Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Fenstervorrichtung für Bauwerke nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Derartige Fenstervorrichtungen sind in vielfältiger Weise bekannt.
Meist sind die Markisen oberhalb des Fensters an der Außenwand des Hauses befestigt,
manchmal auch auf dem Fensterrahmen, wobei der Schutzraum in einem Markisenkasten
angeordnet ist. Ein solcher Markisenkasten (DE-OS 35 05 824) paßt oft nicht zum Fassadenbild
des Gebäudes, was besonders dann kritisch ist. wenn es sich um ein historisches Gebäude
handelt, welches Denkmalschutzbestimmungen unterliegt.
[0002] Bei einer bekannten Fenstervorrichtung ist zwischen zwei Scheiben eines Isolierglasfensters
ein aufrollbares Rollo als Lichtschutzvorrichtung angeordnet (EP 0 330 943 A2 oder
DE 30 48 606 A1). Derartige Sonnenschutzvorrichtungen haben den Nachteil, daß bei
Transportproblemen der Markise bzw. des Rollos in umständlicher Weise mindestens eine
der Scheiben entfernt werden muß, um an die Transporteinrichtung herankommen zu können.
Zudem nimmt eine solche zwischen zwei Scheiben eingebaute Sonnenschutzvorrichtung
in ausgerolltem Zustand die Sicht durch die Scheibe. Bei anderen an der Fassade oder
am Fensterrahmen befestigten Markisenkästen besteht wiederum der eingangs genannte
Nachteil. obwohl diese Markisen in ausgefahrenem Zustand die freie Sicht insbesondere
schräg nach unten zulassen.
Die Erfindung und ihre Vorteile
[0003] Die erfindungsgemäße Fenstervorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil, daß bei eingezogener Markise äußerlich am Fensterrahmen
nahezu nichts von der Markise erkennbar ist, es sei denn, es sind Fallarme vorgesehen,
die jedoch so verkleidet werden können, daß sie beim Anliegen an den Fensterrahmen
nicht erkannt werden, sondern beispielsweise als Zierleiste wirken. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß der Schutzraum der Markise nur verhältnismäßig wenig Bauvolumen
des Holzrahmens in Anspruch nimmt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Markise
bereits beim Hersteller in den Fensterrahmen montiert wird und bauseits komplett mit
dem Fensterrahmen eingebaut wird, so daß von Anfang an ein voll funktionstüchtiger
Sonnenschutz zur Verfügung steht.
[0004] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Querrahmenschenkel als
Querkämpfer ausgebildet mit oberhalb desselben vorhandenen Fensterteilen. Hierdurch
tritt die Markise zwar im oberen Bereich aber doch weit unterhalb des Fenstersturzes
aus dem Fensterrahmen heraus, so daß selbst bei sehr hohen Fenstern besonders in dem
Bereich. in dem der Sonnenschutz gewünscht ist. nämlich im unteren Bereich dieser
vorhanden ist. ohne daß deshalb der endgültige Durchmesser der Markisenrolle unnötig
groß ist. Letzteres ist sehr wichtig, um die Markise erfindungsgemäß im Querrahmenschenkel
unterbringen zu können.
[0005] Nach einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfinung ist der Querrahmenschenkel
im Blindrahmenoberstück angeordnet, so daß die Markise an der Stelle austritt, an
der üblicherweise Rolläden austreten. Diese Lösung ist besonders dann vorteilhaft,
wenn das Fenster in seiner Gesamthöhe verhältnismäßig niedrig ist.
[0006] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Schlitz, durch
den der Markisenstoff nach außen geführt ist, durch eine Deckleiste nach Einfahren
der Markise in den Schutzraum verschließbar. Diese Deckleiste ist bei eingefahrenem
Zustand der Markise kaum oder nicht mehr erkennbar, da sie im gleichen Farbton und
in der gleichen Gestaltung wie der Fensterrahmen ausgebildet ist.
[0007] Nach einer diesbezüglichen Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen Deckleiste und
Querrahmenschenkel mindestens ein Dichtungsband angeordnet. Durch das Dichtungsband
wird vermieden, daß Feuchtigkeit oder auch Schmutz in den Schutzraum gelangen kann.
[0008] Nach einer weiteren diesbezüglichen Ausgestaltung der Erfindung ist die Deckleiste
am Ende des Markisenstoffes mit der Markise verbunden, wobei in Ausgestaltung als
Verbindung mit Deckleiste und Markise eine Klemmleiste dient, welche mit der Deckleiste
unmittelbar verbunden ist. Je nach Art der Ausgestaltung der Markise kann die Deckleiste
über Fallarme oder Fallstangen geführt sein, welche beim Ausfahren der Markise um
einen Drehpunkt schwenken und dadurch die Klemmleiste auf einem Kreisbogen vom Fenster
wegführen. Diese Fallstangen oder Fallarme können natürlich ebenfalls so ausgebildet
sein, daß sie bei eingefahrener Markise sich nicht vom Untergrund, nämlich dem Fensterrahmen
abheben.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften diesbezüglichen Ausgestaltung der Erfindung ist
die Klemmleiste in eine Nut der Deckleiste einsetzbar und dort festlegbar, wobei nach
weiterer Ausgestaltung der Erfindung auf der dem Schutzraum zugewandten Seite der
Deckleiste eine Versteifungsschiene angeordnet ist, wobei diese Schiene zur Festlegung
der Klemmleiste die Nut teilweise überdeckt. Auf diese Weise wird nicht nur die in
manchen Fällen erforderliche Versteifung der Deckleiste erreicht, sondern auch eine
Arretierung der Klemmleiste.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Schutzraum
der Markise im unteren Querschenkel eine Kondensrinne auf, die nach außen entwässert
ist. Insbesondere für die Fälle, bei denen die Deckleiste nach außen nicht abgedichtet
ist, oder in denen eine feuchte Markise eingezogen wurde und die Feuchtigkeit im Schutzraum
kondensiert, wird ein Schimmeln der Markise dadurch vermieden.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Deckel des Schutzraums mit
einer Wärmeisolation versehen, um zu vermeiden, daß über den Schutzraum eine Kältebrücke
von außen nach innen zum Hausinnenraum entsteht.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist oberhalb des Schlitzes
am Querrahmenschenkel eine Wassernase angeordnet, um dadurch zu vermeiden, daß Regenwasser
über den Schlitz in den Schutzraum gelangt.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind auf dem Deckel
und oder der Deckleiste des Schutzraumes Zierprofile anbringbar, um damit besonderen
Vorstellungen bezüglich der ästhetischen Gestaltung des Fensters nachkommen zu können.
[0014] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der nachfolgenden
Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehbar.
Zeichnung
[0015] Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in zwei Varianten in der
Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- als erste Variante ein Fenster in der Draufsicht von außen,
- Fig. 2
- einen Schnitt entsprechend der Linie II - II in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 3
- eine Außenansicht durch die zweite Variante und
- Fig. 4
- einen Schnitt entsprechend der Linie II - II in Fig. 3 in vergrößertem Maßstab.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0016] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Fenster dargestellt mit einem Fensterrahmen 1,
der einen Kampfer 2 und verschiedene weitere Blendrahmen 3 aufweist, zwischen denen
Fensterflügel 4 oder fest eingebaute Scheiben 5 angeordnet sind.
[0017] Wie besonders Fig. 2 zeigt, weist der Kämpfer 2 einen oberen Querschenkel 6 und einen
unteren Querschenkel 7 auf, wobei zwischen den Querschenkeln 6 und 7 ein Schutzraum
8 für eine Markise 9 vorhanden ist. Dieser Schutzraum 8 ist nach der Außenseite des
Fensters hin durch eine Deckleiste 11 abgedeckt und nach innen zum Raum hin durch
einen Deckel 12. Der Deckel 1212 besteht aus
12 besteht aus mehreren Schnittholzteilen 13, ist außen durch eine Zierkassette 14
verkleidet und innen durch eine Wärmeisolierung 15. Dieser Deckel 12 kann entfernt
werden, um zum Schutzraum 8 zu gelangen.
[0018] Am oberen Querschenkel 6 ist zur Außenseite des Fensters hin eine Wassernase 16 angeordnet
mit einer Tropfkante 17, welche über die Deckleiste 11 hinausragt. Außerdem ist in
dem oberen Querschenkel 6 eine der Glasscheiben 5 durch eine Glasleiste 18 befestigt.
[0019] Am unteren Querschenkel 7 ist ebenfalls über eine Glasleiste 18 eine der Scheiben
5 befestigt, sowie eine Zierleiste 19. Der Schutzraum 9 ist durch eine im unteren
Querschenkel 7 angeordnete Entwässerungsbohrung 20 nach außen hin entwässerbar.
[0020] Die Markise 9 weist eine Trommel 21 auf, die durch nicht dargestellte Mittel verdrehbar
gelagert und verdrehbar ist und auf die ein Markisenstoff 22 auf- und abwickelbar
ist. Das freie Ende des Markisenstoffs 22 ist mit einer Klemmleiste 23 verbunden,
welche in eine Nut 24 der Deckleiste 11 eingelegt ist und mittels einer Versteifungsschiene
25 in der Nut 24 festgehalten wird, in dem ein Schenkel 26 der Versteifungsschiene
25 die Klemmleiste 23 teilweise übergreift. Die Versteifungsschiene 25 besteht aus
Metall und ist in entsprechende Nuten der aus Holz bestehenden Deckleiste 11 eingelassen.
Zwischen der Deckleiste 11 und dem oberen bzw. unteren Querschenkel 6, 7 sind Dichtungsbänder
27 vorgesehen. Auf der Deckleiste 11 ist nach außen ein Zierprofil 28 befestigt.
[0021] Die in Fig. 3 und 4 dargestellte Variante dieses Ausführungsbeispiels ist im Prinzip
genauso ausgeführt, weshalb für die entsprechenden Teile die gleichen Bezugszahlen
wie bei der Variante von Fig. 1 und 2 gewählt wurden, jedoch um den Faktor 100 erhöht.
Der Unterschied zu der Variante 1 und 2 besteht darin
[0022] besteht darin, daß der Schutzraum 108 nunmehr im Blendrahmenoberstück 29 angeordnet
ist, welches dann ebenfalls in einen oberen Querschenkel 106 und einen unteren Querschenkel
107 aufgeteilt ist. Aufgrund der Mauernische 31 der Außenhauswand 30 ist ein Regenschutz
gegeben, hier kann auf die Wassernase 16 verzichtet werden.
[0023] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
Bezugszahlenliste
[0024]
- 1, 101
- Fensterrahmen
- 2, 102
- Kämpfer
- 3
- Blendrahmen
- 4, 104
- Fensterflügel
- 5, 105
- Scheiben
- 6, 106
- oberer Querschenkel
- 7, 107
- unterer Querschenkel
- 8, 108
- Schutzraum
- 9, 109
- Markise
- 10 11, 111
- Deckleiste
- 12, 112
- Deckel
- 13
- Schnittholzteil
- 14, 114
- Zierkassette
- 15, 115
- Wärmeisolierung
- 16
- Wassernase
- 17
- Tropfhaube
- 18
- Glasleiste
- 19
- Zierleiste
- 20, 120
- Entwässerungsbohrung
- 21, 121
- Trennwand
- 22, 122
- Markisenstoff
- 23, 123
- Klemmleiste
- 24, 124
- Nut
- 25, 125
- Versteifungsschiene
- 26, 126
- Schenkel
- 27, 127
- Dichtungsbänder
- 28, 128
- Zierprofil
- 29
- Blendrahmenoberstück
- 30 31
- Mauernische
- 32
- Außenhauswand
1. Fenstervorrichtung für Bauwerke
- mit einem Fensterrahmen (1, 101)
- mit mindestens einem Fenster (5, Fensterflügel 4),
- mit einem im oberen Abschnitt des Fensterrahmens (1, 101) vorhandenen feststehenden
und waagrecht verlaufenden Querrahmenschenkel (Kämpfer 2, 102),
- mit einer mit dem Fenster als Sonnenschutz zusammenwirkender und in ihrer Breite
sich über die Breite mindestens eines Fensters erstreckender aufrollbarer Markise
(9, 109),
- mit einem die Markise (9, 109) in aufgerolltem Zustand aufnehmenden Schutzraum (8,
108) und
- mit Lager- und Antriebsmechanismen für die Markise (9, 109),
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Querrahmenschenkel (2, 102) in Längsrichtung zweiteilig ausgebildet ist
mit einem oberen und einem unteren Querschenkel (6, 7, 106, 107)
- daß der Schutzraum (108) im Bereich des Querrahmenschenkels (2, 102) zwischen dem
oberen und dem unteren Querschenkel (6, 7, 106, 107) angeordnet ist
- daß auf der einen Längsseite (Außenseite) des Fensters zwischen dem oberen und dem
unteren Querschenkel (6, 7, 106, 107) ein Spalt für den Durchgang des Markisenstoffes
(22) vorhanden ist,
- daß auf der dem Spalt abgewandten Längsseite (Innenseite) des Fensters eine Zugangsöffnung
zum Schutzraum (8, 108) vorhanden ist und
- daß die Zugangsöffnung durch einen abnehmbaren Deckel (12, 112) verschließbar ist.
2. Fenstervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querrahmenschenkel
als Querkämpfer (2) im Mittelbereich des Fensters ausgebildet ist, mit oberhalb desselben
vorhandenen Fensterteilen (5).
3. Fenstervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querrahmenschenkel
als Blendrahmenoberstück (29) ausgebildet ist.
4. Fenstervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spalt durch eine Deckleiste (11, 111) nach Einfahren der Markise in den Schutzraum
(8, 108) verschließbar ist.
5. Fenstervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Deckleiste
(11, 111) und Querrahmenschenkel (2, 102) mindestens ein Dichtungsband (27) angeordnet
ist.
6. Fenstervorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckleiste
(11, 111) am Ende des Markisenstoffes (22, 122) mit der Markise verbunden ist.
7. Fenstervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindung von
Deckleiste (11, 111) und Markise eine Klemmleiste (23, 123) dient, welche mit der
Deckleiste (11, 111) verbunden ist.
8. Fenstervorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (23.
123) in eine Nut (24, 124) der Deckleiste (11, 111) einsetzbar und dort festlegbar
ist.
9. Fenstervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Schutzraum
(8, 108) zugewandten Seite der Deckleiste (11, 111) eine Versteifungsschiene (25,
125) angeordnet ist und daß ein Schenkel (26, 126) dieser Versteifungsschiene zur
Festlegung der Klemmleiste (23, 123) die Nut (24, 124) teilweise überdeckt.
10. Fenstervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet.
daß der Schutzraum (8, 108) der Markise im unteren Querschenkel (7, 107) eine Kondensrinne
aufweist, die durch mindestens eine Entwässerungsbohrung (20, 120) nach außen entwässert
ist.
11. Fenstervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (12, 112) des Schutzraums (8, 108) mit einer Wärmeisolation (15, 115)
versehen ist.
12. Fenstervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des Spaltes am Querrahmenschenkel (2) eine Wassernase (16) angeordnet
ist.
13. Fenstervorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
auf dem Deckel (12, 112) oder der Deckleiste (11, 111) des Schutzraums (8, 108) Zierprofile
(14, 28, 114, 128) angeordnet sind.