationsdruckmaschinen mit einer
Farbdosiereinrichtung, die aus einer Vielzahl von dicht nebeneinander angeordneten
zonenbreiten Dosierelementen besteht, die Stütz- und Dosierbereiche aufweisen und
deren Stützbereiche unter Federdruck an einer Farbkastenwalze ständig direkt oder
indirekt anliegen, wobei durch Verdrehen der Dosierelemente die Dosierbereiche auf
unterschiedliche Farbspaltdicken einstellbar sind.
[0002] Die DE 29 23 678 C2 zeigt eine derartige Ausgestaltung eines Farbkastens, bei der
die Entstehung von farbfreien Streifen auf der Farbkastenwalze aufgrund der ständigen
Anlage der Stützbereiche verhindert werden soll. Hierzu ist jedem Dosierelement ein
Dosiermesser zugeordnet, das über die Lange des Dosierelements reicht. Hiermit soll
ein axiales Ausbreiten der Farbe nach dem Dosierbereich erreicht werden, so daß diese
über die gesamte Zonenbreite gleichmäßig verteilt ist. Bei dieser bekannten Lösung
stehen die Dosierelemente unter einem konstanten Federdruck, der beim Betrieb der
Maschine, d. h. bei einer Drehbewegung der Farbkastenwalze, zu einem Verschleiß der
die Dosierelemente abdeckenden Folie führen kann. Der Federdruck ist hierbei so bemessen,
daß er den durch die Drehbewegung der Farbkastenwalze auftretenden hydrodynamischen
Druck überwindet und eine sichere direkte oder indirekte Anlage der Dosierelemente
an der Mantelfläche der Farbkastenwalze gewährleistet.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe vorliegender Erfindung,
die hydrodynamischen Kräfte bzw. den Federdruck auf die Dosierelemente und damit Verschleiß
und Wärmeentwicklung zu verringern.
[0004] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Dosierelemente beginnend
im Bereich der Farbspaltdicke 0 eine Abflachung aufweisen, die als Sekante verläuft
und im Bereich der Farbspaltdicke 0 eine Abstreifkante bildet. Mit dieser Abstreifkante
wird erreicht, daß der auftretenden hydrodynamische Druck wesentlich geringer ist
und daß dem gemäß der benötigte Federdruck reduziert werden kann. Hierdurch lassen
sich Verschleißerscheinungen an der Folie minimieren und gleichzeitig wird eine wesentlich
geringere Wärmeentwicklung im Bereich der Farbe erreicht.
[0005] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Abflachung über die Länge des Dosierbereichs erstreckt. Hierdurch wird bei Null-Stellung
eines Dosierelements der hydrodynamische Druck nicht erhöht.
[0006] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die direkt oder indirekt an der Farbkastenwalze anliegenden Stützbereiche einen
Radius von etwa 3 mm aufweisen. Durch diesen geringen Radius wird die Keilwirkung
zwischen Dosierelement und Mantelfläche der Farbkastenwalze verringert, so daß auch
gleichzeitig der hydrodynamische Druck abgebaut werden kann. Auch hiermit läßt sich
der Federdruck und somit der Verschleiß an der Folie reduzieren.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
[0008] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen Farbkasten mit Farbkastenwalze,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt der Farbdosiereinrichtung.
[0009] Der Farbkasten 1 nach Fig. 1 besteht im wesentlichen aus einer Bodenplatte 2 und
den Seitenwänden 3, die den Farbraum stirnseitig abschließen. Der Farbkasten 1 ist
einer Farbkastenwalze 4 zugeordnet, die die benötigte Farbmenge dem Farbwerk der Rotationsdruckmaschine
zuführt. Oberhalb der Bodenplatte 2 sind nebeneinander Druckleisten 5 vorgesehen,
an denen die Farbdosiereinrichtung 6 angeordnet ist. Die Druckleisten 5 und die Farbdosiereinrichtungen
6 sind in dichter Folge über die Länge des Farbkastens 1 nebeneinander angeordnet.
Hierbei stützen sich die Druckleisten 5 an Druckfedern 7 ab und werden von Schrauben
8 lose gehalten. Die Druckleisten 5 und die Farbdosiereinrichtungen 6 sind von einer
Folie 9 abgedeckt, die ein Verschmutzen durch die Druckfarbe 10 verhindert.
[0010] Die Farbdosiereinrichtung 6 besteht aus einer Vielzahl von dicht nebeneinander angeordneten
zonenbreiten Dosierelementen 11, die jeweils über einen Stellarm 12, einem Lenker
13 und einer Stellmutter 14 verschwenkt werden können. Die Stellmutter 14 läßt sich
über eine Stellschraube 15 in Langsrichtung bewegen, wobei der Antrieb der Stellschraube
über einen Stellmotor 16 erfolgt.
[0011] Jedes Dosierelement 11 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel an seinem Umfang z.
B. zwei schmale Stützbereiche 17 auf, zwischen denen ein exzentrisch verlaufender
Dosierbereich 18 vorgesehen ist. Durch Verdrehen des Dosierelements 11 im Uhrzeigersinn
gemäß Fig. 2, entsteht ein größer werdender Spalt zwischen Stützbereich 17 und Dosierbereich
18, in den sich die elastische Folie einlegt, so daß beim Drehen der Farbkastenwalze
4 auf deren Mantelfläche 19 ein Farbstreifen entsprechender Dicke und Breite entsteht.
Über diese Farbspaltdicke läßt sich somit die in das Farbwerk zu transportierende
Farbe zonenweise einstellen.
[0012] Im gezeigten Ausfürungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist das Dosierelement 11 in seiner Null-Stellung
wiedergegeben, d. h. Stützbereich 17 und Dosierbereich 18 befinden sich auf einer
Ebene, so daß kein Farbspalt vorhanden ist. In dieser Stellung ist der hydrodynamische
Druck der Farbe 10 am höchsten. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist in diesem Bereich
eine Abflachung 20 vorgesehen, die als Sekante unter einem bestimmten Winkel α verläuft.
Hierdurch bildet sich am Dosierelement 11, im Bereich der Farbspaltdicke 0 eine Abstreifkante
21, über die sich die elastische Folie 9 legt. Durch die Abstreifkante 21 wird die
Farbe restlos von der Mantelfläche 19 der Farbkastenwalze 4 entfernt, ohne daß ein
hoher Staudruck der Druckfarbe 10 entstehen kann. Hierdurch ist es möglich, die Druckfeder
7 entsprechend auszulegen, so daß der Federdruck auf das Dosierelement 11 und somit
gegen die Mantelfläche 19 der Farbkastenwalze 4 verringert wird.
[0013] Als Ausgestaltungsvariante kann sich die Abflachung 20 über die Länge des Dosierbereichs
18 erstrecken, so daß die Stützbereiche kreisförmig ausgebildet sein können. Weiterhin
ist es möglich, den Staudruck der Druckfarbe 10 dadurch zu reduzieren, daß das Dosierelement
11 so ausgebildet wird, daß die direkt oder indirekt an der Farbkastenwalze 4 anliegenden
Stützbereiche 17 einen Radius r von etwa 3 mm aufweisen. Auch hierdurch läßt sich
der Stauwinkel für die Druckfarbe 10 verringern, so daß der Anstelldruck an die Mantelfläche
19 der Farbkastenwalze 4 vermindert wird und ein Verschleiß der Folie 9 bzw. eine
Erwärmung reduziert werden kann.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0014]
- 1
- Farbkasten
- 2
- Bodenplatte
- 3
- Seitenwand
- 4
- Farbkastenwalze
- 5
- Druckleiste
- 6
- Farbdosiereinrichtung
- 7
- Druckfeder
- 8
- Schraube
- 9
- Folie
- 10
- Druckfarben
- 11
- Dosierelement
- 12
- Stellarm
- 13
- Lenker
- 14
- Stellmutter
- 15
- Stellschraube
- 16
- Stellmotor
- 17
- Stützbereich
- 18
- Dosierbereich
- 19
- Mantelfläche
- 20
- Abflachung
- 21
- Abstreifkante
1. Farbkasten für Rotationsdruckmaschinen mit einer Farbdosiereinrichtung, die aus einer
Vielzahl von dicht nebeneinander angeordneten zonenbreiten Dosierelementen besteht,
die Stütz- und Dosierbereiche aufweisen und deren Stützbereiche unter Federdruck an
einer Farbkastenwalze ständig direkt oder indirekt anliegen, wobei durch Verdrehen
der Dosierelemente die Dosierbereiche auf unterschiedliche Farbspaltdicken einstellbar
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosierelemente (11) beginnend im Bereich der Farbspaltdicke 0 eine Abflachung
(20) aufweisen, die als Sekante verläuft und im Bereich der Farbspaltdicke 0 eine
Abstreifkante bildet.
2. Farbkasten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Abflachung (20) über die Länge des Dosierbereichs (18) erstreckt.
3. Farbkasten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die direkt oder indirekt an der Farbkastenwalze (4) anliegenden Stützbereiche
(17) einen Radius r von etwa 3 mm aufweisen.