[0001] Die Erfindung betrifft eine Überlaufvorrichtung an einer Bade- oder Duschwanne, mit
einem Gehäuse, das rückseitig an einer Überlauföffnung der Wanne befestigt ist.
[0002] Eine Überlaufvorrichtung dieser Art ist im Stand der Technik durch die CH-A-657 885
des Anmelder bekannt geworden. Diese weist ein Kopfgehäuse auf, das an der Aussenseite
der Wanne angeordnet ist und das mit einer die Überlauföffnung durchgreifenden Gewindehülse
und einem innenseitig an der Wanne angeordneten Befestigungsteil an der Wanne befestigt
ist. Ein zwischen der Wannenaussenseite und dem Kopfgehäuse angeordneter Dichtungsring
dichtet das Gehäuse gegenüber der Aussenseite der Wanne ab. Bei dieser Überlaufvorrichtung
muss zur Gewährleistung der Dichtigkeit sorgfältig darauf geachtet werden, dass der
Dichtungsring nach der Montage genau positioniert und nicht verformt ist. Bei mehrschichtigen
Wannen besteht zudem das Problem, dass Wasser zwischen die Schichten der Wanne eindringen
kann und diese Schichten aufquellen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überlaufvorrichtung der genannten
Art zu schaffen, welche die genannten Nachteile vermeidet, und die somit eine einfachere
Montage bei zugleich besserer Dichtwirkung gewährleistet.
[0004] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Überlaufvorrichtung dadurch gelöst, dass
in die Überlauföffnung ein balgartiges Dichtungsorgan eingesetzt ist, das an einem
äusseren Ende an der Aussenseite der Wanne und an einem inneren Ende an der Innenseite
der Wanne dichtend anliegt. Bei der erfindungsgemässen Überlaufvorrichtung durchgreift
somit das Dichtungsorgan die Überlauföffnung. Ein solches Dichtungsorgan kann verglichen
mit einem Dichtungsring wesentlich besser und zuverlässiger positioniert werden. Die
dichtend an der Innenseite bzw. Aussenseite der Wand anliegenden Enden sind durch
den Balg stabilisiert und damit ist die Gefahr einer Deformation wesentlich reduziert.
Da der Balg die Überlauföffnung durchgreift, ist wirksam verhindert, dass bei einer
mehrschichtigen Wanne Wasser zwischen die Schichten eindringen kann.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Dichtungsorgan zwischen den genannten
Enden faltenbalgartig ausgebildet. Damit ist jeweils ein genau definierter Ablaufquerschnitt
gewährleistet. Eine besonders einfache und sichere Montage ergibt sich dann, wenn
gemäss einer Weiterbildung der Erfindung das innere und/oder das äussere Ende des
Dichtungsorgans als Flansch ausgebildet ist beziehungsweise sind. Ein solches Dichtungselement
kann sich an sehr unterschiedliche Wandstärken der Wanne anpassen.
[0006] Ist nach einer Weiterbildung der Erfindung das innere Ende des Dichtungsorgans mit
einem Befestigungsflansch der Überlauföffnung festgeklemmt und zwischen dem Befestigungsflansch
und dem inneren Ende ein Gleitring angeordnet, so ist beim Montieren ein Verdrehen
der Dichtung besonders wirksam verhindert.
[0007] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der einzigen Zeichnung, die einen
Schnitt durch eine erfindungsgemässe Überlaufvorrichtung und einen Teil einer Wanne
zeigt, näher erläutert.
[0009] Die hier nur abschnittsweise gezeigte Wanne 1 besitzt eine Überlauföffnung 3, an
welcher eine Überlaufvorrichtung 10 montiert ist. Die Wanne 1 ist hier dreischichtig
und besitzt eine Aussenseite 1a sowie eine Innenseite 1b. Die Wanne 1 ist eine Bade-
oder Duschwanne und bis zum Überlauf mit Wasser 19 gefüllt.
[0010] Die Überlaufvorrichtung 10 besitzt ein Gehäuse 2 mit einem Ablaufstutzen 2a, der
über ein hier nicht gezeigtes Verbindungsstück mit einem hier nicht gezeigten Ablaufrohr
verbunden ist. Das Gehäuse 2 ist vorzugsweise ein Spritzgussteil aus Kunststoff und
rückseitig mit einem aufgerasteten Deckel 15 verschlossen. Ein rückseitig eingesetzter
drehbarer Teil 18 dient zur Betätigung eines hier nicht gezeigten Bowdenzuges und
ist über eine Befestigungsrosette 17 mit einer Abdeckrosette 16 verbunden. Durch Drehen
der Abdeckrosette 16 kann ein hier nicht gezeigtes Ablaufventil geöffnet und geschlossen
werden. Dies ist beispielsweise aus der oben genannten CH-A-657 885 bekannt.
[0011] Zur Befestigung des Gehäuses 2 an der Wanne 1 ist auf das Gehäuse 2 ein mit einem
Innengewinde 20 versehenes Befestigungsteil 8 vorgesehen, das einen angeformten Befestigungsflansch
7 besitzt. Auf den mit wenigstens einer Durchtrittsöffnung 7a versehenen Befestigungsflansch
7 ist ein Gleitring 9 aufgesetzt, der dazu Rastnocken 23 besitzt. Der somit auf dem
Befestigungsflansch 7 aufgerastete Gleitring 9 liegt innenseitig an einem Flansch
6 eines Faltenbalges 4 an und presst diesen Flansch 6 dichtend gegen die Innenseite
1b der Wanne 1. Der erforderliche Anpressdruck wird durch entsprechenden Anzug des
Befestigungsteils 8 erzeugt. Hierbei wird das Gehäuse 2 gegen die Aussenseite 1a der
Wanne 1 gespannt und ein Aussenflansch 24 des Gehäuses 2 gegen einen Aussenflansch
5 des Faltenbalges 4 und dieser an die Aussenseite 1a der Wanne 1 angepresst. Der
Flansch 5 besitzt angeformte Rastmittel 11, mit denen er und damit der Faltenbalg
4 am Flansch 24 des Gehäuses 2 befestigt ist.
[0012] Die Montage der Überlaufvorrichtung 10 wird nachfolgend kurz erläutert.
[0013] Am Gehäuse 2 wird der Faltenbalg 4 mit den Rastmitteln 11 befestigt, wobei ein rohrförmiger
Ansatz 12 den Faltenbalg 4 am Gehäuse 2 zentriert. Der Faltenbalg 4 kann aber auch
vormontiert sein. Das Gehäuse 2 mit dem Faltenbalg 4 wird nun von der Aussenseite
der Wanne 1 an die Überlauföffnung angelegt und der Faltenbalg 4 durch die Öffnung
3 hindurchgezogen und der innere Flansch 6 an die Innenseite 1b der Wanne 1 angelegt.
Hierbei werden die Falten 13 des aus gummielastischem Werkstoff hergestellten Faltenbalges
4 entsprechend der Stärke der Wannenwandung gedehnt. Wesentlich ist, dass hierbei
die innere Weite des Faltenbalges 4 im wesentlichen nicht verändert wird. Nun wird
das Befestigungsteil 8 auf das Gehäuse 2 aufgeschraubt und festgezogen. Hierbei gleitet
der Befestigungsflansch 7 auf dem Gleitring 9. Da die Reibung zwischen dem Befestigungsflansch
7 und dem Gleitring 9 sehr klein ist, ist verhindert, dass der Flansch 6 unkontrolliert
deformiert wird. Schliesslich werden noch die Befestigungsrosette 17 und die Abdeckrosette
16 aufgerastet. Die Montage ist somit sehr einfach und lässt sich im wesentlichen
ohne Werkzeug durchführen. Überlaufendes Wasser 19 gelangt durch die Öffnungen 7a
und die innere Öffnung 4a Faltenbalges 4 in den Stutzen 2a und in Richtung des Pfeils
14 in die hier nicht gezeigte Abwasserleitung.
1. Überlaufvorrichtung an einer Bade- oder Duschwanne (1), mit einem Gehäuse (2), das
rückseitig an einer Überlauföffnung (3) der Wanne (1) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet,
dass in die Überlauföffnung (3) ein balgartiges Dichtungsorgan (4) eingesetzt ist,
das an einem äusseren Ende (5) an der Aussenseite (1a) der Wanne (1) und an einem
inneren Ende (6) an der Innenseite (16) der Wanne (1)dichtend anliegt.
2. Überlaufvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungsorgan
(4) zwischen den genannten Enden (5, 6) faltenbalgartig ausgebildet ist.
3. Überlaufvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das innere
und/oder das äussere Ende (5, 6) des Dichtungsorgans als Flansch ausgebildet ist bzw
sind.
4. Überlaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das innere Ende (6) des Dichtungsorgans (4) mit einem Befestigungsflansch (7) am Rand
(3a) der Überlauföffnung (3) fesgeklemmt ist und dass zwischen dem Befestigungsflansch
(7) und dem inneren Ende (6) ein Gleitring (9) angeordnet ist.
5. Überlaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das äussere Ende (5) des Dichtungsorgans (4) mit Rastmitteln (11) am Gehäuse (2) befestigt
ist.
6. Überlaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (2) einen rohrförmigen Ansatz (12) aufweist, der in das äussere Ende (5)
des Dichtungsorgans (4) eingreift und dieses zentriert.
7. Überlaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der Gleitring (9) auf dem Befestigungsflansch (7) mit Rastmitteln (13) festgelegt
ist.
8. Überlaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Gleitring (9) das innere Ende (6) des Dichtungsorgans (4) umgreift und zentriert.