[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsschloß für die Tür eines Gehäuses, insbesondere
eines Verzweigergehäuses der Telekommunikations- und Datentechnik, bei dem die Einstecköffnung
für den Schlüssel durch eine Schlüssellochsicherung abdeckbar ist.
[0002] Bei einer Vielzahl von betrieblichen und privaten Einrichtungen besteht häufig die
Notwendigkeit Schränke, Gehäuse und dgl. durch ein Sicherheitsschloß vor fremden und
unberechtigten Zugang zu schützen.
Insbesondere sind auf dem Gebiet der Telekommunikations- und Datentechnik die Verbindungen
von Kabeln oder Datenleitungen derart unterzubringen und zu verschließen, daß Veränderungen
an den Verbindungen durch unberechtigte Personen ausgeschlossen werden können. Hierzu
sind Systeme bekannt, die durch Schlüssel betätigt werden.
Geht nun aber ein derartiger Schlüssel verloren, so ist der Finder in der Lage sich
Zutritt zu den entsprechenden Anlagen zu verschaffen.
Aus der DE 35 32 431 C2 ist ein Schlüsselschild mit schwenkbar angelenktem Deckel
bekannt, bei dem der Deckel nur verschoben werden kann, wenn vorher eine elektromechanische
Sicherheitssperreinrichtung aktiviert bzw. deaktiviert wurde. In dem DE 89 02 827
U1 ist eine Schlüssellochabdeckung beschrieben, die durch einen Magnetschlüssel verlagert
werden kann.
Schließlich sei noch das DE 92 07 886 U1 erwähnt. Hieraus ist eine Schlüssellochabdeckung
bekannt, die nach einem Schließvorgang das Schlüsselloch selbsttätig verschließt.
Die Aufhebung dieser Sperre erfolgt über einen an eine Magnetspule gegebenen Impuls.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Sicherheitsschloß der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem eine zusätzliche Sicherheitsüberprüfung erfolgt, bevor die
Schließberechtigung durch den Schlüssel erlangt werden kann.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch , daß die Schlüsseilochsicherung
aus einer mechanisch betätigbaren Abdeckscheibe besteht, die an ihrem freien Ende
ein Gegenlager aufweist und daß eine elektromechanische Sperre vorgesehen ist, dessen
Sperrglied mit einer Bohrung im Gegenlager in Eingriff bringbar ist.
[0005] Durch diese elektromechanische Sperre der Schlüssellochsicherung wird erreicht, daß
auch der Finder eines verlorengegangenen Schlüssels nicht in der Lage ist, sich Zugang
zu dem verschlossenen Gehäuse zu verschaffen. Erst wenn er in der Lage ist diese Sperre
aufzuheben, kann der Schlüssel eingeführt und damit der eigentliche Schließvorgang
ausgelöst werden.
[0006] Die Sperre kann in verschiedenster Weise ausgebildet sein, wie dies in den Unteransprüchen
angegeben ist.
Besonders vorteilhaft ist die Kombination der Sperre oder eines Antriebes für die
Schlüssellochsicherung mit eine Leseeinrichtung für elektronische Codeträger.
[0007] Erst der Einsatz eines richtig codierten Trägers ermöglicht dann den Zugang, d.h.
in diesem Fall das Einführen des (mechanisch passenden ) Schlüssels.
Der Codeträger kann sich in einem gesonderten Teil - beispielsweise einem Werkzeug-befinden.
Dieses Werkzeug kann ein Schraubendreher sein, wie er bisher zum Verschwenken der
Schlüssellochsicherung benutzt wurde.
Die Unabhängigkeit des Codeträgers vom Schlüssel hat den Vorteil, daß bei einem verlorengegangenen
Schlüssel, keine Notwendigkeit besteht, den mechanischen Teil des Schlosses auszutauschen.
Es ist lediglich eine Änderung der Codierung notwendig, um die mißbräuchliche Verwendung
des Schlüssels zu verhindern.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich aus der Einsetzbarkeit in bestehende
Anlagen, so beispielsweise in die Griffmuschel, die als Sicherheitsschloßteil in den
eingangs genannten Gehäusen Verwendung findet.
[0008] Die Erfindung soll nachfolgend an in den Zeichnungen dargestellten Beispielen erläutert
werden.
[0009] Dabei zeigt:
Figur 1 die Vorderansicht einer bekannten Griffmuschel für Telekommunikationsgehäuse,
Figur 2 und 3 eine elektromagnetisch Sperre für die Schlüssellochsicherung an der
Rückseite einer Griffmuschel nach Figur 1 und
Figur 4 eine entsprechende bi- stabile Magnetverriegelung.
[0010] Die Figur 1 zeigt die Vorderansicht einer sogenannten Griffmuschel. Diese Griffmuschel,
die mit 1 bezeichnet ist, weist zentral ein Öffnung auf, in die ein Schlüssel einführbar
ist. Bevor dies möglich ist muß allerdings eine Schlüssellochsicherung betätigt werden.
Diese besteht aus einer verschwenkbaren Scheibe oder Platte 2(Fig.2) auf der Rückseite
der Griffmuschel.
Das Verschwenken erfolgt bisher mittels eines Schraubenziehers, mit dem die Schraube
3 verdreht wird.
Diese Sicherung kann somit jeder überwinden.
Erfindungsgemäß ist nun eine elektromagnetische Sperre vorgesehen, die ein Verschwenken
der Schlüssellochsicherung nur berechtigten Personen erlaubt. Nachgewiesen wird diese
Berechtigung beispielsweise durch die Überprüfung eines entsprechenden Codeträgers.
Erst wenn die Codierung für richtig befunden wurde, kann die Schlüssellochsicherung
verschwenkt oder verschoben werden, so daß erst dann die Einführung eines Schlüssels
möglich ist.
Die Sperre kann aus einem Elektromagneten 4 bestehen, dessen Magnetanker 5 mit einem
entsprechenden Gegenlager 6 auf der Schlüssellochsicherung zusammenwirkt. Auch eine
bistabile Magnetverriegelung 7 ist einsetzbar. Hierbei erfolgt die Verriegelung bzw.
die Entriegelung durch Verschiebung des Magnetankers unter Strom.
Schließlich ist auch ein elektromotorischer Schwenk-oder Verschiebeantrieb für die
Schlüssellochsicherung denkbar.
Die Aktivierung dieser vorstehend beschriebenen Einrichtungen erfolgt durch einen
Lesekopf, der - bei dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungen - an der Rückseite
der Griffmuschel angebracht und mit der Sperre oder dem Antrieb leitend verbunden
ist.
Berührungslos wirkt ein derartigen Lesekopf mit einem Codeträger zusammen, der z.B.
an der Vorderseite gegen die Griffmuschel gehalten wird. Ist diese Codierung richtig,
wird die Sperre freigegeben und die Schlüssellochsicherung kann durch Verdrehen der
Schlitzschraube verschwenkt werden,so daß der Schlüssel dann für den eigentlichen
Schließvorgang eingeführt werden kann.
Der Codeträger kann auch Teil des Schraubendrehers zur Betätigung der Schlitzschraube
sein. In diesem Fall muß der Lesekopf selbstverständlich an oder nahe der Schlitzschraube
angeordnet sein, um die Datenübertragung zu ermöglichen.
1. Sicherheitsschloß für die Tür eines Gehäuses, insbesondere eines Verzweigergehäuses
der Telekommunikations- und Datentechnik mit einer Griffmuschel, bei dem die Einstecköffnung
für den Schlüssel durch eine Schlüssellochsicherung abdeckbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlüsseilochsicherung aus einer mechanisch betätigbaren Abdeckscheibe (2)
besteht, die an ihrem freien Ende ein Gegenlager (6) aufweist und daß eine elektromechanische
Sperre vorgesehen ist, dessen Sperrglied mit einer Bohrung im Gegenlager (6) in Eingriff
bringbar ist.
2. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromagnetische Sperre als bi-stabile Magnetverriegelung ausgebildet ist.
3. Sicherheitsschloß nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlüssellochsicherung aus einer durch einen elektromotorischen Antrieb verschwenk-
oder verschiebbaren Scheibe besteht.
4. Sicherheitsschloß nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromagnetische Sperre bzw. der elektromotorische Antrieb mit einem Lesekopf
leitend verbunden ist, über den berührungslos eine Codierung auf einem Codeträger
abfragbar und die Sperre bzw. der Antrieb aktivierbar ist.
5. Sicherheitsschloß nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Schlüssellochsicherung eine elektrisch-elektronische Baueinheit verbunden
ist, die nach dem Herausziehen des Schlüssels ein Signal abgibt, durch das die Sperre
arretierbar bzw. die Schlüssellochsicherung wieder in ihre Verschließposition bewegbar
ist.